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Phänomenologische Hermeneutik und Analogia Entis


Maari

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Hallo,

 

kann mir jemand hier kurz und einfach erklären, was man darunter versteht?

 

Phänomenologische Hermeneutik und Analogia Entis

 

 

Vielen Dank

 

Maari

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Google fragen.

 

Besser: in die Unibibliothek fahren, sobald sie wieder geöffnet hat, und da nach Literatur schauen.

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Kurz und einfach (und daher notgedrungen unscharf) erklärt :

 

Die Phänomenologische Hermeneutik ist der Versuch die Welt, wie sie uns umgibt und wie sie uns alltäglich erscheint (dahinter steckt das griechische Wort Phänomenon / Erscheinung), begrifflich zu entschlüsseln (bzw. zu enträtseln - hinter dem Begriff steckt wiederum griechische Götterbote Hermes, der sich den Sterblichen in Rätseln mitteilt). Die Methode der Phänomenologischen Hermeneutik ist dabei, das Alltägliche immer mehr zu hinterfragen: ich sehe eine Blume. Was bedeutet aber ich sehe? Was bedeutet ich? Was bedeutet Blume? Was ist der Unterschied zwischen einer wirklichen Blume und einer vorgestellten Blume? etc. etc.

 

Analogia Entis ist ein relativ komplexer Begriff aus der antiken Seinsphilosophie und bezieht sich auf das Verhältnis alles Seienden zueinander. Was hat also beispielsweise (um das Beispiel von vorher aufzugreifen) die Blume mit dem gemeinsam, der sie betrachtet? Dabei geht es nicht um konkrete (empirische) Eigenschaften, wie Größe etc. sondern um das was beide ganz grundlegend verbindet: dass sie nämlich überhaupt sind. Dieses Sein wohnt allem Seienden inne und schafft deshalb eine grundsätzliche Ähnlichkeit z.B. zwischen der Blume und ihrem Betrachter.

bearbeitet von Justin Cognito
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Kurz und einfach (und daher notgedrungen unscharf) erklärt :

 

Die Phänomenologische Hermeneutik ist der Versuch die Welt, wie sie uns umgibt und wie sie uns alltäglich erscheint (dahinter steckt das griechische Wort Phänomenon / Erscheinung), begrifflich zu entschlüsseln (bzw. zu enträtseln - hinter dem Begriff steckt wiederum griechische Götterbote Hermes, der sich den Sterblichen in Rätseln mitteilt). Die Methode der Phänomenologischen Hermeneutik ist dabei, das Alltägliche immer mehr zu hinterfragen: ich sehe eine Blume. Was bedeutet aber ich sehe? Was bedeutet ich? Was bedeutet Blume? Was ist der Unterschied zwischen einer wirklichen Blume und einer vorgestellten Blume? etc. etc.

 

Analogia Entis ist ein relativ komplexer Begriff aus der antiken Seinsphilosophie und bezieht sich auf das Verhältnis alles Seienden zueinander. Was hat also beispielsweise (um das Beispiel von vorher aufzugreifen) die Blume mit dem gemeinsam, der sie betrachtet? Dabei geht es nicht um konkrete (empirische) Eigenschaften, wie Größe etc. sondern um das was beide ganz grundlegend verbindet: dass sie nämlich überhaupt sind. Dieses Sein wohnt allem Seienden inne und schafft deshalb eine grundsätzliche Ähnlichkeit z.B. zwischen der Blume und ihrem Betrachter.

 

Vielen Dank, jetzt kann ich mir etwas darunter vorstellen.

 

Aber was hat das Ganze mit Theologie zu tun?

 

Maari

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Aber was hat das Ganze mit Theologie zu tun?

Maari

 

Ein bekannter Theologe - der hl. Thomas von Aquin - hat mit Hilfe der Analogia Entis zu erklären versucht, wie man die zugleich bestehende Gleichheit und Unterschiedlichkeit alles Seins erklären kann: Das war seine Antwort auf das Problem, dass bestimmte Begriffe (die sogenannten Transzendentalien wie etwa "seind", "eins" , "gut", "wahr") in gleicher Weise zu Aussagen über Gott und über die geschaffenen Welt verwendet werden. Mit Hilfe der Analogia Entis (also der Ähnlichkeit des Seienden, die trotzdem auch eine [größere] Unähnlichkeit bestehen lässt) vermeidet er die beiden Alternativen, dass Gott und die Welt in Bezug auf die oben genannten Begriffe als etwas völlig Identisches oder völlig Verschiedenes gedacht werden müssen.

 

Die Phänomenologische Hermeneutik ist eine bestimmte philosophische Herangehensweise an die Wirklichkeit, die durchaus dazu beitragen kann, bestimmte Begriffe - auch religiöse - zu (er-)klären. Spontan fällt mir auch die hl. Edith Stein ein, die als junge Frau Assistentin bei Edmund Husserl, dem Begründer der Phänomenologie (als Richtung der Philosophie im 20 Jhdt.) war. Dabei geht es vor allem um die Gerichtetheit des Bewusstseins auf die Gegenstände der potentiellen Erkenntnis. Dieses Gerichtetheit (Intentionalität) versucht Husserl möglichst genau zu beschreiben.

bearbeitet von Justin Cognito
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Aber was hat das Ganze mit Theologie zu tun?

