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5. Geheimnis: Der 12-jährige Jesus im Tempel


Rosario

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Die Eltern Jesu gingen jedes Jahr zum Paschafest nach Jerusalem. Als er zwölf Jahre alt geworden war, zogen sie wieder hinauf, wie es dem Festbrauch entsprach. Nachdem die Festtage zu Ende waren, machten sie sich auf den Heimweg. Der junge Jesus aber blieb in Jerusalem, ohne dass seine Eltern es merkten. Sie meinten, er sei irgendwo in der Pilgergruppe, und reisten eine Tagesstrecke weit; dann suchten sie ihn bei den Verwandten und Bekannten. Als sie ihn nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück und suchten ihn dort. Nach drei Tagen fanden sie ihn im Tempel; er saß mitten unter den Lehrern, hörte ihnen zu und stellte Fragen. Alle, die ihn hörten, waren erstaunt über sein Verständnis und über seine Antworten. Als seine Eltern ihn sahen, waren sie sehr betroffen und seine Mutter sagte zu ihm: Kind, wie konntest du uns das antun? Dein Vater und ich haben dich voll Angst gesucht. Da sagte er zu ihnen: Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meinem Vater gehört?

 

Lukas 2,41-49

 

Wo gehöre ich hin? Zu meinen Wurzeln, meiner Familie? Oder zu Gott? Oft stellt sich diese Frage - glücklicherweise - nicht als diese radikale Alternative. Und Jesus findet hier eine "pragmatische" Lösung: Er macht deutlich, dass er zu Gott gehört, ist dann seinen Eltern im Alltag aber wieder gehorsam.

 

Jesus hatte auch seine pubertären "Aufstand-Phasen". Das ist beruhigend und macht deutlich: "Du sollst Vater und Mutter ehren" heißt nicht, die eigene Persönlichkeit nicht zu entfalten.

 

Maria hat Jesus ganz losgelassen. - Nun bekommt sie ihn wieder, aber auf der höheren Ebene: Da auch sie ganz zu Gott gehört, hat sie ihren Sohn wieder, aber in Gott. Noch deutlicher wird das nach seiner Himmelfahrt, bezogen auch auf die ganze Kirche: Jesus bei Gott ist uns auf gewisse Weise noch näher als in Galiläa.

 

Rosario

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5. Geheimnis: Den du o Jungfrau im Tempel wieder gefunden hast.

 

Dieses Geheimnis zeigt uns, dass auch die Gottesmutter auf dem Weg der Prüfungen zur Heiligkeit gelangte. Die Geburt Jesu in einem Stall war mit Schwierigkeiten verbunden, die Flucht nach Ägypten - und in diesem Geheimnis betrachten wir, dass Jesus einige Tage nicht aufzufinden war. Suchen auch wir so voller Sehnsucht nach Jesus, wenn wir Ihn aus dem Herzen und Leben verloren haben, bis wir Ihn wiederfinden? Ergeht es uns nicht auch so, dass wir Jesus bei Bekannten und Verwandten nicht finden? Wenn wir zum Tabernakel kommen- finden wir Jesus dort gegenwärtig. Und so wie Jesus im Tempel die Schriftgelehrten und Pharisäer belehrt hat, so lehrt Jesus uns vieles, wenn wir im Gebet und der Anbetung verweilen und auf Ihn hören. In diesem Geheimnis ist es sicher gut für alle jene zu beten, die Jesus aus ihrem Herzen "verloren" haben - auf dass sie ihn wieder finden mögen.

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Wo gehöre ich hin? Zu meinen Wurzeln, meiner Familie? Oder zu Gott? Oft stellt sich diese Frage - glücklicherweise - nicht als diese radikale Alternative. Und Jesus findet hier eine "pragmatische" Lösung: Er macht deutlich, dass er zu Gott gehört, ist dann seinen Eltern im Alltag aber wieder gehorsam.

Hmmm , was soll uns diese "Lösung" jetzt sagen? Alltags sind die Eltern dran, sonntags gehören wir zu Gott und dürfen dann ein bisschen ungehorsam sein?

