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Firmung als Erwachsener?


benedetto

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"Eigentlich" habe ich mich schon entschieden - aber dennoch habe ich noch Zweifel, ob ich mich tatsächlich zu Pfingsten firmen lassen sollte.

 

Als Jugendlicher hatte ich den Firmtermin ´verpasst´: Als wir umgezogen waren, war in der neuen Pfarrei der Firmunterricht gerade vorbei. Die fehlende Firmung hat mich nie weiter gestört, wobei ich sagen muss, dass ich viele Jahre ziemlich kirchenfern war und erst zum Ende des Studiums - und das sind nun schon fast 15 Jahre her - wieder zur Kirche zurückgefunden habe.

Die fehlende Firmung fiel erst vor zehn Jahren im Trauungsvorbereitungsgespräch beim Pfarrer auf, der ein wenig die Stirn runzelte, als ich seine Frage nach der Firmung verneinte. Dennoch hat auch das mich wenig gestört.

Wir haben kirchlich geheiratet, unsere vier Kinder sind getauft, wir sind regelmäßige Kirchgänger und auch über den Familienkreis im Gemeindeleben engagiert.

 

Anfang des Jahres kam mir dann am Schriftenstand ein Prospekt zu einem Erwachsenenfirmkurs in die Hände und ich überlegte, ob ich mich hierzu anmelden sollte. Bei der telefonischen Anmeldung hätte ich mir ein intensiveres Gespräch als die Frage, ob es Firmhindernisse (geschieden? wieder verheiratet?) gäbe, gewünscht. Okay, ich hatte auch nicht insistiert, hatte aber auch auf ein Nachhaken meines Gesprächspartners auf meine Frage, ob mit der Anmeldung zum Firmunterricht bereits eine verbindliche Anmeldung zur Firmung verbunden sei, gehofft... Ich hoffte dann, dass während des Firmkurses Möglichkeiten zum intensiveren Gedankenaustausch bestünden - leider ist er zeitlich sehr begrenzt und die Teilnehmeranzahl hoch.

 

Wo liegt mein Problem? In einigen grundlegenden Fragen der Kirche habe ich Zweifel (Bußsakrament - wobei ich weiss, dass ich mich hier auch bei den regelmäßigen Kirchgängern nicht in einer Minderheit befinde - aber das wäre ein weiterer thread) oder stelle mir zumindest Fragen (beispielsweise ist die Dreifaltigkeit für mich ein ziemlich schwierig zu fassendes Thema, was den Heiligen Geist angeht... und dann die Firmung!). Ich hatte mich früher auch mit dem Gedanken getragen, ob die altkatholische Kirche für mich nicht eine Alternative sei (nicht wegen "Katholizismus light", sondern weil in einigen "weltlichen" oder pastoralen Fragen eine höhere Übereinstimmung zu meinen eigenen Auffassungen besteht.)

 

Wenn ich mich heute für die Firmung entscheide, dann eigentlich aus dem Grund, zu bekunden, dass ich bewusst weiter zur Kirche - trotz meiner obigen Zweifel - stehe, um meine Taufe zu bestätigen, zu zeigen, dass ich dazugehöre. Jetzt, wo die Frage Firmung ja oder nein sich mir stellt, denke ich, dass ein Nichtfirmen eine bewusste Entscheidung gegen die Kirche darstellt.

 

Glaubt ihr, dass das reicht, um sich firmen zu lassen?

Oder sollte "man" bei einer Firmung zu 100 % hinter dem Katechismus stehen - dann könnte ich nicht "confirmare". Oder ist es doch noch immer zu früh und ich sollte warten? Oder sollte ich gerade auf die Stärkung durch den Heiligen Geist in der Firmung trotz aller Zweifel vertrauen, und gerade deswegen mich jetzt firmen lassen??

 

LG Benedetto

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Franciscus non papa

lieber benedetto,

 

du scheinst ein sehr ernsthafter mensch zu sein, dir wirklich fragen zu stellen und die dinge nciht auf die leichte schulter zu nehmen.

 

und gerade deshalb solltest du nach meiner ansicht zur firmung gehen. der heilige geist wird das was dir fehlt, wenn nicht sofort, dann sicher auf dauer vollkommen machen.

 

herr, ich glaube - hilf meinem unglauben... das trifft es doch eigentlich bei uns allen in irgendeiner form...

