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Das Sakrament der Krankensalbung


Benedicta

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Liebe Forenmitglieder,

 

wie ich gesehen habe, war ich ein Jahr nicht mehr hier angemeldet... ein Wunder, dass ich mich noch an Benutzernamen und Passwort erinnerte.

 

Zum Thema:

Ich habe heute morgen die Krankensalbung empfangen, über die Krankheit will ich hier aber nichts Näheres sagen. Im Ablauf der Feier haben mich folgende Punkte irritiert - leider war ich zu irritiert, als dass ich sofort den Mund aufgemacht und den Priester gefragt hätte.

 

1. Ich habe zuvor ein Sündenbekenntnis (persönliche Beichte) abgelegt, aber der Priester absolvierte mich nicht, sondern ging direkt zur Krankensalbung über. Ist das vielleicht so, weil durch die Salbung selbst die Sündenvergebung geschieht, so dass eine vorherige Absolution entfällt? Ich kann mir nicht vorstellen, dass er es einfach vergessen hat.

 

2. Die Salbung wurde nur auf der Stirn vollzogen. Die Salbung der Hände und der damit verbundene zweite Teil der Spendeformel entfiel. Ist das Sakrament denn nun gültig zustande gekommen oder nicht?

 

Was meint Ihr dazu?

 

Gruß, Benedicta

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Liebe Benedicta!

 

Herzlich wieder- willkommen im Forum. Gottes Segen und besonderen Beistand in Deinen Leiden. Möge die tröstende Liebe und Nähe Gottes Dir auf Deinem Weg helfen.

 

Wikipedia informiert:

 

Volkstümlich wird die Krankensalbung auch Letzte Ölung genannt, wie sie früher auch offiziell hieß. Die Liturgiekonstitution Sacrosanctum Concilium des 2. Vatikanums erklärte jedoch „Krankensalbung“ zur – so wörtlich – „besseren“ Bezeichnung. Sie ist (wie alle sakramentalen Salbungen) ein Mittel der Stärkung und Ermutigung. Die Krankensalbung soll nach der Beichte empfangen werden. Im Anschluss an die Krankensalbung ist je nach Gesundheitszustand der Empfang des Altarsakramentes möglich

 

Die Vorgangsweise die du schildest (keine Absolution) kommt mir eigenartig vor.

 

Wikipedia führt weiter aus und bietet Dir Hilfe auf die Frage, ob das Sakrament gültig wäre:

Gesalbt werden Stirn und Hände des Kranken, im Notfall genügt die Salbung der Stirn oder, falls das durch besondere Umstände nicht möglich sein sollte, eine andere, besser geeignete Stelle des Körpers. Zur Salbung spricht der Priester die Spendeformel: "Durch diese heilige Salbung helfe dir der Herr in seinem reichen Erbarmen, er stehe dir bei mit der Kraft des Heiligen Geistes: Der Herr, der dich von Sünden befreit, rette dich, in seiner Gnade richte er dich auf."

 

Wenn der Priester auch die Hände nicht gesalbt hat- das Sakrament ist nach dem was du schildest gültig. Herzliche Segensgrüße, Peter

 

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Hallo Peter,

 

vielen Dank!

 

Wegen der Salbung auf die Hände: Wie gesagt, die kann im Notfall entfallen. Aber wenn kein solcher vorliegt? Ich meine, als ich vor einem Jahr die akute Neurodermitis an beiden Händen hatte und die Wunden offen lagen, hätte man die Hände sicherlich nicht salben können - aber so?

 

Versteh mich nicht falsch, ich beiße mich nicht an Äußerlichkeiten fest... aber ich möchte schon wissen, ob ich das Sakrament gültig empfangen habe.

 

Zur fehlenden Absolution: Ich habe mich informiert und herausgefunden, dass es tatsächlich eine theologische Auffassung gibt, die besagt, die Vergebung der Sünden sei bei der Krankensalbung sozusagen inklusive.

