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Eucharistie-Enzyklika


Gast Juergen

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Eine Meldung aus dem Newsletter des Dt. Liturgischen Instituts (v. 2.4.03):+++ Eucharistie-Enzyklika

 

Papst Johannes Paul II. hat beim Angelus-Gebet am vergangenen Sonntag die Veröffentlichung einer Enzyklika über die Eucharistie angekündigt. Er wolle das seit langem erwartete Lehrschreiben beim Gründonnerstagsgottesdienst unterzeichnen, sagte der Papst.

 

Stuttgarter Nachrichten (1.4.2003):

Mit der neuen Enzyklika soll Klarheit geschaffen werden, vor allem in Ländern wie Deutschland, wo bezüglich des Themas Eucharistie, meint der römische Kurienkardinal Crescenzio Sepe, "Verwässerungen des richtigen Verständnisses an der Tagesordnung zu sein scheinen". http://www.stuttgarter-nachrichten.de/stn/...htag=2003-04-01


Findet hierzulande tatsächlich so eine "Verwässerung" statt?

Was meinst ihr?

Wenn es so ist, woran wird es in der Praxis deutlich?

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Verwässerung? Ja, finde ich schon. Nicht überall natürlich, aber immer mehr.

 

Beispiele wurden an anderer Stelle schon genannt, von

der Selbstverständlichkeit des Kommunionempfangs, über der Definition selbst, was Eucharistie ist, bis hin zum "Recht auf die Messe"....

 

Auch Fragestellungen, wie "Sakramenten-Geiz" zeigen, daß es hier wieder viel Klärungsbedarf gibt.

Ich freu mich auf die Enzyklika und werde sie mit Interesse lesen :)

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Die "Verwässerung" konnte man doch gestern in den Antworten einiger Katholiken auf die Frage von Sanna wunderbar beobachten. Die Lehre der Kirche über DAS zentrale Sakrament unseres Glaubens, die Mitte unserer Kirche, wurde mit einem Wisch vom Fisch gefegt. Tenor: "Geh doch." - als Aufforderung an jemand, über dessen (glückerweise sehr ernsthaftes) Eucharistieverständnis zu diesem Zeitpunkt nichts bekannt war. Mit derselben Einstellung könnte man das Sakrament auch auf der Straße verteilen. Das Allerheiligste als beliebig verfügbares Konsumgut - es war wirklich kaum auszuhalten.

 

Ich gebe zu, daß mich nur das blanke Entsetzen, das mich beim Lesen dieser Beiträge überfallen hat, bisher daran hinderte, dazu hier einen Thread aufzumachen (ich hätte mich womöglich im Ton vergriffen und die Hauptsünde des Zorns auf mein Gewissen geladen).  Vielen Dank, daß Du jetzt dieses Thema aufgreifst.

 

Dabei ist zuzugeben, daß diese Verwässerung vermutlich jeden von uns (soweit es sich um gewohnheitsmäßige Kommuniongeher handelt) beeinflusst. Hand aufs Herz: wer prüft schon in jeder Heiligen Messe, ob er bereit ist, die unmittelbare, vorbehaltlose Zuwendung des Herrn, die sich im Sakrament ausdrückt, genauso unmittelbar und vorbehaltlos anzunehmen - mit allen Konsequenzen, die sich daraus ergeben.

 

Das Lehrschreiben des Heiligen Vaters möge uns die Heiligkeit des Sakramentes wieder bewußt machen - lasset uns beten, daß es nicht auf dem Altar einer verlogenen Scheinökumene von interessierter Seite zerredet, zerfleddert und zur Spaltung der Kirche benutzt wird.

 

 

(Geändert von ThomasBloemer um 13:01 - 2.April.2003)

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lieber thomas,

 

der tenor soll gewesen sein "geh doch"? komischerweise hatte ich das gefühl, dass es genau anders war, also dass die meisten ratschläge durchaus "lehrkonform" waren.

 

aber ich finde einen anderen punkt sehr viel interessanter in deinem posting, nämlich dass gerade dieses thema die gemüter so stark erhitzt und der tonfall stark polemisch bis verletzend wird. warum ist das gerade bei diesem thema so?

 

was meinst du mit "verlogener scheinökumene"? und wie kann das gespräch über die eucharistie zu einer spaltung führen, da spaltungen bereits eingetreten sind?

