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Friedrich von Spee


Edith1

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Bilokation für Unfug zu halten, es für Unfug zu halten, dass der Teufel über den Körper irgendeine Macht hätte - also das ist heute äußerst zeitgeistige Theologie. Rationalistisch eben.

Damals war es das nicht, das war absolut ketzerisch.

 

Einspruch, Euer Ehren!

 

Das war damals schon offizielle Lehre der Kirche.

Allerdings war die in einer "unverständlichen Sprache" formuliert und "dem Volk" deshalb damals nicht bekannt...

 

Einspruch wogegen?

Für Unfug zu halten, dass der Teufel Macht über den Körper hätte, war damals wie heute ketzerisch.

die Kirche lehrt damals wie heute, dass es Besessenheit gibt und glaubt an körperliche Gschehnisse in diesem Zusammenhang. (Der Teufel redet aus dem Besessenen, er wirft ihn herum etc.)

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Aber gut, das war nicht Spee, das war der altmodische Weyer. Spee hat ihn behutsam übernommen. Nur Themenbezogen. Exorzismus und Bilokation waren ja nicht seine Themen.

"Weyer" ist mir bisher noch nicht untergekommen (nicht, dass ich wüsste...)

Kannst du mir da mal ein paar Tipps geben?

 

Johann Weyer (auch Wier oder Wierus geschrieben) war Arzt im Dienste des Herzogs von Jülich, Schüler des Agrippa von Nettesheim. Autor von "De praestigiis daemonum"

Danke!

:angry2:

 

Falls jemand an historischen oder juristischen Details interessiert ist, die über Apologetik Soldan-Heppe versus Hans-Conrad Zander hinausgehen, wende er sich vertrauensvoll an mich.

"wende" :angry2:

 

War "Spee" Thema deiner Diplom- bzw. Doktorarbeit?

Gibt's die irgendwo als PDF zum downloaden?

Das wäre was schönes für im Sommerurlaub zu lesen...

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Dann die ehrliche, unverdrehte Frage:

Was waren denn genau "jene Strömungen ...., die sich von Aberglauben, herrschenden Meinungen, Machtgier oder vorgeschobenen falschen Motiven verführen ließen."?

War das der Glaube an Hexen und Zauberer?

Gegen was mußte Friedrich von Spee denn kämpfen?

Bist du an historischen Quellen interessiert?

 

Fürs erste mal eine "saloppe" Antwort:

Erst mal ein Dankeschön für die Antwort.

Ich versuche mal, ähnlich "salopp" darauf einzugehen:

 

"Schadenszauber" und (nächtliche) "Besenritte" hielt "die Kirche" schon immer (damals wie heute) für "volkstümlichen Aberglauben" und "das Lehramt" lehnte es ab, sich damit weiter abzugeben.

Gibt es dazu irgendwelche Hinweise oder Belege?

Die "Hexenbulle" ist ja nun gerade nicht die Ablehnung des "volkstümlichen Aberglaubens".

 

Dabei wurden aber die Kräfte unterschätzt, die "im Volk" eine "Eigendynamik" entwickeln können.

Der frustrierte Straßburger Dominikaner Heinrich Kramer sah eine Chance, "Karriere" zu machen, und ergriff diese.

Die Vorgehensweise, wie er seinen "Hexenhammer" amtlich "absegnen" ließ, ist mittlerweile historisch erforscht und als eine Kette von Fälschungen und Betrügereien erkannt (falsche "Gutachten" bzw. "Zeugen" (Jakob Sprenger ist ein berühmtes Beispiel... der war gar nicht dabei gewesen...) usw...)

Wenn "das Lehramt" nächtliche Besenritte u.ä. für inexistent hält, wie kann es dann aufgrund von Fälschungen und Betrügereien eine "Vollmacht zur Zurechtweisung, Inhaftierung und Bestrafung verdächtiger Personen" ausstellen?

 

Wer histrorische Belege zu diesen Aussagen haben will, wende sich bitte an mich.

Wer diesen Beitrag (aus Gründen der Beibehaltung liebgewordener Vorurteile) ignorieren will: so what!

Gibt es hierzu:

Die deutschen Bischöfe folgten der "Hexenbulle" damals ungefähr so zögerlich wie heute dem "Motu prorio"...

historische Belege?

 

Und noch eine Frage:

Wenn "das Lehramt" es ablehnte, sich weiters mit diesem ganzen "volkstümlichen Aberglauben" abzugeben, warum mußte dann Friedrich von Spee seine "Cautio criminalis" anonym veröffentlichen?

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smile, als mutter (pubertierender) kinder kann man sich das gar nicht leisten, konfliktscheu zu sein.

 

Da stellt sich gar nicht die Frage, ob man konfliktscheu sein will.....

