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Krankensalbung


Frank

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Hallo zusammen,

danke für die Antworten, danke für die Diskussion!

 

Was hab ich gelernt? Das Sakrament der Krankensalbung dient de Stärkung eines erheblich, an leib und Seele, geschwächten Mensch. Es soll ihn stärken für das was kommt. Daraus ergibt sich: erstens sie braucht eine würdigen Rahmen, soll dann gespendet werden, zweitens, wenn der Mensch geschwächt, nicht erst wenn er halb tot ist und drittens kann öfter gespendet werden da sich Mensch auf seinem Lebensweg immer wieder erholen kann.

 

Die Frage was ist wenn der Mensch nicht gefragt werden kann ist mir mittlerweile so unklar wie vorher. Sie schadet nicht und vergewaltigt den Menschen nicht. So las ich das bei Franciskus, oder doch, Julius meint? Wie man es macht ist’s verkehrt.

 

Jetzt zur Pflege an sich:

Subjekt pflegerischen Handelns ist der Mensch in seiner Einheit aus Körper Seele und Geist. Der Mensch in dieser Einheit steht im Mittelpunkt meiner arbeit. Es reicht ebne nicht aus den Körper z waschen und mit Inkontinez-Material zu versorgen und den Geist mit Antideementiva und Validation fit zu halten. Die Seele gehört unmittelbar z meinem Handeln. Daraus ergibt sich das es mich als Pflegekraft interessieren muss welche religiösen Bedürfnisse der Mensch hat. Genauso wie diese mich nicht zu interessieren hat wenn sie e von meinen religiösen Bedürfnissen abweichen oder wenn der Bewohner mit mir nicht darüber reden will. Ich habe es zu respektieren wenn er sagt: „das geht dich nichts an!“ und ich hab ihn zu respektieren wenn er eben nicht katholisch ist wie ich sonder anders / gar nicht glaubt. Aber das sollte auch außerhalb der Pflege selbst verständlich sein.

Denn Menschen als Einheit aus Körper, Seele und Geist zu sehen heißt auch sich um die wünsche in der letzten Lebensphase zu kümmern. Es ist einfach mein Job zu ermöglichen das der zu Pflegende die Krankensalbung erhält, wenn er darum bittet. Das gehört genauso dazu wie den Arzt zu rufen wenn der Mensch krank ist. Das gehört genauso dazu wie das einschalten des Wundtherapeuten Wenn ein Dekubitus oder andere Wunden vorliegen. Der Priester ist, in diesem Sinne, ein externe Fachkraft dessen einschalten auch, aber nicht ausschließlich in meiner Aufgabe liegt. So zumindest mein Selbstverständnis als Pflegekraft.

 

Ja, es stimmt, diese Fragen gehören eigentlich bei Heimeinzug geklärt. Siebzig Prozent der Heimbewohner versterben innerhalb des ersten Jahres nach Einzug. Die Menschen die ins Heim kommen werden immer älter, dementer und Pflegebedürftiger. Ich kann den, den es eigentlich betrifft, nicht immer direkt Fragen. Und die Angehörigen, die meistens ein schlechtes Gewissen haben wenn sie ihre Verwandten ins Heim geben, möchte man da nicht mit der Frage nach dem Tod konfrontieren. Nicht jede Pflegekraft hat auch die Frage nach der religiösen Einstellung des Bewohners im Sinn oder traut sich diese zustellen. Eben aus dieser Rücksichtnahme, oder weil „Religion Privatsache ist“ („das geht mich doch nichts an!“) oder weil ihre eigene Biographie dem im Weg steht, ich hab etliche Kollegen aus dem Osten Deutschlands, die kämen auf Grund ihrer ferne zu Glaubensfragen nie auf die Idee danach zu fragen. Und so kommt man dann plötzlich in die Situation die Angehörigen doch fragen zu müssen: „Äh, wie hat’s denn deine Mutter/ Großmutter/ Schwiegermutter mit dem Glauben?“ (Ist keinen Praxisbeispiel. Die Frage wird einfühlsamer formuliert). Und dann kann es zu Situationen kommen das man da steht ohne Information, ohne Informationsquelle.

Da muss ich dann wenn es hart auf hart kommt eine Entscheidung fällen. „Besalb“(hässliches, fast schon unwürdiges Wort) ich den Bewohner (bzw lass ich den Bewohner „Besalben“) gegen seinen Willen oder enthalt ich ihm etwas vor, worauf er ein Recht hat. Wie man es macht kann es dann, im Zweifel, verkehrt sein.

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Frank, das ist leider klar: wie Du es machst, es kann verkehrt sein.

