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Koran und die Anerkennung anderer heiliger Schriften


karolin

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In dem Thread "Islam?"

Tat sich die Frage auf in wie weit der Islam die anderen Schriften anerkennt?

 

Heißt daß jetzt, daß der Islam sie auch für sich selbst anerkennt?

Oder nur respektiert, daß Christen daran glauben?

Wo findet man Texte, wie der Koran bzw die einzelnen muslimischen Strömungen dazu stehen?

Vielleicht hat ja schonmal jemand dergleichen recherchiert und lässt daran teilhaben.

 

Grüße

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In dem Thread "Islam?"

Tat sich die Frage auf in wie weit der Islam die anderen Schriften anerkennt?

 

Heißt daß jetzt, daß der Islam sie auch für sich selbst anerkennt?

Oder nur respektiert, daß Christen daran glauben?

Wo findet man Texte, wie der Koran bzw die einzelnen muslimischen Strömungen dazu stehen?

Vielleicht hat ja schonmal jemand dergleichen recherchiert und lässt daran teilhaben.

 

Grüße

www.Islamic Center Bern

Offenbarungsschriften

Diese sind die jeweils zusammengefaßten Offenbarungen an die verschiedensten Gesandten.

 

Im Qur'an sind die Tafeln des Moses, die Psalter des David, die Rollen des Abraham und das Evangelium des Jesus, dem Sohn der Maria (Isa ben Mariyam) - der Friede und Segen Gottes auf ihnen allen - als solche Offenbarungen erwähnt. Dem Gesandten Gottes, Muhammad, wurde der Qur'an offenbart. Die Offenbarung Gottes wurde mit dem letzten Buch, den Qur'an abgeschlossen.

 

Das hab ich gefunden.

Der Islam anerkennt das Evangelium natürlich. Es ist aber was anderes als das, worin die Christen lesen.

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Der Islam erkennt grundsätzlich die o .g Schriften an, hält sie aber für verfälscht, was bedeutet, dass der Koran ihnen immer überlegen ist.

 

z. B.:

 

Im Buch Genesis der Thora ist Abraham bereit, seinen Sohn Isaak zu Opfern. Im Koran handelt es sich aber um seinen Sohn Ismael. Also ist die Thora hier verfälscht.

 

Oder in allen Evangelien wird (natürlich) von der Kreuzigung Jesu berichtet. Im Koran steht aber, dass an der Stelle Jesu ein anderer Mann gekreuzigt wurde. Also ist die gesamte Thematik um Jesu Tod und Auferstehung falsch.

 

Mit anderen Worten:

 

Bei genauerer Betrachtung verwandelt sich die Achtung der heiligen Schriften der Juden und Christen in den Vorwurf, sie hätten ihre Schriften verfälscht. Nur was mit dem Koran übereinstimmt, ist wahr.

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In dem Thread "Islam?"

Tat sich die Frage auf in wie weit der Islam die anderen Schriften anerkennt?

 

Heißt daß jetzt, daß der Islam sie auch für sich selbst anerkennt?

Oder nur respektiert, daß Christen daran glauben?

Wo findet man Texte, wie der Koran bzw die einzelnen muslimischen Strömungen dazu stehen?

Vielleicht hat ja schonmal jemand dergleichen recherchiert und lässt daran teilhaben.

 

Grüße

Hallo karolin, als erstes würde mir natürlich der Koran selbst einfallen, der die anderen Schriften "als aufrichtig/freundschaftlich erklärt" (arabisch مصدق musaddiq, das Gegenteil wäre مكذب mukadhdhib "für Lüge erklärend", صادق sadiq ist "der Aufrichtige", صديق sidiq ist "der Freund"). Der Glaube (iman) an die älteren Schriften zählt deshalb auch zu den koranischen Glaubensdogmen (2:4).

 

Klar ist auch, dass der Koran für sich als "Unterscheider" (furqan) ein Primat unter allen Schriften beansprucht (3:4).

 

Der Vorwurf, dass die Juden die Torah verfälscht haben, taucht auch im Koran auf (4:46), wobei man durch den Koran ja gewissermaßen "die Brille" hat, mit Hilfe derer man die älteren Schriften "entschlüsseln" kann.

