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Hilfe! Verliere ich meinen Glauben?


MichiF89

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Hallo,

ich habe ein Problem bezüglich meines Glaubens und hoffe ihr könnt mir helfen.

Zu Beginn muss ich wohl erklärend sagen, dass ich zu meinem Glauben erst vor ein bis zwei Jahren gefunden habe und ich war auch bis vor kurzem sehr "stolz" darauf, dass ich letzten Endes doch einen christlichen Lebensweg eingeschlagen habe. Es war einfach etwas besonderes an Jesus Christus zu glauben, der diese radikalen und auch heute noch völlig revolutionären Ideen wie zum Beispiel Nächstenliebe und Gewaltlosigkeit vertrat, und dann auch noch an den lieben Gott, der eben nicht ein zorniger Richter ist, sondern ein liebevolles Elternteil. Damals musste ich mich auch mit vielen Ängsten vor einem bösten, hasserfüllten Gott auseinandersetzen, weshalb der katholische Glaube zu Beginn wie eine lang ersehnte Rettung war.

Leider muss ich gestehen, dass diese Gefühle bei mir in letzter Zeit nachlassen und ich befürchte, dass ich meinen Glauben nunmehr als ein notwendiges Anhängsel mit mir schleppe, das mich in meiner Freiheit einengt (zum Beispiel durch alltägliche, gewohnte Gebete) und das mich nicht mehr emotinal berühren kann. Um ehrlich zu sein, ich fürchte auch, dass das Christentum für mich nur ein kurzer Lebensweg war ähnlich wie die Bewunderung für eine kurzweilige Musikgruppe oder das Durchführen einer Diät - mehr auch nicht!

Nun wollte ich euch fragen, wie kann ich wieder zu meinem Glauben zurückfinden? Wie kann ich erreichen, dass dieses Glaube "wie ein Feuer in mir lodert" und mich erfüllt? Ich will nicht, dass der Glaube etwas total Normales und Gewohntes wird.

 

Ich hoffe ihr könnt mir helfen und danke euch schon im vorraus für die Antworten.

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Das erinnert mich an das Verliebtsein - das bleibt auch nicht immer was besonderes, nicht auf ewig ein loderndes Feuer, sondern wandelt sich.

 

Das bedeutet keineswegs, dass die Liebe oder der Glauben weniger stark wird. Die anfängliche Begeisterung schlägt in Normalität um und damit wird es zu einem Teil des festen Grundes, auf dem man als Persönlichkeit steht.

 

Was nützt es, sich in einer Beziehung Zwang anzutun? Na klar sollte man sich schon aufraffen können, wenn man merkt, dass man die Beziehung zum andern vernachlässigt, sei es der Partner oder in diesem Fall Gott. Aber es wäre doch schlimm, wenn man eines Tages festellt, dass man es womöglich widerwillig tut <_< Dann doch lieber einmal weniger "ich liebe dich" sagen oder beten, dafür dann, wenn man es tut, es von ganzem Herzen tun!

 

Die Liebe wie der Glauben werden stark, wenn Du einerseits daran festhältst und andererseits zulässt, dass sie sich wandeln und Du mit ihnen. Hast Du es schonmal so gesehen, dass es schön ist, wenn sie "normal" werden, einfach immer da sind, verlässlich und klar?!

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Du bist doch der verkrampfte Star-Trek-Fan wider Willen, nicht wahr?

 

Ich hab da neulich wo-ganz-anders ein Schlagwort aufgefasst: Déformation Professionelle.

Das meint etwa dieses Immer-nur-Lächeln der Stewardessen, auch wenn ihnen jemand hinten hinlangt, was anderswo eine saftige Anzeige wegen sexueller Belästigung nach sich zöge.

 

Beobachte mal so eine Stewardess oder Empfangskraft oder einen sonstigen Dienstleister: Das Lächeln geht nur so weit wie die Mundwinkel reichen. Die Augen lächeln (längst) nicht (mehr) mit.

Sie haben eine Wand aufgebaut, die keine (negativen) Gefühle mehr nach außen durchlässt. Doch je mehr diese "professionelle" Haltung in Fleisch und Blut übergeht, desto perfekter funktioniert die Wand. Irgendwann sogar auch bei positiven Eindrücken, die hinein wollen.

