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Ewiges Leben


benedetto

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Ich suche jetzt einmal im Schutz des Hasenstalles Antworten und Gedanken von Euch zu einem Thema, das mich seit längerem beschäftigt. Leider habe ich dieses Thema in Gesprächen im Real Life mit Glaubensschwestern und -brüdern als Tabuthema kennengelernt, bei dem man sich rasch zurückzieht.

 

Es geht um das Ewige Leben, zu dem wir uns im Glaubensbekenntnis bekennen.

 

Regine Hildebrandt, die gläubige Christin war, sagte kurz vor ihrem Tod (sinngemäß und aus meiner Erinnerung), sie sei zu sehr Wissenschaftlerin, um vom ewigen Leben ein verklärtes Bild zu haben, als Wissenschaftlerin wisse sie aber auch, dass Energie nicht verloren ginge.

 

Nun kann ich dem Argument von Atheisten, Gläubige würden nur aus Angst davor, dass nach dem Tod "nichts" folge, Flucht in einem tröstenden Glauben suchen, für mich überhaupt keinen Reiz abgewinnen. Angst vor dem "Nichts" habe ich (noch?) nicht.

 

Ich frage mich konkret, ob es mit unserem christlichen Glauben vereinbar ist, auch in Betracht zu ziehen, dass nach dem Tod tatsächlich ein "Nichts" folgen könnte. Dieses "Nichts" meine ich nicht im Sinne einer Bestrafung oder einem Verweilen in der Hölle und auch nicht als Übergangsstudium bis zu einer Erweckung, sondern als endgültigen Zustand.

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Ich suche jetzt einmal im Schutz des Hasenstalles Antworten und Gedanken von Euch zu einem Thema, das mich seit längerem beschäftigt. Leider habe ich dieses Thema in Gesprächen im Real Life mit Glaubensschwestern und -brüdern als Tabuthema kennengelernt, bei dem man sich rasch zurückzieht.

 

Es geht um das Ewige Leben, zu dem wir uns im Glaubensbekenntnis bekennen.

 

Regine Hildebrandt, die gläubige Christin war, sagte kurz vor ihrem Tod (sinngemäß und aus meiner Erinnerung), sie sei zu sehr Wissenschaftlerin, um vom ewigen Leben ein verklärtes Bild zu haben, als Wissenschaftlerin wisse sie aber auch, dass Energie nicht verloren ginge.

 

Nun kann ich dem Argument von Atheisten, Gläubige würden nur aus Angst davor, dass nach dem Tod "nichts" folge, Flucht in einem tröstenden Glauben suchen, für mich überhaupt keinen Reiz abgewinnen. Angst vor dem "Nichts" habe ich (noch?) nicht.

 

Ich frage mich konkret, ob es mit unserem christlichen Glauben vereinbar ist, auch in Betracht zu ziehen, dass nach dem Tod tatsächlich ein "Nichts" folgen könnte. Dieses "Nichts" meine ich nicht im Sinne einer Bestrafung oder einem Verweilen in der Hölle und auch nicht als Übergangsstudium bis zu einer Erweckung, sondern als endgültigen Zustand.

Ein Nichts nach dem Tode würde den Glauben ad absurdum führen.

Wir glauben doch an einen Gott.

Und ein Gott ist nicht unwahrscheinlicher oder unglaubhafter als der Glaube an eine Auferstehung.

Wenn es einen unsterblichen Geist gibt, einen ewigen Gott, dann kann es auch eine unsterbliche Seele geben.

Und wenn unser Gottesbild richtig ist, dann muß es auch eine Auferstehung geben, den um was geht es denn im NT, wenn nicht um das ewige Leben?

 

Außerdem geht es nicht nur diejenigen, die keine Angst vor dem Tod haben, sondern auch um all jene, die Angst davor haben.

Denn IMHO besteht die frohe Botschaft darin, daß eben alles gut wird - so naiv das vielleicht auch klingen mag.

Wenn es keine Auferstehung gibt, gibt es auch keinen Trost für die Gefolterten, für diejenigen die keine Freude im Leben hatten.

