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Wer/was ist Kirche?


gouvernante

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In mindestens zwei threads kamen Fragen zu "wer/was ist Kirche?" - ich finde dies zu spannend, um es untergehen zu lassen.

 

Was meinen wir, wenn wir "Kirche" sagen? Was "hören" Theologen, wenn von "Kirche" gesprochen wird? Was hören "normale" Leute, wenn von Kirche gesprochen wird?

Was meine ich, wenn ich das Wort "Kirche" in den Mund nehme?

 

In meinem Umfeld ist es zumeist so, daß die Gleichsetzung lautet Kirche = Kleriker (oft Bischöfe oder Papst).

Ich habe mir angewöhnt, "Leib Christi" zu sagen, wenn ich über "Kirche" reden möchte...

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Also neben der Bedeutung Kirche = Kirchengebäude meine ich, wenn ich Kirche sage, in der Regel weniger die klerikalen Vertreter derselben als wirklich die Gesamtheit aller, die sich für den katholischen Glauben, die Verkündigung und die Glaubenspraxis verantwortlich fühlen. Dazu gehört natürlich auch die Hierarchie aber ebenso die Kirchengemeinderäte, die Katecheten und die Frauen, die sich um den Seniorennachmittag kümmern. Wenn ich Kirche sage, meine ich damit im allgemeinen die römisch-katholische Kirche. Andere Kirchen nenne ich dann explizit beim Namen.

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In unserer lokalen Variante der ACK (Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen) haben wir oft das Problem, daß die römisch-katholischen Mitglieder bei "Kirche" automatisch an die RKK denken, die protestantischen Mitglieder "Kirche" aber gerade dann benutzen, wenn sie die "Una Sancta" meinen. Auch die Anglikaner bei uns nutzen den Begriff in seiner umfassenden Form.

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Was meinen wir, wenn wir "Kirche" sagen?

 

Grundsätzlich geht es zunächst um das Gebäude einer christlichen Kirche. Dann aber hat sich eingebürgert, auch in anderen Sprachen, frz. zum beispiel L'eglise... darunter die gesamte Institution zu verstehen. Dies aber ist im Grunde falsch, führt auch zu Missverständnissen.

 

Aber da wir den Volksmund kaum beeinflussen können.....

 

Pierre

bearbeitet von mykathpierre
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Also ich verwende wenn ich den Bau meine meistens den Dialektausdruck (Kirche lässt sich im rheinischen nicht schreiben oder Kerk) wenn nicht sogar nur den jeweiligen Patron (wobei der auch schon stellvertretend für die ganze Gemeinde stehen kann).

 

Kirche als Gesamtheit der Gläubigen verwende ich im Alltag kaum weil kein Thema.

 

Den Begriff "Amtskirche" für das bischöfliche Kollegium und den Klerus hat sich einfach so eingebürgert.

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einen wir, wenn wir "Kirche" sagen?

Lumen Gentium ist eine nette Quelle hierzu:

 

"Die Kirche ist ja in Christus gleichsam das Sakrament, das heißt Zeichen und Werkzeug für die innigste Vereinigung mit Gott wie für die Einheit der ganzen Menschheit."

 

"Diese Kirche, in dieser Welt als Gesellschaft verfaßt und geordnet, ist verwirklicht in der katholischen Kirche, die vom Nachfolger Petri und von den Bischöfen in Gemeinschaft mit ihm geleitet wird"

 

ist doch ganz klar - oder? B)

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einen wir, wenn wir "Kirche" sagen?

Lumen Gentium ist eine nette Quelle hierzu:

 

"Die Kirche ist ja in Christus gleichsam das Sakrament, das heißt Zeichen und Werkzeug für die innigste Vereinigung mit Gott wie für die Einheit der ganzen Menschheit."

 

"Diese Kirche, in dieser Welt als Gesellschaft verfaßt und geordnet, ist verwirklicht in der katholischen Kirche, die vom Nachfolger Petri und von den Bischöfen in Gemeinschaft mit ihm geleitet wird"

 

ist doch ganz klar - oder? B)

 

Das kann gar nicht oft genug gesagt werden. Grüße, KAM

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Was meinen wir, wenn wir "Kirche" sagen?
Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten, und das ewige Leben.

 

 

 

(GL 2, 5).

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Kirche als Gesamtheit der Gläubigen verwende ich im Alltag kaum weil kein Thema.

