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Und wer ist Christ?


Graureiher66

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Und was ist, wenn einer sich schon zu Christus bekennt, aber noch nicht getauft ist?

 

Dann ist es kein "voller" Christ. Bei der Taufe heißt es ja, "mit großer Freude nimmt dich die christl. Gemeinde auf...." und deshalb ist um ein echter Christ zu sein die Taufe unabdingbar.

Ein Christ im Besitz der "Begierdetaufe" ist kein voller Christ? In wessen Angesicht? Gottes oder des Menschen?

 

Mir scheint, das müssen wir sowieso für unsere Frage unterscheiden. Die RKK anerkennt, dass man das Heil auch außerhalb der RKK erlangen kann, dass es allein Gottes Wohlgefallen überlassen ist, wen Er zum Heil führt.

 

Damit scheint mir die Frage "Christ oder (noch) nicht Christ?" eine rein menschliche zu sein. Es sind die Menschen, die die Kirche brauchen, um einen optimalen Weg zum Heil zu finden - nicht Gott. Es sind allein die Menschen, denen es wichtig ist, ob und wann einer sich Christ nennen darf oder nicht. Von daher ist der rein formalistische Ansatz vielleicht doch nicht so falsch.

 

Aber muss menschlich = formalistisch sein? Wen ich als Christin Christ nenne, den erkenne ich u.a. auch als einen besonderen Bruder/Schwester an. Gerad als Christin fühle ich mich von Jesus selbst dazu aufgerufen, jeden Mitmenschen als Bruder/Schwester anzusehen. Jetzt jeden Menschen als Christen zu bezeichnen wäre natürlich sinnlos, der Mensch braucht Abgrenzungen, Kategorien.

 

Den Mitmenschen, der sich zu Christus bekennt, werde ich höchst selbstverständlich als Christen betrachten. Der rein formalistische Ansatz würde dem noch nicht getauften Katechumenen sicherlich irgendwo weh tun. "Kein voll(wertig)er Christ" - was für ein fieses Urteil. Zumal schätzungsweise ohne Bedeutung für Gott.

 

Die Integration in die Gemeinschaft sollte nicht aufgrund von Aussschluss, sondern aufgrund von Aufnahme erfolgen. Sprich nicht so sehr durch das Verlangen formaler Schritte seitens des Katechumenen, sondern mehr noch aufgrund der willkommen heißenden Umarmung der Gemeinschaft. Es ist eine Perspektivfrage. Ich betrachte das mehr von der bereitwilligen Liebe her als von der strengen Formalität.

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Und was genau ist es für ein Unterschied "voller und "nicht voller" Christ zu sein?

Wenn du hier unterscheidest mußt du auch erklären können, welche Konsequenzen sich daraus für den betroffenen Menschen ergeben.

 

 

Ich würde es nicht vom Glauben her unterscheiden, wer sich Christ nennen kann und wer nicht. Es geht eher um die Form, für ein volles Christsein ist eine Taufe unabdingbar, in der apostolischen Zeit war die Taufe notwendig um sich vom Judentum abzugrenzen. Also ist der Unterschied formal. In Sachen Heil ist es egal ob man getauft ist oder nicht.

 

Hallo Flo,

 

ich halte schon solche begriffliche Abstufungen für gefährlich (dasselbe gilt auch für die Kirchenabstufungen, die die RKK vornimmt). Zuerst ist es "formal", dann denken sich Theologen , dass dieser formale Unterschied auch auf das Heil Auswirkungen haben muß und prompt landen alle "nicht volle" Christen im Limbus.

 

Theologen sind gefährlich.

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Hallo Flo,

 

ich halte schon solche begriffliche Abstufungen für gefährlich (dasselbe gilt auch für die Kirchenabstufungen, die die RKK vornimmt). Zuerst ist es "formal", dann denken sich Theologen , dass dieser formale Unterschied auch auf das Heil Auswirkungen haben muß und prompt landen alle "nicht volle" Christen im Limbus.

 

Theologen sind gefährlich.

Wenn sie in solch magische Denkstrukturen zurückfallen, sicher. Ich hoffe, dass dahin kein Weg mehr zurück geht. Aber schon richtig, man muss wachsam bleiben.

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Wer sich auf den Namen Jesu taufen lässt bzw. getauft wurde und sich zu Christus bekennt, ist Christ.

Als zusätzliches Kriterium würde ich schon noch nennen, dass er das Bekenntnis zusammen mit anderen ablegt, obwohl das vielleicht irgendwie mit dem "Sich-taufen-Lassen verbunden ist.

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Theologen sind gefährlich.

 

Echt? :axeman:

Klar Besonders "manche" Theologen - die sind ganz furchtbar doll gefährlich.

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Als zusätzliches Kriterium würde ich schon noch nennen, dass er das Bekenntnis zusammen mit anderen ablegt, obwohl das vielleicht irgendwie mit dem "Sich-taufen-Lassen verbunden ist.
Wie meinst du das? *aufdemschlauchsteh*
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Als zusätzliches Kriterium würde ich schon noch nennen, dass er das Bekenntnis zusammen mit anderen ablegt, obwohl das vielleicht irgendwie mit dem "Sich-taufen-Lassen verbunden ist.
Wie meinst du das? *aufdemschlauchsteh*

Äh. Was genau?

Auf die Selbstbezeichnung "Christ" gibt's ja kein Copyright.

