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Zukunftskongress der evangelischen Kirche


wolfgang E.

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Unter dem Titel "Kinder, Kirche, Kundennähe" berichtet Der Spiegel über einen "Zukunftskongress" der evangelischen Kirche in Deutschland.

 

Josberens hat in den letzten Tagen immer wieder Prügel dafür bezogen, dass er die Evangelische Kirche in mancher Hinsicht asl vorbidlich auch für die katholische Kirche bezeichnet hat.

 

Ich riskiere dennoch die Frage, ob da nicht viele Überlegungen enthalten sind, die auch der katholischen Kirche und ihren Gemeinden gut anstünden.

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Da fällt mir ein Wort von P. Josef Bürstlinger, OSFS ein, das er mir vor meinen Urlauben vor Jahren etwas schalkhaft mit auf den Weg gab: "Bleiben Sie katholisch."

Edited by Mariamante
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Unter dem Titel "Kinder, Kirche, Kundennähe" berichtet Der Spiegel über einen "Zukunftskongress" der evangelischen Kirche in Deutschland.

 

Josberens hat in den letzten Tagen immer wieder Prügel dafür bezogen, dass er die Evangelische Kirche in mancher Hinsicht asl vorbidlich auch für die katholische Kirche bezeichnet hat.

 

Ich riskiere dennoch die Frage, ob da nicht viele Überlegungen enthalten sind, die auch der katholischen Kirche und ihren Gemeinden gut anstünden.

 

Da wird halt wieder viel geredet. Mich erstaunt, daß gerade die Dresdner Frauenkirche so als Vorzeigekirche herausgestellt wird. In Wirklichkeit tut sich da spirituell fast nichts, das ist eine Konzerthalle mit ziemlich teuren "Events". Die wenigen geistlichen Veranstaltungen finden in der Unterkirche statt, wie zB Friedensgebetskreis der Frauen, die gabs auch schon vor der Frauenkirche. Die Vergangenheit als Hort der Deutschen Christen wird peinlich verschwiegen und der Umgang mit dem Pfarrer, den man rauswarf, weil sich seine Frau scheiden ließ, ist vielleicht nicht wirklich vorzeigbar. Übrigens gibts dort zwei hauptamtliche Pfarrstellen, aber keine Gemeinde. Die Zielgruppe, die man ansprechen will, ist nicht definiert. - Und das Fusionieren von Landeskirchen ist katholischerseits ja kein Thema, unsere Progressiven sind ja eher fürs Dezentralisieren. - Ich gebs ja zu: mich stört an dem evangelischen Gemache ja schon die Diktion: diese halbbetriebswirtschaftliche Sprechweise. Von Gebet, Spiritualität und Frömmigkeit und einer persönlichen Beziehung zu Jesus Christus spricht man nicht und doch hat Kirche nur darin ihre Kernkompetenz. Grüße, KAM

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Und das Fusionieren von Landeskirchen ist katholischerseits ja kein Thema, unsere Progressiven sind ja eher fürs Dezentralisieren.

Das eine hat mit dem anderen ja nichts zu tun.

Warum in Italien in jedem Kuhdorf ein Bischof sitzt oder warum es in Görlitz einen Bischof für weniger Gläubige als in manchem süddeutschen Dekanat gibt ist eine sache, und römischer Zentralismus vs. Ortskirche eine ganz andere.

 

Werner

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"Wir müssen von einer Kirche der Betreuten hin zu einer Kirche der Beteiligten, von der Versorgungsmentalität zum Vervielfältigungsdenken kommen."

 

Ich bin erstaunt - dieselben Floskeln kennt man doch aus deutschen Bistümerm, wenn es um die Zusammenlegung von Pfarrgemeinden geht.

 

 

Außerdem würde ich mich komisch fühlen, wenn bei den Katholiken in Sachen Kirche vom "Kunden" gesprochen würde. Ein Kunde zahlt ja Geld und erwartet eine Leistung - da ist doch Glaube schon ein bischen mehr - oder?

