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"Papa, wieviel Lieder noch?"


benedetto

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...wie ist das bei Euch?

 

 

Als die Minis noch kleiner waren, war es einfacher, einen bestimmten Tagesrhythmus zu leben. Das Abendgebet wurde beim zu-Bett-Bringen gebetet, in die Sonntagsmesse kamen sie ohne Protest mit, da sie auf dem Arm waren und auch noch, als sie die ersten Schritte alleine taten. Im Laufe der Zeit wurde es schwieriger, dies zu leben und die ersten Fragen, wie weit die "Überzeugungsarbeit" der Eltern gehen sollte, stellen sich. Zu Bett gehen die Kids alleine (...zum Glück!), angesichts unserer Berufstätigkeit und der Terminverpflichtungen der Kids (Sportvereine, Musikunterricht ...) sind gemeinsame Mahlzeiten in der Woche die Ausnahme und damit auch ein gemeinsames Tischgebet - das dann am Wochende "nachzuholen" wirkt oft wie gewollt aber nicht gekonnt.

Und der sonntägliche Protest ("Wir waren doch letzte Woche noch in der Kirche"...) nimmt auch zu, die Besinnung in der Messe dann unterbrochen durch die Herausforderung, auf die sich nach jedem Lied wiederholende Frage "Wieviel Lieder noch?" die aktuelle Antwort parat zu haben.

Unser Ältester (10) möchte in diesem Jahr auch nicht mehr zur RKW (Religiöse Kinderwoche) - "das ist immer nur das selbe". Er würde sogar die sonst geschmähte Betreuung im Hort vorziehen!

 

Wie schaut das bei Euch aus? Wie geht ihr mit den Einwänden Eurer Kinder um - ab welchem Alter lasst ihr sie selbst entscheiden (habt ihr sie selbst entscheiden lassen)? Ist ein Tischgebet mit Euren Kindern noch Usus?

Ich würde mich freuen, wenn sich die User mit Kindern (oder Enkelkindern) zu Wort melden könnten - es geht mir hier wirklich um die praktische Erfahrung von Eltern! Den anderen wünsche ich eine interessante Lektüre.

 

Liebe Grüße

Benedetto

Edited by benedetto
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Mariamante
Wie schaut das bei Euch aus? Wie geht ihr mit den Einwänden Eurer Kinder um - ab welchem Alter lasst ihr sie selbst entscheiden (habt ihr sie selbst entscheiden lassen)? Ist ein Tischgebet mit Euren Kindern noch Usus?

Ich würde mich freuen, wenn sich die User mit Kindern (oder Enkelkindern) zu Wort melden könnten - es geht mir hier wirklich um die praktische Erfahrung von Eltern! Den anderen wünsche ich eine interessante Lektüre.

 

Liebe Grüße

Benedetto

Da ich bei meinem Sohn selbst erlebt habe, wie wichtig das Vorbild ist - und dass man durch Übertreibung religiöser Übungen das Gegenteil erreichen kann, erlaube ich mir einen Kommentar. Pauschale Aussagen sind schwer, da die Menschen und Kinder verschieden sind. Ein Kind empfindet es schon als eine Zumutung, wenn der Engel des Herrn gebetet wird- andere beten von sich aus sogar einen ganzen Rosenkranz mit. Wichtig ist, dass beide Eltern am gleichen "Strang" ziehen was den Glauben angeht. Die Kindererziehung ist eine große Kunst- und ich bin der Meinung, dass man hier besonders um die Gabe des Heiligen Geistes beten soll, damit man das Kind weder unter- noch überfordert. Edited by Mariamante
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...wie ist das bei Euch?

