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Die katholische Kirche und der Missbrauch


Björn

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vor 37 Minuten schrieb Chrysologus:

Soweit die die realen Strukturen der (nicht nur) deutschen Diözesen meinst, meine ich, muss man die auch kritisieren dürfen.

Natürlich kann und muss man auch Strukturen kritisieren / überdenken, die gewisse Entwicklungen begünstigt haben. Die Einführung von Missbrauchsbeauftragten und diversen Präventionsseminaren (ich habe 2015 selbst an einem solchen Teil genommen), war letztlich ein solcher notwendiger Schritt. 

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vor 3 Minuten schrieb Schmiede:
vor 43 Minuten schrieb Chrysologus:

Soweit die die realen Strukturen der (nicht nur) deutschen Diözesen meinst, meine ich, muss man die auch kritisieren dürfen.

Natürlich kann und muss man auch Strukturen kritisieren / überdenken, die gewisse Entwicklungen begünstigt haben. Die Einführung von Missbrauchsbeauftragten und diversen Präventionsseminaren (ich habe 2015 selbst an einem solchen Teil genommen), war letztlich ein solcher notwendiger Schritt. 

Aber exakt diese Kritik ist es, die du hier als Angriff auf die Kirche kritisierst. Im Haus redet man bisweilen etwas klarer als außerhalb. Das ist überall so, dass man im Verein anders spricht als außerhalb. Und hier sind  wir in der Kirche.

 

Ich habe auch schon an solchen Schulungen Teil genommen, und sie zeigen Wirkung,. Wir bekommen heute Grenzverletzungen häufiger gemeldet als vor 10 Jahren.

bearbeitet von Chrysologus
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vor 48 Minuten schrieb Chrysologus:

Aber exakt diese Kritik ist es, die du hier als Angriff auf die Kirche kritisierst. Im Haus redet man bisweilen etwas klarer als außerhalb. Das ist überall so, dass man im Verein anders spricht als außerhalb. Und hier sind  wir in der Kirche.

Wenn es eines gibt, was wir hier nicht sind, dann mit Sicherheit das: „im Haus“.

Wir sind hier in einem Forum mit verschiedenen Überzeugungen, nichts anderes als die Kommentarspalte des Tagesspiegels.

Mit dem einzigen Unterschied, dass es hier garstiger gegen Kirche und Geistliche zugeht.

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vor 4 Minuten schrieb Schmiede:

Wenn es eines gibt, was wir hier nicht sind, dann mit Sicherheit das: „im Haus“.

Wir sind hier in einem Forum mit verschiedenen Überzeugungen, nichts anderes als die Kommentarspalte des Tagesspiegels.

Mit dem einzigen Unterschied, dass es hier garstiger gegen Kirche und Geistliche zugeht.

Das ist deine Sicht, nicht meine. 

 

Deine Aussagen über engagierte Katholik*innen, die Deine Sicht nicht teilen, kann man so auch bei der HU finden.

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vor 30 Minuten schrieb rorro:

Ich finde die Ökumene beim Drücken vor relevanten Entschädigungszahlungen ja beeindruckend. Da paßt kein Blatt dazwischen.

 

https://www.katholisch.de/artikel/33125-ekd-ratsvorsitzende-offen-fuer-staatliche-missbrauchskommission

Was wäre denn eine relevante Entschädigungszahlung?

Ich bin da echt ratlos.

Die Forderung höre ich oft und nehme sie auch erst. Was aber nie dazu gesagt wird: Wie muss eine Entschädigung, die den Namen verdient, denn aussehen?

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vor 9 Stunden schrieb nannyogg57:

Wie soll ich es beschreiben ...

 

Da war ein Grundvertrauen da in die Leitung des Bistums, in die Leute im Ordinariat.

 

"Die sind die Experten, die kennen die Fakten und Hintergründe, die wissen schon, was sie tun. Wenn die sagen, es ist ok, wenn Pfarrer H. wieder in Garching arbeitet, dann wird das schon seine Richtigkeit haben."

 

Das Bild vom Bischof als Hirten, der seine Schäfchen weidet ...

 

Kann man naiv finden, war es auch, aber was wäre das Leben ohne Vertrauensvorschuss? Und der wurde ja auch eingefordert.

 

Dieser Vertrauensvorschuss ist in den letzten 10 Jahren zerbröckelt. Manche Laien haben etwas länger gebraucht, andere nicht.

