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Wann und wie hat Jesus erfahren, dass ER Gottes Sohn ist?


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Ist es aber nicht so, daß sehr umstritten ist, ob Jesus für unsere Sünden gestorben ist. Waren es nicht eher politische Gründe, die zu seiner Kreuzigung geführt haben?

 

Josef Berens

Daraus einen Gegensatz herzustellen ist die Methode von Fundis und Berufskritikern. Natürlich hatte die Kreuzigung Jesu politische Gründe. Das schließt die theologische Deutung, dass Jesus wegen unserer Sünden sterben musste, nicht aus. Die Diskussion hatten wir übrigens schon einmal hier.

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Sohn Gottes , dass ist ja nicht so eine statische Sache, die man unabhängig von seinem Verhalten hat (so etwa wie die Augenfarbe), sondern es bedeutet: er hat uns durchseinen Tod am Kreuz erlöst.

wie siehst Du in diesem Zusammenhang die Aussage des Glaubensbekenntnisses:

 

Für uns Menschen und zu unserem Heil

ist er vom Himmel herabgekommen.....

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Ist es aber nicht so, daß sehr umstritten ist, ob Jesus für unsere Sünden gestorben ist. Waren es nicht eher politische Gründe, die zu seiner Kreuzigung geführt haben?

Hat sein Kreuzestod irgend etwas für uns bewirkt? Was meinst Du, lieber Josef??

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Ist es aber nicht so, daß sehr umstritten ist, ob Jesus für unsere Sünden gestorben ist. Waren es nicht eher politische Gründe, die zu seiner Kreuzigung geführt haben?

Hat sein Kreuzestod irgend etwas für uns bewirkt? Was meinst Du, lieber Josef??

Die Frage wird wohl nicht eindeutig und mit letzter Sicherheit zu beantworten sein.

 

Liebe Grüße

Josef

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Ist es aber nicht so, daß sehr umstritten ist, ob Jesus für unsere Sünden gestorben ist. Waren es nicht eher politische Gründe, die zu seiner Kreuzigung geführt haben?

Hat sein Kreuzestod irgend etwas für uns bewirkt? Was meinst Du, lieber Josef??

Die Frage wird wohl nicht eindeutig und mit letzter Sicherheit zu beantworten sein.

 

Liebe Grüße

Josef

Auf der Wissens-Ebene ist das nicht mit letzter Sicherheit zu beantworten, aber auf der Glaubens-Ebene schon.

 

Was glaubst Du, Josef? Hat Jesu Kreuzestod irgend etwas für uns, für Dich bewirkt?

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Ist es aber nicht so, daß sehr umstritten ist, ob Jesus für unsere Sünden gestorben ist. Waren es nicht eher politische Gründe, die zu seiner Kreuzigung geführt haben?

Hat sein Kreuzestod irgend etwas für uns bewirkt? Was meinst Du, lieber Josef??

Die Frage wird wohl nicht eindeutig und mit letzter Sicherheit zu beantworten sein.

 

Liebe Grüße

Josef

Auf der Wissens-Ebene ist das nicht mit letzter Sicherheit zu beantworten, aber auf der Glaubens-Ebene schon.

 

Was glaubst Du, Josef? Hat Jesu Kreuzestod irgend etwas für uns, für Dich bewirkt?

Eindeutig und mit letzter Sicherheit weiß man daß wohl nicht.

 

Josef

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Auf der Wissens-Ebene ist das nicht mit letzter Sicherheit zu beantworten, aber auf der Glaubens-Ebene schon.

 

Was glaubst Du, Josef? Hat Jesu Kreuzestod irgend etwas für uns, für Dich bewirkt?

Eindeutig und mit letzter Sicherheit weiß man daß wohl nicht.

 

Josef

Eindeutig und mit letzter Sicherheit weiß ich nur, dass du Gabrieles Frage noch einmal lesen solltest.

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Ja.

Die Abkürzung für die lateinische Version Iesus Nazaraeus Rex Iudaeorum.