 

Könnte es so etwas wie eine déformation écclésiogène geben - das gleiche, nicht berufs- sondern "seelsorge"bedingt?

Edited by Wencke
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Nun wollte ich euch fragen, wie kann ich wieder zu meinem Glauben zurückfinden? Wie kann ich erreichen, dass dieses Glaube "wie ein Feuer in mir lodert" und mich erfüllt? Ich will nicht, dass der Glaube etwas total Normales und Gewohntes wird.

 

Grüß dich,

 

ich hoffe, dass du entgegen der Vermutung Elronds noch dazu kommst die Antworten zu lesen.

 

In Krisen wie deiner hilft es IMMER festzustellen, warum man sich ursprünglich für etwas entschied- Beweggründe, Auslöser, Wünsche, Ängste, Vorsätze...

 

Wenn du mir diese skizzierst, habe ich bestimmt ein paar Anregungen für dich.

 

Lass von dir hören,

Anne.

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Nun wollte ich euch fragen, wie kann ich wieder zu meinem Glauben zurückfinden? Wie kann ich erreichen, dass dieses Glaube "wie ein Feuer in mir lodert" und mich erfüllt? Ich will nicht, dass der Glaube etwas total Normales und Gewohntes wird.

 

Grüß dich,

 

ich hoffe, dass du entgegen der Vermutung Elronds noch dazu kommst die Antworten zu lesen.

 

In Krisen wie deiner hilft es IMMER festzustellen, warum man sich ursprünglich für etwas entschied- Beweggründe, Auslöser, Wünsche, Ängste, Vorsätze...

 

Wenn du mir diese skizzierst, habe ich bestimmt ein paar Anregungen für dich.

 

Lass von dir hören,

Anne.

 

 

 

Ich denke, das war es, was Elrond bezweifelte.

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In Krisen wie deiner hilft es IMMER festzustellen, warum man sich ursprünglich für etwas entschied- Beweggründe, Auslöser, Wünsche, Ängste, Vorsätze...

 

Wenn du mir diese skizzierst, habe ich bestimmt ein paar Anregungen für dich.

 

Also, es war so, dass ich mich vor ein, zwei Jahren mit dem Thema Glauben intensiv auseinandergesetzt habe. Ich habe zum Beispiel den Film Luther gesehen und war ziemlich beeindruckt von dem Engagement, das der Glaube bewirken kann. Auch konnte ich mich mit den humanistischen Idealen des Christentums gut identifizieren, doch ich glaube das wirklich ausschlaggebende für mich war, dass ich zu damaliger Zeit trotz eines schwachen Agnostizismus große Angst vor einem strafenden Gott hatte, der Homosexuelle (ich selbst lebe nicht in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft, bin aber wie fast jeder heute mit dem Thema konfrontiert), Menschen anderer Religionen und Sünder verdammte. Diese Angst steigerte sich schon in wirkliche Panik. Gerade hier half mit der liebende, gnädige Gott des Christentums und so entschied. Ferner war ich von dem Spiritualismus des christlichen Gottesdientes fasziniert, den ich zuvor nur als überflüssige, geisteskranke Handlung ansah, und mein Leben erhielt durch den Glauben eine neue, hoffnungserfüllte Perspektive ... all das fehlt mir nun. Ich muss sogar gestehen, dass ich mir von Zeit zu Zeit denke, dass ich wieder an diesen bösen Gott glauben müsste, um endlich wieder Wertschätzung für den christlichen Glauben zu empfinden.

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In Krisen wie deiner hilft es IMMER festzustellen, warum man sich ursprünglich für etwas entschied- Beweggründe, Auslöser, Wünsche, Ängste, Vorsätze...

 

Wenn du mir diese skizzierst, habe ich bestimmt ein paar Anregungen für dich.

