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Filioque - nur optional?


Flo77

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Ich bin verwirrt.

 

Wir hatten in der Debatte um die Piusbrüder ja schon mal über die Entstehung des Filioque gesprochen.

 

Und was finde ich heute:

 

Bis heute lehnt die orthodoxe Kirche die Erweiterung des Glaubensbekenntnisses

um das „filioque“ (= „und den Sohn“) ab. Sie wirft der

westlichen Kirche vor, diese Erweiterung eigenmächtig, d. h. ohne

gesamtkirchlichen Beschluss, vorgenommen zu haben. Zudem hat

sie theologische Vorbehalte gegen diese Formulierung.

Da die römisch-katholische Kirche inzwischen beide Varianten des

Glaubensbekenntnisses akzeptiert, ist diese Differenz aus ihrer Sicht

nicht mehr kirchentrennend.

PDF von Kirche in Not über die Orthodoxie S. 78

 

<_<

bearbeitet von Flo77
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Ich habe mir angewöhnt, das Filioque nicht mitzubeten, weil ich den Sachverhalt, ob der Geist nur aus dem Vater oder auch aus dem Sohn vervorgeht, nicht für Glaubensentscheidend halte. Außerdem bedeutet eine Auslassung desselben ja nicht, dass man das nicht glaubt.

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Aber was aus der Ecke unserer geistlichen Autoritäten fällt Dir auch nicht ein - oder?

Nein, mir fällt aber auch im Gegenteil nichts aktuelles ein, wo das Filioque als wichtiges Glaubensgut gepriesen würde.

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Ich habe vermutlich im Verlauf des letzten Jahres das große Credo öfter gebetet als in den 40 Jahren zuvor, jeweils immer ohne Filioque, was mir natürlich dann jedesmal speziell aufgefallen ist.

Noch vor 5 Jahren hätte ich den Unterschied wahrscheinlich gar nicht wahrgenommen.

Die Frage ist, welche Bedeutung das Filioque tatsächlich praktisch hat.

Mir kommt es ein bisschen wie Prinzipienreiterei vor, und wenn man diese mal weglässt, gibt es eigentlich kaum mehr gute Gründe für das Filioque.

 

Werner

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Ich habe vermutlich im Verlauf des letzten Jahres das große Credo öfter gebetet als in den 40 Jahren zuvor, jeweils immer ohne Filioque, was mir natürlich dann jedesmal speziell aufgefallen ist.

Noch vor 5 Jahren hätte ich den Unterschied wahrscheinlich gar nicht wahrgenommen.

Die Frage ist, welche Bedeutung das Filioque tatsächlich praktisch hat.

Mir kommt es ein bisschen wie Prinzipienreiterei vor, und wenn man diese mal weglässt, gibt es eigentlich kaum mehr gute Gründe für das Filioque.

Du warst im letzten Jahr aber auch vermehrt in nicht-römischen Messen <_<

 

Daß das Filioque keine herausragende theologische Bedeutung hat ist soweit bekannt.

 

Nur wie man an Siri's kleinem Aufstand gesehen hat wäre eine offizielle Ignorierung dieses Zusatzes, den niemand haben wollte (außer Kaiser Karl dem Großen), unter Umständen ein Auslöser für ein kleines Erdbeben.

 

Interessant wäre, wenn man gar keinen großen Bohei darum machen würde, sondern es in der Neuauflage von Missale und Gesangbuch einfach rauslassen würde ...

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Interessant wäre, wenn man gar keinen großen Bohei darum machen würde, sondern es in der Neuauflage von Missale und Gesangbuch einfach rauslassen würde ...

Ich sag nur pro multis.

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Interessant wäre, wenn man gar keinen großen Bohei darum machen würde, sondern es in der Neuauflage von Missale und Gesangbuch einfach rauslassen würde ...

Ich sag nur pro multis.