 

 

Gestern Abend war auch ein Bericht über das Treffen in der Tagesschau - hab ich da richtig gesehen, Kardinal Lehmann war auch als Vertreter dere kath. Kirche anwesend?

 

PS. Wäre der Thread nicht besser in den Fragen & Antworten aufgehoben? Ich denke Lutheraner, etc. hätten auch das ein oder andere dazu zu sagen.

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Da wird halt wieder viel geredet. Mich erstaunt, daß gerade die Dresdner Frauenkirche so als Vorzeigekirche herausgestellt wird. In Wirklichkeit tut sich da spirituell fast nichts, das ist eine Konzerthalle mit ziemlich teuren "Events". Die wenigen geistlichen Veranstaltungen finden in der Unterkirche statt, wie zB Friedensgebetskreis der Frauen, die gabs auch schon vor der Frauenkirche. Die Vergangenheit als Hort der Deutschen Christen wird peinlich verschwiegen und der Umgang mit dem Pfarrer, den man rauswarf, weil sich seine Frau scheiden ließ, ist vielleicht nicht wirklich vorzeigbar. Übrigens gibts dort zwei hauptamtliche Pfarrstellen, aber keine Gemeinde. Die Zielgruppe, die man ansprechen will, ist nicht definiert.

Das stimmt, außerhalb Dresdens hört man eigentlich auch nichts von der Frauenkirche bis auf den Pfarrerrausschmiß und die Konzerte. Ich war neulich zum ersten Mal drin. Was mich stark verwundert hat, waren die vielen Security-Mitarbeiter/Ordner, obwohl nicht besonders viel los war und an diesem Tag wohl auch nichts besonderes stattfinden sollte. So groß ist die Frauenkirche ja auch nciht, daß man so viele Sicherheitsleute braucht (ca. 10-15). Ich fühlte mich daher eher wie in einem Museum als in einer Kirche.

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Was wollen wohl die Verantwortlichen genau unter einer "Kirche, in der sich glaubenslose Menschen wohlfühlen" verstanden wissen? Daß man als Taufbewerber, der den Glauben für sich erst zu entdecken beginnt, nicht abgeschreckt werden soll, ist logisch. Aber was heißt sowas sonst noch? Was man da so alles aus persönlicher Erfahrung dazu sagen könnte ...

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"Wir müssen von einer Kirche der Betreuten hin zu einer Kirche der Beteiligten, von der Versorgungsmentalität zum Vervielfältigungsdenken kommen."

 

Ich bin erstaunt - dieselben Floskeln kennt man doch aus deutschen Bistümerm, wenn es um die Zusammenlegung von Pfarrgemeinden geht.

OK, und was ist an der Aussage falsch?

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Was mich stark verwundert hat, waren die vielen Security-Mitarbeiter/Ordner, obwohl nicht besonders viel los war und an diesem Tag wohl auch nichts besonderes stattfinden sollte. So groß ist die Frauenkirche ja auch nciht, daß man so viele Sicherheitsleute braucht (ca. 10-15).

 

Die stellen die Zöllner dar, damit sich die hereinströmenden Sünder wie zuhause fühlen und nicht durch Gläubige abgeschreckt werden, die altmodischen Verrichtungen wie Beten oder Kerzenanzünden nachgehen. Senkung der Schwellenangst, sozusagen. Grüße, KAM

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"Wir müssen von einer Kirche der Betreuten hin zu einer Kirche der Beteiligten, von der Versorgungsmentalität zum Vervielfältigungsdenken kommen."

 

Ich bin erstaunt - dieselben Floskeln kennt man doch aus deutschen Bistümerm, wenn es um die Zusammenlegung von Pfarrgemeinden geht.

OK, und was ist an der Aussage falsch?

 

Sie ist nicht falsch aber eine Platitüde. Grüße, KAM

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"Wir müssen von einer Kirche der Betreuten hin zu einer Kirche der Beteiligten, von der Versorgungsmentalität zum Vervielfältigungsdenken kommen."

