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Teilkirche ohne Rom


Flo77

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Ich bin bei meinen Gedanken über "die rechte Ordnung der Bistümer" über die alte Forderung nach der Einheit in der apostolischen Leitung gestolpert.

 

Der Bischof als Apostelnachfolger hat in seinem Bistum die volle, universale Jurisdiktion und das uneingeschränkte Hirtenamt (so zumindest in vor VAT1-Zeiten).

 

Der Bischof muss aber auch immer in Glauben und Lehre Teil des übrigen apostolischen Kollegiums sein. Auch das ist eigentlich kein Problem (mMn).

 

Das apostolische Kollegium aber muss, um EINS zu sein, unter der Letztjurisdiktion des Papstes stehen. Soweit auch noch verständlich.

 

Preisfrage: was passiert wenn es keinen Bischof von Rom mehr geben kann (sei es, weil die Stadt nicht mehr existiert oder Italien den Kirchenstaat auflöst)?

 

Ist eine Teilkirche noch una sancta im Vollsinn wenn Rom futsch ist?

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Ich bin bei meinen Gedanken über "die rechte Ordnung der Bistümer" über die alte Forderung nach der Einheit in der apostolischen Leitung gestolpert.

 

Der Bischof als Apostelnachfolger hat in seinem Bistum die volle, universale Jurisdiktion und das uneingeschränkte Hirtenamt (so zumindest in vor VAT1-Zeiten).

 

Der Bischof muss aber auch immer in Glauben und Lehre Teil des übrigen apostolischen Kollegiums sein. Auch das ist eigentlich kein Problem (mMn).

 

Das apostolische Kollegium aber muss, um EINS zu sein, unter der Letztjurisdiktion des Papstes stehen. Soweit auch noch verständlich.

 

Preisfrage: was passiert wenn es keinen Bischof von Rom mehr geben kann (sei es, weil die Stadt nicht mehr existiert oder Italien den Kirchenstaat auflöst)?

 

Ist eine Teilkirche noch una sancta im Vollsinn wenn Rom futsch ist?

 

Was hat die Auflösung des Kirchenstaates damit zu tun, ob es einen Bischof von Rom gibt?

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Letztlich ist die römische Sicht der Ordnung der Kirche schon richtig, aber sie sieht (will sehen) nur die eine Seite der Medaille.

 

Es ist zwar richtig, dass die Einheit mit Rom für die Einheit der Kirche nötig ist, aber das ist keine einseitige Beziehung. Wenn Teile der Kirche nicht mit Rom in Einheit stehen, sind nicht nur diese Teile der Kirche mängelbehaftet, sondern logischerweise auch Rom.

 

Das will man in Rom nicht einsehen, und das ist das größte Hindernis für Einheit der Kirche.

 

Um es zu veranschaulichen: Wenn ich eine Herde von Schafen habe und einen Schäfer, der zu der Herde dazugehört, und ein Teil der Schafe entfernt sich vom Schäfer, dann ist nicht nur der entfernte Teil der Herde unvollständig (weil der Schäfer fehlt) sondern auch der beim Schäfer verbliebene Teil (weil er eben nur noch ein Teil ist).

 

In Rom geht man davon aus, dass selbst wenn die gesamte Herde davon läuft, der Schäfer allein immer noch die vollständige Herde sei, und das ist einfach ein absurder Gedanke.

 

Das Bestreben der Päpste, über die Jahrhunderte immer mehr Macht anzuhäufen, hat dazu geführt, dass sie den Blick für das eigentliche verloren haben, dass nämlich nicht der Hirt die eigentliche Herde ist und die Schafe nur unnötiges Beiwerk, sondern dass die Schafe die Herde ausmachen, und zwar alle Schafe, und dass es die Pflicht des hirten wäre, die Schafe zusammenzuhalten.

 

Und dieses Zusammenhalten geschieht nicht dadurch, dass sich der Hirt hinstellt und sagt "ich bin die Herde, und wer nicht zu mir kommt, der ist nicht wirklich Herde"

 

Insofern wäre es wirklich notwendig, dass Rom das Petrusamt neu definiert (nicht eigentlich neu, sondern im ursprünglichen Sinn, bevor es zum reinen weltlichen Machtinstrument degeneriert ist), dann könnte man auch wieder zu einer Einheit kommen.

