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"Das II. Vaticanum im Licht der Tradition interpretieren"


Petrus

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Also doch selbst schreiben.

Ja. Das ist das Einzige, was bleibt.

Aber bitte nicht mit der Hoffnung, dass man damit Entscheidendes leistet. Dies geht nämlich über Deine Möglichkeiten hinaus, lieber Flo. Auch über meine. Und sogar über die unserer besten Leute (und gottlob haben wir noch einige wirklich fähige Leute).

Eine seit Jahrhunderten verpasste Entwicklung kann auch von einem Genie nicht ausgeglichen werden. Das wäre doch Tradtion: Dass die ganze Kirche am Zahn der Zeit bleibt und hier eigene Vorstellungen entwickelt, durchdiskutiert, bestreitet, Neuansätze versucht, wieder verwirft ...

 

Dieses ganze "Licht der Tradition" wird im Munde von Tradtionalisten zum Schmarrn, denn sie denken nicht wirklich an Tradition, sondern an starres Festhalten am Alten. Das klingt aber ganz schlecht. Deswegen nennen sie es "Licht der Tradition". Das klingt doch schon mal glänzend, leuchtend, ja geradezu göttlich, denn "Gott wohnt in einem Lichte ...".

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Also doch selbst schreiben.

Ja. Das ist das Einzige, was bleibt.

Aber bitte nicht mit der Hoffnung, dass man damit Entscheidendes leistet. Dies geht nämlich über Deine Möglichkeiten hinaus, lieber Flo. Auch über meine. Und sogar über die unserer besten Leute (und gottlob haben wir noch einige wirklich fähige Leute).

Was erwartest Du?

 

Ich bin vollauf zufrieden, wenn ich denjenigen, bei denen mich der Allmächtige in die Pflicht genommen hat, sie zu ihm zu bringen, auch wirklich etwas ins Herz senken konnte. (Was das angeht freue ich mich heute schon auf den Firmtag meiner Kinder an dem ich beten darf "Dank sei dem, der mich von der Verantwortung für dieses Kind befreit hat!")

 

Die Welt zu verändern, per Smokey auf die Kathedra Materni oder gar Petri katapultiert zu werden halte ich für mehr als abwegig (und auch nicht erstrebenswert).

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Und? Hast Du für dieses Anliegen schon einen passenden Katechismus, der Dich zufriedenstellend unterstützt, gefunden (oder geschrieben)?

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Und? Hast Du für dieses Anliegen schon einen passenden Katechismus, der Dich zufriedenstellend unterstützt, gefunden (oder geschrieben)?
Wenn ich Dir jetzt sage, daß das passendste bisher ein Schülerkatechismus von 1925 ist schlägst Du vmtl. die Hände über'm Kopf zusammen.

 

Allerdings gehe ich mit zwei Prämissen an die Sache heran:

 

1. vorhandene Texte ersetzen nicht das Hören und Nachahmen. Ich sehe Katechese nicht als Textarbeit sondern als etwas, das durch Gespräche und Mitmachen passiert. Sicherlich sollte jeder Katholik auswendig beherrschen 1. das Apostolikum, 2. Das Vater unser mit angehängtem Ave Maria, 3. die 10 (+2) Gebote, 4. die Sakramente und evtl. sogar 5.. die 8 Seligkeiten. Aber wie diese 4 (5) Stücke ihren Sitz im Leben finden wird einem kein Text beibringen.

 

2. ist mir die Sprache von vor 75 Jahren fast heimatlich. Ich fühle mich in den Wendungen wie sie 1925 verwendet wurden sicherer als im KKK-K. Warum kann ich nicht sagen, aber es fällt mir leichter über religiöse Themen mit diesem "klassischen" Vokabular zu reden (und es situativ zu übersetzen) als von vorneherein eine "moderne" Sprache zu verwenden, die dafür mMn viel zu schwach ist.