Dennoch meine ich, dass das Glauben in Gemeinschaft wesentlich dazu gehört. Ich halt's für so wesentlich, dass ich es unbedingt extra gesagt haben will.

Obwohl's, formal betrachtet, nicht nötig ist, weil einer der sich taufen "lässt", damit ja anzeigt, dass er den Glauben von jemand anderem angenommen hat.

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Als zusätzliches Kriterium würde ich schon noch nennen, dass er das Bekenntnis zusammen mit anderen ablegt, obwohl das vielleicht irgendwie mit dem "Sich-taufen-Lassen verbunden ist.
Wie meinst du das? *aufdemschlauchsteh*

 

Sorry.

Mein Provider spinnt manchmal. Mein Computer auch, und wenn sie gemeinsam spinnen, ist es noch harmlos, wenn eine Verdoppelung herauskommt. :angry:

bearbeitet von urdu
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Gerlinde Blosche

Wer sich auf den Namen Jesu taufen lässt bzw. getauft wurde und sich zu Christus bekennt, ist Christ.

Als zusätzliches Kriterium würde ich schon noch nennen, dass er das Bekenntnis zusammen mit anderen ablegt, obwohl das vielleicht irgendwie mit dem "Sich-taufen-Lassen verbunden ist.

Die Taufe ist ein sakramentales Zeichen dafür, dass der Getaufte zu Christus gehört und dadurch ein neues Leben in Christus beginnt (1Kor 6,11, 2 Kor, 5,17) . Dies im Leben zu bekennen schließt selbstverständlich mit ein, dass ich als getaufter Christ mein Leben in der Gemeinschaft aller Menschen nach seinem Willen im Glauben an den Beistand Gottes gestalten will.

Liebe Grüße, Gerlinde

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Die Gnade der Taufe muß vom Menschen durch seinen Glauben angenommen werden
"muß"? das klingt doch sehr nach großer Anstrengung! ich muß etwas tun dafür? echt?
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Gerlinde Blosche
Die Gnade der Taufe muß vom Menschen durch seinen Glauben angenommen werden
"muß"? das klingt doch sehr nach großer Anstrengung! ich muß etwas tun dafür? echt?

Nach katholischer Lehre empfangen wir die Gnade Gottes in der Taufe ohne Vorleistung von unserer Seite. Aber wir sollen natürlich als getaufte Christen auf diese empfangene zuvorkommende Gnade antworten, indem wir uns immer wieder um ein gottgefälliges Leben bemühen. Die Antwort auf die zuvorkommende Gnade liegt freilich in der Freiheit des Menschen.

Liebe Grüße, Gerlinde

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Nach katholischer Lehre empfangen wir die Gnade Gottes in der Taufe ohne Vorleistung von unserer Seite. Aber wir sollen natürlich als getaufte Christen auf diese empfangene zuvorkommende Gnade antworten, indem wir uns immer wieder um ein gottgefälliges Leben bemühen. Die Antwort auf die zuvorkommende Gnade liegt freilich in der Freiheit des Menschen.

Liebe Grüße, Gerlinde

Danke, Gerlinde. So gut hätte ich das nicht sagen können.

 

 

 

ich versuche, ob ich das richtig verstanden habe.

 

 

 

1) Gott hat uns zuerst geliebt. Weil Gott ist die Liebe.

 

2) alles, was ich tun kann, und das ist sicher wenig, ist ein kleines dankeschön, für diese große Liebe.

 

 

 

richtig?

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Gerlinde Blosche
Nach katholischer Lehre empfangen wir die Gnade Gottes in der Taufe ohne Vorleistung von unserer Seite. Aber wir sollen natürlich als getaufte Christen auf diese empfangene zuvorkommende Gnade antworten, indem wir uns immer wieder um ein gottgefälliges Leben bemühen. Die Antwort auf die zuvorkommende Gnade liegt freilich in der Freiheit des Menschen.

Liebe Grüße, Gerlinde

Danke, Gerlinde. So gut hätte ich das nicht sagen können.

 

 

 

ich versuche, ob ich das richtig verstanden habe.

 

 

 

1) Gott hat uns zuerst geliebt. Weil Gott ist die Liebe.

 

2) alles, was ich tun kann, und das ist sicher wenig, ist ein kleines dankeschön, für diese große Liebe.

 

 

 

richtig?

Lieber Petrus,

Nr. 1 hast Du sehr schön ausgedrückt, weil Gott uns zuerst geliebt und wir durch die Taufe in die Versöhnungstat Gottes hineingenommen werden.

Zu Nr. 2 glaube ich wäre das Dankeschön natürlich richtig, aber von unserer Seite her doch ein bisschen zu wenig, wenn Gottes zuvorkommende Gnade in unserem Leben wirksam werden soll.

Liebe Grüße, Gerlinde

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Und was ist mit Rahners "anonymen Christen"? Die können sich ja noch nicht mal gegen die Bezeichnung "Christ" wehren!

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Und was genau ist es für ein Unterschied "voller und "nicht voller" Christ zu sein?

Ca. 1 bis 2 Promille, bei russisch-orthodoxen 3 bis 4 Promille....

bearbeitet von SpaceRat
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Und was genau ist es für ein Unterschied "voller und "nicht voller" Christ zu sein?

Ca. 1 bis 2 Promille, bei russisch-orthodoxen 3 bis 4 Promille....

 

:angry::D:)

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