 

Ich denke, ich werde den Priester einfach noch einmal in Ruhe darauf ansprechen. Ein bisschen blöd war es schon von mir, nicht direkt nachzufragen, aber ich war so verblüfft, dass ich mich nicht recht traute.

 

Gruß, Benedicta

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Hallo Benedicta,

 

das mit der "fehlenden Absolution" wundert mich auch. Aber ich vermute, die gesprochenen liturgischen Worte bei der Salbung vollziehen diese.

 

Ich habe noch eine recht gute Informationsseite über das Sakrament der Krankensalbung gefunden:

 

www.theologie-skripten.de/sakramentenlehre/8krankensalbung.pdf

 

gby

 

Bernd

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Zum Thema:

Ich habe heute morgen die Krankensalbung empfangen, über die Krankheit will ich hier aber nichts Näheres sagen. Im Ablauf der Feier haben mich folgende Punkte irritiert - leider war ich zu irritiert, als dass ich sofort den Mund aufgemacht und den Priester gefragt hätte.

 

1. Ich habe zuvor ein Sündenbekenntnis (persönliche Beichte) abgelegt, aber der Priester absolvierte mich nicht, sondern ging direkt zur Krankensalbung über. Ist das vielleicht so, weil durch die Salbung selbst die Sündenvergebung geschieht, so dass eine vorherige Absolution entfällt? Ich kann mir nicht vorstellen, dass er es einfach vergessen hat.

 

2. Die Salbung wurde nur auf der Stirn vollzogen. Die Salbung der Hände und der damit verbundene zweite Teil der Spendeformel entfiel. Ist das Sakrament denn nun gültig zustande gekommen oder nicht?

 

Zunächst einmal gute Besserung und Gottes Segen.

 

Ich habe leider kein Rituale für die Krankensalbung zur Hand, so dass ich die korrekte Spendeformel und übrigen Kautelen nicht mit Gewissheit prüfen kann. Dennoch kann ich nachfolgendes sagen:

 

  1. Der Priester hätte absolvieren müssen. Alle Tradition zur sündenvergebenden Workung der Krankensalbung gehen von einem nicht mehr ansprechbaren Empfänger aus, das scheint bei Dir nicht der Fall zu sein. Für einen erneuten Beichtversuch würde meines Erachtens eine summarische Nennung der Sünden ausreichen.
  2. Can. 1000 verlangt zur gültigen und erlaubten Spendung die volle Spendeformel, auch wenn im Notfall (liegt wohl nicht vor) eine einzige Salbung der Stirn oder eines anderen Körperteils ausreicht. Salbung und Spendeformel müssen miteinander verbunden erfolgen (c. 998).

Wenn der Spender nun keine Absolution erteilt und eine unvollständige Spendeformel verwendet hat, wurden beide Sakramente vermutlich nicht gespendet - bei der Busse bin ich mir völlig (Sicheres Fehlen der Spendeformel), bei der Krankensalbung ziemlich sicher (Formel unvollständig).

Ein ernstes Gespräch mit dem Priester dürfte angebracht sein.

bearbeitet von Chrysologus
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Hallo an Euch alle!

 

Ich habe heute nachmittag dem Priester einen freundlichen Brief geschrieben und ihn um nachträgliche Erklärung gebeten, da ich durch den Ablauf der liturgischen Feier irritiert gewesen sei. Mal schauen, ob er sich meldet und was er dazu sagen wird.

 

 

@Chrysologus:

 

Für einen erneuten Beichtversuch würde meines Erachtens eine summarische Nennung der Sünden ausreichen.

 

Du meinst, in dem Sinne, dass ich z. B. sagen würde: "Hiermit bringe ich die bereits genannten Sünden vor Gott und bereue sie", und der Priester kann mich dann absolvieren, da er das Bekenntnis ja bereits angehört hat?

