Flo77 Posted May 29, 2007 Report Share Posted May 29, 2007 Hallo Zusammen, Pfingstsonntag ist es mir wieder mal schmerzlich aufgefallen: in meiner Erinnerung haben wir vor 20 Jahren mehr Aufwand in der Messe betrieben. Es waren grundsätzlich 4 Meßdiener eingeteilt. Davon 2 zur Assistenz während des Wortgottesdienstes und 2 für die Eucharistiefeier. Die beiden für den Wortgottesdienst saßen zur Rechten und Linken von Pastor und waren meistens die jüngeren, unerfahreneren. In der Kirche lag das Evangeliar idR nicht schon am Ambo sondern entweder auf dem Altar oder auf einem extra Tischchen (ganz genau erinnere ich mich nicht mehr). Der Job der Minis war es während des Hallelujas zwei relativ große Kerzenleuchter von der Kredenz zu holen und damit den Priester von seinem Sitz zum Evangeliar, von dort zum Ambo und wieder zurück zu flankieren. Hatte der Priester das Evangeliar wieder abgelegt und schritt zum Ambo zur Predigt brachten die Minis die Leuchter wieder weg. Die beiden anderen machten Gabenbereitung und klingeln. Ich erinnere mich an eine Vorabendmesse, die ich allein mit unserem Küster ministrieren musste - da war ich gerade 5 Wochen Mini - leider kann ich nicht mehr sagen, wie wir's da mit den Leuchtern gehalten haben. Ich glaube das letzte Mal, daß ich diese Evangeliumsleuchter gesehen habe war in der Osternacht - selbst jetzt an Pfingsten hatten wir nur 2 Minis und keine Leuchter (ich weiß nicht mehr ob wir früher also Mitte bis Ende der 80er auch Pfingsten Flambeaus hatten, aber ich meine sie wären öfter im Einsatz gewesen als früher). War mein Pfarrer vor 20 Jahren einfach nur spleenig, daß er auf solche Sachen Wert gelegt hat oder ist das wirklich einfach im Laufe der Zeit verschwunden? Aber damals hatten wir auch auf jeder Seite vom Altar je 3 massive eiserne Kerzenständer von mind. 80 cm Höhe (die wir als Minis nicht alleine bewegen konnten) stehen mit echten Wachskerzen von mMn mind. 60 cm wenn sie neu waren. DAS machte noch was her ... (dafür standen auf dem Altar selbst nur Blumen und das Altarkreuz). Link to comment Share on other sites More sharing options...
Explorer Posted May 29, 2007 Report Share Posted May 29, 2007 Bei uns wird's an jedem Sonn- und Feiertag genau so gemacht, wie du es hier beschreibst - mit Leuchtern, Evangelienprozession usw. Werktage sind etwas einfacher gehalten. Link to comment Share on other sites More sharing options...
ThomasB. Posted May 29, 2007 Report Share Posted May 29, 2007 Bei uns wird's an jedem Sonn- und Feiertag genau so gemacht, wie du es hier beschreibst - mit Leuchtern, Evangelienprozession usw. Dito - an hohen Feiertagen nehmen wir ein sehr schönes Pracht-Evangeliar. Link to comment Share on other sites More sharing options...
ramibo Posted May 29, 2007 Report Share Posted May 29, 2007 JEDEN Gottesdienst ab 4 Ministranten. Übrigens, in der Osternacht entfallen die Leuchter beim Evangelium. Dafür sind die Kerzen der Gemeinde an. Link to comment Share on other sites More sharing options...
