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orthodoxe Abendmahlfeier


RomanZ

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Zuersteinmal hallo alle zusammen!

Leider bin ich kein Meister der Selbstvorstellung,aber hier ein paar Fakten zu mir zum Einstieg: Mein Name ist tatsächlich Robert,bin 32 Jahre alt und wöhne Nähe Stuttgart.

Hier ist meine Frage; Letzte Woche habe ich an einem russisch.orthodox Gottesdienst mit Abendmahl (bez.auch am Abendmahl) teilgenommen. Jetzt habe ich mitbekommen,dass ein Katholik nicht an einem protestantischen Abendmahl teilnehmen darf,wegen unterschiedlicher Ansicht zur Hostie (so in etwa) und dass das eine Exkommunikation nach sich zieht oder ziehen kann...wie sieht das jetzt mit russisch-orthodoxen aus?

Vielen Dank für Eure Antwort Robert

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Im "geistlichen Notfall" darf jeder Katholik auch bei einem orthodoxen Priester zur Kommunion gehen.

 

Allerdings ist die Orthodoxie normalerweise dagegen, daß nicht Non-Orthodoxe bei ihnen kommunizieren.

 

Kanntest Du den Priester schon (bzw. er dich)?

 

 

Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen sie ihr Gewissen und/oder ihren Beichtvater...

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da fragen heute die Menschen danach, ob es überhaupt einen Gott gibt, und da hat jemand Gewissensprobleme, nur weil er zum Abendmahl der Orthodoxen gegangen ist....

 

Aber auch aus Sicht der katholischen Kirche enthält die orthodoxe Kirche alles, was zum Seelenheil erforderlich ist. Dass es offiziell noch nicht zu einem gemeinsamen Abendmahl gekommen ist, hat vor allem geschichtliche und kulturelle Gründe.

 

Die Vernichtung Konstantinopels durch Katholiken ist immer noch eine offene Wunde bei den Orthodoxen.

 

Aber es ist nicht der Papst und auch nicht Patriarch Bartholomäus, die zum Abendmahl einladen, sondern es ist Christus, der einlädt!

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Aber es ist nicht der Papst und auch nicht Patriarch Bartholomäus, die zum Abendmahl einladen, sondern es ist Christus, der einlädt!

 

Ja, ja, diese griffige Parole kenne ich auch. Es steckt nur nicht viel dahinter.

 

Was spricht dagegen, sich, bevor man als Gast am Abendmahl der Orthodoxen teilnimmt, darüber zu informieren, wie sie zur Teilnahme eines Angehörigen einer anderen Konfession stehen und diese Auffassung ggf. auch zu respektieren?

bearbeitet von Julius
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Aber auch aus Sicht der katholischen Kirche enthält die orthodoxe Kirche alles, was zum Seelenheil erforderlich ist. Dass es offiziell noch nicht zu einem gemeinsamen Abendmahl gekommen ist, hat vor allem geschichtliche und kulturelle Gründe.
So kann man sich die Situation auch schönreden.
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Aber auch aus Sicht der katholischen Kirche enthält die orthodoxe Kirche alles, was zum Seelenheil erforderlich ist. Dass es offiziell noch nicht zu einem gemeinsamen Abendmahl gekommen ist, hat vor allem geschichtliche und kulturelle Gründe.
So kann man sich die Situation auch schönreden.

Wieso schönreden? Was ist an der Aussage falsch?

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Zuersteinmal hallo alle zusammen!

Leider bin ich kein Meister der Selbstvorstellung,aber hier ein paar Fakten zu mir zum Einstieg: Mein Name ist tatsächlich Robert,bin 32 Jahre alt und wöhne Nähe Stuttgart.

Hier ist meine Frage; Letzte Woche habe ich an einem russisch.orthodox Gottesdienst mit Abendmahl (bez.auch am Abendmahl) teilgenommen. Jetzt habe ich mitbekommen,dass ein Katholik nicht an einem protestantischen Abendmahl teilnehmen darf,wegen unterschiedlicher Ansicht zur Hostie (so in etwa) und dass das eine Exkommunikation nach sich zieht oder ziehen kann...wie sieht das jetzt mit russisch-orthodoxen aus?

Vielen Dank für Eure Antwort Robert

Dass du als Nicht-Orthodoxer ausgerechnet bei den Russen am "Abendmahl" sprich Eucharistie teilgenommen hast, kann ich mir nun gar nicht vorstellen.

Vielmehr vermute ich, du hast vom Antidoron bekommen. Das ist ein gesegnetes Brot, das im Anschluss an die göttliche Liturgie verteilt wird, und davon bekommt auch jeder etwas, sogar ungetaufte Gäste. Es ist aber nicht der gewandelte Leib Christi.

 

Werner

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HI Werner!

