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Links oder rechts?


MichiF89

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Da gewisse Parteien das "christlich" in ihrem Namen führen, ist es nur logisch, dass die Kirche einen besonderen Blick auf diese Parteien hat und sich darum bemüht, mit ihnen zusammenzuarbeiten.

Den besonderen Blick sehe ich nicht. Ich sehe eher, dass man bei C-Parteien die Augen schließt. Sonst wäre gar keine Zusammenarbeit möglich.

Doch doch, ich hab das letztens aus einer Bemerkung der Pressechefin der Deutschen Bischofskonferenz herausgehört.

Also ich hab das Eichsfeld hier gleich um die Ecke, und weiß daher dass auf den Kanzeln noch recht offensiv Wahlempfehlungen abgegeben werden. Und tatsächlich gibt es da zahlreiche Ortschaften wo die Union traditionell über 70 Prozent liegt.

 

An der christlichen Politik der Union kann das aber eigentlich nicht liegen.

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Hinsichtlich der politischen Ausrichtung des Christentums oder des Katholizismus sollte man sich auch immer noch die südamerikanische Variante ins Auge fassen. Auch wenn man die Befreiungstheologie - wie ich z.B. - bedenklich findet, so muss man ihr doch zugestehen, dass in ihr umfassende sozialrevolutionäre Elemente, die sonst der Linken zuzurechnen sind, vorfinden lassen.

 

NAch der Definition, die ich noch im Studium habe lernen dürfen, ist die "Linke" Ideologie auf die Werktätigen, die Individuen, deren Emanzipation vom Kapital und vom Nationalstaat ausgerichtet (Stichwort Internationalismus), während die "Rechte" in der Regel auf konservative Inhalte ausgerichtet ist, in Deutschland traditonellerweise föderlistisch ausgeprägt (z.B.CDU, während zB die SPD für mehr Zentralismus steht -> siehe das gescheiterte Hochschulrahmengesetz) und mehr auf den Nationalstaat setzt. Die Familie steht hier im Fordergrund, nicht der Einzelne. Problem ist, dass sich vor allem die - tatsächlich - werte-konservativen (rechten?) Parteien als "Mitte" definieren, so dass auch im öffentlichen Empfinden Parteien wie die REP, DVU oder gar die NPD als Bürgerlich durchgehen. Für mich als bekennendermaßen Linken wäre es daher wünschenswert, wenn wir unseren Mitte-Extremismus (Die neue Mitte, die Alte Mitte, mittiger gehts nicht...) aufgeben und endlich von der Schmusepolitik weg kommen. Dadurch, dass die beiden Volksparteien so Mittig geworden sind, dass dem "deutschen Michel", also dem "kleinen Mann" kaum noch Unterschiede offenbar werden und er ihnen daher auch nix mehr zutraut (siehe Politbarometer gestern...), haben extremistische Kräfte am rechten Rand erst Einfluss gewinnen können. Resultat: Patronen in Landtagen, Pöbelrekorde in MeckVoPo durch die NPD. Und einer Sache können wir sicher sein: Mit Christentunm haben die Deutschtümler nix am Hut...

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Also, das tragische ist momentan, dass es - soweit ich es überblicke - in Europa keine Partei gibt, die man als katholischer Christ, der sich der ganzen Lehre der Kirche verbunden weiß, wirklich guten Gewissens wählen kann.

Entweder enthält eine konservative Partei unsoziale oder ausländerfeindliche Elemente, oder eher sozial und ökologisch orientierte Parteien negieren den Schutz ungeborenen Lebens oder WErt der Familie.

 

Eine (imaginäre) christliche Partei müsste folgende Punkte im Parteiprogramm haben:

  • + Schutz des menschlichen Lebens von der Empfängnis bis zum natürlichen Ende
    (gegen Abtreibung, Embryonentötung, Sterbehilfe)
  • + Sorge um die Schöpfung (Naturschutz, Tierschutz, ökologisch verträgliche Energiegewinnung
  • + Achtung der Würde von Menschen aus anderen Ländern (humanes Asylrecht, Integration von Ausländern)
  • + Betonung des Wertes der Familie (keine irgendwie staatliche Förderung homosexueller Praxis, Erschwerung der Scheidung, Kinderbeihilfe, kinderfreundliche Maßnahmen)
  • + Eine Marktwirtschaft mit hohen sozialen Standards (erschwingliche Krankenversicherung, Arbeiterrechte, Lohngerechtigkeit, Sorge um ARbeitslose etc.)

