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Katholisch/Evangelisch


Aradis

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Nach meinem Gewissen besuche ich trotzdem eine solche Gedächtnisfeier und nehme auch am Abendmahl teil, weil auch ich überzeugt bin, dass Gott mich dafür nicht strafen wird, wenn ich die Gemeinschaft anderer Menschen suche und an ihren Feiern teilnehme.
An ihren Feiern teilzunehmen ist das eine, das Bekenntnis das andere.

 

Ich könnte in einem reformierten Gottesdienst nicht am Abendmahl teilnehmen. Es ist ja nicht nur das Gedächtnismahl sondern das ganze Lehrpaket das dahintersteht. Ich bin nicht konfirmiert und damit auch nicht korrekt initiiert um hinzuzutreten. Ich lehne bestimmte reformierte Lehren sogar explizit ab. Insofern erscheint mir der Empfang des Abendmahls schlichtweg nicht geboten (vom spirituellen Nutzen mal ganz ab).

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Ich könnte in einem reformierten Gottesdienst nicht am Abendmahl teilnehmen. Es ist ja nicht nur das Gedächtnismahl sondern das ganze Lehrpaket das dahintersteht. Ich bin nicht konfirmiert und damit auch nicht korrekt initiiert um hinzuzutreten. Ich lehne bestimmte reformierte Lehren sogar explizit ab. Insofern erscheint mir der Empfang des Abendmahls schlichtweg nicht geboten (vom spirituellen Nutzen mal ganz ab).

Die Konfirmation ist bei der evangelischen Kirche die Bestätigung des Taufversprechens. I.d.R. nimmt man erst nach der Konfirmation das erste Mal am Abendmahl teil. Insofern hast Du recht, dass die Konfirmation was mit dem Abendmahl zu tun hat. Auch wird geraten, dass die Konfirmation im Erwachsenenalter nachgeholt wird, wenn sie nicht im Jugendalter statt gefunden hat. Aber: Die Konfirmation ist keine Voraussetzung für die Teilnahme am ev. Abendmahl. Es besteht Abendmahlsgemeinschaft zwischen ev. Kirche und Altkatholiken, und ev. Kirche und Anglikanern. Außerdem sind von ev. Seite aus alle getauften Christen (ich weiß, ist doppelt gemoppelt) zum Abendmahl eingeladen.

Es geht darum, dass nur Christen teilnehmen, die religionsmündig sind, und selber ein Bekenntnis zum Christsein abgegeben haben - auch durch Firmung oder Erwachsenentaufe.

Es gibt auch viele Gemeinden, in denen vor dem Abendmahl explizit "alle Christen, ob von nah oder fern, ob evangelisch oder katholisch" eingeladen werden.

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Das ist sowieso etwas, was mich ein wenig verwundert ... zumeist ist die Toleranz gegenüber anderen (Welt)Religionen weit größer, als die Toleranz gegenüber anderen Konfessionen innerhalb des Christentums ...

Das ist nicht verwunderlich. Die anderen Religionen sind weit weg. Zum Buddhismus oder Hinduismus oder Islam zu konvertieren, ist schon ein großer Schritt, und wer das will, den kann man sowieso nicht aufhalten, aber von der RKK zur EKD oder ungekehrt, das ist eher leicht. Also ist da die Konkurrenz am größten.

 

Na ja, mit dem Konvertieren von RKK zu EKD ist es in Deutschland auch nicht ganz so leicht. Konvertieren geht nur mit vorherigem Austritt aus der jeweiligen Konfession, dies geschieht z.B. in NRW nur durch Erklärung und Gebührenzahlung beim Amtsgericht, es folgt dann Eintritt in die jeweilige Kirche mit mehr oder weniger "Brimborium". Und ganz wichtig: Ändern der Konfessionszugehörigkeit in der Lohnsteuerkarte!

Also man/frau sieht, es ist einfacher den Internetprovider oder Stromanbieter zu wechseln als die Religionszugehörigkeit!

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Also man/frau sieht, es ist einfacher den Internetprovider oder Stromanbieter zu wechseln als die Religionszugehörigkeit!
Schon mal mit der Telekom umgezogen?
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Nach meinem Gewissen besuche ich trotzdem eine solche Gedächtnisfeier und nehme auch am Abendmahl teil, weil auch ich überzeugt bin, dass Gott mich dafür nicht strafen wird, wenn ich die Gemeinschaft anderer Menschen suche und an ihren Feiern teilnehme.
An ihren Feiern teilzunehmen ist das eine, das Bekenntnis das andere.

