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Eucharistie und Beichte


Jocke

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Die Eucharistie ist die wahrhaftige Gegenwart Jesu Christi in den Sakramentalen Gestalten Brot und Wein. Die Eucharistie ist gleichsam einheitsspendendes Zeichen der Kirche, Gedächtnis des Opfers des Herrn, Darbringen des Opfers der versammelten Gemeinde und höchste Verherrlichung und Gnadengabe des Herrn, da er wahrhaftig unter dem Sakrament anwesend ist. die Eucharistie gibt die Einheit in und mit Gott. Sie ist direkt und unmittelbar auf eine Stiftung jesu zurückzuführen.

 

Das Sakrament der Buße ist der Akt der Versöhnung des Sündigen Menschen mit Gott, seinem Nächsten und sich selbst. Sie ist gleichsam heilendes, seelsorgerisches Moment, als auch eine reinigung, läuterung, manchmal auch strafe für den beichtenden. der empfang des sakraments der Buße ist notwendig, um die Eucharistie, die Firmung etc. zu empfangen. sie ebnet den weg für die anderen sakramente. der auftrag zur sündenvergebung ist ebenfalls jesuanisch.

die Beichte wurde allerdings zunächst im anschluss an die großen verfolgungen als einmaliges Ritual (ähnlich wie taufe, ehe, weihe, firmung) eingeführt für die Lapsi, also christen, die entgegen der maßgaben der kirche im rahmen des kaiserkultes geopfert hatten. die wiederholbare beichte wie wir sie kennen ist eine erfindung des iroscotischen mönchstums und hat im 6. Jahrhundert in west- und mitteleuropa einzug gehalten.

 

Beichte, Eucharisti und Krankensalbung können und sollen wiederholt empfangen werden - die kirche empfiehlt sogar den täglichen empfang der eucharistie. streng genommen müsste man vor jedem eucharistie-empfang noch beichten gehen. das hat man anfang des letzten jahrhunderts auch versucht durchzusetzen. es führte aber dazu, dass sich schlangen an den beichtstühlen bildeten und selbst während der messen gebeichtet wurde... in manchen gemeinden kamen die priester gar nicht mehr zu anderen handlungen als der beichte. daher hat man das lieber wieder sein gelassen...

bearbeitet von mhinas
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Franciscus non papa

das kann ich so nicht nachvollziehen. wie meinst du das denn? für welchen zweck?

 

sicher, beides sind sakramente, die dem heil der menschen dienen sollen.

 

die eucharistie ist die begegnung mit dem leidenden und auferstandenen herrn in den gestalten von brot und wein. sie lässt uns schon hier teilhaben an der erlösten gestalt des menschen in jesus, sie stärkt uns auf dem weg.

 

die beichte, also das sakrament der sündenvergebung ist das ostergeschenk des auferstandenen jesus an seine jünger, die zusage, dass die sünden vergeben werden. der mensch muss sich nicht mehr mit seinem versagen rumquälen und hoffen, dass er irgendwann "genug" busse getan hat, dass gott mit ihm versöhnt ist. sondern gott sagt dem menschen die versöhnung zu.

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Franciscus non papa
streng genommen müsste man vor jedem eucharistie-empfang noch beichten gehen.

 

 

also das halte ich für ein missverständnis.

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nein, kein missverständnis... wie ich oben schon mal angeführt hatte, hat man das in der kirche versucht durchzuziehen, hatte aber nicht damit gerechnet, dass die menschen das konsequent mitmachen... die seelsorgerische und gottestdienstliche situation wurde gelinde gesagt präker...

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Hallo Oestemer,

ich dachte die Eucharistie ist wie die Beichte zum Zweck der Sündenvergebung.

 

Die Teilhabe an der erlösten Gestalt Jesu setzt doch die Sündenvergebung voraus, oder müsste sie bedeuten.

 

Wenn die Busse sich von der Eucharistie mit Bezug zur Sündenvergebung unterscheidet, dann macht es doch Sinn, der Eucharistie die Busse vorauszusetzen? Dass eben sozusagen der gereinigte Mensch die Eucharistie empfängt.

