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Der blinde Bartimäus


Gabriele

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Evangelium Mk 10, 46-52

 

Rabbuni, ich möchte wieder sehen können

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Markus

 

46Sie kamen nach Jericho. Als er mit seinen Jüngern und einer großen Menschenmenge Jericho wieder verließ, saß an der Straße ein blinder Bettler, Bartimäus, der Sohn des Timäus.

 

47Sobald er hörte, dass es Jesus von Nazaret war, rief er laut: Sohn Davids, Jesus, hab Erbarmen mit mir!

 

48Viele wurden ärgerlich und befahlen ihm zu schweigen. Er aber schrie noch viel lauter: Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!

 

49Jesus blieb stehen und sagte: Ruft ihn her! Sie riefen den Blinden und sagten zu ihm: Hab nur Mut, steh auf, er ruft dich.

 

50Da warf er seinen Mantel weg, sprang auf und lief auf Jesus zu.

 

51Und Jesus fragte ihn: Was soll ich dir tun? Der Blinde antwortete: Rabbuni, ich möchte wieder sehen können.

 

52Da sagte Jesus zu ihm: Geh! Dein Glaube hat dir geholfen. Im gleichen Augenblick konnte er wieder sehen, und er folgte Jesus auf seinem Weg.

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Warum frägt Jesus: "Was soll ich dir tun?" ???

 

Ist es nicht ganz offensichtlich und kinderleicht zu erkennen, was Bartimäus will, was er braucht?

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Warum frägt Jesus: "Was soll ich dir tun?" ???

 

Ist es nicht ganz offensichtlich und kinderleicht zu erkennen, was Bartimäus will, was er braucht?

Vielleicht geht es Jesus nicht nur um ein äußeres Sehen, um die physische Heilung, sondern um die rechte Herzenssicht, die Heilung der Seele. Gott sehen lernen.....
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Warum frägt Jesus: "Was soll ich dir tun?" ???

 

Ist es nicht ganz offensichtlich und kinderleicht zu erkennen, was Bartimäus will, was er braucht?

Vielleicht geht es Jesus nicht nur um ein äußeres Sehen, um die physische Heilung, sondern um die rechte Herzenssicht, die Heilung der Seele. Gott sehen lernen.....

Bartimäus hatte aber durchaus erkannt, dass Jesus, Sohn Davids, Rabbuni, ihn heilen kann.

Bartimäus ist in dieser Hinsicht weitsichtiger als seine Umgebung.

 

Warum dann trotzdem die Frage Jesu: "Was soll ich dir tun?" ???

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Warum frägt Jesus: "Was soll ich dir tun?" ???

 

Ist es nicht ganz offensichtlich und kinderleicht zu erkennen, was Bartimäus will, was er braucht?

Vielleicht geht es Jesus nicht nur um ein äußeres Sehen, um die physische Heilung, sondern um die rechte Herzenssicht, die Heilung der Seele. Gott sehen lernen.....

Bartimäus hatte aber durchaus erkannt, dass Jesus, Sohn Davids, Rabbuni, ihn heilen kann.

Bartimäus ist in dieser Hinsicht weitsichtiger als seine Umgebung.

 

Warum dann trotzdem die Frage Jesu: "Was soll ich dir tun?" ???

Zeigt uns, dass wir unsere Bitten aussprechen sollen, konkret unsere Nöte erkennen, nennen und Jesus anvertrauen. Es geht um Glauben und Vertrauen.
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Gerlinde Blosche
Warum frägt Jesus: "Was soll ich dir tun?" ???

 

Ist es nicht ganz offensichtlich und kinderleicht zu erkennen, was Bartimäus will, was er braucht?

Vielleicht geht es Jesus nicht nur um ein äußeres Sehen, um die physische Heilung, sondern um die rechte Herzenssicht, die Heilung der Seele. Gott sehen lernen.....

Bartimäus hatte aber durchaus erkannt, dass Jesus, Sohn Davids, Rabbuni, ihn heilen kann.

Bartimäus ist in dieser Hinsicht weitsichtiger als seine Umgebung.

 

Warum dann trotzdem die Frage Jesu: "Was soll ich dir tun?" ???

Zeigt uns, dass wir unsere Bitten aussprechen sollen, konkret unsere Nöte erkennen, nennen und Jesus anvertrauen. Es geht um Glauben und Vertrauen.

