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Frage zur Reue


Marco

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Guten Tag.

 

Ich habe mich hier angemeldet, da ich sehe, dass hier ernsthaft über viele Fragen diskutiert wird, die auch mich interessieren und sogar viele Kirchenleute hier schreiben. Anlaß meiner Registrierung ist eigentlich nur eine Frage, aber ich muss ehrlicherweise vorausschicken, dass ich schon sehr lange nicht mehr in der Kirche war, ich weiß garnicht wie lange, aber auf jeden Falle schon Jahre nicht mehr und meine theoretische Basis in Sachen Theologie und so, deshalb gegen Null tendiert.

 

Trotzdem lese ich aber gelegentlich (alle paar Wochen oder auch Monate), vor dem Einschlafen mal in der Bibel und mir wird dann auch bewußt, dass ich wirklich nicht gerade dass weißeste Schaf in der Herde bin.-Dabei kam ich eines Abends auch mal zu einer Stelle, wo von der Völlerei die Rede ist und ihr müßt wissen, dass Kochen ein Hobby von mir ist und ich außerdem sehr gern gut esse, wobei aber Qualität vor für mich wichtiger als der Preis ist.

 

Auch sammle ich Kochbücher, vornehmlich aus der deutschen Küche und koche, wenn es mir meine knappe Freizeit erlaubt, viel nach, z.B. aus dem Schlesischen Himmelreich und natürlich Doennigs Kochbuch. Also ich esse jedenfalls mit Genuß und "für mein Leben gern", auch wenn ich nicht immer unbedingt dass habe, was man Hunger nennt. Leider esse ich manchmal auch zuviel und damit sind wir jetzt bei des Pudels Kern:

 

Wenn es zuviel ist, dann merke ich das an meinem Gürtel und ehrliche und echte Reue

überkommt mich. - Eigentlich habe ich ja gehört und auch hier gelesen, dass wenn man aufrichtig bereut, einem auch vergeben wird.

 

Insofern müßte mir die Völlerei also eigentlich vergeben werden, andererseits aber, muss ich, wenn ich denn wirklich ehrlich bin, ja zugeben, dass ich keinesfalls etwa bereue, weill es von der Bibel her eine Sünde ist, sondern weil ich eben nicht wie ein Klops aussehen möchte, letztlich also eitel bin.

 

Deshalb zeige ich dann durchaus auch "tätige Reue" und lege von zeit zu Zeit ein paar Wochen strenge Diät ein, was seltsamerweise bei mir auch immer anschlägt. - Einen Jojo Effekt kenne ich eigentlich nicht, wofür ich Gott (und keinem anderen schreibe ich das zu) auch dankbar bin. :angry:

 

Aber ihr ahnt sicherlich meine diesbezügliche Frage:

 

Wird mir die Sünde der Völlerei bei meiner ja nun wirklich aufrichtigen Reue jetzt auch verziehen, obwohl Ursache meiner Verhaltensänderung ja nicht etwa die Bibel, sondern eine andere Sünde, nämlich die der Eitelkeit ist?

 

Das ist eine Frage, die mich (für mich selber überraschend) seit einiger Zeit beschäftigt und

ich finde sowohl Argumente dafür, wie auch dagegen, weshalb ich auch bisher noch zu keinem Ergebnis gekommen bin.

 

Mich würde deshalb eure Meinung dazu interessieren.

 

Freundliche Grüße,

Marco.

 

So, jetzt habe ich mit der Frage gleich ein bisschen was über mich selbst erzählt und spare mir deshalb ein extra Vorstellungsposting, wenn es euch recht ist. :D

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Franciscus non papa

also erst mal herzliche willkommen.

 

zunächst mal reue:

 

meist unterscheiden wir zwischen der sogenannten vollkommenen reue und unvollkommenen.

 

vollkommene reue meint, dass einem etwas leid tut, weil man sieht, dass es gott beleidigt und verletzt, wenn man etwas bestimmtes getan hat, man bereut also aus liebe zu gott.

 

unvollkommene reue nennt man, wenn man etwas bereut, es einem leid tut, weil man sieht dass es ein fehler war und die konsequenzen einen bedrücken.

 

wichtig ist auf jeden fall, dass man auch in zukunft die konsequenzen zieht und versucht, den fehler nicht weiter zu machen.

 

nun ist es schwer von aussen zwischen völlerei und dem schönen und guten genuss am essen zu unterscheiden.