Die hebräische Version, die auch am Kreuz befestigt war, lautet Jeshua Hanozri Wemelek Hajehudim.

 

Aber bei derlei handelt sich's in Wahrheit um ein Glaubensbekenntnis des Verfassers.

Hätte Pilatus sowas wirklich ans Kreuz schreiben lassen, hätt's wohl einen allgemeinen Aufstand gegeben.

Und dazwischen stand es auch noch auf gut griechisch:

Iesous o Nazoraios, o Basileus ton Ioudaion.

 

Nebenbei hat es diesen "allgemeinen" Aufstand gegeben:

 

21 Die Hohenpriester der Juden sagten zu Pilatus: Schreib nicht: Der König der Juden, sondern dass er gesagt hat: Ich bin der König der Juden. 22 Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben.

Na, unter allgemeinem Aufstand stell ich mir aber was anderes vor!

Anscheinend ist nicht durchgekommen, was ich meinte: Stellt man, wie bei INRI, die Anfangsbuchstaben zusammen, kommt in der hebräischen Version JHWH heraus. Demnach wäre an Jesu Kreuz schlicht und weithin sichtbar die Aufschrift "Gott" montiert gewesen.

Das, denk ich, hätte realiter nicht einmal Pilatus gewagt.

Es gibt keinen Hinweis dafür, dass auf der Tafel nur die Anfangsbuchstaben standen, das ist eine spätere Verkürzung der christlichen Ikonografie. In der Kirche Santa Croce di Gerusalemme in Rom (nähe Vatikan) ist übrigens die von der Kaiserin Helena samt dem Kreuz Christi wiedergefundene Tafel ausgestellt. Ich habe sie selbst schon gesehen und kann bezeugen, dass die Inschrift in allen drei Sprachen (Latein, Griechisch, Hebräisch) ausgeschrieben ist. Somit ist Urdus Theorie hinfällig.

Wieso?

Sie lautet ja: So kann das dort nicht gestanden sein.

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Ja.

Die Abkürzung für die lateinische Version Iesus Nazaraeus Rex Iudaeorum.

Die hebräische Version, die auch am Kreuz befestigt war, lautet Jeshua Hanozri Wemelek Hajehudim.

 

Aber bei derlei handelt sich's in Wahrheit um ein Glaubensbekenntnis des Verfassers.

Hätte Pilatus sowas wirklich ans Kreuz schreiben lassen, hätt's wohl einen allgemeinen Aufstand gegeben.

Und dazwischen stand es auch noch auf gut griechisch:

Iesous o Nazoraios, o Basileus ton Ioudaion.

 

Nebenbei hat es diesen "allgemeinen" Aufstand gegeben:

 

21 Die Hohenpriester der Juden sagten zu Pilatus: Schreib nicht: Der König der Juden, sondern dass er gesagt hat: Ich bin der König der Juden. 22 Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben.

Na, unter allgemeinem Aufstand stell ich mir aber was anderes vor!

Anscheinend ist nicht durchgekommen, was ich meinte: Stellt man, wie bei INRI, die Anfangsbuchstaben zusammen, kommt in der hebräischen Version JHWH heraus. Demnach wäre an Jesu Kreuz schlicht und weithin sichtbar die Aufschrift "Gott" montiert gewesen.

Das, denk ich, hätte realiter nicht einmal Pilatus gewagt.

Es gibt keinen Hinweis dafür, dass auf der Tafel nur die Anfangsbuchstaben standen, das ist eine spätere Verkürzung der christlichen Ikonografie. In der Kirche Santa Croce di Gerusalemme in Rom (nähe Vatikan) ist übrigens die von der Kaiserin Helena samt dem Kreuz Christi wiedergefundene Tafel ausgestellt. Ich habe sie selbst schon gesehen und kann bezeugen, dass die Inschrift in allen drei Sprachen (Latein, Griechisch, Hebräisch) ausgeschrieben ist. Somit ist Urdus Theorie hinfällig.