 

:angry2:

 

Wohl wahr! Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Gabriele, selbst wenn sie konflicktscheu angelegt wäre, Konflikte scheuen könnte. Da sorgt der liebe Nachwuchs schon dafür, dass das nicht funktioniert

 

alles Liebe

 

Angelika

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Ich versuche mal, ähnlich "salopp" darauf einzugehen:

 

"Schadenszauber" und (nächtliche) "Besenritte" hielt "die Kirche" schon immer (damals wie heute) für "volkstümlichen Aberglauben" und "das Lehramt" lehnte es ab, sich damit weiter abzugeben.

Gibt es dazu irgendwelche Hinweise oder Belege?

Wolfgang Behringer schreibt in "Hexen", dass "die Unterdrückung des Wunsches nach Hexenverfolgung durch Kirche und Staat bei gleichzeitigem starken Hexenglauben in vielen Teilen Europas zu Akten der Lynchjustiz geführt hat."

Die "Hexenbulle" ist ja nun gerade nicht die Ablehnung des "volkstümlichen Aberglaubens".
Papst Innozenz VIII stellte die Bulle im Dezember 1484 aus. Edith1 hat Recht: Da ging es um Ketzerei (Ein "Bund" mit dem Teufel steht ja im Widerspruch zum "Taufbund").

Der Hexenhammer kam erst 1487 (also drei Jahre später) heraus.

Die Bulle ist also kein "Absegnen" des "Hexenhammers".

Wenn "das Lehramt" nächtliche Besenritte u.ä. für inexistent hält, wie kann es dann aufgrund von Fälschungen und Betrügereien eine "Vollmacht zur Zurechtweisung, Inhaftierung und Bestrafung verdächtiger Personen" ausstellen?
Siehe oben: Es ging um Ketzerei, nicht um Zauberei (vgl. Regino v. Prüm "Canon episcopi": "Es darf auch nicht übergangren werden, dass manche unselige Frauen sich wiederum dem Teufel angeschlossen haben und, von Vorspiegelungen der Dämonen und von Wahnvorstellungen verführt, nun behaupten, dass sie in der Nacht mit der heidnischen Göttin Diana und einer unzähligen Menge von Frauen auf irgendwelchen Tieren reiten...")
Gibt es hierzu:
Die deutschen Bischöfe folgten der "Hexenbulle" damals ungefähr so zögerlich wie heute dem "Motu prorio"...

historische Belege?

Winfried Trusen, Rechtliche Grundlagen der Hexenprozesse und ihrer Beendigung, in: Sönke Lorenz/Dieter R. Bauer (Hrsg.), Das Ende der Hexenverfolgung. (Hexenforschung, Bd. 1.) Stuttgart 1995, 203-226; zitiert als: Trusen, Grundlagen

Von Heide Dienst wird zitiert, dass der Bischof von Brixen Heinrich Kramer als "ganz kindisch" bzw. "verrückt" bezeichnete und ihn der Diözese verwies.

Gudrun Gersmann ("Wasserproben und Hexenprozesse. Ansichten der Hexenverfolgung im Fürstbistum Münster"): Fürstbischof Christoph Bernhard von Galen (+1678) hat sich die Gerichtshoheit der Stadt Münster selbst unter den Nagel gerissen und beendete die (zuvor durch städtische Ratsmitglieder ausgeübten) Hexenprozesse und Wasserproben.

 

Der Vergleich mit dem "Motu proprio" ist natürlich von mir :angry2:

 

Es muss aber noch dazu gesagt werden (und Edith1 hat es auch schon erwähnt), dass es auch Anhänger der blutigen Verfolgung gab (bspw. Peter Binsfeld in Trier oder Martin Delrio).

 

Und noch eine Frage:

Wenn "das Lehramt" es ablehnte, sich weiters mit diesem ganzen "volkstümlichen Aberglauben" abzugeben, warum mußte dann Friedrich von Spee seine "Cautio criminalis" anonym veröffentlichen?

Diese beantwortet sich aus letzterem fast von selbst:

Gerhard Schrormann (Der Krieg gegen die Hexen) schreibt auf S.178, dass Spee foolgende Personen(gruppen) verantwortlich machte (in dieser Gewichtung):

1. die Fürsten

2. die Ratgeber der Fürsten

3. die Hexenrichter

4. die Hexenbeichtväter

5. das Volk

6. die Hexenliteratur

7. die Prediger

 

Macht man sich mit sowas "Freunde"?

 

Nachtrag: Wie Edith1 schon richtig vermutet hat, habe ich all diese Links aus ARNOLD ANGENENDT, Toleranz und Gewalt. Das Christentum zwischen Bibel und Schwert, erste, zweite und dritte Aufl. Münster 2007.

bearbeitet von Mantelteiler
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Aber gut, das war nicht Spee, das war der altmodische Weyer. Spee hat ihn behutsam übernommen. Nur Themenbezogen. Exorzismus und Bilokation waren ja nicht seine Themen.