 

Bei tieferem Überlegen glaube ich sogar, daß der Schülerkatechismus von Petrus Canisius (1596) noch sehr viel geeigneter ist, weil er nur wenige oder gar keine Erklärungen liefert, sondern wie eine reine Gedächtnisstütze bekannte Formeln aneinanderreiht, und den eigentlichen Unterricht dem Katecheten überlässt.

 

Moderne Katechismen kranken mMn immer daran alles erklären zu wollen anstatt Gedächtnishilfe zu sein.

bearbeitet von Flo77
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Es gibt einen von den Deutschen Bischöfen herausgegebenen Katechismus in zwei Bänden....
Der unheimlich hilfreich ist, wenn es um die Katechese von Kindern und Jugendlichen geht... :angry2:

 

(Zumal ich ihn einfach für zu umfangreich und zu kopflastig halte - ein Buch für den intelektuellen Erwachsenen halt)

 

Ich habe ihn als später Jugendlicher (also so um 20) gerne gelesen - und der Text ist allemal besser als die Bausteinsammlung des KKK, mit denen man sich allerdings besser bewerfen kann!

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Also doch selbst schreiben.

 

Wobei in den letzten Wochen war immer viel Gejammer zu lesen, aber wenig über die Heilszusage.

 

Sie ist schlichtweg nicht präsent. Es wird von den Menschen kaum noch etwas eingefordert (außer Gehorsam).

 

Halt! Man hat gelernt. Man fordert keinen Gehorsam mehr, man fordert heute Vertrauen!

 

Der liebe Gott ist ja schließlich auch nicht mehr böse, sondern traurig.

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Halt! Man hat gelernt. Man fordert keinen Gehorsam mehr, man fordert heute Vertrauen!
Ich weiß nicht mehr, wie oft ich im Zusammenhang mit der Gemeindestrukturreform gehört habe, man müsse den Anweisungen unseres Kardinalerzbischofs mit "kindlichem Glaubensgehorsam" anhängen...
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Halt! Man hat gelernt. Man fordert keinen Gehorsam mehr, man fordert heute Vertrauen!
Ich weiß nicht mehr, wie oft ich im Zusammenhang mit der Gemeindestrukturreform gehört habe, man müsse den Anweisungen unseres Kardinalerzbischofs mit "kindlichem Glaubensgehorsam" anhängen...

 

 

wieso eigentlich "kindlich"? Ich weiß schon, was gemeint ist, verstehe das aber nicht.

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Halt! Man hat gelernt. Man fordert keinen Gehorsam mehr, man fordert heute Vertrauen!
Ich weiß nicht mehr, wie oft ich im Zusammenhang mit der Gemeindestrukturreform gehört habe, man müsse den Anweisungen unseres Kardinalerzbischofs mit "kindlichem Glaubensgehorsam" anhängen...
wieso eigentlich "kindlich"? Ich weiß schon, was gemeint ist, verstehe das aber nicht.
Ehrlich gesagt war mir, angesichts des Gesamtpakets, dieses Detail zu uninteressant zum nachfragen.
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Was das angeht freue ich mich heute schon auf den Firmtag meiner Kinder an dem ich beten darf "Dank sei dem, der mich von der Verantwortung für dieses Kind befreit hat!"

 

Die Verantwortung endet nie und schon gar nicht mit 16 (?).

 

Die Firmung ist nur die Bestätigung des Christen, sich um diesen Glauben mühen zu wollen. Er braucht weiter Vorreiter, Diskussionspartner, Im-Zweifel-Halt-bieter und da, wünsche ich Dir, gebraucht zu werden, Dein Leben lang.

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Die Firmung ist nur die Bestätigung des Christen, sich um diesen Glauben mühen zu wollen. Er braucht weiter Vorreiter, Diskussionspartner, Im-Zweifel-Halt-bieter und da, wünsche ich Dir, gebraucht zu werden, Dein Leben lang.
Die Firmung ist die Besiegelung mit dem Heiligen Geist - von diesem Moment an hat sich der Ewige seinem Kind besonders angenommen.