 

Ein ernstes Gespräch... hm, ich möchte halt auch nicht, dass er sich gebeckmessert fühlt, wenn Ihr versteht, was ich meine.

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Ein ernstes Gespräch... hm, ich möchte halt auch nicht, dass er sich gebeckmessert fühlt, wenn Ihr versteht, was ich meine.

 

Es geht ja nicht darum, ihn zu maßregeln. Aber wenn er in fahrlässigerweise Sakramente vergeigt, dann ist das auch keine Kleinigkeit. Immerhin ist das Vortäuschen einer Sakramentenspendung ein Straftatbestand, wennglich ich im vorliegenden Fall schlichte Schusseligkeit unterstellen möchte.

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Jedenfalls warte ich jetzt erst einmal ab, was er selbst mir dazu sagen oder schreiben wird. Ich kann das eigentlich nicht glauben, ich kenne diesen Priester eigentlich als sehr fromm und sehr korrekt. Daher habe ich ihn ja auch als Beichtvater gewählt.

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So, ich habe nun also eine Reaktion des Priesters bekommen, per Telefon.

 

Er erklärte mir, es sei zum einen ein Missverständnis gewesen - er dachte nämlich, es ginge nur um die Krankensalbung, nicht um die Beichte. Ich hatte das wohl nicht klar genug deutlich gemacht, dass ich vor der Krankensalbung noch beichten wollte. Zum anderen aber, so sagte er, habe jedes Sakrament sündenvergebende Wirkung, so dass ich mir letztlich um die nicht erfolgte Absolution keinerlei Gedanken machen müsse. Ich sei allein schon durch die Krankensalbung meiner Sünden ledig.

 

Zur Krankensalbung sagte er, er habe die Salbung bisher immer nur auf der Stirn vollzogen, sie könne aber selbstverständlich auch auf den Händen erfolgen, das sei eine Frage der vorherigen Absprache. Es sei dabei durchaus auch üblich, wenn z.B. jemand einen Tumor habe, dass dann eben die Körperstelle, wo er sitzt, gesalbt werden könne, natürlich nur, sofern der Intimbereich nicht berührt werde.

 

Ich sollte beim nächsten Mal einiges vorher abklären, damit es nicht zu solchen Missverständnissen kommt...

 

Und was sagen nun die theologischen Experten?? (das meine ich jetzt ernst!)

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Er erklärte mir, es sei zum einen ein Missverständnis gewesen - er dachte nämlich, es ginge nur um die Krankensalbung, nicht um die Beichte. Ich hatte das wohl nicht klar genug deutlich gemacht, dass ich vor der Krankensalbung noch beichten wollte. Zum anderen aber, so sagte er, habe jedes Sakrament sündenvergebende Wirkung, so dass ich mir letztlich um die nicht erfolgte Absolution keinerlei Gedanken machen müsse. Ich sei allein schon durch die Krankensalbung meiner Sünden ledig.

 

Wie vermutet war es ein Versehen. Allerdings hat kein Sakrament aus sich heraus - sozusagen als Dreingabe - sündenvergebende Wirkung. Ansonsten wäre ja etwa die Vorschrift, wer sich einer schweren Sünde bewusst sei, aber nicht beichten könne, der müsse einen Akt vollkommener Reue setzen verbunden mit dem Vorsatz, später beichten zu gehen, unnötig. Es reichten Reue und Kommunionempfang. Ich halte seinen Ansatz für fromm, vom guten Willen getragen, aber falsch

 

Zur Krankensalbung sagte er, er habe die Salbung bisher immer nur auf der Stirn vollzogen, sie könne aber selbstverständlich auch auf den Händen erfolgen, das sei eine Frage der vorherigen Absprache. Es sei dabei durchaus auch üblich, wenn z.B. jemand einen Tumor habe, dass dann eben die Körperstelle, wo er sitzt, gesalbt werden könne, natürlich nur, sofern der Intimbereich nicht berührt werde.