 

Ich kenne viele (meist schiitische) Hadith, in denen der Prophet und die Imame aus der Torah und den Evangelien zitieren. Dabei sollen die Imame vor allem syrisch/aramäisch gesprochen haben.

 

Unter muslimischen Gelehrten gibt's (wie üblich) alle Couleur: Manche verbieten die Beschäftigung mit der Bibel, andere fördern sie sogar.

 

Richtig gute Texte, die sich jetzt speziell damit beschäftigen, kann ich dir leider nicht empfehlen.

 

Oder in allen Evangelien wird (natürlich) von der Kreuzigung Jesu berichtet. Im Koran steht aber, dass an der Stelle Jesu ein anderer Mann gekreuzigt wurde. Also ist die gesamte Thematik um Jesu Tod und Auferstehung falsch.

Im Koran steht nicht "ein anderer Mann, sondern "es schien ihnen so" (wa-lakin shubbiha la-hum). :wink:

bearbeitet von Schia-Muslim
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also werden die Schriften im Grunde nicht anerkannt.

Sie werden lediglich als Grundlage zur Interpretation genutzt. So zumindest aus christlicher Sicht.

 

Ich kann doch nicht auf der einen Seite sagen, daß ich die heilige Schrift einer anderen Religion anerkenne und im gleichen Zuge etwas so unheiliges machen, wie an ihr "herummodifizieren" spätestens dadurch ist doch die Heiligkeit auch schon wieder aberkannt.

In meinen Augen sieht das eher wie `zu Eigen machen`aus.

Oder was meint ihr?

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also werden die Schriften im Grunde nicht anerkannt.

Sie werden lediglich als Grundlage zur Interpretation genutzt. So zumindest aus christlicher Sicht.

 

Ich kann doch nicht auf der einen Seite sagen, daß ich die heilige Schrift einer anderen Religion anerkenne und im gleichen Zuge etwas so unheiliges machen, wie an ihr "herummodifizieren" spätestens dadurch ist doch die Heiligkeit auch schon wieder aberkannt.

In meinen Augen sieht das eher wie `zu Eigen machen`aus.

Oder was meint ihr?

 

Exakt!

 

Ich kann auch nicht sehen, dass der Islam die anderen Schriften wenigstens so anerkennt wie wir Christen das Alte Testament.

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Hallo karolin, die Position eines Christen ist in diesem Falle natürlich eine andere als die eines Muslims. Ich würde schon sagen, dass der Islam die vorherigen Schriften anerkennt, schließlich gehört der Glaube an sie sogar zur islamischen Dogmenlehre (Aqida/Usul ad-din).

 

Ein Unterschied zwischen muslimischer und christlicher Tradition dürfte tatsächlich sein, dass der Koran einige Aussagen der Bibel korrigiert, nicht nur interpretiert.

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Hallo karolin, die Position eines Christen ist in diesem Falle natürlich eine andere als die eines Muslims. Ich würde schon sagen, dass der Islam die vorherigen Schriften anerkennt, schließlich gehört der Glaube an sie sogar zur islamischen Dogmenlehre (Aqida/Usul ad-din).

 

Ein Unterschied zwischen muslimischer und christlicher Tradition dürfte tatsächlich sein, dass der Koran einige Aussagen der Bibel korrigiert, nicht nur interpretiert.

Es ist schon um ein Eck schärfer. Tatsächlich "kennt" der Islam die von ihm verehrten anderen Schriften nicht. Am ehesten noch die Tora, aber er weiß nicht, dass dieses Wort die fünf Bücher Mose der Bibel meint. Er versteht darunter die Gesetzestafeln, die Mose vom Berg heruntergebracht hat. Auch, soweit es das Neue Testament betrifft: Er "weiß" nichts davon, dass es vier Evangelium genannte Schriften gibt. Er behauptet, dem Propheten Jesus wurde das Buch "Evangelium" offenbart. Die Gelehrten, die sich mit den abrahamitischen Religionen beschäftigt haben, wissen das natürlich schon genauer. Weil aber im Koran was anderes steht, sind die wirklichen Verhältnisse für sie ein Beleg dafür, dass Juden und Christen ihre Überlieferung verdorben haben.