 

Ich könnte in einem reformierten Gottesdienst nicht am Abendmahl teilnehmen. Es ist ja nicht nur das Gedächtnismahl sondern das ganze Lehrpaket das dahintersteht. Ich bin nicht konfirmiert und damit auch nicht korrekt initiiert um hinzuzutreten. Ich lehne bestimmte reformierte Lehren sogar explizit ab. Insofern erscheint mir der Empfang des Abendmahls schlichtweg nicht geboten (vom spirituellen Nutzen mal ganz ab).

 

Es gibt im Leben bestimmte gesellschaftliche Ereignisse (Taufe, Kommunion/Konfirmation, Hochzeit, Beerdigung) da muss man/frau einfach mal "über seinen Schatten springen können", egal ob einem die Lehren der fremden Religionsgemeinschaft passen oder nicht. Ich gehörte viele Jahre nicht der RKK an und war der Meinung ich könnte anlässlich solcher Gelegenheiten, aus Gewissensgründen nicht an der Eucharistiefeuer teilnehmen. Ich habe dann auch mit einem sehr verständnisvollen kath. Pfarrer darüber gesprochen. Er meinte meine Haltung wäre zwar ehrenvoll, aber ich sollte ruhig an der Eucharistiefeuer teilnnehmen und die Kommunion empfangen. Die Einstellung dieses Pfarrers fand ich damals sensationell und ich bin davon überzeugt, dass nicht alle Pfarrer so regiert hätten, heutzutage schon gar nicht.

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Also man/frau sieht, es ist einfacher den Internetprovider oder Stromanbieter zu wechseln als die Religionszugehörigkeit!
Schon mal mit der Telekom umgezogen?

 

Nein, keine Erfahrungen mit denen.

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Hallo zusammen!

 

Eigentlich weiß ich gar nicht, ob ich hier in diesem Thread eigentlich richtig bin. Aber ich versuch's einfach mal.

Ich habe folgendes Problem:

Mein jetztiger Mann und ich haben letztes Jahr aus beruflichen Gründen sehr kurzfristig standesamtlich geheiratet.

Da wir jedoch beide gläubig sind, wollten wir dieses Jahr im Herbst auch kirchlich getraut werden.

Ich bin katholisch, mein Mann ist evangelisch und war bereits einmal standesamtlich, mit einer evangelischen Frau, verheiratet.

 

Nun wurde mir gesagt, dass uns zum jetzigen Zeitpunkt eigentlich keine Möglichkeiten für eine kirchliche Trauung bleiben.

 

- Eine evangelische Trauung (wird für mich vom katholischen Kirchenrecht her nicht als gültig anerkannt)

Denn eine Dispens würde ich nicht erhalten, da die standesamtliche Vorehe meines Mannes für die katholische Kirche als Sakrament gilt, weil sie in der evangelischen Kirche auch kirchenrechtliche Gültigkeit hat. Ist das richtig so?

 

- Eine Trauung mit Beteiligung zweier Geistlicher beider Konfessionen geht somit auch nicht, weil der katholische Pfarrer mich wegen der fehlenden Dispens nicht trauen darf.

 

Es bleibe uns nur die Möglichkeit, die Trauung zu verschieben und ein Ehenichtigkeitsverfahren einleiten zu lassen, wobei mein evangelischer Mann vor einem katholischen Ehegericht also darum kämpfen müsste, dass seine Vorehe für nichtig erklärt wird.

 

So könnten wir im Herbst katholisch heiraten und - sollte das Verfahren positiv ausgehen - nachträglich die Gültigkeit vor der katholischen Kriche beantragen.

 

Oder wir warten mindestens zwei Jahre und hoffen, dass es gut ausgeht. Dann könnten wir heiraten.

Zwar hat mir ein katholischer Pfarrer gesagt, dass wir aufgrund der Verfehlungen der Exfrau meines Mannes wirklich sehr gute Chancen haben, dass die Nichtigkeit erklärt wird.