 

 

Als die Minis noch kleiner waren, war es einfacher, einen bestimmten Tagesrhythmus zu leben. Das Abendgebet wurde beim zu-Bett-Bringen gebetet, in die Sonntagsmesse kamen sie ohne Protest mit, da sie auf dem Arm waren und auch noch, als sie die ersten Schritte alleine taten. Im Laufe der Zeit wurde es schwieriger, dies zu leben und die ersten Fragen, wie weit die "Überzeugungsarbeit" der Eltern gehen sollte, stellen sich. Zu Bett gehen die Kids alleine (...zum Glück!), angesichts unserer Berufstätigkeit und der Terminverpflichtungen der Kids (Sportvereine, Musikunterricht ...) sind gemeinsame Mahlzeiten in der Woche die Ausnahme und damit auch ein gemeinsames Tischgebet - das dann am Wochende "nachzuholen" wirkt oft wie gewollt aber nicht gekonnt.

Und der sonntägliche Protest ("Wir waren doch letzte Woche noch in der Kirche"...) nimmt auch zu, die Besinnung in der Messe dann unterbrochen durch die Herausforderung, auf die sich nach jedem Lied wiederholende Frage "Wieviel Lieder noch?" die aktuelle Antwort parat zu haben.

Unser Ältester (10) möchte in diesem Jahr auch nicht mehr zur RKW (Religiöse Kinderwoche) - "das ist immer nur das selbe". Er würde sogar die sonst geschmähte Betreuung im Hort vorziehen!

 

Wie schaut das bei Euch aus? Wie geht ihr mit den Einwänden Eurer Kinder um - ab welchem Alter lasst ihr sie selbst entscheiden (habt ihr sie selbst entscheiden lassen)? Ist ein Tischgebet mit Euren Kindern noch Usus?

Ich würde mich freuen, wenn sich die User mit Kindern (oder Enkelkindern) zu Wort melden könnten - es geht mir hier wirklich um die praktische Erfahrung von Eltern! Den anderen wünsche ich eine interessante Lektüre.

 

Liebe Grüße

Benedetto

Mir kommt das sehr bekannt vor.

Für unsere Kinder (auch 4, zwischen 11 und 19 inzwischen) hatten wir bzgl. Kirchgang die Regelung, dass sie einfach mit der Familie mitgehen, bis sie 12 sind und dann für sich selber entscheiden, wie sie tun. Das hab ich auch drum relativ locker loslassen können, weil alle vier gern ministrieren - und sie insofern den Kontakt nicht völlig verlieren (wobei ich ihre Entscheidung da wirklich akzeptiere)

Am Mittag beten wir kurz - aber eigentlich nur dann, wenn alle am Tisch sitzen.

Das ist inzwischen einfach sowieso was Besonderes - und passt dann auch.

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Wie schaut das bei Euch aus? Wie geht ihr mit den Einwänden Eurer Kinder um - ab welchem Alter lasst ihr sie selbst entscheiden (habt ihr sie selbst entscheiden lassen)? Ist ein Tischgebet mit Euren Kindern noch Usus?

Ich würde mich freuen, wenn sich die User mit Kindern (oder Enkelkindern) zu Wort melden könnten - es geht mir hier wirklich um die praktische Erfahrung von Eltern! Den anderen wünsche ich eine interessante Lektüre.

 

Liebe Grüße

Benedetto

Da ich bei meinem Sohn selbst erlebt habe, wie wichtig das Vorbild ist - und dass man durch Übertreibung religiöser Übungen das Gegenteil erreichen kann, erlaube ich mir einen Kommentar. Pauschale Aussagen sind schwer, da die Menschen und Kinder verschieden sind. Ein Kind empfindet es schon als eine Zumutung, wenn der Engel des Herrn gebetet wird- andere beten von sich aus sogar einen ganzen Rosenkranz mit. Wichtig ist, dass beide Eltern am gleichen "Strang" ziehen was den Glauben angeht. Die Kindererziehung ist eine große Kunst- und ich bin der Meinung, dass man hier besonders um die Gabe des Heiligen Geistes beten soll, damit man das Kind weder unter- noch überfordert.