 

Die ausschließliche Salbung der Stirn ist grundsätzlich möglich und insofern gültig, ich habe dich so verstanden, als habe er auch Teile der Spendeformel ausgelassen. Eine Salbung der Hände erscheint mir dennoch als angebracht, weil es eben den ganzen Körper betreffen solle. Auch eine Salbung der besonders betroffenen Stelle kann die Symbolik gut abrunden, wobei ich den Intimbereich auch aussparen würde. Dies wäre sakramentenrechtlich denkbar, aber ich fände es eher unangenehm....

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Hallo Chrysologus,

 

die Stirnsalbung erfolgte mit dem ersten Teil der Spendeformel: "Durch diese heilige Salbung ... in der Kraft des Heiligen Geistes." Der zweite Teil entfiel tatsächlich (also: "Der Herr, der dich von Sünden befreit, rette dich...").

 

Und nun?

Sollte ich Deiner Ansicht nach die Beichte wiederholen, oder soll ich mich in diesem Fall wirklich auf die Barmherzigkeit Gottes verlassen? Schließlich kann es ja nicht darum gehen, sich krampfhaft an irgendwelchen Äußerlichkeiten festzubeißen.

 

Ich könnte mir ja freiwillig eine Buße auferlegen...

 

Gruß, Benedicta

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Hallo Benedicta,

 

auf die Barmherzigkeit Gottes dürfen wir zu Recht vertrauen, und ich habe an ihr auch keinen Zweifel. Sofern es keine schweren Sünden waren, hebe könntest Du sie "zur Sicherheit" bei der nächsten Beichte mit dazu nehmen.

 

Der fehlende zweite Teil der Spendeformel hingegen beunruhigt mich. Eindeutig fehlt die zur Gültigkeit erforderliche volle Formel, zumal das Rituale eine Salbung von Stirn, Händen und Füßen als den Normalfall vorsieht. Mich beunruhigt es um so mehr, als dass dies die Form zu sein scheint, in der der betreffende Priester die Krankensalbung regulär spendet, genauer: vergeblich zu spenden versucht.

 

Ich bitte daher darum, diesem Priester die von mir geschilderte Problemlage mitzuteilen, weil ich befürchte, dass er ungültig handelt. Dies sicher nicht absichtlich oder gar böswillig, sondern aus Unkenntnis. Es sollte daher dringlich sein Rituale studieren, was dort steht.

 

Das zumindest ist meine Meinung,

 

liebe Grüße

 

Chrysologus

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Hallo Chrysologus,

 

nein, es waren die üblichen lässlichen Sünden. Ich gehe monatlich zur Beichte, einfach weil ich dieses Sakrament liebe und weil es mir hilft, ganzheitlich heil zu werden. Also verlasse ich mich auf Gottes Güte und betrachte meinen Sündenkatalog als vergeben.

 

Hm, ob ich mich traue, dem Priester das mitzuteilen, weiß ich noch nicht so ganz, es könnte falsch ankommen. Aber ich werde den Gedanken im Hinterkopf behalten.

 

Danke für alles,

Benedicta

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Hm, ob ich mich traue, dem Priester das mitzuteilen, weiß ich noch nicht so ganz, es könnte falsch ankommen.
Indem Du den Priester darauf hinweist, tuest Du allen anderen, die diesen Priester um die Krankensalbung bitten, einen großen Gefallen - es wird nämlich nur eine Minderzahl fragen: macht der Priester alles richtig? Ein Priester, der seinen sakramentalen Dienst ernstnimmt, wird sich nicht von einem Hinweis auf das Rituale nicht gekränkt fühlen!
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Zur Salbung spricht der Priester die Spendeformel: "Durch diese heilige Salbung helfe dir der Herr in seinem reichen Erbarmen, er stehe dir bei mit der Kraft des Heiligen Geistes: Der Herr, der dich von Sünden befreit, rette dich, in seiner Gnade richte er dich auf."

