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Auf dem Holzweg


Franciscus non papa

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Franciscus non papa

ita est

 

vermarktung ist wohl das einzige, was bei manchen sendern noch zählt.

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ita est

 

vermarktung ist wohl das einzige, was bei manchen sendern noch zählt.

Jetzt erst drauf aufmerksam geworden? Der Mist wurde doch schon gesendet, die B-Promis sind schon am Ziel ihres Weges angekommen. Habe reingezappt, es aber nicht lange ausgehalten, Horror!

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Zitat aus dem Link:

 

Kann das wirklich so abgeschmackt sein, wie es klingt? Es kann: "Wir haben mal ein Promi-Heilfasten gemacht, komplett mit Einläufen und so. Das ging quotenmäßig total ab", sagt ProSieben-Autor Patrick Sheedy.

 

Scheußlich ....

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Das ist eigentlich nur ein neues Hoch einer kontinuierlichen Entwicklung:

  • Vor 20 Jahren (vor Erscheinen von "O Diário de um Mago" von Paulo Coelho 1987) war der Jakobsweg nur etwas für Geschichtsinteressierte und Abenteurer. Es gab keine Literatur über den zeitgenössischen Weg, sondern nur Beschreibungen zur Pilgertradition des Mittelalters. Der Camino war nicht markiert und es gab kaum Wanderwege und keinerlei Herbergen.
  • Vor 10 Jahren war der Jakobsweg in Spanien markiert und es gab ein weitmaschiges Netz von Herbergen. Literatur über den Camino war noch rar und nur wenige hatten überhaupt davon gehört. Die Pilgerschaft war durch die mangelhafte Infrastruktur noch ein richtiges Abendteuer.
  • Vor 5 Jahren gab es schon allerlei Bücher über den Jakobsweg. Die Kulturradio- und fernsehsender brachten die ersten Dokumentationen über die Pilgerschaft. Reiseanbieter boten Reisen auf dem Jakobsweg an und Pilgern wurde in. Langsam machten sich auch die ersten Leute Gedanken über die zunehmende Kommerzialisierung und Übervölkerung des Weges.
  • Vor 1 Jahr kam das Buch von Hape Kerkeling auf den Markt. Jetzt hatten zum ersten Mal auch die Leute einen Zugang zum Jakobsweg, die sonst keine Bücher lesen. Das Buch wurde zum Bestseller und die Pilgerzahlen nehmen seitdem nochmal einen deutlichen Schub nach oben.
  • Jetzt muss man nicht mal mehr lesen können, um auf den Jakobsweg aufmerksam zu werden. Pilgern präsentiert sich zwischen Homeshopping und Heimwerker-Shows. Wer früher noch aufs Oktoberfest und an den Ballermann ging, läuft sich morgen schon auf dem Camino die Hacken ab.

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Als einer, der selbst vor kurzem nach Santiago gepilgert ist, sehe ich den momentanen Boom zwiespältig:

Einerseits dürfen wir nicht Handlungen nur deswegen schon kritisch sehen, weil es jemand aus Mode macht, wir können uns ja auch über positive Moden freuen, aber die negativen Begleiterscheinungen dieser Mode können wir dennoch beklagen:

Selbstdarstellung von Promis, Hetzerei zu den Herbergen, Müllberge, Lautstärke etc.

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Als einer, der selbst vor kurzem nach Santiago gepilgert ist, sehe ich den momentanen Boom zwiespältig:

Einerseits dürfen wir nicht Handlungen nur deswegen schon kritisch sehen, weil es jemand aus Mode macht, wir können uns ja auch über positive Moden freuen, aber die negativen Begleiterscheinungen dieser Mode können wir dennoch beklagen:

Selbstdarstellung von Promis, Hetzerei zu den Herbergen, Müllberge, Lautstärke etc.

Es gibt allerdings genügend Jakobswege, dass für jeden Pilgertyp etwas dabei sein sollte. Wenn man sich traut, auch einmal vom Hauptweg abzuweichen, erlebt man selbst auf dem Camino Frances sehr ruhige Abschnitte, auf denen einem stundenlang kein Mensch begegnet. Wer auch dem Herbergstrubel entgehen will, kann Pensionen und Hotels als Unterkunft wählen oder auf einem der Alternativwege (Camino del Norte, Via de la Plata, Camino Portugués) pilgern. Wem Spanien zu heiß ist, kann einen Jakobsweg durch Deutschland oder Frankreich laufen und wer die ganz harte Tour braucht, wandert eben nach Jerusalem.
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Aber das "Schöne" daran ist doch - solche "Trends" lassen so schnell wieder nach wie sei gekommen sind!

 

Liebe Grüße

 

Hilde

Dieser Trend ist aber nicht so schnell gekommen. Seit 1990 gibt es ziemlich kontinuierlich eine jährliche Zuwachsrate von knapp 20 %. Der Trend ist jetzt also schon 17 Jahre als. Wenn wir annehmen, dass die Medienkampagne um den Jakobsweg noch ein paar Jahre läuft und deine These stimmt, ist auf dem Camino in 20 Jahren wieder Ruhe.
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Außer einer Folge habe ich alles vom Promi-Pilgern gesehen. Hat der Autor des Artikels im Eröffnungsbeitrag davon etwas gesehen, oder war er schon allein durch die Ankündigung des Projekts bei seiner Meinung?