Was bleibt da noch vom Christentum übrig?

 

Wenn da noch was übrig bleibt, dann leistet dies weniger als entsprechende soziale Institutionen oder der Bingo-Verein vom nächsten Altersheim.

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Wenn es keine Auferstehung gibt, gibt es auch keinen Trost für die Gefolterten, für diejenigen die keine Freude im Leben hatten.

Was bleibt da noch vom Christentum übrig?

 

Wenn da noch was übrig bleibt, dann leistet dies weniger als entsprechende soziale Institutionen oder der Bingo-Verein vom nächsten Altersheim.

 

Danke für Dein Posting, Sam. Ich hatte schon Sorge, dass das Thema selbst geschützt in der Anonymität des Internets zu tabubeladen sei.

 

Was bleibt da noch übrig, fragst Du?

 

Zunächst einmal bleibt da noch übrig, dass Gott der Schöpfer der Welt ist, der uns seinen Sohn geschickt hat, um neben die zehn Gebote das allumfassende Gebot der Nächstenliebe zu setzen. Das empfinde ich schon als eine ganze Menge.

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Wenn es keine Auferstehung gibt, gibt es auch keinen Trost für die Gefolterten, für diejenigen die keine Freude im Leben hatten.

Was bleibt da noch vom Christentum übrig?

 

Wenn da noch was übrig bleibt, dann leistet dies weniger als entsprechende soziale Institutionen oder der Bingo-Verein vom nächsten Altersheim.

 

Danke für Dein Posting, Sam. Ich hatte schon Sorge, dass das Thema selbst geschützt in der Anonymität des Internets zu tabubeladen sei.

 

Was bleibt da noch übrig, fragst Du?

 

Zunächst einmal bleibt da noch übrig, dass Gott der Schöpfer der Welt ist, der uns seinen Sohn geschickt hat, um neben die zehn Gebote das allumfassende Gebot der Nächstenliebe zu setzen. Das empfinde ich schon als eine ganze Menge.

Und was ist mit dem Kind, daß hungert, dessen Eltern ermordet werden und den Rest des Lebens in einem dunklen Loch gefoltert wurde, bis dieser Mensch dann halb verfault und den Wahnsinn nahe endlich stirbt?

Was hat er von dem Gebot der Nächstenliebe, welches nicht vom Christentum neu erfunden wurde, was hat es davon, daß vor 2000 Tausend Jahren ein Gott auf Erden war und genauso elend verreckte?

 

Wenn ich die Wahl zwischen einem naturalisierten Christentum und einem Atheismus hätte, würde ich mich auf die Seite des Atheismus schlagen - an einen Gott, der nicht dafür sorgen kann oder will, daß das Leid der Menschen zumindest im Jenseits getröstet wird, mag ich nicht glauben und einen solchen würde ich auch nicht verehren.

Und ich muß auch nicht an einen solchen Gott glauben, denn der Gott an den ich glaube, hat verkündet, daß die Leidenden getröstet werden.

bearbeitet von Sam_Naseweiss
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Und was ist mit dem Kind, daß hungert, dessen Eltern ermordet werden und den Rest des Lebens in einem dunklen Loch gefoltert wurde, bis dieser Mensch dann halb verfault und den Wahnsinn nahe endlich stirbt?

Was hat er von dem Gebot der Nächstenliebe, welches nicht vom Christentum neu erfunden wurde, was hat es davon, daß vor 2000 Tausend Jahren ein Gott auf Erden war und genauso elend verreckte?

Vielleicht gibt es genau für dieses Kind ein bewusstes ewiges Leben. Aber wieso würde ich meinen Glauben ad absurdum führen, wenn ich in Erwägung ziehe, dass für mich vielleicht ein Nichts folgt?

 

naturalisiertes Christentum

Was ist das?

bearbeitet von benedetto
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Zunächst ist "Himmel"/Ewigkeit/Ewiges Leben für mich primär eine Begnungs"kategorie", ein personales Beziehungsgeschehen, ein Du, ein Antlitz.