Kann mir jemand eine Partei nenen, die all diese Kriterien erfüllt.

Ich bezweifle das und nehme traurig zur Kenntnis, dass überzeugte katholische Christen nur zwischen verschiedenen Übeln das kleinere davon ausuchen können. Kurz vor der letzten Präsidentenwahl in den USA sprach ich mit einem Amerikaner über dieses politische Dilemma vieler Christen dort.

 

Die Frage ist natürlich, ob eine Partei bzw. der Staat den Katechismus 1:1 verwirklichen muss. Selbst eine christliche Partei muss in einem gewissen Rahmen Nichtchristen das Ausleben ihrer Moralvorstellungen möglich lassen:

(bedingte) Möglichkeit von Scheidung, Zugang zu VErhütungsmitteln für Erwachsenen, Toleranz homosexueller Aktivitäten, etc.

 

Die FRage wo die Grenze ist zwischen dem Vertreten einer christlichen Politik und der Forderung nach einem totalitären Gottesstaat ist dabei sehr wichtig, von der Kirche selbst aber noch nicht abschließend geklärt, d.h. in der Praxis wurstelt man sich irgendwie durch.

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Eine (imaginäre) christliche Partei müsste folgende Punkte im Parteiprogramm haben:
  • + Schutz des menschlichen Lebens von der Empfängnis bis zum natürlichen Ende
    (gegen Abtreibung, Embryonentötung, Sterbehilfe)
  • + Sorge um die Schöpfung (Naturschutz, Tierschutz, ökologisch verträgliche Energiegewinnung
  • + Achtung der Würde von Menschen aus anderen Ländern (humanes Asylrecht, Integration von Ausländern)
  • + Betonung des Wertes der Familie (keine irgendwie staatliche Förderung homosexueller Praxis, Erschwerung der Scheidung, Kinderbeihilfe, kinderfreundliche Maßnahmen)
  • + Eine Marktwirtschaft mit hohen sozialen Standards (erschwingliche Krankenversicherung, Arbeiterrechte, Lohngerechtigkeit, Sorge um ARbeitslose etc.)

Eine Partei mit einem solchen Programm möge der Herrgott verhüte. Macht er ja zum Glück auch.

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Eine (imaginäre) christliche Partei müsste folgende Punkte im Parteiprogramm haben:

  • + Schutz des menschlichen Lebens von der Empfängnis bis zum natürlichen Ende
    (gegen Abtreibung, Embryonentötung, Sterbehilfe)
  • + Sorge um die Schöpfung (Naturschutz, Tierschutz, ökologisch verträgliche Energiegewinnung
  • + Achtung der Würde von Menschen aus anderen Ländern (humanes Asylrecht, Integration von Ausländern)
  • + Betonung des Wertes der Familie (keine irgendwie staatliche Förderung homosexueller Praxis, Erschwerung der Scheidung, Kinderbeihilfe, kinderfreundliche Maßnahmen)
  • + Eine Marktwirtschaft mit hohen sozialen Standards (erschwingliche Krankenversicherung, Arbeiterrechte, Lohngerechtigkeit, Sorge um ARbeitslose etc.)

Eine Partei mit einem solchen Programm möge der Herrgott verhüte. Macht er ja zum Glück auch.

 

Wieso ist doch egal - die wählt ohnedies keiner. Er findet nämlich keine Katholiken die seine Familiengrundsätz unterschreiben und zugleich für Fremde sind. Solche Grundsätze sind meistens von ziemlich viel Xenophobie begleitet.

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Eine (imaginäre) christliche Partei müsste folgende Punkte im Parteiprogramm haben:

  • + Schutz des menschlichen Lebens von der Empfängnis bis zum natürlichen Ende
    (gegen Abtreibung, Embryonentötung, Sterbehilfe)
  • + Sorge um die Schöpfung (Naturschutz, Tierschutz, ökologisch verträgliche Energiegewinnung
  • + Achtung der Würde von Menschen aus anderen Ländern (humanes Asylrecht, Integration von Ausländern)
  • + Betonung des Wertes der Familie (keine irgendwie staatliche Förderung homosexueller Praxis, Erschwerung der Scheidung, Kinderbeihilfe, kinderfreundliche Maßnahmen)
  • + Eine Marktwirtschaft mit hohen sozialen Standards (erschwingliche Krankenversicherung, Arbeiterrechte, Lohngerechtigkeit, Sorge um ARbeitslose etc.)