 

Es wäre viel pragmatischer gewesen, wenn Jesus seinen Eltern schnell Bescheid gesagt hätte.

 

Jesus hatte auch seine pubertären "Aufstand-Phasen". Das ist beruhigend und macht deutlich: "Du sollst Vater und Mutter ehren" heißt nicht, die eigene Persönlichkeit nicht zu entfalten.

Ja, das ist beruhigend. Bleibt noch die Frage, was das bedeutet "die eigene Persönlichkeit zu entfalten". Wie oben erwähnt, wäre das nicht auch gegangen, nachdem man die Eltern informiert anstatt sie so zu beunruhigen und ängstigen?

 

Maria hat Jesus ganz losgelassen.

Hat sie das wirklich? Ich denke nicht, denn "ganz loslassen", das ist schlecht vereinbar mit den Vorwürfen, die sie Jesus macht: "Kind, wie konntest du uns das antun? Dein Vater und ich haben dich voll Angst gesucht."

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Dieses Geheimnis zeigt uns, dass auch die Gottesmutter auf dem Weg der Prüfungen zur Heiligkeit gelangte.

Nur kurze Zwischenfrage:

Ich dachte, Maria war schon immer auserwählt und konnte gar nicht anders als heilig sein?

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Es wäre viel pragmatischer gewesen, wenn Jesus seinen Eltern schnell Bescheid gesagt hätte.

Wie gut, dass du nicht Maria warst, sonst hätte Jesus bestimmt von Dir eine Standpauke zu hören bekommen :huh:

 

Jesus hatte auch seine pubertären "Aufstand-Phasen". Das ist beruhigend und macht deutlich: "Du sollst Vater und Mutter ehren" heißt nicht, die eigene Persönlichkeit nicht zu entfalten.
Ja, das ist beruhigend. Bleibt noch die Frage, was das bedeutet "die eigene Persönlichkeit zu entfalten". Wie oben erwähnt, wäre das nicht auch gegangen, nachdem man die Eltern informiert anstatt sie so zu beunruhigen und ängstigen?

Hätte Jesus um Erlaubnis gefragt, sie hätten ihm es sicherlich nicht erlaubt. Würdest du deinen Kindern in dem Alter die Erlaubnis geben, mitten in einer Großstadt allein 3 Tage zu verbringen?

Außerdem soll uns diese Lehraussage etwas anderes erzählen, als nur pupertierenes Aufbegehren gegen die elterliche Autorität. Wir sollten eines nicht vergessen, Jesus ist nicht irgendein Mensch gewesen, auch wenn die moderne Theologie ihn so sieht, sondern wahrer Gott und wahrer Mensch. Maria hat dies erkannt, deshalb hat sie die Sache auf sich beruhen lassen.

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Je alltäglicher die Berichte über Jesus sind, um so interessanter finde ich es, darüber nachzudenken, was es heißt, dass er "ohne Sünde" war. Können wir uns in unseren alltäglichen Verstrickungen überhaupt aus allem so heraushalten (oder einmischen), dass wir "ohne Sünde" bleiben? "Können" nicht im Sinne der Kraft, die man dafür bräuchte, sondern "Können" im Sinne der tatsächlichen Möglichkeit überhaupt.

 

Letztendlich finde ich es sehr beruhigend, dass Jesus "ohne Sünde" war, denn wenn das grundsätzlich in einer menschlichen Gesellschaft möglich ist, können wir unsere eigenen Gewissensbisse wohl öfter mal unter Skrupulismus verbuchen. Wenn Jesus in diesem Fall seine Eltern einfach nicht informiert hat (warum?) oder an anderer Stelle die Heidin schroff zurückweist, die von ihm Hilfe erbittet, oder die Pharisäer und Schriftgelehrten nicht immer mit dem Samthandschuh anfasst, zeigt das vielleicht einfach, dass manches, was wir grundsätzlich für "sündhaft" halten, von Gott gar nicht so gesehen wird.

 

Das ist eine der Konsequenzen aus der Menschwerdung Gottes in Jesus Christus!

 

Rosario

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Es wäre viel pragmatischer gewesen, wenn Jesus seinen Eltern schnell Bescheid gesagt hätte.