 

 

Gestern Abend war auch ein Bericht über das Treffen in der Tagesschau - hab ich da richtig gesehen, Kardinal Lehmann war auch als Vertreter dere kath. Kirche anwesend?

 

 

Du hast richtig gesehen.

Bei solchen Veranstaltungen (Eröffnungsgottesdienst) sind immer alle "führenden Persönlichkeiten" anderer Konfessionen eingeladen. Hier ist Kardina lehman als Vositzender der DBK.

Anders herum werden zum Eröffnungsgottesdienst der DBK ebenso die anderen Konfessionen eingeladen.

Bei den eigentlichen Tagungen werden die Gäste der anderen Konfessionen nur nach Bedarf und zu bestimmten Themen eingeladen.

Diese Gottesdiensteinladungen werden auch für den Abschlussgottesdienst (sofern veranstaltet) ausgesprochen.

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"Wir müssen von einer Kirche der Betreuten hin zu einer Kirche der Beteiligten, von der Versorgungsmentalität zum Vervielfältigungsdenken kommen."

 

Ich bin erstaunt - dieselben Floskeln kennt man doch aus deutschen Bistümerm, wenn es um die Zusammenlegung von Pfarrgemeinden geht.

OK, und was ist an der Aussage falsch?

 

Sie ist nicht falsch aber eine Platitüde. Grüße, KAM

 

Wie begründest Du diese Wertung. Wenn Du so herangehst, ist praktisch jede "Marktingaussage" eine Plattitüde.

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"Wir müssen von einer Kirche der Betreuten hin zu einer Kirche der Beteiligten, von der Versorgungsmentalität zum Vervielfältigungsdenken kommen."

 

Ich bin erstaunt - dieselben Floskeln kennt man doch aus deutschen Bistümerm, wenn es um die Zusammenlegung von Pfarrgemeinden geht.

OK, und was ist an der Aussage falsch?

 

 

Schließe mich Kam an - es ist halt eben nur eine Floskel, so wie immer wieder Floskeln auftauchen, wenn man irgendwelche unangenehmen Entscheidungen verkündet werden. Traurig ist nur das sowas mittlerweile auch in die Kirchen Eeinzug hält.

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"Wir müssen von einer Kirche der Betreuten hin zu einer Kirche der Beteiligten, von der Versorgungsmentalität zum Vervielfältigungsdenken kommen."

 

Ich bin erstaunt - dieselben Floskeln kennt man doch aus deutschen Bistümerm, wenn es um die Zusammenlegung von Pfarrgemeinden geht.

OK, und was ist an der Aussage falsch?

 

Sie ist nicht falsch aber eine Platitüde. Grüße, KAM

 

Wie begründest Du diese Wertung. Wenn Du so herangehst, ist praktisch jede "Marktingaussage" eine Plattitüde.

 

Und genau das ist der Punkt! Hat sowas die Kirche nötig?

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"Wir müssen von einer Kirche der Betreuten hin zu einer Kirche der Beteiligten, von der Versorgungsmentalität zum Vervielfältigungsdenken kommen."

 

Ich bin erstaunt - dieselben Floskeln kennt man doch aus deutschen Bistümerm, wenn es um die Zusammenlegung von Pfarrgemeinden geht.

OK, und was ist an der Aussage falsch?

 

Sie ist nicht falsch aber eine Platitüde. Grüße, KAM

 

Wie begründest Du diese Wertung. Wenn Du so herangehst, ist praktisch jede "Marktingaussage" eine Plattitüde.

 

Was ist denn bitte in diesem Zusammenhang "Vervielfältigungsdenken" (Aus dem bisher nur in der Bank sitzenden Gläubigen wird ein unbezahlter Hilfspfarrer?)und "Versorgungsmentalität"? Das sind doch Worthülsen. Außerdem ist es - eigentlich unevangelisch - sehr von oben herab gedacht. Dazu paßt, das man den Gemeinden die Verfügungsbefugnis über das Geld nehmen will. Grüße, KAM

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"Wir müssen von einer Kirche der Betreuten hin zu einer Kirche der Beteiligten, von der Versorgungsmentalität zum Vervielfältigungsdenken kommen."