 

Andererseits hat aber mhinas gesagt, in der Eucharistie würde das Opfer dargebracht, womit das Opfer ja nicht empfangen, sondern initiiert würde.

 

Er sagte: Darbringen des Opfers der versammelten Gemeinde. Wird damit nicht aber der Grund für die Beichte erst gelegt?

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Franciscus non papa
nein, kein missverständnis... wie ich oben schon mal angeführt hatte, hat man das in der kirche versucht durchzuziehen, hatte aber nicht damit gerechnet, dass die menschen das konsequent mitmachen... die seelsorgerische und gottestdienstliche situation wurde gelinde gesagt präker...

 

also in der von dir genannten zeit sind die menschen sehr sehr selten zu kommunion gegangen, und meist wurde dann am sa davor gebeichtet... aber dass das zum fastzusammenbruch der seelsorge führte, weil zuviele menschen beichten wollten halte ich wirklich für ein gerücht. wo hast du diese story denn her?

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es ist ein sowohl als auch... die gemeinde opfert ihre eucharistischen gaben, die gleichsam das opfer christi für die welt symbolisieren... *dialektikmoduseinschalt*

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Franciscus non papa
Hallo Oestemer,

ich dachte die Eucharistie ist wie die Beichte zum Zweck der Sündenvergebung.

 

das ist jedenfalls nicht der "hauptzweck" auch wenn natürlich durch den frommen empfang der eucharistie sünden vergeben werden (so es "lässliche sünden" sind)

 

Die Teilhabe an der erlösten Gestalt Jesu setzt doch die Sündenvergebung voraus, oder müsste sie bedeuten.

 

Wenn die Busse sich von der Eucharistie mit Bezug zur Sündenvergebung unterscheidet, dann macht es doch Sinn, der Eucharistie die Busse vorauszusetzen? Dass eben sozusagen der gereinigte Mensch die Eucharistie empfängt.

 

nun beten wir ja unmittelbar vor dem empfang der kommunion: "herr, ich bin nicht würdig" und der christ als solcher ist ja immer schon erlöst durch den tod und die auferstehung jesu. und die kleineren flecken auf unserer seele (um es mal salopp auszudrücken) vergehen durch die heiligkeit gottes, so wie im licht der hellen sonne die schatten keinen bestand haben können.

 

 

Andererseits hat aber mhinas gesagt, in der Eucharistie würde das Opfer dargebracht, womit das Opfer ja nicht empfangen, sondern initiiert würde.

 

Er sagte: Darbringen des Opfers der versammelten Gemeinde. Wird damit nicht aber der Grund für die Beichte erst gelegt?

 

 

also opfer der versammelten gemeinde ist eine hochproblematische aussage. aber verzeih, wenn ich nun nicht die "opfertheologie" durchhecheln mag.

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nein, kein missverständnis... wie ich oben schon mal angeführt hatte, hat man das in der kirche versucht durchzuziehen, hatte aber nicht damit gerechnet, dass die menschen das konsequent mitmachen... die seelsorgerische und gottestdienstliche situation wurde gelinde gesagt präker...

 

also in der von dir genannten zeit sind die menschen sehr sehr selten zu kommunion gegangen, und meist wurde dann am sa davor gebeichtet... aber dass das zum fastzusammenbruch der seelsorge führte, weil zuviele menschen beichten wollten halte ich wirklich für ein gerücht. wo hast du diese story denn her?

 

aus einer vorlesung kirchengeschichte und einem seminar zu nuntiaturberichten im 20. Jahrhundert an der HHUD... in den handbüchern zur kirchengeschichte findet sich leider recht wenig zu dieser unangenehmen "story". wenn man allerdings den schriftverkehr der münchener nuntiatur nimmt, werden die verhältnisse sehr schnell klar. bitte entschuldige, dass ich dir nicht sofort die nummer des entsprechenden nuntiaturberichts aufführen kann... das seminar ist jetzt doch eine weile her...

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In welchem Verhältnis steht denn die Eucharistiefeier zur Beichte. Auf den ersten Blick sind das zwei Mittel für den gleichen Zweck.