Lieber Mariamante,

ich stimme dir vollkommen zu, dass die Übertreibung eher das Gegenteil erreichen wird, nämlich dass man die Kinder von der Kirche abbringt, so bald sie de iure selbst entscheiden können. Die Frage ist jedoch, wo fängt die Übertreibung an? Ist es schon übertrieben, wenn man die Kinder sonntags mit in die Kirche nimmt und nicht ihren eigenen Willen zulässt - da habe ich für mich die Richtschnur gesetzt, dass sie bis 14 (ist bei uns die Altersgrenze, ab der die Kinder über die Teilnahme am Religionsunterricht selbst entscheiden können) "mit müssen"... Momentan ist die Grenze noch theoretisch, weil unser Großer gerade 10 geworden ist, mal sehen, ob ich es so lange durchhalte.

Was das am gleichen Strang ziehen angeht: Meine Frau ist gottgläubig, aber ungetauft. Sie kommt aber seitdem wir zusammen sind jeden Sonntag mit in die Messe. Dennoch tut sie sich bei vielen katholischen Gebräuchen natürlich schwer! Aber ich denke, mehr Toleranz und Liebe in dieser Frage, als sie mir und den Kindern entgegenbringt, kann keiner erwarten.

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Das hab ich auch drum relativ locker loslassen können, weil alle vier gern ministrieren - und sie insofern den Kontakt nicht völlig verlieren

Ministrieren - gutes Stichwort. Das ist bei uns ein anderes Thema. Nach seiner Erstkommunion ist unser Großer vor einem Jahr Meßdiener geworden, zuerst mit Begeisterung, jetzt schon mit einem Murren, wenn er zur Frühmesse eingeteilt ist. Aber auch hier denke ich, dass ich meinem Ältesten nicht einfach sagen kann: Entscheide das selbst,wenn Du keine Lust hast, geh nicht mehr hin. Ich denke, er muss auch lernen, dass man für einmal getroffene Entscheidungen einsteht und nicht heute hü und morgen hott sagen kann... Da mach ich auch keinen Unterschied, ob es sich um das Ministrieren oder den Sportverein handelt. (Keine Sorge, ich bin nicht wirklich autoritär.. :angry: )

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Das hab ich auch drum relativ locker loslassen können, weil alle vier gern ministrieren - und sie insofern den Kontakt nicht völlig verlieren

Ministrieren - gutes Stichwort. Das ist bei uns ein anderes Thema. Nach seiner Erstkommunion ist unser Großer vor einem Jahr Meßdiener geworden, zuerst mit Begeisterung, jetzt schon mit einem Murren, wenn er zur Frühmesse eingeteilt ist. Aber auch hier denke ich, dass ich meinem Ältesten nicht einfach sagen kann: Entscheide das selbst,wenn Du keine Lust hast, geh nicht mehr hin. Ich denke, er muss auch lernen, dass man für einmal getroffene Entscheidungen einsteht und nicht heute hü und morgen hott sagen kann... Da mach ich auch keinen Unterschied, ob es sich um das Ministrieren oder den Sportverein handelt. (Keine Sorge, ich bin nicht wirklich autoritär.. :angry: )

Da (gilt auch für Musikschule und Sportverein) ist es bei uns so, dass sie halt jeweils für ein Schuljahr zusagen - und während der Zeit die eingegangen Verpflichtungen auch einhalten müssen (außer wenn es wirklich gravierende Gründe gibt).
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Da (gilt auch für Musikschule und Sportverein) ist es bei uns so, dass sie halt jeweils für ein Schuljahr zusagen - und während der Zeit die eingegangen Verpflichtungen auch einhalten müssen (außer wenn es wirklich gravierende Gründe gibt).

Das halte ich für eine gute, weil konkrete und messbare Vereinbarung. Ein Schuljahr kommt mir zwar kurz vor, aber ich weiß noch, wie elendig lang es war, als ich noch zur Schule ging... Danke für den Tip!

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Lieber Benedetto,

 

ich habe mein Kind völlig in Ruhe gelassen. Vor 3 Jahren hat er um die Taufe gebeten. Wie sein weiterer kirchlicher Werdegang ist- wir werden es erleben.