<_<

 

So aus dem Bauch heraus würde ich der Frage ob "für viele" oder "für alle" eine größere Bedeutung bemessen.

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Interessant wäre, wenn man gar keinen großen Bohei darum machen würde, sondern es in der Neuauflage von Missale und Gesangbuch einfach rauslassen würde ...

Ich sag nur pro multis.

Treffender Vergleich. Wie 99% der Gläubigen den Unterschied pro multis/für alle nie wahrgenommen haben, so würden 99% der Gläubigen ein stillschweigendes Weglassen des Filioque nicht mitbekommen.

Ein Teil der übrigen 1% würde dafür um so lauter zetern.

 

Werner

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Interessant wäre, wenn man gar keinen großen Bohei darum machen würde, sondern es in der Neuauflage von Missale und Gesangbuch einfach rauslassen würde ...

Ich sag nur pro multis.

<_<

 

So aus dem Bauch heraus würde ich der Frage ob "für viele" oder "für alle" eine größere Bedeutung bemessen.

Theologisch vielleicht aber das "für alle" betet nur der Priester am Altar. Beim Filioque muss man sämtliche Gläubige inklusive Organisten, Chören usw. umerziehen. In der Praxis betrifft es also mehr Menschen.

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Beim Filioque muss man sämtliche Gläubige inklusive Organisten, Chören usw. umerziehen. In der Praxis betrifft es also mehr Menschen.
Müsste man?

 

Ich besuche jetzt seit fast 30 Jahren mehr oder minder regelmäßig römisch-katholische Messen und ich kann mich nicht an eine einzige erinnern, in der das große Credo gebetet oder gesungen worden wäre (und auch das Apostolikum nur sehr selten).

 

Von daher denke ich würde der "Umerziehungsaufwand" sich in sehr engen Grenzen halten.

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Beim Filioque muss man sämtliche Gläubige inklusive Organisten, Chören usw. umerziehen. In der Praxis betrifft es also mehr Menschen.
Müsste man?

 

Ich besuche jetzt seit fast 30 Jahren mehr oder minder regelmäßig römisch-katholische Messen und ich kann mich nicht an eine einzige erinnern, in der das große Credo gebetet oder gesungen worden wäre (und auch das Apostolikum nur sehr selten).

 

Von daher denke ich würde der "Umerziehungsaufwand" sich in sehr engen Grenzen halten.

Nähhhh, wat is dat Erzbistum Kölle hück verloddert! Bei uns wird das Apostolikum etwa an 2 Sonntagen im Monat gebetet und das große Credo immerhin etwa alle 2 Monate.

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Nähhhh, wat is dat Erzbistum Kölle hück verloddert! Bei uns wird das Apostolikum etwa an 2 Sonntagen im Monat gebetet und das große Credo immerhin etwa alle 2 Monate.

 

Es gibt noch mehr als GL 467? Kaum zu glauben. Grüße, KAM

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Ich habe vermutlich im Verlauf des letzten Jahres das große Credo öfter gebetet als in den 40 Jahren zuvor, jeweils immer ohne Filioque, was mir natürlich dann jedesmal speziell aufgefallen ist.

Noch vor 5 Jahren hätte ich den Unterschied wahrscheinlich gar nicht wahrgenommen.

Die Frage ist, welche Bedeutung das Filioque tatsächlich praktisch hat.

Mir kommt es ein bisschen wie Prinzipienreiterei vor, und wenn man diese mal weglässt, gibt es eigentlich kaum mehr gute Gründe für das Filioque.

 

Ich habe einmal gelesen, dass das Filioque von der römisch-katholischen Kirche eingeführt wurde um das Wirken des Heiligen Geistes in der Kirche (als Leib Christi) hervorzuheben, was man aus bestimmten Gesichtspunkten natürlich auch als Vereinnahmung sehen kann. Zumindest soll es diesen Vorwurf früher von der Orthodoxen Kirche gegeben haben (die angeblich auch mehr Wert auf das Wirken des Hl. Geistes im einzelnen Gläubigen, wie "Säulenheilige" und ähnliche Formen gläubiger Einsiedler als "heilige Männer" gelegt haben soll).