"Weyer" ist mir bisher noch nicht untergekommen (nicht, dass ich wüsste...)

Kannst du mir da mal ein paar Tipps geben?

 

Johann Weyer (auch Wier oder Wierus geschrieben) war Arzt im Dienste des Herzogs von Jülich, Schüler des Agrippa von Nettesheim. Autor von "De praestigiis daemonum"

Danke!

:angry2:

 

Falls jemand an historischen oder juristischen Details interessiert ist, die über Apologetik Soldan-Heppe versus Hans-Conrad Zander hinausgehen, wende er sich vertrauensvoll an mich.

"wende" :angry2:

 

War "Spee" Thema deiner Diplom- bzw. Doktorarbeit?

Gibt's die irgendwo als PDF zum downloaden?

Das wäre was schönes für im Sommerurlaub zu lesen...

 

Nein, Geschichte war und ist seit ich mich erinnern kann mein Hobby.

Irgendwie ist das im Laufe der Zeit auf zwei Zentralthemen hinausgelaufen: die NS-Zeit und die Hexenprozesse in Deutschland. Keine Ahnung, warum. Vermutlich könnte ich es rekonstruieren, aber mühsam.

Jedenfalls habe ich zu diesen Themen mehrere Regale voll mit Büchern. Da ist viel Mist drunter, aber eben deshalb kann man dann im Lauf der Zeit abschätzen, was sich zu lesen lohnt und was nicht.

 

Zudem ist deutsche Rechtsgeschichte eines der drei Fächer der rechtshistorischen Staatsprüfung (die anderen sind römisches Recht und Kirchenrecht gewesen) und der Rigorosen (jedenfalls war es das noch, als ich studiert habe) - Strafrechtentwicklung der Neuzeit war mein Wahlseminar, und da lag der Schwerpunkt im Bereich Inquisitionsverfahren im deutschen Raum.

 

Spee ist für mich auch religiös wichtig geworden, nur gibt es zu ihm sehr wenig - und das zT auch noch verstreut in Zeitschriften. Er war zu Lebzeiten nicht "prominent" genug (das ist quellentechnisch natürlich ein Nachteil), aber er wurde auch keine Legende (das ist der Vorteil, er wurde nicht mit "Gschichterln" zugemüllt).

 

Über den ein Buch zu schreiben, wäre mein Traum. Aber da werde ich in Pension gehen müssen, und dann wird es kaum ein braves wissenschaftliches Werk werden, sondern eher ein saloppes.

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Spee ist für mich auch religiös wichtig geworden, nur gibt es zu ihm sehr wenig - und das zT auch noch verstreut in Zeitschriften. Er war zu Lebzeiten nicht "prominent" genug (das ist quellentechnisch natürlich ein Nachteil), aber er wurde auch keine Legende (das ist der Vorteil, er wurde nicht mit "Gschichterln" zugemüllt).

Zumindest letzteres ist ein Vorteil.

Über den ein Buch zu schreiben, wäre mein Traum. Aber da werde ich in Pension gehen müssen, und dann wird es kaum ein braves wissenschaftliches Werk werden, sondern eher ein saloppes.

Also doch "Gschichterln"?

Dann doch gleich einen Hollywood-Film oder (noch "schlimmer") ein Musical...?

Wenn du dazu Unterstützung suchen würdest: Ich wäre dabei :angry2:

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Spee ist für mich auch religiös wichtig geworden, nur gibt es zu ihm sehr wenig - und das zT auch noch verstreut in Zeitschriften. Er war zu Lebzeiten nicht "prominent" genug (das ist quellentechnisch natürlich ein Nachteil), aber er wurde auch keine Legende (das ist der Vorteil, er wurde nicht mit "Gschichterln" zugemüllt).

Zumindest letzteres ist ein Vorteil.

Über den ein Buch zu schreiben, wäre mein Traum. Aber da werde ich in Pension gehen müssen, und dann wird es kaum ein braves wissenschaftliches Werk werden, sondern eher ein saloppes.

Also doch "Gschichterln"?

Dann doch gleich einen Hollywood-Film oder (noch "schlimmer") ein Musical...?

Wenn du dazu Unterstützung suchen würdest: Ich wäre dabei :angry2:

 

Nein, nur meine Sprache ist immer recht - ähm, naja, nicht wissenschaftlich eben.

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.....

Hallo Mantelteiler,

 

ich sehe, Du teilst nicht nur den Mantel, sondern auch die Hexenverfolgung in einen "weltlichen" und einen "kirchlichen" Teil.

Der "weltliche" Bereich ist dann verantwortlich für Inquisition, Folter und Hexenverbrennungen, die Kirche hingegen verfolgte lediglich die (damit verquickte?) Ketzerei.