 

Spendeformel, das hört sich an wie Zauberformel. Braucht ein Gott, das ein Priester diese formel ausspricht und dann den Kranken mit (glaube ich) Olivenöl salbt, um sich für einen Sterbenden zu erbarmen? Und ihm durch diese Handlung seine Sünden zu vergeben? Genügt da nicht eine innere Reue des Kranken ohne e¡nen Geistlichen und ohne Öl?

Ich glaube nicht das dieses von Jesus kommt, denn laut den Evangelien hat Jesus nie eine Zeremonie veranstalttet. Er hat keinen getauft, keine Beichte gehört, und wenn ich mich nicht gewaltig irre, hat Jesus auch nie enen Menschen gesegnet – Ich segne dich im Namen meines Vaters. Auch hat er, laut den Evangelien, nie ein Kreuz geschlagen.

Woher kommt das alles?

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Zur Salbung spricht der Priester die Spendeformel: "Durch diese heilige Salbung helfe dir der Herr in seinem reichen Erbarmen, er stehe dir bei mit der Kraft des Heiligen Geistes: Der Herr, der dich von Sünden befreit, rette dich, in seiner Gnade richte er dich auf."

 

Spendeformel, das hört sich an wie Zauberformel. Braucht ein Gott, das ein Priester diese formel ausspricht und dann den Kranken mit (glaube ich) Olivenöl salbt, um sich für einen Sterbenden zu erbarmen? Und ihm durch diese Handlung seine Sünden zu vergeben? Genügt da nicht eine innere Reue des Kranken ohne e¡nen Geistlichen und ohne Öl?

Ich glaube nicht das dieses von Jesus kommt, denn laut den Evangelien hat Jesus nie eine Zeremonie veranstalttet. Er hat keinen getauft, keine Beichte gehört, und wenn ich mich nicht gewaltig irre, hat Jesus auch nie enen Menschen gesegnet – Ich segne dich im Namen meines Vaters. Auch hat er, laut den Evangelien, nie ein Kreuz geschlagen.

Woher kommt das alles?

 

Hallo Osolini. Zuerst herzlich willkommen im Forum. Dass Jesus unter Anwendung verschiedener Rituale Kranke heilte kannst du in den Evangelien nachlesen. z. B. hat Jesus bei der Heilung eines Blinden einige Rituale angewandt. Ich möchte dir einleitend mal die Stelle hier zitieren:

 

Das Evangelium nach Johannes, Kapitel 9

Die Heilung eines Blinden und der Streit der Juden: 9,1-42

Die Heilung eines Blinden

1 Unterwegs sah Jesus einen Mann, der seit seiner Geburt blind war.

2 Da fragten ihn seine Jünger: Rabbi, wer hat gesündigt? Er selbst? Oder haben seine Eltern gesündigt, sodass er blind geboren wurde?

3 Jesus antwortete: Weder er noch seine Eltern haben gesündigt, sondern das Wirken Gottes soll an ihm offenbar werden.

4 Wir müssen, solange es Tag ist, die Werke dessen vollbringen, der mich gesandt hat; es kommt die Nacht, in der niemand mehr etwas tun kann.

5 Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt.

6 Als er dies gesagt hatte, spuckte er auf die Erde; dann machte er mit dem Speichel einen Teig, strich ihn dem Blinden auf die Augen

7 und sagte zu ihm: Geh und wasch dich in dem Teich Schiloach! Schiloach heißt übersetzt: Der Gesandte. Der Mann ging fort und wusch sich. Und als er zurückkam, konnte er sehen.

 

Damit wäre deine Behauptung, Jesus hätte keine Zeremonien veranstaltet (z.B.bei einer Heilung) als Irrtum erwiesen.