 

Mit Zwang erreicht man wahrscheinlich nicht viel. Tischgebete finden bei uns nicht statt. Obwohl ich die Idee schön fände.

 

LG

JohannaP

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Lieber Benedetto,

 

ich habe mein Kind völlig in Ruhe gelassen. Vor 3 Jahren hat er um die Taufe gebeten. Wie sein weiterer kirchlicher Werdegang ist- wir werden es erleben.

 

Mit Zwang erreicht man wahrscheinlich nicht viel. Tischgebete finden bei uns nicht statt. Obwohl ich die Idee schön fände.

 

LG

JohannaP

Liebe Johanna,

 

mit Zwang erreicht man nur kurzfristig etwas, langfristig das Gegenteil - bin ich Deiner Meinung. Erziehung soll keine Dressur sein, sondern überzeugen und vorleben. Wir haben unsere Kinder als Babys taufen lassen. Ich finde es phantastisch, dass Dein Sohn vor drei Jahren um die Taufe gebeten hat - ist er durch Dein nachahmenswertes Beispiel dazu gekommen oder durch Gespräch, die Du mit ihm geführt hast?

 

LG Benedetto

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Lieber Benedetto,

 

ist er durch Dein nachahmenswertes Beispiel dazu gekommen oder durch Gespräch, die Du mit ihm geführt hast?

 

Als unser Sohn zur Welt kam entschieden wir, dass er selbst entscheiden solle was er religiös oder spirituell einmal werden möchte.

 

Meine "Stammfamilie" ist protestantisch, die Familie meines Mannes ist atheistisch, die Frau meines Bruders ist katholisch. Und es sind ALLES wunderbare Menschen. So haben wir das Glück (und als solches empfinde ich es) mit Menschen zusammen zu sein die die verschiedenartigsten Ansichten bzgl. dieser Themen vertreten. Ein paar Häuser weiter hier wohnen Sunniten und ein Freund von mir ist Buddhist.

 

Mein Sohn besuchte die verschiedenen Gottesdienste jahrelang von Kindesbeinen an, er ging mit mir und meiner Oma in protestantische Gottesdienste und mit meiner Schwägerin in katholische. Und mit 11 sagte er: Ich würde gerne dazu gehörten (Protestanten) und möchte getauft werden. Und so geschah es dann. :angry:

 

Druck oder Zwang in der Richtung habe ich nie ausgeübt. Natürlich weiß er dass - wenn er sich entschieden hat was durchzuziehen (Konfirmation) er regelmäßig den Unterricht besuchen muss und das machte er auch.

 

3 Monate VOR der Konfirmation (er war ein gewissenhafter Kirchgänger und Unterrichtsbesucher) kam er an und sagte : "Mama, der Protestantismus ist nichts für mich". Ich fragte ihn, ob er schon eine andere Idee hätte was etwas für ihn wäre und er meinte "Nein, wichtig war mir dass ich getauft bin und jetzt werde ich erst mal herausfinden was ich wirklich möchte".

 

Tja. ich weiß dass er nicht leichtfertig mit dem Thema umgeht. Natürlich wünsche ich mir dass er den Weg zum katholischen Glauben findet. Aber ich würde ihn niemals dazu zwingen wollen. Jeder muss hier seinen Weg selbst gehen. Ich kann ihn begleiten, ihn beschützen, für ihn sorgen und im Vorschläge machen- was er wirklich möchte muss er erfahren, selbst erspüren. Aber er wird seinen Weg schon machen - da bin ich mir sicher :-))

 

Liebe Grüße

JohannaP

 

P.S. @Ennasus und benedetto: Ich glaube dass Eure Kinder sicherlich auch ihren Weg gehen. Wenn man sie mit Liebe begleitet dann kann spirituell nur wenig schief gehen.