 

es ist sicher keine sünde, gerne gut zu essen, kochbücher zu sammeln und sich daran zu freuen.

 

wichtig ist eber, dass das nicht zum zentrum des lebens wird. dann nämlich sondert sünde ab, vom anderen, von gott und der welt.

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also erst mal herzliche willkommen.

 

Danke.

 

zunächst mal reue:

 

meist unterscheiden wir zwischen der sogenannten vollkommenen reue und unvollkommenen.

 

vollkommene reue meint, dass einem etwas leid tut, weil man sieht, dass es gott beleidigt und verletzt, wenn man etwas bestimmtes getan hat, man bereut also aus liebe zu gott.

 

unvollkommene reue nennt man, wenn man etwas bereut, es einem leid tut, weil man sieht dass es ein fehler war und die konsequenzen einen bedrücken. .

 

Gut, dann ist es bei mir wohl doch eher die unvollkommene Reue.-Wird sie trotzdem vergeben? Schließlich bereut man ja.

 

wichtig ist auf jeden fall, dass man auch in zukunft die konsequenzen zieht und versucht, den fehler nicht weiter zu machen. .

 

Na ja, der Geist ist zwar willig... :angry:

 

nun ist es schwer von aussen zwischen völlerei und dem schönen und guten genuss am essen zu unterscheiden. .

 

Und wenn man betroffen ist , ist es mindenstens genauso schwer. ;)

 

Erst habe ich mir gesagt: "Immer wenn du isst und du tust es nicht deshalb, weil du Hunger hast, ist es Völlerei."

 

So sinnvoll sich das im ersten Augenblick auch anhört, so unbrauchbar ist so eine Definition dann in der Praxis aber auch, denn der Appetit kommt ja sehr oft erst beim Essen.-Und Hunger leidet bei uns sowieso keiner mehr, Gott sei Dank.

 

Wenn wir sagen, "Ich habe Hunger!", dann gehen wir zum Kühlschrank oder wohin auch immer und essen was. - Das aber ist kein Hunger, wenn man dann essen kann. Hunger ist, wenn man hungrig ist und eben nichts essen kann, weil nämlich weder Essen noch Geld da ist. - Alles andere, ist eigentlich kein Hunger im ursprünglichen Sinne sondern nur eine Art von Appetit.

 

Auch das "wieviel" und "wie oft" essen, ist ja sehr interpretationsfähig, damit kommt man auch nicht weiter und so bin ich jetzt am Ende eben da angelangt, dass, wenn mein Gürtel ab einem bestimmten Loch nicht mehr zugeht, ich kürzer treten muss, da ich es dann übertrieben habe.

 

Diese Regel ist zwar nicht so gut durchdacht wie die ersate aber im Gegensatz zu dieser, funktioniert sie jedenfalls zuverlässig. :)

 

Das Einfachste scheint also doch das beste zu sein.

 

(Außer beim Essen. :D )

 

Marco.

 

Übrigens: Sehr zum Thema passend, deine Sigantur. :-)

bearbeitet von Marco
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Wenn ich mehr Kalorien aufnehme, als ich verbrennen kann, ist es sicher zuviel des Guten.

 

Ich finde, einer der wichtigeren Aspekte ist nicht abstrakte Völlerei, sondern ob mein Ernährungsstil zumindest versucht, nachhaltig zu sein (also ganz banal zB saisonales und regionales Obst und Gemüse vs. Erdbeeren aus sonstwo im Februar)

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Im Prinzip zählt nur eins in meinen Augen: du hast dafür zu sorgen, daß Dein Körper optimal versorgt wird und gesund bleibt. Einige Kilo Übergewicht schaden meist nicht, aber es gibt Grenzen, ab da wirds halt gesundheitsschädlich. Wenn du irgendwann so dick bist daß Du Knieprobleme kriegst und Dich auf Kassenkosten operieren lässt, obwohl Dein Doc Dir sagt, es ginge ohne OP, wenn du nur abnähmest, ist das ganz sicher Sünde. Oder wenn Du aufgrund Deines Übergewichtes sonstige Krankheiten bekommst. Zum einen, weil Du das Geschenk Gottes (deinen Körper) nicht respektierst sondern ihm schlechtes tust und zum anderen, weil dann die Allgemeinheit für Deine Völlerei aufkommen muss (zB wenn Du Bluthochdruck& Diabetes usw kriegst und deswegen behandelt werden musst).