Ich denke auch so ähnlich wie Du Mariamante. Die Frage "was soll ich dir tun?" schafft zunächst eine gewisse Nähe und Wärme zum Bettler, die er vielleicht in seinem Leben noch nie erfahren hat. Sie bringt auch zum Ausdruck, dass Jesus auf seinen Hilferuf eingehen und ihm helfen will. So kann sich der Bettler vertrauensvoll öffnen und seine Bitte "ich möchte wieder sehen können" vorbringen.

Liebe Grüße

Gerlinde

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Bartimäus hatte aber durchaus erkannt, dass Jesus, Sohn Davids, Rabbuni, ihn heilen kann.

Bartimäus ist in dieser Hinsicht weitsichtiger als seine Umgebung.

 

Warum dann trotzdem die Frage Jesu: "Was soll ich dir tun?" ???

Zeigt uns, dass wir unsere Bitten aussprechen sollen, konkret unsere Nöte erkennen, nennen und Jesus anvertrauen. Es geht um Glauben und Vertrauen.

Ich denke, Bartimäus glaubt und vertraut Jesus bereits.

Sein Ruf: "Sohn Davids, Jesus, hab Erbarmen mit mir!" ist bereits ein Glaubensbekenntnis.

Meiner Ansicht nach geht es bei dieser Bibelstelle nicht in erster Linie darum, Vertrauen zu fassen.

 

Unsere eigenen Nöte erkennen, unsere Bitten aussprechen.

Das lese auch ich aus der Stelle heraus.

"Was soll ich dir tun?", nicht nur eine Frage damals an Bartimäus, sondern auch an mich heute.

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Die Frage "was soll ich dir tun?" schafft zunächst eine gewisse Nähe und Wärme zum Bettler, die er vielleicht in seinem Leben noch nie erfahren hat. Sie bringt auch zum Ausdruck, dass Jesus auf seinen Hilferuf eingehen und ihm helfen will. So kann sich der Bettler vertrauensvoll öffnen und seine Bitte "ich möchte wieder sehen können" vorbringen.

Liebe Grüße

Gerlinde

Die Zuwendung Jesu zu Bartimäus erfolgt aber schon früher:

Jesus blieb stehen und sagte: Ruft ihn her!

Tun wir es ihm gleich und wenden uns Bartimäus zu:

Es ist schon auffallend, wie grob und lieblos die Umgebung mit dem Blinden umgeht. Sein Rufen nach Jesus erregt Ärger, er wird zum Schweigen aufgefordert. Das kümmert ihn aber nicht, er ruft danach sogar lauter als zuvor.

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(...)

Bartimäus hatte aber durchaus erkannt, dass Jesus, Sohn Davids, Rabbuni, ihn heilen kann.

Bartimäus ist in dieser Hinsicht weitsichtiger als seine Umgebung.

 

Warum dann trotzdem die Frage Jesu: "Was soll ich dir tun?" ???

Sowas macht Jesus öfter. Zum Beispiel bei dem Gelähmten am Teich Bethesda. Den fragt er auch, ob er geheilt werden will.

Ganz vordergründig hat Jesus wohl ein Wissen darüber, dass eine Frage dem Menschen hilft, sich über die eigenen Motive und Wünsche klar zu werden, und er weiß wohl auch etwas darüber, was moderne Psychologen den Krankheitsgewinn nennen. Das ist nicht der Gewinn, den die Therapeuten aus ihrer Arbeit ziehen, sondern der geheime Gewinn, den die Kranken für sich erzielen, weil sie zum Beispiel Macht über ihre Helfer gewinnen, Aufmerksamkeit auf sich ziehen u. dgl. Möglicherweise ist es auch ein antikes Heilungsritual, das den Heiler veranlasst, seine Intervention mit dieser Frage zu beginnen. Es könnte auch eine simple Erzähltechnik sein, quasi eine literarische Konvention.

 

Wenn man's tiefer betrachten will:

Bartimäus ist blind und weiß trotzdem, wer da des Wegs daherkommt, und dass für ihn ein entscheidender Moment gekommen ist (Augenblick passert hier wohl besonders gut, oder?).

