Jump to content

Kapuzinerbibliothek im Reisswolf


Alice

Recommended Posts

Dagegen spricht, daß die alten Bücher dann über ein Antiquariat verkauft worden wären, das bringt mehr als Altpapier.

Wieso spricht das dagegen? Wenn man es über ein Antiquariat hätte verkaufen können, wäre es wertvoll genug gewesen, um es nicht wegzuwerfen.

 

Bücher von vor 1800 egal welchen Inhalts und beinahe auch welchen Zustands bringen im Antiquariat immer mehr als den Altpapierpreis. Ich würde als Sammler sofort ja schreien, wenn ich einen Container so alter Bücher zum Altpapierpreis angeboten bekäme. - Dann übersehen hier viele, daß ein altes Buch auch Informationen transportiert, die über den eigentlichen Inhalt hinausgehen. Grüße, KAM

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Da ich gerade aus der Berliner Staatsbibliothek komme, wo ich immer und immer wieder mit dem Eintrag "Kriegsverlust" konfrontiert werde, geht mir hier angesichts der höchst sinnvollen Beiträge mancher ach so wissenschaftlich denkender und kritischer Zeitgenossen einfach nur der Hut hoch. Was mich nicht interessiert, woran ich nicht glaube oder was meinen eigenen dürftigen Horizont überschreitet, kann weg. Es wird schon noch irgendwo anders sein.

 

Und was die frommen Traktätchen betrifft: die StaBi sucht gerade noch nach einem solchen, verfaßt 1932, von dem ich bisher in anderen OPACs und im ZVAB kein Exemplar gefunden habe. Es ist von einem Menschen verfaßt, der immerhin als Schöpfer der Berliner Verkehrsgesellschaft, des Berliner Flughafens und des Mailänder Nahverkehrssystems gilt. Für die Bewertung dieser Person vielleicht nicht ganz irrelevant, auch wenn man den Glauben und die Weltanschauung des Mannes nicht teilt. Und dieses Buch ist erst 75 Jahre alt. Natürlich hört niemand etwas von denen, die wie ich nach solchen Werken suchen...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Da ich gerade aus der Berliner Staatsbibliothek komme, wo ich immer und immer wieder mit dem Eintrag "Kriegsverlust" konfrontiert werde, geht mir hier angesichts der höchst sinnvollen Beiträge mancher ach so wissenschaftlich denkender und kritischer Zeitgenossen einfach nur der Hut hoch. Was mich nicht interessiert, woran ich nicht glaube oder was meinen eigenen dürftigen Horizont überschreitet, kann weg. Es wird schon noch irgendwo anders sein.

 

Und was die frommen Traktätchen betrifft: die StaBi sucht gerade noch nach einem solchen, verfaßt 1932, von dem ich bisher in anderen OPACs und im ZVAB kein Exemplar gefunden habe. Es ist von einem Menschen verfaßt, der immerhin als Schöpfer der Berliner Verkehrsgesellschaft, des Berliner Flughafens und des Mailänder Nahverkehrssystems gilt. Für die Bewertung dieser Person vielleicht nicht ganz irrelevant, auch wenn man den Glauben und die Weltanschauung des Mannes nicht teilt. Und dieses Buch ist erst 75 Jahre alt. Natürlich hört niemand etwas von denen, die wie ich nach solchen Werken suchen...

 

UB Maastricht MU 3230 F 40 - (wirklich ungewöhnlich diese Person!) Grüße, KAM

 

PS: aus meiner Erfahrung in Ostbibliotheken weiß ich, daß "Kriegsverlust" nicht unbedingt Kriegsverlust bedeutet, sondern Abgabe an SED, COCOM, bewußtes Unauffindbarmachen etc.

bearbeitet von kam
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Da ich gerade aus der Berliner Staatsbibliothek komme, wo ich immer und immer wieder mit dem Eintrag "Kriegsverlust" konfrontiert werde, geht mir hier angesichts der höchst sinnvollen Beiträge mancher ach so wissenschaftlich denkender und kritischer Zeitgenossen einfach nur der Hut hoch. Was mich nicht interessiert, woran ich nicht glaube oder was meinen eigenen dürftigen Horizont überschreitet, kann weg. Es wird schon noch irgendwo anders sein.

 

Und was die frommen Traktätchen betrifft: die StaBi sucht gerade noch nach einem solchen, verfaßt 1932, von dem ich bisher in anderen OPACs und im ZVAB kein Exemplar gefunden habe. Es ist von einem Menschen verfaßt, der immerhin als Schöpfer der Berliner Verkehrsgesellschaft, des Berliner Flughafens und des Mailänder Nahverkehrssystems gilt. Für die Bewertung dieser Person vielleicht nicht ganz irrelevant, auch wenn man den Glauben und die Weltanschauung des Mannes nicht teilt. Und dieses Buch ist erst 75 Jahre alt. Natürlich hört niemand etwas von denen, die wie ich nach solchen Werken suchen...

 

UB Maastricht MU 3230 F 40 - (wirklich ungewöhnlich diese Person!) Grüße, KAM

 

Respekt! Wenn ich bei meiner Hausarbeit eine verschollene Monographie suche, hörst du von mir - ob du willst oder nicht. <_<

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Jaja... das war ja mal wieder typisch. Als ich neulich durch die obere Sakristei bei uns tigerte und die Schatzkammer durchwühlte, fiel mir ein Band auf... Handschrift, 1571, feinstes Pergament. Mitten in einem Stapel Lumpen.