 

Solange du gesund bleibst und das Essen nicht den zentralen Stellenwert in Deinem Leben einnimmt /Dir womöglich die Sicht auf Gott verstellt, ist das völlig OK- Gott hat uns ja auch geschenkt, daß wir etwas geniessen können (Geschmacksknospen usw).

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Herzlich willkommen!

 

Ich versuche mal eine Antwort zu geben - auf die Frage, worauf es denn ankommt. Ich meine nicht bei Gottes Urteil über Dich, sondern bei der Frage, was einfach richtig ist. Es gibt keine Verhaltensweise, die mechanisch Gottes Verzeihen nach sich zieht, das wäre ein geradezu magisches Verständnis unserer Beziehung zu Gott. Wir tun etwas - er muss uns verdammen oder verzeihen. Nein, er muss ja gar nichts, aber er freut sich sicher, wenn wir verstanden haben, was einfach richtig ist. Noch mehr, wenn wir danach handeln. Und übrigens freut uns selbst das dann auch...

 

Ich glaube, es kommt darauf an, ob Du etwas anderes, Gutes nicht tust, weil Du Dich stattdessen mit dem Essen beschäftigst. Bzw., positiv ausgedrückt, ob Du Dich durch das Essen nicht von anderen, guten Dingen abhalten lässt.

 

Vernachlässigst Du eine oder mehrere menschliche Beziehungen? Oder ist das Kochen und Essen im Gegenteil eine gesellige Angelegenheit mit viel Besuch und so?

 

Gibst Du weniger Almosen, weil das Geld Dir dafür zu schade ist, weil Du es lieber für gutes Essen ausgibst?

 

Vernachlässigst Du Deinen eigenen Körper, den Dein Hobby langsam, aber sicher krank macht? (Die Frage hast Du eigentlich beantwortet, darum scheinst Du Dich recht erfolgreich zu kümmern).

 

Vernachlässigst Du Deine Beziehung zu Gott? Hast Du Ihm je gedankt, tust Du es einigermaßen regelmäßig oder unregelmäßig? Ein Dank für den, der all das geschaffen hast, was Dir nun solche Freude bereitet. Könntest Du Dir vorstellen, in Deinem Leben das Tischgebet einzuführen?

 

Ich bin der Überzeugung, dass man ohne ständig ein schlechtes Gewissen haben zu müssen sich an gutem Essen freuen kann. Ein an Geist und Körper gesunder, zudem gläubiger Mensch müsste zu den oben genannten Punkten fähig sein, ohne sie als Last zu empfinden. Wie ist das für Dich?

bearbeitet von Kirisiyana
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Herzlich willkommen!

 

Danke.

 

Ich versuche mal eine Antwort zu geben - auf die Frage, worauf es denn ankommt. Ich glaube, es kommt darauf an, ob Du etwas anderes, Gutes nicht tust, weil Du Dich stattdessen mit dem Essen beschäftigst.

 

Sagen wirs mal so: Ich tue sicher nicht alles, was man so Gutes tun könnte, aber:

 

1.) Wer kann/macht das schon?

2.) Die Ursachen für das Gute, was ich nicht tue, aber vielleicht tun könnte liegen sicher nicht in meinem Hobby, dem Kochen begründet.

 

Vernachlässigst Du eine oder mehrere menschliche Beziehungen? Oder ist das Kochen und Essen im Gegenteil eine gesellige Angelegenheit mit viel Besuch und so?

 

Naja, was heißt gesellig? - Meine bessere Hälfte isst meistens mit, schließlich wohnen wir ja zusammen und mein Kater kriegt die Reste.

 

Gibst Du weniger Almosen, weil das Geld Dir dafür zu schade ist, weil Du es lieber für gutes Essen ausgibst?

 

Ehrlich gesagt gebe ich (von sehr seltenen Ausnahmen mal abgesehen) fast überhaupt keine Almosen/Spenden. Mir gibt im Ernstfall ja schließlich auch keiner was. Und wo das Geld, was du einer anonymen Organisation spendest hingeht, weiß ja auch keiner.

 

Vernachlässigst Du Deinen eigenen Körper, den Dein Hobby langsam, aber sicher krank macht? (Die Frage hast Du eigentlich beantwortet, darum scheinst Du Dich recht erfolgreich zu kümmern).