 

Von diesem Moment an sehe ich mich nicht mehr wirklich in der Verantwortung auf die Einhaltung von Fasten und Abstinenz, Sonntagspflicht und Tagesliturgie zu achten.

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Die Firmung ist nur die Bestätigung des Christen, sich um diesen Glauben mühen zu wollen. Er braucht weiter Vorreiter, Diskussionspartner, Im-Zweifel-Halt-bieter und da, wünsche ich Dir, gebraucht zu werden, Dein Leben lang.
Die Firmung ist die Besiegelung mit dem Heiligen Geist - von diesem Moment an hat sich der Ewige seinem Kind besonders angenommen.

 

Von diesem Moment an sehe ich mich nicht mehr wirklich in der Verantwortung auf die Einhaltung von Fasten und Abstinenz, Sonntagspflicht und Tagesliturgie zu achten.

 

Meinst Du der Heilige Geist übernimmt diese Aufgaben jetzt?

Oder meinst Du, ein Gefirmter benötigt die Sonntagsgottesdienste nicht?

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Meinst Du der Heilige Geist übernimmt diese Aufgaben jetzt?

Oder meinst Du, ein Gefirmter benötigt die Sonntagsgottesdienste nicht?

Was der Heilige Geist mit meinen Kindern vorhat weiß ich nicht.

 

Ich weiß nur, daß ich meinen Kindern irgendwann selbst überlassen muss, was sie von meinem Beispiel noch beibehalten. Natürlich werde ich auch den frisch Gefirmten noch an seine Sonntagspflicht erinnern - ich betrachte es dann allerdings nicht mehr als meine pers. Sünde, wenn er nicht hingeht.

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Meinst Du der Heilige Geist übernimmt diese Aufgaben jetzt?

Oder meinst Du, ein Gefirmter benötigt die Sonntagsgottesdienste nicht?

Was der Heilige Geist mit meinen Kindern vorhat weiß ich nicht.

 

Ich weiß nur, daß ich meinen Kindern irgendwann selbst überlassen muss, was sie von meinem Beispiel noch beibehalten. Natürlich werde ich auch den frisch Gefirmten noch an seine Sonntagspflicht erinnern - ich betrachte es dann allerdings nicht mehr als meine pers. Sünde, wenn er nicht hingeht.

 

 

Ja, Kinder müssen irgendwann ihre eigenen Entscheidungen treffen, diese sind weder vor noch nach der Firmung Deine persönliche Sünde! Wenn Du sie dazu angeleitet hättest, oder es ihnen vorgelebt hättest, wäre diese Anleitung/dieses Vorbild Deine Sünde aber nie die Taten oder Nichttaten Deiner Kinder.

 

Wenn eines Deiner Kinder sich gegen die Firmung entscheidet, wäre das auch nicht Deine Sünde! Das finde ich sehr wichtig, denn ansonsten müssten sich Deine Kinder um Deinetwillen firmen lassen statt um ihres Willens und aus ihrem eigenen Glauben heraus!

 

Die Firmung ist ein Sakrament für Erwachsene. Lass Deine Kinder vorher ihre eigenen Entscheidungen fällen (ohne Auswirkungen auf Dein Seelenheil) sonst können sie sich nicht erwachsen werden und sich nicht frei genug für die Firmung entscheiden!

 

Aber bleibe bei Ihnen! Nimm Dir ein Beispiel an unserem Vater im Himmel. Unsere Sünden sind nicht seine Sünden.

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Das neue Schlagwort aus römischen und Econe-Kreisen heißt ja "Das II. Vaticanum im Licht der Tradition interpretieren".

 

Mit diesem Schlagwort kann man natürlich so ziemlich das komplette II. Vaticanum aushebeln, wenn man möchte.

 

 

Wichtiger als die Frage "Woher kommen wir?" scheint mir "In welche Richtung wollen wir gehen?"

Was machen die Katholiken. die in eine andere Richtung wollen wie die Traditionalisten und der Papst?

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Meinst Du der Heilige Geist übernimmt diese Aufgaben jetzt?