B)
Sorry, aber ich habe keine Gesprächspartner mit denen ich mich im RL über die una sancta austauschen müsste.
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Was meinen wir, wenn wir "Kirche" sagen? Was "hören" Theologen, wenn von "Kirche" gesprochen wird? Was hören "normale" Leute, wenn von Kirche gesprochen wird?

Was meine ich, wenn ich das Wort "Kirche" in den Mund nehme?

 

Bei mir schwingt beim Begriff "Kirche" auch die Bedeutung "Gottesdienst" mit. Wenn ich sage, ich gehe in die Kirche, dann besuche ich einen Gottesdienst, nicht "nur" das Bauwerk.

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Also neben der Bedeutung Kirche = Kirchengebäude meine ich, wenn ich Kirche sage, in der Regel weniger die klerikalen Vertreter derselben als wirklich die Gesamtheit aller, die sich für den katholischen Glauben, die Verkündigung und die Glaubenspraxis verantwortlich fühlen. Dazu gehört natürlich auch die Hierarchie aber ebenso die Kirchengemeinderäte, die Katecheten und die Frauen, die sich um den Seniorennachmittag kümmern. Wenn ich Kirche sage, meine ich damit im allgemeinen die römisch-katholische Kirche. Andere Kirchen nenne ich dann explizit beim Namen.
Genau so handhabe ich das auch!
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Wenn die Kirche ihrer Umwelt entgegenkommt, wenn sie ihre Botschaft, ihre Forderungen oder gar die Form ihrer Gottesdienste dem Geschmack der Zeit anpaßt, wenn sie es dem Herrn Jedermann so bequem wie möglich macht, wenn sie so recht modern, zeitnah und weltoffen sein möchte, dann verfällt sie der - wohlverdienten - Verachtung. Der Mensch außerhalb der Kirche merkt instinktiv, daß er da nur seine eigenen Stimme zu hören bekommt, und deren ist er im Geheimen immer überdrüssig.

Helmut Echternach

 

Die Kirche darf nicht mit den Wölfen heulen, um die Schafe für den Herrn zu gewinnen. Sie ist glaubwürdig, wenn ihre Weltoffenheit nicht zur Weltgleichheit wird, die der Welt nur mehr zu sagen hat, was diese selber bereits besser weiß. Sie muß "weltfremd" bleiben, soll sie das bezeugen, was der Welt fehlt.

Christoph Kardinal Schönborn

 

Die herrschende Kirchenleere kommt von der herrschenden Kirchenlehre.

Claus Harms (1778-1855)

 

In der Demokratie herrscht die Mehrheit, in der Kirche die Wahrheit.

Johannes Dyba, Erzbischof, Bischof von Fulda, gest. 2000

 

Erst, wer der Kirche folgt, hat eine sichere Bürgschaft dafür, daß er in seinem Gehorsam Christus gegenüber nicht etwas doch nur seinem eigenen Besserwissen gefolgt ist.

Hans Urs von Balthasar

 

Die Kirche ist kein Museum für Heilige, sondern ein Krankenhaus für Sünder.

M. Kelsey

 

Ich glaube, man versteht eine Kirche nur, wenn man in ihr kniet.

Reinhold Schneider

 

Wo die Kirche mit ihrer Umwelt nur in konfliktloser Harmonie lebt, muß man mißtrauisch sein.

Hellmut Gollwitzer

 

 

Die Kirche ist die Posaune Gottes und nicht das Echo der Zeit oder der Zeitung

 

 

Die Kirche kann sich nicht wie ein Unternehmen verhalten, das sein Angebot ändert, wenn die Nachfrage nachläßt.

Karl Kardinal Lehmann, Bischof von Mainz

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Also neben der Bedeutung Kirche = Kirchengebäude meine ich, wenn ich Kirche sage, in der Regel weniger die klerikalen Vertreter derselben als wirklich die Gesamtheit aller, die sich für den katholischen Glauben, die Verkündigung und die Glaubenspraxis verantwortlich fühlen. Dazu gehört natürlich auch die Hierarchie aber ebenso die Kirchengemeinderäte, die Katecheten und die Frauen, die sich um den Seniorennachmittag kümmern. Wenn ich Kirche sage, meine ich damit im allgemeinen die römisch-katholische Kirche. Andere Kirchen nenne ich dann explizit beim Namen.

Genau so handhabe ich das auch!

 

Ein bißchen zähle ich mich auch immer dazu, als einfaches Miglied gewissermaßen. Grüße, KAM

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@ erich

 

das sind alles gute Aussagen, nur ändern sie nicht viel an der augenblicklichen Situation.

