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Fragen zur Vergebung


Kerzenschein

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Hallo zusammen,

 

eine Frage zur Vergebung:

 

da ist eine Frau, mit der ich oberflächlich Kontakt habe, man sieht sich auf der Strasse und plaudert ein wenig.

 

Sie fing dann immer wieder an mein Leben zu verurteilen, mich als unnormal zu bezeichnen und sich in mein Leben einzumischen, mich nicht lassen zu können wie ich bin und mich von oben herab zu behandeln. Sie hat mich auch beleidigt und respektlos behandelt.

 

Ich habe ihr dann gesagt das es jetzt reicht und das auch ich Dinge sagen könnte, die ihr unangenehm sind und das ich das aber nicht tun würde und das all die Dinge, in die sich sich einmischt sie gar nichts angehn, also mein Privat-und Berufsleben. Sie sagte nur: "ja aber..." und dann nichts mehr. Wir haben dann Tschüß gesagt und ich habe seitdem den Kontakt abgebrochen und gehe seitdem grußlos an ihr vorbei.

 

Jedenfalls war ich eine Zeit lang wütend auf Sie und nun hab ich ihr vergeben (nicht persönlich ihr gegenüber), aber den Kontakt möchte ich auch weiterhin nicht mehr, da die Frau mir einfach nur noch unsympatisch ist, und der Kontakt auch vorher mehr neutral war.

 

Habe ich dann wirklich vergeben? Vergeben bedeutet ja das die Schuld nicht vergessen wird, aber es so ist, als wäre sie vergessen und sie nicht mehr zwischen den beiden Menschen steht.

 

Durch ihre Beleidigungen ist die Frau mir unsympathisch geworden, da sie mich respektlos und unfreundlich behandelt hat und ich eine andere Seite an ihr erkannt habe.

Ich vergebe ihr, sie ist mir aber weiterhin unsympathisch und den Konakt meide ich. Habe ich ihr dann wirklich vergeben?

 

Man sollte ja allen Menschen mitfühlend, wohlwollend und liebend begegnen. Trotzdem fühlt man sich ja persönlich zu der einen Person mehr hingezogen als zu einer anderen. Und wenn die Beziehung zu einem Menschen neutral ist ( also wenn der derjenige zB. von heut auf morgen wegzieht ists mir völlig gleichgültig) und dann noch ein Minus (Beleidigungen) dazu kommt, ist es doch natürlich wenn man sich abwendet, also den Kontakt nicht sucht, oder? Ohne das man jetzt den Menschen verflucht und schlecht über ihn denkt.

Die Sympathie ist halt verloren gegangen.

Was meint ihr dazu?

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(...)

Man sollte ja allen Menschen mitfühlend, wohlwollend und liebend begegnen. (...)

Aber woher denn!

Wertschätzend!

Das heißt: Anerkennend, dass dem jeweils anderen ein Wert innewohnt. Und zwar der selbe, den du dir selbst zubilligst. (...wertschätzen wie dich selbst. [Mt 22, 39]) Zur Aufrechterhaltung dieser Wertschätzung mag die Herstellung eines erträglichen Abstands durchaus die Methode der Wahl sein. Und: Wer den Abstand, den du brauchst, um dich selber wertschätzen zu können, missachtet, der bringt dir seinerseits keine ausreichende Wertschätzung entgegen. Wenn er drauf besteht, dass du ihm um den Hals fallen musst, dann ist es durchaus angebracht, ihn darauf aufmerksam zu machen, dass sowas mit Würgen enden kann. <_<

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Vergeben bedeutet nicht vergessen, wie du es richtig gesagt hast. Denn was war, war und kann nicht ungeschen gemacht werden. Vergeben bedeutet, du hast mir zwar Weh getan, aber dieses soll die Zukunft nicht belasten.

Vergeben bedeutet, dass mit dem Gegenüber eine normale Beziehung gelebt werden kann, wie sie war, bevor diese Beziehung verletzt wurde.

Vergeben bedeutet nicht die Realität aus dem Auge zu verlieren und etwas heucheln was so nicht ist.

Ich denke, dass du ihr vergeben hast.

wGS

Walter

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....Durch ihre Beleidigungen ist die Frau mir unsympathisch geworden, da sie mich respektlos und unfreundlich behandelt hat und ich eine andere Seite an ihr erkannt habe.