benedetto Posted May 29, 2007 Report Share Posted May 29, 2007 Ich habe die genau umgekehrte Erfahrung gemacht. In meiner Kindheit und Jugendzeit im Rheinland waren die Messen eher schnörkellos, wenngleich immer mit vier Ministranten (zwei sammelten die Kollekte ein, die anderen brachten die Gaben und assistierten bei der Eucharistie). Assistenz beim Wortgottesdienst gab es garnicht. In Brandenburg ist es genau so, wie in der Threaderöffnung beschrieben. Sonntags wird es so gehandhabt, dass alle anwesenden Ministranten dienen dürfen, so dass teilweise 10 und mehr Minis ministrieren. Ich trauere ein bißchen der rheinischen Schlichtheit meiner Jugendtage nach, aber man gewöhnt sich an alles - es mutet aber noch immer sonderbar an, wenn ein Ministrant als Buchständer gebraucht wird. Es liegt wohl weniger am allgemeinen Zeitgeist, als an der Einstellung des Zelebranten, wie die konkrete Gestaltung aussieht. Link to comment Share on other sites More sharing options...
Franciscus non papa Posted May 29, 2007 Report Share Posted May 29, 2007 JEDEN Gottesdienst ab 4 Ministranten.Übrigens, in der Osternacht entfallen die Leuchter beim Evangelium. Dafür sind die Kerzen der Gemeinde an. und vor allem die osterkerze, das licht des auferstandenen! Link to comment Share on other sites More sharing options...
Flo77 Posted May 29, 2007 Author Report Share Posted May 29, 2007 Bei uns wird's an jedem Sonn- und Feiertag genau so gemacht, wie du es hier beschreibst - mit Leuchtern, Evangelienprozession usw. Werktage sind etwas einfacher gehalten.Vllt. ist die Gemeinde einfach zu klein um jeden Sonntag 4 Minis aufbieten zu können (in Franken wurde jedes anwesende Kind zum Dienst gerufen - da waren's dann schnell 5 oder 6 Minis. Allerdings erinnere mich auch da nicht an die Evangeliumsleuchter.) Hier liegt meistens das Evangeliar schon auf dem Ambo und die Leuchter fehlen. Schade eigentlich. Link to comment Share on other sites More sharing options...
OneAndOnlySon Posted May 30, 2007 Report Share Posted May 30, 2007 Bei uns werden die Leuchter in jeder Messe und jedem Wogo ab 2 Minis verwendet: Zum Einzug, zur Lesung und zum Evangelium. An besonders hohen Feiertagen (Ostern & Weihnachten) gibt es auch eine richtige Evangeliumsprozession(*) von der Sakristei aus. *Bei einer Evangelienprozession müssten ja mindestens zwei Evangeliare prozessiert werden... Link to comment Share on other sites More sharing options...
Mariamante Posted May 30, 2007 Report Share Posted May 30, 2007 Pfingstsonntag ist es mir wieder mal schmerzlich aufgefallen: in meiner Erinnerung haben wir vor 20 Jahren mehr Aufwand in der Messe betrieben. Das ist natürlich nicht überall gleich. Aber da ich verschiedene Kirchen, hl. Messen besuche fällt mir mancherorts schon ein gewisser liturgischer Minimalismus auf.War mein Pfarrer vor 20 Jahren einfach nur spleenig, daß er auf solche Sachen Wert gelegt hat oder ist das wirklich einfach im Laufe der Zeit verschwunden? Wenn ich am Land am Sonntag in einer kl. Wallfahrtskirche die hl. Messe mitfeiere- und es sind Ministranten anwesend- dann werden die Kerzen beim Verlesen des hl. Evangeliums verwendet. Link to comment Share on other sites More sharing options...