 

kann man denn als römisch-katholischer noch das sakrament "in ruhe" - ich weiß nicht, wie ich mich ausdrücken soll - "genießen" ohne solche streitereien und gegenseitigen anschuldigungen ["du verwässerst." - "du baust einen zaun um das sakrament der einheit."] im hinterkopf zu haben?

 

gruß.

jonathan

 

p.s. edith: was ist sakramentengeiz? und was muss da aufgeklärt wernde?

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Zum »Sakramantengeiz« schau bitte kurz in die Arena. Da hat Lissie diesen Begriff in einem Threadtitel verwendet.

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Lieber Jonoathan, natürlich meinte ich nur diejenigen, die sich in der von mir beschriebenen Weise geäußert haben (Petrus u.a.).

 

Mit "verlogener Scheinökumene" meinte ich jene Bestrebungen, die unter Mißbrauch des Ökumenebegriffs lautstark eine sogenannte Abendmahlsgemeinschaft zwischen Christen unterschiedlicher Eucharistieauffassungen fordern und insofern kräftig eine "Verwässerung" des katholischen Eucharistieverständnisses betreiben. "Verlogen" deshalb, weil es unredlich ist, Unterschiede, die ja vorhanden sind, einfach zuzukleistern - was ja in der Konsequenz bedeutet, weder meinen eigenen Standpunkt noch den der anderen Seite ernstzunehmen. Am Ende wird dann gemacht, was opportun erscheint, oder gut ankommt, und die Frage nach der Wahrheit suspendiert.

 

Damit wird nicht der Einheit gedient, sondern es werden innerhalb der Kirchen weitere Gräben aufgerissen - z.B. gegenüber denen, die die Lehre der Kirche weiterhin ernstnehmen und an der zentralen Bedeutung des Sakramentes festhalten.

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Zitat von Juergen am 12:38 - 2.April.2003

Findet hierzulande tatsächlich so eine "Verwässerung" statt?

ja natürlich.

 

Das steht doch schon so im Meßbuch:

 

"Wie das Wasser sich mit Wein verbindet ..."

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Verwässerung? Ja, eindeutig. Kleines Beispiel dazu aus der "Praxis":

Am Sonntag nach dem Weissen Sonntag letzten Jahres sass ich in der Kirche eine Kirchenbank hinter den "Zweitkommunikannten". Ich weiss nicht, was der Anlass dafür wahr; jedenfalls waren da einige Kathechetinnen, die diese Kinder aufgeboten und in den vorderen Bänken zusammengepfercht hatten. Während des ganzen Gottesdienstes taten besagte Frauen nichts anderes als wärterhaft an den Seiten der Bankreihen auf und ab zu gehen und die Kinder zur Ruhe ermahnen.

Genau vor mir sassen die zwei, drei lautesten Bengelchen. Sie wollten und wollten nicht folgen, und die Kathechetinnen wussten sich einfach nicht zu helfen. Als schliesslich die Glöcklein der Wandlung erklangen und die Kinder immer frecher wurden, flüsterte ich dem lautesten unter ihnen ins Ohr, dass da vorne nun das Brot verwandelt würde. Und dass da jetzt Gott sei. Es entstand ein kurzes, respektvolles (leises) Gespräch. Und dies hat gewirkt. – Die Jungs wurden augenblicklich still und schauten gebannt nach vorne!

Dies ist nun schon mindestens drei Jahre her. Und wie Ihr seht; es hat mich nachhaltig erschüttert, dass diese Erstkommunikäntlein offensichtlich nicht richtig unterrichtet wurden...

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Zitat von Petrus am 19:05 - 2.April.2003


Zitat von Juergen am 12:38 - 2.April.2003

Findet hierzulande tatsächlich so eine "Verwässerung" statt?

ja natürlich.