Es geht ja auch eher darum, die Sensibilität in Deinem Umfeld zu steigern, gerade, wenn Du Kollegen hast, die nicht auf die Idee kommen.

 

Mehr als die Angehörigen fragen, wenn der Bewohner im Zeitpunkt, wo Ihr erstmals mit ihm zu tun habt, nichtmmehr gefragt werden kann, geht eben nicht.

Und wenn die auch nichts wissen und keine Patientenverfügung oä. da ist, dann wirst Du darauf angewiesen sein, mehr oder weniger nach "Gefühl" zu entscheiden.

 

Wenn der Mensch (noch) in der Kirche ist, also auf dem Papier katholisch ist und Du nichts hast, was dagegen spricht, dann hast Du zumindest ein starkes Indiz, dass es ihm nicht vollkommen egal war.

Klar kann das falsch sein, natürlich kann es einen anderen Grund geben, warum er nicht ausgetreten ist.

Aber häufig liegst Du wahrscheinlich richtig, dass es wahrscheinlich gewünscht würde.

Den Priester in diesen Fällen zu rufen, wird sehr häufig richtig sein.

In diesen Fällen würde ich es im Zweifel machen.

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Ich denke, wenn du bona fide eine Entscheidung triffst, die auf vernünftiger Grundlage steht (zB katholisches Bekenntnis des zu Salbenden, Äußerungen von Angehörigen etc.), dann wird dir niemand daraus einen Strick drehen.

Verkehrt wäre es mE nur, wenn du ins Blaue hinein salbtest.

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Ich würde ganz einfach für den Kranken beten, da kannst du nix falsch machen. Und verbieten kanns dir auch keiner.

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Ich denke, wenn du bona fide eine Entscheidung triffst, die auf vernünftiger Grundlage steht (zB katholisches Bekenntnis des zu Salbenden, Äußerungen von Angehörigen etc.), dann wird dir niemand daraus einen Strick drehen.

Verkehrt wäre es mE nur, wenn du ins Blaue hinein salbtest.

 

Hier habens wirs Glücklicherweise um eine Situation wo der Iiddealfall dei Regel ist: der Bewohner kann oft gefrragt werden, und wenn nicht weis ich von Gewwohnheiten des Bewohners (War regelmässig beim Rosenkranz, in der Messe... oder auch nicht) bzw. kann die Angehörigen Fragen.

Es gibt aber auch die Ausnahmen.. Katholisches Bekenntnis zwar (Logisch das ich bei einem evangelischen Christen nicht an die Krankensalbung denke), aber kein aktiver Christ eher Prädikat Karteileiche, und niemand erreihbar den man fragen könnte ob dies nur aus bequemlichkeit oder aus innerer Übeerzeugung, so etwas erlebe ich zur Zeit... da fällt die Entscheidung, jede Entscheidung ins Blaue

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zunächst zur krankensalbung an sich:

 

in der katholischen kirche ist sie ein sakrament, dass bei ernsthaften erkrankungen den betreffenden stärken soll. es ist nach heutiger sicht KEIN sterbesakrament, also nicht erst angesagt, wenn der tod schon am fußende des bettes steht.

 

wenn niemand gefragt werden kann, und der kranke katholisch ist, würde ich immer empfehlen, den priester zu holen und um die spendung des sakraments bitten.

 

ein sakrament "vergewaltigt" den menschen nicht. sollte der betreffende kranke es nicht wollen, dann ist es kein schade, es ist ein angebot und geschenk gottes. es bleibt jedem überlassen, ob die flasche voll des köstlichen weines aufmachen und trinken will oder nicht. gott drängt sich nicht auf.

 

 

dieser kleine altar, den du da für die spendung der krankensalbung aufgebaut hast, gefällt mir gut. es zeigt auch äußerlich, dass es hier nicht um eine medizinische salbung geht, sondern dass da noch eine andere dimension dahintersteht. und die spendung, oder besser der empfang eines sakramentes ist immer eine feier.

 

Danke erstmal für deien Antwort!

 

Also den Pfarrer so früh wie möglich zur Krankensalbung bitten. Oder anders gesagt: Wenn der Gesundheitszustand des Bewohners sich so verschlechtert das es Möglich ist, aber es noch nicht unausweichlich ist, das er stirbt (Als Pflegekraft entwickelt man ein Bauchgefühl für so etwas, ist aber trotzdem jedesmal Baff erstaunt wie falsch bzw. richtig man damit liegt) ist der Zeitpunkt gekommen wo man daran denken sollte.