Wie gut, dass du nicht Maria warst, sonst hätte Jesus bestimmt von Dir eine Standpauke zu hören bekommen :huh:

Ich hätte genauso reagiert, wie Maria das tat:

"Kind, wie konntest du uns das antun? Dein Vater und ich haben dich voll Angst gesucht."

Wenn das eine Standpauke ist, dann kam das schon von Maria.

 

Hätte Jesus um Erlaubnis gefragt, sie hätten ihm es sicherlich nicht erlaubt.

Echt? Gibt es diesbezügliche Privatoffenbarungen? Kann ich mir nicht vorstellen. Ganz sicher hätte Jesus die Dringlichkeit seines Anliegens seinen Eltern erklären und dabei die Erlaubnis erhalten können. Hat er aber nicht mal ansatzweise versucht.

Würdest du deinen Kindern in dem Alter die Erlaubnis geben, mitten in einer Großstadt allein 3 Tage zu verbringen?

In gewissem Sinne: Ja. Für den Besuch einer weiterführenden Schule fahren meine Kinder schon mit 10 Jahren mitten hinein in die Großstadt.

Im Judentum ist es nun so, dass Kinder mit ihrem 13. Geburtstag religionsmündig sind und damit z.B. in der Synagoge vorlesen dürfen, siehe Bar Mitzwa.

Das ist in etwa dem Alter unserer Jugendlichen zu vergleichen, die ein Studium aufnehmen. Ob ich da wohl meine Kinder davon abhalten kann, "alleine in die Großstadt" zu gehen? Schätzungsweise nein. Aber ich möchte dann doch recht gerne wissen, an welcher Uni sie studieren. :lol:

Außerdem soll uns diese Lehraussage etwas anderes erzählen, als nur pupertierenes Aufbegehren gegen die elterliche Autorität. Wir sollten eines nicht vergessen, Jesus ist nicht irgendein Mensch gewesen, auch wenn die moderne Theologie ihn so sieht, sondern wahrer Gott und wahrer Mensch. Maria hat dies erkannt, deshalb hat sie die Sache auf sich beruhen lassen.

Dein Rundumschlag gegen "moderne Theologie" mal unbeachtet, wenn Maria das so klar erkannt hat, warum hat sie denn dann erst voller Sorge nach ihrem Sohn gesucht und ihn dann gerüffelt, anstatt zu sagen: "Ach ja richtig, er muß als wahrer Gott und wahrer Mensch natürlich jetzt mal vorübergehend im Tempel bei seinem himmlischen Vater sein. Weiß ich doch seit dem Besuch des Engels." ?

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Dieses Geheimnis zeigt uns, dass auch die Gottesmutter auf dem Weg der Prüfungen zur Heiligkeit gelangte.

Nur kurze Zwischenfrage:

Ich dachte, Maria war schon immer auserwählt und konnte gar nicht anders als heilig sein?

Auserwählt und zur Heiligkeit berufen sind wir doch alle. Der freie Wille ist doch bei Maria nicht aufgehoben.
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Dieses Geheimnis zeigt uns, dass auch die Gottesmutter auf dem Weg der Prüfungen zur Heiligkeit gelangte.

Nur kurze Zwischenfrage:

Ich dachte, Maria war schon immer auserwählt und konnte gar nicht anders als heilig sein?

Auserwählt und zur Heiligkeit berufen sind wir doch alle. Der freie Wille ist doch bei Maria nicht aufgehoben.

Was meinst Du damit konkret?

Hätte Maria auch "Nein" sagen können?

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Je alltäglicher die Berichte über Jesus sind, um so interessanter finde ich es, darüber nachzudenken, was es heißt, dass er "ohne Sünde" war. Können wir uns in unseren alltäglichen Verstrickungen überhaupt aus allem so heraushalten (oder einmischen), dass wir "ohne Sünde" bleiben? "Können" nicht im Sinne der Kraft, die man dafür bräuchte, sondern "Können" im Sinne der tatsächlichen Möglichkeit überhaupt.