Eine Partei mit einem solchen Programm möge der Herrgott verhüte. Macht er ja zum Glück auch.

Das verhüten doch wohl andere - die werten Damen und Herren Wähler haben da auch ein Wort mitzureden - ist das bei euch nicht so?
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Völlig unabhängig von der Fragestellung finde ich, daß die eindimensionale Einteilung in links - rechts für politische Ansichten viel zu eindimensional ist. Politik ist komplizierter, und polituische Standortbestimmungen erfordern daher mehr Dimensionen.

 

Was man unterscheiden kann, ist ein Menschenbild. Rechte tendieren ehr zu: Der Mensch ist von Natur aus schlecht und muß durch die Gesellschaft in Linie gezwungen werden (, weshalb sie Law&Order wollen). Während Linke meinen, Menschen seien von Natur aus gut und würden von der Gesellschaft korrumpiert (, weshalb sie eine andere Gesellschaft wollen).

 

Ich persönlich glaube ja, der Mensch ist von Natur aus schlecht und wird von der Gesellschaft korrumpiert, aber egal...

 

Der große Trugschluß der Linken dabei ist, daß eine neue Gesellschaft den Menschen ändern würde. Schließlich sind es die Menschen, die die Gesellschaft ausmachen. Während die Rechten geflissentlich übersehen, das äußere Umstände das individuelle Verhalten durchaus stark beeinflussen.

Also, den Satz von der eindimensionalen Einteilung, die viel zu eindimensional ist, den find ich ja besonders hübsch. <_<

Deine eigene Einteilung kommt mir allerdings auch recht eindimensional vor.

 

Ich selber versuch's lieber gar nicht erst.

Die Unterstützung verschiedener Parteien durch Gläubige hat ja eine Geschichte. Und Parteien, die das Etikett "Christlich" in ihrem Namen tragen (oder getragen haben, wie in Österreich die ÖVP, die nicht deckungsgleich mit der früheren Christlichsozialen Partei ist, diese aber mehr oder weniger geschluckt hat), sind ursprünglich entstanden, um Christen (vornehmlich Katholiken), die linke Ideen vertreten, eine politische Heimat zu geben, die sie in den etablierten Linksparteien, die prinzipiell antireligiös, wenigstens antikirchlich waren, nicht finden konnten. So links wie am Anfang sind sie allerdings nicht lange geblieben.

Die klassischen Linksparteien allerdings auch nicht.

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(...)ist die "Linke" Ideologie auf die Werktätigen, die Individuen, deren Emanzipation vom Kapital und vom Nationalstaat ausgerichtet

Na ja, die Ausrichtung auf ein Individuum ist nun nicht grade die Stärke traditioneller "linker" Ideologie...

 

Und Parteien, die das Etikett "Christlich" in ihrem Namen tragen (...) sind ursprünglich entstanden, um Christen (vornehmlich Katholiken), die linke Ideen vertreten, eine politische Heimat zu geben. (Hervorhebung v. Exi)

Das träfe auf das Zentrum gar nicht und auf CDU und CSU nur höchst marginal zu. Das Zentrum ist entstanden, um den Katholiken im protestantisch dominierten Kaiserreich eine politische Heimat zu geben; in den Unionsparteien waren zwar in der unmittelbaren Nachkriegszeit auch Tendenzen vorhanden, die man klassischerweise "linken" Parteien zuschreibt (Forderungen nach Bodenreform und teilweisen Verstaatlichungen z. B.), aber die waren sicher nicht unter den Hauptgründen, eine interkonfessionelle politische Partei zu gründen...

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(...)ist die "Linke" Ideologie auf die Werktätigen, die Individuen, deren Emanzipation vom Kapital und vom Nationalstaat ausgerichtet

Na ja, die Ausrichtung auf ein Individuum ist nun nicht grade die Stärke traditioneller "linker" Ideologie...