Oder meinst Du, ein Gefirmter benötigt die Sonntagsgottesdienste nicht?

Was der Heilige Geist mit meinen Kindern vorhat weiß ich nicht.

 

Ich weiß nur, daß ich meinen Kindern irgendwann selbst überlassen muss, was sie von meinem Beispiel noch beibehalten. Natürlich werde ich auch den frisch Gefirmten noch an seine Sonntagspflicht erinnern - ich betrachte es dann allerdings nicht mehr als meine pers. Sünde, wenn er nicht hingeht.

 

 

Nimm Dir ein Beispiel an unserem Vater im Himmel. Unsere Sünden sind nicht seine Sünden.

 

 

Hat er denn welche???

 

 

sachte erstaunt..................tribald

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Und? Hast Du für dieses Anliegen schon einen passenden Katechismus, der Dich zufriedenstellend unterstützt, gefunden (oder geschrieben)?
Wenn ich Dir jetzt sage, daß das passendste bisher ein Schülerkatechismus von 1925 ist schlägst Du vmtl. die Hände über'm Kopf zusammen.

 

Allerdings gehe ich mit zwei Prämissen an die Sache heran:

 

1. vorhandene Texte ersetzen nicht das Hören und Nachahmen. Ich sehe Katechese nicht als Textarbeit sondern als etwas, das durch Gespräche und Mitmachen passiert. Sicherlich sollte jeder Katholik auswendig beherrschen 1. das Apostolikum, 2. Das Vater unser mit angehängtem Ave Maria, 3. die 10 (+2) Gebote, 4. die Sakramente und evtl. sogar 5.. die 8 Seligkeiten. Aber wie diese 4 (5) Stücke ihren Sitz im Leben finden wird einem kein Text beibringen.

 

2. ist mir die Sprache von vor 75 Jahren fast heimatlich. Ich fühle mich in den Wendungen wie sie 1925 verwendet wurden sicherer als im KKK-K. Warum kann ich nicht sagen, aber es fällt mir leichter über religiöse Themen mit diesem "klassischen" Vokabular zu reden (und es situativ zu übersetzen) als von vorneherein eine "moderne" Sprache zu verwenden, die dafür mMn viel zu schwach ist.

 

Bei tieferem Überlegen glaube ich sogar, daß der Schülerkatechismus von Petrus Canisius (1596) noch sehr viel geeigneter ist, weil er nur wenige oder gar keine Erklärungen liefert, sondern wie eine reine Gedächtnisstütze bekannte Formeln aneinanderreiht, und den eigentlichen Unterricht dem Katecheten überlässt.

 

Moderne Katechismen kranken mMn immer daran alles erklären zu wollen anstatt Gedächtnishilfe zu sein.

Mecky?
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JPII's "Neudefinition" der Sünde ist darin z.B. gar nicht berücksichtigt und vieles andere ist widersprüchlich.

 

Was ist das denn für eine "Neudefinition"?

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Die Beschlüsse des 2. Vatikanums haben nur durchgebracht werden können, weil sie so formuliert wurden, daß sie mit dem vorherigen kompatibel waren, sie wurden so formuliert, daß die Konservativen zustimmen konnten. Aber gemeint war wohl Neues. Jetzt nach langer Zeit rächt es sich. Jetzt fordern sie wieder den Buchstaben ein.
Ich finde diese Argumentation unfair gegenüber den Konzilsvätern, die eher die Tradtion als die Neuerung in die Konzilstexte hineinbrachten.

Grundsätzlich und unabhängig von der Kirche gilt: Wenn mehrere Fraktionen sich zu einem Kompromiss einigen, dann gilt für alle dieser Kompromiss und nicht eine Position, die keinen Konsens gefunden hat, weil die anderen nicht mitzogen.

Mit dem gleichen Recht könnten dann ja die Levebvrianer sagen: "Die eigentlichen Absichten des Konzils erkennen wir aus der TRadition. Alles Neue gehört eigentlich nicht zum Konzil, weil es nicht sein Wille war!"