 

Letztendlich finde ich es sehr beruhigend, dass Jesus "ohne Sünde" war, denn wenn das grundsätzlich in einer menschlichen Gesellschaft möglich ist, können wir unsere eigenen Gewissensbisse wohl öfter mal unter Skrupulismus verbuchen. Wenn Jesus in diesem Fall seine Eltern einfach nicht informiert hat (warum?) oder an anderer Stelle die Heidin schroff zurückweist, die von ihm Hilfe erbittet, oder die Pharisäer und Schriftgelehrten nicht immer mit dem Samthandschuh anfasst, zeigt das vielleicht einfach, dass manches, was wir grundsätzlich für "sündhaft" halten, von Gott gar nicht so gesehen wird.

 

Das ist eine der Konsequenzen aus der Menschwerdung Gottes in Jesus Christus!

 

Rosario

Hallo Rosario,

 

Christus war beleibe kein Kuscheljesus, der von der aufgeklärten Theologie so dargestellt wurde Wie du schon erwähnt hattest, konnte Er durchaus hart und grob werden, wenn es darum ging, die Sünde zu verniedlichen. Lukas ist n.M. ein gutes Lehrbeispiel, wo Christus harte und treffende Worte gegen die Selbstbeweihräucherung seiner Zeitgenossen fand. Ein Christ zu sein ist eine Lebensaufgabe und nicht nur die Pflicht, Sonntags zur heiligen Messe zu gehen.

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Letztendlich finde ich es sehr beruhigend, dass Jesus "ohne Sünde" war, denn wenn das grundsätzlich in einer menschlichen Gesellschaft möglich ist, können wir unsere eigenen Gewissensbisse wohl öfter mal unter Skrupulismus verbuchen.
So einfach sollten wir uns es aber sicher nicht machen. Jesus sah in die Tiefe des Herzens (sagt uns auch die Schrift) daher wußte er, warum er zu Petrus mal "Satan" sagte, der Ehebrecherin vergab und die Sünden der Umstehenden (vmtl.) in den Sand schrieb, die Heidin zuerst scheinbar schroff abwies oder hier ohne den Eltern zu sagen im Tempel blieb. Wenn zwei ähnlich handeln ist noch immer die Motivation entscheidend - und es kann im einen Fall falsch und im anderen richtig sein.

 

Wenn Jesus in diesem Fall seine Eltern einfach nicht informiert hat (warum?)
Vermutlich waren Maria und Josef bei einer anderen Pilgergruppe, da Männer und Frauen getrennt gingen. Und jeder der beiden glaubte, Jesus würde bei der anderen Gruppe mitgehen. Jesus selbst war in "dem was seines Vaters" ist. Und so wie Maria den hl. Josef bei der Menschwerdung nicht sofort informierte, so war auch hier ein Schwiegen Jesu der Fall. Dass Maria dadurch eine Form der Loslösung erfuhr und erkennen musste, dass der Wille des himmlischen Vaters an erster Stelle kommt- wäre eine mögliche Antwort auf das "warum".

 

oder an anderer Stelle die Heidin schroff zurückweist, die von ihm Hilfe erbittet, oder die Pharisäer und Schriftgelehrten nicht immer mit dem Samthandschuh anfasst, zeigt das vielleicht einfach, dass manches, was wir grundsätzlich für "sündhaft" halten, von Gott gar nicht so gesehen wird.
Wie gesagt sollten wir hier ein wenig vorsichtig sein: Nicht jeder sieht (wie Jesus) in die Seelen.
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Was meinst Du damit konkret?

Hätte Maria auch "Nein" sagen können?

Ja.
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Dieses Geheimnis zeigt uns, dass auch die Gottesmutter auf dem Weg der Prüfungen zur Heiligkeit gelangte.

Nur kurze Zwischenfrage:

Ich dachte, Maria war schon immer auserwählt und konnte gar nicht anders als heilig sein?

Auserwählt und zur Heiligkeit berufen sind wir doch alle. Der freie Wille ist doch bei Maria nicht aufgehoben.

Was meinst Du damit konkret?