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Beim Filioque muss man sämtliche Gläubige inklusive Organisten, Chören usw. umerziehen. In der Praxis betrifft es also mehr Menschen.
Müsste man?

 

Ich besuche jetzt seit fast 30 Jahren mehr oder minder regelmäßig römisch-katholische Messen und ich kann mich nicht an eine einzige erinnern, in der das große Credo gebetet oder gesungen worden wäre (und auch das Apostolikum nur sehr selten).

 

Von daher denke ich würde der "Umerziehungsaufwand" sich in sehr engen Grenzen halten.

Nähhhh, wat is dat Erzbistum Kölle hück verloddert! Bei uns wird das Apostolikum etwa an 2 Sonntagen im Monat gebetet und das große Credo immerhin etwa alle 2 Monate.

Das ist offenbar nichts spezifisch Kölnisches.

Wie schon erwähnt, ich hab das große Credo früher so gut wie nie gebetet, ich kann mich noch gut erinnern, als der Pfarrer meiner Kindheit und Jugend bei irgendeinem speziellen Anlass mal das große Credo beten liess, das war vor ungefähr 30 Jahren, aber so aussergewöhnlich, dass ich mich noch heute daran erinnere.

Im Laufe der letzten 12 Monate bei ungefähr ein bis zweimal monatlichem sonntäglichem Messbesuch (ich hab also nur die Minderzahl der möglichen Gelegenheiten überhaupt mitbekommen) hab ich das große Credo mindestens 3 bis 4 mal gebetet, zuletzt vor 2,5 Wochen.

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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Das Choral-Credo Nr. 3 habe ich schon sehr oft gesungen (auch im Ausland), seit wir einen Chor in der Kirche (nicht Pfarrei) haben, gibt es ein paar Mal im Jahr die Gelegenheit. Im Allgemeinen wird das Apostolicum gebetet.

 

Ich war früher eine ausgesprochene Befürworterin des Nikaium im Gottesdient, finde aber inzwischen, dass der Text noch schwieriger ist (nicht nur zu merken) als beim Apostolicum, das ich deshalb in diesem Fall für geeigneter halte (man soll einigermaßen verstehen, was man betet).

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Nähhhh, wat is dat Erzbistum Kölle hück verloddert! Bei uns wird das Apostolikum etwa an 2 Sonntagen im Monat gebetet und das große Credo immerhin etwa alle 2 Monate.

 

Es gibt noch mehr als GL 467? Kaum zu glauben. Grüße, KAM

 

GL 489 zum Beispiel <_<

 

Bei uns wird das große Credo zu allen Hochfesten und auch sonst gelegentlich gebetet, das Apostolikum schätzungsweise 1 x pro Monat (meist in der Gesangsfassung).

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Ich habe vermutlich im Verlauf des letzten Jahres das große Credo öfter gebetet als in den 40 Jahren zuvor, jeweils immer ohne Filioque, was mir natürlich dann jedesmal speziell aufgefallen ist.

Noch vor 5 Jahren hätte ich den Unterschied wahrscheinlich gar nicht wahrgenommen.

Die Frage ist, welche Bedeutung das Filioque tatsächlich praktisch hat.

Mir kommt es ein bisschen wie Prinzipienreiterei vor, und wenn man diese mal weglässt, gibt es eigentlich kaum mehr gute Gründe für das Filioque.

Du warst im letzten Jahr aber auch vermehrt in nicht-römischen Messen <_<

 

Daß das Filioque keine herausragende theologische Bedeutung hat ist soweit bekannt.