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Wie kommt es eigentlich, dass der Islam den Koran als »heilige Schrift« anerkennt? :D

Der wurde ja angeblich Anfang des siebten Jahrhunderts verfasst, jedoch gab es in den darauffolgenden zwei Jahrhunderten keinerlei weitere »islamische« Schriften.

 

Die heutige Wissenschaft geht deshalb davon aus, dass der Islam als eigenständige Religion erst im neunten Jahrhundert gegründet wurde und es den Propheten Mohammed nie gegeben hat.

»Muhammad is not a historical figure, and his official biography is a product of the age in which it was written.«
(Quelle: Y.D. Nevo / J. Koren, Crossroads to Islam: The Origins of the Arab Religion and the Arab State, 2003)

 

Er und seine Heldengeschichten »entstanden« erst durch die spätere Uminterpretation einer Inschrift am Felsendom, um dem neuen arabische Großreich auch eine eigene religiöse Identität zu geben:

 

»Gott ist ein einziger, und gepriesen sei sein Gesandter (Jesus).«

Das »gepriesen sei« heißt arabisch »muhammad« und so wurde aus einem Verb über hundert jahre später der fiktive Religionsgründer. Noch heute lautet das muslimische Glaubensbekenntnis deshalb: »Es gibt keinen Gott außer Gott und Mohammed ist sein Gesandter.«

 

In Wirklichkeit handelte es sich bei den frühen »Muslimen« um arianische und nestorianische christliche Sekten, die sich vom »byzantinischen« Christentum abgrenzen wollten. Ihre Schriftsammlung, aus der später auch der Koran hervorging, ist auch nicht in Arabien sondern ursprünglich in Damaskus entstanden und wurde erst später ins Arabische übertragen.

 

Die Bundeszentrale für politische Bildung hat dazu ein sehr lesenswerten Extraband über den Islam herausgebracht: APuZ* 26-27/2007

*Aus Politik und Zeitgeschichte

 

Ein kurzes Zitat daraus:

Nun haben aber die Christen unter arabischer Herrschaft - Syrer, Griechen, Ägypter - nicht nur in diesen beiden Jahrhunderten zahlreiche Klöster und Kirchen gegründet und bis nach China Mission getrieben, sondern auch eine reichhaltige Literatur hinterlassen ... Von einer neuen Religion der Araber aber berichten die christlichen Quellen nicht. Wenn - ganz selten - auf ihre Auffassungen Bezug genommen wird, werden sie als Vertreter einer spezifischen Gottesauffassung geschildert: Gott ist einer ohne Beigesellung - oder Christologie - Jesus ist nicht Gottes Sohn. Deswegen ordnet der Kirchenvater Johannes von Damaskus (gest. um 750), der die Araber sehr gut kannte, weil sein Vater und auch er selbst einige Jahre lang in ihren Diensten gestanden hatten, die Religion der Ismaeliten unter die (christlichen) Häresien ein. ...

 

Diese Theologie und Christologie ist aber nicht neu, sondern wurde schon früh im syrischen Christentum vertreten. Man weiß, dass in der westsyrischen Theologie der so genannte "Monarchianismus" gelehrt wurde, ein unitarischer, vom Machtgedanken geprägter Monotheismus.

(Der vollständige Artikel)

 

Die Muslime sollten also lieber einmal ihrer eigenen Fälschung nachgehen, dafür gibt es schließlich genug Beweise (siehe auch hier), anstatt zu behaupten, dass irgendwer (ja wer eigentlich?) sämtliche erhaltenen Schriften des alten und neuen Testaments gefälscht hätte. Es müsste sich für diese These doch irgendeine »nicht gefälschte« Version dieser Schriften (besonders des neuen Testaments!) aus dem ersten bis siebten Jahrhundert finden. Ich schätze aber, da können die Moslems lange buddeln. Mehr Frieden würden sie statt dessen der Welt schenken, wenn sich sich wieder auf ihr wahres, christliches Erbe zurückbesinnen könnten. :angry:

 

Salam

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@ Shia Muslim

 

Wir reden im Moment zwar so ganz theoretisch wie das mit unseren heiligen Büchern so zu vereinbaren ist, aber magst du nicht mal erzählen wie du persönlich den Koran, oder die Bibel siehst, bzw welchen Bezug du zu beidem hast?