 

Wie man dabei allerdings mit dem (meiner Ansicht nach) von Teufel 1870 ins Nest gelegten Ei verfahren soll, weiss ich nicht genau. Es gäbe aber eine Reihe möglicher Ansätze, die aber nicht zu Beginn, sondern am Ende eines römischen Umdenkprozesses stehen müssten. Und ob dieser Umdenkprozess mit der im Lichte der Macht sich sonnenden Kurie je möglich sein wird, steht auf einem ganz anderen Blatt.

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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Das apostolische Kollegium aber muss, um EINS zu sein, unter der Letztjurisdiktion des Papstes stehen. Soweit auch noch verständlich.

 

Das Bischofskollegium muss in Gemeinschaft mit dem römischen Bischof stehen . von Letztjurisdiktion steht da nichts, und es hat auch eine ganze Weile ohne funktioniert!

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Das apostolische Kollegium aber muss, um EINS zu sein, unter der Letztjurisdiktion des Papstes stehen. Soweit auch noch verständlich.

 

Das Bischofskollegium muss in Gemeinschaft mit dem römischen Bischof stehen . von Letztjurisdiktion steht da nichts, und es hat auch eine ganze Weile ohne funktioniert!

Ganz genau, und wie gesagt, es gibt nicht nur den Bischof von Rom. Wenn es keine Gemeinschaft mit dem Bischof von Konstantinopel oder dem von Moskau oder dem von Canterbury gibt, ist die Kirche eben nicht vollständig sondern nur eine Teilkirche.

 

Werner

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Wie man dabei allerdings mit dem (meiner Ansicht nach) von Teufel 1870 ins Nest gelegten Ei verfahren soll, weiss ich nicht genau. Es gäbe aber eine Reihe möglicher Ansätze, die aber nicht zu Beginn, sondern am Ende eines römischen Umdenkprozesses stehen müssten. Und ob dieser Umdenkprozess mit der im Lichte der Macht sich sonnenden Kurie je möglich sein wird, steht auf einem ganz anderen Blatt.

 

Werner

Mit dem Ei meinst du sicherlich das Dogma der Unfehlbarkeit des Papstes. Kann man das nicht in einem neuen Konzil wieder aufheben?

bearbeitet von Frank
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Mit dem Ei meinst du sicherlich das Dogma der unfehlbarkeit des papstes. kann man das nicht in einem neuen Konzil wiweder aufheben?
Ob dieses Ansinnens werden jetzt sicherlich einige ihre Herztropfen zücken.

 

Nein man kann nicht. wenigstens nicht offiziell. Man kann es solange ausdeuten, bis nichts mehr übrig ist, aber man kann es nicht annullieren.

 

Es hätte nie ein Problem gegeben, wenn man PA wörtlich genommen hätte. MMn ist der Fehler allerdings schon auf Vat2 passiert, denn Lumen Gentium als Rezeption von PA ist in sich noch wiedersprüchlicher (und papstnäher) als PA jemals war.

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Wie man dabei allerdings mit dem (meiner Ansicht nach) von Teufel 1870 ins Nest gelegten Ei verfahren soll, weiss ich nicht genau. Es gäbe aber eine Reihe möglicher Ansätze, die aber nicht zu Beginn, sondern am Ende eines römischen Umdenkprozesses stehen müssten. Und ob dieser Umdenkprozess mit der im Lichte der Macht sich sonnenden Kurie je möglich sein wird, steht auf einem ganz anderen Blatt.

 

Werner

Mit dem Ei meinst du sicherlich das Dogma der Unfehlbarkeit des Papstes. Kann man das nicht in einem neuen Konzil wieder aufheben?

Die Unfehlbarkeit kann man relativ leicht so hinkriegen, dass sie harmlos ist.

Man muss nur das zur Doktrin erklären, was sich heute eh die meisten Gläubigen sagen, die dieses Dogma nicht fassen können, dass nämlich der Papst ja nichts dogmatisieren könne, was nicht eh schon geglaubt würde. Das steht zwar explizit nicht im Dogma drin, aber man könnte ja als Auslegung im Lichter der Erkenntnisse usw. usf. wie man das an andere Stelle ja auch schon gemacht hat.

 

Das größere Problem ist die Universaljurisdiktion. Bei der gibt es nicht viel wegzudeuten so wie sie da steht.