 

Es gilt, was auf dem Papier steht, und nicht, was sich manche vielleicht gewünscht hätten, dass es dort steht.

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JPII's "Neudefinition" der Sünde ist darin z.B. gar nicht berücksichtigt und vieles andere ist widersprüchlich.

 

Was ist das denn für eine "Neudefinition"?

»Mit der ganzen Tradition der Kirche nennen wir denjenigen Akt eine Todsünde, durch den ein Mensch bewußt und frei Gott und sein Gesetz sowie den Bund der Liebe, den dieser ihm anbietet, zurückweist, indem er es vorzieht, sich sich selbst zuzuwenden oder irgend einer geschaffenen oder endlichen Wirklichkeit, irgendeiner Sache, die im Widerspruch zum göttlichen Willen steht (conversio ad creaturam - Hinwendung zum Geschaffenen). Dies kann auf direkte und formale Weise geschehen, wie bei den Sünden der Götzenverehrung, des Abfalles von Gott und der Gottlosigkeit, oder auf gleichwertige Weise, wie in jedem Ungehorsam gegenüber den Geboten Gottes bei schwerwiegender Materie«

 

Veritatis Splendor Nr. 70

 

Zumindest hat Chrysologus das als Abkehr vom traditionellen Verständnis interpretiert (ich kann ihm aufgrund des Nr. 70 Absatz 2 nicht ganz folgen, aber er ist da der Jurist).

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Mal eine Frage an die Experten hier: Ich überlege gerade, die Texte des Konzils auf unserer Gemeindehomepage zu veröffentlichen und eine Art Lesereihe per Newsletter dort zu starten. Wie schaut das rechtlich aus? Unterliegen die Dokumente einem Urheberrecht? Darf man sie nach belieben kopieren? Und von welchen Quellen darf man kopieren, ohne die rechte Dritter zu beeinträchtigen?

 

Innerkirchlich würde ich sagen, es handelt sich um öffentliche Texte analog zu Gesetzestexten - die darf man ohne weiteres verbreiten. Nun wirst Du aber kaum die lateinischen Originale verbreiten wollen, bei wem aber die Rechte an der deutschen Übersetzung liegen (publiziert wurden beide vorliegeden Übersetzungen im Herder-Verlag), weiß ich schlicht nicht. Frag' doch einfach höflich bei den Herausgebern/Übersetzern an, das wären entweder (für die ältere Übersetzung) Herbert Vorgrimler oder (für die neuere) Peter Hünerman. Ich denke, beide werden freundlich antworten.

Nimm die amtlichen Übersetzungen, damit kann es doch keine Probleme geben, immerhin ist doch Dein Job, die Lehren der hl. Mutter Kirche an den Mann/die Frau zu bringen.

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JPII's "Neudefinition" der Sünde ist darin z.B. gar nicht berücksichtigt und vieles andere ist widersprüchlich.

 

Was ist das denn für eine "Neudefinition"?

»Mit der ganzen Tradition der Kirche nennen wir denjenigen Akt eine Todsünde, durch den ein Mensch bewußt und frei Gott und sein Gesetz sowie den Bund der Liebe, den dieser ihm anbietet, zurückweist, indem er es vorzieht, sich sich selbst zuzuwenden oder irgend einer geschaffenen oder endlichen Wirklichkeit, irgendeiner Sache, die im Widerspruch zum göttlichen Willen steht (conversio ad creaturam - Hinwendung zum Geschaffenen). Dies kann auf direkte und formale Weise geschehen, wie bei den Sünden der Götzenverehrung, des Abfalles von Gott und der Gottlosigkeit, oder auf gleichwertige Weise, wie in jedem Ungehorsam gegenüber den Geboten Gottes bei schwerwiegender Materie«

 

Veritatis Splendor Nr. 70

 

Zumindest hat Chrysologus das als Abkehr vom traditionellen Verständnis interpretiert (ich kann ihm aufgrund des Nr. 70 Absatz 2 nicht ganz folgen, aber er ist da der Jurist).

