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Teilhabe an der Gottheit Christi


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Wie das Wasser sich mit dem Wein verbindet zum heiligen Zeichen, so lasse uns dieser Kelch teilhaben an der Gottheit Christi, der unsere Menschennatur angenommen hat.

 

Wie ist diese Bitte aus dem Gebet zur Mischung von Wasser und Wein während der Gabenbereitung genau zu verstehen?

Teilhabe an der Gottheit Christi?

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Wie das Wasser sich mit dem Wein verbindet zum heiligen Zeichen, so lasse uns dieser Kelch teilhaben an der Gottheit Christi, der unsere Menschennatur angenommen hat.

 

Wie ist diese Bitte aus dem Gebet zur Mischung von Wasser und Wein während der Gabenbereitung genau zu verstehen?

Teilhabe an der Gottheit Christi?

Die ersten Theologen insbesondere Irenäus von Lyon haben in ihrer Erlösungschristologie in der Fleischwerdung des Logos eine Wiedereinholung des Menschen zu Gott gesehen, Irenäus spricht von Rekapitulatio. Der Mensch dessen Gottesebenbildlichkeit (imago) durch die Sünde verdunkelt ist, gelangt durch Nachahmung des göttlichen Beispiels und Lehrers zur Gottähnlichkeit (similitudo). Bei diesem Prozess der Vergöttlichung des Menschen wird Jesus Christus das menschgewordene Wort nicht nur das moralische Vorbild, sondern das Urbild der Erneuerung.

Diese Gedankengänge wurden in dem einprägsamen Satz zusammengefaßt: Gott musste Mensch werden, damit der Mensch wieder Gott werden kann.

 

In diesen Überlegungen könnte die theologische Wurzel dieses Gebetes liegen.

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In diesen Überlegungen könnte die theologische Wurzel dieses Gebetes liegen.

 

Sorry für die verzögerte Antwort, aber: Findet sich denn diese Theologie noch in der aktuellen katholischen Lehre? Die Verwendung während der Eucharistiefeier würde das ja nahe legen, aber davon gehört habe ich bisher noch nicht.

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Franciscus non papa

sie findet sich mehrfach in der liturgie, meiner erinnerung nach auch in einer praefation.

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In diesen Überlegungen könnte die theologische Wurzel dieses Gebetes liegen.

 

Sorry für die verzögerte Antwort, aber: Findet sich denn diese Theologie noch in der aktuellen katholischen Lehre? Die Verwendung während der Eucharistiefeier würde das ja nahe legen, aber davon gehört habe ich bisher noch nicht.

Sie ist jedenfalls rechtgläubig und wurde sowohl in der Patristik als auch in der Christologie eingehend besprochen. Ob sie tatsächlich die Grundlage dieses Gebetes ist, weiß ich allerdings nicht.

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In diesen Überlegungen könnte die theologische Wurzel dieses Gebetes liegen.

 

Sorry für die verzögerte Antwort, aber: Findet sich denn diese Theologie noch in der aktuellen katholischen Lehre? Die Verwendung während der Eucharistiefeier würde das ja nahe legen, aber davon gehört habe ich bisher noch nicht.

 

Lies dazu die Gabengebete der 3 Messen am Weihnachtstag, besonders das In der heiligen Nacht.

Da ist vom wunderbaren Tauschhandel die Rede, dass Gott unsere Menschennatur angenommen damit wor wieder an seiner göttlichen Natur teilnehmen können. So versteh ich es als Kirchgängerin ohne formelle theolog. Studien.

Anlässlich des Paulusjahres erschien dieser Artikel von Klaus Berger

Beim Lesen ist es mir zum ersten Mal aufgegangen, dass Christsein zuerst einmal nicht ein bestimmtes ethisches Verhalten meint, nicht mich mehr oder weniger mühsam in eine Form hineinpressen müssen, sondern dass es die Annahme des Angebotes Gottes in seinem Sohn Jesus Christus ist, der sich in Liebe darin verzehrt sich mit mir zu vereinen. Mein 'alter Mensch', mit seinen hausgemachten armseligen Glücksvorstellungen wehrt sich mit Händen und Füssen dagegen. Aber, ER gibt doch immer wieder Kostproben, dass sein Angebot alle meine Vorstellungen übersteigt.