 

Die Kirchenlehre wird sich kaum ändern, die Kirchenleere wohl auch nicht, es sei denn es kämen Notzeiten, dann erinnern sich viele der Kirchen..... auch nicht das Wahre und Wirkliche.

 

Pierre

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@ erich

 

das sind alles gute Aussagen, nur ändern sie nicht viel an der augenblicklichen Situation.

 

Die Kirchenlehre wird sich kaum ändern, die Kirchenleere wohl auch nicht, es sei denn es kämen Notzeiten, dann erinnern sich viele der Kirchen..... auch nicht das Wahre und Wirkliche.

 

Pierre

 

Zur Kirche gehören auch die, die nicht regelmäßig kommen. Alle Getauften. Die dürfen wir nie vergessen. Grüße, KAM

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Zur Kirche gehören auch die, die nicht regelmäßig kommen. Alle Getauften. Die dürfen wir nie vergessen. Grüße, KAM

 

Lieber Freund, da kann ich nur den Kopf schütteln. Denn beim besten Willen kann ich nicht akzeptieren, dass eine (völlig unfreiwillige) Taufe eines Kleinkindes eine echte Zugehörigkeit zu einer Kirche darstellen kann. Dass die Kirche dieses Sakrament anders sieht, ist klar, aber wir kennen alle in unserem Umfeld viele Menschen, die einmal getauft wurden und heute keinen wirklichen Zugang zur Religion haben, es auch nicht suchen.

Es liegt ja auch schon bei den Eltern, die oft keine Beziehung zur Kirche haben, das Kind aber taufen lassen......

 

Pierre, nachdenklich und nicht überzeugt dass sich die Dinge wirklich ändern.

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Lieber Freund, da kann ich nur den Kopf schütteln. Denn beim besten Willen kann ich nicht akzeptieren, dass eine (völlig unfreiwillige) Taufe eines Kleinkindes eine echte Zugehörigkeit zu einer Kirche darstellen kann.

wie ist das bei Juden mit der Beschneidung des Säuglings? Wird man dadurch zum Juden oder musst Du da auch den Kopf schütteln?

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aber wir kennen alle in unserem Umfeld viele Menschen, die einmal getauft wurden und heute keinen wirklichen Zugang zur Religion haben, es auch nicht suchen.

 

Man kann aus Äußerlichkeiten sowas oft ganz schlecht beurteilen. Vielleicht kennst du Hans Wollschläger, der vor kurzem verstorben ist. Sein guter Bekannter Karl-Heinz Deschner hat erschüttert berichtet, daß er sich hat kirchlich beerdigen lassen. Hier war von außen auch nicht erkennbar, daß er sich der Kirche zugehörig gefühlt hätte. Die Kirche durchdringt die Gesellschaft wie ein Mycel, nur ein kleiner Teil ist schon als Fruchtkörper äußerlich zu erkennen. Grüße, KAM

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Und wenn Du dann noch Teil des Gottesdienstes bist....

(und nicht nur besucher ...)

 

Da fällt mir mein Nachbarbistum ein.

Da gibt es keine Kirchen-Besucher-Zählung mehr.

Es werden die Gottesdienst-Teilnehmer gezählt.

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Lieber Freund, da kann ich nur den Kopf schütteln. Denn beim besten Willen kann ich nicht akzeptieren, dass eine (völlig unfreiwillige) Taufe eines Kleinkindes eine echte Zugehörigkeit zu einer Kirche darstellen kann.

wie ist das bei Juden mit der Beschneidung des Säuglings? Wird man dadurch zum Juden oder musst Du da auch den Kopf schütteln?

 

Jude wird man/frau nicht durch Beschneidung, sondern durch Geburt von einer jüdischen Mutter.

 

Der Glaube bzw. äußere Zeichen davon wie die Beschneidung sind nicht entscheidend dafür, ob jemand Jude ist und als solcher anerkannt wird. Das zumindest sieht die Kirche ganz anders. Am Anfang steht immer der Glaube, ob nun der eigene oder der der Eltern.

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Lieber Freund, da kann ich nur den Kopf schütteln. Denn beim besten Willen kann ich nicht akzeptieren, dass eine (völlig unfreiwillige) Taufe eines Kleinkindes eine echte Zugehörigkeit zu einer Kirche darstellen kann.

wie ist das bei Juden mit der Beschneidung des Säuglings? Wird man dadurch zum Juden oder musst Du da auch den Kopf schütteln?

 

Das gilt nach meiner Auffassung auch für Juden und Muslime.

 

Pierre

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