 

Nur wie man an Siri's kleinem Aufstand gesehen hat wäre eine offizielle Ignorierung dieses Zusatzes, den niemand haben wollte (außer Kaiser Karl dem Großen), unter Umständen ein Auslöser für ein kleines Erdbeben.

 

Interessant wäre, wenn man gar keinen großen Bohei darum machen würde, sondern es in der Neuauflage von Missale und Gesangbuch einfach rauslassen würde ...

Jo genau, bei der Gelegenheit kann man gleich noch ein paar andere "vollkommen überflüssige" Glaubensgüter über die Wupper gehen lassen. Die nächste Generation schafft dann die Inkarnation ab und die übernächste die Auferstehung. Ist ja alles nicht so wichtig. Oder doch?

 

Was ist wichtig?

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Ich habe vermutlich im Verlauf des letzten Jahres das große Credo öfter gebetet als in den 40 Jahren zuvor, jeweils immer ohne Filioque, was mir natürlich dann jedesmal speziell aufgefallen ist.

Noch vor 5 Jahren hätte ich den Unterschied wahrscheinlich gar nicht wahrgenommen.

Die Frage ist, welche Bedeutung das Filioque tatsächlich praktisch hat.

Mir kommt es ein bisschen wie Prinzipienreiterei vor, und wenn man diese mal weglässt, gibt es eigentlich kaum mehr gute Gründe für das Filioque.

Du warst im letzten Jahr aber auch vermehrt in nicht-römischen Messen <_<

 

Daß das Filioque keine herausragende theologische Bedeutung hat ist soweit bekannt.

 

Nur wie man an Siri's kleinem Aufstand gesehen hat wäre eine offizielle Ignorierung dieses Zusatzes, den niemand haben wollte (außer Kaiser Karl dem Großen), unter Umständen ein Auslöser für ein kleines Erdbeben.

 

Interessant wäre, wenn man gar keinen großen Bohei darum machen würde, sondern es in der Neuauflage von Missale und Gesangbuch einfach rauslassen würde ...

Jo genau, bei der Gelegenheit kann man gleich noch ein paar andere "vollkommen überflüssige" Glaubensgüter über die Wupper gehen lassen. Die nächste Generation schafft dann die Inkarnation ab und die übernächste die Auferstehung. Ist ja alles nicht so wichtig. Oder doch?

 

Was ist wichtig?

 

Wenn man das Nikaium betet, sollte man sich vorher in einer Katechese mit den einzelnen Sätzen mal auseinandersetzen und sie den Gläubigen nahebringen.

bearbeitet von Elima
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Ich habe vermutlich im Verlauf des letzten Jahres das große Credo öfter gebetet als in den 40 Jahren zuvor, jeweils immer ohne Filioque, was mir natürlich dann jedesmal speziell aufgefallen ist.

Noch vor 5 Jahren hätte ich den Unterschied wahrscheinlich gar nicht wahrgenommen.

Die Frage ist, welche Bedeutung das Filioque tatsächlich praktisch hat.

Mir kommt es ein bisschen wie Prinzipienreiterei vor, und wenn man diese mal weglässt, gibt es eigentlich kaum mehr gute Gründe für das Filioque.

Du warst im letzten Jahr aber auch vermehrt in nicht-römischen Messen <_<

 

Daß das Filioque keine herausragende theologische Bedeutung hat ist soweit bekannt.

 

Nur wie man an Siri's kleinem Aufstand gesehen hat wäre eine offizielle Ignorierung dieses Zusatzes, den niemand haben wollte (außer Kaiser Karl dem Großen), unter Umständen ein Auslöser für ein kleines Erdbeben.

 

Interessant wäre, wenn man gar keinen großen Bohei darum machen würde, sondern es in der Neuauflage von Missale und Gesangbuch einfach rauslassen würde ...

Jo genau, bei der Gelegenheit kann man gleich noch ein paar andere "vollkommen überflüssige" Glaubensgüter über die Wupper gehen lassen. Die nächste Generation schafft dann die Inkarnation ab und die übernächste die Auferstehung. Ist ja alles nicht so wichtig. Oder doch?