Wir sollten jedoch auch bedenken, dass es eine Rechtsfrage und eine Gewissensfrage gäbe.

 

Für mich kommt aber eine kirchliche Trauung, ohne die "Zustimmung" meiner Kriche nicht in Frage. ;)

 

Meine Frage: Haben einzelne Pfarrer einen gewissen Spielraum, was die Vergabe der Dispens angeht, oder haben wir wirklich keine Chance jetzt zu heiraten?

 

Ich freue mich und hoffe sehr auf Antworten!

 

Mohnblume

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Eigentlich weiß ich gar nicht, ob ich hier in diesem Thread eigentlich richtig bin. Aber ich versuch's einfach mal.

 

Man kann es hier unterbringen - wir könnten auch mal einen kirchlichen Rechtsberatungsthread aufmachen, aber den gibt es noch nicht. In jedem Fall: Willkommen im Forum!

 

Ich habe folgendes Problem:

Mein jetztiger Mann und ich haben letztes Jahr aus beruflichen Gründen sehr kurzfristig standesamtlich geheiratet.

Da wir jedoch beide gläubig sind, wollten wir dieses Jahr im Herbst auch kirchlich getraut werden.

Ich bin katholisch, mein Mann ist evangelisch und war bereits einmal standesamtlich, mit einer evangelischen Frau, verheiratet.

 

Nun wurde mir gesagt, dass uns zum jetzigen Zeitpunkt eigentlich keine Möglichkeiten für eine kirchliche Trauung bleiben.

 

Stimmt.

 

- Eine evangelische Trauung (wird für mich vom katholischen Kirchenrecht her nicht als gültig anerkannt)

 

Denn eine Dispens würde ich nicht erhalten, da die standesamtliche Vorehe meines Mannes für die katholische Kirche als Sakrament gilt, weil sie in der evangelischen Kirche auch kirchenrechtliche Gültigkeit hat. Ist das richtig so?

 

Vor allem wird eine Sakramentalität der Erstehe deines Mannes vermutet.

 

- Eine Trauung mit Beteiligung zweier Geistlicher beider Konfessionen geht somit auch nicht, weil der katholische Pfarrer mich wegen der fehlenden Dispens nicht trauen darf.

 

Nach katholischem Verständnis spenden sich die Partner das Sakrament gegenseitig, aber in der Folge liegst du richtig.

 

Es bleibe uns nur die Möglichkeit, die Trauung zu verschieben und ein Ehenichtigkeitsverfahren einleiten zu lassen, wobei mein evangelischer Mann vor einem katholischen Ehegericht also darum kämpfen müsste, dass seine Vorehe für nichtig erklärt wird.

 

Richtig. Denn zum ermorden seiner Ex kann man kaum guten Gewissens raten.

 

So könnten wir im Herbst katholisch heiraten und - sollte das Verfahren positiv ausgehen - nachträglich die Gültigkeit vor der katholischen Kriche beantragen.

 

Nein. Ihr könntet bestenfalls evangelisch heiraten und dann auf Dipens von der Formpflicht und einer sanatio in radice hoffen, das heißt, eure Ehe würde auf dem Verwaltungswege für rückwirkend gültig erklärt werden, wenn denn die Erstehe aus der Welt ist.

Oder wir warten mindestens zwei Jahre und hoffen, dass es gut ausgeht. Dann könnten wir heiraten.

Zwar hat mir ein katholischer Pfarrer gesagt, dass wir aufgrund der Verfehlungen der Exfrau meines Mannes wirklich sehr gute Chancen haben, dass die Nichtigkeit erklärt wird.

 

Dies wäre der katholisch korrekte Weg. Ob ein Verfahren zwei Jahre dauert, das kann ich aus den wenigen Angaben, die du gemacht hast, nicht sagen. Da hängt vieles an dem beteiligten Gericht, den Klagegründen und der Frage, wieviel Druck der Anwalt macht. Man kann ein Verfahren auch in 6 Monaten abwickeln, aber da müssen alle Beteiligten extrem kooperativ sein. Hoffnungen darauf will ich Dir aber nicht machen, und eine Hochzeit "in der Schwebe" zu planen ist auch nicht der Hit. Das müsste man aber per PN klären - wenn ich da meinen fachlichen Rat anbieten darf, gerne.