 

Und Parteien, die das Etikett "Christlich" in ihrem Namen tragen (...) sind ursprünglich entstanden, um Christen (vornehmlich Katholiken), die linke Ideen vertreten, eine politische Heimat zu geben. (Hervorhebung v. Exi)

Das träfe auf das Zentrum gar nicht und auf CDU und CSU nur höchst marginal zu. Das Zentrum ist entstanden, um den Katholiken im protestantisch dominierten Kaiserreich eine politische Heimat zu geben; in den Unionsparteien waren zwar in der unmittelbaren Nachkriegszeit auch Tendenzen vorhanden, die man klassischerweise "linken" Parteien zuschreibt (Forderungen nach Bodenreform und teilweisen Verstaatlichungen z. B.), aber die waren sicher nicht unter den Hauptgründen, eine interkonfessionelle politische Partei zu gründen...

Ok. Ich hab das mal unter österreichischem Blickwinkel gelernt. Im deutschen politischen Katholizismus kenn ich mich nicht so aus. Jedenfalls halte ich das Christlichsoziale bei der ÖVP nur deshalb nicht für Etikettenschwindel, weil sie's gar nicht auf dem Etikett haben. Im Mund führen sie's schon immer wieder mal, aber das tun ja mittlerweile alle.

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Also, den Satz von der eindimensionalen Einteilung, die viel zu eindimensional ist, den find ich ja besonders hübsch. <_<

Deine eigene Einteilung kommt mir allerdings auch recht eindimensional vor.

Ist sie auch. Sie soll auch nur als grobe Tendenz verstanden werden (hätt ich besser dazugeschrieben), von mir aus auch als zusätzliche Dimension für den Raum politischer Ansichten. Die "Wahrheit" liegt ohne irgendwo dazwischen.

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(soames @ 12 Jan 2007, 10:20)

 

 

(Justin Cognito @ 12 Jan 2007, 09:53)

 

Lieber Soames!

 

@ die katholische Soziallehre einseitig links interpretieren

 

Die Frage ist immer was man unter "links" versteht. Wenn man "links" mit marxistisch gleichsetzt, dann gibt die Soziallehre eine solche Interpretation natürlich nicht her.

Für mich ist aber zB die gesellschaftliche Verantwortung (nicht Abschaffung) von Privateigentum eine linke Position (insofern das Gemeinwohlargument gleichberechtigt neben dem Freiheitsargument steht).

 

@ Was haben ChristInnen und SozialistInnen gemeinsam

 

Natürlich ist es gedanklich schwer möglich Christ und Marxist zu sein. Doch haben viele linke Positionen den reinen Materialismus mittlerweile überwunden. Als klassisches Beispiel können hier die "Dialektik der Aufklärung" oder überhaupt die späten Schriften Horkheimers gelten. Natürlich bedeutet, dass nicht dass die Linken plötzlich alle religiös werden, aber es gibt wieder Kommunikabilität.

 

Gemeinsam ist manchen ChristInnen und manchen SozialistInnen sicherlich im Bereich der Ethik die Betonung der Verantwortung des / der Einzelnen gegenüber der Gemeinschaft (mit unterschiedlicher Begründung) und in Hinblick auf die Dogmatik die Hoffnung auf eine erlöste Zukunft (auch wenn die Form der Erlösung unterschiedlich erwartet wird)

 

 

Dann zeige mir doch mal bei den Lebensschutzfragen die große Menschenfreundlichkeit der Linken (von der Gemeinwohlverantwortung mal ganz abgesehen). Die gehen für Selbstverwirklichung sprichwörtlich über Leichen.

 

 

 

In Ö besteht in der Lebensschutzfrage kein offenbarer Unterschied zwischen der Sozialdemkratie und der christlich sozialen ÖVP. Die bestehende Fristenlösung will niemand antasten. Die einzigen die sich dagegen aussprechen sind die beide rechtsaussen Parteien, die ihre Menschnverachtung an lebenden Ausländern beweisen.

 

Der letzte Satz Deines Postings ist selbst für das was wir von Dir gewohnt sind besonders letztklassig, mies und verleumderisch.

 

Ich möchte bei der Frage Abtreibung hier mal die Linken in Schutz nehmen. Die Jusos haben zum Beispiel vorgeschlagen - was ich für völlig richtig und christlich halte -, dass man Verhütungsmittel kostenlos an die Menschen weiterreichen kann, sodass zumindest Abtreibungen im Bereich der ungewollten Schwangerschaft zurückgehen können.

Wie nett. Demzufolge nimmt man bei den Jusos an, daß hunderttausende Schwangerschaften in Deutschland deswegen abgebrochen werden, weil sich die Hoppelhäschen keine Verhütungsmittel leisten können? Heilige Einfalt! Aber mit der Eigenverantwortung hatte mans dort ja eh noch nie besonders.