 

In der Bibel steht im Jakobusbrie, 5. Kapitel folgendes geschrieben:

 

Die Macht des vertrauensvollen Gebets: 5,13-18

13 Ist einer von euch bedrückt? Dann soll er beten. Ist einer fröhlich? Dann soll er ein Loblied singen.

14 Ist einer von euch krank? Dann rufe er die Ältesten der Gemeinde zu sich; sie sollen Gebete über ihn sprechen und ihn im Namen des Herrn mit Öl salben.

15 Das gläubige Gebet wird den Kranken retten und der Herr wird ihn aufrichten; wenn er Sünden begangen hat, werden sie ihm vergeben

 

Auch das zeigt, dass sich die Kirche die Krankensalbung mit Öl nicht aus den Fingern gesogen und erfunden hat, sondern in der Offenbarung Gottes durch die Bibel eine Grundlage hat.

Zur Beauftragung, den Menschen Sünden zu vergeben möchte ich Johannes 20, 19 f zitieren:

 

Die Beauftragung der Jünger

19 Am Abend dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden die Türen verschlossen hatten, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch!

20 Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, dass sie den Herrn sahen.

21 Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.

22 Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist!

23 Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert

 

 

Hier zeigt sich also deutlich, dass die Sakramente der Kirche Jesu Christi keine freien Erfindungen sind wie du irrtümlich annimmst.

bearbeitet von Mariamante
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Braucht ein Gott, das ein Priester diese formel ausspricht und dann den Kranken mit (glaube ich) Olivenöl salbt, um sich für einen Sterbenden zu erbarmen?

 

Nicht Gott "braucht", sondern derjenige, der das Sakrament empfängt - und das muss kein "Sterbender" sein (es heisst ja: Krankensalbung).

Und wenn sie nicht "von Jesus selbst" kommt, so wurde die Salbung von und das Gebet mit den Kranken schon sehr früh in der Gemeinde des Jakobus gepflegt.

 

Jakobus 5, 13-16

 

Leidet jemand unter euch, der bete;

ist jemand guten Mutes, der singe Psalmen.

Ist jemand unter euch krank,

der rufe zu sich die Ältesten der Gemeinde,

daß sie über ihm beten und ihn salben mit Öl in dem Namen des

Herrn.

Und das Gebet des Glaubens wird den Kranken retten,

und der Herr wird ihn aufrichten;

und wenn er Sünden getan hat, wird ihm vergeben werden.

Bekennt einander euere Sünden und betet füreinander,

damit ihr gesund werdet.

Das Gebet des Gerechten vermag viel,

wenn es ernstlich ist.

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Zur Salbung spricht der Priester die Spendeformel: "Durch diese heilige Salbung helfe dir der Herr in seinem reichen Erbarmen, er stehe dir bei mit der Kraft des Heiligen Geistes: Der Herr, der dich von Sünden befreit, rette dich, in seiner Gnade richte er dich auf."

 

Spendeformel, das hört sich an wie Zauberformel. Braucht ein Gott, das ein Priester diese formel ausspricht und dann den Kranken mit (glaube ich) Olivenöl salbt, um sich für einen Sterbenden zu erbarmen? Und ihm durch diese Handlung seine Sünden zu vergeben? Genügt da nicht eine innere Reue des Kranken ohne e¡nen Geistlichen und ohne Öl?

Ich glaube nicht das dieses von Jesus kommt, denn laut den Evangelien hat Jesus nie eine Zeremonie veranstaltet. Er hat keinen getauft, keine Beichte gehört, und wenn ich mich nicht gewaltig irre, hat Jesus auch nie enen Menschen gesegnet – Ich segne dich im Namen meines Vaters. Auch hat er, laut den Evangelien, nie ein Kreuz geschlagen.

Woher kommt das alles?

 

Ich habe bewusst keine Aussage über das Handeln Gottes an Benedicta gemacht - da wäre ich weit jenseits meiner Kompetenz. Mein akademischer Lehrer hat das so gesagt: Das Sakramentenrecht baut einen Kasten. Ist der Kasten da, so garantiert die Kirche die göttliche Gnade, ist der Kasten nicht da, so wissen wir nichts. Wo immer sich ein Mensch dem anderen zuwendet, da (können) beide Chistus begegnen, keine Frage.