 

Also, es war so, dass ich mich vor ein, zwei Jahren mit dem Thema Glauben intensiv auseinandergesetzt habe. Ich habe zum Beispiel den Film Luther gesehen und war ziemlich beeindruckt von dem Engagement, das der Glaube bewirken kann. Auch konnte ich mich mit den humanistischen Idealen des Christentums gut identifizieren, doch ich glaube das wirklich ausschlaggebende für mich war, dass ich zu damaliger Zeit trotz eines schwachen Agnostizismus große Angst vor einem strafenden Gott hatte, der Homosexuelle (ich selbst lebe nicht in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft, bin aber wie fast jeder heute mit dem Thema konfrontiert), Menschen anderer Religionen und Sünder verdammte. Diese Angst steigerte sich schon in wirkliche Panik. Gerade hier half mit der liebende, gnädige Gott des Christentums und so entschied. Ferner war ich von dem Spiritualismus des christlichen Gottesdientes fasziniert, den ich zuvor nur als überflüssige, geisteskranke Handlung ansah, und mein Leben erhielt durch den Glauben eine neue, hoffnungserfüllte Perspektive ... all das fehlt mir nun. Ich muss sogar gestehen, dass ich mir von Zeit zu Zeit denke, dass ich wieder an diesen bösen Gott glauben müsste, um endlich wieder Wertschätzung für den christlichen Glauben zu empfinden.

 

Für mich habe ich dieses Problem so gelöst, dass ich nicht an einen bösen Gott glaube, aber an einen einerseits gerechten und andererseits barmherzigen Gott. Ich glaube an einen Gott, zu dem ich mit dem Psalmisten rufen kann "Herr, schaffe mir Recht gegen meine Feinde", solange ich selber bereit bin, dass ER auch meinem Feinde Recht schafft mir gegenüber. Und ich glaube an einen barmherzigen Gott, zu dem ich immer und immer wieder zurückkehren kann, selbst wenn ich immer und immer wieder sagen muss: "Vater, ich habe gesündigt, vor Dir und meinen Mitmenschen", solange auch ich mich, so gut es geht, bemühe, meinen Mitmenschen zu verzeihen.

 

Dabei ist mir klar, dass dieses gleichzeitig gerecht und barmherzig für meinen kleinen menschlichen Verstand nur sehr schwer verständlich ist. Dazu muss ich an den allwissenden und allmächtigen Gott glauben. Oft hilft dabei der Gedanke, dass ich vor Gott bin wie ein kleines Kind vor seinem Vater. Mein Vater z.B. war einigermassen streng (so wie dies eben vor sechzig Jahren noch üblich war). Aber er war auch sehr gerecht und sehr, sehr lieb.

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Justin Cognito

Was mich durch so manche Glaubenskrise getragen hat, ist das Bewusstsein, dass Gott immer da ist. Selbst wenn ich ihn einmal nicht so auf der Rechnung hab. Ich weiß, dass er da ist. Das find ich unglaublich beruhigend.

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Friede sei mit Dir, Michi!

 

Auch konnte ich mich mit den humanistischen Idealen des Christentums gut identifizieren, doch ich glaube das wirklich ausschlaggebende für mich war, dass ich zu damaliger Zeit trotz eines schwachen Agnostizismus große Angst vor einem strafenden Gott hatte, der Homosexuelle (ich selbst lebe nicht in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft, bin aber wie fast jeder heute mit dem Thema konfrontiert), Menschen anderer Religionen und Sünder verdammte.
Zuerst denke ich, dass "Angst" auf dem Weg zu Gott keine gute Motivation ist. Vielleicht wäre es auch gut zu erkennen, dass Gott nicht immer "straft", sondern dass der Mensch sich selbst durch die Konsequenzen seines verkehrten Handelns "bestraft".

 

Ich muss sogar gestehen, dass ich mir von Zeit zu Zeit denke, dass ich wieder an diesen bösen Gott glauben müsste, um endlich wieder Wertschätzung für den christlichen Glauben zu empfinden
Lieber Michi! Um Wertschätzung für den christlichen Glauben zu empfinden halte ich es für gut, sich intensiver damit zu beschäftigen. Einen "bösen Gott" wie Du es formulierst gibt es nicht. Christen glauben, dass Gott ein liebender aber freilich auch gerechter Gott ist. "Anfänger" hat es in seiner Stellungnahme recht gut formuliert: Je mehr wir selbst barmherzige, vergebungsbereite Menschen sind, umso mehr werden wir auch Gottes bamherzige Liebe erfahren können. Ich wünsche Dir eine tiefe Erfahrung dieser Liebe Gottes, und dass Du dich durch Krisen im (Glaubens) Leben nicht entmutigen läßt. Edited by Mariamante
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Hallo!