Darin gleicht er den blinden Sehern und Dichtern der Antike, deren äußere Blindheit in einer Verbindung mit ihrer inneren Hellsicht steht. Zur inneren Stringenz der Erzählung gehört auch sein beharrliches Rufen trotz der Zurechtweisung durch das übrige Publikum. Sein Ruf ist zunächst aber kein konkreter Hilferuf, sondern eine liturgische Formel. Mit "XY, Sohn des YZ, erbarme dich!" pflegte man dem in die Stadt einziehenden König zuzurufen. Und der pflegte dann von seinem Triumphwagen aus Geld in die Menge zu streuen.

Die Frage Jesu führt von dieser gedachten Szene zurück in das konkrete Geschehen. Der Sohn Gottes ist keiner, der die Menschenmasse mit kleingemünzter Gnade überschüttet, sondern einer, der sich der konkreten Not eines einzelnen Menschen annimmt, nicht ohne ihm, dem einzelnen Menschen, seinen Respekt zu erweisen, indem er nicht gewillt ist, ihm auf Verdacht irgendwas zukommen zu lassen. Er will's genau wissen, und er mutet dem Bittsteller zu, es genau zu sagen.

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(...)

Bartimäus hatte aber durchaus erkannt, dass Jesus, Sohn Davids, Rabbuni, ihn heilen kann.

Bartimäus ist in dieser Hinsicht weitsichtiger als seine Umgebung.

 

Warum dann trotzdem die Frage Jesu: "Was soll ich dir tun?" ???

Sowas macht Jesus öfter. Zum Beispiel bei dem Gelähmten am Teich Bethesda. Den fragt er auch, ob er geheilt werden will.

Es gibt aber auch Gegenbeispiele, Lk 6, 6-10 erzählt, wie Jesus gewissermaßen demonstrativ einem Mann seine "verdorrte" Hand heilt, wohl nicht so sehr, um dem Mann zu helfen, als vielmehr den Pharisäern zu zeigen, dass er das auch am Sabbath kann. Jedenfalls wird dabei ein Mensch ganz ungefragt erst in den Mittelpunkt des Interessens gestellt und dann geheilt.

Oder der Gelähmte, der von Freunden durch das Dach gehievt wird, ihm werden seine Sünden vergeben und anschließend seine Lähmung geheilt, ganz ohne Nachfrage, was er denn selber will.

 

Ganz vordergründig hat Jesus wohl ein Wissen darüber, dass eine Frage dem Menschen hilft, sich über die eigenen Motive und Wünsche klar zu werden, und er weiß wohl auch etwas darüber, was moderne Psychologen den Krankheitsgewinn nennen. Das ist nicht der Gewinn, den die Therapeuten aus ihrer Arbeit ziehen, sondern der geheime Gewinn, den die Kranken für sich erzielen, weil sie zum Beispiel Macht über ihre Helfer gewinnen, Aufmerksamkeit auf sich ziehen u. dgl.

Das denke ich auch, dass Jesus ein immenses Wissen über die inneren Vorgänge, Gedanken und Sehnsüchte eines Menschen hat.

 

Möglicherweise ist es auch ein antikes Heilungsritual, das den Heiler veranlasst, seine Intervention mit dieser Frage zu beginnen. Es könnte auch eine simple Erzähltechnik sein, quasi eine literarische Konvention.

Das glaube ich nicht, dass es sich um eine simple Erzähltechnik handelt, da es auch Gegenbeispiele gibt, wie oben angeführt.

 

 

Wenn man's tiefer betrachten will:

Bartimäus ist blind und weiß trotzdem, wer da des Wegs daherkommt, und dass für ihn ein entscheidender Moment gekommen ist (Augenblick passert hier wohl besonders gut, oder?).

Darin gleicht er den blinden Sehern und Dichtern der Antike, deren äußere Blindheit in einer Verbindung mit ihrer inneren Hellsicht steht. Zur inneren Stringenz der Erzählung gehört auch sein beharrliches Rufen trotz der Zurechtweisung durch das übrige Publikum. Sein Ruf ist zunächst aber kein konkreter Hilferuf, sondern eine liturgische Formel. Mit "XY, Sohn des YZ, erbarme dich!" pflegte man dem in die Stadt einziehenden König zuzurufen. Und der pflegte dann von seinem Triumphwagen aus Geld in die Menge zu streuen.