 

Ja, das schrieb ich auch bereits.-Ich bin jedenfalls nicht fett, also das kann man nicht sagen.

 

Vernachlässigst Du Deine Beziehung zu Gott? Hast Du Ihm je gedankt, tust Du es einigermaßen regelmäßig oder unregelmäßig?

 

Ich danke ihm manchmal aber eher selten, denn ich bin nicht wirklich gläubig, jedenfalls nicht so, dass ich in die Kirche gehe oder so.-Aber darin bin ich wenigstens konsequent, denn ich gehe auch nicht das bekannte "einmal im Jahr", also zu Weihnachten oder Ostern, wie die Heuchler, die nur dann und sonst nie gehen.

 

Ein Dank für den, der all das geschaffen hast, was Dir nun solche Freude bereitet. Könntest Du Dir vorstellen, in Deinem Leben das Tischgebet einzuführen?

 

Nein, im Moment nicht.

 

Ich bin der Überzeugung, dass man ohne ständig ein schlechtes Gewissen haben zu müssen sich an gutem Essen freuen kann. Ein an Geist und Körper gesunder, zudem gläubiger Mensch müsste zu den oben genannten Punkten fähig sein, ohne sie als Last zu empfinden. Wie ist das für Dich?

 

Naja, ich empfinde ja nicht das Essen selber als Last, sondern ich machte mir (aus welchen Gründen auch immer) Gedanken, wie es mit der Vergebung aussieht, wenn ich nur wegen einer anderen Sünde Reue zeige, nicht aber wegen Gott.

 

Östemer hat diese Frage teilweise beantwortet, indem er mir die vollkommene und die unvollkommene Reue erklärte.

 

Was er nicht schrieb, ist allerdings, ob mir die unvollkommene Reue auch vergeben wird oder nicht, bzw. ob eine Reue, die ihre Triebkraft aus einer anderen Sünde bezieht, überhaupt eine Reue ist, die vor Gott vergeben wird.

 

Marco.

bearbeitet von Marco
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Was er nicht schrieb, ist allerdings, ob mir die unvollkommene Reue auch vergeben wird oder nicht, bzw. ob eine Reue, die ihre Triebkraft aus einer anderen Sünde bezieht, überhaupt eine Reue ist, die vor Gott vergeben wird.

 

Marco.

Du sorgst Dich also um Dein Heil. Das ist ja auch vollkommen richtig, wer tut das nicht. Ich wollte nur einen Perspektivwechsel anregen. Denn so wie Du es formulierst, klingt es irgendwie sehr selbstbezogen. Deine Frage ist "Vergibt Gott mir?" - Naja, das wissen wir doch nicht.

 

Laut Kirchenlehre sind es nicht unsere Taten, die uns vor Gott rechtfertigen, sondern unser Glaube - das Vertrauen, die Liebe. Wobei die logische Konsequenz von Vertrauen in Gott, und Liebe zu Gott und den Mitmenschen, wiederum Taten sind, die dem entsprechen.

 

Auf die Frage, ob Gott Dir verzeiht, kann ich Dir gar nicht direkt antworten. Ich kann Dir nur sagen, worauf es meiner Ansicht nach im Leben ankommt, und das ist schnell mit die Liebe beantwortet. Und da kommt Vertrauen mit rein, denn welche Liebe existiert schon ohne Vertrauen? Also kannst Du darauf vertrauen, dass Gott Dich liebt - und Du also riesengroße Chancen hast ins Heil zu kommen. Auch wenn Du kein Heiliger bist.

 

Du bist aber nicht allein auf der Welt. Christlicher Glaube beschäftigt sich im Wesentlichen NICHT mit der Frage "wie komme ICH ins Heil?" - sondern mit der Frage "was kann ich für das Heil der Welt tun?" Die Welt, da bist Du dann selbst mit inbegriffen. Aber der Horizont ist ein sehr weiter, Du bist ein kleiner Teil davon.

bearbeitet von Kirisiyana
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Vielen Dank für deine Antwort. Jetzt bin ich zwar etwas klüger als zuvor aber sehe eben auch, "das wir nicht wissen können", also da hatte der alte Geheimrat schon vollkommen recht.

 

Marco.

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Franciscus non papa

naja, im glauben können wir schon wissen. wenn mir im sakrament der busse die vergebung und lossprechung von meinen sünden zugesagt wird, dann kann ich mir schon sicher sein.