Wieso?

Sie lautet ja: So kann das dort nicht gestanden sein.

Ich kann mich nicht mehr erinnern, ob die hebräische Inschrift auf der TAfel in Santa Croce den Wortlaut hat, den du vermutest, aber den Aufruhr hätte wohl nur die Abkürzung oder die besondere Betonung der Initialen bewirkt. Bei normaler ausgeschriebener Schrift aber wäre wohl der von dir beschriebene Zusammenhang gerade in dieser Situation niemandem aufgefallen.

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Ich les gerade das neue Buch von Peter Klasvogt (Angesprochen und Herausgefordert) und mir kam die Frage auf, wan und wie Jesus eigentlich erfahren hat, dass er Gottes Sohn ist?

Wusste er es schon pränatal also als direkt von Gott offenbart, oder haben es ihm seine Eltern erzählt oder hatte Jesus auch eine Art Berufungserlebnis bei seiner Taufe im Jordan durch Johannes?

 

 

Ich glaube, das volle Bewusstsein über die ganze Aufgabe und die ganze Bedeutung des Begriffes "sohn Gottes" konnte er erst haben, als er vor der Entscheidung stand "Kreuzigung: ja oder nein". Sohn Gottes , dass ist ja nicht so eine statische Sache, die man unabhängig von seinem Verhalten hat (so etwa wie die Augenfarbe), sondern es bedeutet: er hat uns durchseinen Tod am Kreuz erlöst.

 

Die Bereitschaft dazu musste Jesus aber in einer freien Entscheidung zeigen. Freie Entscheidung bedeutet: er hätte sich auch anders entscheiden können. Dann wäre er nicht gekreuzigt worden, dann wären wir nicht erklöst worden, dann wäre er auch nicht unser Erlöser, also auch nicht der Sohn Gottes.

 

Die ganze Fülle der Existenz eines Menschen zeigt sich erst in der Vollendung des Lebens. Vorher ist immer unklar, was jemand ist. Ist ein Mörder wesenhaft ein Mörder? Am Tag vor seiner Tat noch nicht, am Tag danach schon. Und es gibt keine zwangsläufigkeit (zu mindestens aus menschlicher Sicht), dass er die Tat auch begeht. Es ist seine freie Entscheidung, und sie kann immer so oder so ausfallen. Der Mensch, als ganze und vollständige Person, entsteht durch sein Leben.

Ist es aber nicht so, daß sehr umstritten ist, ob Jesus für unsere Sünden gestorben ist. Waren es nicht eher politische Gründe, die zu seiner Kreuzigung geführt haben?

 

Josef Berens

 

Da genau das zu den ältesten Bekenntnissen der Kirche gehört, ist es sehr wahrscheinlich, das Jesu seinen Tod als Sündenerlösung gedeutet hat. Also selbst das historische Argument zieht nicht wirklich.

 

Zudem kommt hinzu, dass es höchst zweifelhaft ist, dass Jesus aus politischen Gründen gestorben ist. Eher nicht, sonst hätte Pilatus nicht so gezögert. Jesus war für die Römer nicht relevant und seine Anhängerschaft scheinbar nicht groß genug, um einen echten Aufruhr zu veranstalten.

 

Am wahrscheinlichsten ist es, dass Jesus aus religiösen Gründen verurteilt wurde, weil er den Tempel(betrieb) in Frage gestellt hat.

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Long John Silver
Am wahrscheinlichsten ist es, dass Jesus aus religiösen Gründen verurteilt wurde, weil er den Tempel(betrieb) in Frage gestellt hat.

 

Das ist eine historisch nicht haltbare Aussage. Die Roemer haben nur Rebellen gekreuzigt, alles andere war ihnen egal. Haendel der besiegten Bevoelkerung untereinander war ihnen gleichgueltig, solange es nicht in Aufruhr gegen den Kaiser ausartete. Genausowenig wurden Verbrecher (Kriminelle) gekreuzigt. Das einzige Verbrechen, dass die Roemer einer Kreuzigung "wuerdig" befanden, war die Rebellion gegen den Kaiser und/oder seine Verunglimpfung. Alles andere wurde an Ort und Stelle mit dem Schwert "erledigt".

