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Könnte so ein kirchlicher Wahlkampf ausehen?


Siri

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Nimmt man das Zitat aus "De Veritate" dazu, ist einigermaßen klar, was Thomas sich unter "Frau" vorstellt. Es gibt vom Aquinaten noch eine Reihe mehr Zitate in die Richtung, er fügt sich aber damit allerdings nahtlos in die bis ins 18. Jdh. vorherrschende Vorstellung ein, daß es eben nur ein Geschlecht gibt und daß Frauen eine mängelbehaftete Variante des Mannes sind.

Das spricht nun allerdings nicht für die hier schon oft vernommene These, es sei ewige kirchliche Wahrheit, dass Mann und Frau von Anfang an einander in der Schöpfungsordnung zugeordnet sind.

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Nimmt man das Zitat aus "De Veritate" dazu, ist einigermaßen klar, was Thomas sich unter "Frau" vorstellt. Es gibt vom Aquinaten noch eine Reihe mehr Zitate in die Richtung, er fügt sich aber damit allerdings nahtlos in die bis ins 18. Jdh. vorherrschende Vorstellung ein, daß es eben nur ein Geschlecht gibt und daß Frauen eine mängelbehaftete Variante des Mannes sind.
Das spricht nun allerdings nicht für die hier schon oft vernommene These, es sei ewige kirchliche Wahrheit, dass Mann und Frau von Anfang an einander in der Schöpfungsordnung zugeordnet sind.
unser hoch geschätzter kirchenlehrer thomas von aquin benutzte – der damaligen zeit und seiner kulturellen herkunft entsprechend –kraftvolle, blumige ausdrücke. heute kann seine beschreibung des weiblichen geschlechts leicht als diskriminierend empfunden werden. doch dem ist nicht so. beispielsweise kann transmutationem ab extrinseco so interpretiert werden, dass thomas sich lediglich auf das Y-chromosom bezog. im wissen dass seine schüler den begriff nicht verstehen würden hat er eine umschreibung gewählt die im heutigen licht etwas unglücklich erscheinen mag. doch daraus eine diskriminierung, gar eine abwertung herzuleiten ist ein ungeheuerlicher fehlschluss.

 

auch „generatio feminae esset omnino a casu“ muss ihm rahmen unseres glaubensgerüstes interpretiert werden. hier redet thomas nicht etwa von zufall oder gar einer krankheit, sondern von einer herausforderung, einem abenteuer, das seinen höhepunkt in der gottgefälligen geschlechtervielfalt findet. nicht übersehen werden darf auch der schlechte einfluss den aristotele auf thomas hatte. christliche lehrer waren immer gezwungen, fremde, rückständige kulturen zu assimilieren. im rückblick und unter kenntnisnahme des zeitenwandels erscheint es als ein zugeständnis an den heidnischen patriarchismus. hier mögen taktische überlegungen eine rolle gespielt haben, die aber den wahren kern der aussagen des heiligen thomas nicht berühren.

 

in der tat - nach der studie und der ganzheitlichen würdigung des textes erscheint uns thomas in einem neuen licht. er war der erste frauenversteher, ja der erste feminist überhaupt. halleluja!

phyllis, vom südwind befeuchtet

bearbeitet von phyllis
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unser hoch geschätzter kirchenlehrer thomas von aquin benutzte ...

Ich ziehe gerade in Erwägung, Phyllis in Rom für den Titel "Päpstliche Rätin" vorzuschlagen.

 

ThomasB.

vom Westwind befeuchtet

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Phyllis´ charmant-witzige Boshaftigkeiten sind die Lichtblicke hier. :ninja:

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Gast
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