Habe ich das so richtig zusammengefasst?

 

Wolfgang Behringer schreibt in "Hexen", dass "die Unterdrückung des Wunsches nach Hexenverfolgung durch Kirche und Staat bei gleichzeitigem starken Hexenglauben in vielen Teilen Europas zu Akten der Lynchjustiz geführt hat."

Auf welche Art und Weise hat die Kirche den Wunsch nach Hexenverfolgung unterdrückt?

 

Die "Hexenbulle" ist ja nun gerade nicht die Ablehnung des "volkstümlichen Aberglaubens".
Papst Innozenz VIII stellte die Bulle im Dezember 1484 aus. Edith1 hat Recht: Da ging es um Ketzerei (Ein "Bund" mit dem Teufel steht ja im Widerspruch zum "Taufbund").

Der Hexenhammer kam erst 1487 (also drei Jahre später) heraus.

Die Bulle ist also kein "Absegnen" des "Hexenhammers".

Wenn "das Lehramt" nächtliche Besenritte u.ä. für inexistent hält, wie kann es dann aufgrund von Fälschungen und Betrügereien eine "Vollmacht zur Zurechtweisung, Inhaftierung und Bestrafung verdächtiger Personen" ausstellen?
Siehe oben: Es ging um Ketzerei, nicht um Zauberei (vgl. Regino v. Prüm "Canon episcopi": "Es darf auch nicht übergangren werden, dass manche unselige Frauen sich wiederum dem Teufel angeschlossen haben und, von Vorspiegelungen der Dämonen und von Wahnvorstellungen verführt, nun behaupten, dass sie in der Nacht mit der heidnischen Göttin Diana und einer unzähligen Menge von Frauen auf irgendwelchen Tieren reiten...")

Ich weiß nicht so recht, ob diese feine Unterscheidung zwischen "Ketzerei" (Wiederspruch zum Taufbund) und "Zauberei" (Bund mit dem Teufel) flächendeckend getätigt wurde, bzw. ob die Kirche auf diesen Unterschied hingewiesen hat.

 

 

Gibt es hierzu:
Die deutschen Bischöfe folgten der "Hexenbulle" damals ungefähr so zögerlich wie heute dem "Motu prorio"...

historische Belege?

Winfried Trusen, Rechtliche Grundlagen der Hexenprozesse und ihrer Beendigung, in: Sönke Lorenz/Dieter R. Bauer (Hrsg.), Das Ende der Hexenverfolgung. (Hexenforschung, Bd. 1.) Stuttgart 1995, 203-226; zitiert als: Trusen, Grundlagen

Von Heide Dienst wird zitiert, dass der Bischof von Brixen Heinrich Kramer als "ganz kindisch" bzw. "verrückt" bezeichnete und ihn der Diözese verwies.

Gudrun Gersmann ("Wasserproben und Hexenprozesse. Ansichten der Hexenverfolgung im Fürstbistum Münster"): Fürstbischof Christoph Bernhard von Galen (+1678) hat sich die Gerichtshoheit der Stadt Münster selbst unter den Nagel gerissen und beendete die (zuvor durch städtische Ratsmitglieder ausgeübten) Hexenprozesse und Wasserproben.

 

Der Vergleich mit dem "Motu proprio" ist natürlich von mir :angry2:

 

Aus der zögerlichen Befolgung der päpstlichen Hexenbulle und dem Widerstand gegen einzelne "Hexenjäger" den Schluß zu ziehen, dass Kirche und Lehramt gegen Hexenverfolgungen waren, das hat was!

Welchen Schluß wird dereinst mal gezogen aus der zögerlichen Befolgung des "Motu proprio"?

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....

Hallo Mantelteiler,

 

ich sehe, Du teilst nicht nur den Mantel, sondern auch die Hexenverfolgung in einen "weltlichen" und einen "kirchlichen" Teil.

Der "weltliche" Bereich ist dann verantwortlich für Inquisition, Folter und Hexenverbrennungen, die Kirche hingegen verfolgte lediglich die (damit verquickte?) Ketzerei.

Habe ich das so richtig zusammengefasst?......

das ist eine alte masche, so kann man sich von den dunklen seiten seines erbes befreien. der christ von inquisition und hexenverfolgung und der humanist von der schreckensherrschaft der französischen revolution und stalins.

 

bei der inquisition wurden die scheiterhaufen ja auch von der weltlichen seite angezündet. nur die untersuchung war in christlichen händen.

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Der "weltliche" Bereich ist dann verantwortlich für Inquisition, Folter und Hexenverbrennungen, die Kirche hingegen verfolgte lediglich die (damit verquickte?) Ketzerei.

Habe ich das so richtig zusammengefasst?

Nicht ganz.

