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WEIH-NACHT(ten) - HEILIG(er)ABEND


john

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Hallo,

Da ist man nun übereugter A&A'ler - und trotzdem spricht man von einem "Heiligen Abend" einer "geweihten Nacht", man ist selbst Teil dieser hypnotisierten Masse, welche alljährlich in einen immer wiederkehrenden Kaufrausch verfällt, man läßt sich von Knabenchören in der Fußgängerzone berieseln, läßt sich erweichen und tut Gutes.....

 

Und trotzdem - wäre man gerne etwas konsequenter !

 

Warum ist das immer noch so ?

 

Was ist für einen Nichtchristen "heilig" an diesem Abend?

Nix !

 

Warum, geben wir uns nicht mehr Mühe, um unsere Sprache zu ändern, unsere Gewohnheiten ?

Warum lassen wir immer noch zu, daß ein paar Prozent, praktizierender Christen, mit ihrer Institution Kirche, noch immer die Macht hat, uns so zu beinflußen,ihre Spuren zu hinterlassen ?

 

"Gott sei Dank, daß wir....."

"Mein Gott, was für ein....."

"Die wäre schon eine Totsünde wert ! "

" Hast du schon wieder gesündigt ( genascht)?"

" Ich glaub, die hat der Teufel geritten..."

" Die sind durch die Hölle gegangen !"

etc.

 

Was meint ihr, was sind euere Erfahrungen - oder ist die ganze Sache unwichtig?

 

JOHN

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Doch, John,

das ist keine schlechte Idee. Ihr könnt ja statt "Heiliger Abend" oder "Weihnachten" das Datum nennen: viernzwanzchster-zwölfter und fümmenzwanzichster-zwölfter. Auf das Gedudel in den Einkaufszonen würd' ich auch liebend gern verzichten - und der vorweihnachtliche Kaufrausch ist sowieso nicht christlich.

 

Aber frag' doch mal die Karstadt-Aktionäre hier im Forum, was die davon halten, wenn der Kaufrausch entfällt. Und ob Eure Kinder ohne Weihnachtsgeschenke auskommen möchten, wenn alle anderen im Kindergarten / in der Klasse welche bekommen?

 

Im übrigen ist es auch eine christliche Forderung: Du sollst mit Gottes Namen keinen Unsinn treiben!

 

Gruß,

Lucia

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Bei mir ist es der christliche Teil der lieben Familie. Da ich sie liebe, ........... *seufz* tu ich mir das halt an. Aber ich bin schon froh, wenn's vorbei ist.

 

Mit der Sprache? Naja. Ist doch witzig, wenn man als A&A den Namen recht unnützlich führet .... supergrin.gif

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Ich nenne "Weihnachten" immer "die Feiertage". Und das stimmt ja auch, da wird ja gefeiert. Normalerweise Weihnachten und Sylvester - in unserer Familie aber eher zweimal Sylvester. ;)

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>> oder ist die ganze Sache unwichtig? <<

 

Hallo john,

 

nachdem das Christentum von weiten Teilen der Bevölkerung nur noch als folkloristische Veranstaltung empfunden wird, halte ich die Sache für ziemlich unwichtig. Weihnachten ist vor allem von wirtschaftlicher Bedeutung. Insofern besteht auch bei jenen Interesse an der Beibehaltung, die keinerlei religiösen Bezug zu diesem Fest haben. Im übrigen nehmen auch die Ungläubigen gerne eine Gelegenheit zum Feiern oder Faulenzen wahr. Ich schätze Weihnachten vor allem wegen der Möglichkeit, ein paar arbeitsfreie Tage einzulegen und mich der Muße  hinzugeben.

 

Am spezifisch religiösen Wortschatz kann ich mich überhaupt nicht stoßen. Im Gegenteil, er bereichert die Sprache ungemein, trägt nachhaltig zu ihrer Bildhaftigkeit bei und erlaubt so manches Wortspiel und so manchen Witz, der ohne religiöses Vokabular nicht möglich wäre.