 

Vielleicht sollte man, wenn es um das Thema "Angst vor Gott" geht, hinzufügen, dass diese Angst sehr oft durch ein moralisierendes Gottesbeild entsteht. Moral ist sicherlich wichtig und Jesus hat auch moralische Aussagen getätigt. Allerding steht die Moralfrage in der Botschaft Jesu so ziemlich an letzter Stelle (man denke etwa an Maria Magdalena). Das Zentrum der Botschaft besteht aus Glaube, Liebe, Hoffnung. Bzw. in der Verkündigung der Botschaft vom Reich Gottes in dem diese Drei ihre Verwirklichung finden. Die Moral hat letztlich den einzigen Zweck, dem Menschen zu zeigen, wie er den Weg mit Gott im Idealfall gehen soll. Wie man die Beziehung zu Gott nicht verletzt.

Leider wird oft nicht hinzugefügt, dass man die Beziehung zu Gott nicht nur durch die bekannten Sünden verletzt, sondern v.a. auch dann, wenn man Gott als einen moralinsauren Rächer sieht. Solche Gottesbilder machen Angst. Zuerst kommt jedoch Glaube und Vertrauen, der Wunsch sein Leben ganz auf Gott auszurichten. Und erst am Ende kommt die Moral, die dem Menschen sagen will, wie er die Beziehung zu Gott ideal leben kann.

Denn - wie gesagt - auch bei Jesus kommt die Moral (im Sinne der persönlichen Schuld, der Sünde) immer an letzter Stelle. Zuallererst geht er auf die Menschen mit der Botschaft von Gottes- und Nächstenliebe zu. Jesus verurteilt nicht die Sünder, sondern diejenigen, die den lebendigen Gott zu einem toten Gott machen wollen, indem sie ihn in starre Gesetzebücher einsperren wollen und ihm auf diese Weise letztlich auch seine Souveränität nehmen.

Siehe dazu etwa: Lk 5,27; Lk 19,1; Mt 9,20

 

Angst vor Gott entseht meist durch falsche Vorstellungen von Moral. Es ist wichtig, dieser den richtigen Platz innerhalb der frohen Botschaft zuzuweisen.

 

Abschließend: Zuweilen werden Literaturempfehlungen hier im Forum nicht gern gesehen (aus Sorge vor einseitigen Beeinflussungsversuchen). Aber ich wage hier trotzdem die Bücher des Pallotinerpaters Dr. Jörg Müller zu empfehlen. Er hat sich intensiv mit der Problematik falscher, angstauslösender Gottesbilder auseinandergesetzt.

 

LG, Peter

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Ich meinte nicht Angst vor Gott, in dem Sinne, dass ich sie habe, sondern, dass ich sie mir manchmal wünschen würde, um das Besondere an meinem christlichen Glauben, der mich lehrt keine Angst vor dem dreieinigen Gott zu haben, besser schätzen zu können.

Ich würde auch noch gerne erzählen, dass ich letzten Samstag nach langer Zeit wieder einmal einen Gottesdienst besucht habe und dannach ging es mir persönlich meiner Zweifel wirklich gut, denn ich fühlte mich innerlich ruhig und war wieder im Glauben bestätigt. Vielleicht ist ja dies ein Weg gegen Zweifel vorzugehen.

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Selbst wenn ich ihn einmal nicht so auf der Rechnung hab. Ich weiß, dass er da ist.

 

Sorry, Justin, wenn ich jetzt Deine Redewendung ein wenig zweckentfremde.

Aber dabei ist mir eingefallen, dass ich meist dann Gott nicht auf der Rechnung hatte, wenn ich in Wirklichkeit eine Rechnung mit ihm offen hatte und mich verklemmt hatte, das Hühnchen zu rupfen. Ich habe ja nicht allezeit Lust auf Streit mit Gott. Aber wenn ein Streitpunkt da ist und ich ihn nicht anspreche, weicht der Konflikt einer Gleichgültigkeit.