Die Frage Jesu führt von dieser gedachten Szene zurück in das konkrete Geschehen. Der Sohn Gottes ist keiner, der die Menschenmasse mit kleingemünzter Gnade überschüttet, sondern einer, der sich der konkreten Not eines einzelnen Menschen annimmt, nicht ohne ihm, dem einzelnen Menschen, seinen Respekt zu erweisen, indem er nicht gewillt ist, ihm auf Verdacht irgendwas zukommen zu lassen. Er will's genau wissen, und er mutet dem Bittsteller zu, es genau zu sagen.

Das ist eine sehr schöne Betrachtung. Danke dafür. :huh:

 

Liebe Grüße, Gabriele

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(...)

Bartimäus hatte aber durchaus erkannt, dass Jesus, Sohn Davids, Rabbuni, ihn heilen kann.

Bartimäus ist in dieser Hinsicht weitsichtiger als seine Umgebung.

 

Warum dann trotzdem die Frage Jesu: "Was soll ich dir tun?" ???

Sowas macht Jesus öfter. Zum Beispiel bei dem Gelähmten am Teich Bethesda. Den fragt er auch, ob er geheilt werden will.

Es gibt aber auch Gegenbeispiele, Lk 6, 6-10 erzählt, wie Jesus gewissermaßen demonstrativ einem Mann seine "verdorrte" Hand heilt, wohl nicht so sehr, um dem Mann zu helfen, als vielmehr den Pharisäern zu zeigen, dass er das auch am Sabbath kann. Jedenfalls wird dabei ein Mensch ganz ungefragt erst in den Mittelpunkt des Interessens gestellt und dann geheilt.

Oder der Gelähmte, der von Freunden durch das Dach gehievt wird, ihm werden seine Sünden vergeben und anschließend seine Lähmung geheilt, ganz ohne Nachfrage, was er denn selber will.

 

Jo. Wie du selber anmerkst, steckt da eine andere Erzählintention dahinter.

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Ein weiterer Aspekt dieses Evangeliums: Der Weg von Galiläa nach Jerusalem beginnt mit Kapitel 8,27 und der Frage: "Für wen halten die Menschen mich?", auf welche Petrus mit dem Messiasbekenntnis antwortet (und Jesus Christus verbietet darüber zu sprechen).

 

Dieser Weg endet mit der Bartimäusgeschichte (es schließt sich Kapitel 11 mit dem Einzug in Jerusalem an), in welcher ein Blinder laut ruft: "Jesus, Sohn Davids!" und damit ebenfalls ein Messiasbekenntnis ablegt. Bei Markus wird damit erstmals außerhalb des engsten Jüngerkreises diese Wahrheit erkannt und ausgesprochen.

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Ein weiterer Aspekt dieses Evangeliums: Der Weg von Galiläa nach Jerusalem beginnt mit Kapitel 8,27 und der Frage: "Für wen halten die Menschen mich?", auf welche Petrus mit dem Messiasbekenntnis antwortet (und Jesus Christus verbietet darüber zu sprechen).

 

Dieser Weg endet mit der Bartimäusgeschichte (es schließt sich Kapitel 11 mit dem Einzug in Jerusalem an), in welcher ein Blinder laut ruft: "Jesus, Sohn Davids!" und damit ebenfalls ein Messiasbekenntnis ablegt. Bei Markus wird damit erstmals außerhalb des engsten Jüngerkreises diese Wahrheit erkannt und ausgesprochen.

Ein wichtiger Hinweis, der einem beim üblichen Lesen und Hören meist entgeht.

Achtet man auf solche Details, bemerkt man, mit wieviel theologischer Überlegung die Texte des Neuen Testaments komponiert sind.

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Achtet man auf solche Details, bemerkt man, mit wieviel theologischer Überlegung die Texte des Neuen Testaments komponiert sind.

Eben deshalb gebe ich mich nicht damit zufrieden, wenn jemand meine Fragen mit einem "simple Erzähltechnik" oder "literarische Konvention" beantworten will. In den meisten Fällen lohnt sich das Weitergraben, weil mehr dahinter steckt. :huh:

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Achtet man auf solche Details, bemerkt man, mit wieviel theologischer Überlegung die Texte des Neuen Testaments komponiert sind.