 

Hier wäre der ökumenische Lösungsansatz, zu sagen, dass das 1. Vatikanum, da es kein ökumenisches Konzil war (es waren ja nur Römer da, der Rest der Una Sancta war ja gar nicht eingeladen) nur Festlegungen für die römische Teilkirche getroffen habe. Wie die sich intern organisiert, ist ja ihre Sache. Das gleiche könnte man auch mit für die Orthodoxen inakzeptablen anderen Dogmen machen, etwa der Transsubstantiation.

 

Letzteres würde aber erfordern, dass man in Rom anerkennt, dass man nicht die Una Sancta, sondern nur ein Teil der Una Sancta ist.

Erste Schritte in diese richtung gab es beim 2. vatikanum, allerdings nur zögeliche Schritte, und Dominus Iesus hat geigt, dass man eigentlich nicht gerne in diese Richtung weiter gehen möchte.

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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Insofern wäre es wirklich notwendig, dass Rom das Petrusamt neu definiert (nicht eigentlich neu, sondern im ursprünglichen Sinn, bevor es zum reinen weltlichen Machtinstrument degeneriert ist), dann könnte man auch wieder zu einer Einheit kommen.

 

Wie man dabei allerdings mit dem (meiner Ansicht nach) von Teufel 1870 ins Nest gelegten Ei verfahren soll, weiss ich nicht genau. Es gäbe aber eine Reihe möglicher Ansätze, die aber nicht zu Beginn, sondern am Ende eines römischen Umdenkprozesses stehen müssten. Und ob dieser Umdenkprozess mit der im Lichte der Macht sich sonnenden Kurie je möglich sein wird, steht auf einem ganz anderen Blatt.

 

Werner

Doch, doch, das passiert schon.

Ist halt ein langwieriger, schmerzhafter und mit Reibungsverlusten verbundener Vorgang.

Wenn er nur halb so lang dauert wie der Vorgang, in dem die gegenwärtige Machtfülle aufgebaut wurde, ist es schon ein staunenerrregendes Wunder.

 

Ich denk, es wird schneller gehen. Aber zuvor muss passieren, was seinerzeit mit dem Römerreich passiert ist: Die gegenwärtige Struktur muss an ihrer schieren Größe ersticken.

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Um es zu veranschaulichen: Wenn ich eine Herde von Schafen habe und einen Schäfer, der zu der Herde dazugehört, und ein Teil der Schafe entfernt sich vom Schäfer, dann ist nicht nur der entfernte Teil der Herde unvollständig (weil der Schäfer fehlt) sondern auch der beim Schäfer verbliebene Teil (weil er eben nur noch ein Teil ist).

 

Wenn ich Dich richtig verstehe, setzt diese Sichtweise aber die Akzeptanz der apostolischen Sukzession voraus und gilt nur für die Kirchen, die Rom als echte Teilkirchen versteht. Oder habe ich Dich da missverstanden?

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Um es zu veranschaulichen: Wenn ich eine Herde von Schafen habe und einen Schäfer, der zu der Herde dazugehört, und ein Teil der Schafe entfernt sich vom Schäfer, dann ist nicht nur der entfernte Teil der Herde unvollständig (weil der Schäfer fehlt) sondern auch der beim Schäfer verbliebene Teil (weil er eben nur noch ein Teil ist).

 

Wenn ich Dich richtig verstehe, setzt diese Sichtweise aber die Akzeptanz der apostolischen Sukzession voraus und gilt nur für die Kirchen, die Rom als echte Teilkirchen versteht. Oder habe ich Dich da missverstanden?

Ich will das nicht unnötig verkomplizieren, deshalb vorerst mal für diese Kirchen.

Natürlich wäre am Schluss die Gesamteinheit anzustreben, aber es wäre ja auch schon was, wenn es erst mal diesen Kirchen gelänge

 

Werner

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Um es zu veranschaulichen: Wenn ich eine Herde von Schafen habe und einen Schäfer, der zu der Herde dazugehört, und ein Teil der Schafe entfernt sich vom Schäfer, dann ist nicht nur der entfernte Teil der Herde unvollständig (weil der Schäfer fehlt) sondern auch der beim Schäfer verbliebene Teil (weil er eben nur noch ein Teil ist).

 

Wenn ich Dich richtig verstehe, setzt diese Sichtweise aber die Akzeptanz der apostolischen Sukzession voraus und gilt nur für die Kirchen, die Rom als echte Teilkirchen versteht. Oder habe ich Dich da missverstanden?