 

Es handelt sich wohl eher um eine moraltheologische denn eine juristische Frage, im Kontext meines Faches wird sie nur da relevant, wo gesetzliche Regelungen an den Tatbestand der schweren Sünde geknüpft werden, zum Beispiel bei der Frage des Eucharistieempfangs durch Geschiedene und Wiederverheiratete.

 

Johannes Paul II. - der von Hause aus meines Wissens nach Moraltheologe war - läßt zunächst die klassische Dreiteilung läßliche - schwere - Todsünde wegfallen und argumentiert nur noch in zwei Stufen: Eine Sünde ist im klassischen Sinne gesprochen läßlich oder aber Todsünde. Tertium non datur führt er an anderer Stelle dazu aus, ich hab' die Quelle aber nicht verwertbar zur Hand. Da haben wir einen ersten Schritt der Abkehr von der klassischen Linie, was ihm auch sehr bewußt war.

 

Er wendet sich in Nr. 70.2 gegen das Konzept, es gehe in der Todsünde nur um eine Grundentscheidung gegen Gott, wo ich mich aber nicht bewußt von Gott abwende, da sei auch keine Todsünde gegeben. Statt dessen betont es, dass es Entscheidungen gebe, die implizit und zwingend diese Abwendung beinhalten. Ich neheme an, Deine Verständnisprobleme meiner Aussage gründen in nachfolgendem Abschnitt:

 

Es handelt sich nämlich auch um eine Todsünde, wenn sich der Mensch bewußt und frei aus irgendeinem Grunde für etwas entscheidet, was in schwerwiegender Weise sittlich ungeordnet ist. Tatsächlich ist ja in einer solchen Entscheidung bereits eine Mißachtung des göttlichen Gebotes enthalten, eine Zurückweisung der Liebe Gottes zur Menschheit und zur ganzen Schöpfung: Der Mensch entfernt sich so von Gott und verliert die Liebe. Die Grundorientierung kann also durch konkrete Einzelhandlungen völlig umgeworfen werden.

 

Der Papst betont hier zunächst die Rolle der bewußten und freien Entscheidung. Dem Täter muß mithin klar vor Augen stehen, dass er gegen einen Anspruch Gottes handelt. In dieser Entscheidung ist - so Veritatis splendor - "eine Zurückweisung der Liebe Gottes zur Menschheit" enthalten. Ich kann dies implizit zurückweisen, vor allem dann, wenn ich mir um diese Kategorie gar keine Gedanken mache. Wo ich aber ernsthaft versuche, dieser Liebe Gottes zu entsprechen, da weise ich sie ja eben nicht zurück. Damit formuliert Johannes Paul II. eine innere Bedingung der Todsünde, die kein rein äußerliches Urteilen (mehr) möglich macht - ich kann mich von Gott auch durch kontingentes Handeln trennen (hier kommt der Jurist durch), durch kleine oder große Taten, die dieses Band der Liebe zerschneiden, aber entscheidend ist diese Zurückweisung der Liebe Gottes, nicht das Begehen einer Tat. Das nimmt meiner Entscheidung nichts von ihrer Ernsthaftigkeit, ganz im Gegenteil.

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Veritatis Splendor Nr. 70

 

Es handelt sich nämlich auch um eine Todsünde, wenn sich der Mensch bewußt und frei aus irgendeinem Grunde für etwas entscheidet, was in schwerwiegender Weise sittlich ungeordnet ist. Tatsächlich ist ja in einer solchen Entscheidung bereits eine Mißachtung des göttlichen Gebotes enthalten, eine Zurückweisung der Liebe Gottes zur Menschheit und zur ganzen Schöpfung: Der Mensch entfernt sich so von Gott und verliert die Liebe. Die Grundorientierung kann also durch konkrete Einzelhandlungen völlig umgeworfen werden.