Dass aus dieser Vereinigung ein anderes ethisches Verhalten resultiert ist logisch.

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Pass nur mal auf, liebe Cayena, dass Du da nicht in falsche Vorstellungen reinrutschst.

Die Vorstellung des wunderbaren Tausches (von Handel ist, so weit ich weiß, nicht die Rede) ist irenäische, also Antike Philosophie. Sie ist genial, aber nicht einfach zu verstehen. Wenn Du von einem Handel sprichst (wo hast Du das her? Selbst so formuliert oder von jemand anders?), wird es noch mal komplizierter.

 

Leichter verständlich - auch von der Formulierung her - ist die Vorstellung, dass Jesus durch sein Wort, sein Schicksal, aber auch durch Deine Öffnung für ihn, in Dir einkehrt, Dich prägt und Dir von innen heraus seine Gegenwart und sein Heil schenkt. Nichts anderes feierst Du in der Kommunion, in der Du Jesus aufnimmst.

 

"Vergöttlichung" (Theosis) ist ebenso ein sperriger Begriff. Je nach Verständnis können durch ihn die blasphemischsten Absurditäten gefördert oder ein sehr zentrales Verständnis des Verhältniss zu Gott aufgebaut werden.

 

Die Verwendung alter Begriffe und Gedankenmodelle kann immer so oder so ausgehen.

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sie findet sich mehrfach in der liturgie, meiner erinnerung nach auch in einer praefation.

Rein aus dem Gedächtnis: Weihnachten.

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Franciscus non papa
Pass nur mal auf, liebe Cayena, dass Du da nicht in falsche Vorstellungen reinrutschst.

Die Vorstellung des wunderbaren Tausches (von Handel ist, so weit ich weiß, nicht die Rede) ist irenäische, also Antike Philosophie. Sie ist genial, aber nicht einfach zu verstehen. Wenn Du von einem Handel sprichst (wo hast Du das her? Selbst so formuliert oder von jemand anders?), wird es noch mal komplizierter.

 

Leichter verständlich - auch von der Formulierung her - ist die Vorstellung, dass Jesus durch sein Wort, sein Schicksal, aber auch durch Deine Öffnung für ihn, in Dir einkehrt, Dich prägt und Dir von innen heraus seine Gegenwart und sein Heil schenkt. Nichts anderes feierst Du in der Kommunion, in der Du Jesus aufnimmst.

 

"Vergöttlichung" (Theosis) ist ebenso ein sperriger Begriff. Je nach Verständnis können durch ihn die blasphemischsten Absurditäten gefördert oder ein sehr zentrales Verständnis des Verhältniss zu Gott aufgebaut werden.

 

Die Verwendung alter Begriffe und Gedankenmodelle kann immer so oder so ausgehen.

 

 

paß nur auf, dass jet das nicht liest....

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Ja. Wenn er aus der Theosis geschlossen hat, dass er nun endlich zu Gott geworden ist, könnte ich einem strengen Richter gegenüber stehen.

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Wenn Du von einem Handel sprichst (wo hast Du das her? Selbst so formuliert oder von jemand anders?), wird es noch mal komplizierter.

 

Im Lateinischen lautet der Begriff "commercium" (z. B. im Gabengebet der Messe in der Heiligen Nacht: "... per haec sacrosancta commercia ..."), was als erste Bedeutung "Handel" hat. Daher wird's kommen.

bearbeitet von Rosario
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Franciscus non papa

wird aber meist auch richtiger als "tausch" wiedergegeben...

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Tausch ist auch gemeint.

Dass in Zeiten allgemein verbreiteten Tauschhandels Handel und Tausch synonym verwendet werden, liegt natürlich auf der Hand. Immerhin habe ich nun wieder was dazu gelernt.

 

Es ist natürlich angesichts der Zwiespältigkeit der Übersetzungsmöglichkeit auch durchausmöglich, dass wirklich zuerst Handel gemeint war. Obwohl das "Handeln mit Gott" trotz Abrahams Feilscherei außer Mode gekommen war. Der Gedanke, dass Jesus mit seinem Blut unsere Schuld bezahlt habe, liefe dann aber wieder auf einen solchen Handel hinaus. Ich glaube aber nicht, dass dies in diesem Falle gemeint ist. Zumindest habe ich diese Stelle immer nur als "wunderbaren Tausch" gelesen.

bearbeitet von Mecky
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Schauen wir mal auf den Gebetstext:

"Wie das Wasser sich mit dem Wein verbindet zum heiligen Zeichen, so lasse uns dieser Kelch teilhaben an der Gottheit Christi, der unsere Menschennatur angenommen hat."