Ich will das nicht unnötig verkomplizieren, deshalb vorerst mal für diese Kirchen.

Natürlich wäre am Schluss die Gesamteinheit anzustreben, aber es wäre ja auch schon was, wenn es erst mal diesen Kirchen gelänge

 

Werner

 

Maßgeblich für die Schafherde können doch aber nur die in der Nachfolge stehenden Bischöfe sein. Würde man hier auf jeden Gläubigen abstellen, wäre die Una sancta rein theoretischer Natur.

bearbeitet von Felix1234
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Um es zu veranschaulichen: Wenn ich eine Herde von Schafen habe und einen Schäfer, der zu der Herde dazugehört, und ein Teil der Schafe entfernt sich vom Schäfer, dann ist nicht nur der entfernte Teil der Herde unvollständig (weil der Schäfer fehlt) sondern auch der beim Schäfer verbliebene Teil (weil er eben nur noch ein Teil ist).

 

Wenn ich Dich richtig verstehe, setzt diese Sichtweise aber die Akzeptanz der apostolischen Sukzession voraus und gilt nur für die Kirchen, die Rom als echte Teilkirchen versteht. Oder habe ich Dich da missverstanden?

Ich will das nicht unnötig verkomplizieren, deshalb vorerst mal für diese Kirchen.

Natürlich wäre am Schluss die Gesamteinheit anzustreben, aber es wäre ja auch schon was, wenn es erst mal diesen Kirchen gelänge

 

Werner

 

Maßgeblich für die Schafherde können doch aber nur die in der Nachfolge stehenden Bischöfe sein. Würde man hier auf jeden Gläubigen abstellen, wäre die Una sancta rein theoretischer Natur.

Wie gesagt, eins nach dem anderen.

Auch für den Weltfrieden muss man erst mal mit dem naheliegenden anfangen und nich gleich das ganze Projekt verwerfen, nur weil ja Nordkorea eh nicht mitmachen wird....

 

Werner

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Preisfrage: was passiert wenn es keinen Bischof von Rom mehr geben kann (sei es, weil die Stadt nicht mehr existiert oder Italien den Kirchenstaat auflöst)?

 

Ist eine Teilkirche noch una sancta im Vollsinn wenn Rom futsch ist?

Du meinst also, wenn durch einen Zufall ein Nuklaersprengkopf aus der ewigen Stadt eine Sperrzone für die nächsten Jahrhunderte machen würde, was dann noch übrig bleibt (oder bei der Schäfer-Analogie: was, wenn der Schäfer von Ausserirdischen entführt wird und die Schafe allein zurückbleiben)?

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Um es zu veranschaulichen: Wenn ich eine Herde von Schafen habe und einen Schäfer, der zu der Herde dazugehört, und ein Teil der Schafe entfernt sich vom Schäfer, dann ist nicht nur der entfernte Teil der Herde unvollständig (weil der Schäfer fehlt) sondern auch der beim Schäfer verbliebene Teil (weil er eben nur noch ein Teil ist).

 

Wenn ich Dich richtig verstehe, setzt diese Sichtweise aber die Akzeptanz der apostolischen Sukzession voraus und gilt nur für die Kirchen, die Rom als echte Teilkirchen versteht. Oder habe ich Dich da missverstanden?

Ich will das nicht unnötig verkomplizieren, deshalb vorerst mal für diese Kirchen.

Natürlich wäre am Schluss die Gesamteinheit anzustreben, aber es wäre ja auch schon was, wenn es erst mal diesen Kirchen gelänge

 

Werner

 

Maßgeblich für die Schafherde können doch aber nur die in der Nachfolge stehenden Bischöfe sein. Würde man hier auf jeden Gläubigen abstellen, wäre die Una sancta rein theoretischer Natur.

Wie gesagt, eins nach dem anderen.

Auch für den Weltfrieden muss man erst mal mit dem naheliegenden anfangen und nich gleich das ganze Projekt verwerfen, nur weil ja Nordkorea eh nicht mitmachen wird....

 

Werner

 

Naja, ich denke, diese frage spielt insoweit schon eine rolle, als ein solches Verständnis von der "Schafherde" erklären würde, warum dem papst im Hinblick auf die eine heilige Kirche die Piusbrüder wichtiger wären, als z. B. die Protestanten.