 

 

 

 

 

Wenn das in deinem konkreten Fall so war/ist, dann kann ich das durchaus verstehen, denn das ist genau so ein Fall, wo du eben leider mehr oder weniger direkt involviert warst/bist.

 

Aber daraus kann man doch nicht schlussfolgern, dass man nun nirgends mehr in der Kirche ein Vertrauen haben dürfte, sondern ein (s. nächster Beitrag nach deinem) "gesundes Misstrauen" an den Tag legen müsse. Misstrauen ist, egal ob als "gesund" bezeichnet oder nicht, niemals positiv. Man kann meinetwegen eine gewisse Skepsis und den Willen zum kritischen Denken/Schauen an den Tag legen, aber Misstrauen ist das Gegenteil von dem, was man als Christ leben sollte. Wenn ich meiner Partnerin gegenüber "misstrauisch" bin oder sogar meine, das sein zu müssen (!), dann läuft da etwas gewaltig schief - und genauso sehe ich das auch innerhalb der Kirche.

 

Du wurdest in deinem Vertrauen konkret enttäuscht und das ist auf gut Deutsch gesagt ******. Aber deswegen kann man nun doch nicht das Güllefass über das Ganze auskippen und damit auch über die, die in ihrem Vertrauen nicht enttäuscht wurden, sondern deren Vertrauen belohnt wurde!

bearbeitet von bw83
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vor einer Stunde schrieb Frank:

Was wäre denn eine relevante Entschädigungszahlung?

Ich bin da echt ratlos.

Die Forderung höre ich oft und nehme sie auch erst. Was aber nie dazu gesagt wird: Wie muss eine Entschädigung, die den Namen verdient, denn aussehen?

 

Tja, man könnte was tun, was den Adepten des SW auch bislang fremd war: einfach mal die Betroffenen dazu fragen!

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Zitat

 

Die tschechischen Bischöfe haben dem emeritierten Papst Benedikt XVI. ihre Unterstützung zugesichert und ihn gegen "schändliche Angriffe" verteidigt. Laut der nationalen Bischofskonferenz schrieb ihr Vorsitzender Erzbischof Jan Graubner an Benedikt XVI., dessen Brief zum Münchner Missbrauchsgutachten habe die Bischöfe sehr beeindruckt.

 

"Ihre Haltung hat uns daran erinnert, dass die Erneuerung der Kirche nicht nur Eifer und Wahrhaftigkeit erfordert, sondern auch tiefe Demut (...). Danke für Ihr Beispiel", heißt es in dem Schreiben, das den Angaben zufolge am Freitag an den früheren Papst gefaxt wurde.

 

Graubner wünschte Benedikt XVI. viel Kraft, um diese schwere Zeit zu überstehen. Zudem würdigt er dessen "einzigartigen Beitrag auf dem Gebiet der Theologie". "Ihr langes Wirken als Bischof, zunächst in der Erzdiözese München und Freising und später in der Weltkirche, hat viele segensreiche Früchte getragen und wird sie auch weiterhin tragen", so der Erzbischof von Olmütz.

 

Weiter drückt der Bischofskonferenzvorsitzende die Hoffnung aus, dass bei der Reinigung der Kirche sowohl die Rechte der Opfer als auch der Schutz der zu Unrecht Beschuldigten respektiert würden. Es brauche Umkehr und Verzicht auf alles, was dem moralischen Leben nicht nur in der Kirche schade.

 

 

https://www.katholisch.de/artikel/33122-tschechische-bischoefe-stellen-sich-hinter-benedikt-xvi

 

Wow, das finde ich sehr schön.

 

Ich hoffe, unsere deutschen Bischöfe werden sich demnächst ähnlich solidarisch mit Benedikt XVI erklären und ein starkes Zeichen der Solidarität mit dem Heligen Vater senden.

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vor 1 Stunde schrieb bw83:

Wenn das in deinem konkreten Fall so war/ist, dann kann ich das durchaus verstehen, denn das ist genau so ein Fall, wo du eben leider mehr oder weniger direkt involviert warst/bist.