 

Seeeehr grob könntest du folgende heutige Situation in Deutschland zum Vergleich nehmen:

  • Die Kirche interessiert sich für Taufe, Austritt, Wiedereintrit...
  • Der Staat interessiert sich für Steuern, Steuerhinterziehung, Steuerbefreiung...

Wenn du es schaffst, dich vor der Kirchensteuer zu drücken, dann wirst du wohl nicht von der Kirche, sondern erst mal vom Finanzamt "Post" bekommen... :unsure:

 

Da es keinen "Schadenszauber" gibt, hat die Kirche auch keinen Grund, jemanden deshalb zu verfolgen.

Die Leute in den Städten und Dörfern, die sich vor "Schadenszauber" fürchteten, sahen das ganz anders...

 

Und da die Kirche schon "Übung" darin hatte, "weltliche Autoritäten" bei der Bekämpfung von Häretikern um "Amtshilfe" zu bitten, kam dieser Bumerang jetzt zurück: Wenn man es schaffte (aus Angst vor "Schadenszauber" oder aus anderen Gründen), die "Hexer/innen" als "Häretiker" hinzustellen, konnte man sich sein Vorgehen auch kirchlich "legitimieren" lassen.

 

Auf welche Art und Weise hat die Kirche den Wunsch nach Hexenverfolgung unterdrückt?

Gregor VII schrieb bspw. an den Dänen-König Harald Blauzahn: "Glaubt nicht, Ihr dürftet Euch ggegen Frauen versündigen, die (...wegen angeblicher Verursachung von Unwetter, Stürmen und Krankheiten...) mit Unmenschlichkeit nach einem barbarischen Brauch abgeurteilt werden. Sondern lernt vielmehr, durch Buße das göttliche Strafurteil, das Ihr verdient habt, abzuwenden, anstatt den Zorn Gottes noch mehr herbeizurufen, indem Ihr über jene unschuldigen Frauen Verderben bringt." (MGH.ES II/2, S.49813)

Na ja, der Stil ist halt sehr "mittelalterlich"... :evil:

Ich weiß nicht so recht, ob diese feine Unterscheidung zwischen "Ketzerei" (Wiederspruch zum Taufbund) und "Zauberei" (Bund mit dem Teufel) flächendeckend getätigt wurde, bzw. ob die Kirche auf diesen Unterschied hingewiesen hat.

Wahrscheinlich ging es im Alltag durcheinander wie Kraut und Rüben...

... wie heute nicht anders :lol:

 

Aus der zögerlichen Befolgung der päpstlichen Hexenbulle und dem Widerstand gegen einzelne "Hexenjäger" den Schluß zu ziehen, dass Kirche und Lehramt gegen Hexenverfolgungen waren, das hat was!
Die Frage, um die es in diesem Thread geht, ist doch, ob Friedrich Spee sich gegen den "Zeitgeist" stellte, oder ob er "ungehorsam" gegenüber "der Kirche" war.

Ich stimme für "gegen den Zeitgeist, aber nicht im Widerspruch zur Kirche".

Welchen Schluß wird dereinst mal gezogen aus der zögerlichen Befolgung des "Motu proprio"?

Es gibt ja viele "Motorpropeller".

Ich meinte den Erlass „Summorum pontificum“ vom Juli 2007, dass künftig in allen Bistümern Messen nach dem tridentinischen Ritus von 1962 gefeiert werden dürfen.

Das hatte ja nun nicht zur Folge, dass die Bischöfe sofort in allen Kirchen die "Volksaltäre" abreißen ließen...

Zu deiner Frage: Ich hoffe, dass dieses Thema irgendwann nur noch für Historiker interessant sein wird...

... andererseits: dieser "Wunsch" könnte auch ganz anders in Erfüllung gehen... :angry2:

... aber das wiederum hoffe ich nicht :angry2:

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das ist eine alte masche, so kann man sich von den dunklen seiten seines erbes befreien. der christ von inquisition und hexenverfolgung und der humanist von der schreckensherrschaft der französischen revolution und stalins.

Pauschalvorwürfe ("Die sind alles schuld, weil sie sowieso böse sind...") sind genauso falsch wie pauschale Schönfärberei ("sich von den dunklen seiten seines erbes befreien").

Irgendwo dazwischen steht eine differenzierte Auseinandersetzung.

 

Diese kann aber auch zur Haarspalterei werden:

bei der inquisition wurden die scheiterhaufen ja auch von der weltlichen seite angezündet. nur die untersuchung war in christlichen händen.

 

Hier noch ein Beispiel: "Nicht die Juden haben Jesus gekreuzigt, sondern die Römer. Den Juden war das ja gesetzlich verboten."

Sowas ist gut für Seminar-, Magister- oder Doktorarbeiten, aber welche Bedeutung hat das fürs reale Leben?

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Mantelteiler, für mich ist das Schönfärberei. Ich habe Angermundt noch nicht, der ist noch im Postweg unterwegs. Schreibt der das, was Du da vertrittst?

