kalinka Posted September 20, 2006 Report Share Posted September 20, 2006 servus allerseits, im kamel-nadelöhr thread bin ich auch folgende aussagen von kirisiyana und squire gestoßen: Sein Geld für das Wohlergehen der Armen einsetzen und nebenbei das Loslassen uns das Sich-öffnen für das wirklich Wichtige (Gott und den Nächsten) zu erlernen wäre richtig. Auch wenn man selber dabei reich bleibt? ich selbst verstehe jesu aufforderung zur armut in verbindung mit "liebe deinen nächsten wie die selbst" als aufruf zum teilen (in verbindung mit "liebe gott" als aufruf, all das loszulassen, was einem von gott fernhält). als ich kirisiyanas und squires wort gelesen habe, hat sich mir folgende frage aufgedrängt: was ist TEILEN? oder, um es konkreter zu machen: gibt es einen unterschied zwischen "almosen geben" und "teilen"? ich vermute, es gibt einen. aber ich tue mir gerade schwer, die beiden begrifflichkeiten gegeneinander abzugrenzen, für mich konreter zu machen, mehr als nur oberflächlich zu verstehen ... ... darum: was meint ihr? auf gedankenspenden hoffend ... mit lieben grüßen, kalinka Link to comment Share on other sites More sharing options...
urdu Posted September 20, 2006 Report Share Posted September 20, 2006 (...) was ist TEILEN? oder, um es konkreter zu machen: gibt es einen unterschied zwischen "almosen geben" und "teilen"? ich vermute, es gibt einen. aber ich tue mir gerade schwer, die beiden begrifflichkeiten gegeneinander abzugrenzen, für mich konreter zu machen, mehr als nur oberflächlich zu verstehen ... ... darum: was meint ihr? auf gedankenspenden hoffend ... mit lieben grüßen, kalinka Unter teilen verstehe ich (provisorisch), einem oder mehreren anderen den selben Zugriff auf meine Ressourcen einräumen, den ich selber habe. Link to comment Share on other sites More sharing options...
Berno Posted September 20, 2006 Report Share Posted September 20, 2006 Unter teilen verstehe ich (provisorisch), einem oder mehreren anderen den selben Zugriff auf meine Ressourcen einräumen, den ich selber habe. Das finde ich (auch in dieser Allgemeinheit) sehr treffend. Was sind meine Ressourcen? Besitz, Geld, Zeit, Wissen, Erfahrung (auch Gotteserfahrung), Freude, Erfolg. Wenn Teilen als Grundhaltung von einem Paar oder einer Gruppe gelebt wird dann kann man es sich auch leisten die negativen Dinge des Lebens zu teilen. Ich würde das dann ein "gemeinsames Tragen" nennen. Teilen als Grundhaltung - das ist der franziskanische Mensch. Allerdings gibt es Grenzen: Mit NIEMANDEM teile ich meine Zahnbürste und nur mit einem Menschen meine Sexualität. Link to comment Share on other sites More sharing options...
Stefan Posted September 21, 2006 Report Share Posted September 21, 2006 oder, um es konkreter zu machen: gibt es einen unterschied zwischen "almosen geben" und "teilen"? Ja. Wenn ich Almosen gebe, gebe ich einen Teil meines erworbenen Reichtums an einen Bedürftigen ab, aber ich teile meine Erwerbsgrundlage nicht mit ihm. Almosen geben heisst, erwirtschaftete Mittel an Bedürftige weiterzugeben. "Teilen" bedeutet, dem Bedürftigen z.B. die Hälfte des Arbeitsplatzes oder des Grundbesitzes, den man bewirtschaftet, zu überlassen. Link to comment Share on other sites More sharing options...
Mariamante Posted September 21, 2006 Report Share Posted September 21, 2006 was ist TEILEN?oder, um es konkreter zu machen: gibt es einen unterschied zwischen "almosen geben" und "teilen"? Teilen bedeutet Hingabe im Sinne einer Gabe, die mehr als ein Almosen ist. Almosen geben bedeutet ein wenig von seinem Überfluß abgeben- Teilen bedeutet, einen Teil von sich selbst geben. Link to comment Share on other sites More sharing options...
Gerlinde Blosche Posted September 21, 2006 Report Share Posted September 21, 2006 was ist TEILEN?oder, um es konkreter zu machen: gibt es einen unterschied zwischen "almosen geben" und "teilen"? Teilen bedeutet Hingabe im Sinne einer Gabe, die mehr als ein Almosen ist. Almosen geben bedeutet ein wenig von seinem Überfluß abgeben- Teilen bedeutet, einen Teil von sich selbst geben. Lieber Mariamante, und das kann unter Umständen auch heißen " von sich geben, auch wenn es weh tut." Liebe Grüße Gerlinde Link to comment Share on other sites More sharing options...