 

Aber daraus kann man doch nicht schlussfolgern, dass man nun nirgends mehr in der Kirche ein Vertrauen haben dürfte, sondern ein (s. nächster Beitrag nach deinem) "gesundes Misstrauen" an den Tag legen müsse. Misstrauen ist, egal ob als "gesund" bezeichnet oder nicht, niemals positiv. Man kann meinetwegen eine gewisse Skepsis und den Willen zum kritischen Denken/Schauen an den Tag legen, aber Misstrauen ist das Gegenteil von dem, was man als Christ leben sollte. Wenn ich meiner Partnerin gegenüber "misstrauisch" bin oder sogar meine, das sein zu müssen (!), dann läuft da etwas gewaltig schief - und genauso sehe ich das auch innerhalb der Kirche.

 

Du wurdest in deinem Vertrauen konkret enttäuscht und das ist auf gut Deutsch gesagt ******. Aber deswegen kann man nun doch nicht das Güllefass über das Ganze auskippen und damit auch über die, die in ihrem Vertrauen nicht enttäuscht wurden, sondern deren Vertrauen belohnt wurde!

Der Vertrauensvorschuss hat bei mir gelitten. Das ist was anderes wie Misstrauen.

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vor 3 Minuten schrieb nannyogg57:

Der Vertrauensvorschuss hat bei mir gelitten. Das ist was anderes wie Misstrauen.

Bzgl. des "Misstrauens" meine ich auch nicht dich persönlich, siehe meinen Verweis auf den anderen Beitrag nach dem Deinigen.

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vor 5 Stunden schrieb rorro:

Ich finde die Ökumene beim Drücken vor relevanten Entschädigungszahlungen ja beeindruckend. Da paßt kein Blatt dazwischen.

 

https://www.katholisch.de/artikel/33125-ekd-ratsvorsitzende-offen-fuer-staatliche-missbrauchskommission

 

Ich zitiere daraus:

Zitat

Zurückhaltend kommentierte Kurschus Forderungen nach höheren Zahlungen an Missbrauchsopfer. "Das Unrecht, das Menschen angetan wurde, lässt sich mit keiner noch so hohen Summe ausgleichen oder gar wiedergutmachen", betonte sie. "Wenn man die Beträge einfach nur symbolhaft erhöht, entsteht der Eindruck, man wolle damit das verübte Unrecht angemessener ausgleichen." Das halte sie für schwierig. Die Frage werde aber in der Diskussion bleiben. Die evangelische Kirche halte an ihrem System der "individuellen Leistungen" fest.

 

Weiters zitiere ich aus katholisch.de:

Zitat

Während in der katholischen Kirche über pauschale Entschädigungszahlungen für Missbrauchsopfer diskutiert wird, will die evangelische Kirche einen anderen Weg gehen. Die Hilfe für Opfer solle weiter das individuelle Leid in den Blick nehmen.

 

Das ist von 2019. Ist das weiterhin so, dass die rk Kirche pauschale Entschädigungszahlungen für Missbrauchsopfer diskutiert? 

Wenn ja, dann passt da ne ganze Menge mehr als ein Blatt zwischen rk Kirche und evangelische Kirche.

Die Ablehnung von pauschalen Zahlungen halte ich für richtig. Das hätte für mich etwas von einem Ablasshandel, das den einzelnen missbrauchten Menschen gar nicht mehr im Blick hat. Das Festhalten an individuellen Zahlungen weist jedoch in eine andere Richtung.

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Am 10.2.2022 um 22:26 schrieb Guppy:

Ich finde es sehr traurig, wie unser Heiliger Vater von Menschen innerhalb der Kirche angegriffen wird. Von Menschen ausserhalb der Kirche wäre sowas zu erwarten, aber von Katholiken selbst?

 

Scheinbar ist die Spaltung und der Hass in der Kirche untereinander schon so riesig, dass man sich sogar mit äusseren Feinden der Kirche zusammenschliesst, wenn es nur darum geht innerkirchlichen Gegnern zu schaden. Besonders wenn es auch noch um eine Rufmordkampagne gegen den Heiligen Vater geht, macht mich das einfach nur noch fassungslos.

 

Ich bin eher fassungslos ob des hier dahinterstehenden Kirchenbildes.

Wir haben da die Kirche und dort äußere Feinde. Kritik von außen ist allem Anschein nach immer feindlich gesinnt. Deshalb müssen alle Kirchenmitglieder den Schulterschluss üben, wenn Kritik von außen kommt. 