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Für mich erscheint es so, als ob die katholische Kirche insbesondere rechte beziehungsweise bürgerliche Menschen anspräche. Die politische Linke (wobei ich hier von den demokratischen, etablierten Linken und nicht von irgendwelchen Kommunisten ausgehe) dagegen scheint ein eher neutrales oder in manchen Kreisen ein gar gegensätzliches Verhältnis zu der katholischen Kirche zu haben.

 

Ich denke, das müsste anders formuliert werden: Katholiken fühl(t)en sich (traditionsgemäß) eher vom Programm bürgerlich-konservativer Parteien angesprochen, wahrscheinlich auch deswegen, weil die recht oft die Aufrechterhaltung einer "christlichen Wertordung" (oder ähnlich) versprechen. Das bröckelt aber schon lange.

 

Für weitaus problematischer als alles Andere halte ich, dass bei besonders konservativen Katholiken die Identifikation mit der Demokratie gering ist und ein besonderer Hang zu autoritären politischen Strukturen besteht.

 

Da die Diskussion über andere Foren unerwünscht ist bin ich gerne bereit jedem der es will entsprechende Hinweise zur Bescheinigung meiner These zu geben.

Wenn man von Lippenbekenntnissen absieht und die tatsächlich eingenommene Haltung betrachtet, dann sieht man sehr schnell, daß auch auf der linken Seite des Spektrums die Durchdrungenheit mit Demokratie, zumindest soweit es die Meinungsfreiheit für Nichtlinke angeht, nicht so ausgeprägt ist, wie man es von Leuten erwarten sollte, die sie ständig im Munde führen.

 

Die Nachweise dafür braucht man nicht per PN aus anderen Foren ausklamüsern; die finden sich leider auch hier haufenweise.

bearbeitet von soames
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Demzufolge nimmt man bei den Jusos an, daß hunderttausende Schwangerschaften in Deutschland deswegen abgebrochen werden, weil sich die Hoppelhäschen keine Verhütungsmittel leisten können? Heilige Einfalt! Aber mit der Eigenverantwortung hatte mans dort ja eh noch nie besonders.

<_< Äh, *amkopfkratz*, gehört zur Benutzung von Verhütungsmitteln nicht ein gewisses Maß an Eigenverantwortung dazu?

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Für mich erscheint es so, als ob die katholische Kirche insbesondere rechte beziehungsweise bürgerliche Menschen anspräche. Die politische Linke (wobei ich hier von den demokratischen, etablierten Linken und nicht von irgendwelchen Kommunisten ausgehe) dagegen scheint ein eher neutrales oder in manchen Kreisen ein gar gegensätzliches Verhältnis zu der katholischen Kirche zu haben.

 

Ich denke, das müsste anders formuliert werden: Katholiken fühl(t)en sich (traditionsgemäß) eher vom Programm bürgerlich-konservativer Parteien angesprochen, wahrscheinlich auch deswegen, weil die recht oft die Aufrechterhaltung einer "christlichen Wertordung" (oder ähnlich) versprechen. Das bröckelt aber schon lange.

 

Für weitaus problematischer als alles Andere halte ich, dass bei besonders konservativen Katholiken die Identifikation mit der Demokratie gering ist und ein besonderer Hang zu autoritären politischen Strukturen besteht.

 

Da die Diskussion über andere Foren unerwünscht ist bin ich gerne bereit jedem der es will entsprechende Hinweise zur Bescheinigung meiner These zu geben.

Wenn man von Lippenbekenntnissen absieht und die tatsächlich eingenommene Haltung betrachtet, dann sieht man sehr schnell, daß auch auf der linken Seite des Spektrums die Durchdrungenheit mit Demokratie, zumindest soweit es die Meinungsfreiheit für Nichtlinke angeht, nicht so ausgeprägt ist, wie man es von Leuten erwarten sollte, die sie ständig im Munde führen.

Ic hab für meine Behauptung Belege angeboten. Hast Du auch welche?

bearbeitet von wolfgang E.
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Demzufolge nimmt man bei den Jusos an, daß hunderttausende Schwangerschaften in Deutschland deswegen abgebrochen werden, weil sich die Hoppelhäschen keine Verhütungsmittel leisten können? Heilige Einfalt! Aber mit der Eigenverantwortung hatte mans dort ja eh noch nie besonders.
<_< Äh, *amkopfkratz*, gehört zur Benutzung von Verhütungsmitteln nicht ein gewisses Maß an Eigenverantwortung dazu?
Eigentlich ja.