Ich vergebe ihr, sie ist mir aber weiterhin unsympathisch und den Konakt meide ich. Habe ich ihr dann wirklich vergeben?

Zuerst mal herzlich willkommen im Forum. Einige Anmerkungen zu deinen Fragen wegen Vergebung möchte ich mir erlauben. Vor allem finde ich wichtig, zwischen Gefühlen und Willen zu unterscheiden. Es kann uns jemand vom Gefühl her "unsympathisch" sein - uns auch weh getan haben. Wenn wir aber den festen Willen haben, dem anderen zu verzeihen, dann haben wir vergeben- auch wenn wir manchen Gefühlen keinen Befehl geben können. Aus unserer Liebe sollten wir niemand ausschließen - aber ehe wir uns von jemand psychisch zerstören lassen ist es vielleicht wichtig, dass wir solche Kontakte meiden - allerdings ohne dem anderen Böses zu wollen. Wenn du für die Person betest, die dir weh getan hat- dann zeigt dies jauch deine Vergebungsbereitschaft, und dass du dem anderen gut gesinnt bist. Ich finde es schön, dass du dir solche Gedanken machst. Gottes Segen.

Edited by Mariamante
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Ich sehe das jetzt mal buchhalterisch.

Vergeben kann man eigentlich nur eine Schuld. Das bedeutet: Was auch immer nun die konkrete Schuld ist, nur diese Schuld steht nicht mehr zwischen Dir und dem Gegenüber.

Du hast diese Schuld losgelassen und gehst nicht mehr gleich auf die Palme, wenn sie auf Deiner Nasenspitze rumtanzt.

Das heißt nun aber nicht, dass man nicht drüber nachdenken kann - ob das Gegenüber nicht vielleicht dazu neigt wieder "Schulden zu machen".

Wenn mir jemand unsympathisch ist (aufgrund einer bestimmten Handlung) - dann gehe ich doch davon aus, dass dieser Mensch mir wehtun wird.

Warum also diesem Menschen dazu die Gelegenheit geben?

 

Es wird nur den gegenseitigen Unfrieden schüren und plötzlich gibt es nur noch gegenseitige Schuldenberge.

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Hallo Kerzenschein,

 

ich denke es war nicht richtig, dass Du sie nicht mehr gegrüßt hattest. Du hattest ihr gesagt, was Dich an ihrem Verhalten Dir gegenüber stört (was völlig legitim war), hätte sie sich anschließend weiterhin in Dein Leben eingemischt, hättest Du sie nochmals darauf hinweisen können, dass Du das nicht möchtest. Sonst hätte ich an Deiner Stelle das Verhalten ihr gegenüber nicht geändert.

 

Ich würde sie in Zukunft wieder grüßen und - wenn sie Dich anspricht - ein oberflächliches Gespräch mit ihr führen. Ich denke damit erweist Ihr Euch gegenseitigen Respekt auch wenn Ihr vielleicht keine Freunde (mehr) sein könnt.

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Hallo,

 

erstmal herzlichen Dank für eure Antworten.

 

Die Beziehung zu der Frau ist wie gesagt entbehrlich. Normalerweise ist es so, das wenn ich mich mit jemanden zerstritten habe, und die Sache dann aus der Welt ist, ich mich wieder freue den Menschen zu sehen und es wieder wie früher ist.

Bei dieser Frau, die ich beschrieben habe, ist es überhaupt nicht so, weil wie gesagt vorher auch schon keine große Zuneigung vorhanden war. Ich fühle mich gehemmt und unwohl, sollte ich jetzt wieder mit ihr sprechen müssen, trotz der Vergebung.

 

Es sind da ja noch andere Sachen, die mir die Frau , auch schon vorher, unsympathisch werden ließ. ZB. rassistische Äußerungen oder das ständige Getratsche über andere Leute.

Wo ich schon dachte, warum redest Du überhaupt mit so jemanden.

 

Wenn man einen Menschen kennenlernt, geht man immer das Risiko ein, das es letztlich nicht harmoniert. Vielleicht dauert es etwas, bis man das merkt, gerade wenn der Kontakt oberflächlich und relativ selten ist und dann bricht man diese Beziehung irgendwie wieder ab.

 

Ich habe vermutlich zu voreilig reagiert und hätte, wie Lutheraner schrieb, noch eine zweite Chance geben sollen.