Daher finde ich es schwierig, dies als "Nichts" zu denken - es sei denn, man nähme "Nichts" als Differenzbegriff zum hiesigen "Etwas" - mE wird die himmlische Erfüllung des "Schon" diesem "Schon" unähnlicher sein als ähnlich, und in diesen Sinn vielleicht könnte ich von der Ewigkeit als "nicht-Etwas" sprechen.

bearbeitet von gouvernante
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Vielleicht gibt es genau für dieses Kind ein bewusstes ewiges Leben. Aber wieso würde ich meinen Glauben ad absurdum führen, wenn ich in Erwägung ziehe, dass für mich vielleicht ein Nichts folgt?

 

Was genau ist den das: Nichts????

 

MfG

Stanley

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Ich habe hier vor einiger Zeit einmal meine Vorstellung vom Hinübergleiten ins Jenseits geschildert.

Grundsätzlich tun wir uns wohl deswegen schwer, uns das Jenseits vorzustellen, weil es eine Bewusstseinsebene betrifft, die Raum und Zeit übersteigt, wir aber in dieser Welt nur in diesen Kategorien denken können. Gleichzeitig ist dies auch ein Hauptargument der Kritiker des Jenseits, weil sie meinen, außerhalb von Raum und Zeit ist kein Denken vorstellbar, deswegen wird es auch keines geben, zumal auch dann die körperlichen Voraussetzungen des Denkens, die Existenz eines Gehirnes, fehlen würde.

So gesehen setzt der Glaube an eine Ewigkeit, die wir bewusst erleben können, auch den Glauben an den Primat des Geistes über die Materie voraus, und dass das Denken eben nicht nur "Produkt" des Gehirnes ist, sondern ihm noch einmal übergeordnet.

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Zunächst ist "Himmel"/Ewigkeit/Ewiges Leben für mich primär eine Begnungs"kategorie", ein personales Beziehungsgeschehen, ein Du, ein Antlitz.

Daher finde ich es schwierig, dies als "Nichts" zu denken - es sei denn, man nähme "Nichts" als Differenzbegriff zum hiesigen "Etwas" - mE wird die himmlische Erfüllung des "Schon" diesem "Schon" unähnlicher sein als ähnlich, und in diesen Sinn vielleicht könnte ich von der Ewigkeit als "nicht-Etwas" sprechen.

Bei Deinem ersten Absatz glaube ich noch, Dich zu verstehen, bin aber nicht ganz sicher. Das personale Beziehungsgeschehen findet zwischen Dir und Deinem Schöpfer statt. Und Du interpretiertest mein "Nichts" als nichts Greifbares.

Beim zweiten Absatz habe ich nicht Verständnisprobleme, ich kapiere ihn einfach nicht. Was meinst Du mit der Erfüllung des "Schon"?

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Und was ist mit dem Kind, daß hungert, dessen Eltern ermordet werden und den Rest des Lebens in einem dunklen Loch gefoltert wurde, bis dieser Mensch dann halb verfault und den Wahnsinn nahe endlich stirbt?

Was hat er von dem Gebot der Nächstenliebe, welches nicht vom Christentum neu erfunden wurde, was hat es davon, daß vor 2000 Tausend Jahren ein Gott auf Erden war und genauso elend verreckte?

Vielleicht gibt es genau für dieses Kind ein bewusstes ewiges Leben. Aber wieso würde ich meinen Glauben ad absurdum führen, wenn ich in Erwägung ziehe, dass für mich vielleicht ein Nichts folgt?

Warum sollte für dich ein Nichts folgen und für dieses Kind ein ewiges Leben?

Das wäre doch willkürlich und ungerecht von Gott, wenn er dem einen ein ewiges Leben schenkt und dem anderen nicht.

 

Freilich mag es sein, daß man für sich selbst kein ewiges Leben wünscht aber dahinter steht im Grunde der Wunsch, daß man ein Nichts einem qualvollen oder unerträglich langweiligen ewigen Leben vorziehen würde.

