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Gefahren der Gemeinschaft


New Aaron

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Unter Christen wird immer wieder betont, wie wichtig doch die Gemeinschaft sei. Aber birgt sie nicht auch Gefahren für das eigene Christsein? In einer Gemeinschaft besteht ein gewisser Konsens, über den sie sich definiert. Nun ist es unter den Christen auch nicht anders, wie in der Welt. Der Mensch ist vorwiegend sinnlich-materiell gesinnt und benutzt den Geist lediglich, um herauszufinden wie er sich in der sinnlich-materiellen Welt am besten durchschlägt. Er benutzt ihn also zur Sicherung sinnlicher Befriedigungen.

Ist das geschehen, wird er müde, d.h. untätig. Auch Christen haben in der Regel nicht viel Lust, sich mit tiefen und komplizierten “Problemen” herumzuschlagen. Das wird noch dadurch unterstützt, da man meint, nach dem Tode sowieso in den Himmel zu kommen, ein bisschen Gutes tun (aus Dankbarkeit) und “Andacht” genügen. Deshalb geht man auch sehr selektiv mit der Bibel um. Stellen, die eine solche Haltung in Frage stellen, werden schlicht ignoriert. Man klopft sich also gegenseitig auf die Schulter und versichert sich ein guter Christ zu sein.

Christen, die die Bibel, die Nachfolge ernster nehmen als die Gemeinschaft, werden schnell zurückgepfiffen: Nein, so wie Du das siehst, verstehen wir das nicht…, das ist nicht unsere Lehre, das ist sektiererisch, das sagen die und die (Schubkästen).

Kurz, die Gemeinschaft “sagt”: Gehe nicht weiter als wo wir schon stehen.

Dabei sollten doch die Gemeinschaften nicht irgendwo stehen - einen Standpunkt haben - sondern dynamisch dem Herrn entgegengehen, d.h. fähig werden ihn in seiner Fülle zu fassen.

Solche statischen, d.h. leblosen Gemeinschaften waren ja auch immer wieder Ursache dafür, dass es zu Spaltungen kam. Ganz einfach, weil doch ab und zu der Geist Gottes in Einzelnen wirken konnte, die Gemeinschaft sich aber sträubte.

Christsein ist dynamisch und geht immer über das geschichtlich gewordene (Tradition) hinaus. Anders ist es nicht lebendig. Wer also Wert darauf legt, Katholik, evangelisch, baptistisch, methodistisch usw. zu sein und dem gewordenen Verständnis alles unterordnen will, hemmt sich und andere im Glaubenswachstum.

Nach zweitausend Jahren sind wir sicher der Wiederkunft Christi näher als je zuvor. Ich denke aber, dass sich Christus in kein Glaubenssystem pressen lassen wird, sondern alle Enge sprengt. Was wird dann mit jenen geschehen, die an ihrer Enge festhalten?

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Du siehst zu recht, daß eine Gemeinschaft auch negative Aspekte haben kann. Der Mensch ist aber ein soziales Wesen. Christus selbst hat gesagt, wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, bin ich mitten unter ihnen. Die Gemeinschaft ist also die von Christus selbst eingesetzte Form der Glaubensausübung. Zum Einsiedler sind nur die allerwenigsten Berufen. Den Gefahren, die du dargestellt hast, begegnet die Gemeinschaft, indem sie sich gemeinsam an Christus orientiert. Zusätzlich vertrauen wir auf den Hl. Geist. - Dein Ansatz liefe darauf hinaus, eine Art Single-Christentum zu propagieren, das ist aber, wie gesagt, mit dem ausdrücklichen Willen des Herrn nicht in Einklang zu bringen. Grüße, KAM

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Du siehst zu recht, daß eine Gemeinschaft auch negative Aspekte haben kann. Der Mensch ist aber ein soziales Wesen. Christus selbst hat gesagt, wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, bin ich mitten unter ihnen. Die Gemeinschaft ist also die von Christus selbst eingesetzte Form der Glaubensausübung. Zum Einsiedler sind nur die allerwenigsten Berufen. Den Gefahren, die du dargestellt hast, begegnet die Gemeinschaft, indem sie sich gemeinsam an Christus orientiert. Zusätzlich vertrauen wir auf den Hl. Geist.