 

Ich bin erstaunt - dieselben Floskeln kennt man doch aus deutschen Bistümerm, wenn es um die Zusammenlegung von Pfarrgemeinden geht.

OK, und was ist an der Aussage falsch?

 

Sie ist nicht falsch aber eine Platitüde. Grüße, KAM

 

Wie begründest Du diese Wertung. Wenn Du so herangehst, ist praktisch jede "Marktingaussage" eine Plattitüde.

 

Was ist denn bitte in diesem Zusammenhang "Vervielfältigungsdenken" (Aus dem bisher nur in der Bank sitzenden Gläubigen wird ein unbezahlter Hilfspfarrer?)und "Versorgungsmentalität"? Das sind doch Worthülsen. Außerdem ist es - eigentlich unevangelisch - sehr von oben herab gedacht. Dazu paßt, das man den Gemeinden die Verfügungsbefugnis über das Geld nehmen will. Grüße, KAM

 

1.Ich glaube es ist kein Fehler wenn die Kirche im Kategorien des Marketing denkt und ihre Attraktivität überprüft.

 

De facto geschieht dies natürlich auch z.B. sind wohl all die Jugendkirchenprojekte nichts anderes als der Erfolg solchen Marketingdenkens.

 

2. Die Entwicklung von der Versorgungsmentalität zur Vervielfältigunsmentalität ist ebenfalls ein Faktum.

Ich brauche nur zurückzuschauen auf das Kirchenleben, welches geherrscht hat, als ich ein Jugendlicher bzw. ein junger Erwachsener war.

 

Die gesamt Kirchenleben, also nicht nur die Liturgie waren 100% priesterzentriert. Eine Mitwirkung von Laien gab es nur in geringstem Maß und da nur in Zuarbeiterfunktionen.

 

Der Stellenwert der Frau beschränkte sich tatsächlich auf einen Wertschätzung als Kirchenputzfrau.

 

Es gab zumindest in Ö keine Pfarrgemeinderäte und speziell auf dem Land war der Hochwürdige Herr einer der unnahbaren Honoratioren mit ziemlich wenig Volksnähe.

 

Es gab keine LektorInnendienste, von KommunionhelferInnen ganz zu schweigen. Wenn wir in Jugend- und Schulmessen in der Muttersprache vorlasen und vorbeteten wurde dies gerade noch toleriert.

 

Und der sichtbarste Ausdruck der Versorgungsmentlität war der alte Ritus, bei dem wohl kein Gläubiger das Gefühl hatte ein Mitfeiernder oder gar ein Mitwirkender zu sein.

Edited by wolfgang E.
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OneAndOnlySon

Da wird halt wieder viel geredet. Mich erstaunt, daß gerade die Dresdner Frauenkirche so als Vorzeigekirche herausgestellt wird. In Wirklichkeit tut sich da spirituell fast nichts, das ist eine Konzerthalle mit ziemlich teuren "Events". Die wenigen geistlichen Veranstaltungen finden in der Unterkirche statt, wie zB Friedensgebetskreis der Frauen, die gabs auch schon vor der Frauenkirche. Die Vergangenheit als Hort der Deutschen Christen wird peinlich verschwiegen und der Umgang mit dem Pfarrer, den man rauswarf, weil sich seine Frau scheiden ließ, ist vielleicht nicht wirklich vorzeigbar. Übrigens gibts dort zwei hauptamtliche Pfarrstellen, aber keine Gemeinde. Die Zielgruppe, die man ansprechen will, ist nicht definiert.