Die Restauratorin konnte damit nichts anfangen.

 

Ich habe auch mal im Gerümpel eines alten, sehr großen Bauernhauses die kompletten handschriftlichen Aufzeichnungen der Abwicklung der Leibeigenschaft von Ende des 18. Jahrhunderts und des "Zehnten" aus der Mitte des 19. Jahrhunderts gefunden, das Haus diente damals wohl auch als Rathaus. Man konnte aus den Aufzeichnungen dann die kompletten Besitzverhältnisse, die damaligen Nutzung der Flächen sowie die damaligen Flächenerträge rekonstruieren. In der gesamten Region gab/gibt es nichts Vergleichbares. Einmal aufmerksam geworden, haben wir damals das ganze Haus durchgewühlt und tatsächlich noch eine der frühesten Lutherbibeln gefunden (da sie irgendwann einmal neu und nicht fachgerecht gebunden worden war, hatte niemand einen solchen Fund in diesem atypischen "Gewand" vermutet).

bearbeitet von Alice
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Da ich gerade aus der Berliner Staatsbibliothek komme, wo ich immer und immer wieder mit dem Eintrag "Kriegsverlust" konfrontiert werde, geht mir hier angesichts der höchst sinnvollen Beiträge mancher ach so wissenschaftlich denkender und kritischer Zeitgenossen einfach nur der Hut hoch. Was mich nicht interessiert, woran ich nicht glaube oder was meinen eigenen dürftigen Horizont überschreitet, kann weg. Es wird schon noch irgendwo anders sein.

 

Und was die frommen Traktätchen betrifft: die StaBi sucht gerade noch nach einem solchen, verfaßt 1932, von dem ich bisher in anderen OPACs und im ZVAB kein Exemplar gefunden habe. Es ist von einem Menschen verfaßt, der immerhin als Schöpfer der Berliner Verkehrsgesellschaft, des Berliner Flughafens und des Mailänder Nahverkehrssystems gilt. Für die Bewertung dieser Person vielleicht nicht ganz irrelevant, auch wenn man den Glauben und die Weltanschauung des Mannes nicht teilt. Und dieses Buch ist erst 75 Jahre alt. Natürlich hört niemand etwas von denen, die wie ich nach solchen Werken suchen...

 

UB Maastricht MU 3230 F 40 - (wirklich ungewöhnlich diese Person!) Grüße, KAM

 

Respekt! Wenn ich bei meiner Hausarbeit eine verschollene Monographie suche, hörst du von mir - ob du willst oder nicht. <_<

 

Ich bin auf diese Weise zu meinem Diss-Thema gekommen, weil ich nicht glauben konnte, daß - wie der Prof behauptete, trotz intensiver Nachsuche von einem bestimmten Buch nur eine zweite Auflage existiere aber keine erste. Die Suche hat damals aber etliche Jahre gedauert, online Webkataloge gabs noch nicht. Dann suche ich beruflich gelegentlich nach Personen. Da hat man dann seine Erfahrungen. Grüße, KAM

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

UB Maastricht MU 3230 F 40 - (wirklich ungewöhnlich diese Person!) Grüße, KAM

 

PS: aus meiner Erfahrung in Ostbibliotheken weiß ich, daß "Kriegsverlust" nicht unbedingt Kriegsverlust bedeutet, sondern Abgabe an SED, COCOM, bewußtes Unauffindbarmachen etc.

Wow, nicht übel. Dabei bin ich dort im ersten und zweiten Versuch am Opac abgeblitzt. Erst die gründlichere Suche hat mir dann gezeigt, daß es genau das Buch ist. Danke! Die StaBi prüft übrigens und die Möglichkeit des Verscherbelns in DDR-Zeiten ist natürlich da, aber wohl kaum bei so etwas. Und soo stark kontamoinierend war das Buch auch kaum, daß man es verschwinden lassen wollte. In Berlin haben wir ja zudem einen Mischbestand Ost-West. Und auch die alten Westbestände haben erhebliche Kriegslücken.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

UB Maastricht MU 3230 F 40 - (wirklich ungewöhnlich diese Person!) Grüße, KAM

 

PS: aus meiner Erfahrung in Ostbibliotheken weiß ich, daß "Kriegsverlust" nicht unbedingt Kriegsverlust bedeutet, sondern Abgabe an SED, COCOM, bewußtes Unauffindbarmachen etc.

Wow, nicht übel. Dabei bin ich dort im ersten und zweiten Versuch am Opac abgeblitzt. Erst die gründlichere Suche hat mir dann gezeigt, daß es genau das Buch ist. Danke! Die StaBi prüft übrigens und die Möglichkeit des Verscherbelns in DDR-Zeiten ist natürlich da, aber wohl kaum bei so etwas. Und soo stark kontamoinierend war das Buch auch kaum, daß man es verschwinden lassen wollte. In Berlin haben wir ja zudem einen Mischbestand Ost-West. Und auch die alten Westbestände haben erhebliche Kriegslücken.

 

Na in dem Fall könnte man noch höchst unterhaltsame Verschwörungstheorien konstruieren, warum und von wem diese bestimmt nur in ganz kleiner Auflage gedruckte Rede zum Verschwinden gebracht wurde. Grüße, KAM

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.

×
×
  • Neu erstellen...