 

Es gab vorher schon eine ähnliche Sache, zwischen ihr und mir. Da habe ich sie dann hinterher zwar gegrüsst und bin dann ohne Gespräch einfach weitergegangen. Ein paar Tage später sagt sie, warem ich denn so kurz angebunden sei, neuerdings. Sie hat die Zusammenhänge gar nicht verstanden und jetzt wo der Kontakt ganz abgebrochen ist, rief sie mir einmal hinterher was denn eigentlich los sein. Also sie ist sich keiner Schuld bewußt. Dazu muß man sagen, vielleicht zu Ihrer Verteidigung, das sie plump ist und wenig Einfühlungsvermögen hat, sonst wären ihr die Beleidingungen nicht so ohne weiteres über die Lippen gegangen.

 

Die Frage bleibt , kann ich verzeihen und trotzdem die Beziehung beenden, was ja wiederum schon mit der Schuld zuzammenhängt, die ja das Faß zum überlaufen brachte oder einen überhaupt zur Besinnung kommen ließ?

 

Noch etwas anderes:

Wenn ein Christ beleidigt wird, sollte er sich nicht auf die selbe Stufe stellen und ebenfalls beleidigen. Er wird je nach Situation eine überlegene Antwort geben oder schweigen.

Er muß seinen Widersacher nicht verurteilen, verfluchen, schecht denken über ihn oder sonstwas, weil er auf den gerechten Richter vertraut. Er kann gelassen bleiben.

 

Er nimmt die Beleidigung hin , wird aber nicht dafür Danke sagen und seinen Feinden noch in den Hintern kriechen hinterher und extra lieb und nett und freundlich sein.

Er lässt sie mit ihren Beleidigungen und geht aufrecht weiter...

 

Es geht darum das man sich eben nicht alles gefallen lässt und seine Würde bewahrt, ohne Stolz...

 

Ist alles etwas konfus <_< Sorry!

Edited by Kerzenschein
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Hallo, auch von mir ein herzliches Willkommen!

 

Das Vergeben ist ein Akt der Nächstenliebe. Nächstenliebe wiederum verlangt, dass wir selbst unseren Feind lieben.

 

Wie soll das gehen?

 

Indem wir es uns nicht bequem machen, nicht bei unserem bisherigen Urteil über ihn (das ihn ja zum "Feind" bzw. unangenehmen Menschen erklärt) stehen bleiben. Indem man sich und am Besten ihn fragt:

 

Der hat auch seine Beweggründe - welche sind das? Du hast ja schon ein wenig dazu gesagt - sie merkt womöglich einfach weniger als Du.

Hab ich Anteil daran, wie die Beziehung geworden ist? Zum Beispiel rechtszeitig gesagt, was nicht stimmt?

Kann ich was daran ändern?

 

Aber wenn man so abgestoßen ist, dass man im Moment gar nicht was am Status Quo ändern will, dann braucht es wenigstens das Minimum an Nächstenliebe: Die grundsätzliche Bereitschaft beim nächsten mehr oder weniger zufälligen Zusammentreffen es besser zu machen, es wieder gut zu machen, sich irgendwie dem andern zu öffnen, und sei es indem man ihn schüchtern anlächelt. Was tunlichst nur von Herzen geschehen sollte.

 

Nächstenliebe ist vor allem Herzensbildung: Die Deines eigenen Herzens. So eine Grundnaivität, die das Schlechte nicht im Innern vergräbt und jederzeit zum Wiederausgraben bereit hält. Die immer wieder bereit macht sich dem andern frisch und ohne Argwohn zu nähern. Ja, Nächstenliebe macht auch ein bisschen wehrlos. Dafür funktioniert sie in den allermeisten Fällen - für die andern Fälle hat man seine Freunde und Familie als Rückhalt.

 

Ein Christ muss meiner Ansicht nach keineswegs eine Beleidigung hinnehmen, stillschweigend womöglich - nein, das beste ist direkt und ganz schlicht zu sagen: Du hast mich mit diesen Worten beleidigt. Voraussetzen, dass der andere das schon gemerkt habe, funktioniert einfach so gut wie nie. Die Menschen sind verschieden und keiner steckt in der Haut des Anderen.

Edited by Kirisiyana
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Hallo,

 

das Problem ist, das ich gar keine Sympathie mehr empfinde, die Beziehung mehr als überflüssig ist. Wäre es anders und die Person bedeutet mir nur ein wenig, dann würde ich es von mir aus sofort ändern und sie ansprechen.