Religoese Haendel der besiegten Voelker waren dem roemischen Reich gleichgueltig, solange nicht die Person des Kaisers hinter die einheimischen Goetter zuruecktrat.

 

Das Verbrechen von Jesus in den Augen der Roemer war, dass er sich dank Kaiphas' und Pilatus' Schachzug angeblich als Koenig der Juden ausgegeben hatte, was eine Beleidigung des Kaisers darstellte. Und das war sein Todesurteil.

 

Kaiphas war ein Guenstling des Pilatus, der ihm ermoeglichte, das Amt des Hohen Priester weit ueber die uebliche Zeit einzunehmen. Pilatus was als Schlaechter bekannt, der gern und ausgiebig kreuzigen liess, wenn er nur einen kleinen Grund dazu fand. Er war selbst seinen Vorgesetzten suspekt, die ihn gern abgesetzt haetten, aber keinen richtigen Grund dafuer fanden. Deshalb veranstaltete er auch den ganzen Zirkus mit der suggestiven Befragung des Volkes, um oeffentlich zu hoeren, dass sich Jesus gegen den Kaiser stellte (Koenig der Juden, Sohn Gottes - der Kaiser war fuer die Roemer Gott, die Aussage Sohn Gottes war deshalb fuer sie blasphemisch).

 

Ich habe es in diesem Forum schon mehrmals geschrieben - der Ausdruck, mit dem Jesus in Gethsemane festgenommen wurde, war der Gerichtsausdruck der Roemer fuer die Festnahme eines Aufstaendischen, ein ganz bestimmter Terminus (ich bin momentan sehr weit entfernt von meinem Buecherregal, ich reiche ihn nach, wenn ich wieder zu Hause bin).

 

Des weiteren - meinen Ausfuehrungen nach logisch - wurden mit Jesus zusammen keine Kriminellen gekreuzigt, sondern zwei, die man fuer Rebellen hielt oder als solche erkannt hatte.

 

Das hat nun nix damit zu tun, wie Jesus sich selbst dabei sah und erlebte, es ist der Hintergrund, auf dem die gesamte Kreuzigung von Kaiphas und Pilatus inszeniert wurde, ein Hintergrund, den man anhand der Geschichtsschreibung ueber das Roemische Reich, seine Justiz und sein Verhalten unterworfenen Voelkern nachweisen kann.

 

Die Roemer verurteilten Jesus also nicht, weil er innerhalb seines eigenen Volkes etwas getan hatte, sondern weil er etwas gegen sie getan hatte (ihres Erachtens). Das interne Leben der Juden unter sich war ihnen voellig egal, wer da wen anbetete oder welcher Tempel einging oder nicht. Ich erinnere auch an die Szene im Evangelium mit der Muenze und dem Kaiser. Teile der juedischen Priesterschaft hatten einen Plan, Jesus loszuwerden, und sie arbeiteten daran. Die Frage nach Gott und dem Kaiser war eine Fangfrage, mit deren Beantwortung durch Jesus sie hofften, Material gegen ihn zu haben, um ihn bei Pilatus als Rebell anschwaerzen zu koennen. Jesus durchschaute ihre Absicht und liess sie auflaufen in dieser Szene.

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Sohn Gottes , dass ist ja nicht so eine statische Sache, die man unabhängig von seinem Verhalten hat (so etwa wie die Augenfarbe), sondern es bedeutet: er hat uns durchseinen Tod am Kreuz erlöst.

wie siehst Du in diesem Zusammenhang die Aussage des Glaubensbekenntnisses:

 

Für uns Menschen und zu unserem Heil

ist er vom Himmel herabgekommen.....