Eben deshalb gebe ich mich nicht damit zufrieden, wenn jemand meine Fragen mit einem "simple Erzähltechnik" oder "literarische Konvention" beantworten will. In den meisten Fällen lohnt sich das Weitergraben, weil mehr dahinter steckt. :huh:

Jo. Dagegen ist ja nun nichts zu sagen, außer vielleicht, dass ja auch "simple Erzähltechnik" und "literarische Konvention" gezielt und überlegt eingesetzt werden können. Ich halte viel von derlei und setze es selber gelegentlich ein. :lol:

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Warum frägt Jesus: "Was soll ich dir tun?" ???

 

Ist es nicht ganz offensichtlich und kinderleicht zu erkennen, was Bartimäus will, was er braucht?

Vielleicht geht es Jesus nicht nur um ein äußeres Sehen, um die physische Heilung, sondern um die rechte Herzenssicht, die Heilung der Seele. Gott sehen lernen.....

 

das klingt , als würdest du plötzlich Drewermann verehren :huh:

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Warum frägt Jesus: "Was soll ich dir tun?" ???

 

Ist es nicht ganz offensichtlich und kinderleicht zu erkennen, was Bartimäus will, was er braucht?

Vielleicht geht es Jesus nicht nur um ein äußeres Sehen, um die physische Heilung, sondern um die rechte Herzenssicht, die Heilung der Seele. Gott sehen lernen.....

 

das klingt , als würdest du plötzlich Drewermann verehren :lol:

Aber nein, Angelika, dasselbe Vokabular verwenden bedeutet ganz bestimmt nicht, jemanden verehren.

 

Es könnte höchstens sein, dass er *moment,wiewarderAusdruckdochgleichnoch?* *nachschauengeh*

ah ja, dass er jetzt "der Lehre hofiert". :huh:

bearbeitet von Gabriele
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Für mich steht die Frage Jesu, "Was soll ich dir tun?", im direkten Zusammenhang mit seinem nächsten Satz, "Dein Glaube hat dir geholfen.". Damit zeigt sich, dass es Jesus hier nicht darum geht, seine Stellung als mit göttlicher Vollmacht heilender Messias in der Öffentlichkeit zu zeigen, sondern um die Person des Bartimäus selbst. Er sagt nicht "Siehe, ich habe dich geheilt", sondern "Dein Glaube hat dir geholfen". Damit hebt er Bartimäus, den Blinden, auch auf eine andere Stufe. Als Bettler saß Bartimäus in Jericho an der Straße, auf der die Pilger nach Jerusalem vorbei kamen. Sicherlich eine kluge Entscheidung, denn hier ist für ihn bestimmt immer wieder die ein oder andere Münze rausgesprungen. Dennoch waren es immer Almosen. Wenn Jesus fragt, was er will und sagt, dass ihm sein eigener Glaube geholfen habe, dann macht er deutlich, dass dies kein Almosen war. Bartimäus selbst hat durch seinen Glauben die Heilung bewirkt.

 

Ein anderer Aspekt des Evangeliums betrifft die Menschen, die noch dabei waren. Als sie Bartimäus schreien hören, wollen sie ihn ruhig stellen: "Halts Maul du Penner! Heute ist der Messias unter uns, da können wir dein Geplärre nicht brauchen. Dieser Jesus hat wohl etwas besseres zu tun, als sich mit dir abzugeben.". Aber als sie merken, dass Jesus sich Bartimäus zuwendet, da werden sie Lammfromm: "Hab nur Mut, geh hin. Er ruft dich!". Sie sind damit scheinheiliger als die Pharisäer. Sie verhalten sich so, wie es gerade opportun scheint. Als Jesus ihn fragt, was er tun solle, zeigt er den Menschen eben auch, dass ihm Bartimäus wichtig ist. Dieser Bartimäus ist nicht einfach nur der Abschaum der Gesellschaft, sondern sein Wille ist entscheidend.

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Ein anderer Aspekt des Evangeliums betrifft die Menschen, die noch dabei waren. Als sie Bartimäus schreien hören, wollen sie ihn ruhig stellen: "Halts Maul du Penner! Heute ist der Messias unter uns, da können wir dein Geplärre nicht brauchen. Dieser Jesus hat wohl etwas besseres zu tun, als sich mit dir abzugeben.". Aber als sie merken, dass Jesus sich Bartimäus zuwendet, da werden sie Lammfromm: "Hab nur Mut, geh hin. Er ruft dich!". Sie sind damit scheinheiliger als die Pharisäer. Sie verhalten sich so, wie es gerade opportun scheint.