 

Von einer Rufmordkampagne gegen den Heiligen Vater zu sprechen, ist eh absurd. Dein Heiliger Vater ist emeritiert, das heißt außer Dienst. Folglich ist er auch nicht mehr Heiliger Vater, sondern ehemaliger Heiliger Vater. Er dient nicht mehr als Heiliger Vater. Als Heiliger Vater dient derzeit Franziskus, der hoffentlich nicht auch auf die Schnapsidee kommt, seinen Dienst zu quittieren. Was sich der Theologe Joseph Ratzinger dabei gedacht hat, wird wohl ein Geheimnis bleiben. Dass man einen Dienst, in den man angeblich oder tatsächlich durch das Wirken des Heiligen Geistes gestellt wurde, quittieren darf, kommt mir als naiver Christin sehr merkwürdig vor. Wenn ich an einen Jona denke, der hatte seinen Auftrag zu erfüllen, einem Mose halfen auch alle Gegenargumente nichts, aber ein Joseph Ratzinger quittiert seinen Dienst und zieht sich in ein geruhsames Leben als Pensionist zurück. Sorry, das ist für mich die Selbstzerstörung einer Berufung, eine Art lebendiger Karikatur dessen, was dieser höchste Dienst in und an der rk Kirche eigentlich sein sollte.

Daneben ist das Reden von einer Rufmordkampagne eh lächerlich. Nach eigener Aussage sieht der Papst außer Dienst seinem baldigen irdischen Ableben entgegen. Und da sollte er sich noch allen Ernstes um solche Dinge Sorgen machen, wie seinen Ruf in dieser irdischen, diesseitigen Welt?

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vor 31 Minuten schrieb Die Angelika:

Das ist von 2019. Ist das weiterhin so, dass die rk Kirche pauschale Entschädigungszahlungen für Missbrauchsopfer diskutiert? 

Wenn ja, dann passt da ne ganze Menge mehr als ein Blatt zwischen rk Kirche und evangelische Kirche.

Die Ablehnung von pauschalen Zahlungen halte ich für richtig. Das hätte für mich etwas von einem Ablasshandel, das den einzelnen missbrauchten Menschen gar nicht mehr im Blick hat. Das Festhalten an individuellen Zahlungen weist jedoch in eine andere Richtung.

 

Nun, daß die katholische Kirche alles pauschal macht (außer pauschal sparen zu wollen), wäre mir neu. Meines Wissens nach werden neben einer Entschädigung auch die Kosten für die ersten Therapien übernommen.

 

Nichtsdestotrotz fällt bei beiden auf, daß auch hier die Opfer nicht so in den Blick kommen - denn das würde bedueten, daß man mit ihnen darüber spricht. Das ist bei beiden Kirchen offenbar nicht der Fall.

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Am 11.2.2022 um 06:10 schrieb bw83:

In erster Linie wird hier eine Art Kollektivschuld bzw. -verantwortung konstruiert mit Verweisen darauf, dass alle Gläubigen (O-Ton) anders handeln hätten müssen, ohne konkret zu werden wie das denn hätte aussehen sollen oder künftig aussehen könnte. 

 

Ganz konkret:

Du machst dich dann mitschuldig, wenn du nicht ohne Ansehen der Person einen Sachverhalt einordnest.

Das riesige Problem bei Missbrauch ist immer, dass dem Täter aufgrund seiner Persönlichkeit nicht zugetraut wird, dass er Täter sein könnte. Das bedeutet für das Opfer dann leider, dass es ganz schnell in der Täterrolle landet, weil es bei Benennung des Täters in die Rechtfertigungsrolle für seine Benennung gedrängt wird. Es kann ja doch gar nicht sein, dass der eigene Vater, die eigene Mutter, der eigene Onkel, die eigene Tante, der eigene Partner, der/die engagierte Trainer/in, Hochwürden (!!!!!!!!), der doch so selbstlos sein Leben zölibatär in den Dienst Jesu Christi gestellt hat, zu solcher Tat fähig ist. Damit bist du dann aber eben dabei, aufgrund des Ansehens der Person die Möglichkeit einer Täterschaft nicht mehr ernsthaft in Betracht zu ziehen. 

 

in Kirche(n) gelten Gemeindeleiter/innen zumeist als ziemlich unantastbar. Das führt leider dazu, dass man manche Merkwürdigkeiten gar nicht mehr wahrnimmt.