 

Wir sollten jedoch auch bedenken, dass es eine Rechtsfrage und eine Gewissensfrage gäbe.

 

Das ist wohl wahr.

 

Für mich kommt aber eine kirchliche Trauung, ohne die "Zustimmung" meiner Kriche nicht in Frage. :)

 

Damit ist der Weg für euch eigentlich klar: Erst das Nichtigkeitsverfahren, dann die Hochzeit. Kann man dann ggf. mit einer Taufe verbinden, wäre nicht das erste Mal. ;)

 

Meine Frage: Haben einzelne Pfarrer einen gewissen Spielraum, was die Vergabe der Dispens angeht, oder haben wir wirklich keine Chance jetzt zu heiraten?

 

Die einzige Chance bestünde in einem Pfarrer, der sich nicht ans Recht hält. Rechtlichen Spielraum sehe ich keinen.

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@ Chrysologus:

Vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich hatte schon befürchtet, dass sie so ausfallen würde...

Mir ist bewusst, dass wir natürlich jetzt "nur" evangelisch kirchlich heiraten könnten.

Da hatte ich mich vertippt.

 

Naja, wir werden uns jetzt überlegen, was wir tun.

 

Ich trage mich sehr mit dem Gedanken, mir den Segen Gottes auf meine persönliche Weise zu holen.

Denn ich wüsste nicht, warum ER unsere Ehe nicht befürworten sollte.

 

Vielleicht lassen wir die irdischen kirchlichen Vertreter außen vor und leben so glücklich weiter wie bisher...

 

Ein Ehenichtigkeitsverfahren möchte ich meinem Mann nicht antun. Er hatte unter dieser kurzen Ehe mit seiner Exfrau genug zu leiden. Und da sie definitiv für das Scheitern verantwortlich war, können wir auf ihre Kooperation nicht hoffen und wollen um diese auch nicht bitten.

 

Vielen Dank nochmal!

 

Mohnblume

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@ Chrysologus:

Vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich hatte schon befürchtet, dass sie so ausfallen würde...

Mir ist bewusst, dass wir natürlich jetzt "nur" evangelisch kirchlich heiraten könnten.

Da hatte ich mich vertippt.

 

Naja, wir werden uns jetzt überlegen, was wir tun.

 

Ich trage mich sehr mit dem Gedanken, mir den Segen Gottes auf meine persönliche Weise zu holen.

Denn ich wüsste nicht, warum ER unsere Ehe nicht befürworten sollte.

 

Vielleicht lassen wir die irdischen kirchlichen Vertreter außen vor und leben so glücklich weiter wie bisher...

 

Ein Ehenichtigkeitsverfahren möchte ich meinem Mann nicht antun. Er hatte unter dieser kurzen Ehe mit seiner Exfrau genug zu leiden. Und da sie definitiv für das Scheitern verantwortlich war, können wir auf ihre Kooperation nicht hoffen und wollen um diese auch nicht bitten.

 

Vielen Dank nochmal!

 

Mohnblume

 

Die Kooperation des Ex ist keine Voraussetzung für ein Verfahren - sie mag es beschleunigen, die Ex kann es verzögern, aber verhindern kann sie es nicht.

 

Ob er aber die Ehegeschichte nochmals aufrühren möchte, das steht auf einem anderen Blatt.

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Es bleibe uns nur die Möglichkeit, die Trauung zu verschieben und ein Ehenichtigkeitsverfahren einleiten zu lassen, wobei mein evangelischer Mann vor einem katholischen Ehegericht also darum kämpfen müsste, dass seine Vorehe für nichtig erklärt wird.

Richtig. Denn zum ermorden seiner Ex kann man kaum guten Gewissens raten.

Laut CIC würde das auch nicht weiterhelfen...

 

@ Mohnblume

So wichtig der Glaube einem auch ist - noch wichtiger ist, dass er eine glückliche Beziehung nicht belastet. Ich beglückwünsche Dich zu Deiner Einstellung, ggf. die kirchlichen Vertreter außen vor zu lassen, und weiterhin so glücklich wie bisher zu leben.

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Vielen Dank!