 

Und da muß man sagen, daß das ewige Leben ja möglicherweise auch ewig schön sein könnte, auch wenn man sich dies jetzt nicht vorstellen kann und so muß man diesen Wunsch also letztendlich so formulieren: "Wenn ich ewig leben kann und mir dieses ewige Leben nicht gefällt, dann will ich die Option auf das Nichts bewahrt wissen!"

 

Nun, ich vertraue da mal darauf, daß Jesus die Wahrheit sagt, wenn er uns diesbezüglich beruhigt und uns sagt, daß wir uns die Seeligkeit im Himmel nicht vorstellen können - womit es eine solche aber gibt. Wenn ich also schon das ganze Gott-Zeug glaube, dann vertraue ich darauf, daß auch diese Sachen zutreffen.

Für mich ist eh das Sicherste, was wir über Gott wissen können, daß Gott das Sein und die Liebe schlechthin darstellt und dann kann er nicht einfach eine Welt schaffen und nicht dafür sorgen, daß es eine Vollendung für diese und für die Menschen gibt.

 

naturalisiertes Christentum

Was ist das?

Wenn man Jesus als großes Vorbild sieht und seine Lehre für toll findet und gerne in die Kirche geht und die Heirat in der Kirche nicht missen will, weil man es für eine feine Show hält.

Folgt man den Soziologen, dann sind Hochzeit, Taufe und Beerdigung die Dienstleistungen der Kirchen, die dafür sorgen, daß der moderne Mensch noch Kirchensteuer zahlt.

bearbeitet von Sam_Naseweiss
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zumal auch dann die körperlichen Voraussetzungen des Denkens, die Existenz eines Gehirnes, fehlen würde.

 

Die Vorstellung dass Gott die Menschen schafft, ihm die schöpferische Kraft des Denkens einhaucht und dann in ein wie immer auch geartetes Nichts stürzen lässt ist vollkommen unlogisch und unvernünftig.

 

MfG

Stanley

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zumal auch dann die körperlichen Voraussetzungen des Denkens, die Existenz eines Gehirnes, fehlen würde.

 

Die Vorstellung dass Gott die Menschen schafft, ihm die schöpferische Kraft des Denkens einhaucht und dann in ein wie immer auch geartetes Nichts stürzen lässt ist vollkommen unlogisch und unvernünftig.

 

MfG

Stanley

Richtig, deswegen habe ich ja auch im Konjunktiv der indirekten Rede (Atheistenmeinung) geschrieben.
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zumal auch dann die körperlichen Voraussetzungen des Denkens, die Existenz eines Gehirnes, fehlen würde.

 

Die Vorstellung dass Gott die Menschen schafft, ihm die schöpferische Kraft des Denkens einhaucht und dann in ein wie immer auch geartetes Nichts stürzen lässt ist vollkommen unlogisch und unvernünftig.

 

MfG

Stanley

Richtig, deswegen habe ich ja auch im Konjunktiv der indirekten Rede (Atheistenmeinung) geschrieben.

 

Ich wollt's nur noch mal betonen B)

 

MfG

Stanley

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Zum ersten Absatz: das ist nicht individualistisch gemeint, sondern "zwischen mir (mit allen meinen gelebten und verweigerten Beziehungen) und meinem Schöpfer".

 

Zum zweiten Absatz: Eine klassische Formulierung dafür, daß unsere Existenz "hier und jetzt" der Ewigkeit nicht völlig unähnlich ist, ist der eschatologische Vorbehalt "Schon - noch nicht" (Bsp. die biblische Aussage "Das Gottesreich ist schon mitten unter euch", aber eben unvollendet). In der Ewigkeit wird eben dieses "schon - noch nicht" aufgehoben sein - aber eben nicht als lineare Fortsetzung der irdischen Existenz mit verbesserten Umständen, sondern auf einer gänzlich neuen Ebene ("Denn wir sehen jetzt durch einen Spiegel, undeutlich, dann aber von Angesicht zu Angesicht").

Und ich meine, diese "neue Ebene" wird dem "Hier und Jetzt" unähnlicher als ähnlich sein (ok, ich bin zugegebenermaßen stark von der negativen Theologie beinflußt).