Wer sie dennoch wahrnimmt, muss sich erst einmal damit auseinandersetzen, dass er im Falle einer Benennung als Nestbeschmutzer womöglich gilt. Wer hat schon Lust auf sowas? Deshalb überlegt man dann halt (viel zu?) lange, ob man etwas ansprechen sollte oder nicht, insbesondere solange es einen nicht direkt selbst betrifft. Aber selbst wenn es einen selbst betrifft, muss man leider damit rechnen, ziemlich einsam zu werden, wenn man die Tat benennt. 

 

Ich halte nichts davon, allen rk Christen die Schuld für das Geschehene geben. Aber sie alle haben die Verantwortung dafür zu tragen, dass das Geschehene möglichst nie wieder geschehen kann. Das gilt für alle anderen Organisationen, in denen es Missbrauch gab, ebenfalls. Da sehr viele Missbrauchstaten im direkten familiären Umfeld stattfinden, steht mMn die Gesellschaft insgesamt in der Verantwortung, ein funktionierendes Hilfsnetzwerk zu schaffen, an das sich Missbrauchsopfer wenden können. 

Wenig halte ich davon, wenn Kirchen da ihr eigenes, von der Gesamtgesellschaft losgelöstes Netzwerk aufbauen, in dem Sinne, dass sich Menschen, die in den Kirchen missbraucht wurden, exklusiv an die kirchlichen Netzwerke zu wenden hätten. Das ist keine innerkirchliche Angelegenheit.

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Am 11.2.2022 um 09:32 schrieb Moriz:

Das können wir machen, aber das kann folgenlos bleiben. Weil, die mit den Tüten auf dem Kopf können in einer hierarchischen Kirche machen was sie wollen. Der Pfarrer verweigert die Reparatur des Kirchendachs und der Bischof setzt den Kinderschänder wieder in der Gemeindepastoral ein. Und wenn nachgefragt wird, dann gibt's was vom pensionierten Weibischof auf den Deckel.

Und wenn die Gläubigen ihrer Verantwortung in einem beratenden Gremium nachkommen ist es auch wieder nicht recht (synodaler Weg).

 

Trotzdem kann man es machen....

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Am 11.2.2022 um 09:45 schrieb Moriz:

Soweit ich weiß ist für die meisten Opfer wichtig, daß ihnen endlich geglaubt wird.

 

Und genau hier liegt das systemische Problem.

 

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vor 4 Minuten schrieb Die Angelika:

Ich halte nichts davon, allen rk Christen die Schuld für das Geschehene geben. Aber sie alle haben die Verantwortung dafür zu tragen, dass das Geschehene möglichst nie wieder geschehen kann.

Wie gesagt, fang doch bitte an, hier in Deiner Kirche Verantwortung zu übernehmen, anstatt den Katholiken immer erklären zu wollen, wie sie sich verhalten müssten. Die evangelische Kirche ist weit hinter der katholischen Aufarbeitung zurück. Vielleicht solltest Du Dich dafür einsetzen, dass man dort zumindest den katholischen Stand erreicht.

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vor 8 Minuten schrieb Die Angelika:

in dem Sinne, dass sich Menschen, die in den Kirchen missbraucht wurden, exklusiv an die kirchlichen Netzwerke zu wenden hätten. Das ist keine innerkirchliche Angelegenheit.

 

Für den Staat sind diese Delikte nach 10 bzw. 20 Jahren verjährt. Ohne das Kirchenrecht und entsprechende Sanktionen wären die Taten, die länger als diese Zeit zurückliegen,  gar kein Thema mehr. 

 

https://youtu.be/XZffUOUnTbM?t=802

Ab Minute 13:30 bzw. 14:55.

 

bearbeitet von Schmiede
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Am 11.2.2022 um 15:39 schrieb Frank:

Wenn wir heute wissen das Klerikalismus in der Kirche missbrauchsfördernder Faktor ist, dann ist meine Haltung gegenüber dieser Kirche gefragt. Ist der Priester "Heiliger Mann" den man nicht kritisieren darf oder ist er ein fehlbarer Mensch, der es aushalten muss wenn man ihm sagt wo er Mist baut?