 

Das steht doch schon so im Meßbuch:

 

"Wie das Wasser sich mit Wein verbindet ..."


zum heiligen Zeichen, so lasse uns dieser Kelch

TEILHABEN AN DER GOTTHEIT CHRISTI

der unsere Menschennatur angenommen hat"

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lieber thomas,

 

ein echter ernstzunehmender ökumenischer dialog kleistert keine unterschiede zu, sondern stellt zunächst einmal fest, wo denn die grenzen und unterschiede bestehen. wo siehst du denn konkret, dass durch den ökumenischen dialog die römische kirche etwas aufgegeben oder verwässert hätte oder in irgendeinem punkte nachgegeben hätte? ist das bei dir vielleicht nur eine allgemeine "irrationale" idiosynkrasie gegen alles protestantische? und weißt du auch, was die lutherische auffassung vom mahl des herrn von der römischen unterscheidet? z.b. bekennen beide parteien gemeinsam die realpräsenz christi in den eucharistischen gestalten von brot und wein.

 

warum sollte es opportun sein, eine gegenseitige eucharistische gastfreundschaft ins werk zu setzen? wie ich an anderer stelle schon bemerkte, ist es für die römische kirche gerade opportun, entschieden gegen eine annäherung an die lutherischen zu sein, denn ihre werbung um die orthodoxen ist ihr wichtiger. es ist überhaupt für alle beteiligten einfacher und weniger anstrengend, wenn alles beim alten bleibt.

 

die frage dieses threads war eine nach der verwässerung der römischen auffassung und es wäre interessant, wenn die angebrachten beispiele etwas konkreter wären, weil sonst der verdacht besteht, es würde lediglich einer dekadenzhysterie des wort gesprochen. (siehe den beitrag von edith: 'nicht überall, aber immer mehr.')

 

auch das beispiel von ziska ist ja kein fall von verwässerung der lehre, sondern eine frage der richtigen pädagogik. den katechetinnen wegen fehlender pädagogischer kompetenz eine "verwässerung" zu unterstellen ist doch wohl etwas viel.

 

gruß.

jonathan

 

(Geändert von jonathan um 23:37 - 2.April.2003)

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Zitat von jonathan am 23:36 - 2.April.2003

auch das beispiel von ziska ist ja kein fall von verwässerung der lehre, sondern eine frage der richtigen pädagogik. den katechetinnen wegen fehlender pädagogischer kompetenz eine "verwässerung" zu unterstellen ist doch wohl etwas viel.


Lieber jonathan,

das ist keine Verwässerung - das ist auch keine fehlende pädagogische Kompetenz. Sondern es wurden die "richtigen" Inhalte gar nicht erst vermittelt - bzw. sie sind im Haufen anderer Informationen völlig untergegangen.

 

Ich war mal bei der Auswahl eines Kommunionkurs-Buches beteiligt; es ist erschreckend, wie wenig Raum die Eucharistie und ihre Bedeutung in solchen Heften für die Kinder einnehmen.

 

Gruß,

Lucia

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Lieber Jonathan, ich bin mit Dir der Auffassung, daß in einem  ökumenischen Dialog, der die bestehenden Unterschiede ernstnimmt und sich im übrigen auf das konzentriert, was wir gemeinsam habe und der welt sagen können, nichts aufgegeben werden muß. Dazu gehört aber auch, die Differenzen auszuhalten und im Zweifelsfalle das im Gebet vor Gott zu tragen, was uns trennt.

 

Wenn Vereine wie "Wir sind Kirche" und KvU öffentlich zur sogenannten Abendmahlsgemeinschaft aufrufen und den ökumenischen Kirchentag dazu mißbrauchen wollen, sie zu praktizieren, dann ist das nicht nur eine Verwässerung, sondern ein Anschlag auf das Sakrament, das die Kirche  trägt.

 

Eigentlich wollte ich noch viel mehr zur "Verwässerung" schreiben, aber jetzt klingelte das Telefon und ich muß eine Nachrichtenseite umwerfen (ich mache beruflich Zeitschriften). Nächste Woche mehr.

 

Schönes Wochenende

 

Thomas

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Christoph Overkott

Zweifelsohne geht es dem Papst beim Sakrament der Liebe, in dem Jesus seine einmalige Hingabe unter den Gestalten von Brot, Wein und einem Tröpfchen Wasser zeichenhaft vorweggenommen hat, um die Realpräsenz.

 

Verstanden haben die Jünger aber Gründonnerstag noch nicht.

 

Erst Ostern gingen ihnen die Augen auf.

 

(In Emmaus zum Beispiel.)

bearbeitet von Christoph Overkott
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