Da man häufig etwas nicht gesehen, gehört und gelesen haben muss, um ein Urteil abzugeben, spare ich mir hier bei diesem unwichtigen Thema die Zeit, den verlinkten Artikel zu lesen. B)

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So ganz habe ich Deinen Beitrag nicht verstanden. Du hast fast alle Filme gesehen? Fandest Du das Promi-Pilgern gut oder eher nicht so sehr?

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Die Pro-7-Idee hat nichts mit Spiritualität zu tun, das müsste jedem bei einem Sender wie Pro 7 klar sein. Aber die engagierten Leute waren keine Typen Marke "für Kohle mach ich jeden Mist, erzähl alles was der Sender hören will und bin mir für nichts zu schade". Die Leute waren schon ok. Rudolph war sehr amüsant, quasi als Prototyp des Anti-Pilgers, der Oli P. kommt aus einer Familie, die viel mit Evangelens zu tun hat (Arbeit der Mutter u.ä.), die Karrenbauer ist eine Sucherin und unterhielt sich viel mit Menschen und hatte es mit Esoterik. Lehnte nicht alles von vornherein ab. Der Naujoks machte mit, hielt sich aber mit tiefen Aussagen zurück, fand ich sehr gut. Und die junge Moderatorin war bei den Promis für die gute Laune zuständig. Angenehm.

 

Dazu konnte man den Weg sehen, neben Natur und Kultur (kirchen) auch die Tankstellen und Supermärkte. Andere Pilger, einzelne sowie große Pilgermassen. Die kleinen Pensionen, von denen Hape geschrieben hat. Blutende Füße. Verdreckte Wege.

 

Kurz, es war nicht so religionstriefend wie religiöse Dokus, ohne die vielen Kirchen und Histörchen wie die Kultur-Dokus. Ein Promi-Pilgern eben, das weder von den Promis zu ernst genommen wurde, und auch von den Zuschauern nicht eine ehrwürdige Aufmerksamkeit verlangte.

bearbeitet von lara
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Weil OAOS es oben erwähnt hat: kennt eigentlich jemand von Euch dieses fürchterliche Jakobsweg-Buch von Coelho? B)

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Weil OAOS es oben erwähnt hat: kennt eigentlich jemand von Euch dieses fürchterliche Jakobsweg-Buch von Coelho? B)

 

Ja. Hab ich leider mal als Hörbuch verschenkt, ohne es vorher gehört zu haben.

 

Esoterik-Mist.

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Ja, grauenvoll ... ich hatte die Hoffnung, es würde noch mal besser ... dann war das Buch zu Ende und die Hoffnung unbestätigt :k035:

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Die Pro-7-Idee hat nichts mit Spiritualität zu tun
weiß nicht. ich weiß immer noch nicht genau, was das ist: "Spiritualität".

 

(und das ist jetzt nicht geblödelt; aufgrund einiger Hinweise hier im Forum, für die ich dankbar bin, versuche ich, das irgendwie zu schreiben, ob ich das ironisch meine oder nicht. nein, das meine ich nicht ironisch).

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Weil OAOS es oben erwähnt hat: kennt eigentlich jemand von Euch dieses fürchterliche Jakobsweg-Buch von Coelho? B)
Ich fand das Buch garnicht mal so schlecht. Man darf eben nichts falsches davon erwarten. Zum einen ist der Jakobsweg, so wie in Coelho beschreibt heute nicht mehr vorhanden. Als er auf dem Camino unterwegs war, gab es weder eine Wegmarkierung, noch Pilgerunterkünfte und in Santiago kamen pro Jahr nicht mehr Pilger an als in einer durchschnittlichen deutschen Kirche heute. Coelho hat sein Buch auch nicht als Wegdokumentation geschrieben. Das ist wohl der Hauptgrund, weshalb viele Leser heute davon enttäuscht werden. Er beschreibt eher einen inneren Prozess, eine Art Lebensschule, die er auf den Pilgerweg überträgt. Wenn man sich mit der sehr bildhaften Sprache auseinandersetzt, kann man durchaus viel aus dem Buch mitnehmen. Die Suche nach dem Schwert kann man durchaus mit dem eigenen Lebensziel vergleichen. Es gibt im Leben Dinge wie den Hund - für mich ist das beispielsweise die Sünde - über die man die Kontrolle gewinnen muss, damit man ans Ziel kommt. Auch die - natürlich bildhaft zu verstehenden - Übungen finden ihr Spiegelbild in unserem Leben. Wir müssen immer wieder Prüfungen bestehen und reifen dadurch.

 

Man mag zu dem Buch stehen wie man will, eines lässt sich aber kaum bestreiten: Paulo Coelho hat damit den Grundstein für die moderne Pilgerfahrt gelegt. Ohne das Buch hätte der Jakobsweg noch lange seinen Dornröschenschlaf gefristet und selbst der Begriff "Jakobsweg" wäre heute kaum jemandem bekannt.

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Über die explosionsartige Steigerung der Pilgerzahlen auf dem Jakobsweg hat Wiki eine Statistik (Link).(Unter 2.4. Aufschwung in der Moderne)
Explosionsartig ist aber etwas anderes. Wie bereits geschrieben ist das Wachstum kontinuierlich seit 1990 bei knapp 20 %. Die heiligen Jahre muss man da ein wenig ausklammern, denn sie entsprechen nicht dem allgemeinen Trend.
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