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P.S. @Ennasus und benedetto: Ich glaube dass Eure Kinder sicherlich auch ihren Weg gehen. Wenn man sie mit Liebe begleitet dann kann spirituell nur wenig schief gehen.
:angry: Ich bin sicher. Edited by Ennasus
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Aber ich würde ihn niemals dazu zwingen wollen. Jeder muss hier seinen Weg selbst gehen. Ich kann ihn begleiten, ihn beschützen, für ihn sorgen und im Vorschläge machen- was er wirklich möchte muss er erfahren, selbst erspüren. Aber er wird seinen Weg schon machen - da bin ich mir sicher :-))

 

Liebe Grüße

JohannaP

 

P.S. @Ennasus und benedetto: Ich glaube dass Eure Kinder sicherlich auch ihren Weg gehen. Wenn man sie mit Liebe begleitet dann kann spirituell nur wenig schief gehen.

*unterschreib!*

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:D ooojeee das ist ein thema :D

 

ich finde man sollte wohl als vorbild fungieren aber tun das noch einige,ja ich sage einige :angry:

denn ich stelle fest

zu wenige kinder können nicht mal das vaterunser

geschweige denn,daß sie sonst noch welche traditionen kennen

 

und die sakramente

 

nicht einmal zu erstkommunion,noch zur hl.firmung wird sich vorbereitet u.gebeichtet

 

auch viele priester,gemeinde/pastoral-referenten weisen nicht darauf hin

 

aus der angst

 

diese kleinen schäfchen könnten davon laufen :D da hat der teufel wirklich was zu grinsen

 

katholisch christ sein wird im großen ganzen verschwiegen

 

:) denn das ist in der gesellschaft ja out ;)

 

eigentlich schadeee,denn wir nehmen unseren kindern was weg,

freilich kenn ich auch die widerstände u.ab ein gewisses alter gehen sie auch nicht in die kirche

 

aber,wenn man bei sich zu hause am gebet festhält u.die kinder sonntag für sonntag sehen dass die eltern in die kirche gehen u.das ihnen auch wichtig ist...kommt irgendwann wieder die sehnsucht danach,wie ich es bei meinen erwachsenen kindern jetzt erlebe...

 

was besonders wichtig ist,ist auch,daß man sich in der bibel auskennt,erwachsenen wie die kinder...dann ist ein wichtiges fundament geschaffen :D

 

mimare :D

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Was das am gleichen Strang ziehen angeht: Meine Frau ist gottgläubig, aber ungetauft. Sie kommt aber seitdem wir zusammen sind jeden Sonntag mit in die Messe. Dennoch tut sie sich bei vielen katholischen Gebräuchen natürlich schwer! Aber ich denke, mehr Toleranz und Liebe in dieser Frage, als sie mir und den Kindern entgegenbringt, kann keiner erwarten.

 

Lieber Benedetto,

 

ich habe vor Jahren von einer Untersuchung gehört, ungefähr folgendes besagte:

Ist nur die Mutter gläubig, so wenden sich die Kinder viel leichter vom Glauben ab, als wenn nur der Vater gläubig ist.

Sind beide Elternteile gläubig, ist die Zahl der ebenfalls gläubigen Kindern nur wenig höher als beim Vater alleine.

Es kommt vor allem auf den Vater und sein Beispiel an.

 

Und wenn Deine Frau zur Messe mitkommt und auch sonst Offenheit und Toleranz zeigt, dann kann man schon sagen, dass die Eltern in diesem Falle am gleichen Strang ziehen.

 

Wie schaut das bei Euch aus? Wie geht ihr mit den Einwänden Eurer Kinder um - ab welchem Alter lasst ihr sie selbst entscheiden (habt ihr sie selbst entscheiden lassen)? Ist ein Tischgebet mit Euren Kindern noch Usus?

Eine genaue Altersgrenze gab es bei uns nicht; die Großen gingen lange ganz selbstverständlich mit, aber als sie dann auch mal zu Hause bleiben wollten, waren die Kleinen auch ganz fix der Meinung, sie wollen nicht zur Kirche.