Zuerst herzlich willkommen und Gottes Segen. Das Sakrament der Barmherzigkeit- die hl. Beichte- schenkt uns die Gnade, immer wieder neu beginnen zu dürfen, "Altlasten" abzulegen, und ein freies und frohes Herz zu erlangen. Wir könnten es das Sakrament der "Reinigung" nennen. Beim hl. Messopfer- auch Eucharistiefeier genannt- vereinigen wir uns in der hl. Kommunion mit Christus- "Sakrament der Vereinigung". Dass die Reinigung der Seele durch die Beichte eine besonders gute Vorbereitung ist, die Gnade Gottes der hl. Messe in uns wirken zu lassen zeigt, dass die Beichte auch in Verbindung zur hl. Messe zu sehen ist. Jedes Sakrament ist eine besondere Berührung der Liebe Gottes - die Beichte allerdings in einer anderen Art und Weise als die hl. Eucharistie.

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nun beten wir ja unmittelbar vor dem empfang der kommunion: "herr, ich bin nicht würdig" und der christ als solcher ist ja immer schon erlöst durch den tod und die auferstehung jesu. und die kleineren flecken auf unserer seele (um es mal salopp auszudrücken) vergehen durch die heiligkeit gottes, so wie im licht der hellen sonne die schatten keinen bestand haben können.
Welcher Kategorie gehören denn im Unterschied zu den lässlichen Sünden die besagten kleinen Flecken unserer Seele an?

Und wenn man sich selbst nicht als würdig erachtet, die Kommunion zu empfangen, wer wäre denn würdig?

also opfer der versammelten gemeinde ist eine hochproblematische aussage. aber verzeih, wenn ich nun nicht die "opfertheologie" durchhecheln mag.
Schade!
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Welcher Kategorie gehören denn im Unterschied zu den lässlichen Sünden die besagten kleinen Flecken unserer Seele an?
Wenn wir jemand lieben schauen wir m.E. nicht darauf wie viel wir uns erlauben können, ohne den anderen schwer zu beleidigen. Die Liebe zu Gott soll unsere Herzen so tief durchdringen, dass wir keine "Kategorieneinteilungen" machen (so weit kann ich noch gehen, das ist nur ein Fehler - wenn ich das tue, ist es lässliche Sünde) sondern uns bemühen aus Liebe zu Gott auch keine lässlichen Sünden zu begehen.
Und wenn man sich selbst nicht als würdig erachtet, die Kommunion zu empfangen, wer wäre denn würdig?
Zuerst gilt es zu bedenken, dass die hl. Kommunion keine "Belohnung für Gutsein" ist, sondern auch Arznei und Heilmittel für die Seele um den Weg des Glaubens und der Liebe mit der Hilfe Jesu Christi mutig und hoffnungsfroh zu gehen. Ein Sakrileg wäre die Kommunion dann, wenn wir sie im Zustand der Todsünde empfangen.
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Hallo mhinas,

es ist ein sowohl als auch... die gemeinde opfert ihre eucharistischen gaben, die gleichsam das opfer christi für die welt symbolisieren...
Ist das Folge der Tradition seit Noah: um des Gerechten Willen besteht die Welt fort?
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Hallo Mariamante,

Zuerst gilt es zu bedenken, dass die hl. Kommunion keine "Belohnung für Gutsein" ist, sondern auch Arznei und Heilmittel für die Seele um den Weg des Glaubens und der Liebe mit der Hilfe Jesu Christi mutig und hoffnungsfroh zu gehen. Ein Sakrileg wäre die Kommunion dann, wenn wir sie im Zustand der Todsünde empfangen.
Welchen Effekt könnte denn die hl. Kommunion bei dem Gutsein haben, oder womit könnte man das Gute denn belohnen?

Die Kategorisierung der Sünden scheint aber doch von Wichtigkeit zu sein, denn bisher sind hier die lässliche Sünde, die Todsünde und etwas prosaisch ausgedrückt, die kleinen Flecken unserer Seele, aufgetaucht.

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