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Naja, ich denke, diese frage spielt insoweit schon eine rolle, als ein solches Verständnis von der "Schafherde" erklären würde, warum dem papst im Hinblick auf die eine heilige Kirche die Piusbrüder wichtiger wären, als z. B. die Protestanten.

 

Ja, das kann ich völlig verstehen. Insofern gestehe ich dem Papst zu, zuerst nach einer Einheit mit den Ostkirchen zu suchen. Allerdings: Es gibt auch Kirchen mit dem passenden Amtsverständnis und der Sukzession - z.B. die Utrecht-Kirchen oder die Anglikaner. Hier scheint der Papst die Suche nach Einheit weniger wichtig zu finden als mit den Piussen.

 

Und das macht mir eine rein vernünftige Sicht der Sache schwer - und es fällt mir sehr schwer, zu glauben, dass es dem Papst grundsätzlich um die Herstellung von Einheit geht - ich habe schon den Eindruck, der Papst suche nach der Einheit mit den ihm genehmen Gruppen. Und zu seiner Weltanschauung passen die Piusse und die Orthodoxen viel besser als die Altkatholiken oder die Anglikaner....

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Naja, ich denke, diese frage spielt insoweit schon eine rolle, als ein solches Verständnis von der "Schafherde" erklären würde, warum dem papst im Hinblick auf die eine heilige Kirche die Piusbrüder wichtiger wären, als z. B. die Protestanten.

 

Ja, das kann ich völlig verstehen. Insofern gestehe ich dem Papst zu, zuerst nach einer Einheit mit den Ostkirchen zu suchen. Allerdings: Es gibt auch Kirchen mit dem passenden Amtsverständnis und der Sukzession - z.B. die Utrecht-Kirchen oder die Anglikaner. Hier scheint der Papst die Suche nach Einheit weniger wichtig zu finden als mit den Piussen.

 

 

Da kann ich Dir -leider - nicht wirklich widersprechen. :angry2:

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Ich würde es so sehen: Bleiben wir mal beim Vergleich Kirche = mystischer Leib Christi:

 

Dem mystischen Leib Christ fehlt natürlich schon etwas, wenn ihm - sagen wir mal - ein Arm abgeschlagen wird, aber noch mehr fehlt dem Arm der Rest des Körpers, er kann nicht mehr als "Leib" bezeichnet werden, während der "Rumpf-Leib" natürlich schon noch als "Leib" gesehen werden kann, da der Kopf noch da ist, dran ist, und die Kontrolle über den Rumpf-Leib hat. Natürlich muss der Rumpf-Leib Interesse haben, dass ihm der Arm wieder angenäht wird (Sinn der Ökumene), aber wenn dieses Annähen nur auf Kosten einer Blutvergiftung geht, oder der Arm Abstoßungs-Reaktionen zeigen würde, muss man schweren Herzens auf diese Operation verzichten.

Schicksal der Kirche war es von Anfang an, mehr oder minder verstümmelt durch die Kirchengeschichte zu humpeln, aber der Rumpf-Leib war immer vorhanden und handlungsfähig, und das wird er auch bis zum jüngsten Tag bleiben.

 

Ich übrigen ist es theologisch völlig zweitrangig, ob der Kopf nun in Rom seine Wirkungsstätte hat oder in einem anderen Ort. Er war auch schon in Jerusalem, Antiochien und in Avignon als Kopf aktiv, er könnte das genau so auch in New York oder Kalkutta sein.

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Grundgütiger...
Was genau hat dich an meinem Vergleich so erschrocken gemacht? :angry2:
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Grundgütiger...
Was genau hat dich an meinem Vergleich so erschrocken gemacht? :angry2:

 

Ich fand es schon schlimm, dass die verlorenen Schafe ohne Schäfer allein (fern von der Gnade) durch die Gegend irren. Diese Schafe nun mit einem abgeschlagenen (sprich toten) Arm ohne Geist zu vergleichen ist noch abgrundtiefer.

 

Die Einheit der Christenheit wird nie erfolgen, wenn man weiterhin davon ausgeht, dass nur eine Kirche allein (und dann natürlich die mit der am besten belegbaren Sukzession - als ob die irgendwie wichtig wäre) den wahren Glauben, die echten Traditionen, die allein seligmachenden Sakramente und DEN Schlüssel zum Himmelreich habe.