Dem HeiGei der jedem etwas anderes eingibt, wie man u.a. hier im Forum immer wieder schön sehen kann ?

DAS würde mir zu denken geben :angry2:

Dein Ansatz liefe darauf hinaus, eine Art Single-Christentum zu propagieren, das ist aber, wie gesagt, mit dem ausdrücklichen Willen des Herrn nicht in Einklang zu bringen. Grüße, KAM

Woraus schließt du das ?

 

Allerdings ist Gemeinschaft eine essenzielle Grundlage für die Hauptfunktion der Religion : Kontrolle

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Wer also Wert darauf legt, Katholik, evangelisch, baptistisch, methodistisch usw. zu sein und dem gewordenen Verständnis alles unterordnen will, hemmt sich und andere im Glaubenswachstum.

 

New Aaron:

Wer also Wert darauf legt, Katholik, evangelisch, baptistisch, methodistisch usw. zu sein und dem gewordenen Verständnis alles unterordnen will, hemmt sich und andere im Glaubenswachstum.

 

Das ist eine sehr gewagte Aussage. Der Umkehrschluss wäre nämlich: Glaubenswachstum entfaltet sich nur wenn jeder von jedem etwas nimmt. Hier ein bischen Kathole, dort Evangele, etwas weiter dann Muslim oder Budhist, nächste Woche dann Baptist oder Methodist mit anschliessendem Bunjeespringen von den Kölner Domtürmen, wo wir dann doch wieder beim Urpsrung angelangt sind. Ist mir viel zu anstrengend.

 

MfG

Stanley

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Wer also Wert darauf legt, Katholik, evangelisch, baptistisch, methodistisch usw. zu sein und dem gewordenen Verständnis alles unterordnen will, hemmt sich und andere im Glaubenswachstum.

 

[Hervorhebungen von mir.]

 

Das sehe ich auch so. Ich bin gerne katholisch, ich bleibe katholisch, warum, das habe ich schon mal im letzten Jahr in einem Thread ausgeführt. Aber dass ich katholisch und nicht evangelisch-reformiert, -lutherisch, -methodistisch bin, hängt damit zusammen, dass ich die Konfession meiner Mutter habe (und nicht ausgetreten oder konvertiert bin, Gründe s.o.). Das ist kein besonderes Verdienst meinerseits. In New Aarons obigem Zitat kommt meines Erachtens die Kritik an katholischem Snobismus durch, der die Form über den Inhalt stellt. Zahlreiche kämpferische Threads zu NOM, Motu Proprio und anderem Gedöns (despektierlichen Ausdruck bewusst gewählt), mit dem der normal Gläubige, der sich nicht in Internetforen oder Splittergruppen aufhält überhaupt nichts anzufangen weiß, belegen für mein Dafürhalten die These des gehemmten Glaubenswachstums. Wenn es nur noch darum geht, wie die Liturgie auszusehen hat, wenn es nur noch darum geht, sich von den anderen abzugrenzen, sogar in der eigenen Kirche, dann wird halt Wert auf Äußerlichkeiten gelegt, aber nicht auf den Glauben.

bearbeitet von benedetto
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Ich finde das sehr schön beschrieben Benedetto. Als Konvertierter bin und bleibe auch ich gerne katholisch, als normal Gläubiger, der als Jugendlicher nicht den kath. Katechismus erfuhr sondern evangelischen Religionsunterricht unterlag, reflektierst Du sehr gut meine Hilflosigkeit in diesem Forum, speziell bei den von Dir angesprochenen „kämpferischen“ Threads.

 

Grüsse aus Frankreich

 

Wolfgang55

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Ich finde das sehr schön beschrieben Benedetto. Als Konvertierter bin und bleibe auch ich gerne katholisch, als normal Gläubiger, der als Jugendlicher nicht den kath. Katechismus erfuhr sondern evangelischen Religionsunterricht unterlag, reflektierst Du sehr gut meine Hilflosigkeit in diesem Forum, speziell bei den von Dir angesprochenen „kämpferischen“ Threads.

 

Grüsse aus Frankreich

 

Wolfgang55

 

Tröste dich, die Mehrzahl der Katholiken sieht das wie du. Grüße, KAM

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