Tatsächlich,wahrscheinlich war es das....es war auch ein spezieller Gottesdienst zur Feier der Beschneidung Jesus in der Nikolaikirche in (mache gerade eine Bildungsreise) Tokyo (der ganze Gottesdienst war auf Japanisch)

Aber,bevor man es bekommen hat musste man sich vor Ikonen bekreuzigen,diese symbolisch küssen,bekam dann mit einem Pinsel etwas mit geweihtem Wasser auf die Stirn gezeichnet und erst dann das Brot....

 

Bezüglich der Gewissenbisse...eigentlich habe ich keine,es würde mich aber trotzdem interessieren,wie sich die Kirche dazu stellt...

 

Mit besten Grüssen

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HI Werner!

Tatsächlich,wahrscheinlich war es das....es war auch ein spezieller Gottesdienst zur Feier der Beschneidung Jesus in der Nikolaikirche in (mache gerade eine Bildungsreise) Tokyo (der ganze Gottesdienst war auf Japanisch)

Aber,bevor man es bekommen hat musste man sich vor Ikonen bekreuzigen,diese symbolisch küssen,bekam dann mit einem Pinsel etwas mit geweihtem Wasser auf die Stirn gezeichnet und erst dann das Brot....

 

Bezüglich der Gewissenbisse...eigentlich habe ich keine,es würde mich aber trotzdem interessieren,wie sich die Kirche dazu stellt...

 

Mit besten Grüssen

 

c. 844 § 2 ist einschlägig: Es ist zulässig.

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c. 844 § 2 ist einschlägig: Es ist zulässig.

 

Ok,vielen Dank für Deine Antwort! Ich hätte noch,aus Interesse,eine weitere Frage: Mit welchen Kirchen ist dies nicht zulässig?

Ich habe gehört,mit protestantischen (wegen unterschiedl. Ansichten zur Wandlung)....gibts da noch andere?

 

 

Quote repariert. gouvernante als mod

bearbeitet von gouvernante
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c. 844 § 2 ist einschlägig: Es ist zulässig.
Aber nicht ohne Bedingungen.

 

Es muss dem Gläubigen physisch und moralisch unmöglich sein einen (römisch-)katholischen Spender aufzusuchen.

 

Ich kann die Situation in Tokyo nicht einschätzen, aber ich denke hier bei uns ist 844 kein Freifahrtsschein.

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c. 844 § 2 ist einschlägig: Es ist zulässig.
Aber nicht ohne Bedingungen.

 

Es muss dem Gläubigen physisch und moralisch unmöglich sein einen (römisch-)katholischen Spender aufzusuchen.

 

Ich kann die Situation in Tokyo nicht einschätzen, aber ich denke hier bei uns ist 844 kein Freifahrtsschein.

Gegen das Antidoron kann die Kirche schlecht etwas haben.

Und etwas anderes wird man im Normalfall gar nicht bekommen.

 

Werner

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c. 844 § 2 ist einschlägig: Es ist zulässig.
Aber nicht ohne Bedingungen.

 

Es muss dem Gläubigen physisch und moralisch unmöglich sein einen (römisch-)katholischen Spender aufzusuchen.

 

Ich kann die Situation in Tokyo nicht einschätzen, aber ich denke hier bei uns ist 844 kein Freifahrtsschein.

 

Der 844 ist kein Freifahrtschein, aber die Kautelen kann man auch nicht als eng bezeichnen. Physisch unmöglich kann ich mir in Tokio schon vorstellen - man muss erst einmal eine katholisch Messe finden und hinkommen. Moralisch ist noch weitaus vager.

 

Im Zweifel ist die Gefahr des Indifferentismus sicher das größere Hindernis, in jedem Fall schwebt aber über einem Katholiken, der dann und wann mal an einer orthodoxen Liturgie teilnimmt, nicht das Damoklesschwert der Exkommunikation. Auch dann, wenn die katholische Messe näher und der Zelebrant netter gewese wäre und man davon wußte.

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c. 844 § 2 ist einschlägig: Es ist zulässig.

 

Ok,vielen Dank für Deine Antwort! Ich hätte noch,aus Interesse,eine weitere Frage: Mit welchen Kirchen ist dies nicht zulässig?

Ich habe gehört,mit protestantischen (wegen unterschiedl. Ansichten zur Wandlung)....gibts da noch andere?

 

 

Quote repariert. gouvernante als mod

 

Bedingung ist eine aus katholischer Sicht gültige Sakramentenspendung. Mit den Kirchen der Reformation gibt es hier Dissenzen bezüglich des Amtes, nicht des Sakramentenverständnisses. Das ist nicht so anders wie bei uns, und da sind die Unterschiede zur Orthodoxie weit größer - das lateinische Sakrament ist eine fast weltliche Angelegenheit im Vergleich zum orthodoxen mysterion.