 

Ob ich jetzt klarer bin??

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Franciscus non papa

wenn sich jesus nicht geirrt hat, dann liebt uns der vater, der uns geschaffen hat. und liebe ist eigentlich nach unserer menschlichen erfahrung etwas, was den geliebten auf dauer erhalten will.

 

und wenn jesu vater, der gott abrahams, isaaks und jakobs eben ein gott der lebenden und nicht der toten ist, dann erhält er uns am leben.

 

ich sehe da nicht das problem, dass wir zum denken und fühlen gewisse organische voraussetzungen brauchen. das würde uns doch auch ein transzendenter leib ermöglichen.

 

sicher ist dieser glaube an ein ewiges leben eine besondere herausforderung, er ist fragil und empfindlich. und immer wieder haben wir zweifel - meine letzten hatte ich heute vormittag während einer trauerfeier für eine verstorbene frau.

 

und doch reicht mir persönlich bisher am ende doch dieses vertrauen in gott, den ich vater nennen darf, am ende den satz sagen zu können (ich glaube) an ein ewiges leben (in fülle).

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Ich enthalte mich aller konkreten Vorstellungen für das Jenseits. Statt dessen mache ich mir Bilder - immer in dem Bewusstsein, dass das alles nur hilflose Krücken sind.

 

"Es wird alles gut!"

Das ist eigentlich alles, was ich mich über den Himmel zu sagen getraue. Alles andere sind nur bildhafte Ausgestaltungen dieses Satzes, in denen ich allerdings endlos schwelgen kann.

 

Genau genommen ist es einfach ein Stück Vertrauen in Gott. Er hat mich so geschaffen, dass ich Zukunft brauche. Und ich glaube nicht, dass er das so eingerichtet hat, um dann wider all diese Versprechung am Ende meines Lebens einfach das Licht auszuknipsen.

 

Die Ausgestaltungen lass ich dann von den biblischen Erzählungen befruchten. Eine friedliche Welt, in der Bärin und Kuh ihre Jungen gemeinsam weiden. Eine königliche Festorgie ohne Ende. Ein Thronsaal vor dem Angesicht Gottes. Die Erkenntnisse aus dem Buch mit den sieben Siegeln.

 

Dann aber auch ganz private Vorstellungen. Dass ich meine lieben Verstorbenen wiedersehe. Dass ich meine Rückenprobleme losbekomme. Und es darf auch ein bisschen mehr sein, als 72 großäugige Jungfrauen, die sich womöglich als Weintrauben entpuppen.

 

Insbesondere freue ich mich auf die Segnungen des Fegefeuers. Meine Unarten losbekommen. Mich mit Menschen aussöhnen, wo ich es schon immer wollte, aber nie geschafft habe. Was Besseres als Zigaretten entdecken.

 

Aber letztlich komm ich immer wieder auf den ursprünglichen Satz: "Es wird alles gut". Vielleicht mit der Fortführung: "Denn ein guter Gott will mich und meine Seligkeit."

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Kann man die Frage nach dem ewigen Leben nicht offen lassen? Vielleicht ist das schwer erträglich - ich persönlich allerdings empfinde es als viel schwerer erträglich, Jenseitsvorstellungen Glauben schenken zu sollen, die ich ehrlicherweise gar nicht glauben kann.

 

Wir wissen ganz einfach nicht, ob es nach dem Tod irgendwie weitergeht - warum also überhaupt sich zurecht zu legen versuchen, wie es aussehen könnte?

 

Entscheidender ist für mich etwas Anderes: Vertrauend in den Tod gehen zu können. Aber nicht, weil ich irgendeine Erwartung hätte, wie es dann weitergehen könnte. Vielleicht kommt auch: Nichts. Zuversicht gibt mir nichts "Jenseitiges", sondern meine Erfahrungen im Diesseits: Dass mir als glaubender Mensch, wenn ich im Vertrauen auf Gott lebe, schon heute das Leben, von dem Jesus spricht, geschenkt ist. (zB wenn er im Gleichnis vom barmherzigen Samariter sagt "Handle danach und du wirst leben". - Wer handelt, lebt - in diesem Handeln). Das Vertrauen, die Hingabe an Gott sind heilsam, in jedem Augenblick, und allein deshalb darf ich auch im Moment des Todes dieses Vertrauen haben.