Das stimmt, außerhalb Dresdens hört man eigentlich auch nichts von der Frauenkirche bis auf den Pfarrerrausschmiß und die Konzerte. Ich war neulich zum ersten Mal drin. Was mich stark verwundert hat, waren die vielen Security-Mitarbeiter/Ordner, obwohl nicht besonders viel los war und an diesem Tag wohl auch nichts besonderes stattfinden sollte. So groß ist die Frauenkirche ja auch nciht, daß man so viele Sicherheitsleute braucht (ca. 10-15). Ich fühlte mich daher eher wie in einem Museum als in einer Kirche.

Man darf allerdings nicht vergessen, dass in der evangelischen Kirche auch ein anderes Verständnis von Kirche (dem Gebäude) herrscht als in der katholischen. Nach der evangelischen Tradition ist die Kirche in erster Linie Versammlungsort zum Gottesdienst. Die Funktionen als Ort des persönlichen Gebets und der Begegnung mit Gott sind praktisch unbekannt. Daher sind die meisten evangelischen Kirchen ja auch außerhalb der Gottesdienste geschlossen.

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Man darf allerdings nicht vergessen, dass in der evangelischen Kirche auch ein anderes Verständnis von Kirche (dem Gebäude) herrscht als in der katholischen. Nach der evangelischen Tradition ist die Kirche in erster Linie Versammlungsort zum Gottesdienst. Die Funktionen als Ort des persönlichen Gebets und der Begegnung mit Gott sind praktisch unbekannt. Daher sind die meisten evangelischen Kirchen ja auch außerhalb der Gottesdienste geschlossen.

Naja, aber die Frauenkirche hat eigentlich immer damit geworben, daß sie gerade so ein Ort sein möchte und entprechende Veranstaltungen/Begegnungen möglich machen möchte und hat wohl auch deshalb 2 Pfarrerstellen. So wie KAM schon schrieb, passiert in dieser Hinsicht wohl noch nicht viel. So bleibt die Frauenkirche scheinbar in erster Linie Sehenswürdigkeit und Konzertsaal. Bei mir sind zB auch einige ev. Kirchen tagsüber geöffnet (und ehrlich gesagt, kenne ich hier keine kath. Kirche, die außerhalb der Gottesdienste auf ist), aber diese werden nicht von Security/Ordnern umlagert.

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1.Ich glaube es ist kein Fehler wenn die Kirche im Kategorien des Marketing denkt und ihre Attraktivität überprüft.
Dagegen spricht das Wort Jesu: "Mein Reich ist nicht von dieser Welt." Durch die Managementmethoden ist die Gefahr groß, aus der Kirche Jesu Christi einen Verein zu machen.
Die gesamt Kirchenleben, also nicht nur die Liturgie waren 100% priesterzentriert. Eine Mitwirkung von Laien gab es nur in geringstem Maß und da nur in Zuarbeiterfunktionen.
Wichtiger ist, dass die Kirche gott- zentriert ist.
Der Stellenwert der Frau beschränkte sich tatsächlich auf einen Wertschätzung als Kirchenputzfrau.
Gott soll an erster Stelle stehen.
Es gab keine LektorInnendienste, von KommunionhelferInnen ganz zu schweigen. Wenn wir in Jugend- und Schulmessen in der Muttersprache vorlasen und vorbeteten wurde dies gerade noch toleriert.
Darauf sollte es nicht ankommen sondern darauf, dass Gläubige eine persönliche Beziehung zu Gott haben.
Und der sichtbarste Ausdruck der Versorgungsmentlität war der alte Ritus, bei dem wohl kein Gläubiger das Gefühl hatte ein Mitfeiernder oder gar ein Mitwirkender zu sein.
Daran kann´s wohl nicht liegen - denn die Abnahme der Gottesdienstbesucher im NOM spricht z.B. dagegen. Edited by Mariamante
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"Wir müssen von einer Kirche der Betreuten hin zu einer Kirche der Beteiligten, von der Versorgungsmentalität zum Vervielfältigungsdenken kommen."

 

Ich bin erstaunt - dieselben Floskeln kennt man doch aus deutschen Bistümerm, wenn es um die Zusammenlegung von Pfarrgemeinden geht.

OK, und was ist an der Aussage falsch?