 

Ich würde die Idee der Jusos auch weniger als Verneinung der Eigenverantwortung auslegen, sondern viel mehr als Zeichen großer Naivität.

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Demokratie ist eine der möglichen staatsformen.

zur zeit wohl die geeignetste,

aber es besteht kein anlaß daß sich ein Katholik mit einer staatsform besonders indetifiziert er muß sich nur an die gesetze des staates halten in dem er lebt das ist alles,

Wen wunderts, wenn er bestimmte Statements eiens Herrn Ottaviani kennt <_<
Aber, aber, Wolfgang.

 

Das ist doch nur, weil er VII nicht anerkennt.

 

Damit gilt Gaudium & Spes ja nicht für ihn.

 

Und bei der Anerkennung von Pacem in Terris von JohXXIII von 1963 wird er sich vmtl. auch schwertun.

 

Leider habe ich noch nicht die Weihnachtsbotschaft 1944 von Pius XII und die Enzyklika Diuturnum illud von Leo XIII gefunden auf die sich JohXXIII bezieht.

Heißt das, daß diese Päpste die Demokratie als von katholischer Seite einzig akzeptable Staatsform gelehrt haben?

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Hallo!

Ich habe eine Frage bezüglich dem politischen und öffentlichen Auftreten der katholischen Kirche in unserer Gesellschaft.

Für mich erscheint es so, als ob die katholische Kirche insbesondere rechte beziehungsweise bürgerliche Menschen anspräche. Die politische Linke (wobei ich hier von den demokratischen, etablierten Linken und nicht von irgendwelchen Kommunisten ausgehe) dagegen scheint ein eher neutrales oder in manchen Kreisen ein gar gegensätzliches Verhältnis zu der katholischen Kirche zu haben.

Ich würde gerne wissen, ob ich mich diesbezüglich täusche, denn in letzter Zeit hört man vermehrt in den Medien von einer engen Zusammenarbeit der Kirche mit dem linksorientierten Lager (zum Beispiel der OB-Kandidat der SPD in Wiesbaden). Also existieren von Seiten der Kirche gut Beziehungen oder richtet sie sich absichtlich auf strukturkonservative-liberale Kreise aus.

 

Danke für die Antworten!

 

 

Müntefering ist Katholik, Gauweiler ist Protestant! Was sagt uns das jetzt?

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Heißt das, daß diese Päpste die Demokratie als von katholischer Seite einzig akzeptable Staatsform gelehrt haben?
Nein. Aber als diejenige, die dem christlichen Menschenbild am ehesten entspricht.

 

Einig waren sie sich jedenfalls, daß es das Recht der Staatsbürger ist, über ihre Regierungsform selbst zu bestimmen ...

bearbeitet von Flo77
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Demzufolge nimmt man bei den Jusos an, daß hunderttausende Schwangerschaften in Deutschland deswegen abgebrochen werden, weil sich die Hoppelhäschen keine Verhütungsmittel leisten können? Heilige Einfalt! Aber mit der Eigenverantwortung hatte mans dort ja eh noch nie besonders.

<_< Äh, *amkopfkratz*, gehört zur Benutzung von Verhütungsmitteln nicht ein gewisses Maß an Eigenverantwortung dazu?

Natürlich. Aber um Leute, die diese Eigenverantwortung haben, geht es ja auch nicht. Ich habe noch nicht mal zu Studienzeiten Studenten getroffen, die sich Verhütungsmittel nicht leisten konnten (die allermeisten haben sie auch konsequent genutzt). Die Studentinnen haben sehr preiswert die Pille bekommen, für Minderjährige (und nach meinem Wissen bis 20) gibt es sie ganz kostenlos.

Und wenn es nicht an den Kosten liegt, dann kann man durch Kostenlosigkeit an den Abtreibungen nichts ändern. Was die Jusos also damit bezwecken (außer ansatzweise über ihre wahre Einstellung zu täuschen) bleibt im roten Schummerlicht.