 

Jetzt hätte ich noch eine weitere Frage:

 

Mein Schwiegervater (katholisch) hat vor ca. 30 Jahren auch meine Schwiegermutter (evangelisch) in einer evangelischen Trauung geheiratet. Damals besaß auch er keine Dispens. Jetzt ist er, nachdem ich ihm von unseren "Problemen" erzählt habe, natürlich sehr verunsichert was die Gültigkeit seiner Ehe betrifft. Beide Ehepartner waren damals ledig.

 

Ist es richtig, dass auch diese Ehe nach katholischem Kirchenrecht nicht gültig ist? Somit würde mein Schwiegervater seit 30 Jahren in "wilder Ehe" leben - so wie ich es nun wohl auch tun muss. Und ich hoffe, es werden noch mehr als 30... :-)

 

 

Zweite Frage:

Könnte mein Mann zum konvertieren? Wenn ja, würde uns das was nutzen?

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Jetzt hätte ich noch eine weitere Frage:

 

Mein Schwiegervater (katholisch) hat vor ca. 30 Jahren auch meine Schwiegermutter (evangelisch) in einer evangelischen Trauung geheiratet. Damals besaß auch er keine Dispens. Jetzt ist er, nachdem ich ihm von unseren "Problemen" erzählt habe, natürlich sehr verunsichert was die Gültigkeit seiner Ehe betrifft. Beide Ehepartner waren damals ledig.

Natürlich ist die Ehe gültig. Nur nicht aus römischer Sicht.

 

Ist es richtig, dass auch diese Ehe nach katholischem Kirchenrecht nicht gültig ist?

Ja, ist richtig,

 

Somit würde mein Schwiegervater seit 30 Jahren in "wilder Ehe" leben

Nein.

 

Zweite Frage:

Könnte mein Mann zum konvertieren?

Könnte er. Wohin auch immer.

 

Wenn ja, würde uns das was nutzen?

Nix.

 

Ich finde, dieses "Ich muß unbedingt katholisch heiraten" und das ganze Drumherum immer sehr aufschlußreich, zeigt es doch, was man von seinem ketzerischen Partner hält.

 

Bei einem Onkel meiner Frau hat es zu einer Neujustage des Bildes der rk. Ehe geführt, daß sein Sohn, der eine ev. Ketzerin geheiratet hat (Da hat er damals richtig Streß drum gemacht!), noch verheiratet ist, seine Tochter, die ganz brav rk. geheiratet hat, nicht.

Eventuell läßt Du Dir die 30jährige Ehe Deiner Schwiegereltern ja einfach mal durch den Kopf gehen und überlegst dann noch einmal, welchen Wert es wirklich hat, ob der Stempel der rk. oder der ev. Gemeinde ins Familienbuch gedrückt wird.

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Jetzt hätte ich noch eine weitere Frage:

 

Mein Schwiegervater (katholisch) hat vor ca. 30 Jahren auch meine Schwiegermutter (evangelisch) in einer evangelischen Trauung geheiratet. Damals besaß auch er keine Dispens. Jetzt ist er, nachdem ich ihm von unseren "Problemen" erzählt habe, natürlich sehr verunsichert was die Gültigkeit seiner Ehe betrifft. Beide Ehepartner waren damals ledig.

Natürlich ist die Ehe gültig. Nur nicht aus römischer Sicht.

 

Ist es richtig, dass auch diese Ehe nach katholischem Kirchenrecht nicht gültig ist?

Ja, ist richtig,

Nein, das ist falsch - sofern die Kirche oder Kirchengemeinschaft, der deine Schwiegermutter angehört, die trinitarische Taufformel verwendet und sie getauft ist.

Die Eheschließung war zwar unerlaubt, die Ehe ist aber gültig.

 

Somit würde mein Schwiegervater seit 30 Jahren in "wilder Ehe" leben

Nein.

Kommt darauf an nach wessen Ansicht.

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Somit würde mein Schwiegervater seit 30 Jahren in "wilder Ehe" leben

Nein.

Kommt darauf an nach wessen Ansicht.

In der Beziehung zweier Menschen kommt es nur auf eine Ansicht an, die dieser zwei Menschen. Jedem Außenstehenden, der sich erdreistet, dazu seine ungebetene Meinung abzugeben, würde ich einen veritablen Tritt in den A**** verpassen und diesen Rat würde ich deinem Schwiegervater auch geben.