 

Ich bin nicht der Meinung, dass die Kirche, oder die Amtskirche oder gar die Religion für alle Übel der Welt verantwortlich ist, und ich bin sehr dafür, dass mit diesen antiklerikalen Legenden aufgeräumt wird. Die Kirche hat keinen Grund, sich mit eingezogenem Kopf hinzusetzen und zu allem "Mea culpa" zu schreien.

Aber so geht es auch nicht!

 

Und jetzt entschuldigt, wenn es diesmal länger wird, aber ich kann nicht anders:

 

 

Das Lehramt und der Zeitgeist:

 

Die Kirche prägt den Zeitgeist, und der Zeitgeist die Kirche. Die Prägung des Zeitgeistes durch die Kirche nimmt immer mehr ab, weil ihr Einfluss geringer wird.

Damals war er noch sehr hoch.

Die Prägung der Kirche durch den Zeitgeist kann nicht wesentlich abnehmen, weil die Kirche aus Menschen besteht, und die nicht "ungeprägt" aus dem Glassturz kommen.

 

Also, wie soll das jetzt gehen, mit der Kirche, die nichts dafür kann?

 

Der Papst kann nichts für die Hexenverfolgung, das war die Kurie.

Das Kirche kann nichts für die Hexenverfolgung - das waren die Eliten.

Die Eliten können auch nichts dafür - das war das Volk.

Das Volk ist völlig unschuldig - das war eben abergläubisch.

Und was ist "Aberglauben" - falscher Glaube, oder?

Wer trägt die Verantwortung für den wahren Glauben? Wer trug ihn damals?

 

Wer betrieb denn die Schulen und Universitäten? Wer waren die Lehrer der Fürsten? Wo haben den die Hexenrichter ihre Ausbildung erhalten? Die Hexentheoretiker? Die Ratgeber der Fürsten? Die Fürsten selbst?

 

Die Hexenbeichtväter waren Priester. Die Prediger waren Priester.

Woher hatten Eliten und Volk ihr Wissen um Ketzerei und Teufel, um Pakte und Glaubensabfall?

 

Das Lehramt kann nichts dafür?

Die Prediger und Bischöfe und Hexenbeichtväter und Professoren und und und....sie alle vertreten also ganz offen Häresien (war es das denn?).

Was unternimmt das Lehramt?

Eine Bulle gegen die Häresien? Exkommunikationen? Lehrverbot? Absetzung? Interdikt?

Wurde massiv Einfluss genommen, um wenigstens die Eliten im Sinne der kichlichen Lehre zu schulen? Oder war das damals nicht üblich? Hätte man die Ketzerei der kirchlichen Armutspflicht ebenso vertreten (nicht "durchsetzen"!) können wie die Ketzerei der Existenz von Hexen? Oder hätte das Lehramt da eingegriffen?

Schuldete denn niemand dem Lehramt Gehorsam?

Wurden wenigstens die beiden hauptbeteiligten Orden, die Jesuiten und Dominikaner, in die Pflicht genommen?

Wieso musste ein Gegner illegal publizieren, während die Befürworter dies mit Druckerlaubnis tun konnten?

 

Die Hexenbulle lag natürlich VOR dem Hexenhammer. Sie erteilte die Vollmacht gegen die Hexerei vorzugehen, erklärte die Leugnung derselben für Ketzerei, unterstellte die Prozesse der "Ketzergerichtsbarkeit" und erteilte den Auftrag, den Hexenjägern Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Kramer stieß bei seinen "Erstversuchen" auf Widerstand. Deswegen besorgte er sich ja die Bulle. Für die Praxis verfasste er dann das "große Werk" und ging damit auf Tournee.

Der Pakt selbst (nicht der körperliche!) mit Dämonen geht auf Augustinus zurück. Die Dämonenlehre der Scholastik bringt dann den endgültigen Schub. Thomas von Aquin hielt dann schon einen körperlichen Pakt zwischen Mensch und Dämon für möglich und für wahrscheinlich. Schon vor der Hexenbulle gab es aber die Bulle "Super illius specula" (Anfang 14.Jhdt, glaube ich), die Ketzerei und Zauberei gleichsetzte. Spielte sich das alles am Lehramt vorbei ab?

 

Die päpstliche Inquisition in Italien hat noch bis Anfang des 17. Jahrhunderts Hexenprozesse geführt.

Etwa zu der Zeit stellte sie auch die spanische Inquisition - die eine rein krichliche Institution war - ein.

Wo war denn da der Einfluss des "Lehramtes"?

Konnte der Papst ihm dort, wo er selbst Landesfürst war, auch nicht zum Durchbruch verhelfen?

Mussten Prozesse, die auf "Volksaberglauben" beruhen, auch dort abgehandelt werden, wo er oberster Richter war?