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Für mich erscheint es so, als ob die katholische Kirche insbesondere rechte beziehungsweise bürgerliche Menschen anspräche. Die politische Linke (wobei ich hier von den demokratischen, etablierten Linken und nicht von irgendwelchen Kommunisten ausgehe) dagegen scheint ein eher neutrales oder in manchen Kreisen ein gar gegensätzliches Verhältnis zu der katholischen Kirche zu haben.

 

Ich denke, das müsste anders formuliert werden: Katholiken fühl(t)en sich (traditionsgemäß) eher vom Programm bürgerlich-konservativer Parteien angesprochen, wahrscheinlich auch deswegen, weil die recht oft die Aufrechterhaltung einer "christlichen Wertordung" (oder ähnlich) versprechen. Das bröckelt aber schon lange.

 

Für weitaus problematischer als alles Andere halte ich, dass bei besonders konservativen Katholiken die Identifikation mit der Demokratie gering ist und ein besonderer Hang zu autoritären politischen Strukturen besteht.

 

Da die Diskussion über andere Foren unerwünscht ist bin ich gerne bereit jedem der es will entsprechende Hinweise zur Bescheinigung meiner These zu geben.

Wenn man von Lippenbekenntnissen absieht und die tatsächlich eingenommene Haltung betrachtet, dann sieht man sehr schnell, daß auch auf der linken Seite des Spektrums die Durchdrungenheit mit Demokratie, zumindest soweit es die Meinungsfreiheit für Nichtlinke angeht, nicht so ausgeprägt ist, wie man es von Leuten erwarten sollte, die sie ständig im Munde führen.

Ic hab für meine Behauptung Belege angeboten. Hast Du auch welche?

Klar. Lies Dir mal den Thread über die Demonstrationsfreiheit von Leuten durch, von deren Demonstrationen nach den Urteilen der unabhängigen Justiz nicht verboten werden durften. Du hast dort selbst mitgeschrieben. Ich wundere mich ein wenig, daß Du so schnell vergißt.

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Dann zeige mir doch mal bei den Lebensschutzfragen die große Menschenfreundlichkeit der Linken (von der Gemeinwohlverantwortung mal ganz abgesehen). Die gehen für Selbstverwirklichung sprichwörtlich über Leichen.

 

Meines Wissens sind die Linken den Rechten in Lebensschutzfragen eindeutig weit voraus. Z.B. Tierrechte, ökologische Landwirtschaft, Atomausstieg.

Klarer Fall. Eine Erdkröte war schon immer wichtiger als ein menschliches Kind.

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Heißt das, daß diese Päpste die Demokratie als von katholischer Seite einzig akzeptable Staatsform gelehrt haben?
Nein. Aber als diejenige, die dem christlichen Menschenbild am ehesten entspricht.

 

Einig waren sie sich jedenfalls, daß es das Recht der Staatsbürger ist, über ihre Regierungsform selbst zu bestimmen ...

Dann zeige mir mal, was Siri anderes geschrieben hat.

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Heißt das, daß diese Päpste die Demokratie als von katholischer Seite einzig akzeptable Staatsform gelehrt haben?
Nein. Aber als diejenige, die dem christlichen Menschenbild am ehesten entspricht.

 

Einig waren sie sich jedenfalls, daß es das Recht der Staatsbürger ist, über ihre Regierungsform selbst zu bestimmen ...

Dann zeige mir mal, was Siri anderes geschrieben hat.
Wolfgang bezieht sich auf Einlassungen von Siri, die er hier und in anderen Foren verbreitet hat, in denen er monarchistische oder diktatorische Systeme bevorzugt.

 

Du hast sicherlich Verständnis, daß ich jetzt nicht für jedes einzelne einen Link bringe (zumal ein Verlinken in andere Foren ohne Zustimmung des Posters nicht zulässig ist).

 

 

Bei dieser ganzen Diskussion um Kirche und Politik bin ich immer wieder erstaunt, daß es immer noch Leute gibt, die da eine ganz klare Trennung versuchen.

 

Ich halte das für unmöglich.

 

Ein katholischer Staatsbürger ist ja nicht nur Wähler sondern auch Katholik - und ich halte es für eine sehr gewagte These, daß man beim ausfüllen seines Wahlzettels seine Katholizität vor der Tür lässt.

 

(Was ich ganz spannend finde: die katholische Familie meines Vaters ist traditionell eher links - die katholische Familie meiner Mutter eher rechts)

bearbeitet von Flo77
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