 

 

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vor 10 Minuten schrieb Schmiede:

Wie gesagt, fang doch bitte an, hier in Deiner Kirche Verantwortung zu übernehmen, anstatt den Katholiken immer erklären zu wollen, wie sie sich verhalten müssten. Die evangelische Kirche ist weit hinter der katholischen Aufarbeitung zurück. Vielleicht solltest Du Dich dafür einsetzen, dass man dort zumindest den katholischen Stand erreicht.

 

Langsam finde ich es lustig, wie du hier versuchst mich abzuwimmeln wie eine lästige Fliege. 🤣

Wo ich Verantwortung übernehme und was ich wo tue, werde ich dir ganz sicher nicht auf die Nase binden. 

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vor 9 Minuten schrieb Schmiede:

 

Für den Staat sind diese Delikte nach 10 bzw. 20 Jahren verjährt. Ohne das Kirchenrecht und entsprechende Sanktionen wären die Taten, die länger als diese Zeit zurückliegen,  gar kein Thema mehr. 

 

https://youtu.be/XZffUOUnTbM?t=802

Ab Minute 13:30 bzw. 14:55.

 

 

Ich blicke in die Gegenwart und Zukunft.

Wenn in Religionsgemeinschaften etwas geschieht, was gegen geltendes deutsches Recht verstößt, dann ist das keine innerkirchliche Angelegenheit mehr, die dort selbstständig geregelt werden kann. Es sollte selbstverständlich sein, dass Missbrauch für kirchliche Mitarbeiter dieselben Konsequenzen hat wie für jeden Menschen, der irgendwo anders sich des Missbrauchs schuldig macht.

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vor 8 Minuten schrieb Die Angelika:

 

Ich blicke in die Gegenwart und Zukunft.

Wenn in Religionsgemeinschaften etwas geschieht, was gegen geltendes deutsches Recht verstößt, dann ist das keine innerkirchliche Angelegenheit mehr, die dort selbstständig geregelt werden kann. Es sollte selbstverständlich sein, dass Missbrauch für kirchliche Mitarbeiter dieselben Konsequenzen hat wie für jeden Menschen, der irgendwo anders sich des Missbrauchs schuldig macht.


Gut. Dann streichen wir das kirchliche Recht und überlassen es ausschließlich dem staatlichen Recht, die Straftaten zu sanktionieren?

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vor einer Stunde schrieb Schmiede:


Gut. Dann streichen wir das kirchliche Recht und überlassen es ausschließlich dem staatlichen Recht, die Straftaten zu sanktionieren?

 

Das habe ich nicht gemeint.

Ich meine, dass Straftaten nach staatlichem Recht geahndet gehören. Wenn Kirche(n) dienstrechtliche Konsequenzen zusätzlich ziehen wollen, dann können sie das tun.

Bei Beamten ist das auch so.

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vor 7 Stunden schrieb rorro:

 

Nun, daß die katholische Kirche alles pauschal macht (außer pauschal sparen zu wollen), wäre mir neu. Meines Wissens nach werden neben einer Entschädigung auch die Kosten für die ersten Therapien übernommen.

 

Nichtsdestotrotz fällt bei beiden auf, daß auch hier die Opfer nicht so in den Blick kommen - denn das würde bedueten, daß man mit ihnen darüber spricht. Das ist bei beiden Kirchen offenbar nicht der Fall.

Die derzeit geltende Regelung zu Zahlungen in Anerkennung des Leids wurde mit Betroffenenverbänden zusammen entwickelt und entsprach deren Forderungen: Zahlungen in Anlehnung an die Summen, die staatliche Gerichte festlegen, diese Summen festgelegt von einem weisungsunabhängigen Gremium, der UKA. Da hat man intensiv mit Betroffenen gesprochen, die das auch ganz prima fanden, bis die bemerkten, dass die Summen nicht so hoch sind, wie erhofft.

 

Nun plädiert u.a. der eckige Tisch dafür, dass die Bischöfe das unabhängige Gremium anweisen mögen, höhere Summen zu bewilligen, auch in der Absicht, dass kirchlich Betroffene deutlich mehr bekommen als andere Betroffene, das sei angemessen.

 

Man sollte sich schon informieren, ehe man gegen die eigene Kirche stänkert. Wann kommen eigentlich substantielle Zahlungen der Ärztekammern an Opfer ärztlichen Missbrauchs (die Kammern verfügen schließlich auch über gute Einnahnmequellen), und Zahlungen des Deutschen Sportbundes an Betroffene dort?

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