 

Aber so wie es jetzt ist, ohne den Kontakt mit ihr, gefällt es mir viel besser.

Und machmal bin auch dankbar für den Konflikt, da ich mich dadurch von dieser Person lösen konnte.

 

Die Nächstenliebe bedeutet doch nicht das man mit sich alles machen lässt und den Peinigern hinter her rennt. Ich kann mich damit einfach (noch) nicht anfreunden.

es heisst "... wie dich selbst". Wo bleib ich dabei? Meine Würde?

Wenn mich jemand mit Füssen tritt, dann sage ich doch nicht: danke schön!

Es muß einfach Grenzen geben.

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Hallo,

 

das Problem ist, das ich gar keine Sympathie mehr empfinde, die Beziehung mehr als überflüssig ist. Wäre es anders und die Person bedeutet mir nur ein wenig, dann würde ich es von mir aus sofort ändern und sie ansprechen.

 

Aber so wie es jetzt ist, ohne den Kontakt mit ihr, gefällt es mir viel besser.

Und machmal bin auch dankbar für den Konflikt, da ich mich dadurch von dieser Person lösen konnte.

 

Die Nächstenliebe bedeutet doch nicht das man mit sich alles machen lässt und den Peinigern hinter her rennt. Ich kann mich damit einfach (noch) nicht anfreunden.

es heisst "... wie dich selbst". Wo bleib ich dabei? Meine Würde?

Wenn mich jemand mit Füssen tritt, dann sage ich doch nicht: danke schön!

Es muß einfach Grenzen geben.

 

 

 

Nächstenliebe bedeutet vor allem, dass du hilfst, wenn ein/e andere/r in Not ist und du als Erster oder am besten helfen kannst unabhängig von aller Sympathie. Lies mal die Erzählung vom barmherzigen Samariter (Lk10)

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Nächstenliebe bedeutet vor allem, dass du hilfst, wenn ein/e andere/r in Not ist und du als Erster oder am besten helfen kannst unabhängig von aller Sympathie. Lies mal die Erzählung vom barmherzigen Samariter (Lk10)

 

Wenn das alles wäre, dann wäre es einfach und übersichtlich.

Es ist aber mehr damit gemeint, als nur den Feinden in einer Notlage zu helfen.

 

 

 

Quote repariert, Elima

Edited by Elima
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Nächstenliebe bedeutet vor allem, dass du hilfst, wenn ein/e andere/r in Not ist und du als Erster oder am besten helfen kannst unabhängig von aller Sympathie. Lies mal die Erzählung vom barmherzigen Samariter (Lk10)

 

Wenn das alles wäre, dann wäre es einfach und übersichtlich.

Es ist aber mehr damit gemeint, als nur den Feinden in einer Notlage zu helfen.

Stimmt. Wie gesagt, man muss nicht alles mit sich machen lassen und notfalls lieber eine Beziehung ruhen lassen. Ein absolutes Abbrechen aber entspricht meiner Ansicht nach nicht der christlichen Nächstenliebe - es als ein Ruhen zu sehen, so dass später einmal die Möglichkeit bleibt einander neu zu begegnen (was macht Ihr, wenn Ihr Euch spätestens im Himmel wiederseht?), das schon eher.

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Nächstenliebe bedeutet vor allem, dass du hilfst, wenn ein/e andere/r in Not ist und du als Erster oder am besten helfen kannst unabhängig von aller Sympathie. Lies mal die Erzählung vom barmherzigen Samariter (Lk10)

 

Wenn das alles wäre, dann wäre es einfach und übersichtlich.

Es ist aber mehr damit gemeint, als nur den Feinden in einer Notlage zu helfen.

 

 

 

Quote repariert, Elima

 

 

 

 

Das aber ist der Kern, das Gebot. Gefühle kann man weder gebieten, noch kann man sie verbieten. Und Situationen wie die deine (so wie ich sie einschätze) können ganz schön schwierig sein.

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Das aber ist der Kern, das Gebot. Gefühle kann man weder gebieten, noch kann man sie verbieten. Und Situationen wie die deine (so wie ich sie einschätze) können ganz schön schwierig sein.

 

Es funktioniert wohl nur , wenn Du vor Liebe in Dir nur so übersprudelst und damit dann Deine Mitmenschen überhäufen kannst, weil Du sonst nicht weißt wohin damit.