 

Was ist wichtig?

Wenn du mir mal die Wichtigkeit des Filioque erklären könntest, wäre ich im Gegenzug gerne bereit, dir zu erklären, wozu die Inkarnation und die Auferstehung wichtig sind, dann hätten wir doch beide was dazugelernt, oder?

 

Werner

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Ich habe vermutlich im Verlauf des letzten Jahres das große Credo öfter gebetet als in den 40 Jahren zuvor, jeweils immer ohne Filioque, was mir natürlich dann jedesmal speziell aufgefallen ist.

Noch vor 5 Jahren hätte ich den Unterschied wahrscheinlich gar nicht wahrgenommen.

Die Frage ist, welche Bedeutung das Filioque tatsächlich praktisch hat.

Mir kommt es ein bisschen wie Prinzipienreiterei vor, und wenn man diese mal weglässt, gibt es eigentlich kaum mehr gute Gründe für das Filioque.

Du warst im letzten Jahr aber auch vermehrt in nicht-römischen Messen <_<

 

Daß das Filioque keine herausragende theologische Bedeutung hat ist soweit bekannt.

 

Nur wie man an Siri's kleinem Aufstand gesehen hat wäre eine offizielle Ignorierung dieses Zusatzes, den niemand haben wollte (außer Kaiser Karl dem Großen), unter Umständen ein Auslöser für ein kleines Erdbeben.

 

Interessant wäre, wenn man gar keinen großen Bohei darum machen würde, sondern es in der Neuauflage von Missale und Gesangbuch einfach rauslassen würde ...

Jo genau, bei der Gelegenheit kann man gleich noch ein paar andere "vollkommen überflüssige" Glaubensgüter über die Wupper gehen lassen. Die nächste Generation schafft dann die Inkarnation ab und die übernächste die Auferstehung. Ist ja alles nicht so wichtig. Oder doch?

 

Was ist wichtig?

Wenn du mir mal die Wichtigkeit des Filioque erklären könntest, wäre ich im Gegenzug gerne bereit, dir zu erklären, wozu die Inkarnation und die Auferstehung wichtig sind, dann hätten wir doch beide was dazugelernt, oder?

 

Werner

Das ist nicht mein Ansatz. Bedeutung hin oder her, gehört das Filioque zur dogmatischen Konstitution des Glaubens der Kirche. Es ist meine Überzeugung, dass ein "Überbordgehenlassen" auch nur einer angeblich (?) unwichtigen Lehre zu einer Grundeinstellung führt, die bei Gelegenheit auch andere - im Endeffekt wichtigerere - Lehren über Bord gehen lässt, wenn diese aus dem Zeitgeist oder anderen Motiven heraus als nicht mehr vermittelbar erscheinen. Im Falle des filioque wäre wohl mal wieder die Trinität dran.

 

So büsst die Kirche ihre Glaubwürdigkeit vollends ein. Und konstituiert nebenbei einen Glauben, der sich vom Glauben der Vorväter unterscheidet. Das sollte man sich - gerade in der heutigen Lage der Kirche - wirklich sehr gut überlegen.

bearbeitet von Nursianer
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Ich habe vermutlich im Verlauf des letzten Jahres das große Credo öfter gebetet als in den 40 Jahren zuvor, jeweils immer ohne Filioque, was mir natürlich dann jedesmal speziell aufgefallen ist.

Noch vor 5 Jahren hätte ich den Unterschied wahrscheinlich gar nicht wahrgenommen.

Die Frage ist, welche Bedeutung das Filioque tatsächlich praktisch hat.

Mir kommt es ein bisschen wie Prinzipienreiterei vor, und wenn man diese mal weglässt, gibt es eigentlich kaum mehr gute Gründe für das Filioque.