Lucie Posted May 30, 2007 Report Share Posted May 30, 2007 Ich habe die genau umgekehrte Erfahrung gemacht. In meiner Kindheit und Jugendzeit im Rheinland waren die Messen eher schnörkellos, wenngleich immer mit vier Ministranten (zwei sammelten die Kollekte ein, die anderen brachten die Gaben und assistierten bei der Eucharistie). Assistenz beim Wortgottesdienst gab es garnicht.In Brandenburg ist es genau so, wie in der Threaderöffnung beschrieben. Sonntags wird es so gehandhabt, dass alle anwesenden Ministranten dienen dürfen, so dass teilweise 10 und mehr Minis ministrieren. Ich trauere ein bißchen der rheinischen Schlichtheit meiner Jugendtage nach, aber man gewöhnt sich an alles - es mutet aber noch immer sonderbar an, wenn ein Ministrant als Buchständer gebraucht wird. Es liegt wohl weniger am allgemeinen Zeitgeist, als an der Einstellung des Zelebranten, wie die konkrete Gestaltung aussieht. Das wundert mich jetzt wirklich. Ich fand es im Rheinland immer wesentlich pompöser als in der ostdeutschen Diaspora. Ministrant als Buchständer Aber wie betet der Pfarrer anders das Tagesgebet? Vom Altar aus? Ich meine, wenn ihm keiner das Buch hält, kann er ja nicht die Hände erheben? Link to comment Share on other sites More sharing options...
OneAndOnlySon Posted May 30, 2007 Report Share Posted May 30, 2007 Ministrant als Buchständer Aber wie betet der Pfarrer anders das Tagesgebet? Vom Altar aus? Ich meine, wenn ihm keiner das Buch hält, kann er ja nicht die Hände erheben? Dafür gibt es Lesepulte. Link to comment Share on other sites More sharing options...
Lucie Posted May 30, 2007 Report Share Posted May 30, 2007 Ministrant als Buchständer Aber wie betet der Pfarrer anders das Tagesgebet? Vom Altar aus? Ich meine, wenn ihm keiner das Buch hält, kann er ja nicht die Hände erheben? Dafür gibt es Lesepulte. Also geht er zum Ambo und spricht es von dort? Link to comment Share on other sites More sharing options...
Flo77 Posted May 30, 2007 Author Report Share Posted May 30, 2007 Es gibt transportable Buchständer, die vor dem Priestersitz aufgestellt werden können. Link to comment Share on other sites More sharing options...
Lucie Posted May 30, 2007 Report Share Posted May 30, 2007 @zum thread-Thema Der Wegfall des Lichterzuges zum Evangelium ist leider vielerorts zu beobachten, wobei das sicher eher nicht an fehlenden Minis liegt. Ich fürchte, es steckt die Scheu dahinter, das Evangelium gegenüber dem AT (besonders, wenn es keine NT-Lesung gibt) noch mehr abzusetzen, als es durch das Aufstehen der Gemeinde ohnehin schon geschieht. Link to comment Share on other sites More sharing options...
Flo77 Posted May 30, 2007 Author Report Share Posted May 30, 2007 Wo wird denn heute die AT- der NT-Lesung vorgezogen? (Man muss ja schon suchen wo noch alle 2 Lesungen gelesen werden) Link to comment Share on other sites More sharing options...
Lucie Posted May 30, 2007 Report Share Posted May 30, 2007 Es gibt transportable Buchständer, die vor dem Priestersitz aufgestellt werden können. Und der Buchständer steht die ganze Zeit beim Priestersitz und das Tagesgebet ist schon vorher dort abgelegt? Und wird der Buchständer sonst noch für etwas gebraucht? (Entschuldigt meine Ignoranz, aber ich kenne es halt nur so, dass ein Ministrant das Buch vom Altar holt und dem Priester hinhält). Link to comment Share on other sites More sharing options...
OneAndOnlySon Posted May 30, 2007 Report Share Posted May 30, 2007 Also geht er zum Ambo und spricht es von dort?Das fände ich die schlechteste Lösung, auch wenn es in einigen Kirchen kaum anders geht. Ich meinte - wie Flo schon geschrieben hat - ein Lesepult am Priestersitz, auf dem das Messbuch, das Fürbittbuch und der Gottesdienstablauf Platz finden. Es schaut sicherlich gut aus, wenn der Priester frei ohne Pult steht und spricht. Wenn er aber fast komplett von einem Ministranten mit Buch verdeckt wird (am Sonntag in Speyer war's besonders extrem), ist der Nutzen des Minimalismus doch eher zweifelhaft. Link to comment Share on other sites More sharing options...