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In einigen grundlegenden Fragen der Kirche habe ich Zweifel (Bußsakrament - wobei ich weiss, dass ich mich hier auch bei den regelmäßigen Kirchgängern nicht in einer Minderheit befinde - aber das wäre ein weiterer thread) oder stelle mir zumindest Fragen (beispielsweise ist die Dreifaltigkeit für mich ein ziemlich schwierig zu fassendes Thema, was den Heiligen Geist angeht... und dann die Firmung!).
Es ist sicher zu begrüßen, wenn Du nicht alles "unbesehen" annimmst. Und was Geheimnisse unseres Glaubens wie die "Dreifaltigkeit" betrifft, haben sich schon viele geistreiche Menschen darüber Gedanken gemacht, und sind über "Annäherungen" auch nicht hinaus gekommen. Hier denke ich an einen Spruch den ich mal las:"Gottes Geheimnisse begreift man nicht, man betet sie an". Ich denke dass wir für die Annäherung auch an die Sakramente die Hilfe Gottes brauchen und das Gebet.
Wenn ich mich heute für die Firmung entscheide, dann eigentlich aus dem Grund, zu bekunden, dass ich bewusst weiter zur Kirche - trotz meiner obigen Zweifel - stehe, um meine Taufe zu bestätigen, zu zeigen, dass ich dazugehöre. Jetzt, wo die Frage Firmung ja oder nein sich mir stellt, denke ich, dass ein Nichtfirmen eine bewusste Entscheidung gegen die Kirche darstellt.
Jedes Sakrament der Kirche ist eine besonderer "Berührung" mit Gott- eine Gnade, Stärkung im Glauben, in der Hoffnung und in der Liebe. Auch die Firmung ist ein solches Geschenk. Und je bewußter sie jemand empfängt, umso mehr kann der Geist Gottes und die Gnade wirken. Aus diesem Grund- und nicht nur weil es um Entscheidung für die Kirche geht- halte ich den Empfang der Firmung für gut und wichtig.
Glaubt ihr, dass das reicht, um sich firmen zu lassen?
Wenn Du bereit bist, dich von der Liebe Gottes ergreifen zu lassen - wenn du bereit bist, für Christus mutig Zeugnis abzulegen und dich zu IHM zu bekennen - ja. bearbeitet von Mariamante
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OneAndOnlySon
Glaubt ihr, dass das reicht, um sich firmen zu lassen?
Wenn Du bereit bist, dich von der Liebe Gottes ergreifen zu lassen - wenn du bereit bist, für Christus mutig Zeugnis abzulegen und dich zu IHM zu bekennen - ja.
Und sonst auch.
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Hallo Benedetto,

 

es gibt wohl kaum ein aktiver Katholik,der mit Allem was die Kirche lehrt oder tut

einverstanden ist.Papst Benedikt sagte auf die Frage,wieviele Wege es zu Gott gäbe."Soviel es Menschen gibt"

 

Lege Deine Bedenken einfach beiseite und handle nach Deinem Gewissen und Deiner

"inneren Stimme"

 

Ich wurde als 14 jähriger gefirmt und hatte im Grunde keine Ahnung was das ist.

 

Nach der Taufe als Baby ist die Firmung eine bewußte Annahme des Sakramentes.

Du gehst also mit diesen Schritt ganz bewußt eine größere Verbindung ein.

 

Viel Glück

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hallo benedetto :angry:

 

ich habe mich auch als erwachsene firmen lassen

 

hab also keine angst..die firmung ist nur berreicherung des hl.geistes

 

u.du kannst nochmal "bewusst" zu deinem glauben ja sagen

 

mimare :D

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Herzlichen Dank Euch allen für Eure Anregungen und Meinungen!

 

Liebe Grüße

Benedetto

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Glaubt ihr, dass das reicht, um sich firmen zu lassen?
ja, ja.

 

bei mir hat das jedenfalls gereicht, zur Firmung (als Erwachsener). übrigens: die Firmung hat mir sehr, sehr gut getan. da bin ich mir sicher. Aber eigentlich kann ich das gar nicht so richtig schildern. Das muß Du selbst erleben.

 

 

 

... und der Firm-Ausflug nach Salzburg danach war auch wunderschön ...

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Nun denn auf besonderen Wunsch:

 

ich bin auch erst ein Jahr vor meiner Hochzeit gefirmt worden.

 

Als ich im entsprechenden Alter war, war unsere Bindung an die Gemeinde nicht so besonders und man hatte dort beschlossen die Firmung und alles was damit zusammenhing nur von der Kanzel zu verkünden, aber nicht die Fernstehenden anzuschreiben.

 

Nun bin ich weder richtig auf meine Firmung vorbereitet worden (der Pfarrer kannte mich auch nur ein paar Jahre von den Gottesdiensten her) noch habe ich mich großartig damit beschäftigt.

 

Das würde ich heute auch anders machen.

 

Wenn Du allerdings schon soweit bist Dich dem heiligen Geist zu öffnen, spricht aus meiner Sicht überhaupt nichts gegen den Empfang der Firmung - im Gegenteil.

 

Ich habe mal einen Jahrgang als Firmkatechet begleitet - der Katechismus spielte eine extrem untergeordnete Rolle (was man bedauern kann aber nicht muss) stattdessen war wichtig die Auseinandersetzung mit dem Apostolikum. Ich denke um einen anderen Weg einzuschlagen benötigt man eine Vorbildung, die heute nicht mehr als Standard vorausgesetzt werden kann.

 

ps: ich bin am Niederrhein aufgewachsen - das ist Rheinland.

bearbeitet von Flo77
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Ich habe mal einen Jahrgang als Firmkatechet begleitet - der Katechismus spielte eine extrem untergeordnete Rolle (was man bedauern kann aber nicht muss) stattdessen war wichtig die Auseinandersetzung mit dem Apostolikum.

Der halbe Katechismus beschäftigt sich doch mit dem Apostolikum

 

Werner

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Ich habe mal einen Jahrgang als Firmkatechet begleitet - der Katechismus spielte eine extrem untergeordnete Rolle (was man bedauern kann aber nicht muss) stattdessen war wichtig die Auseinandersetzung mit dem Apostolikum.
Der halbe Katechismus beschäftigt sich doch mit dem Apostolikum
Im Prinzip ja, aber der Unterricht lief eher freihändig ab.

 

Ich hätte gern einen intensiveren Katechismusunterricht gemacht, aber das war so nicht geplant.

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