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Zuversicht gibt mir nichts "Jenseitiges", sondern meine Erfahrungen im Diesseits: Dass mir als glaubender Mensch, wenn ich im Vertrauen auf Gott lebe, schon heute das Leben, von dem Jesus spricht, geschenkt ist.

Das ist mir aber zu wenig. Zuversicht braucht bei mir eine Perspektive nach vorn. Und wenn ich vorne nur eine Mauer sehe, durch die die Zukunft mit Brettern vernagelt ist, geht die Zuversicht flöten. Auch der Gedanke, dass alles, was ich bin, einmal nicht mehr sein soll, ist so ein Perspektivenverbauer. So manches würde ich dann nicht mehr in Angriff nehmen - zum Teil, weil es erst Früchte trägt, wenn ich nichts mehr davon habe, zum Teil, weil ich mich frage, ob sich der Aufwand für die paar Jährchen überhaupt lohnt.

 

Natürlich hast Du Recht dass man nichts wissen kann. Das Leben nach dem Tod ist ja auch keine Angelegenheit des Wissens, sondern des Glaubens.

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Zuversicht gibt mir nichts "Jenseitiges", sondern meine Erfahrungen im Diesseits: Dass mir als glaubender Mensch, wenn ich im Vertrauen auf Gott lebe, schon heute das Leben, von dem Jesus spricht, geschenkt ist.

Das ist mir aber zu wenig. Zuversicht braucht bei mir eine Perspektive nach vorn. Und wenn ich vorne nur eine Mauer sehe, durch die die Zukunft mit Brettern vernagelt ist, geht die Zuversicht flöten. Auch der Gedanke, dass alles, was ich bin, einmal nicht mehr sein soll, ist so ein Perspektivenverbauer. So manches würde ich dann nicht mehr in Angriff nehmen - zum Teil, weil es erst Früchte trägt, wenn ich nichts mehr davon habe, zum Teil, weil ich mich frage, ob sich der Aufwand für die paar Jährchen überhaupt lohnt.

 

Natürlich hast Du Recht dass man nichts wissen kann. Das Leben nach dem Tod ist ja auch keine Angelegenheit des Wissens, sondern des Glaubens.

Interessant. Ich empfinde völlig anders. Für mein Tun heute kann ich keinerlei Motivation aus einer Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod ziehen. Mir käme es geradezu absurd vor, eine Art "Lohn" nach dem Tod zu erwarten.

 

Natürlich lässt sich ganz ohne Zukunftsperspektive nicht leben; eine solche Perspektive habe ich alltäglich und ganz diesseitig: Ich gehe einfach davon aus, dass ich nicht heute Nachmittag tot umkippe (und würde bedauern, wenn das geschähe). Dennoch wäre es in Ordnung - weil ich vertraue, dass auch das von Gott getragen wäre.

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Es geht um das Ewige Leben, zu dem wir uns im Glaubensbekenntnis bekennen.
Das Wesentliche unseres Glaubens ist, dass Gott IST und dass das ewige Leben vor allem darin besteht, dass wir IHN schauen dürfen und in Gemeinschaft mit Ihm sein dürfen.
Ich frage mich konkret, ob es mit unserem christlichen Glauben vereinbar ist, auch in Betracht zu ziehen, dass nach dem Tod tatsächlich ein "Nichts" folgen könnte.
Nein. bearbeitet von Mariamante
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Hallo an alle,

 

Zuversicht gibt mir nichts "Jenseitiges", sondern meine Erfahrungen im Diesseits: Dass mir als glaubender Mensch, wenn ich im Vertrauen auf Gott lebe, schon heute das Leben, von dem Jesus spricht, geschenkt ist.