Wir versuchen, die Kinder möglichst ohne Druck einzuladen und ihnen den Gottesdienst schmackhaft zu machen. Das gelingt mit Ministrantendienst (machen aber nur die Großen), Singgruppe, Instrument spielen beim Kinderwortgottesdienst etc.

Und wenn es mal einige Zeit gar nicht gelingt, dann tröste ich mich damit, dass sie in ihrer Pfadfindergruppe sehr aktiv sind.

 

Das Tischgebet ist bei uns Usus. Es ist in unserem Tagesablauf schon so verankert, dass ohne Tischgebet keiner anfängt zu essen. Das dürfen übrigens die Kinder abwechselnd aussuchen.

 

Liebe Grüße, Gabriele

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Es kommt vor allem auf den Vater und sein Beispiel an.

 

Liebe Gabriele,

 

schön, dass die gaaaanze Verantwortung wieder mal bei den Männern liegt. :angry:

 

Nur zur Klarstellung: Meine Frau ist gläubig - auch wenn sie nicht getauft wurde.

 

LG Benedetto

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Es kommt vor allem auf den Vater und sein Beispiel an.

 

Liebe Gabriele,

 

schön, dass die gaaaanze Verantwortung wieder mal bei den Männern liegt. :angry:

 

LG Benedetto

Wenn es vor allem auf den Vater ankommt, dann liegt doch nicht die ganze Verantwortung bei ihm. Oder?

Ein ganz kleines bisschen muß die Mutter auch dazu beitragen. :D

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Franziskaner
ich habe vor Jahren von einer Untersuchung gehört, ungefähr folgendes besagte:

Ist nur die Mutter gläubig, so wenden sich die Kinder viel leichter vom Glauben ab, als wenn nur der Vater gläubig ist.

Sind beide Elternteile gläubig, ist die Zahl der ebenfalls gläubigen Kindern nur wenig höher als beim Vater alleine.

Es kommt vor allem auf den Vater und sein Beispiel an.

 

 

Das finde ich total interessant und hätte auch nicht damit gerechnet. Es wird ja gerade von Bischöfen immer sehr stark die Bedeutung der Mutter herausgehoben. Vielleicht ist es so, dass man den mütterlichen Glauben, gerade weil Frauen oft eine stärkere spirituelle Veranlagung habe, eher als etwas normales und kulturell geprägtes ansieht. Die Erfahrung dagegen, dass der Vater tatsächlich vor etwas in die Knie geht und die Begrenzung seiner Macht ganz deutlich eingesteht, einen gößeren Eindruck auf das Kind macht.

(Das ist jetzt natürlich Küchenpsychologie aus dem hohlen Bauch heraus :angry: )

 

Wir habe unsere Kinder auch immer zur Kirche mitgenommen, und als Altersgrenze (zunächst einmal als Richtschnur für uns selber) 14 Jahre gesetzt, den Beginn der Religionsmündigkeit. Usere Älteste ist als Ministrantin ziemlich aktiv und geht immer noch regelmäßig, unser Sohn hat mit 14 sein Styling sehr verändert und geht seither nur noch ganz selten. Das lag aber nicht an der Altersgrenze für den Gottesdienstbesuch, das war vorher eigentlich kein Thema, sondern an der für den Haarschnitt: Irokesenschnitt und Punkerkluft erst ab 14. Der jüngste ist 11; wenn er durch das Beispiel seines Bruder angeregt, früher rebelliert, werden wir 14 bstimmt nicht durchsetzen können, und es auch gar nicht wollen. Wenn das Kind unabhängig von einer konkreten Unlustsituation deutlich sagt, dass es nicht mehr möchte, dann kann man dagegen zunächst einmal nichts ausrichten. Gott sei Dank ist das Christentum ja eine Religion der persönlichen Entscheidung.