 

 

Ich kann mir auf keinen Fall vorstellen, dass das so gemeint ist, das er sich wie weiland Harun-al-Radhid unters Volk gemischt hat, ständig im vollen Bewusstsein der Tatsache, dass er nur mit den Fingern zu schnippen braucht, und das ganze Spiel ist vorbei.

 

Für mich ergibt sich das volle Menschsein einer Person erst it dem Abschluss durch den Tod. Wie viele Menschen haben ihrem Leben in der Todesstunde noch einmal eine Entscheidende Wendung gegeben! Denk mal an die beiden Schächer und ihr unterschiedliches Verhalten.

 

Vom Lebensende aus gesehen ergibt das alles natürlich eine logische Linie, so dass man sagen kann: ja, das war immer derselbe Mensch. Aber von Anfang an ist das nicht klar, es sei denn man stellt die Willensfreiheit in Frage.

 

Was den Titel "Menschensohn/Gottessohn" angeht: aus den Evangelien geht meiner Meinung nach schon hervor, dass Jesus seine messianische Aufgabe auch erkannt hat. Aber dass er sie auch erfolgreich erfüllen würde, das konnte niemand (auf der Erde, d.h. auch er als Mensch) wirklich wissen.

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Am wahrscheinlichsten ist es, dass Jesus aus religiösen Gründen verurteilt wurde, weil er den Tempel(betrieb) in Frage gestellt hat.

 

Das ist eine historisch nicht haltbare Aussage. Die Roemer haben nur Rebellen gekreuzigt, alles andere war ihnen egal. Haendel der besiegten Bevoelkerung untereinander war ihnen gleichgueltig, solange es nicht in Aufruhr gegen den Kaiser ausartete. Genausowenig wurden Verbrecher (Kriminelle) gekreuzigt. Das einzige Verbrechen, dass die Roemer einer Kreuzigung "wuerdig" befanden, war die Rebellion gegen den Kaiser und/oder seine Verunglimpfung. Alles andere wurde an Ort und Stelle mit dem Schwert "erledigt"....

Ich glaube, dass die Thesen von Mat und Silver nicht im Widerspruch zueinander stehen, sondern sich ergänzen.

Aus Sicht des Hohen Rates machte sich Jesus natürlich religiöser Vergehen schuldig, aber um ihn durch Pilatus verurteilen lassen zu können, musste man ihn als politisch gefährlich darstellen. So war diese (vermeintliche) politische Gefahr durch Jesus für Pilatus ausschlaggebend für die Verurteilung.

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Am wahrscheinlichsten ist es, dass Jesus aus religiösen Gründen verurteilt wurde, weil er den Tempel(betrieb) in Frage gestellt hat.

 

Das ist eine historisch nicht haltbare Aussage. Die Roemer haben nur Rebellen gekreuzigt, alles andere war ihnen egal. Haendel der besiegten Bevoelkerung untereinander war ihnen gleichgueltig, solange es nicht in Aufruhr gegen den Kaiser ausartete. Genausowenig wurden Verbrecher (Kriminelle) gekreuzigt. Das einzige Verbrechen, dass die Roemer einer Kreuzigung "wuerdig" befanden, war die Rebellion gegen den Kaiser und/oder seine Verunglimpfung. Alles andere wurde an Ort und Stelle mit dem Schwert "erledigt"....

Ich glaube, dass die Thesen von Mat und Silver nicht im Widerspruch zueinander stehen, sondern sich ergänzen.

Aus Sicht des Hohen Rates machte sich Jesus natürlich religiöser Vergehen schuldig, aber um ihn durch Pilatus verurteilen lassen zu können, musste man ihn als politisch gefährlich darstellen. So war diese (vermeintliche) politische Gefahr durch Jesus für Pilatus ausschlaggebend für die Verurteilung.

 

So ist es. Dass die Römer an der religiösen Dimension kein Interesse haben konnten, ist klar.