 

Von hinten aufgezäumt heißt er:

Jesus hat unsere Menschennatur angenommen.

Und im Gegenzug wollen wir teilhaben an seiner Gottheit.

 

Da geht es inhaltlich um einen Tausch.

Eine schöne Umsetzung des Themas findet sich übrigens im Gotteslob. Bei der Trauermette ist eine Predigt von Augustinus abgedruckt, wo das noch mal ganz deutlich geschildert wird.

 

Nichts an ihm war fähig, für uns zu sterben,

hätte er nicht von uns Fleisch angenommen.

So konnte der Unsterbliche sterben,

so wollte er den Sterblichen Leben schenken.

Zuerst nahm er das Menschsein an,

um dann den Menschen Anteil zu geben an seinem (göttlichen) Sein.

 

Wir hatten als Menschen nichts, davon zu leben;

er besaß als Gott nichts, davon zu sterben.

So wirkte er an uns durch die wechselseitige Teilhabe das Wunder des Austausches.

 

Unser war, wovon er sterben sollte; sein war, wovon wir leben sollten.

 

Nicht ganz leicht, aber irgendwie genial.

Richtig kompliziert wird es erst auf den zweiten Blick, nämlich wenn man nachfragt, was das denn konkret bedeuten soll, dass wir die Gottheit von Jesus annehmen. Dann hat man plötzlich die ganze Christologie am Halse.

bearbeitet von Mecky
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Franciscus non papa

und diese christologie muss man ihrem sinn und inhalt nach übersetzen... dann bist du wieder der böse, smile.

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Pass nur mal auf, liebe Cayena, dass Du da nicht in falsche Vorstellungen reinrutschst.

Die Vorstellung des wunderbaren Tausches (von Handel ist, so weit ich weiß, nicht die Rede) ist irenäische, also Antike Philosophie. Sie ist genial, aber nicht einfach zu verstehen. Wenn Du von einem Handel sprichst (wo hast Du das her? Selbst so formuliert oder von jemand anders?), wird es noch mal komplizierter.

 

Leichter verständlich - auch von der Formulierung her - ist die Vorstellung, dass Jesus durch sein Wort, sein Schicksal, aber auch durch Deine Öffnung für ihn, in Dir einkehrt, Dich prägt und Dir von innen heraus seine Gegenwart und sein Heil schenkt. Nichts anderes feierst Du in der Kommunion, in der Du Jesus aufnimmst.

 

"Vergöttlichung" (Theosis) ist ebenso ein sperriger Begriff. Je nach Verständnis können durch ihn die blasphemischsten Absurditäten gefördert oder ein sehr zentrales Verständnis des Verhältniss zu Gott aufgebaut werden.

 

Die Verwendung alter Begriffe und Gedankenmodelle kann immer so oder so ausgehen.

 

Ja, danke schön. Ich lebe im spanischsprchigen Raum und war erstaunt, als ich im Gabengebet das Wort 'trueque' hörte. das ist Tauschhandel (Langescheidt). Ich habe diese saloppe Übersetzung genommen, obwohl sie wissenschaftlich nicht verwendbar ist.

Aber wenn uns die Lehre vom mystischen Leib Christi überliefert wird, so klingt da ja auch was an, dass wir in einer Weise, die uns jetzt vielleicht noch nicht so ganz klar ist, teilnehmen an der Gottheit, das heisst noch lange nicht, dass wir Götter, oder wie Götter werden, aber mir scheint dass im Heilsplan eine Art Teilnahme vorgesehen ist. wie es ja die Gabengebete des Weihnachtstages ausdrücken.

Aber deswegen werde ich nicht Theologie studieren, ich bin übergenug damit beschäftigt, das Wirkenwollen Christi in mir nicht dauernd zu sabotieren.

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Geschaffen nach Gottes Ebenbild ...

Von Gott ins Leben gerufen (woher, wenn nicht aus Gott? oder aus dem Nichts?) ...

Eins werden mit Gott nach dem Sterben ...

 

Warum sollten wir uns jetzt von ihm trennen?

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