 

Jedenfalls bei all der Nächstenliebe gilt es trotzdem gewisse Standpunkte einzuhalten.

Wenn jemand seinen Hund schlägt und grausam ist, gut dann kann ich seine Grausamkeit und Tierquelerei hassen, trotzdem möchte ich persönlich mit so einem Menschen keine freundschaftliche Beziehung oder zusammen in den Urlaub fahren.

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Das aber ist der Kern, das Gebot. Gefühle kann man weder gebieten, noch kann man sie verbieten. Und Situationen wie die deine (so wie ich sie einschätze) können ganz schön schwierig sein.

 

Es funktioniert wohl nur , wenn Du vor Liebe in Dir nur so übersprudelst und damit dann Deine Mitmenschen überhäufen kannst, weil Du sonst nicht weißt wohin damit.

 

Jedenfalls bei all der Nächstenliebe gilt es trotzdem gewisse Standpunkte einzuhalten.

Wenn jemand seinen Hund schlägt und grausam ist, gut dann kann ich seine Grausamkeit und Tierquelerei hassen, trotzdem möchte ich persönlich mit so einem Menschen keine freundschaftliche Beziehung oder zusammen in den Urlaub fahren.

 

Ich denke, man überfordert sich, wenn man meint, dass man alle Menschen in gleicher Intensität lieben "muss". Ich würde mit einem Menschen, wie du ihn schilderst auch keine nähren Kontakte haben wollen und hätte gar kein schlechtes Gewissen, weil ich das ganz normal finde. Dieses schlechte Gewissen hätte ich nur, wenn es außer mir niemanden gäbe (und sei es auch nur im Augenblick), der diesem Menschen hilft und ich würde mich drücken.

 

Dass man mit anderen unabhängig von Sympathie menschlich umgeht, ist für mich schon selbstverständlich. irgendwelche Gefühlsbindungen gehören nur Menschen, die mir lieb sind.

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Stimmt. Wie gesagt, man muss nicht alles mit sich machen lassen und notfalls lieber eine Beziehung ruhen lassen. Ein absolutes Abbrechen aber entspricht meiner Ansicht nach nicht der christlichen Nächstenliebe - es als ein Ruhen zu sehen, so dass später einmal die Möglichkeit bleibt einander neu zu begegnen (was macht Ihr, wenn Ihr Euch spätestens im Himmel wiederseht?), das schon eher.

 

Die Nächstenliebe macht es möglich offener zu sein, vorurteilsfrei einem Mitmenschen zu begegnen, leichter Kontakte zu knüpfen, auf Leute zuzugehen.

 

Aber wenns, wie in meinem Fall, von meiner Seite aus nicht harmoniert, kann man doch nichts erzwingen. Wie gesagt, wenn mir auch nur das geringste an der Beziehung zu dieser Frau läge, würde ich zu ihr gehen.

 

Man kann doch nicht im Rahmen der Nächstenliebe verlangen mit allen Menschen freundschaftliche Beziehungen führen zu wollen.

Zu viel Nähe schadet der Nächstenliebe, glaube ich.

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Man kann doch nicht im Rahmen der Nächstenliebe verlangen mit allen Menschen freundschaftliche Beziehungen führen zu wollen.

 

Das verlangt auch sicher niemand.

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Dass man mit anderen unabhängig von Sympathie menschlich umgeht, ist für mich schon selbstverständlich. irgendwelche Gefühlsbindungen gehören nur Menschen, die mir lieb sind.

 

genau, das würde ich auch sagen, aber obs richtig ist? Ich schätze das fehlt was. Gottes Liebe ist ja grenzenlos und wir sollen dieses Ziel verfolgen...

 

Heisst es aber das ich jeden Tag von Tür zu Tür renne und allen fremden Menschen liebend um den Hals falle und sage: "ich hab dich lieb! ich will dein freund sein", bis die Polizei kommt? scherz <_<

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Dass man mit anderen unabhängig von Sympathie menschlich umgeht, ist für mich schon selbstverständlich. irgendwelche Gefühlsbindungen gehören nur Menschen, die mir lieb sind.

 

genau, das würde ich auch sagen, aber obs richtig ist? Ich schätze das fehlt was. Gottes Liebe ist ja grenzenlos und wir sollen dieses Ziel verfolgen...

