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Viktor Klemperer über den Zionismus


JHNewman

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Z.B. dass Fußballfans potentielle Massenmörder sind?

 

Ich lebe in London, um das zu sehen, brauche ich keine historischen Vergleiche anzustellen, da genügt Samstags ein Blick aus dem Fenster. :lol:

bearbeitet von JHNewman
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Sicher kann man. Es ist nur die Frage, welche Erkenntnis man dabei gewinnt.

 

Es ist die Frage, welche Erkenntnisse man verhindert, wenn man eine solche Betrachtung von vornherein ausschließt.

 

Interessant ist, daß Du schon in Deinem ersten Beitrag in diesem Strang Herrn Klemperer gleich relativierst...

 

Warum eigentlich?

 

Sicherlich ist es hoch interessant, bestimmte Strukturen, die scheinbar nichts gemeinsam haben, zu vergleichen, um herauszufinden, ob es nicht doch viel mehr Gemeinsamkeiten gibt, als man bisher annahm. Ich hätte z.B. großes Interesse daran, mal systematisch zu untersuchen, welche Gemeinsamkeiten es zwischen der Wannseekonferenz und heutigen ganz üblichen Abläufen in der öffentlichen Verwaltung gibt (wenn ich mal in Pension gehe, wäre das vielleicht mal was...). Meine These, die ich aus bis unsystematischen Beobachtungen ableite, ist, dass die Abläufe bei der Wannseekonferenz nahezu exakt dieselben waren, deren sich die rechtsstaatliche Verwaltung auch heute ganz alltäglich bedient.

 

Die Frage, die dem allerdings vorausgeht, ist jedoch: was will ich mit einem solchen Vergleich bewirken?

Da gibt es zwei Möglichkeiten:

Einmal, zu belegen, dass wir auch im demokratischen Rechtsstatt nach wie vor Strukturen benutzen und Abläufe vorfinden, die geradezu dafür prädestiniert sind, extreme Folgen hervorzubringen. Das wäre ein Ansatz mit dem Ziel der Denunziation: seht her, euer sogenannter Rechtsstaat ist im Kern menschenverachtend und massenmörderisch; fast gleichzusetzen wäre dem das Ziel der Entschuldigung: seht her, die Nazis waren doch gar nicht so übel, die haben doch auch nur das gemacht, was ein Rechtsstaat auch macht.

 

Der andere Ansatz, den ich verfolgen könnte, wenn meine Ausgangsthese stimmt, wäre herauszufinden, was es denn bewirkt, dass im einen Fall Birkenau und im anderen ganz entgegengesetzte Ergebnisse entstehen. Mein Ziel wäre damit, die Faktoren zu stärken, die Birkenau verhindern.

 

Mir stellt sich also die Frage, welches Ziel Du verfolgst:

Mit einem heute geradezu geheiligten Juden zu belegen, dass der Zionismus auch nichts anderes ist als der Nationalsozialismus? Oder willst Du darauf aufmerksam machen, dass gerade in Klemperers Tagebüchern sehr gut nachvollziehbar ist, welche Faktoren in dem einen und welche in dem anderen Fall die maßgeblichen sind? Wenn Du letzteres willst, würde ich empfehlen, einfach mal weiter die Tagebücher zu lesen. Du wirst es dann merken.

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Sicher kann man. Es ist nur die Frage, welche Erkenntnis man dabei gewinnt.

 

Es ist die Frage, welche Erkenntnisse man verhindert, wenn man eine solche Betrachtung von vornherein ausschließt.

 

Interessant ist, daß Du schon in Deinem ersten Beitrag in diesem Strang Herrn Klemperer gleich relativierst...

 

Warum eigentlich?

 

Ich relativiere nicht Klemperer. Ich relativiere diese Aussage im Hinblick auf ihren Kontext (ursprünglich rein privates Tagebuch) und den Zeitpunkt der Niederschrift. Gerade weil ich das Werk Klemperers insgesamt ganz gut kenne.

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