Hätte Maria auch "Nein" sagen können?

das hat er doch verdeutlicht. Maria hätte genauso gut Gabriel aus dem Haus werfen können. Sie hat aber durch den freien Willen das Licht gewählt (Wer würde angesicht der Verheissungen widersagen?).

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Je alltäglicher die Berichte über Jesus sind, um so interessanter finde ich es, darüber nachzudenken, was es heißt, dass er "ohne Sünde" war. Können wir uns in unseren alltäglichen Verstrickungen überhaupt aus allem so heraushalten (oder einmischen), dass wir "ohne Sünde" bleiben? "Können" nicht im Sinne der Kraft, die man dafür bräuchte, sondern "Können" im Sinne der tatsächlichen Möglichkeit überhaupt.

 

Letztendlich finde ich es sehr beruhigend, dass Jesus "ohne Sünde" war, denn wenn das grundsätzlich in einer menschlichen Gesellschaft möglich ist, können wir unsere eigenen Gewissensbisse wohl öfter mal unter Skrupulismus verbuchen. Wenn Jesus in diesem Fall seine Eltern einfach nicht informiert hat (warum?) oder an anderer Stelle die Heidin schroff zurückweist, die von ihm Hilfe erbittet, oder die Pharisäer und Schriftgelehrten nicht immer mit dem Samthandschuh anfasst, zeigt das vielleicht einfach, dass manches, was wir grundsätzlich für "sündhaft" halten, von Gott gar nicht so gesehen wird.

 

Das ist eine der Konsequenzen aus der Menschwerdung Gottes in Jesus Christus!

 

Rosario

 

Ein sehr interessanter Gedanke. Erinnert mich an diesen Thread:

Und vergib uns unsere Schuld ...

 

Gänzlich ohne Schuld, ohne Sünden können wir nicht durchs Leben gehen, wie ich dort ausgeführt habe.

 

Eine andere Seite ist der Umgang damit, der Umgang mit unserem Gewissen, das auch zu Skrupulismus führen kann.

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Dieses Geheimnis zeigt uns, dass auch die Gottesmutter auf dem Weg der Prüfungen zur Heiligkeit gelangte.

Nur kurze Zwischenfrage:

Ich dachte, Maria war schon immer auserwählt und konnte gar nicht anders als heilig sein?

Auserwählt und zur Heiligkeit berufen sind wir doch alle. Der freie Wille ist doch bei Maria nicht aufgehoben.

Was meinst Du damit konkret?

Hätte Maria auch "Nein" sagen können?

das hat er doch verdeutlicht. Maria hätte genauso gut Gabriel aus dem Haus werfen können. Sie hat aber durch den freien Willen das Licht gewählt (Wer würde angesicht der Verheissungen widersagen?).

Was wäre passiert, wenn Maria Gabriel "aus dem Haus geworfen" hätte?

Wenn niemand angesichts der Verheissungen widersagen kann, was hat dann Marias Entscheidung mit freiem Willen zu tun?

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Dieses Geheimnis zeigt uns, dass auch die Gottesmutter auf dem Weg der Prüfungen zur Heiligkeit gelangte.

Nur kurze Zwischenfrage:

Ich dachte, Maria war schon immer auserwählt und konnte gar nicht anders als heilig sein?

Auserwählt und zur Heiligkeit berufen sind wir doch alle. Der freie Wille ist doch bei Maria nicht aufgehoben.

Was meinst Du damit konkret?

Hätte Maria auch "Nein" sagen können?

das hat er doch verdeutlicht. Maria hätte genauso gut Gabriel aus dem Haus werfen können. Sie hat aber durch den freien Willen das Licht gewählt (Wer würde angesicht der Verheissungen widersagen?).

Was wäre passiert, wenn Maria Gabriel "aus dem Haus geworfen" hätte?

Wenn niemand angesichts der Verheissungen widersagen kann, was hat dann Marias Entscheidung mit freiem Willen zu tun?

Weil Gott Ihr die Entscheidung überlassen wollte, wozu dann der ganze Aufwand?