Du warst im letzten Jahr aber auch vermehrt in nicht-römischen Messen <_<

 

Daß das Filioque keine herausragende theologische Bedeutung hat ist soweit bekannt.

 

Nur wie man an Siri's kleinem Aufstand gesehen hat wäre eine offizielle Ignorierung dieses Zusatzes, den niemand haben wollte (außer Kaiser Karl dem Großen), unter Umständen ein Auslöser für ein kleines Erdbeben.

 

Interessant wäre, wenn man gar keinen großen Bohei darum machen würde, sondern es in der Neuauflage von Missale und Gesangbuch einfach rauslassen würde ...

Jo genau, bei der Gelegenheit kann man gleich noch ein paar andere "vollkommen überflüssige" Glaubensgüter über die Wupper gehen lassen. Die nächste Generation schafft dann die Inkarnation ab und die übernächste die Auferstehung. Ist ja alles nicht so wichtig. Oder doch?

 

Was ist wichtig?

Wenn du mir mal die Wichtigkeit des Filioque erklären könntest, wäre ich im Gegenzug gerne bereit, dir zu erklären, wozu die Inkarnation und die Auferstehung wichtig sind, dann hätten wir doch beide was dazugelernt, oder?

 

Werner

Das ist nicht mein Ansatz. Bedeutung hin oder her, gehört das Filioque zur dogmatischen Konstitution des Glaubens der Kirche. Es ist meine Überzeugung, dass ein "Überbordgehenlassen" auch nur einer angeblich (?) unwichtigen Lehre zu einer Grundeinstellung führt, die bei Gelegenheit auch andere - im Endeffekt wichtigerere - Lehren über Bord gehen lässt, wenn diese aus dem Zeitgeist oder anderen Motiven heraus als nicht mehr vermittelbar erscheinen. Im Falle des filioque wäre wohl mal wieder die Trinität dran.

 

So büsst die Kirche ihre Glaubwürdigkeit vollends ein. Und konstituiert nebenbei einen Glauben, der sich vom Glauben der Vorväter unterscheidet. Das sollte man sich - gerade in der heutigen Lage der Kirche - wirklich sehr gut überlegen.

Puh, jetzt bist du aber auf sehr dünnem Eis. Der überlieferte Glaube der Vorväter kannte ja eben gerade das Filioque nicht. Es wurde ja später hinzugefügt. Das Filioque unterscheidet sich vom Glauben der Vorväter, nicht das Fehlen desselben!

 

Werner

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Das ist nicht mein Ansatz. Bedeutung hin oder her, gehört das Filioque zur dogmatischen Konsitution des Glaubens der Kirche. Es ist meine Überzeugung, dass ein "Überbordgehenlassen" auch nur einer angeblich (?) unwichtigen Lehre zu einer Grundeinstellung führt, die bei Gelegenheit auch andere - wichtigerere - Lehren über Bord gehen lässt, wenn diese aus dem Zeitgeist oder anderen Motiven heraus als nicht mehr vermittelbar erscheinen. Im Falle des filioque wäre wohl mal wieder die Trinität dran.

 

So büsst die Kirche ihre Glaubwürdigkeit vollends ein. Und konsituiert nebenbei einen Glauben, der sich vom Glauben der Vorväter unterscheidet. Das sollte man sich - gerade in der heutigen Lage der Kirche - wirklcih sehr gut überlegen.

Du hast die Geschichte des Filioque anscheinend nicht gelesen.

 

Der Glaube der Väter wurde 351 dogmatisch definiert und die WEST-Kirche hat 1254 etwas hinzugefügt, daß ein Großteil des apostolischen Kollegiums bis heute nicht akzeptiert (und nebenbei im Vorfeld von DREI Päpsten verworfen wurde.

 

De facto hat der Zeitgeist von 581 in Toledo der Lehre der Väter etwas NACHTRÄGLICH hinzugefügt.