 

Grüße

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Der wurde ja angeblich Anfang des siebten Jahrhunderts verfasst, jedoch gab es in den darauffolgenden zwei Jahrhunderten keinerlei weitere »islamische« Schriften.

 

Hallo Fee, ich kenne aber einige muslimische Schriften aus dieser Zeit. Ich frage mich eigentlich, warum Ohlig als Fachfremder für bpb schreiben darf. Kann er eigentlich Arabisch?

 

Die theologischen Unterschiede zwischen Islam und Nestorianer/Arianern sind, glaube ich, zu groß.

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@ Shia Muslim

 

Wir reden im Moment zwar so ganz theoretisch wie das mit unseren heiligen Büchern so zu vereinbaren ist, aber magst du nicht mal erzählen wie du persönlich den Koran, oder die Bibel siehst, bzw welchen Bezug du zu beidem hast?

 

Grüße

Hallo karolin, ich bin da noch ein wenig auf der Suche...Rumgewusel zwischen Handschriften, Lesarten und Bibliotheken.

 

In der Bibel lese ich viel und gern, besonders die Evangelien.

 

Meiner Meinung nach ist die Bibel eine Grundlage, ohne die man viele Geschichte im Koran nicht verstehen kann. Ich habe z.B. viele Muslime getroffen, die Jakob und Israel für zwei verschiedenen Personen halten oder die mit dem Begriff "Jünger" nichts anfangen konnte.

 

Der Koran ist, wie gesagt, meines Erachtens die authentischere Schrift, und ist für mich der religiöse Bezugspunkt schlechthin. Ich lese ihn, ich rezitiere ihn, ich versinke in seiner Schrift...das klingt jetzt vielleicht ein wenig zu mystisch.

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Der wurde ja angeblich Anfang des siebten Jahrhunderts verfasst, jedoch gab es in den darauffolgenden zwei Jahrhunderten keinerlei weitere »islamische« Schriften.

 

Hallo Fee, ich kenne aber einige muslimische Schriften aus dieser Zeit. Ich frage mich eigentlich, warum Ohlig als Fachfremder für bpb schreiben darf. Kann er eigentlich Arabisch?

 

Die theologischen Unterschiede zwischen Islam und Nestorianer/Arianern sind, glaube ich, zu groß.

 

Ohlig gilt laut wikipedia als Islam-Fachmann. Zur Auseinandersetzung mit Luxenberg, siehe: http://192.55.244.191/index.php?id=242&amp...;0=&type=98 - Grüße, KAM

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Jesus im Koran,

 

Jesus nimmt im Koran eine besondere Stellung ein.

Ich habe noch Verständnis,dass der Koran Jesus nicht als Sohn Gottes ansieht,sondern nur als Prophet.Nicht verstehen kann ich allerdings,warum der Koran die Kreuzigung

leugnet.Angeblich wurde jemand der ihm ähnlich sah an seiner Stelle hingerichtet.

 

Man stelle sich nun vor:Alle Evangelien berichten ausführlich darüber.es gab Hunderte,wenn nicht Tausende Zeugen.Die ersten Christen waren schlimmen Verfolgungen ausgesetzt.Sie haben ihren Glauben oft mit dem Tod bezahlt.Und das alles,obwohl

ihr Glaube eine Lüge gewesen sein sollte?

Dann kam 600 Jahre später Mohammed und verkündete - ätsch- es war garnix.Er allein,niemand sonst.

 

Man kann mit etwas Langmut Vieles im Koran noch tolerieren.Aber diese Aussage,

ganz nebenbei in einem Vers versteckt ist einfach ungeheuerlich.

 

Eine ähnliche Behauptung ist die Verfälschung der Thora und der Evangelien.Nur habe ich bis heute noch nie gelesen oder gehört,was denn verfälscht wurde und wie das unverfälschte Original aussieht.