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Franciscus non papa
Somit würde mein Schwiegervater seit 30 Jahren in "wilder Ehe" leben

Nein.

Kommt darauf an nach wessen Ansicht.

In der Beziehung zweier Menschen kommt es nur auf eine Ansicht an, die dieser zwei Menschen. Jedem Außenstehenden, der sich erdreistet, dazu seine ungebetene Meinung abzugeben, würde ich einen veritablen Tritt in den A**** verpassen und diesen Rat würde ich deinem Schwiegervater auch geben.

 

 

smile, ich finde eine wilde ehe weitaus interessanter als eine langweilige ehe.

 

das dürfte den beiden auch so gehen.

 

wenn sich jeder da mehr um seine eigenen dingen kümmern würde, (und das gilt auch für die moraltheologen) würde der menschheit viel unnützes leid erspart bleiben.

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Somit würde mein Schwiegervater seit 30 Jahren in "wilder Ehe" leben

Nein.

Kommt darauf an nach wessen Ansicht.

In der Beziehung zweier Menschen kommt es nur auf eine Ansicht an, die dieser zwei Menschen. Jedem Außenstehenden, der sich erdreistet, dazu seine ungebetene Meinung abzugeben, würde ich einen veritablen Tritt in den A**** verpassen und diesen Rat würde ich deinem Schwiegervater auch geben.

Wenn der Schwiegervater wissen will, ob seine Ehe nach Ansicht seiner Kirche gültig ist, dann wird ihm dieser Rat viel nützen.

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Vielen Dank!

 

Jetzt hätte ich noch eine weitere Frage:

 

Mein Schwiegervater (katholisch) hat vor ca. 30 Jahren auch meine Schwiegermutter (evangelisch) in einer evangelischen Trauung geheiratet. Damals besaß auch er keine Dispens. Jetzt ist er, nachdem ich ihm von unseren "Problemen" erzählt habe, natürlich sehr verunsichert was die Gültigkeit seiner Ehe betrifft. Beide Ehepartner waren damals ledig.

Ist es richtig, dass auch diese Ehe nach katholischem Kirchenrecht nicht gültig ist? Somit würde mein Schwiegervater seit 30 Jahren in "wilder Ehe" leben - so wie ich es nun wohl auch tun muss. Und ich hoffe, es werden noch mehr als 30... :-)

 

1983 trat ein neuer Codex in Kraft, so dass es unter Umständen auf das genaue Datum der Eheschließung ankommen kann. Oberflächlich scheint mir dies hier nicht relevant zu sein, da dein Schwiegervater nicht aus der kath. Kirche ausgetreten ist und also der Formpflicht unterlag. Damit hat er nach katholischem Verständnis nicht sakramental geheiratet. Dies kann jedoch auf Antrag rückwirkend nachgeholt werden, das heißt der Bischof (bzw. dessen Beauftragter) entbindet deinen Schwiegervater rückwirkend von der Formpflicht mit der Wirkung, dass die Ehe von Anfang an zum Sakrament gemacht wird. Eine etwas komische Situation, aber das scheint mir der korrekte Weg zu sein.

 

Da führen die beiden seit 30 Jahren ein weitaus wilderes Leben, als sie ahnen.

 

 

 

Zweite Frage:

Könnte mein Mann zum konvertieren? Wenn ja, würde uns das was nutzen?

 

Könnte er. Nutzen würde es Euch aber nichts (wenigstens in der Ehefrage, es erspart Euch nur die Frage nach der Konfession möglicher Kinder).

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Ich finde, dieses "Ich muß unbedingt katholisch heiraten" und das ganze Drumherum immer sehr aufschlußreich, zeigt es doch, was man von seinem ketzerischen Partner hält.

In diesem Zusammenhang habe ich eine Frage:

 

Auch meinen katholischen Bekannten und Freunden war, gerade wenn der Partner evangelisch war, eine katholische Hochzeit sehr wichtig. Vorher war ihnen aber die katholische Auslegung des 6. Gebotes schnuppe (Stichworte vorehelicher Sex, Verhütung, Zusammenleben), und erst recht die fünf Gebote der Kirche (ggf. wurde noch das dritte eingehalten). Und dann haben sie plötzlich auf das gehört, was die Kirche zu Eheschließung meint, und zur Konfession der Kinder. (Ich gehe mal davon aus, dass nach abgeschlossener Familienplanung wieder verhütet wird.)