 

Heisst es aber das ich jeden Tag von Tür zu Tür renne und allen fremden Menschen liebend um den Hals falle und sage: "ich hab dich lieb! ich will dein freund sein", bis die Polizei kommt? scherz <_<

.

 

Das ist sicher mit Nächstenliebe nicht gemeint

Edited by Elima
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Das ist sicher mit Nächstenliebe nicht gemeint

 

Hoffentlich hast Du recht. Ich denke wohl zu extrem. Die Liebe zu den Menschen muß ja eine andere sein, als meine Liebe zu Gott, denn sonst würde ich doch Gott und die Menschen auf eine Stufe stellen und das erste Gebot mißachten.

Edited by Elima
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Hallo,

 

das Problem ist, das ich gar keine Sympathie mehr empfinde, die Beziehung mehr als überflüssig ist. Wäre es anders und die Person bedeutet mir nur ein wenig, dann würde ich es von mir aus sofort ändern und sie ansprechen.

 

Aber so wie es jetzt ist, ohne den Kontakt mit ihr, gefällt es mir viel besser.

Und machmal bin auch dankbar für den Konflikt, da ich mich dadurch von dieser Person lösen konnte.

 

Die Nächstenliebe bedeutet doch nicht das man mit sich alles machen lässt und den Peinigern hinter her rennt. Ich kann mich damit einfach (noch) nicht anfreunden.

es heisst "... wie dich selbst". Wo bleib ich dabei? Meine Würde?

Wenn mich jemand mit Füssen tritt, dann sage ich doch nicht: danke schön!

Es muß einfach Grenzen geben.

Das mein ich halt auch.

Nebenbei: Sympathie ist ein griechisches Wort und heißt auf Deutsch Mitleid. Sowas ist keine Basis für eine Beziehung.

Und was die Grenzen betrifft: Nur an unseren Grenzen können wir einander begegnen. Gegenseitige Durchdringung, Auflösung der Grenzen, das löscht die Individualität aus. Ich bin dann von meinem Gegenüber nicht mehr unterscheidbar und vice versa. Das mag in einer intimen Liebesbeziehung gelegentlich im gegenseitigen Einvernehmen in Ordnung sein, und Mystiker sagen, dies sei auch in der liebenden Begegnung mit Gott möglich. Wenn aber jemand eine Grenze ohne Erlaubnis überschreitet, ist er ein Einbrecher oder ein Feind. Vor beiden muss man sich in aller Liebe schützen.

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Ich habe vermutlich zu voreilig reagiert und hätte, wie Lutheraner schrieb, noch eine zweite Chance geben sollen.

Das kann man so pauschal nicht sagen. Wenn das, was du vergeben hast, lediglich ein einmaliger Ausrutscher war, der jedem mal passieren kann, dann ist die Gewährung einer zweite Chance sicherlich gerechtfertigt - um nicht zu sagen: geboten. - Wenn aber jemand vom Charakter her schon so beschaffen ist, dass er seine "Untat" notorisch immer wieder begehen wird, dann würde ich ihm noch nicht mal vergeben, weil ich damit jedesmal nur seinen Freifahrtschein verlängern würde. In so einer Lage steht sowas wie Vergebung m.E. auch gar nicht zur Debatte, sondern lediglich sachdienliches Handeln: Wenn sich jemand in mein Leben einmischt, kann ich diesen Zustand nur beenden, indem ich ihn aus meinem Leben aussperre. Vergebung gibt's erst, wenn ich sehe, dass derjenige sich wirklich geändert hat und es nie wieder tun würde. Ich sehe nicht ein, warum ich mein Gewissen (hier: mit der Vergebungsfrage) belasten sollte, während der "Täter" gar nicht daran denkt, sich selbst mit irgendwas zu belasten.

 

André

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Ich habe vermutlich zu voreilig reagiert und hätte, wie Lutheraner schrieb, noch eine zweite Chance geben sollen.