 

Zu den übrigen BEispielen: Es ist müßig, zu fragen, ob Jesus dies oder das getan hat. Er hat vieles getan, in manchem mag man die Grundlage der Sakramente erkennen, in anderem nicht. Es ist die ungebrochene Tradition der Kirche, aus der die Sakramente in ihrer heutigen Form erwachsen. Ginge es nur um das, was Jesus getan hat, dann müßte auch dem Fischbrötchen eine besondere Rolle zukommen....

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Ginge es nur um das, was Jesus getan hat, dann müßte auch dem Fischbrötchen eine besondere Rolle zukommen....

danke, Chrysologus. das habe ich bisher so nicht erkannt.

bei Leonardo Boff habe ich gelernt, ("Kleine Sakramentenlehre"), daß es auch "persönliche" Sakramente gibt.

 

das "Sakrament des Zigarettenstummels" ist eher, meine ich mal, das persönliche Sakrament von Leonardo Boff.

 

ich brauch' auch keine fünf Brote und zwei Fische.

 

ne Fischsemmel reicht mir. ich geh' dann jetzt knusprige Semmeln holen. und denke daran.

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Es ist einer der grossen Leistungen des 2. Vaticanums die man nicht genug würdigen kann, ist es der Krankensalbung den Charakter eines stärkenden Sakraments gegeben zu haben.

 

Ich erinnere mich noch sehr gut der Zeit als das Kommen des Priesters ins Krankenzimmer der "Verkündigung des Todesurteils" gleichkam ........mit teilweise verheerenden psychologischen Folgen. Wer das ganze literarisch aufgearbeitet haben will lese den Professor Bernhardi von Arthur Schnitzler

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Das mag so sein im lateinischen Ritus bei uns jedenfalls wird das Sakrament als eine Stärkung für Schwerkranke verstanden,

und nicht wie ich letztens las an Senioren in der Kirche gespendet und dann gibts Kaffee und Kuchen das kann es ja wohl auch nicht sein.

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Das mag so sein im lateinischen Ritus bei uns jedenfalls wird das Sakrament als eine Stärkung für Schwerkranke verstanden,

und nicht wie ich letztens las an Senioren in der Kirche gespendet und dann gibts Kaffee und Kuchen das kann es ja wohl auch nicht sein.

Wogegen argumentierst Du? Gegen nichts! Ich habe just das geschrieben ...........und es ist eines der grossen Verdienste des Vaticanum II.

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Franciscus non papa

was spricht dagegen, das sakrament der kranksalbung in die kirche hinein zu holen, ältere und - teilweise - gebrechliche menschen in diesem sakrament die stärkung zukommen zu lassen? ich habe da schon sehr schöne gottesdienste erlebt.

 

und die folgende agape steht in voller übereinstimmung mit der praxis der urkirche.

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was spricht dagegen, das sakrament der kranksalbung in die kirche hinein zu holen, ältere und - teilweise - gebrechliche menschen in diesem sakrament die stärkung zukommen zu lassen? ich habe da schon sehr schöne gottesdienste erlebt.

 

und die folgende agape steht in voller übereinstimmung mit der praxis der urkirche.

Gar nichts...im Gegenteil ich freue mich, dass das 2 Vaticanum dás ermöglicht hat........eine Auswirkung des von Fundis so sehr gescholtenen positiven Konzilsgeistes.

bearbeitet von wolfgang E.
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... und nicht wie ich letztens las an Senioren in der Kirche gespendet und dann gibts Kaffee und Kuchen das kann es ja wohl auch nicht sein.

 

Warum nicht? Ich finde es übrigens gut, dass auch die Protestanten die Krankensalbung, wenn auch nicht als Sakrament, neu entdecken.

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