 

Ich habe keine Probleme, vom 'Heiligen Abend' zu sprechen, denn ich bin mir bewußt, daß dieser Abend nicht heiliger als 364 bis 365 andere Abende im Jahr ist, sondern daß er aus historisch nachvollziehbaren Gründen nur so genannt wird. Und wenn man sich im klaren ist, daß es sich bei Gott, Teufel, Himmel. Hölle usw. lediglich um phantasievolle, wenn nicht gar phantastische Vorstellungen handelt, dürfte es auch dem Atheisten oder Agnostiker nicht schwerfallen, sich sprachlich derartiger Bilder zu bedienen.

 

Gruß

Cano

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Zitat von Cano am 10:18 - 6.Dezember..2002

...Am spezifisch religiösen Wortschatz kann ich mich überhaupt nicht stoßen. ...

 

Wie man auch im gottleugnenden, kommunistischen Russland an der Bezeichnung "Woskressenije" für Sonntag festgehalten hat....nun der Kommunismus ist weitesgehend überwunden, die Bezeichnung für Sonntag hat's überlebt.

In diesem Sinne: belassen wir es bei der Bezeichung "Heiliger Abend" und "Weihnachten"...

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Zitat von john am 23:52 - 5.Dezember..2002

 

 

Warum lassen wir immer noch zu, daß ein paar Prozent, praktizierender Christen, mit ihrer Institution Kirche, noch immer die Macht hat, uns so zu beinflußen,ihre Spuren zu hinterlassen ?

 


 

Du kannst ja auf Wortschöpfungen aus der DDR-Zeit zurückgreifen und z.B. statt Engel 'geflügeltes Jahresendzeitwesen' sagen... Wenn es dir dadurch besser geht

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Zitat von john am 23:52 - 5.Dezember..2002

 

 

Warum lassen wir immer noch zu, daß ein paar Prozent, praktizierender Christen, mit ihrer Institution Kirche, noch immer die Macht hat, uns so zu beinflußen,ihre Spuren zu hinterlassen ?

 


 

 

Ganz einfach: Es sind eben nicht nur ein "paar Prozent", sondern es sind eine ganze Menge Menschen, die noch Christen sind. Und außerdem: An Weihnachten sind komischerweise die Kirchen immer besonders voll.

 

Selbst also für diejenigen, die eigentlich mit dem Christentum abgeschlossen haben, scheint gerade diese Nacht doch irgendwie noch "heilig" zu sein.

 

Du kannst ja machen und sagen, was Du willst, aber bitte fang keine Grundsatzdiskussion darüber an, ob es sinnvoll ist, daß das Christentum unsere Gesellschaft beeinflusst.

 

Es gibt nämlich bestimmte christliche Grundsätze, von denen Du in Deinem Leben bestimmt auch schon einmal profitiert hast.

 

Nehmen wir nur einmal die Gesetze: Sie sind durchaus christlich beeinflusst. Das sind auch die Gesetze, hinter denen Du Dich verstecken und Deine Existenz sichern kannst.

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Zitat von Juergen am 10:28 - 6.Dezember..2002


Zitat von Cano am 10:18 - 6.Dezember..2002

...Am spezifisch religiösen Wortschatz kann ich mich überhaupt nicht stoßen. ...

 

Wie man auch im gottleugnenden, kommunistischen Russland an der Bezeichnung "Woskressenije" für Sonntag festgehalten hat....nun der Kommunismus ist weitesgehend überwunden, die Bezeichnung für Sonntag hat's überlebt.

In diesem Sinne: belassen wir es bei der Bezeichung "Heiliger Abend" und "Weihnachten"...


 

Stimmt nicht ganz, lieber Jürgen. Auch solche Floskeln wie *boshe moi* haben überlebt und werden wie das hiesige *mein Gott!* auch noch als Ausruf verwendet.