 

Der Papst betont hier zunächst die Rolle der bewußten und freien Entscheidung. Dem Täter muß mithin klar vor Augen stehen, dass er gegen einen Anspruch Gottes handelt. In dieser Entscheidung ist - so Veritatis splendor - "eine Zurückweisung der Liebe Gottes zur Menschheit" enthalten. Ich kann dies implizit zurückweisen, vor allem dann, wenn ich mir um diese Kategorie gar keine Gedanken mache. Wo ich aber ernsthaft versuche, dieser Liebe Gottes zu entsprechen, da weise ich sie ja eben nicht zurück. Damit formuliert Johannes Paul II. eine innere Bedingung der Todsünde, die kein rein äußerliches Urteilen (mehr) möglich macht - ich kann mich von Gott auch durch kontingentes Handeln trennen (hier kommt der Jurist durch), durch kleine oder große Taten, die dieses Band der Liebe zerschneiden, aber entscheidend ist diese Zurückweisung der Liebe Gottes, nicht das Begehen einer Tat. Das nimmt meiner Entscheidung nichts von ihrer Ernsthaftigkeit, ganz im Gegenteil.

Also ich bin von der "Verinnerlichung" dieser Frage nicht überzeugt.

 

In schwerwiegender Weise sittlich ungeordnet" ist eine objektive Kategorie (wenigstens in der Moraltheologie) und unterliegt nicht der subjektiven Einschätzung. So wie ich es bisher verstanden habe kann eine in sich schlechte (sprich in schwerwiegender Weise sittlich ungeordnete) Tat auch dann nicht gut sein, wenn sie aus lauteren Motiven heraus verübt wird.

 

Daß JPII die Autorität der Kirche objektiv sündhaftes Verhalten festzustellen und zu definieren aushebeln wollte, halte ich für wenigstens unwahrscheinlich, zumal er "in schwerwiegender Weise sittlich ungeordnet" als Kategorie beibehält.

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Schülerkatechismus von 1925

hab ich auch noch.

 

"Die Hl.Messe besteht aus drei Teilen:

 

1. Opferung

2. Wandlung

3. Kommunion"

 

(naja - immerhin Kommunion auch noch :angry2:)

was ich beobachte, über die Jahrhunderte: Die katechismen werden immer dicker :angry2:

 

das ist vielleicht so wie mit den Lehrplänen: noch was reinpacken, noch was draufpacken ...

 

was mir gefällt: Der erste Katechismus, den es überhaupt auf der Welt gab.

 

die/der erste, die/der das einigermaßen korrekt hier in diesem thread schreibt, was der erste katechismus überhaupt war,

 

der/dem spendiere ich entweder ein sehr leckeres Abendessen oder sehr leckeres frühstück. nach Wahl.

 

Auf geht's, Leute!

 

(uups - ich weiß ja überhaupt nicht, ob man in Internet-Foren gewinnspiele ausloben kann - naja. wird schon nicht so schlimm sein. Hoffentlich.)

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Schülerkatechismus von 1925

hab ich auch noch.

 

"Die Hl.Messe besteht aus drei Teilen:

 

1. Opferung

2. Wandlung

3. Kommunion"

 

(naja - immerhin Kommunion auch noch :angry2:)

was ich beobachte, über die Jahrhunderte: Die katechismen werden immer dicker :angry2:

 

das ist vielleicht so wie mit den Lehrplänen: noch was reinpacken, noch was draufpacken ...

 

was mir gefällt: Der erste Katechismus, den es überhaupt auf der Welt gab.

 

die/der erste, die/der das einigermaßen korrekt hier in diesem thread schreibt, was der erste katechismus überhaupt war,

 

der/dem spendiere ich entweder ein sehr leckeres Abendessen oder sehr leckeres frühstück. nach Wahl.

 

Auf geht's, Leute!

 

(uups - ich weiß ja überhaupt nicht, ob man in Internet-Foren gewinnspiele ausloben kann - naja. wird schon nicht so schlimm sein. Hoffentlich.)

 

So Spontan, aus dem Bauch heraus würde ich sagen: Der erste Kathechismus waren die zehn Gebote. (Alternativ Jesu "Goldene Regel")

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