So machtlos war das Lehramt, dass es sich selbst nicht kontrollieren konnte?

 

 

Mir geht es nicht darum, dass das Lehramt schuld oder gar allein schuld war. Denn dann hätte es die genauso schweren Verfolgungen in den protestantischen Gebieten nicht geben dürfen.

Aber einen Gegensatz zwischen dem abergläubischen Volk, den selbstherrlichen Fürsten, Richtern, Ratgebern, Predigern und dem unschuldigen und/oder hilflosen Lehramt, dass doch immer wusste, dass Hexerei Aberglauben ist - das geht zu weit! Wenn es das wusste, dann hätte es doch zumindest seine "geistlichen" Mittel einsetzen müssen.

Hätten die nicht gewirkt - dann könnte es die Schuld von sich weisen, aber auch nur dort, wo es keine staatliche Macht hatte.

Welche derartigen geistlichen Mittel, welche Maßnahmen kennt denn Angermundt?

 

 

Spee und die Cautio:

 

Spee nimmt keine Gewichtung in einer bestimmten Reihenfolge vor. Wer ihn so liest, hat ihn gründlich missverstanden!

Spee vertritt nämlich die Meinung, dass der Hinweis auf die Schuld der anderen immer nur dem Ablenken von der eigenen Schuld dient.

Dass jeder die Schuld bei sich suchen soll, weil er für sein Handeln Verantwortung trägt, und dass er sich nicht mit der Schuld der anderen entlasten kann.

Die Cautio ist nämlich AUCH das Buch eines leidenschaftlichen Seelsorgers, der sich um alle sorgt: um die Opfer und um die Täter.

Spee warnt, er schreit, er fleht, er klagt an und er ruft zur Umkehr auf - aber er stellt keine "Ranglisten der Schuldigen" auf.,

 

Er geht präzise die gesellschaftllichen Gruppen durch, die an den Hexenprozessen Anteil haben.

Er beginnt bei den Fürsten und weist den (absolut herrschenden!) Fürsten die Verantwortung für das zu, was sie fördern oder zulassen - wem sonst?

Er misst den Juristen die Verantwortung für das angewandte Verfahrensrecht zu - wem sonst?

Er misst den Beichtvätern die Verantwortung für den Psychoterror zu, den sie gegen "Hexen" in der Beichte ausüben - wem sonst?

(Ein beträchtlicher Teil der Cautio widmet sich den Beichtvätern und pastoralen sowie moraltheologischen Erwägungen zu deren Arbeit, wie zur Seelsorge oder deren Unterlassung allgemein. All dem misst er nämlich Mitschuld an dem Wahn zu, aber das nur nebenbei.)

Er misst den Denunzianten aus Hass, Neid, Feigheit usw. die Verantwortung für ihr Handeln zu - wem sonst?

Er misst den Theoretikern die Verantwortung für kritiklose Übernahme von "Meinungen" zu - wem sonst.

Und er fragt sie alle, wie sie das vor Gott verantworten wollen.

 

Er wirft den Fürsten vor, sich nicht darum zu kümmern, weil sie sich mit Hofhaltung und Jagd beschäftigen - sie hätten ja ihre Richter und Ratgeber.

Er wirft denen vor, dass sie sich nicht darum kümmern, das sei ja Sache der Fürsten. Jeder verlasse sich auf den anderen und am Ende kümmert sich niemand darum. ("Wo der Fürst zusehen soll und die Beamten zusehen sollen, da sieht am Ende keiner zu.")

Er wirft den Hexenbeichtvätern vor, die Absolution von einem Geständnis vor Gericht abhängig zu machen.

Er wirft den Theoretikern vor, die "Autoritäten" unhinterfragt zu übernehmen, ohne sich selbst zu informieren.

Er wirft dem Volk vor, ständig einen Sündenbock für jedes Unglück zu brauchen.

Er wirft allen vor, sich an die bequeme "Allerklärungstheorie" der Hexerei zu klammern.

 

Die Cautio ist ein Buch über die PROZESSE, nicht eins über Hexerei.

 

Er greift die Missachtung des Prozessrechtes (insbesondere der Constitutio Criminalis Carolina) an: die anonyme Denunziation; das Nichtzulassen von Anwälten; den Generalverdacht der Komplizenschaft, unter den postive Leumundszeugen und Anwälte gestellt wurden; die Vorspiegelung von Vorteilen für das Geständnis; die "Fortsetzung" der Folter (weil die Wiederholung verboten ist); das Vorhalten der gewünschten Tatbestände (suggestives Verhör ohne vorangehenden Bericht "aus eigenem"); den "Neusprech" ("Hat ohne Folter gestanden" - was heißt: "hat in einem frühen Stadium der Folter gestanden"), der zu falschen Schlüssen führt, wenn es kundgemacht wird - bei den Obergerichten wie in der Öffentlichkeit.

