Wie kommt man würdig unter die Erde II

[Trixi]

Nicht-Agnostiker, meldet Euch!

[Lichtlein]

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Zitat von Trixi am 7:45 - 15.November.2002

Nicht-Agnostiker, meldet Euch!

! Das ist ja beängstigend!

!  ;-)

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Liebe Trixi,

was macht Dir Angst? Weder Torsten, noch Erich noch ich sind Agnostiker - wie kommst Du drauf?

 

Gruß,

Lucia

[Caveman]

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Zitat von Erich am 7:42 - 15.November.2002

>>Wenn ich nur einen Pfaffen an meinem Grab (was ich gar nicht haben will) sehen sollte, wird es eine zweite (und brutale!) Auferstehung geben<<

 

is ja irre! Da bist Du tot – futsch –aus – vernichtet - und willst noch was an Deinem Grabe sehen. Komische Gedanken hast Du Sollte da etwa ein geheimer Wunsch nach einem Weiterleben durchschimmern??

 

Gruß

Erich

 

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Nein, mir geht es nur um das Wohlergehen derer, die nach mir noch leben und sich das anhören müßten. Das wünsche ich noch nicht einmal meinen ärgsten Feinden. Vor allem diese Bloss-Nur-Positives-Über-Den-Verstorbenen-Sagen-Auch-Wenns-Lüge-Ist Geseier...

 

Übrigens Erich, glaube ich an ein Leben vor dem Tod. Und ich versuche durchaus, zu leben und nicht nur zu existieren. Was man von vielen Menschen leider nicht behaupten kann.

[Torsten]

>Übrigens Erich, glaube ich an ein Leben vor dem Tod. Und ich versuche durchaus, zu leben und nicht nur zu existieren. Was man von vielen Menschen leider nicht behaupten kann.<(Caveman)

 

Es ist halt sehr relativ, Caveman. Für mehr als viele besteht das Leben aus Existenzkampf.

Die wünschen sich vielleicht, ab und zu vor sich hin existieren zu können oder der Realität zu entfliehen. Mit Billigdrogen z.B.. Das bringt sie auch unter die Erde, aber ob sie so sterben wollen?

[Caveman]

Leben hat nichts mit Existenzkampf zu tun, Leben ist eine innere Einstellung. Die meisten die ich kenne und schon tot sind, stehen materiell eigentlich ganz gut da.

 

Aber die denken nicht weiter als bis zur nächsten Ratenzahlung ihres Autos oder was die Nachbarn von ihnen gedacht haben mögen, dass sie am Sonntag Tennissocken zu einer dunklen Hose getragen haben.

[Torsten]

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Zitat von CavemanHamburg am 13:25 - 15.November.2002

Leben hat nichts mit Existenzkampf zu tun, Leben ist eine innere Einstellung. Die meisten die ich kenne und schon tot sind, stehen materiell eigentlich ganz gut da.

 

Aber die denken nicht weiter als bis zur nächsten Ratenzahlung ihres Autos oder was die Nachbarn von ihnen gedacht haben mögen, dass sie am Sonntag Tennissocken zu einer dunklen Hose getragen haben.

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Es leben ja aber noch weitaus mehr Menschen auf der Welt.

[pedrino]

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Zitat von CavemanHamburg am 13:25 - 15.November.2002

Die meisten die ich kenne und schon tot sind, stehen materiell eigentlich ganz gut da.

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Hä???

[Caveman]

Les den Satz davor auch noch, liebster Pedrino. Manchmal hilft es, das Posting als ganzes zu lesen...

[pedrino]

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Zitat von CavemanHamburg am 13:47 - 15.November.2002

Les den Satz davor auch noch, liebster Pedrino. Manchmal hilft es, das Posting als ganzes zu lesen...

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Nochmal hä ???

 

Beim nächsten Hinweis kopiere ich ihn in die "Stilblüten".

[Caveman]

Hier war Leben, Existenz und Tod nicht im biologischen Sinne gemeint, sondern als innere Einstellung.

 

Es gibt Leute, bei denen schlägt zwar das Herz, die Lunge atmet, aber diese Menschen haben nie gelebt.

[Trixi]

Nicht der Mensch hat am meisten gelebt,

welcher die höchsten Jahre zählt,

sondern derjenige,

welcher sein Leben am meisten empfunden hat.

 

                          Jean-Jacques Rousseau

 

 

PS:

 

> Liebe Trixi,

was macht Dir Angst? Weder Torsten, noch Erich noch ich sind Agnostiker... <

 

Danke, Lucia, Du machst mir wieder Mut... ;-)

[Cardinalis]

Naja, manchmal wäre der Tod wahrscheinlich besser als das Leben, obwohl im biblischen Sinne diese Aussage ziemlich schlecht ist...

 

Life's but a walking shadow. A poor player that struts and frets his hour upon the stage and is then heard no more. It is a tale told by an I**** full of sound and fury - signifying nothing.