 

Will heißen: die Verfälschung (so rudimentär sie auch sein mag) hat eigentlich schon vor 1400 Jahren angefangen und der Weg zum Dogma ist gepflastert mit Widersprüchen.

 

Von Rom aus würde ich nicht das Risiko eingehen wollen und den Glauben der Väter zu verabsolutieren - da gibt es genug, was in der Form wie es in Rom nachträglich dogmatisiert wurde, vor einem der ökumenischen Konzilien keinen Bestand gehabt hätte.

 

Eine Entfaltung des Glaubens ist sicherlich notwendig, warum das allerdings immer nur in Hinzufügungen ausarten kann und nicht auch mal durch Verwurf nachträglich entstandener Sätze (die noch nicht einmal nach konziliarem Prinzip dogmatisiert wurden) ist mir schleierhaft.

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Der Glaube der Väter wurde 351 dogmatisch definiert und die WEST-Kirche hat 1254 etwas hinzugefügt, daß ein Großteil des apostolischen Kollegiums bis heute nicht akzeptiert (und nebenbei im Vorfeld von DREI Päpsten verworfen wurde.

 

Auch später wurden noch Dogmen hinzugefügt.

 

De facto hat der Zeitgeist von 581 in Toledo der Lehre der Väter etwas NACHTRÄGLICH hinzugefügt.

 

Jedes der bekannten Symbole enthält mW mehr Glaubenssätze als das vorhergehende.

 

Will heißen: die Verfälschung (so rudimentär sie auch sein mag) hat eigentlich schon vor 1400 Jahren angefangen und der Weg zum Dogma ist gepflastert mit Widersprüchen.

 

Von Rom aus würde ich nicht das Risiko eingehen wollen und den Glauben der Väter zu verabsolutieren - da gibt es genug, was in der Form wie es in Rom nachträglich dogmatisiert wurde, vor einem der ökumenischen Konzilien keinen Bestand gehabt hätte.

 

Eine Entfaltung des Glaubens ist sicherlich notwendig, warum das allerdings immer nur in Hinzufügungen ausarten kann und nicht auch mal durch Verwurf nachträglich entstandener Sätze (die noch nicht einmal nach konziliarem Prinzip dogmatisiert wurden) ist mir schleierhaft.

Das ändert leider alles nichts daran, dass es Dogma ist und deshlab nicht einfach aus praktischen Erwägungen verworfen werden kann, ohne den Glauben der Vorväter Lügen zu strafen, vom Prinzip des in der Kirche tätigen Hl. Geistes mal ganz abgesehen. Die Streichung eines dogmatisierten Glaubenssatzes kann theologisch nicht begründet werden. Je eher man sich damit abfindet, desto besser. Ansonsten jagt man doch Schimären nach. Und wie gesagt: Einmal damit angefangen, gibt es keine Garantie dafür, dass nicht weitere Glaubenssätze fallen werden. Ich sehe wirklich keinen Grund, jenen, die seit Jahrzehnten an systematisch die Axt ans Kirchenfundament legen mit der einmaligen Verwerfung eines Dogmas auch noch in die Hände zu spielen. Wer damit anfängt, der kann im theologischen Disput wieder beim Apostelkonzil anfangen.

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Puh, jetzt bist du aber auf sehr dünnem Eis. Der überlieferte Glaube der Vorväter kannte ja eben gerade das Filioque nicht. Es wurde ja später hinzugefügt. Das Filioque unterscheidet sich vom Glauben der Vorväter, nicht das Fehlen desselben!

 

Werner

Mit Vorväter meine ich nicht nur die in der Urkirche lebenden Christen. Es sollte klar sein, dass in der Erkenntnis von der Offenbarung in einer Weise fortgeschritten wurde, dass viele Dinge, die den Christen inzwischen klar geworden sind, den ersten Christen unbekannt gewesen sind oder für sie schlicht nicht von Interesse waren.

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