 

Oder anders gefragt, wenn heutzutage ein fremder Mann in deiner Küche stehen und dir ein Heilversprechen abgeben würde, für was hättest du dich entschieden?

bearbeitet von tomlo
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Was wäre passiert, wenn Maria Gabriel "aus dem Haus geworfen" hätte?
Angesicht dessen, dass Maria JA gesagt hat, ist die Frage sicher überflüssig. Dass die Heiligkeit nicht übergestülpt ist, sondern mit dem freien JA und der gänzlichen Hingabe an Gott zusammem hängt sagt mir, dass Maria auch nein hätte sagen können. ( Das gibt übrigens jenen ein wenig Nahrung, die Marias Mitwirken bei der Erlösung betonen - allerdings nicht im Sinne der Gleichwertigkeit mit der Erlösung durch Jesus Christus den göttlichen Erlöser).
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Was wäre passiert, wenn Maria Gabriel "aus dem Haus geworfen" hätte?

Angesicht dessen, dass Maria JA gesagt hat, ist die Frage sicher überflüssig. Dass die Heiligkeit nicht übergestülpt ist, sondern mit dem freien JA und der gänzlichen Hingabe an Gott zusammem hängt sagt mir, dass Maria auch nein hätte sagen können. ( Das gibt übrigens jenen ein wenig Nahrung, die Marias Mitwirken bei der Erlösung betonen - allerdings nicht im Sinne der Gleichwertigkeit mit der Erlösung durch Jesus Christus den göttlichen Erlöser).

 

Die Frage der freien Mitentscheidung bei der Heilsgeschichte finde ich auch sehr interessant. Ich hatte früher immer die Vorstellung, dass "die Vorsehung" alles vorbereitet hat und das Gottes Allwissenheit auch schon alles vorgeplant hatte. Bei Romano Guardini bin ich zum ersten Mal darauf gestoßen (in "Der Herr"), dass Israel Jesus auch als Messias hätte annehmen können und dass Jesus das Reich Gottes aufgerichtet hätte. Eine mutige Aufwertung der menschlichen Freiheit, die ich aber gut nachvollziehen kann.

 

Natürlich ist es müßig, das "Was wäre, wenn" immer weiterzudenken. Aber der Ansatz, dass wir mit freiem Willen an unserer Umwelt und auch am Heil des anderen mitwirken ist doch nicht zu vernachlässigen.

 

Um noch mal auf des Thema des Threads zurückzukommen: Natürlich ist die Freiheit Jesu von der Sünde nicht so zu deuten, dass wir mal so draufloslegen sollen mit unserem Handeln, so: Jesus hat ja auch mal fünf gerade sein lassen. Aber es trägt zu einer reifen Gewissensbildung bei, wenn wir nicht alles aus unserem kindlichen Über-Ich mit Gottes Geboten gleich setzen.

 

Rosario

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Die Frage der freien Mitentscheidung bei der Heilsgeschichte finde ich auch sehr interessant. Ich hatte früher immer die Vorstellung, dass "die Vorsehung" alles vorbereitet hat und das Gottes Allwissenheit auch schon alles vorgeplant hatte.
Das Zusammenwirken menschlicher Freiheit und der göttlichen Heilspläne sehen wir hier auf Erden nur schleierhaft. Die wunderbare Weisheit Gottes sehe ich auch darin, dass er selbst aus unserem Versagen und dem Bösen das wir tun noch Gutes hervorgehen läßt. In der Osternacht betet die Kirche sinngemäß "O glückselige Schuld, die uns einen solchen Erlöser erwirkte..."

 