 

Sie ist nicht falsch aber eine Platitüde. Grüße, KAM

 

Wie begründest Du diese Wertung. Wenn Du so herangehst, ist praktisch jede "Marktingaussage" eine Plattitüde.

 

Was ist denn bitte in diesem Zusammenhang "Vervielfältigungsdenken" (Aus dem bisher nur in der Bank sitzenden Gläubigen wird ein unbezahlter Hilfspfarrer?)und "Versorgungsmentalität"? Das sind doch Worthülsen. Außerdem ist es - eigentlich unevangelisch - sehr von oben herab gedacht. Dazu paßt, das man den Gemeinden die Verfügungsbefugnis über das Geld nehmen will. Grüße, KAM

 

1.Ich glaube es ist kein Fehler wenn die Kirche im Kategorien des Marketing denkt und ihre Attraktivität überprüft.

 

De facto geschieht dies natürlich auch z.B. sind wohl all die Jugendkirchenprojekte nichts anderes als der Erfolg solchen Marketingdenkens.

 

2. Die Entwicklung von der Versorgungsmentalität zur Vervielfältigunsmentalität ist ebenfalls ein Faktum.

Ich brauche nur zurückzuschauen auf das Kirchenleben, welches geherrscht hat, als ich ein Jugendlicher bzw. ein junger Erwachsener war.

 

Die gesamt Kirchenleben, also nicht nur die Liturgie waren 100% priesterzentriert. Eine Mitwirkung von Laien gab es nur in geringstem Maß und da nur in Zuarbeiterfunktionen.

 

Der Stellenwert der Frau beschränkte sich tatsächlich auf einen Wertschätzung als Kirchenputzfrau.

 

Es gab zumindest in Ö keine Pfarrgemeinderäte und speziell auf dem Land war der Hochwürdige Herr einer der unnahbaren Honoratioren mit ziemlich wenig Volksnähe.

 

Es gab keine LektorInnendienste, von KommunionhelferInnen ganz zu schweigen. Wenn wir in Jugend- und Schulmessen in der Muttersprache vorlasen und vorbeteten wurde dies gerade noch toleriert.

 

Und der sichtbarste Ausdruck der Versorgungsmentlität war der alte Ritus, bei dem wohl kein Gläubiger das Gefühl hatte ein Mitfeiernder oder gar ein Mitwirkender zu sein.

 

Wenn die Kirche sich rein auf das Marketing konzentriert, wie steht´s dann mit dem Glauben? Sollte der Glaube entsprechend angepasst werden?

 

Es stellt ja keiner in Frage, dass sich die Kirche an den Gläubigen orientieren muß. Als Gläubiger Mensch will man auch von der Kirche ernst genommen werden und akzeptiert werden. Ich komme mir allerdings blöd vor, wenn Einsparungen sowohl geldlich oder personell damit begründet werden, dass man sich gefälligst umzustellen habe und ich mich im Folgeschluß somit bisher falsch benommen habe (natürlich hört sich das in den Euphemismen natürlich schöner formuliert an). Natürlich geschehen diese Einsparungen nicht aus purer Langeweile, sie sind sicherlich notwendig. Aber ich kann nicht Veränderung einfach so von oben per Rezept anordnen. Das funktioniert nicht. Hier ist Gläubigenorientierung gefragt <_<

 

Dies soll aber nicht heißen, das wir weitermachen sollen, wie bisher. Wir müssen natürlich unseren Glauben auch leben! Bischof Hein hat hier einige interessante Gedanken dazu gebracht!

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Unter dem Titel "Kinder, Kirche, Kundennähe" berichtet Der Spiegel über einen "Zukunftskongress" der evangelischen Kirche in Deutschland.

 

Josberens hat in den letzten Tagen immer wieder Prügel dafür bezogen, dass er die Evangelische Kirche in mancher Hinsicht asl vorbidlich auch für die katholische Kirche bezeichnet hat.