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Jesus im Koran,

 

Jesus nimmt im Koran eine besondere Stellung ein.

Ich habe noch Verständnis,dass der Koran Jesus nicht als Sohn Gottes ansieht,sondern nur als Prophet.Nicht verstehen kann ich allerdings,warum der Koran die Kreuzigung

leugnet.Angeblich wurde jemand der ihm ähnlich sah an seiner Stelle hingerichtet.

 

Man stelle sich nun vor:Alle Evangelien berichten ausführlich darüber.es gab Hunderte,wenn nicht Tausende Zeugen.Die ersten Christen waren schlimmen Verfolgungen ausgesetzt.Sie haben ihren Glauben oft mit dem Tod bezahlt.Und das alles,obwohl

ihr Glaube eine Lüge gewesen sein sollte?

Dann kam 600 Jahre später Mohammed und verkündete - ätsch- es war garnix.Er allein,niemand sonst.

 

Man kann mit etwas Langmut Vieles im Koran noch tolerieren.Aber diese Aussage,

ganz nebenbei in einem Vers versteckt ist einfach ungeheuerlich.

 

Eine ähnliche Behauptung ist die Verfälschung der Thora und der Evangelien.Nur habe ich bis heute noch nie gelesen oder gehört,was denn verfälscht wurde und wie das unverfälschte Original aussieht.

Hallo Graureiher, die hebräische Bibel wurde erst nach der Zeitenwende zusammengestellt, nach über 1600 Jahren, natürlich mit Fehlern und Varianten. Meiner Meinung nach kann kein Text über eine so lange Zeit Fehler-frei überliefert werden.

 

"Die Evangelien" kommen im Koran eigentlich nicht vor, sondern es ist von "dem Evangelium" (injil), was sich meines Erachtens nicht auf die biblischen Schriften beziehen muss.

 

Welche Zeugen, meinst du, haben denn von der Kreuzigung berichtet? So viel ich weiß, ist Paulus der älteste christliche Autor - und der war kein Zeitzeuge.

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Man stelle sich nun vor:Alle Evangelien berichten ausführlich darüber.es gab Hunderte,wenn nicht Tausende Zeugen.

 

Alle Evangelien? Das ist falsch - alle nicht - aber alle vier kanonisierten Evangelien. Diese gehen alle auf eine gemeinsame Quelle zurück (Q). Nimmt man nun noch Paulus hinzu, dann gibt es für Tod und Auferstehung von Jesus genau zwei Quellen und keine mehr. Und keine der beiden Quellen wurde von Augenzeugen geschrieben, daher ist die Behauptung, es gäbe hunderte oder gar Tausende von Zeugen nicht zu belegen.

 

Wenn der Koran an diesen Quellen zweifelt, so tut er nichts anderes, als wenn Christen an der Göttlichkeit des Koran zweifel, oder an seiner Überlieferung, oder sogar an der Existenz Mohammeds. Anders gesagt, die Muslime legen keine anderen oder schwerere Maßstäbe an die Evangelien an als die Christen an die islamischen Schriften.

 

Nur jeder legt keine so schweren Maßstäbe an seine eigenen Quellen (jetzt mal von den internen Kritikern des Christentums oder des Islams abgesehen, es gibt auch innerhalb des Christentums Leute, die etwa die Kreuzestod von Jesus bestreiten). Man kann sich aber schlecht beschweren, wenn jemand anders dieselben Maßstäbe an einen selbst anlegt wie man an ihn anlegt, denn dann beschwert man sich letztlich über sich selbst, nicht wahr?

 

Und wir Atheisten sitzen zwischen alle Stühlen: Wir legen dieselben Maßstäbe an alle Schriften an, ob religiös oder nicht, und befinden alle, gemessen an ihren Behauptungen, für ungenügend.

 

 

Die ersten Christen waren schlimmen Verfolgungen ausgesetzt.Sie haben ihren Glauben oft mit dem Tod bezahlt.Und das alles,obwohl

ihr Glaube eine Lüge gewesen sein sollte?