 

Tischgebet gibt es bei uns aber schon. Schließlich ist das ja auch ein persönliches Bedürfnis von meiner Frau und mir. Dagegen gab´s gelegentlich mal Proteste, als die Kinder ganz klein waren, in der Trotzphase. Damals haben wir gesagt: mitbeten muss keiner, ruhig sein aber schon.

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Heute früh gab es bei uns etwas Gemaule, weil die Söhne (12,13) Dienst hatten, dh bei der Hl. Messe anläßlich einer Priesterweihe singen mußten. Lustige Argumente: "Es gibt sowieso genug Priester, warum müssen jedes Jahr welche geweiht werden..." - Die normalen Dienste in den Hl. Messen werden akzeptiert und auch der Meßbesuch, wenn kein Dienst ist, und die Tochter (10) sucht sich inzwischen selbst aus, ob sie mit in die Kathedrale geht oder in die Pfarrkirche. Wegen des heutige Dienstes wurde allerdings schon darum gefeilscht, ob stattdessen der Pfingstmontag "frei" ist. Mal sehen, wie sie das am Montag sehen. Aufmuntern ja, aber richtiger Druck wäre kontraproduktiv. Wenn sie aber mitbekommen, daß es den Eltern selbst wichtig ist, die Hl. Messe zu besuchen, wird langfristig schon was hängenbleiben, ich hätte da keine Sorge, wenn sie mal eine kirchenferne Phase hätten. Auch das Tischgebet ist üblich. Die Kinder bestehen darauf, interessanterweise auch bei Restaurantbesuchen und bisher habe ich nicht beobachtet, daß es ihnen vor Freunden peinlich wäre. Akzeptiert ist auch, daß sonntags etwas besonderes ist, daß es nach der Messe ein großes Familienessen meist mit Besuch gibt, daß nicht eingekauft wird etc. Aber die schwierige Zeiten kommen erst noch... Das mit der Studie und der Bedeutung der Väter hat mich so etwas überrascht (gibts da nähere Angaben dazu?) Grüße, KAM

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Ein ganz kleines bisschen muß die Mutter auch dazu beitragen. :angry:

 

Der Anteil ist erheblich, allein weil das Sonntagsessen die Fortsetzung der Liturgie mit anderen Mitteln ist ;-) Grüße, KAM

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Lieber Matthias,

 

Das finde ich total interessant und hätte auch nicht damit gerechnet. Es wird ja gerade von Bischöfen immer sehr stark die Bedeutung der Mutter herausgehoben. Vielleicht ist es so, dass man den mütterlichen Glauben, gerade weil Frauen oft eine stärkere spirituelle Veranlagung habe, eher als etwas normales und kulturell geprägtes ansieht. Die Erfahrung dagegen, dass der Vater tatsächlich vor etwas in die Knie geht und die Begrenzung seiner Macht ganz deutlich eingesteht, einen gößeren Eindruck auf das Kind macht.

(Das ist jetzt natürlich Küchenpsychologie aus dem hohlen Bauch heraus :angry: )

Die Gründe dafür kenne ich auch nicht, ich kann nur aus meiner persönlichen Erfahrung berichten:

Die Gläubigkeit meines Vaters ist für mich viel "glaubwürdiger" als die meiner Mutter oder meiner Großmutter. Bei letzteren vermute ich doch einiges an Tradition und Sozialisation, bei meinem Vater vermute ich, dass er sich bewußter damit auseinander gesetzt hat und seinen Glauben besser durchdacht hat.

 

.... Irokesenschnitt und Punkerkluft ...

Du Ärmster, mein Beileid. :D

 

Wenn das Kind unabhängig von einer konkreten Unlustsituation deutlich sagt, dass es nicht mehr möchte, dann kann man dagegen zunächst einmal nichts ausrichten. Gott sei Dank ist das Christentum ja eine Religion der persönlichen Entscheidung.

Ich finde es in einer solchen Situation wichtig, mit dem Kind im Gespräch zu bleiben. Nicht, um "etwas auszurichten", sondern um dem Kind Gelegenheit zu geben, seine Gedanken zu formulieren.