 

Was mich aber immer noch insgesamt nachdenklich macht ist, dass der historische Pontius Pilatus als einer galt, der mit großer Brutalität und großem Zynismus die Juden ärgerte, wo er konnte, bis er unhaltbar für die Römer wurde.

Das passt nicht ganz in dieses Bild. Danach hätte er eigentlich Jesus gar nicht verurteilen sollen. Zumindest scheint er normalerweise nicht derjenige gewesen zu sein, der sich von den Juden unter Druck setzen ließ. Aber genau das ist ja eine Schlüsselstelle in der ganzen Geschichte.

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Am wahrscheinlichsten ist es, dass Jesus aus religiösen Gründen verurteilt wurde, weil er den Tempel(betrieb) in Frage gestellt hat.

 

Das ist eine historisch nicht haltbare Aussage. Die Roemer haben nur Rebellen gekreuzigt, alles andere war ihnen egal. Haendel der besiegten Bevoelkerung untereinander war ihnen gleichgueltig, solange es nicht in Aufruhr gegen den Kaiser ausartete. Genausowenig wurden Verbrecher (Kriminelle) gekreuzigt. Das einzige Verbrechen, dass die Roemer einer Kreuzigung "wuerdig" befanden, war die Rebellion gegen den Kaiser und/oder seine Verunglimpfung. Alles andere wurde an Ort und Stelle mit dem Schwert "erledigt"....

Ich glaube, dass die Thesen von Mat und Silver nicht im Widerspruch zueinander stehen, sondern sich ergänzen.

Aus Sicht des Hohen Rates machte sich Jesus natürlich religiöser Vergehen schuldig, aber um ihn durch Pilatus verurteilen lassen zu können, musste man ihn als politisch gefährlich darstellen. So war diese (vermeintliche) politische Gefahr durch Jesus für Pilatus ausschlaggebend für die Verurteilung.

 

So ist es. Dass die Römer an der religiösen Dimension kein Interesse haben konnten, ist klar.

 

Was mich aber immer noch insgesamt nachdenklich macht ist, dass der historische Pontius Pilatus als einer galt, der mit großer Brutalität und großem Zynismus die Juden ärgerte, wo er konnte, bis er unhaltbar für die Römer wurde.

Das passt nicht ganz in dieses Bild. Danach hätte er eigentlich Jesus gar nicht verurteilen sollen. Zumindest scheint er normalerweise nicht derjenige gewesen zu sein, der sich von den Juden unter Druck setzen ließ. Aber genau das ist ja eine Schlüsselstelle in der ganzen Geschichte.

Die Evangelien zeigen doch sehr deutlich, dass Pontius Pilatus sich lange gegen den Willen der Juden sträubte, Jesus zu verurteilen (erst nur Geißelung, Weiterschicken zu Herodes, Abstimmung mit Barabbas). Als er aber ihre Hartnäckigkeit spürte, merkte er, dass es ihnen wohl auch ernst damit war, ihn beim Kaiser anzuschwärzen. So gab er ihnen letztlich nach, spielte ihnen aber noch den letzten Streich, indem er zu ihrem großen Ärger die Tafel "König der Juden" befestigen lies.

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[Die Evangelien zeigen doch sehr deutlich, dass Pontius Pilatus sich lange gegen den Willen der Juden sträubte, Jesus zu verurteilen (erst nur Geißelung, Weiterschicken zu Herodes, Abstimmung mit Barabbas). Als er aber ihre Hartnäckigkeit spürte, merkte er, dass es ihnen wohl auch ernst damit war, ihn beim Kaiser anzuschwärzen. So gab er ihnen letztlich nach, spielte ihnen aber noch den letzten Streich, indem er zu ihrem großen Ärger die Tafel "König der Juden" befestigen lies.

 

 

 

Das ist die johanneische Darstellung. Hinzu kommt die Tendenz der Evangelien, die Schuld mehr und mehr den Juden und weniger den Römern anzulasten.

 

Insofern scheint mir das Ganze noch nicht so recht zu passen. Die Römer lassen sich als Büttel jüdischer Interessen missbrauchen?