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Ok, ich gebe mich geschlagen - lassen wir alles so, wie es schon immer war - und wer weiß, wozu es gut ist ?

Und so wie Cano die Sache sieht ; ist ja auch nicht falsch !

 

Nur , ich staune immer wieder, wie manchem, welcher mit der Kirche nix am Hut hab, immer wieder ein "Mein Gott, was...." über die Lippen kommt, (kostet übrigens einige Mühe, es sich ein für allemal abzugewöhnen - geht aber !) .

 

 

Andererseits, fragt der Kollege: "Wann sehen wir uns denn, wann geht es dir besser - Heilig Abend oder am zweiten Weihnachtstag ?"

"Heilig Abend, wäre mir recht"!

 

Klingt komisch, wie ich finde - hängt aber natürlich von der Person ab !

 

Beweist unsere Sprache nicht auch, wie tief einst die Kirche ihre Lehre in uns "eingeritzt" hat - mit bleibenden Narben ?

 

Aber vielleicht ist es ja auch so wie mit derjenigen von der Blinddarmoperation - irgendwann, bemerkt man sie fast nicht mehr .

john

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Zitat von john am 20:03 - 6.Dezember..2002

...Beweist unsere Sprache nicht auch, wie tief einst die Kirche ihre Lehre in uns "eingeritzt" hat - mit bleibenden Narben ?

 

Wieso "Narben" ??

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John: >Beweist unsere Sprache nicht auch, wie tief einst die Kirche ihre Lehre in uns "eingeritzt" hat - mit bleibenden Narben ? <

 

Das Christentum war über viele Jahrhunderte hinweg einer DER prägensten Kulturfaktoren überhaupt. Die (vorschriftlichen) Anfänge der deutschen Sprache werden ungefähr in die Zeit der Christianisierung der germanischen Stämme des Karolingerreiches zwischen 600 und 750 nach Christus datiert. (Frühalthochdeutsch)  In der weiteren Entwicklung über Althochdeutsch zum Mittelhochdeutsch bis hin zum Frühneuhochdeutschen und schließlich Neuhochdeutschen spielte der religiöse (in diesem Falle christliche) Wortschatz nachhaltig eine große Rolle. So prägte z.B. die Bewegung der Mystik die Entwicklung des abstrakten Wortschatzes auf eine Weise, die heute kaum mehr bewußt ist:   Wer käme heute auf die Idee, den Ursprung von Worten wie Wesen, Einbildung, Hoheit, Berührung" in der christlichen Kulturgeschichte  zu suchen?  Von der großen Bedeutung der Sprache Luthers ganz zu schweigen. (Sprachwissenschaftler vergleichen Luthers Werke mit einem heutigen Massenmedium).

 

Das Christentum  IST in unsere Sprache  (neben anderen Faktoren) "eingeritzt" - ganz egal, ob wir den 24.Dezember nun "Heiligabend" nennen, unseren Nachbarn mit "Grüß Gott" oder "Guten Tag" begrüßen oder nicht.

 

Und in den kommenden Jahrhunderten wird sich vielleicht auch die zunehmende Entchristianisierung in der Sprache auf irgendeine Weise bemerkbar machen. Aber sowas kann man nicht programmäßig forcieren - es geschieht von selbst und vor allem: Sehr, sehr langsam und unbewußt. (Und ob das Ergebnis dann unbedingt eine plastischere und reichhaltigere Sprache sein wird - wer weiß?).

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Cano hat Recht, vor allem die wirtschaftliche Bedeutung dieser Zeit ist erheblich. Gäbe es sie nicht müßte man sie erfinden. Und wenn man mal in der Advendszeit z.B. durchs Centro schlendert stellt man fest daß die X-mas-Vermarkter sich ohnehin schon lange nicht mehr an der Weihnachtsgeschichte orientieren. Allein dort brauchen sie für ihren quasi-amerikanischen Lichtterror fast ein eigenes AKW.