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naja, im glauben können wir schon wissen. wenn mir im sakrament der busse die vergebung und lossprechung von meinen sünden zugesagt wird, dann kann ich mir schon sicher sein.

Allerdings, es gibt diese Zusage. Bei der wieder die Reue eine Rolle spielt übrigens, womit wir wieder bei Deiner Frage sind :angry:

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vollkommene reue meint, dass einem etwas leid tut, weil man sieht, dass es gott beleidigt und verletzt, wenn man etwas bestimmtes getan hat, man bereut also aus liebe zu gott.
So etwas sollte man nicht tun.
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naja, im glauben können wir schon wissen. wenn mir im sakrament der busse die vergebung und lossprechung von meinen sünden zugesagt wird, dann kann ich mir schon sicher sein.

Allerdings, es gibt diese Zusage. Bei der wieder die Reue eine Rolle spielt übrigens, womit wir wieder bei Deiner Frage sind :angry:

 

Das finde ich jetzt interessant.

 

Nur mal angenommen, ich lebe mein ganzes Leben mit Spass und in Sünde und entscheide mich dann aber ein paar Wochen vor meinem Tode alles zu bereuen und natürlich vollkommen und wirklich, was ja kein Wunder wäre, wenn man Angst vor dem nahen Tod hat.

 

Wird mir dann auch alles vergeben?

 

Und falls mir dann alles vergeben wird, stehe ich dann am Ende genauso vor Gott da, wie jemand, der sich sein ganzes Leben lang gequält hat, alle Gebote usw. zu beachten und sich keine Sünden gegönnt hat?

 

Ist das so?

 

Marco.

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Franciscus non papa

der schächer am kreuz bekam gesagt, er sei noch heute im paradies...

 

wobei man sicher nicht so locker erst mal drauflosleben sollte, nach dem motto, am ende räum ich dann noch schnell auf.

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der schächer am kreuz bekam gesagt, er sei noch heute im paradies...

 

wobei man sicher nicht so locker erst mal drauflosleben sollte, nach dem motto, am ende räum ich dann noch schnell auf.

 

Aber er mußte vorher bereuen, ja?

 

Also dann geht das bei mir sowieso nicht, denn wie kann ich bereuen, was aus der Sicht der Kirche Sünde ist, aber letztlich doch von Gott kommt und wie kann ich bereuen, weil ich jemanden liebe, das aber laut der Kirche (ob auch von Gottes wegen, will ich hier mal dahingestellt lassen) eigentlich nicht darf?

 

Marco.

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naja, im glauben können wir schon wissen. wenn mir im sakrament der busse die vergebung und lossprechung von meinen sünden zugesagt wird, dann kann ich mir schon sicher sein.

Allerdings, es gibt diese Zusage. Bei der wieder die Reue eine Rolle spielt übrigens, womit wir wieder bei Deiner Frage sind :angry:

 

Das finde ich jetzt interessant.

 

Nur mal angenommen, ich lebe mein ganzes Leben mit Spass und in Sünde und entscheide mich dann aber ein paar Wochen vor meinem Tode alles zu bereuen und natürlich vollkommen und wirklich, was ja kein Wunder wäre, wenn man Angst vor dem nahen Tod hat.

 

Wird mir dann auch alles vergeben?

 

Und falls mir dann alles vergeben wird, stehe ich dann am Ende genauso vor Gott da, wie jemand, der sich sein ganzes Leben lang gequält hat, alle Gebote usw. zu beachten und sich keine Sünden gegönnt hat?

 

Ist das so?

 

Marco.

 

Mir fällt da jetzt das Gleichnis mit den Arbeitern im Weinberg ein- die, die nur eine Stunde gearbeitet hatten, bekamen den gleichen Lohn wie die, die seit morgens da waren. Wenn die Reue ehrlich ist (und es nix geplantes war, so von wegen erst leb ich wie ich will, dann bereue ich das halt später...)- klar, dann steht man vor Gott genauso da, wie jemand, der sein Leben lang sich schon darum bemüht hat.

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der schächer am kreuz bekam gesagt, er sei noch heute im paradies...

 

wobei man sicher nicht so locker erst mal drauflosleben sollte, nach dem motto, am ende räum ich dann noch schnell auf.

 

Aber er mußte vorher bereuen, ja?