 

Die Menschen um Bartimäus.

Zunächst sind sie verärgert wegen seiner Schreierei.

Er wird als Störenfried, als Ärgernis wahrgenommen.

Dann wendet sich Jesus ihm zu, bleibt stehen, sagt: Ruft ihn her!

Jetzt stört und ärgert er nicht mehr, jetzt wird er als Person angesehen.

Auch seine Mitmenschen wenden sich jetzt Bartimäus zu: Sie sprechen ihm Mut zu, unterstützen ihn.

"Hab nur Mut, steh auf, er ruft dich." Drei kurze Sätze, aber kraftspendend und voller Zuneigung.

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Die Menschen um Bartimäus.

Zunächst sind sie verärgert wegen seiner Schreierei.

Er wird als Störenfried, als Ärgernis wahrgenommen.

Dann wendet sich Jesus ihm zu, bleibt stehen, sagt: Ruft ihn her!

Jetzt stört und ärgert er nicht mehr, jetzt wird er als Person angesehen.

Auch seine Mitmenschen wenden sich jetzt Bartimäus zu: Sie sprechen ihm Mut zu, unterstützen ihn.

"Hab nur Mut, steh auf, er ruft dich." Drei kurze Sätze, aber kraftspendend und voller Zuneigung.

Es tut mir leid aber in diesen drei Sätzen kann ich nichts positives finden. Sie sind geheuchelt, weiter nichts. Auch nachdem Jesus ihn ruft, sehen die Menschen um ihn herum Bartimäus nicht als Person, sondern eben als Objekt des Interesses Jesu. Und vor diesem Jesus wollen sie keinen schlechten Eindruck machen: "Das ist der Messias, Jesus, der soll schon viele Wunder gewirkt haben. Mit dem müssen wir uns gut stellen, dann springt für uns sicher auch was raus." Deshalb versuchen sie zunächst Bartimäus ruhig zu stellen und ermutigen ihn später.

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Gerlinde Blosche
Die Menschen um Bartimäus.

Zunächst sind sie verärgert wegen seiner Schreierei.

Er wird als Störenfried, als Ärgernis wahrgenommen.

Dann wendet sich Jesus ihm zu, bleibt stehen, sagt: Ruft ihn her!

Jetzt stört und ärgert er nicht mehr, jetzt wird er als Person angesehen.

Auch seine Mitmenschen wenden sich jetzt Bartimäus zu: Sie sprechen ihm Mut zu, unterstützen ihn.

"Hab nur Mut, steh auf, er ruft dich." Drei kurze Sätze, aber kraftspendend und voller Zuneigung.

Es tut mir leid aber in diesen drei Sätzen kann ich nichts positives finden. Sie sind geheuchelt, weiter nichts. Auch nachdem Jesus ihn ruft, sehen die Menschen um ihn herum Bartimäus nicht als Person, sondern eben als Objekt des Interesses Jesu. Und vor diesem Jesus wollen sie keinen schlechten Eindruck machen: "Das ist der Messias, Jesus, der soll schon viele Wunder gewirkt haben. Mit dem müssen wir uns gut stellen, dann springt für uns sicher auch was raus." Deshalb versuchen sie zunächst Bartimäus ruhig zu stellen und ermutigen ihn später.

Lieber One And Only Son,

mit der Vermutung, dass die Umstehenden jetzt nur auf Jesus keinen schlechten Eindruck machen wollen und ihnen eigentlich am Bettler nicht viel liegt, kannst Du recht haben. Ist es nicht oft im Leben so, wenn einer "ganz unten" ist, dann erfährt er oft noch die Kälte und Verurteilung anderer. Man will mit "diesem" nichts zu tun haben, ja womöglich gibt man ihm noch selber Schuld an seinem Elend und macht ihn zum Gespött. Dann kommt einer und übersieht ihn nicht und dann hört man oft scheinheilige Bemerkungen wie, ja wenn wir das gewusst hätten. Bartimäus hat gewusst, dass Jesus eine andere Grundhaltung hat und deshalb wirft er wahrscheinlich auch seinen vor Kälte und Verachtung schützenden Mantel weg, als er Jesus spürt.

Vielleicht haben aber doch noch die anderen auf Grund des Beispiel Jesu hinterher über ihr ausgrenzendes Verhalten nachgedacht.