[Lissie]

Heute erreichte mich eine Mail mit einem Auszug aus der Medical Tribune mit folgendem Inhalt:

 

ZÜRICH - Im vergangenen Jahr begleitete die Schweizer Selbsthilfeorganisation Dignitas 50 ausländische Patienten in den Selbstmord. Die meisten waren Deutsche (31). Die anderen kamen aus Frankreich, Griechenland, Israel, Italien, Spanien und Österreich.

 

Wer in der Schweiz ohne selbstsüchtige Beweggründe Beihilfe zum

Selbstmord leistet, macht sich nicht strafbar. Die  Sterbehelfer/innen"

von Dignitas sind ehrenamtlich tätig, werden für ihre Tätigkeit also

nicht bezahlt. Damit können ihnen ideologische, aber keine

selbstsüchtigen Motive unterstellt werden. Nach einem BBC-Beitrag über die Schweizer Selbsthilfeorganisation und deren Angebot, beim Selbstmord unheilbar Kranker zu helfen, erhielt der Verein Anfragen aus aller Welt.

 

Gegenüber der Nachrichtenagentur SDA (Schweizerische Depeschenagentur) bestätigte Dignitas-Gründer, Generalsekretär und Geschäftsführer Rechtsanwalt Ludwig A. Minelli, dass seine Organisation nicht nur Schweizer Staatsbürger in den Tod begleiten will. Denn jeder Mensch habe das Recht seinem Leben ein Ende zu setzen, wenn sein Leben unerträglich

wird und keine Aussicht auf Heilung mehr besteht. Daher ist die

Mitgliedschaft bei Dignitas - anders als bei der  Schwesternorganisation mit dem bezeichnenden Namen "Exit" - nicht an einen Wohnsitz in der Schweiz gebunden. Rechtsanwalt Minelli hofft auf eine Signalwirkung, die auch in anderen Ländern zu liberaleren Gesetzen führen könne.

 

Wer als Nicht-Schweizer die Dienste des Vereins in Anspruch nehmen will, muss in einem Brief darlegen, warum er/sie sterben will. Außerdem müssen medizinische Unterlagen vorgewiesen werden, die eine "zum Tod führende Krankheit" oder eine "unzumutbare Behinderung" belegen. Damit sind die

Voraussetzungen erfüllt, dass die Sterbewilligen in einer Mietwohnung in Zürich im Beisein eines Dignitas-Begleiters eine tödliche Dosis Natrium-Pentobarbital einnehmen dürfen.

 

Auch das "Medikament" wird notfalls von Dignitas besorgt, erläutert die Homepage des Vereins: "Jeder zulässige Einsatz eines tödlich wirkenden Medikamentes setzt selbstverständlich ein ärztliches Rezept voraus, denn nur so kann das Mittel legal beschafft werden [...] In den weitaus meisten Fällen sind heute die jeweiligen Hausärzte dazu bereit. Wo dies

ausnahmsweise einmal nicht der Fall sein sollte, kann sich Dignitas auf seine eigenen Vertrauensärzte stützen. Nach einer persönlichen Begegnung mit dem Mitglied, während welcher sich der Dignitas-Arzt vom Vorhandensein der Voraussetzungen für die gewünschte Freitodbegleitung überzeugt, wird dann das Rezept zuhanden von Dignitas ausgestellt."

 

Ich finde diesen Sachverhalt  sowohl für  eine mögliche Patientenverfügung interessant als auch für den Fall einer schweren Erkrankung, die es einem unöglich macht, ohne Begleitung zu reisen: Wie würde der deutsche Staat wohl einen "seiner" Bürger handhaben, der in der (bekannten) Absicht in die Schweiz reist, seinem Leben ein Ende zu setzen? Würde man festgehalten werden?  Und: Was würde mit einem Begleiter geschehen, der wissentlich mitgefahren ist? Beihilfe zum Suizid ist in der Schweiz( und auch in Deutschland soviel ich weiß) straffrei, solange keine eigennützigen Motive gefunden werden können. Das Problem ist aber, daß wohl verständlicherweise  jeder Sterbewillige den nahestehendsten Menschen dabeihaben möchte. Und  vermutlich wird er auch genau diesen als Erben eingesetzt haben, wenn es denn etwas zu vererben gibt. Gibt es also für so einen Fall nur die Möglichkeit, daß Ehemann X seine geliebte Frau enterbt, sofern sie ihn auf seinen letzten Weg begleiten will, ohne dafür nachträglich wegen Habgier vor Gericht zu stehen?

 

Und inwiefern ist wohl eine Patientenverfügung binden, in der festgehalten wird, daß man im Falle eines bestimmten Stadiums einer Gehirnerkrankung wünscht, von Person X in die Schweiz gebracht zu werden, wo man bereits seine Vorkehrungen getroffen hat?

 

Ich stelle mir den sog. "Sterbetourismus" gar nicht so leicht vor........