Bei Romano Guardini bin ich zum ersten Mal darauf gestoßen (in "Der Herr"), dass Israel Jesus auch als Messias hätte annehmen können und dass Jesus das Reich Gottes aufgerichtet hätte. Eine mutige Aufwertung der menschlichen Freiheit, die ich aber gut nachvollziehen kann.
Die Ehrfurcht Gottes vor dem freien Willen und der freien Entscheidung des Menschen ist etwas Großes und Großartiges. Vielen ist unverständlich, warum Gott so viele Sünden hier auf Erden zuläßt, ohne sofort einzugreifen. Ich denke, dass dies mit der Freiheit des Willens zusammen hängt.
Natürlich ist es müßig, das "Was wäre, wenn" immer weiterzudenken. Aber der Ansatz, dass wir mit freiem Willen an unserer Umwelt und auch am Heil des anderen mitwirken ist doch nicht zu vernachlässigen.
Gott ist die Liebe. Und die Liebe Gottes läßt die Geschöpfe am Heils- und Erlösungswerk teilhaben. Bei Maria war dies in besonderer Weise der Fall. Und damit komme ich ein wenig zum Thema: Je größer Aufgabe und Verantwortung, umso schwerer sind auch die "Prüfungen". (Als Beispiel wäre Abraham zu nennen.) Und der Verlust Jesu im Tempel gehört m.E. auch zu jenen Prüfungen.
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Echt? Gibt es diesbezügliche Privatoffenbarungen? Kann ich mir nicht vorstellen. Ganz sicher hätte Jesus die Dringlichkeit seines Anliegens seinen Eltern erklären und dabei die Erlaubnis erhalten können. Hat er aber nicht mal ansatzweise versucht.

Gut, nehmen wir mal an, dein Sohn wäre ein Gottgesandter und würde sich dementsprechend auch so benehmen. Einmal im Jahr machst du eine Pilgerschaft zum heiligen Tempel. Nach der Tempelfeier sagt auf einmal dein Sohn zu dir, dass er noch im Tempel 3 Tage lang bleiben würde, weil Gott ihm wichtiger wäre, als der Gehorsam zu seinen Eltern. Ich glaube kaum, dass du ihm das erlaubt hättest. In Lukas 2,50 stand ja auch noch eine Bemerkung: "Sie verstanden ihn nicht, was er damit sagen wollte". Hättest du es besser gewusst, als Maria?

Dein Rundumschlag gegen "moderne Theologie" mal unbeachtet, wenn Maria das so klar erkannt hat, warum hat sie denn dann erst voller Sorge nach ihrem Sohn gesucht und ihn dann gerüffelt, anstatt zu sagen: "Ach ja richtig, er muß als wahrer Gott und wahrer Mensch natürlich jetzt mal vorübergehend im Tempel bei seinem himmlischen Vater sein. Weiß ich doch seit dem Besuch des Engels." ?

Das liegt m.E. daran, dass Menschen sehr häufig kleingläubig und zur Vergesslichkeit neigen.

 

Hat denn nicht der Erzengel Gabriel zu Maria gesagt, dein Sohn wird der Retter der Welt, der Messias sein. Bei solch gewaltigen Worten sollte hier nicht etwas Gelassenheit und Gottvertrauen angebrachter sein?

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Echt? Gibt es diesbezügliche Privatoffenbarungen? Kann ich mir nicht vorstellen. Ganz sicher hätte Jesus die Dringlichkeit seines Anliegens seinen Eltern erklären und dabei die Erlaubnis erhalten können. Hat er aber nicht mal ansatzweise versucht.

Gut, nehmen wir mal an, dein Sohn wäre ein Gottgesandter und würde sich dementsprechend auch so benehmen. Einmal im Jahr machst du eine Pilgerschaft zum heiligen Tempel. Nach der Tempelfeier sagt auf einmal dein Sohn zu dir, dass er noch im Tempel 3 Tage lang bleiben würde, weil Gott ihm wichtiger wäre, als der Gehorsam zu seinen Eltern. Ich glaube kaum, dass du ihm das erlaubt hättest. In Lukas 2,50 stand ja auch noch eine Bemerkung: "Sie verstanden ihn nicht, was er damit sagen wollte". Hättest du es besser gewusst, als Maria?

Dein Rundumschlag gegen "moderne Theologie" mal unbeachtet, wenn Maria das so klar erkannt hat, warum hat sie denn dann erst voller Sorge nach ihrem Sohn gesucht und ihn dann gerüffelt, anstatt zu sagen: "Ach ja richtig, er muß als wahrer Gott und wahrer Mensch natürlich jetzt mal vorübergehend im Tempel bei seinem himmlischen Vater sein. Weiß ich doch seit dem Besuch des Engels." ?

Das liegt m.E. daran, dass Menschen sehr häufig kleingläubig und zur Vergesslichkeit neigen.