Mariamante Posted September 21, 2006 Report Share Posted September 21, 2006 Lieber Mariamante,und das kann unter Umständen auch heißen " von sich geben, auch wenn es weh tut." Liebe Grüße Gerlinde Liebe Gerlinde- du sagst es trefflich. Ich glaube es war Mutter Teresa die formulierte: "Wir müssen lieben, bis es weh tut." Link to comment Share on other sites More sharing options...
urdu Posted September 21, 2006 Report Share Posted September 21, 2006 Unter teilen verstehe ich (provisorisch), einem oder mehreren anderen den selben Zugriff auf meine Ressourcen einräumen, den ich selber habe. (...) Teilen als Grundhaltung - das ist der franziskanische Mensch. Allerdings gibt es Grenzen: Mit NIEMANDEM teile ich meine Zahnbürste und nur mit einem Menschen meine Sexualität. Jo. Bei der Zahnbürste könnt ich mir Situationen vorstellen, wo ich vielleicht mit mir reden ließe oder lassen müsste. Bei der Sexualität müsst man über Umfang und Inhalt des Wortes debattieren. Wenn man's auf die Ausübung des Geschlechtsverkehrs reduziert, geb ich dir recht. Aber das ist schon eine recht jammervolle Reduktion. Link to comment Share on other sites More sharing options...
Gerlinde Blosche Posted September 21, 2006 Report Share Posted September 21, 2006 Unter teilen verstehe ich (provisorisch), einem oder mehreren anderen den selben Zugriff auf meine Ressourcen einräumen, den ich selber habe. (...) Teilen als Grundhaltung - das ist der franziskanische Mensch. Allerdings gibt es Grenzen: Mit NIEMANDEM teile ich meine Zahnbürste und nur mit einem Menschen meine Sexualität. Jo. Bei der Zahnbürste könnt ich mir Situationen vorstellen, wo ich vielleicht mit mir reden ließe oder lassen müsste. Bei der Sexualität müsst man über Umfang und Inhalt des Wortes debattieren. Wenn man's auf die Ausübung des Geschlechtsverkehrs reduziert, geb ich dir recht. Aber das ist schon eine recht jammervolle Reduktion. Lieber Berno, Jawohl, was die Sexualität angeht, sollte man das Sprichwort "geteilte Freude, ist doppelte Freude" nur auf den eigenen Partner anwenden. Gruß Gerlinde Link to comment Share on other sites More sharing options...
kalinka Posted September 23, 2006 Author Report Share Posted September 23, 2006 Unter teilen verstehe ich (provisorisch), einem oder mehreren anderen den selben Zugriff auf meine Ressourcen einräumen, den ich selber habe. whow... hm. ich muß sagen, ich habe ein paar probleme damit, dem konzept vom teilen als "selben zugriff auf die eigenen ressourcen einräumen" gedanklich zu fassen. kannst du bitte mal beschreiben, wie dieses teilen in deinem täglichen leben so ausschaut? vielleicht anhand von ein, zwei beispielen? und noch eine frage: würde ein solches teilen nicht jeden privatbesitz "entprivatisieren"? Link to comment Share on other sites More sharing options...
kalinka Posted September 23, 2006 Author Report Share Posted September 23, 2006 oder, um es konkreter zu machen: gibt es einen unterschied zwischen "almosen geben" und "teilen"? Ja. Wenn ich Almosen gebe, gebe ich einen Teil meines erworbenen Reichtums an einen Bedürftigen ab, aber ich teile meine Erwerbsgrundlage nicht mit ihm. Almosen geben heisst, erwirtschaftete Mittel an Bedürftige weiterzugeben. "Teilen" bedeutet, dem Bedürftigen z.B. die Hälfte des Arbeitsplatzes oder des Grundbesitzes, den man bewirtschaftet, zu überlassen. stefan, könnte man deine ausführungen mit anderen worten etwa so zusammenfassen: almosen geben - ändert nichts an armutverursachenden strukturen, ist symptom- und nicht ursachenbekämpfung teilen - ist eine veränderung der armutverursachenden strukturen, und zwar eine mit eigenem verzicht einhergehende veränderung ???? laufen deine ausführungen in etwa auf sowas hinaus? oder hab ich dich falsch verstanden? Link to comment Share on other sites More sharing options...
urdu Posted September 23, 2006 Report Share Posted September 23, 2006 Unter teilen verstehe ich (provisorisch), einem oder mehreren anderen den selben Zugriff auf meine Ressourcen einräumen, den ich selber habe. whow... hm. ich muß sagen, ich habe ein paar probleme damit, dem konzept vom teilen als "selben zugriff auf die eigenen ressourcen einräumen" gedanklich zu fassen. kannst du bitte mal beschreiben, wie dieses teilen in deinem täglichen leben so ausschaut? vielleicht anhand von ein, zwei beispielen? und noch eine frage: würde ein solches teilen nicht jeden privatbesitz "entprivatisieren"? Tja. Ich will ja nicht behaupten, dass ich immer und überall alles und jedes mit allen und jedem teile. Immerhin: Meine Frau kann über meine Geld und meine Zeit und über meine persönlichen Fähigkeiten ebenso verfügen wie ich selber, was natürlich auch vice versa gilt. Solange das Gesetz es erlaubte, hatten wir auch uneingeschränkten Zugriff auf unsere jeweiligen Girokonten. Und zur zweiten Frage: Ja und nein. Ja, weil Teilen mir selbstverständlich die Verfügungsgewalt über das Geteilte entzieht. Mindestens zu 50 Prozent. Nein, weil mich ja niemand zwingen kann, alles zu teilen, oder immer, oder mit jedermann. Link to comment Share on other sites More sharing options...
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