Maari

 

Ein bekannter Theologe - der hl. Thomas von Aquin - hat mit Hilfe der Analogia Entis zu erklären versucht, wie man die zugleich bestehende Gleichheit und Unterschiedlichkeit alles Seins erklären kann: Das war seine Antwort auf das Problem, dass bestimmte Begriffe (die sogenannten Transzendentalien wie etwa "seind", "eins" , "gut", "wahr") in gleicher Weise zu Aussagen über Gott und über die geschaffenen Welt verwendet werden. Mit Hilfe der Analogia Entis (also der Ähnlichkeit des Seienden, die trotzdem auch eine [größere] Unähnlichkeit bestehen lässt) vermeidet er die beiden Alternativen, dass Gott und die Welt in Bezug auf die oben genannten Begriffe als etwas völlig Identisches oder völlig Verschiedenes gedacht werden müssen.

 

Die Phänomenologische Hermeneutik ist eine bestimmte philosophische Herangehensweise an die Wirklichkeit, die durchaus dazu beitragen kann, bestimmte Begriffe - auch religiöse - zu (er-)klären. Spontan fällt mir auch die hl. Edith Stein ein, die als junge Frau Assistentin bei Edmund Husserl, dem Begründer der Phänomenologie (als Richtung der Philosophie im 20 Jhdt.) war. Dabei geht es vor allem um die Gerichtetheit des Bewusstseins auf die Gegenstände der potentiellen Erkenntnis. Dieses Gerichtetheit (Intentionalität) versucht Husserl möglichst genau zu beschreiben.

 

Danke,

so jetzt bin ich wieder ein Stück schlauer.

 

Ich hatte über Weihnachten mal in aller Ruhe in unserm neuen Regiowiki gestöbert und bin da auf folgende Seite gestoßen. Mit dem Titel seiner Promovation konnte ich nichts anfangen. Kennst du evtl. auch diese Arbeit?

 

Maari

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Ich hatte über Weihnachten mal in aller Ruhe in unserm neuen Regiowiki gestöbert und bin da auf folgende Seite gestoßen. Mit dem Titel seiner Promovation konnte ich nichts anfangen. Kennst du evtl. auch diese Arbeit?

 

Maari

 

Nein, kenn ich nicht.

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Ich hatte über Weihnachten mal in aller Ruhe in unserm neuen Regiowiki gestöbert und bin da auf folgende Seite gestoßen. Mit dem Titel seiner Promovation konnte ich nichts anfangen. Kennst du evtl. auch diese Arbeit?

 

Maari

 

Ich hab noch ne Frage dazu: Wie kann jemand, der nicht alle Vorgaben erfüllt hat, promoviert werden? Bzw. Warum klinkt sich der Focus ein, wenn er längst im Amt ist und sich dort bewährt?

 

Maari

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Offensichtlich sieht hier die Prüfungsordnung der Universität vor, dass jemand erst dann seinen Doktortitel führen darf, wenn seine Dissertation veröffentlicht worden ist (das wird von Universität zu Universität unterschiedlich gehandhabt). Nun hat der Betroffene offensichtlich zwar eine positive Beurteilung der Arbeit in der Tasche gehabt und das Rigorosum (die "Doktorprüfung") positiv absolviert, aber die Arbeit eben noch nicht veröffentlicht (eigentlich eine Formalsache, wenn man an die Vielzahl der einschlägigen Spezialverlage denkt). Rein rechtlich betrachtet durfte er den Doktortitel dieser Universität deshalb solange nicht führen, bis die Arbeit veröffentlicht war.

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Offensichtlich sieht hier die Prüfungsordnung der Universität vor, dass jemand erst dann seinen Doktortitel führen darf, wenn seine Dissertation veröffentlicht worden ist (das wird von Universität zu Universität unterschiedlich gehandhabt). Nun hat der Betroffene offensichtlich zwar eine positive Beurteilung der Arbeit in der Tasche gehabt und das Rigorosum (die "Doktorprüfung") positiv absolviert, aber die Arbeit eben noch nicht veröffentlicht (eigentlich eine Formalsache, wenn man an die Vielzahl der einschlägigen Spezialverlage denkt). Rein rechtlich betrachtet durfte er den Doktortitel dieser Universität deshalb solange nicht führen, bis die Arbeit veröffentlicht war.
So ist es. Und trotz der reichlichen Anzahl der Spezialverlage will der finanzielle Eigenanteil auch ersteinmal aufgebracht sein. Ich kenne einige Promovierte, die länger sparen mußten, damit sie ihren Titel dann letztendlich auch öffentlich tragen durften.
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Offensichtlich sieht hier die Prüfungsordnung der Universität vor, dass jemand erst dann seinen Doktortitel führen darf, wenn seine Dissertation veröffentlicht worden ist (das wird von Universität zu Universität unterschiedlich gehandhabt). Nun hat der Betroffene offensichtlich zwar eine positive Beurteilung der Arbeit in der Tasche gehabt und das Rigorosum (die "Doktorprüfung") positiv absolviert, aber die Arbeit eben noch nicht veröffentlicht (eigentlich eine Formalsache, wenn man an die Vielzahl der einschlägigen Spezialverlage denkt). Rein rechtlich betrachtet durfte er den Doktortitel dieser Universität deshalb solange nicht führen, bis die Arbeit veröffentlicht war.

 

Danke für diese Auskunft.

 

Zur Info: Er hat aber den Titel jahrelang vor der Veröffentlichung getragen. Genügend Geld für eine Generalsanierung der Pfarrwohnung war ja auch da. (oder bezahlt das ausschließlich die Kirchenkasse?)

 

Es wird wohl einen anderen Grund gehabt haben. :lol:

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