 

Tischgebet gibt es bei uns aber schon. Schließlich ist das ja auch ein persönliches Bedürfnis von meiner Frau und mir. Dagegen gab´s gelegentlich mal Proteste, als die Kinder ganz klein waren, in der Trotzphase. Damals haben wir gesagt: mitbeten muss keiner, ruhig sein aber schon.

Dieses persönliche Bedürfnis ist wahrscheinlich ein besseres Argument als viele Vorträge und Predigten.

 

Liebe Grüße, Gabriele

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Ein ganz kleines bisschen muß die Mutter auch dazu beitragen. :D

 

Der Anteil ist erheblich, allein weil das Sonntagsessen die Fortsetzung der Liturgie mit anderen Mitteln ist ;-) Grüße, KAM

Oh je, das auch noch!

Bei uns kocht nicht selten der Vater.

Da bin ich dann wohl überflüssig? :angry:

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Ich finde diese Diskussion schon recht interessant...

 

Also ich kann dazu folgendes beitragen:

 

Meine Schwiegermutter wurde als Kind in die Kirche gezwungen, inzwischen ist sie ausgetreten.

Die anderen aus dem Umfeld nehmen den Kirchenbesuch eher als Verpflichtung wahr (Naja, ist er ja katholisch betrachtet auch...). Das macht sich dann auch darin bemerkbar, daß diese Leute es dankbar hinnehmen, wenn Veranstaltungen ausfallen, z.B. die *** Fronleichnams-Prozession. Es kommt zwar keiner auf die Idee, es einfach mal ruhig angehen zu lassen und nicht hinzugehen, dafür ist das MÜSSEN zu sehr eingetreten, aber für Religiösität halte ich das nicht, eher für Brauchtumspflege.

 

Ich behaupte, daß man durch Zwang niemanden bekehren kann, das müssten die Kirchen ja eigentlich schon bei den Juden gemerkt haben. :D:angry:

 

Es reicht jetzt. Das wollen wir uns nicht angewöhnen: Sokrates

Edited by Sokrates
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Ein ganz kleines bisschen muß die Mutter auch dazu beitragen. :)
Der Anteil ist erheblich, allein weil das Sonntagsessen die Fortsetzung der Liturgie mit anderen Mitteln ist ;-) Grüße, KAM
Oh je, das auch noch!

Bei uns kocht nicht selten der Vater.

Da bin ich dann wohl überflüssig? :angry:

Naja, die Kinder sind da, Deine Arbeit ist getan... :D;)

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Wie schaut das bei Euch aus? Wie geht ihr mit den Einwänden Eurer Kinder um - ab welchem Alter lasst ihr sie selbst entscheiden (habt ihr sie selbst entscheiden lassen)? Ist ein Tischgebet mit Euren Kindern noch Usus?
Wir halten unser Haus und Leben gebets- und kirchgangfrei. Bislang gab es noch keine Einwände seitens unseres Sohnes. Er ist aber noch nichtmal 5 und wann wir ihn selbst entscheiden lassen, kann ich noch nicht sagen, das ist weniger eine Frage des Alters als der Reife und des Interesses.
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Wir halten unser Haus und Leben gebets- und kirchgangfrei. Bislang gab es noch keine Einwände seitens unseres Sohnes. Er ist aber noch nichtmal 5 und wann wir ihn selbst entscheiden lassen, kann ich noch nicht sagen, das ist weniger eine Frage des Alters als der Reife und des Interesses.
:D

Hallo Lissie, das Letztere kann man machen, wenn man ein Kind hat.

Wenn es aber mehrere sind, die vom Alter her relativ knapp hintereinander sind, erspart man sich ziemlich viel an Eifersüchteleien und Diskussionen, wenn es für verschiedene Dinge eine für alle gültige und erkennbare Deadline gibt (für das erste Handy z.B. auch):

Sowas dient dann einfach der Schonung der Nerven der Eltern :angry: .

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