Ondrejj Posted November 12, 2006 Report Share Posted November 12, 2006 Hallo, ich hätte eine Frage, die vielleicht blöd klingt, doch bitte ich wegen meiner nichtdeutschen Herkunft um Verständnis: Kann man auf Deutsch statt "sterben" dies sagen? "jemand scheidet von uns dahin?" Es geht mir um die ganze Formulierung, nicht nur um das Dahinscheiden vielen Dank Gruss an alle Ondrejj Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Stefan Posted November 12, 2006 Report Share Posted November 12, 2006 Ja. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
sylle Posted November 12, 2006 Report Share Posted November 12, 2006 Ja. Aber heißt es nicht entweder: "Jemand scheidet von uns" oder "Jemand scheidet dahin"? "Jemand scheidet von uns dahin" habe ich noch nie gehört. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Stefan Posted November 12, 2006 Report Share Posted November 12, 2006 "Jemand scheidet von uns dahin" habe ich noch nie gehört. Wäre die Welt nicht ein wenig trostlos, wenn nur Sätze korrekt wären, die wir schon einmal gehört haben? Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Domingo Posted November 12, 2006 Report Share Posted November 12, 2006 "Jemand scheidet von uns dahin" habe ich noch nie gehört. Wäre die Welt nicht ein wenig trostlos, wenn nur Sätze korrekt wären, die wir schon einmal gehört haben? Gute Antwort. Die muss ich mir aufschreiben und so manchem *Sprachkritiker* bei Gelegenheit entgegenhalten. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Volker Posted November 12, 2006 Report Share Posted November 12, 2006 Die deutsche Sprache ist, wenn es ums sterben geht, ziemlich reichhaltig. Beispiele (könnte man sicher noch vermehren): Der Koch gibt den Löffel ab. Dem Uhrmacher schlägt sein letztes Stündlein (oder seine Uhr läuft ab). Der Anstreicher streicht die Segel. Der Jäger geht in die ewigen Jagdgründe (oder bleibt auf der Strecke). Der Pfarrer muss dran glauben. Die Hebamme nippelt ab. Der Friedhofsgärtner findet die letzte Ruhe. Der Papst wird zu Gott gerufen. Der Buddhist geht ins Nirvana. Der Israelit geht über den Jordan. Der Müde entschläft. Der Suchende kehrt heim. Der Restaurator kratzt ab. Also kann auch jemand von uns dahinscheiden. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
sylle Posted November 12, 2006 Report Share Posted November 12, 2006 Die deutsche Sprache ist, wenn es ums sterben geht, ziemlich reichhaltig. Beispiele (könnte man sicher noch vermehren): Der Koch gibt den Löffel ab. Dem Uhrmacher schlägt sein letztes Stündlein (oder seine Uhr läuft ab). Der Anstreicher streicht die Segel. Der Jäger geht in die ewigen Jagdgründe (oder bleibt auf der Strecke). Der Pfarrer muss dran glauben. Die Hebamme nippelt ab. Der Friedhofsgärtner findet die letzte Ruhe. Der Papst wird zu Gott gerufen. Der Buddhist geht ins Nirvana. Der Israelit geht über den Jordan. Der Müde entschläft. Der Suchende kehrt heim. Der Restaurator kratzt ab. Also kann auch jemand von uns dahinscheiden. Ihr doofen Besserwisser. Es ging doch hier um allgemeinen Sprachgebrauch. Nicht mal google findet diesen Wortlaut. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Bleze Posted November 12, 2006 Report Share Posted November 12, 2006 Echt nicht? Ich dachte immer dahinscheiden wäre noch aktuell. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Domingo Posted November 12, 2006 Report Share Posted November 12, 2006 Echt nicht? Ich dachte immer dahinscheiden wäre noch aktuell. Ja, aber nicht in der Wendung "von jemandem dahinscheiden". Für mein Gefühl verträgt sich das Präfix "dahin" schlecht mit einer Ortsangabe. "Dahinscheiden" sagt alles aus und reicht daher völlig aus. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Maple Posted November 12, 2006 Report Share Posted November 12, 2006 Die deutsche Sprache ist, wenn es ums sterben geht, ziemlich reichhaltig. Beispiele (könnte man sicher noch vermehren): Der Koch gibt den Löffel ab. Dem Uhrmacher schlägt sein letztes Stündlein (oder seine Uhr läuft ab). Der Anstreicher streicht die Segel. Der Jäger geht in die ewigen Jagdgründe (oder bleibt auf der Strecke). Der Pfarrer muss dran glauben. Die Hebamme nippelt ab. Der Friedhofsgärtner findet die letzte Ruhe. Der Papst wird zu Gott gerufen. Der Buddhist geht ins Nirvana. Der Israelit geht über den Jordan. Der Müde entschläft. Der Suchende kehrt heim. Der Restaurator kratzt ab. Also kann auch jemand von uns dahinscheiden. Der Gärtner beißt ins Gras. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Volker Posted November 14, 2006 Report Share Posted November 14, 2006 Die deutsche Sprache ist, wenn es ums sterben geht, ziemlich reichhaltig. Beispiele (könnte man sicher noch vermehren): Der Koch gibt den Löffel ab. Dem Uhrmacher schlägt sein letztes Stündlein (oder seine Uhr läuft ab). Der Anstreicher streicht die Segel. Der Jäger geht in die ewigen Jagdgründe (oder bleibt auf der Strecke). Der Pfarrer muss dran glauben. Die Hebamme nippelt ab. Der Friedhofsgärtner findet die letzte Ruhe. Der Papst wird zu Gott gerufen. Der Buddhist geht ins Nirvana. Der Israelit geht über den Jordan. Der Müde entschläft. Der Suchende kehrt heim. Der Restaurator kratzt ab. Also kann auch jemand von uns dahinscheiden. Der Gärtner beißt ins Gras. Der Prophet wird von uns gerufen. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Björn Posted November 15, 2006 Report Share Posted November 15, 2006 Der Westfale geht über die Wupper. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Werner001 Posted November 15, 2006 Report Share Posted November 15, 2006 Echt nicht? Ich dachte immer dahinscheiden wäre noch aktuell. Ja, aber nicht in der Wendung "von jemandem dahinscheiden". Für mein Gefühl verträgt sich das Präfix "dahin" schlecht mit einer Ortsangabe. "Dahinscheiden" sagt alles aus und reicht daher völlig aus. So isses. Entweder nur "dahinscheiden", oder "von uns gehen". Schon "von uns scheiden" fände ich merkwürdig in diesem Zusammenhang, denn damit meint man normalerweise nicht, daß jemand tirbt, sondern nur etwas pathetisch dass er weggeht (Winter ade, scheiden tut weh). Wobei "er ist von uns geschieden" sicher nicht falsch wäre, aber mMn nur in dieser Form. Werner Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Cano Posted November 15, 2006 Report Share Posted November 15, 2006 Wäre die Welt nicht ein wenig trostlos, wenn nur Sätze korrekt wären, die wir schon einmal gehört haben? Nein, überhaupt nicht. Ein wenig trostlos wäre sie allenfalls dann, wenn wir nur noch korrekte Sätze zu hören bekämen. Das steht jedoch nicht zu befürchten. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
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