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Ich meinte nicht Angst vor Gott, in dem Sinne, dass ich sie habe, sondern, dass ich sie mir manchmal wünschen würde, um das Besondere an meinem christlichen Glauben, der mich lehrt keine Angst vor dem dreieinigen Gott zu haben, besser schätzen zu können.

Ich würde auch noch gerne erzählen, dass ich letzten Samstag nach langer Zeit wieder einmal einen Gottesdienst besucht habe und dannach ging es mir persönlich meiner Zweifel wirklich gut, denn ich fühlte mich innerlich ruhig und war wieder im Glauben bestätigt. Vielleicht ist ja dies ein Weg gegen Zweifel vorzugehen.

 

Deine Erfahrung zeigt wieder einmal, dass Glaube, Gottvertrauen, Liebe, Hoffnung etc. nicht einfach vom Himmel fallen, sondern Anlagen sind, die gehegt, gepflegt und entwickelt werden müssen. Fast bin ich versucht auch hier zu sagen: "Übung macht den Meister". Mir persönlich gefällt der Vergleich mit dem Sport (den auch Paulus gelegentlich gebraucht). Ohne "Training" ist man auch im Glaubensleben sehr schnell einmal "weg vom Fenster". Dann hilft meist nichts anderes, als eben dieses "Training" wieder aufzunehmen.

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Ich meinte nicht Angst vor Gott, in dem Sinne, dass ich sie habe, sondern, dass ich sie mir manchmal wünschen würde, um das Besondere an meinem christlichen Glauben, der mich lehrt keine Angst vor dem dreieinigen Gott zu haben, besser schätzen zu können.
Pax. Also ich glaube, dass wir nicht "Angst" vor Gott haben sollten, sondern Respekt, Ehrfurcht, Sensibilität, Achtung. So wie man bei einem Menschen, den man liebt Handlungen vermeidet, die den anderen verletzen könnten, so halte ich eine sensible Haltung Gott gegenüber für gut. Aber von "Angst" sollten wir als Christen uns keinesfalls bestimmen lassen- denn Angst engt ein, macht unfrei und hält uns nieder.
Ich würde auch noch gerne erzählen, dass ich letzten Samstag nach langer Zeit wieder einmal einen Gottesdienst besucht habe und dannach ging es mir persönlich meiner Zweifel wirklich gut, denn ich fühlte mich innerlich ruhig und war wieder im Glauben bestätigt.

Vielleicht ist ja dies ein Weg gegen Zweifel vorzugehen.

Das Gebet, der Gottesdienst sind Stärkung auf unserem nicht immer leichten Weg. Wir brauchen die Gnade Gottes, die wir auch auf diese Weise empfangen. Ich kann dich darin nur bestärken und bin auch aus eigenen Erfahrungen überzeugt, dass die Treue im Gebet / die Mitfeier von Gottesdiensten uns große Kraft geben können. Edited by Mariamante
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Wenn man sich auf Gott einläßt und sich die Zeit nimmt ihm mal wirklich zu zu Hören dann wirst du ihn auch begegnen. Ich hatte schon viele Schicksalschläge aber ich frage mich höstens warum ich geprüft werde. Dann sage ich mir , er will halt immer wieder sich meiner Versichern. Seh mal ich bin am Donnerstag noch rechzeitig aus mein Brennenden Auto raus okay ich habe alles verloren aber Caro und ich sind gesund. Mein Uralter Christopherus und ein Rosenkranz mit einer Reliquien

von meiner Ururoma sind mit viele anderen Sachen verbrand. dafür kann ich doch Gott nicht die Schuld geben. aber er war da und hat es gemacht das wir noch rechtzeitig ausgestiegen sind. Zur Erklärung ich bin von den Franziskusschwestern von 14 Heiligen von der Vesper und Anbetung nach Haus und das Auto fing urplötzlich Feuer und ist total ausgebrannt.

Geh und besuche doch mal deinen Pfarrer auf wenn er gut ist wird er mit dir auch darüber reden.

Ich freue mich auf morgen da haben wir Alttagsexersisien und das gibt mir zur Zeit viel Kraft. lass dich auf die zwiesprache mit Gott ein.

Pace e Bene

Nani

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Hallo,

ich habe ein Problem bezüglich meines Glaubens und hoffe ihr könnt mir helfen.