 

Wer diesen Weg verfolgt, lebt so an der Realität vorbei, dass er den Aufruf zur Einheit mit Füßen tritt.

 

Jede Kirche, die sich auf Jesus Christus beruft, hat auch was von ihm. Eine Einheit wird erst erreicht, wenn man sich auf die Gemeinsamkeiten konzentriert und die Differenzen parallel existieren läßt.

 

Denkt nicht an Schafe oder an einen Körper, sondern an eine Familie mit vielen verschieden alten, verschieden wilden, verschieden gestrickten Charakteren mit verschiedenen Lebenserfahrungen.

 

Wieso sollten sie zusammen kommen und feiern?

 

Weil sie etwas gemeinsam haben und diese Gemeinsamkeit sie dazu nötigt. Werden sie je friedlich feiern können? Nein, es wird immer Streit geben, immer Diskussionen. Aber wenn es eine gute Familie ist, wird sie trotzdem in der Lage sein, zusammen zu essen, den anderen Sein zu lassen, das Fest nicht vorschnell zu verlassen, sich an der Gemeinschaft zu erfreuen. Und sie werden wissen, wenn diese Familie weiter bestehen will, müssen neue Kinder geboren werden, alle werden versuchen, sie in die richtige Bahn zu lenken und sie werden doch ihre eigenen gehen.

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Grundgütiger...
Was genau hat dich an meinem Vergleich so erschrocken gemacht? :angry2:
Der mystische Leib Christi wird nicht an einer Blutvergiftung zugrunde gehen bloß weil ein abgetrennter Arm wieder dran genäht wird.

 

Viel eher wird der Rumpf sich wieder etwas entkrampfen können, weil die Bewegungsfreiheit nicht mehr so eingeschränkt ist.

 

Davon mal ab finde ich es extrem gewagt (um nicht zu sagen blasphemisch) zu behaupten Christus sei nur Haupt der RKK...

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Ich übrigen ist es theologisch völlig zweitrangig, ob der Kopf nun in Rom seine Wirkungsstätte hat oder in einem anderen Ort. Er war auch schon in Jerusalem, Antiochien und in Avignon als Kopf aktiv, er könnte das genau so auch in New York oder Kalkutta sein.

Da wird aber die ganze schöne geschichte zerstört, dass der Bischof von Rom und nur der Bischof von Rom der Erbe des Petrus ist.

Mit welchem Recht beansprucht dieses Erbe der Bischof von Rom, wenn der Bischof von Kalkutta das genau so gut beanspruchen könnte?

Insofern ist die Frage von Flo schon berechtigt.

Petrus hat auch den Kirchen von Jerusalem und von Antiochia vorgestanden, die hätten also wesentlich besseer begründete Ansprüche auf das erbe als Kalkutta.

 

Werner

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Ich übrigen ist es theologisch völlig zweitrangig, ob der Kopf nun in Rom seine Wirkungsstätte hat oder in einem anderen Ort. Er war auch schon in Jerusalem, Antiochien und in Avignon als Kopf aktiv, er könnte das genau so auch in New York oder Kalkutta sein.

Da wird aber die ganze schöne geschichte zerstört, dass der Bischof von Rom und nur der Bischof von Rom der Erbe des Petrus ist.

Mit welchem Recht beansprucht dieses Erbe der Bischof von Rom, wenn der Bischof von Kalkutta das genau so gut beanspruchen könnte?

Insofern ist die Frage von Flo schon berechtigt.

Petrus hat auch den Kirchen von Jerusalem und von Antiochia vorgestanden, die hätten also wesentlich besseer begründete Ansprüche auf das erbe als Kalkutta.

 

Werner

 

 

Inwieweit ist Mt. 16,18 an Rom und nicht an das Petrusamt gekoppelt?

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Grundgütiger...
Was genau hat dich an meinem Vergleich so erschrocken gemacht? :angry2:
Der mystische Leib Christi wird nicht an einer Blutvergiftung zugrunde gehen bloß weil ein abgetrennter Arm wieder dran genäht wird.
Also gut, dann nichts wie ran an die Transplantation der Pius-Brüder! :angry2:

 

Davon mal ab finde ich es extrem gewagt (um nicht zu sagen blasphemisch) zu behaupten Christus sei nur Haupt der RKK...
Mit dem Haupt meinte ich den Papst, Christus ist der gesamte Leib!
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