 

Klar ist für mich, dass der Impuls der Verurteilung von den Juden ausgegangen ist. Dennoch ist mir das Interesse der Römer nicht klar.

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Klar ist für mich, dass der Impuls der Verurteilung von den Juden ausgegangen ist. Dennoch ist mir das Interesse der Römer nicht klar.

Mir schon: RUHE!

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Ja.

Die Abkürzung für die lateinische Version Iesus Nazaraeus Rex Iudaeorum.

Die hebräische Version, die auch am Kreuz befestigt war, lautet Jeshua Hanozri Wemelek Hajehudim.

 

Aber bei derlei handelt sich's in Wahrheit um ein Glaubensbekenntnis des Verfassers.

Hätte Pilatus sowas wirklich ans Kreuz schreiben lassen, hätt's wohl einen allgemeinen Aufstand gegeben.

Und dazwischen stand es auch noch auf gut griechisch:

Iesous o Nazoraios, o Basileus ton Ioudaion.

 

Nebenbei hat es diesen "allgemeinen" Aufstand gegeben:

 

21 Die Hohenpriester der Juden sagten zu Pilatus: Schreib nicht: Der König der Juden, sondern dass er gesagt hat: Ich bin der König der Juden. 22 Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben.

Na, unter allgemeinem Aufstand stell ich mir aber was anderes vor!

Anscheinend ist nicht durchgekommen, was ich meinte: Stellt man, wie bei INRI, die Anfangsbuchstaben zusammen, kommt in der hebräischen Version JHWH heraus. Demnach wäre an Jesu Kreuz schlicht und weithin sichtbar die Aufschrift "Gott" montiert gewesen.

Das, denk ich, hätte realiter nicht einmal Pilatus gewagt.

Es gibt keinen Hinweis dafür, dass auf der Tafel nur die Anfangsbuchstaben standen, das ist eine spätere Verkürzung der christlichen Ikonografie. In der Kirche Santa Croce di Gerusalemme in Rom (nähe Vatikan) ist übrigens die von der Kaiserin Helena samt dem Kreuz Christi wiedergefundene Tafel ausgestellt. Ich habe sie selbst schon gesehen und kann bezeugen, dass die Inschrift in allen drei Sprachen (Latein, Griechisch, Hebräisch) ausgeschrieben ist. Somit ist Urdus Theorie hinfällig.

Wieso?

Sie lautet ja: So kann das dort nicht gestanden sein.

Ich kann mich nicht mehr erinnern, ob die hebräische Inschrift auf der TAfel in Santa Croce den Wortlaut hat, den du vermutest, aber den Aufruhr hätte wohl nur die Abkürzung oder die besondere Betonung der Initialen bewirkt. Bei normaler ausgeschriebener Schrift aber wäre wohl der von dir beschriebene Zusammenhang gerade in dieser Situation niemandem aufgefallen.

Jo. Sag ich ja die ganze Zeit.

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Klar ist für mich, dass der Impuls der Verurteilung von den Juden ausgegangen ist. Dennoch ist mir das Interesse der Römer nicht klar.

Mir schon: RUHE!

 

vor wem?

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Klar ist für mich, dass der Impuls der Verurteilung von den Juden ausgegangen ist. Dennoch ist mir das Interesse der Römer nicht klar.

Mir schon: RUHE!

Ach was.

Interesse der Römer.

Das ist einfach Pontius Pilatus, der in zeitgenössischen Zeugnissen als übler Geselle, Menschenverächter und Leutschinder dargestellt wird, so dass er schließlich auch ziemlich unehrenhaft von seinem Posten entfernt wurde.

Der agierte nach dem Motto: Umbringen, das G'sindel, je mehr, desto besser!

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Klar ist für mich, dass der Impuls der Verurteilung von den Juden ausgegangen ist. Dennoch ist mir das Interesse der Römer nicht klar.

Mir schon: RUHE!

 

vor wem?

vor aufständischem Volk

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