Das ist mir aber zu wenig. Zuversicht braucht bei mir eine Perspektive nach vorn. Und wenn ich vorne nur eine Mauer sehe, durch die die Zukunft mit Brettern vernagelt ist, geht die Zuversicht flöten. Auch der Gedanke, dass alles, was ich bin, einmal nicht mehr sein soll, ist so ein Perspektivenverbauer. So manches würde ich dann nicht mehr in Angriff nehmen - zum Teil, weil es erst Früchte trägt, wenn ich nichts mehr davon habe, zum Teil, weil ich mich frage, ob sich der Aufwand für die paar Jährchen überhaupt lohnt.

 

Natürlich hast Du Recht dass man nichts wissen kann. Das Leben nach dem Tod ist ja auch keine Angelegenheit des Wissens, sondern des Glaubens.

 

@Mecky:

Zum Einen habe ich den Eindruck, dass Dein und Niklas' "Jenseitsvorstellungen" gar nicht so weit auseinanderliegen. Du machst dir im Großen und Ganzen keine Vorstellungen über das Leben nach dem Tod und glaubst, dass alles gut wird. Niklas nimmt das Vertrauen, dass im diesseitigen Leben in Gott hat, in den Augenblick des Todes mit hinein. Für mich ist da nicht viel Unterschied (ich hoffe, ich habe Euch beide richtig interpretiert).

 

Zum Anderen würde selbst die Vorstellung, dass es kein Jenseits gibt und ich ins Nichts entschwinde, mein Verhalten im Diesseits nicht wesentlich ändern. Ich will hier und jetzt in Frieden mit den Nächsten leben, bin dankbar, dass meine Eltern mir etwas hinterlassen, mit dem ich mein Leben leichter meistern kann (das sind materielle und ideelle Dinge), und möchte auch, dass meine Kinder es in ihrem Leben einmal leichter haben. Daher meine ich, würde es sich schon lohnen, Dinge in Angriff zu nehmen, von denen ich selbst nicht viel habe ... wir leben ja auch in unseren Kindern weiter ...

 

Gruß

noty

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Wenn ich im Diesseits satt werde, dann fürchte ich das Nichts nicht.

Es geht dem Christen aber nicht darum, nur sich selbst zu sättigen, sondern darum, daß keiner Not leidet und da bleibt für manchen Menschen eine Rechnung offen und es wäre daher sehr egoistisch, wenn wir denken, daß es reicht, daß wir selbst in diesem Leben Erfüllung haben.

Wenn es kein Trost im Jenseits gibt, dann folgt daraus, daß Gott grausam oder unvollkommen oder beides ist.

Auf einen solchen Gott kann ich verzichten, einem solchen Gott bin ich in meiner Kleinheit noch moralisch überlegen.

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Nun kann ich dem Argument von Atheisten, Gläubige würden nur aus Angst davor, dass nach dem Tod "nichts" folge, Flucht in einem tröstenden Glauben suchen, für mich überhaupt keinen Reiz abgewinnen. Angst vor dem "Nichts" habe ich (noch?) nicht.

 

Ich war heute auf dem Requiem und der Beerdigung eines Mitbruders, der nach langer, schwerer Krankheit (dennoch) überraschend verstorben ist.

 

Wie das so bei großen Requien ist, gab es viele Nachrufe auf den Verstorbenen. Alle hatten eines gemeinsam: Jeder hoffte, das dieser Pfarrer nun Christus, dem er sein ganzes Leben gelebt hat, von Angesicht zu Angesicht schauen darf und den gerechten Lohn für seine Taten erhalten darf.

 

Mir ist während der Beerdigung der Gedanke der Atheisten gekommen, dass nach dem Tod ein "Nichts" kommt. Das es ungefähr wie vor der Zeugung und Geburt sei, an die man sich ja auch nicht erinnert.

 

Diese Vorstellung ist schlimm und macht mich zutiefst traurig.

 

Was ist, wenn wirklich NICHTS nach dem Tod kommt??

Was ist, wenn wir umsonst für unsere lieben Verstorbenen beten??

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