Das kann man so pauschal nicht sagen. Wenn das, was du vergeben hast, lediglich ein einmaliger Ausrutscher war, der jedem mal passieren kann, dann ist die Gewährung einer zweite Chance sicherlich gerechtfertigt - um nicht zu sagen: geboten. - Wenn aber jemand vom Charakter her schon so beschaffen ist, dass er seine "Untat" notorisch immer wieder begehen wird, dann würde ich ihm noch nicht mal vergeben, weil ich damit jedesmal nur seinen Freifahrtschein verlängern würde. In so einer Lage steht sowas wie Vergebung m.E. auch gar nicht zur Debatte, sondern lediglich sachdienliches Handeln: Wenn sich jemand in mein Leben einmischt, kann ich diesen Zustand nur beenden, indem ich ihn aus meinem Leben aussperre. Vergebung gibt's erst, wenn ich sehe, dass derjenige sich wirklich geändert hat und es nie wieder tun würde. Ich sehe nicht ein, warum ich mein Gewissen (hier: mit der Vergebungsfrage) belasten sollte, während der "Täter" gar nicht daran denkt, sich selbst mit irgendwas zu belasten.

 

André

 

Auch wenn die Person keine Besserung und vielleicht nicht mal Verständnis zeigt, sollte man vergeben. Denn schließlich werden Deine bereuten Sünden auch von Gott in jeder Beichte immer wieder vergeben.

 

Die Frau hat sich schon mehrmals in mein Leben eingemischt und auch in einer Art und Weise die einfach respektlos und unverschämt ist. Ich weiß ja das sie zB. mit ihren Nachbarn oder anderen Leuten nie so reden würde, aber bei mir macht sie es so.

Das heisst sie könnte ja auch anders, sie könnte sich auch "zusammenreißen".

Sie beurteilt die Menschen gern nach gesellschaftlichem Ansehen, Beruf, Geld, Erfolg.

wer arbeitslos ist, ist in ihren Augen nicht viel wert.

 

Mein Fehler war vielleicht auch das ich, als sie schon anfing immer mal wieder in dieser Art mit mir zu reden, ich sie sofort hätte darauf hinweisen müssen. Andererseits war es auch für mich interessant zu sehen, wie die Person meint mit mir umgehen zu können.

Ich habs beobachtet und das war schon interessant zu sehen wie weit das geht.

 

Jedenfalls hat dieser Vorfall mich etwas zu Besinnung gebracht, natürlich auch wütend erstmal. Ich habe über die Person nachgedacht und es gab nur den Verbindungspunkt zwischen und, das wir Hundebesitzer sind (selbst die beiden Hunde sind nie Freunde gewesen) und mehr nicht. Ihr Getratsche und ihre ganze Art, habe ich nur deswegen ertragen und darüber hinweg gesehen, aber nun da sie mich immer wieder angegriffen hat, gibt es keinen Grud für mich den Kontakt aufrecht zu halten.

 

Der Konflikt hat ja das Faß zum Überlaufen gebracht und aber auch mich nachdenken lassen. Wenn ich vergebe ist der Konflikt weggeräumt zwischen uns und es ist wie vorher wo die Frau mich auch schon "genervt" hat, aber der Kontakt noch da war...

Also müsste ich ja an diesem Punkt wieder einsteigen :-) wenn ich vergeben habe.

 

Aber irgendwann kommt ja mal der Punkt wo man eine Beziehung die man im Grunde gar nicht mehr will beenden muß...

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Auch wenn die Person keine Besserung und vielleicht nicht mal Verständnis zeigt, sollte man vergeben. Denn schließlich werden Deine bereuten Sünden auch von Gott in jeder Beichte immer wieder vergeben.

Ich beichte ja nicht, und glaube auch nicht, das mir (außer Menschen) irgendwer etwas vergibt <_<.

 

Die Frau hat sich schon mehrmals in mein Leben eingemischt und auch in einer Art und Weise die einfach respektlos und unverschämt ist. Ich weiß ja das sie zB. mit ihren Nachbarn oder anderen Leuten nie so reden würde, aber bei mir macht sie es so.

Um so schlimmer, denn das bedeutet ja, dass sie dich für sone Art Untermenschen hält, den man schlechter behandeln darf als "normale" Menschen.

 

Aber irgendwann kommt ja mal der Punkt wo man eine Beziehung die man im Grunde gar nicht mehr will beenden muß...

Eben. Also vergiss es einfach, eine solche Art von "Beziehung" ist es nicht wert, sich den Tag zu verderben.

 

André

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Ich habe vermutlich zu voreilig reagiert und hätte, wie Lutheraner schrieb, noch eine zweite Chance geben sollen.