 

Wieso ist das so, woher kommt diese Inkonsequenz (an der sich keiner zu stören scheint)?

 

Vielleicht habe ja nur ich so (aus meiner Sicht) inkonsequente Bekannte...

Auf jeden Fall bin ich für Erklärungsansätze dankbar.

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Wieso ist das so, woher kommt diese Inkonsequenz (an der sich keiner zu stören scheint)?

Säkularisierung? Die meint doch nicht nur, daß Menschen die Kirchen verlassen, sondern auch, daß die, die Mitglieder der Kirchen bleiben, von ihrer Kirche nicht mehr so abhängig sind. Also beginnen sie sich eigene Gedanken zu machen. Und sie treffen Entscheidungen, die sich in der Praxis gar nicht so sehr von ihren konfessionslosen Mitbürgern unterscheiden. Für die Glaubensinhalte, für ihre persönliche Moral, ihre Handlungsmaximen brauchen sie die Kirchen nicht, die Rituale hingegen und manchmal auch die Gemeinschaft sind ihnen wichtig. Aus der Sicht dieser Gläubigen ist das nicht Inkonsequenz, sondern Mündigkeit.

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Wieso ist das so, woher kommt diese Inkonsequenz (an der sich keiner zu stören scheint)?

Säkularisierung? Die meint doch nicht nur, daß Menschen die Kirchen verlassen, sondern auch, daß die, die Mitglieder der Kirchen bleiben, von ihrer Kirche nicht mehr so abhängig sind. Also beginnen sie sich eigene Gedanken zu machen. Und sie treffen Entscheidungen, die sich in der Praxis gar nicht so sehr von ihren konfessionslosen Mitbürgern unterscheiden. Für die Glaubensinhalte, für ihre persönliche Moral, ihre Handlungsmaximen brauchen sie die Kirchen nicht, die Rituale hingegen und manchmal auch die Gemeinschaft sind ihnen wichtig. Aus der Sicht dieser Gläubigen ist das nicht Inkonsequenz, sondern Mündigkeit.

Das klärt aber die Frage nicht. Denn die war, wieso dann die Hochzeit katholisch sein muß (Insbesondere selbst dann, wenn dort nicht Steine sondern Steinbrüche in den Weg gelegt werden).

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Wieso ist das so, woher kommt diese Inkonsequenz (an der sich keiner zu stören scheint)?

Säkularisierung? Die meint doch nicht nur, daß Menschen die Kirchen verlassen, sondern auch, daß die, die Mitglieder der Kirchen bleiben, von ihrer Kirche nicht mehr so abhängig sind. Also beginnen sie sich eigene Gedanken zu machen. Und sie treffen Entscheidungen, die sich in der Praxis gar nicht so sehr von ihren konfessionslosen Mitbürgern unterscheiden. Für die Glaubensinhalte, für ihre persönliche Moral, ihre Handlungsmaximen brauchen sie die Kirchen nicht, die Rituale hingegen und manchmal auch die Gemeinschaft sind ihnen wichtig. Aus der Sicht dieser Gläubigen ist das nicht Inkonsequenz, sondern Mündigkeit.

Das klärt aber die Frage nicht. Denn die war, wieso dann die Hochzeit katholisch sein muß (Insbesondere selbst dann, wenn dort nicht Steine sondern Steinbrüche in den Weg gelegt werden).

Na ist doch klar: Großes Brimborium mit goldbestickten Gewändern, Weihrauch und einer Schar dekorativer Ministranten gibts bei den Protestanten halt nicht.

 

Werner

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Das klärt aber die Frage nicht. Denn die war, wieso dann die Hochzeit katholisch sein muß (Insbesondere selbst dann, wenn dort nicht Steine sondern Steinbrüche in den Weg gelegt werden).
Na ist doch klar: Großes Brimborium mit goldbestickten Gewändern, Weihrauch und einer Schar dekorativer Ministranten gibts bei den Protestanten halt nicht.

Ich denke, das dürfte der Realität am nächsten kommen.

Wobei man da (Je nach Landeskirche und Region) schon einiges hinkriegen kann und mit der Schar Ministranten ist es bei Katholens auch nicht immer so weit her.

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