Ist es nicht im Leben auch oft so, dass Not übersehen wird, bis einer kommt und wirklich hilft und dadurch die anderen aufrüttelt. Schön wäre es trotzdem wenn alle von Jesus gelernt hätten und lernten, Menschen die unserer Hilfe bedürfen Liebe und Zuwendung zu schenken und nicht nur aus äußerlichen Grunden mit innerlicher Gleichgültigkeit eine "Münze" hinzuwerfen. Die liebevolle Zuwendung ist es, das sich um sie kümmern ist es, das uns zum "barmherzigen Samariter "macht, so wie es uns Jesus immer wieder vorgemacht hat wie wir sein sollen.

Liebe Grüße

Gerlinde

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Warum frägt Jesus: "Was soll ich dir tun?" ???

 

Ist es nicht ganz offensichtlich und kinderleicht zu erkennen, was Bartimäus will, was er braucht?

Vielleicht geht es Jesus nicht nur um ein äußeres Sehen, um die physische Heilung, sondern um die rechte Herzenssicht, die Heilung der Seele. Gott sehen lernen.....

 

das klingt , als würdest du plötzlich Drewermann verehren

Falsche Schlußfolgerung.
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Für mich steht die Frage Jesu, "Was soll ich dir tun?", im direkten Zusammenhang mit seinem nächsten Satz, "Dein Glaube hat dir geholfen.". Damit zeigt sich, dass es Jesus hier nicht darum geht, seine Stellung als mit göttlicher Vollmacht heilender Messias in der Öffentlichkeit zu zeigen, sondern um die Person des Bartimäus selbst. Er sagt nicht "Siehe, ich habe dich geheilt", sondern "Dein Glaube hat dir geholfen". Damit hebt er Bartimäus, den Blinden, auch auf eine andere Stufe. Als Bettler saß Bartimäus in Jericho an der Straße, auf der die Pilger nach Jerusalem vorbei kamen. Sicherlich eine kluge Entscheidung, denn hier ist für ihn bestimmt immer wieder die ein oder andere Münze rausgesprungen. Dennoch waren es immer Almosen. Wenn Jesus fragt, was er will und sagt, dass ihm sein eigener Glaube geholfen habe, dann macht er deutlich, dass dies kein Almosen war. Bartimäus selbst hat durch seinen Glauben die Heilung bewirkt.
Diese Gedanken gefallen mir ganz gut. Allerdings würde ich nicht sagen, dass Bartimäus die Heilung durch den Glauben selbst bewirkt hat, sondern dass er sich durch den Glauben für die heilende Liebe Jesu geöffnet hat.
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"Hab nur Mut, steh auf, er ruft dich." Drei kurze Sätze, aber kraftspendend und voller Zuneigung.

Es tut mir leid aber in diesen drei Sätzen kann ich nichts positives finden. Sie sind geheuchelt, weiter nichts.

Lieber Stefan,

 

ich hatte diese Sätze erst mal so genommen wie sie dastehen:

 

"Hab nur Mut, steh auf, er ruft dich."

 

Wenn ich so angesprochen werde, wenn diese Worte mir gelten, dann fühle ich mich ermutigt und begleitet.

Diese kurze Zeile könnte gut das Motto z.B. für eine Erstkommunionvorbereitung sein, oder für das "Jahr der Berufung", das wir hier in meiner Diözese haben.

 

Den negativen Hintergrund, den Du ansprichst, hatte ich bisher nicht gesehen, und mir fällt es auch nicht schwer, ihn wieder auszublenden und einfach nur die Worte zu betrachten.

Es kann ja auch sein, dass aus negativ gemeinten, geheuchelten Worten Gutes ausgeht, Positives wird.

 

Liebe Grüße, Gabriele

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Drewermann weist in seinem Kommentar zum Markusevangelium darauf hin, dass Bartimäus in den Heilungsgeschichten des Markus der Einzige der Geheilten ist, dessen Name genannt wird. Er, der bevor Jesus ihn ansprach, ohne Ansehen war, wird aus der Anonymität herausgehoben.

Im gleichen Augenblick konnte er wieder sehen, und er folgte Jesus auf seinem Weg.

Bartimäus konnte Jesus jetzt folgen, nicht mehr blind folgen, sondern sehend und bewußt in seine Fußstapfen treten.

bearbeitet von wolfgang E.
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