Das kann man so pauschal nicht sagen. Wenn das, was du vergeben hast, lediglich ein einmaliger Ausrutscher war, der jedem mal passieren kann, dann ist die Gewährung einer zweite Chance sicherlich gerechtfertigt - um nicht zu sagen: geboten. - Wenn aber jemand vom Charakter her schon so beschaffen ist, dass er seine "Untat" notorisch immer wieder begehen wird, dann würde ich ihm noch nicht mal vergeben, weil ich damit jedesmal nur seinen Freifahrtschein verlängern würde. In so einer Lage steht sowas wie Vergebung m.E. auch gar nicht zur Debatte, sondern lediglich sachdienliches Handeln: Wenn sich jemand in mein Leben einmischt, kann ich diesen Zustand nur beenden, indem ich ihn aus meinem Leben aussperre. Vergebung gibt's erst, wenn ich sehe, dass derjenige sich wirklich geändert hat und es nie wieder tun würde. Ich sehe nicht ein, warum ich mein Gewissen (hier: mit der Vergebungsfrage) belasten sollte, während der "Täter" gar nicht daran denkt, sich selbst mit irgendwas zu belasten.

 

André

 

Auch wenn die Person keine Besserung und vielleicht nicht mal Verständnis zeigt, sollte man vergeben. Denn schließlich werden Deine bereuten Sünden auch von Gott in jeder Beichte immer wieder vergeben.

 

Die Frau hat sich schon mehrmals in mein Leben eingemischt und auch in einer Art und Weise die einfach respektlos und unverschämt ist. Ich weiß ja das sie zB. mit ihren Nachbarn oder anderen Leuten nie so reden würde, aber bei mir macht sie es so.

Das heisst sie könnte ja auch anders, sie könnte sich auch "zusammenreißen".

Sie beurteilt die Menschen gern nach gesellschaftlichem Ansehen, Beruf, Geld, Erfolg.

wer arbeitslos ist, ist in ihren Augen nicht viel wert.

 

Mein Fehler war vielleicht auch das ich, als sie schon anfing immer mal wieder in dieser Art mit mir zu reden, ich sie sofort hätte darauf hinweisen müssen. Andererseits war es auch für mich interessant zu sehen, wie die Person meint mit mir umgehen zu können.

Ich habs beobachtet und das war schon interessant zu sehen wie weit das geht.

 

Jedenfalls hat dieser Vorfall mich etwas zu Besinnung gebracht, natürlich auch wütend erstmal. Ich habe über die Person nachgedacht und es gab nur den Verbindungspunkt zwischen und, das wir Hundebesitzer sind (selbst die beiden Hunde sind nie Freunde gewesen) und mehr nicht. Ihr Getratsche und ihre ganze Art, habe ich nur deswegen ertragen und darüber hinweg gesehen, aber nun da sie mich immer wieder angegriffen hat, gibt es keinen Grud für mich den Kontakt aufrecht zu halten.

 

Der Konflikt hat ja das Faß zum Überlaufen gebracht und aber auch mich nachdenken lassen. Wenn ich vergebe ist der Konflikt weggeräumt zwischen uns und es ist wie vorher wo die Frau mich auch schon "genervt" hat, aber der Kontakt noch da war...

Also müsste ich ja an diesem Punkt wieder einsteigen :-) wenn ich vergeben habe.

 

Aber irgendwann kommt ja mal der Punkt wo man eine Beziehung die man im Grunde gar nicht mehr will beenden muß...

 

Wir sind in unseren Gedanken über Vergebung allzu sehr darauf fokussiert, was uns einer "angetan" hat. Es geht aber darum, was uns einer schuldet. (Bzw. was wir jemandem schulden, wenn's um unsere eigene Vergebungsbitte geht: ... und vergib uns unsere Schuld ...)

 

Was also schuldet dir besagte Dame?

Respekt, denk ich.

Wirst du ihn kriegen, irgendwann?

Nein, denk ich.

 

Also besteht Vergebung in diesem Fall darin, dass du die offene Rechnung als uneinbringlich abschreibst, damit sie dich nicht weiter ungebührlich beunruhigt.

Sollte die Lady dir wider Erwarten irgendwann über den Weg laufen und dabei untadeliges Verhalten an den Tag legen, dürftest du die ollen Kamellen nicht mehr aufwärmen.

Das ist alles. Wenn deine Vergebung echt ist, wird sie dir in diesem unwahrscheinlichen Fall helfen, die Geschichte auf sich beruhen zu lassen.

Vergebung muss nicht immer eine edle Tat am Nächsten sein. Sie befreit einen schon auch selber.

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