 

Und kann nicht efragt werden ob Krankensalbung geünscht wird, im Zweifel Pfarrer anrufen. Mein Pflegedienstleiter (atheist mit lupenreiner Ostbiographie :lol: ) hat es so ausgedrückt : "Das können wir schon machen, wir tun ihm damit ja nichts schlechtes"

 

Stimmt es das, im Gegensatz zur letzten Ölung die es ja nicht mehr gibt, die Krankensalbung öfter empfangen werden kann oder täuscht mich da meine Erinnerung!

Die Krankensalbung ist, wie der Name sagt, die Salbung eines Kranken, um ihn der Barmherzigkeit Gottes anzuvertrauen. Die ist nicht an das Nahesein des Todes geknüpft, sondern an die Ernsthaftigkeit einer Erkrankung oder eines bevorstehenden medizinischen Eingriffs.

Selbstverständlich (leider war das nicht immer so) kann sie öfters empfangen werden, nur nicht mehrmals, während die gleiche Gefährdung akut ist.

Und man sollte sie einem Kranken ohne ihn zu fragen wirklich nur spenden, wenn ganz sicher ist, dass er das auch wirklich will. Besser ist es, das mit ihm zu besprechen, solange er noch passabel beinander ist.

 

Etwa beim örtlich zuständigen Pfarrer darum zu bitten, bevor man sich zur Bypass-Operation ins Spital begibt, ist durchaus eine Möglichkeit. Meine Frau hat das unlängst so gemacht. Dass es dann aus verschiedenen Gründen zu dieser Operation nicht kam, tut nichts zur Sache.

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Die Frage was ist wenn der Mensch nicht gefragt werden kann ist mir mittlerweile so unklar wie vorher. Sie schadet nicht und vergewaltigt den Menschen nicht. So las ich das bei Franciskus, oder doch, Julius meint? Wie man es macht ist’s verkehrt.

 

Dein Gott ist doch barmherzig und grad auch wohl, denk ich, im letzten Lebensabschnitt, der geprägt ist durch Verlußt in vielen Bereichen.... was machst du dir nen Kopf drum.. meine güte, dass kriegt dein Gott auch ohne dich gebacken.... mehr vertrauen wär da doch angebracht....

Jetzt zur Pflege an sich:

Subjekt pflegerischen Handelns ist der Mensch in seiner Einheit aus Körper Seele und Geist. Der Mensch in dieser Einheit steht im Mittelpunkt meiner arbeit. Es reicht ebne nicht aus den Körper z waschen und mit Inkontinez-Material zu versorgen und den Geist mit Antideementiva und Validation fit zu halten. Die Seele gehört unmittelbar z meinem Handeln. Daraus ergibt sich das es mich als Pflegekraft interessieren muss welche religiösen Bedürfnisse der Mensch hat. Genauso wie diese mich nicht zu interessieren hat wenn sie e von meinen religiösen Bedürfnissen abweichen oder wenn der Bewohner mit mir nicht darüber reden will. Ich habe es zu respektieren wenn er sagt: „das geht dich nichts an!“ und ich hab ihn zu respektieren wenn er eben nicht katholisch ist wie ich sonder anders / gar nicht glaubt. Aber das sollte auch außerhalb der Pflege selbst verständlich sein.

Denn Menschen als Einheit aus Körper, Seele und Geist zu sehen heißt auch sich um die wünsche in der letzten Lebensphase zu kümmern. Es ist einfach mein Job zu ermöglichen das der zu Pflegende die Krankensalbung erhält, wenn er darum bittet. Das gehört genauso dazu wie den Arzt zu rufen wenn der Mensch krank ist. Das gehört genauso dazu wie das einschalten des Wundtherapeuten Wenn ein Dekubitus oder andere Wunden vorliegen. Der Priester ist, in diesem Sinne, ein externe Fachkraft dessen einschalten auch, aber nicht ausschließlich in meiner Aufgabe liegt. So zumindest mein Selbstverständnis als Pflegekraft.

Hä.... ja wo ist denn dann dein Problem, wenn ein Bewohner um die Krankensalbung bittet? Es ging ja um die Fälle wo es unklar ist und da hast du dich einfach raus zui halten... Punkt um...! Überhaupt scheint mir... naja du solltest dir vlt. neben deinen Beruf noch andere Hobbies zulegen... irgendwas was nicht mit Helfersymdrom zu tun hat.... :lol:

 

Ja, es stimmt, diese Fragen gehören eigentlich bei Heimeinzug geklärt. Siebzig Prozent der Heimbewohner versterben innerhalb des ersten Jahres nach Einzug.

Holla, das ist ne stramme Quote... da kann ich nicht mit halten.

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