Lucie Posted May 30, 2007 Report Share Posted May 30, 2007 (Man muss ja schon suchen wo noch alle 2 Lesungen gelesen werden) Ja, leider. Wo wird denn heute die AT- der NT-Lesung vorgezogen? Bei uns wird deutlich öfter die alttestamentliche Lesung genommen. Link to comment Share on other sites More sharing options...
Flo77 Posted May 30, 2007 Author Report Share Posted May 30, 2007 Das Ding steht die ganze Messe über dort und dient auch als Ablage für die priesterliche Zettelwirtschaft, Gesangbuch und sonst benötigte Requisiten. Wann jetzt welcher Zettel platziert wird kann ich jetzt nicht sagen. Link to comment Share on other sites More sharing options...
OneAndOnlySon Posted May 30, 2007 Report Share Posted May 30, 2007 Wo wird denn heute die AT- der NT-Lesung vorgezogen?Bei uns. Wir verwenden die Leuchter aber wie gesagt auch bei allen Lesungen. In Kindergottesdiensten finde ich es besonders schön, wenn die Kinder beim Zwischengesang eine Kerze anzünden dürfen und mit der dann zum Ambo kommen. Link to comment Share on other sites More sharing options...
Flo77 Posted May 30, 2007 Author Report Share Posted May 30, 2007 Es schaut sicherlich gut aus, wenn der Priester frei ohne Pult steht und spricht.Oh ja - frei gedichtete Tagesgebete sind ja so stimmungsvoll ... (Gilt übrigens auch für Hochgebete.) Link to comment Share on other sites More sharing options...
OneAndOnlySon Posted May 30, 2007 Report Share Posted May 30, 2007 Es schaut sicherlich gut aus, wenn der Priester frei ohne Pult steht und spricht.Oh ja - frei gedichtete Tagesgebete sind ja so stimmungsvoll ... (Gilt übrigens auch für Hochgebete.) Nein! Die nicht! Ich meinte das Kreuzzeichen, den liturgischen Gruß, das Kyrie usw. Link to comment Share on other sites More sharing options...
Lucie Posted May 30, 2007 Report Share Posted May 30, 2007 Also geht er zum Ambo und spricht es von dort?Das fände ich die schlechteste Lösung, auch wenn es in einigen Kirchen kaum anders geht. Ich meinte - wie Flo schon geschrieben hat - ein Lesepult am Priestersitz, auf dem das Messbuch, das Fürbittbuch und der Gottesdienstablauf Platz finden. Es schaut sicherlich gut aus, wenn der Priester frei ohne Pult steht und spricht. Wenn er aber fast komplett von einem Ministranten mit Buch verdeckt wird (am Sonntag in Speyer war's besonders extrem), ist der Nutzen des Minimalismus doch eher zweifelhaft. Minimalistisch finde ich es nicht, wenn das Tagesgebet vom Altar geholt und von einem Menschen statt von einem Pult gehalten wird, im Gegenteil verleiht es ihm eine größere Würde. Außerdem sorgt es wenigstens für eine kurze Besinnungspause nach dem "Oremus", die ansonsten leicht weggelassen wird (nicht umsonst hieß das Gebet früher ja auch "Kollektengebet"). Können muss es der Ministrant natürlich auch und er sollte vielleicht nicht länger sein als der Priester. Link to comment Share on other sites More sharing options...
Franciscus non papa Posted May 30, 2007 Report Share Posted May 30, 2007 Ministrant als Buchständer Aber wie betet der Pfarrer anders das Tagesgebet? Vom Altar aus? Ich meine, wenn ihm keiner das Buch hält, kann er ja nicht die Hände erheben? Dafür gibt es Lesepulte. lol, ich stell mir grade die osternachtliturgie vor... Link to comment Share on other sites More sharing options...
OneAndOnlySon Posted May 30, 2007 Report Share Posted May 30, 2007 lol, ich stell mir grade die osternachtliturgie vor...Dunkel ist mir deiner Rede Sinn. Link to comment Share on other sites More sharing options...
Recommended Posts