 

Ich riskiere dennoch die Frage, ob da nicht viele Überlegungen enthalten sind, die auch der katholischen Kirche und ihren Gemeinden gut anstünden.

 

 

Das hat´s im Erzbistum Köln Anfang der 90er Jahre unter der Überschrift "Pastoralgespräch" schon gegeben. Alle Gruppen und Gemeinden im Bistum waren eingeladen, ihre Vorstellungen von der zukünftigen pastoralen Orientierung der Kirche zu äußern. Das Ergebnis war zwas interessant, und entsprach insgesamt dem, was sich dann in den letzten 10 Jahren auch entwickelt hat (stärkere Einbeziehung der Laien, mehr Spiritualität und Vermittlung von Glaubenswissen, mehr persönliches Bezeugen des Glaubens). Ich glaube aber nicht, dass das Abschlusspapier da irgendwelche Dinge in Gang gesetzt hat, die nicht auch so passiert wären. Aber immerhin, Kommunikationsvorgänge haben ja bis zu einem gewissen Grad auch einen eigenständigen Sinn.

 

Der "harte" Teil der Veränderungen, der Verwaltungs- und Organiasationsstrukturen und Geldflüsse betrifft, läuft unter dem Namen "Zukunft heute". Das ist zwar so richtig katholisch von oben herunter angeordnet worden; es geht aber um die selben Dinge, die bei der evangelischen Kirche auch diskutiert werden, und die eben auch weitgehend alternativlos sind: Zusammenlegung von Gemeinden , Abbau von hauptamtlichen Mitarbeitern, und Verringerung der Gebäudefläche. Weniger Christen bedeutet eben auch: weniger Geld für die weltlichen Bedürfnisse der Gemeinden.

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Auf dem Zukunftskongress der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat Intendantin Dagmar Reim vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) zu Zusammenschlüssen von kleineren Landeskirchen ermuntert. Die Voraussetzungen dafür seien denen der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten vergleichbar, folgerte Reim am Freitagabend in Wittenberg aus ihren Erfahrungen mit der Fusion von ORB und SFB.

Quelle

 

<_<

 

 

Der Freizeitforscher Horst W. Opaschowski hat der Kirche empfohlen, bei den Gottesdienstterminen die Sonntagsplanung der Menschen stärker zu berücksichtigen. Das ideale Zeitfenster für Gottesdienstbesuche sei am späten Sonntagnachmittag zwischen 17 und 19 Uhr, sagte er am Freitagabend auf dem Wittenberger Zukunftskongress der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

Quelle

 

Das ist vernünftig.

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Franciscus non papa

also in der katholischen kirche gibt es ja diese zeit bisweilen. und meine erfahrung mit der zeit sind denkbar schlecht - kaum jemand kommt da.

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Unter dem Titel "Kinder, Kirche, Kundennähe" berichtet Der Spiegel über einen "Zukunftskongress" der evangelischen Kirche in Deutschland.

 

Josberens hat in den letzten Tagen immer wieder Prügel dafür bezogen, dass er die Evangelische Kirche in mancher Hinsicht asl vorbidlich auch für die katholische Kirche bezeichnet hat.

 

Ich riskiere dennoch die Frage, ob da nicht viele Überlegungen enthalten sind, die auch der katholischen Kirche und ihren Gemeinden gut anstünden.

 

Ich glaube, dass die Situation in den beiden Kirchen schwer vergleichbar ist. In den Landeskirchen erfolgt die Glaubensbewahrung hauptsächlich an der Basis, die Kirchenführung propagiert weitgehend einen Humanismus mit christlichem Aufsatz. In der kath. Kirche in Deutschland scheint es eher andersherum zu sein.

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also in der katholischen kirche gibt es ja diese zeit bisweilen. und meine erfahrung mit der zeit sind denkbar schlecht - kaum jemand kommt da.

 

Ich kann da nur von mir ausgehen. Ich gehe viel lieber abends in die Kirche und da sind die Gottesdienste auch gut besucht. Das kann aber auch an der Ausrichtung dieser Gottesdienste liegen.

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