 

Tja, Märtyrer gab es auch im Islam, im Buddhismus, im Hinduismus. Sie haben ihren Glauben oft mit dem Tod bezahlt. Und das alles, obwohl ihr Glaube eine Lüge gewesen sein sollte? Und was ist mit den christlichen Ketzern, die ihren Glauben - laut offizieller Lehre der Kirche eine Lüge - mit dem Tode bezahlt haben? Die Bereitschaft, für einen Glauben in den Tod zu gehen, ist ein Maß für die Stärke der Überzeugung, aber kein Maß für die Wahrheit. Sonst könnte man einen beliebigen Glauben dadurch "wahr machen", dass man möglichst viele findet, die dafür bereit sind, zu sterben. Heute mag dieser der Glauben A sein, der bei der Anzahl der Märtyrer führend ist, morgen der Glaube B - und wenn sich beide widersprechen, dann, in der Tat, sind praktisch alle von ihnen für eine Lüge gestorben.

 

Atheisten sind auch oft wegen ihres Nichtglaubens verfolgt und umgebracht worden, aber es würde uns nicht im Traum einfallen, zu behaupten, dass unser Nichtglauben deswegen wahr ist.

 

Dann kam 600 Jahre später Mohammed und verkündete - ätsch- es war garnix.Er allein, niemand sonst.

 

Soll vorkommen - das ist den Juden mit ihrer Schrift in ähnlicher Weise auch passiert. Auch die wurde teilweise durch das NT aufgehoben, ergänzt, erweitert - so hatte Gott plötzlich einen Sohn.

 

Man kann mit etwas Langmut Vieles im Koran noch tolerieren.Aber diese Aussage,

ganz nebenbei in einem Vers versteckt ist einfach ungeheuerlich.

 

Siehst Du - das müssen sich die Juden auch gesagt haben, als sie das NT lasen. Da hat doch tatsächlich jemand die ungeheure Blasphemie begangen, Gott einen Sohn anzudichten ... :angry: Man kann, laut AT, schon für weniger gesteinigt werden.

 

Eine ähnliche Behauptung ist die Verfälschung der Thora und der Evangelien.Nur habe ich bis heute noch nie gelesen oder gehört,was denn verfälscht wurde und wie das unverfälschte Original aussieht.

 

Dafür gibt es beim NT viele Beispiele, z. B. der lange Schluss des Markusevangeliums, der später hinzugefälscht wurde, und der nicht vom (anonymen) Autor des Markusevangeliums stammen kann, oder die Geschichte mit der Ehebrecherin im Johannesevangelium ("Derjenige werfe den ersten Stein ..."), auch das wurde später hinzugefälscht. Das alles kann man bei christlichen Theologen selbst nachlesen, etwa in Langbeins "Lexikon der biblischen Irrtümer", nachdem die Evangelisten "geschummelt haben wie die Weltmeister". Ebenso stammen viele der Paulus-Briefe nicht von Paulus selbst. Alles das gehört zum allgemeinen Wissen eines Theologen und wird an der Uni gelehrt. Wenn Du davon noch nichts gehört hast, dann liegt das daran, dass Du Dich nicht so intensiv damit beschäftigt hast.

 

Na, und da kann Dir die Diskussion mit einem Muslim noch einiges an Überraschungen bescheren.

bearbeitet von Volker
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Und nicht zu vergessen das ganz allgemeine Wissen über die im 1. Jhdt. nicht existenten Synagogen, oder? Du wirst uns doch nicht Deine Liebligsergebnisse verheimlichen wollen.

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Und nicht zu vergessen das ganz allgemeine Wissen über die im 1. Jhdt. nicht existenten Synagogen, oder? Du wirst uns doch nicht Deine Liebligsergebnisse verheimlichen wollen.

 

Das kommt noch hinzu. :angry:

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Hallo Volker,

 

es gibt auf der Welt und auch in Deutschland eine große Gemeinde die fest an Ufo's glauben.Von den noch zahlreicheren Astrologiegläubigen ganz zu schweigen.

 

Von Beiden halte ich nichts.Allerdings fällt es mir auch nicht ein mich in Foren rumzutreiben

um deren Überzeugung zu torpedieren.