Zu Beginn muss ich wohl erklärend sagen, dass ich zu meinem Glauben erst vor ein bis zwei Jahren gefunden habe und ich war auch bis vor kurzem sehr "stolz" darauf, dass ich letzten Endes doch einen christlichen Lebensweg eingeschlagen habe. Es war einfach etwas besonderes an Jesus Christus zu glauben, der diese radikalen und auch heute noch völlig revolutionären Ideen wie zum Beispiel Nächstenliebe und Gewaltlosigkeit vertrat, und dann auch noch an den lieben Gott, der eben nicht ein zorniger Richter ist, sondern ein liebevolles Elternteil. Damals musste ich mich auch mit vielen Ängsten vor einem bösten, hasserfüllten Gott auseinandersetzen, weshalb der katholische Glaube zu Beginn wie eine lang ersehnte Rettung war.

Leider muss ich gestehen, dass diese Gefühle bei mir in letzter Zeit nachlassen und ich befürchte, dass ich meinen Glauben nunmehr als ein notwendiges Anhängsel mit mir schleppe, das mich in meiner Freiheit einengt (zum Beispiel durch alltägliche, gewohnte Gebete) und das mich nicht mehr emotinal berühren kann. Um ehrlich zu sein, ich fürchte auch, dass das Christentum für mich nur ein kurzer Lebensweg war ähnlich wie die Bewunderung für eine kurzweilige Musikgruppe oder das Durchführen einer Diät - mehr auch nicht!

Nun wollte ich euch fragen, wie kann ich wieder zu meinem Glauben zurückfinden? Wie kann ich erreichen, dass dieses Glaube "wie ein Feuer in mir lodert" und mich erfüllt? Ich will nicht, dass der Glaube etwas total Normales und Gewohntes wird.

 

Ich hoffe ihr könnt mir helfen und danke euch schon im vorraus für die Antworten.

 

 

Lieber Michi,

 

es gibt im Leben jedes Gläubigen Phasen verschiedener Intensität des Glaubens. Es ist deshalb nichts ungewöhnliches, wenn die Emotionen in manchen Phasen nachlassen und er nur noch durch die Erinnerungen an emotionale Höhepunkte gespeist wird. Es sind Phasen, die uns erneut Abstand zu einem einzig und allein von Emotionen getragener Glaube nehmen lassen. Sie bieten uns die Chance ganz rational über unseren Glauben nachzudenken. Auch den Verstand einzuschalten und uns auch auf dieser Ebene Klarheit zu verschaffen. Sicherlich stellen diese Phasen auch eine Gefahr dar, weil wir uns plötzlich verlassen fühlen, wie Jesus am Kreuz. Wenn wir aber in solchen Augenblicken unser Vertrauen, das nicht nur von Gefühlen abhängen darf, beweisen, dann kann dies unseren Glauben festigen. Wie Jesus durch das Leid und den Tod zur Auferstehung, zum Triumph gelangt ist, so sollen auch wir unseren Glauben durch diese Augenblicke der gefühlsmäßigen Dunkelheit festigen.

 

Wichtig ist, dass wir nicht allein sind. Sicher wir haben Maria, die Heiligen, die Engel, mit denen wir uns im Gebet verbinden können. Aber es ist auch wichtig, dass wir einen Seelasorger haben, mit dem wir unsere Zweifel und Nöte besprechen können. Vielleicht auch andere Katholiken mit denen wir über die für uns wichtigen Fragen sprechen können.

 

Herzliche Grüße und Gottes Segen

 

Hans-Peter

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Hallo,

ich habe ein Problem bezüglich meines Glaubens und hoffe ihr könnt mir helfen.

Zu Beginn muss ich wohl erklärend sagen, dass ich zu meinem Glauben erst vor ein bis zwei Jahren gefunden habe und ich war auch bis vor kurzem sehr "stolz" darauf, dass ich letzten Endes doch einen christlichen Lebensweg eingeschlagen habe. Es war einfach etwas besonderes an Jesus Christus zu glauben, der diese radikalen und auch heute noch völlig revolutionären Ideen wie zum Beispiel Nächstenliebe und Gewaltlosigkeit vertrat, und dann auch noch an den lieben Gott, der eben nicht ein zorniger Richter ist, sondern ein liebevolles Elternteil. Damals musste ich mich auch mit vielen Ängsten vor einem bösten, hasserfüllten Gott auseinandersetzen, weshalb der katholische Glaube zu Beginn wie eine lang ersehnte Rettung war.