Davon steht glaube ich in dieser Szene nichts. Er hat "nur" gesagt, dass von den dreien, die da am Kreuz hingen, sie beide schuldig waren, Jesus aber nicht, ich hab das mal für uns rausgesucht (Lukas 23):

 

"41 Uns geschieht recht, wir erhalten den Lohn für unsere Taten; dieser aber hat nichts Unrechtes getan."

 

Dann bittet er: "42 Dann sagte er: Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich kommst."

 

Jesus gibt seinem Vertrauen, das er mit dieser Bitte ausdrückt, recht:

 

"43 Jesus antwortete ihm: Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein."

 

Es ist immer wieder das Vertrauen, das zum Heilführt, da gibt es noch andere Bibelstellen.

 

Also dann geht das bei mir sowieso nicht, denn wie kann ich bereuen, was aus der Sicht der Kirche Sünde ist, aber letztlich doch von Gott kommt und wie kann ich bereuen, weil ich jemanden liebe, das aber laut der Kirche (ob auch von Gottes wegen, will ich hier mal dahingestellt lassen) eigentlich nicht darf?

 

Marco.

Du kannst selbstverständlich nicht bereuen, was Du nicht als falsch ansiehst. Wir haben ein Gewissen, das uns leitet und sogar über dem Katechismus steht. Darum ist, was ich über das Vertrauen schrieb, auch hier von Bedeutung.

 

Liebe Grüße,

Kirisiyana

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Hallo Marco

Erst einmal,Kompliment für deine Offenheit.

Nicht jeder gibt so freimütig zu das er "nur" wegen den unangenehmen Konsequenzen etwas bereut.

 

Ich habe mir alle Beiträge durchgelesen und lange überlegt wo der "Hase im Pfeffer liegt".

 

 

Ich habe so den Eindruck das dein eigentliches Problem nicht die Sünde der Völlerei ist ,sondern vielmehr deine Beziehung zu Gott.

Es scheint mir als wolltest du Heil (obwohl ich nicht weiß was du darunter verstehst) quasi "an Gott vorbei" erlangen.

 

Irre ich mich?

 

Lieben Gruß

jenny

bearbeitet von Jenny
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der schächer am kreuz bekam gesagt, er sei noch heute im paradies...

 

wobei man sicher nicht so locker erst mal drauflosleben sollte, nach dem motto, am ende räum ich dann noch schnell auf.

 

Aber er mußte vorher bereuen, ja?

Davon steht glaube ich in dieser Szene nichts. Er hat "nur" gesagt, dass von den dreien, die da am Kreuz hingen, sie beide schuldig waren, Jesus aber nicht, ich hab das mal für uns rausgesucht (Lukas 23):

 

"41 Uns geschieht recht, wir erhalten den Lohn für unsere Taten; dieser aber hat nichts Unrechtes getan."

 

Dann bittet er: "42 Dann sagte er: Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich kommst."

 

Jesus gibt seinem Vertrauen, das er mit dieser Bitte ausdrückt, recht:

 

"43 Jesus antwortete ihm: Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein."

 

Es ist immer wieder das Vertrauen, das zum Heilführt, da gibt es noch andere Bibelstellen.

 

Also dann geht das bei mir sowieso nicht, denn wie kann ich bereuen, was aus der Sicht der Kirche Sünde ist, aber letztlich doch von Gott kommt und wie kann ich bereuen, weil ich jemanden liebe, das aber laut der Kirche (ob auch von Gottes wegen, will ich hier mal dahingestellt lassen) eigentlich nicht darf?

 

Marco.

Du kannst selbstverständlich nicht bereuen, was Du nicht als falsch ansiehst. Wir haben ein Gewissen, das uns leitet und sogar über dem Katechismus steht. Darum ist, was ich über das Vertrauen schrieb, auch hier von Bedeutung.

 

Liebe Grüße,

Kirisiyana

 

Naja, aber gesteht da ja seine Schuld ein, und empfindet seine Bestrafung als gerechtfertigt- insofern bereut er das doch vermutlich schon?

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Naja, aber gesteht da ja seine Schuld ein, und empfindet seine Bestrafung als gerechtfertigt- insofern bereut er das doch vermutlich schon?

Ja, das denke ich auch. Ich meine nur, dass die Betonung hier weniger auf die Reue als auf das Vertrauen gelegt wird.

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