 

Hat denn nicht der Erzengel Gabriel zu Maria gesagt, dein Sohn wird der Retter der Welt, der Messias sein. Bei solch gewaltigen Worten sollte hier nicht etwas Gelassenheit und Gottvertrauen angebrachter sein?

Laß mal gut sein, tomlo, mit Deinen Versuchen, das Verhalten von Müttern im Allgemeinen und Maria im Besonderen zu verstehen und auch noch anderen zu erklären. Das muß ja schief gehen. :huh:

 

Du kennst offensichtlich die Geschichte von Hannah und Samuel nicht. Lies mal nach bei 1 Samuel!

Hannah läßt ihren gerade entwöhnten Sohn Samuel nicht nur mal eben drei Tage lang im Tempel, sie bringt ihren gottgeweihten, etwa dreijährigen Sohn in den Tempel, damit er dort sein weiteres Leben verbringt im Dienste des Herrn.

Hatte Hannah ein besseres Verständnis dafür, was "gottgeweiht" bedeutet?

Traust Du Maria wirklich nicht zu, dass sie ihrem Sohn drei Tage im Tempel zugestehen würde? Und traust Du Jesus nicht zu, dass er seinen Eltern das erklären kann?

 

Und zum zweiten Abschnitt: Ausgerechnet Maria ist in Deinen Augen "kleingläubig und vergesslich" ? :lol:

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Laß mal gut sein, tomlo, mit Deinen Versuchen, das Verhalten von Müttern im Allgemeinen und Maria im Besonderen zu verstehen und auch noch anderen zu erklären. Das muß ja schief gehen. :huh:

Ach liebe Gabriele, Frauen sind so leicht durchschaubar :lol:

 

Du kennst offensichtlich die Geschichte von Hannah und Samuel nicht.

Ein Christ ist nur ein halber Christ, wenn er nicht einmal das AT gelesen hat. ;) Natürlich kenne ich Samuel . :)

Hannah läßt ihren gerade entwöhnten Sohn Samuel nicht nur mal eben drei Tage lang im Tempel, sie bringt ihren gottgeweihten, etwa dreijährigen Sohn in den Tempel, damit er dort sein weiteres Leben verbringt im Dienste des Herrn.

Hatte Hannah ein besseres Verständnis dafür, was "gottgeweiht" bedeutet?

Wow, das nenne ich absolutes Gottvertrauen und Gehorsam. Wer könnte das von uns behaupten. Hier ging es um ein Versprechen Hannahs, dass wenn Sie ein Kind bekäme, diesen Gott weihen würde.

Es gibt aber nur eine Gemeinsamkeit zwischen den beiden bewundernswerten Frauen, ihr starkes Vertrauen in Gott, das macht sie so begnadet. Ansonsten haben beide Fälle keine Parallelen.

Traust Du Maria wirklich nicht zu, dass sie ihrem Sohn drei Tage im Tempel zugestehen würde? ?

Ob sie das kann, kann ich nach zweitausend Jahren nicht beurteilen, aber ich werde sie fragen, wenn ich beim "VATER" bin. Aber diese Art der Sorge ist eigentlich menschlich und daher begreiflich.

Und traust Du Jesus nicht zu, dass er seinen Eltern das erklären kann

Es steht doch im Vers: Doch sie verstanden nicht, was er damit sagen wollte.

Eigentlich geht es in der Lehrerzählung um was ganz anders, die Suche nach Jesus hat drei Tage gedauert, am dritten Tag ist Jesus von den Toten auferstanden oder die Aussage des jungen Heiland:Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meinem Vater gehört?

Menschen brauchen Orte, wo sie Gott verehren anbeten können. Und wo kann das am besten sein, nur im Tempel oder in der Kirche. Nur der Tempel oder die Kirche ist ein Ort, wo der Mensch angemessen sich dem Herrn in der Gemeinschaft von Menschen widmen kann. So ist auch der Hinweis von Jesus zu verstehen, wer ihn sucht, der findet ihm im Tempel/Kirche im Allerheiligsten und in der Eucharistie.

bearbeitet von tomlo
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