 

Was treibt einen erklärten Atheisten in ein katholisches Forum?Es ist zwecklos auf Deinen Beitrag einzugehen.Menschen die an einen Gott glauben hälst Du vermutlich eh für bescheuert.

 

Ich halte nämlich auch Menschen für bescheuert .die glauben das unvorstellbare Weltall und der uns bekannte Miccrokosmos ist alles "aus sich selber" entstanden.

 

Reden wi also lieber vom Wetter oder den Aktienkursen

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Alle Evangelien? Das ist falsch - alle nicht - aber alle vier kanonisierten Evangelien.

Hallo Volker, ich denke, Graureiher bezog sich nur auf die kanonischen Evangelien. Vielleicht sollte ich noch ergänzen, dass der Koran Jesus nicht „nur als Prophet“ ansieht, sondern auch als Messias, Gesandter und Wort Gottes (4:171).

 

Was den Kreuzestod anbetrifft, ist im Koran eigentlich nicht von einer „Lüge“ die Rede, sondern von einer „Täuschung“: shubbiha kommt von shabbaha, was ich aus dem Stegreif mit „jdn. täuschen, etw. erscheinen lassen, etw. gleich-/ähnlichmachen“ übersetzen würde.

bearbeitet von Schia-Muslim
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Und warum sollte der Kreuzestod eine Täuschung sein?

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Alle Evangelien? Das ist falsch - alle nicht - aber alle vier kanonisierten Evangelien.

Hallo Volker, ich denke, Graureiher bezog sich nur auf die kanonischen Evangelien. Vielleicht sollte ich noch ergänzen, dass der Koran Jesus nicht „nur als Prophet“ ansieht, sondern auch als Messias, Gesandter und Wort Gottes (4:171).

 

Was den Kreuzestod anbetrifft, ist im Koran eigentlich nicht von einer „Lüge“ die Rede, sondern von einer „Täuschung“: shubbiha kommt von shabbaha, was ich aus dem Stegreif mit „jdn. täuschen, etw. erscheinen lassen, etw. gleich-/ähnlichmachen“ übersetzen würde.

 

Hier der Text im Koran:

 

157. Und wegen ihrer Rede: «Wir haben den Messias, Jesus, den Sohn der Maria, den "Gesandten" Allahs, getötet»; während sie ihn doch weder erschlugen noch den Kreuzestod erleiden ließen, sondern er erschien ihnen nur gleich (einem Gekreuzigten); und jene, die in dieser Sache uneins sind, sind wahrlich im Zweifel darüber; sie haben keine (bestimmte) Kunde davon, sondern folgen bloß einer Vermutung; und sie haben darüber keine Gewißheit.

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es gibt auch innerhalb des Christentums Leute, die etwa die Kreuzestod von Jesus bestreiten

 

Wer?

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Und warum sollte der Kreuzestod eine Täuschung sein?

Hallo abitibi, auf diese Frage habe ich leider auch keine gute Antwort. Vielleicht weil der Tod am Holz nur die Verfluchten trifft, wie es im AT heißt?

 

Bestattung eines Aufgehängten

22 Wenn jemand eine Sünde getan hat, die des Todes würdig ist, und wird getötet und man hängt ihn an ein Holz, 23 so soll sein Leichnam nicht über Nacht an dem Holz bleiben, sondern du sollst ihn am selben Tage begraben - denn ein Aufgehängter ist verflucht bei Gott -, auf dass du dein Land nicht unrein machst, das dir der HERR, dein Gott, zum Erbe gibt.

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Und warum sollte der Kreuzestod eine Täuschung sein?

 

Schia Muslim möge mich korrigieren, falls ich völlig daneben liege.

Was mir von muslimischer Seite zugetragen wurde, ist folgendes.

 

Die Propheten genießen ein sehr hohes Ansehen. Auch als Mensch sind sie Unfehlbar und praktisch unantastbar. Ein tod am Kreuz kann also schon deshalb nicht sein, weil es etwas unehrenhaftes ist und Gott soetwas bei seinem Propheten nicht zulassen würde.

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