Er greift das Mitschleppen von "Gschichterln" in der Literatur an, die kritiklose Übernahme der "Meinungen" von Autoritäten. Er verlangt selbständiges Denken und Orientierung an Christus.

 

Aber vor allem greift er die Folter an.

Umstandslos und ausnahmslos.

Er war nicht der Erste. Molitor hat lange vorher schon Aussagen, die auf der Folter erzielt wurden, als unbrauchbar abgelehnt.

Spee greift die fromme Rechtfertigung "Gott lässt nicht zu, dass Unschuldige verurteilt werden" an. (Gott hat zugelassen, dass die Märtyrer verurteilt wurden. Gott hat zugelassen, dass Christus verurteilt wurde. Also soll sich niemand auf Gott ausreden, auch das ist "Verlagerung" der eigenen Schuld.)

 

Es gab in der Carolina den Grundsatz, dass die Aussage später - ohne Folter - aufrecht erhalten werden muss, um von Bedeutung zu sein.

Da die Folter nicht wiederholt werden durfte, wäre das tatsächlich ein Schutz gewesen.

Nur wurde sie nicht "wiederholt", sondern eben fortgesetzt, und bei jedem neuen Indiz auch neu begonnen.

Das erfolterte Geständnis, die erfolterte Aussage wurden als neue Indizien, die daher eine neue Folter rechtfertigten, verwendet.

Solange kein Geständnis, keine Aussage vorlag, wurde die Folter fortgesetzt, weil sie eben noch nicht ausgereicht hatte. Die Hexe war ja noch "verstockt".

 

Damit war die Folter ab dem ersten Indiz (Denunziation, schlechter Leumund, Aussage einer anderen "Hexe" auf der Folter) FÜR EINEN NICHT BEGRENZTEN ZEITRAUM BELIEBIG möglich, bis das Ziel erreicht war. Und das wichtigste war: KETZERSEKTE. Eine einzelne Hexe gibt es nicht! Das Komplott muss aufgedeckt werden.

Die Angabe der Mittäterinnen war Herz und Kern der Vernehmung. Womit der Kreis der Hexen sich immer weiter ausdehnt.

 

Das alles wurde gerechtfertigt mit der Begründung: crimen exceptum - Ausnahmeverbrechen.

Dieses Verbrechen ist so entsetzlich, so scheußlich und so gemeingefährlich, dass die Regeln für normale Verbrechen nicht mehr gelten.

 

Daran knüpft Spees Hauptargument:

Das Verfahren soll ja überhaupt erst feststellen, ob der Betreffende das Ausnahmeverbrechen begangen hat. Daher kann der Verdacht des Ausnahmeverbrechens keine Begründung für das Abweichen von Verfahrensvorschriften sein.

Modern gesprochen: es gilt die Unschuldsvermutung!

 

 

"Wo also stand Spee?":

Spee stand gegen alle und jeden, was gegen sein Gewissen als Christ und als Seelsorger stand.

Spee stand gegen den Zeitgeist. Der Zeitgeist war aber nicht ohne die Kirche und gegen die Kirche entstanden, sondern auch mit ihr und auch in ihr.

Sie war genauso am Zeitgeist beteiligt wie an Spee - denn den hat sie natürlich auch ausgebildet, nicht nur Del Rio.

Er stand gegen den Zeitgeist, und er stellte sich auch gegen die Kirche, dort, wo sie vom Evangelium abwich - egal ob mit dem alten Zeitgeist oder mit dem neuen.

Eigentlich war der Mann ein gut evangelischer Protestant, Jesuit eben.

bearbeitet von Edith1
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du bist ein schatz, edith, leidenschaftlich und sachlich und differenziert. wer weiß wie, möchte es bitte für mich verperlen.

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du bist ein schatz, edith, leidenschaftlich und sachlich und differenziert. wer weiß wie, möchte es bitte für mich verperlen.

Das mache ich gerne in Deinem Namen und in meinem eigenen Namen.

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Die Kirche war beim Hexenwahn nicht treibende Kraft, sondern Trittbrettfahrerin.

Das ist eines der Erfolgsrezepte der katholischen Kirche, das sie im Laufe der Geschichte immer wieder angewandt hat.

Wenn man bei einer Massenhysterie auf den Zug aufspringt, entgeht man der Gefahr, dass sich die hysterischen Massen abwenden.

Hinterher kann man dann, je nachdem wie es ausgeht, sagen, das sei ja nie offizielle Lehre gewesen oder aber das habe die Kirche schon immer so gelehrt, und die anderes lehrten, hätten nur ihre Privatmeinung vertreten.

Die Kirche ist da sehr pragmatisch, solange nicht einige ganz wenige Kernlehrsätz in Frage gestellt werden.

 

Werner

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