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Bedingung ist eine aus katholischer Sicht gültige Sakramentenspendung. Mit den Kirchen der Reformation gibt es hier Dissenzen bezüglich des Amtes, nicht des Sakramentenverständnisses. Das ist nicht so anders wie bei uns, und da sind die Unterschiede zur Orthodoxie weit größer - das lateinische Sakrament ist eine fast weltliche Angelegenheit im Vergleich zum orthodoxen mysterion.
? Kannst Du das näher erläutern?

 

Bislang hieß es doch immer, sakramentstheologisch seien sich Katholische und orthodoxe Kirchen so nah.

 

Immerhin gibt es bei uns und dort immer noch 7 Sakramente und keine 2einhalb wie in den Gemeinschaften der Reformation oder einer "2 + 5 Vermutung" wie bei den Anglikanern (gleichwohl die Anglikaner wie die 7-sakramentarischen Altkatholiken wenigstens noch das gleiche Amtsverständnis haben).

bearbeitet von Flo77
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Bedingung ist eine aus katholischer Sicht gültige Sakramentenspendung. Mit den Kirchen der Reformation gibt es hier Dissenzen bezüglich des Amtes, nicht des Sakramentenverständnisses. Das ist nicht so anders wie bei uns, und da sind die Unterschiede zur Orthodoxie weit größer - das lateinische Sakrament ist eine fast weltliche Angelegenheit im Vergleich zum orthodoxen mysterion.
? Kannst Du das näher erläutern?

 

Bislang hieß es doch immer, Sakramentstheologisch seien sich Katholische und orthodoxe Kirchen so nah.

 

Immerhin gibt es bei uns und dort immer noch 7 Sakramente und keine 2einhalb wie in den Gemeinschaften der Reformation oder einer "2 + 5 Vermutung" wie bei den Anglikanern (gleichwohl die Anglikaner wie die 7-sakramentarischen Altkatholiken wenigstens noch das gleiche Amtsverständnis haben).

 

 

Ich bin kein Fachmann für orthoxe Theologie und bedauere heute, nie entsprechende Vorlesungen besucht zu haben. Ich kann meine Kenntnis daher nur aus dem Eherecht schöpfen. Die Zahl der Sakramente ist hier eher nebensächlich, wir wissen auch erst seit Trient, dass wir nur 7 davon haben, die Orthodoxie kennt schon keine separate Firmung und müsste demnach höchstens sechs haben. Ich neige eher der Auffassung zu, dass es ein Ursakrament (Christus), ein Grundsakrament (die Kirche) und Ausformungen davon gibt. Die Zahl ist dann weniger bedeutsam.

 

Um den Unterschied gründlich zu beleuchten, müsste man sehr weit ausholen und würde wohl auch die Admin-seitig vorgegebenen Höchstlänge eines Beitrages sprengen. Dass das ganze dann auch noch off topic wäre, ist noch was anderes. Ich beschränke mich daher auf knappe Andeutungen und klaue mal eifrig bei Herbert Vorgrimler und Anastasios Kallis im LThK:

 

Im lateinischen Verständnis haftet dem Sakrament stärker ein Rechtscharakter an, es ist ein sehr amtliches Handeln der Kirche, das großen Wert auf die Objektivität legt. Das hylemorphistische Schema (äußeres Zeichen - innere Gnade - materia proxima - materia remota - wem das noch was sagt) ist noch nicht so ganz überwunden, auch wenn heute stärker die Rolle der Sakramente als Symbolhandlungen betont wird. In jedem Fall kommt dem Handeln des Spenders eine große Rolle zu. Schließlich legt das opus operatum Prinzip das Gewicht ganz auf den Spender und den sich nicht wehrenden Empfänger (stimmt nicht merh so ganz).

 

Die Orthodoxe Tradition versteht die Mysterien im Bezug zur Fülle der Kirche, sie sind zunächst Handlungen der Ganzen Kirche, nicht des Klerus. Entscheidend ist die Epiklese, die Harbrufung des Heiligen Geistes (weshalb dem Einsetzungsbericht in der orthodoxen Liturgie ein geringerer Stellenwert zukommt als bei uns). Ich zitiere zum Schluss Kollett:

 

Die Teilhabe des Menschen am göttlichen Geschehen die ihm die Sakramente ermöglichen, ist kein Akt der göttlichen Allmacht, kein Wunder, das menschliche Freiheit und Naturgesetze aufhebt, sondern eine gnadenhafte Umwandlung, eine Erneuerung bzw. freiwillige Rückkehr zu Gott, der die Sinnbestimmung der Geschichte und das Myterium ihres Heils ist.

 

Wo die lateinische Tradition vor allem die Rolle der göttlichen Gnade im Leben des Einzelnen betont, da betont die ostkirchliche Tradition die Sakramente als Teile der gesamten Heilsgeschichte, als Emanationen der Ewigkeit in die Zeit hinein.

 

Im Eherecht taucht so das orthodoxe Problem der Ehe mach Tod des Partners auf, weil diese in die Ewigkeit hinein geschlossene Ehe eben nicht zuende ist mit dem Tod des Partners.

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