Leider muss ich gestehen, dass diese Gefühle bei mir in letzter Zeit nachlassen und ich befürchte, dass ich meinen Glauben nunmehr als ein notwendiges Anhängsel mit mir schleppe, das mich in meiner Freiheit einengt (zum Beispiel durch alltägliche, gewohnte Gebete) und das mich nicht mehr emotinal berühren kann. Um ehrlich zu sein, ich fürchte auch, dass das Christentum für mich nur ein kurzer Lebensweg war ähnlich wie die Bewunderung für eine kurzweilige Musikgruppe oder das Durchführen einer Diät - mehr auch nicht!

Nun wollte ich euch fragen, wie kann ich wieder zu meinem Glauben zurückfinden? Wie kann ich erreichen, dass dieses Glaube "wie ein Feuer in mir lodert" und mich erfüllt? Ich will nicht, dass der Glaube etwas total Normales und Gewohntes wird.

 

Ich hoffe ihr könnt mir helfen und danke euch schon im vorraus für die Antworten.

 

Bitte Gott, dass er dich im Glauben stärke!

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Wenn Du tatsächlich Christ bist, dann brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen. Dann gilt für Dich, dass Dich nichts mehr trennen kann von der Liebe Christi (Röm 8, 38), dass Dich nichts aus Seiner Hand reißen kann, (Joh 10, 28; 17,12), dass Du eine neue Schöpfung bist (2. Kor 5, 17), eine neue Natur hast, die die Welt überwindet (1. Joh 4, 4; 5, 4), und dass der Geist Gottes Deinem Geist bezeugt, dass Du Gottes Kind bist (Röm 8, 16). Daran kann und wird sich niemals mehr etwas ändern.

 

Es heißt in der Bibel von denen, die ihren Glauben verlieren, dass sie nie wirklich zu Jesus gehört haben (1. Joh 2, 19). Ich bin mir nicht ganz sicher, wie das bei Dir aussieht, da Deine Formulierung, zum Glauben gefunden zu haben, ziemlich schwammig ist. Jeder Mensch hat einen Glauben, selbst der Teufel glaubt an Gott (Jak 2, 19), aber nur wenn man Jesus annimmt, wird man auch Kind Gottes (Joh 1, 12). Der erste Schritt aus Deiner Krise wird und muss sein, dass Du Dir Deiner Erlösung sicher wirst und weißt, wem Du gehörst.

 

Leider muss ich gestehen, dass diese Gefühle bei mir in letzter Zeit nachlassen und ich befürchte, dass ich meinen Glauben nunmehr als ein notwendiges Anhängsel mit mir

 

Diese Erfahrung macht jeder. Gefühle kommen und gehen. Das ist nur dann schlimm, wenn man sich von ihnen abhängig macht.

Was Du beschreibst erweckt bei mir den Eindruck, dass bei Dir eine neue Wachstumsphase beginnt (1. Joh 2, 12-14). Dein Glaubensleben muss nun den 'Kinderschuhen' (Heb 5, 12 - 6,2) entsteigen. Dazu gehört, dass Du ihn nicht mehr auf Gefühle stützt, sondern auf das Wort Gottes. Jesus sagt, dass wer auf seinem Wort gegründet ist, nicht fällt (Mat 7, 24-27). Wenn uns etwas umhaut, dann ist das ein Indiz dafür, dass unser Denken, das was wir glauben, mit dem was Gott sagt noch nicht ganz übereinstimmt. Damit wir darin wachsen ist es nötig, dass wir uns viel mit dem Wort Gottes befassen (Ps 1, 2-3), dann wird es uns verändern (Jes, 55, 10-11; Eph 5,26) - und dazu hab' ich Dir ja jetzt schon mal etwas Lesefutter gegeben <_< .

 

Ich hoffe, das hilft erstmal weiter.

LG,

 

sparky

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