 

Mit dem Kirchenbesuch ist es ähnlich. Alle die welche sich nur Heiligabend in der Kirche blicken lassen tun dies nicht um das vermeindliche Ereignis zu feiern, sondern um gesellschaftlichen Zwängen gerecht zu werden. Und da kommen dann eben auch mal der Waffenhändler, der Anlageberater und selbst Thomas Gottschalk. Und die paar echten Christen stellen dann hinterher fest wie schön voll die Kirche doch war.

 

War ich zu ironisch ? Eigentlich mag ich die X-mas-Zeit.

 

Gruß Frank  

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Zitat von Thofrock am 18:03 - 7.Dezember..2002

 

 

 

Mit dem Kirchenbesuch ist es ähnlich. Alle die welche sich nur Heiligabend in der Kirche blicken lassen tun dies nicht um das vermeindliche Ereignis zu feiern, sondern um gesellschaftlichen Zwängen gerecht zu werden.

 

Das wäre allerdings noch zu beweisen, daß die Leute an Weihnachten nur in die Kirche gehen, wegen des gesellschaftlichen Zwanges...

Da wäre ich aber anderer Meinung. Ich glaube kaum, daß sich jemand, der mit der Kirche wirklich nichts zu tun haben will, von gesellschaftlichen Zwängen beeinflussen läßt.

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"Nichts mit der Kirchte zu tun haben will" hab ich auch nicht geschrieben, Stefan. Schließlich haben sie alle das ganze Jahr brav ihren Beitrag bezahlt und gehören juristisch auch dazu.  

 

Aber wenn dieser Kirchenbesuch den Betreffenden wirklich was bedeuten würde wären sie ja vermutlich öfter da, oder ?

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>> Das wäre allerdings noch zu beweisen, daß die Leute an Weihnachten nur in die Kirche gehen, wegen des gesellschaftlichen Zwanges... << (Stefan M.)

 

Gesellschaftliche Zwänge dürften gerade an Weihnachten keine Rolle spielen. In einer rammelvollen Kirche fällt es überhaupt nicht auf, wer anwesend ist und wer nicht.

 

Es ist die besondere Stimmung, die auch die bloßen Taufscheinchristen in die Christmette zieht. Eine derartige Veranstaltung bedient nicht den Glauben, sondern das Gefühl. Das gilt übrigens auch für Weihnachten. Deshalb können auch viele Ungläubige diesem Fest einiges abgewinnen.

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Klar fällt das auf. Wer nur einmal im Jahr kommt wird schon dafür sorgen daß er auch gesehen wird. Sonst könnte er ja auch daheim bleiben.

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Zu dem Grundthema dieses Threads passt eine Meldung bei kath.net. Der Meldung zufolge hat sich ein Museum von der üblichen Zeitbezeichnung (vor Christus / nach Christus) verabschiedet.

 

(Geändert von Juergen um 12:06 - 9.Dezember..2002)

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*hihi!* "Anno Domino" *grins*

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Zitat von Lichtlein am 12:22 - 9.Dezember..2002

Hatten wir das nicht schon mal? Hieß es nicht in deutschen Geschichtsbüchern "u.Z." (unsere Zeitrechnung)? Oder vertu' ich mich da?


 

u.Z. ist völlig gebräuchliche Abkürzung und kommt auch so im Duden vor.

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Hallo Jürgen,

 

Zitat Jürgen: "Zu dem Grundthema dieses Threads passt eine Meldung bei kath.net"

 

Hast du's nicht gelesen?

 

Nachtrag: Hat sich erledigt. Sie haben es geändert.

 

(Geändert von Ute um 16:57 - 9.Dezember..2002)

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Zitat von Frauke am 15:07 - 9.Dezember..2002

u.Z. ist völlig gebräuchliche Abkürzung und kommt auch so im Duden vor.

 

Hm,

und von wann beginnt "u.Z." zu zählen?

Welches Jahr schreibt man dann? - Das gleiche wie in Nordkorea?

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