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Geld für Ehrenamtliche Tätigkeiten


Kirisiyana

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Liebe Leute,

 

mir ist eben etwas Seltsames passiert, das mich spontan verwirrt hat und gar nicht so glücklich machte, wie es wohl gemeint sein sollte: ich bekam einen Umschlag mit Geld in die Hand gedrückt. Leider ohne ein Wort wofür genau. Sicher, für mein Engagement. Ich mag aber gar nicht gerne auf einer irgendwie geschäftsmäßigen Ebene sein, da in meiner Gemeinde. So professionell wie möglich schon, aber ... ich bin auch ganz froh, dass ich frei bin auch mal nein sagen zu können oder mir mit etwas sehr viel Zeit lassen zu können ... und auch diese unwahrscheinliche Freiheit, etwas nur um der Sache willen zu tun, wie im Spiel, einem ernsthaften Spiel, vertieft und einfach so ... ach, ich bin verwirrt. Es war überraschend viel. Spontan dachte ich, das muss ein Irrtum sein. Ist euch auch schonmal sowas passiert? Was haltet Ihr davon?

 

fragt Kirisiyana

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Hängt davon ab, was jetzt mit "Ehrenamt" gemeint ist...

Ich wäre erstaunt, wenn man mir für's (regelmäßige) Mithelfen beim Obdachlosenfrühstück Geld in die Hand drückte, da erfordert mein Mitwirken keine besondere Qualifikation (außer der grundlegenden menschlichen...) - wenn ich hingegen einer Kirchengemeinde die Website auf Vordermann bringe, bin ich weniger überrascht, da ich dort Fachwissen einbringe, das sonst die Gemeinde auch nicht billig käme.

bearbeitet von gouvernante
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Hängt davon ab, was jetzt mit "Ehrenamt" gemeint ist...

Ich wäre erstaunt, wenn man mir für's (regelmäßige) Mithelfen beim Obdachlosenfrühstück Geld in die Hand drückte, da erfordert mein Mitwirken keine besondere Qualifikation (außer der grundlegenden menschlichen...) - wenn ich hingegen einer Kirchengemeinde die Website auf Vordermann bringe, bin ich weniger überrascht, da ich dort Fachwissen einbringe, das sonst die Gemeinde auch nicht billig käme.

Eine Bekannte von mir ist Organistin und bekommt für jeden Gottesdienst, den sie musikalisch begleitet, immer Geld in die Hand gedrückt. Aber normalerweise kenne ich es, dass man eher mit Schokolade/Wein, etc. entlohnt wird.

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Dass Orgelspielen bezahlt wird, ist aber, glaub ich, überall normal. Da gibts ja ein eigenes Kontigent finanzieller Mittel extra für die Kirchenmusik.

Als Jugendliche hab ich für meinen Küsterdienst (2-3 mal wöchentlich) auch eine - wie sich das nannte - "Aufwandsentschädigung für ehrenamtliche Aufgaben" bekommen. Auch wenn ich der Aufgabe echt gerne nachgekommen bin, als Jugendliche war das schon ganz nett :ninja:

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Ich habe so etwas auch in meiner Jugend erlebt, wo sich eine Person einfach dankbar zeigen wollte. Und wie Simone schon schrieb, als Jugendlicher war es nett, etwas zu bekommen. Allerdings gab es dass sehr selten. Prinzipiell finde ich ein wie auch immer geartetes Danke schön ok, so lange es nicht erwartet wird und im Gegenzug nichts vom Helfenden erwartet wird.

 

@Gouvernante: Wie begründest Du den Unterschied in den Tätigkeiten? Nur weil es "auf dem freien Markt" Geld kostet? Kostet nicht jede externe Leistung Geld?

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@Gouvernante: Wie begründest Du den Unterschied in den Tätigkeiten? Nur weil es "auf dem freien Markt" Geld kostet? Kostet nicht jede externe Leistung Geld?
Annäherung: eine Arbeit in einer Kirchengemeinde muß gemacht werden. Dies soll ehrenamtlich geschehen. Es findet sich kein Ehrenamtler. Frage: ist die Kirchengemeide in dieser Situation bereit, Geld dafür in die Hand zu nehmen, daß die Arbeit gemacht wird? Wenn ja, dann sollte auch ein Ehrenamtler, der eine solche Arbeit tut, angemessen entschädigt werden; fiele die zu tuende Arbeit ersatzlos in's Wasser, halte ich es für akzeptabel, daß Ehrenamtler (außer Sach- und Anfahrtskosten) keine Aufwandsentschädigung bekommen.

Am Beispiel "Obdachlosenfrühstück" konkretisiert: wenn sich keine Ehrenamtler finden und die Gemeinde gewillt ist, für diesen Dienst stattdessen jmd. anzustellen, dann sollten auch Ehrenamtler eine Aufwandsentschädigung erhalten; fällt das Obdachlosenfrühstück im Fall fehlender Ehrenamtler aber sowieso flach, kann von einer Aufwandsentschädigung abgesehen werden.

 

Allgemein: ein Arbeiter hat Anrecht auf seinen Lohn, das gilt auch für Kirchens.

Und wer die Aufwandsentschädigung nicht möchte, kann sie ja ablehnen (was dann aber nicht als Druckmittel benutzt werden darf, à la "XY wollte aber auch nichts dafür") oder spenden.

bearbeitet von gouvernante
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@Gouvernante: Wie begründest Du den Unterschied in den Tätigkeiten? Nur weil es "auf dem freien Markt" Geld kostet? Kostet nicht jede externe Leistung Geld?
Annäherung: eine Arbeit in einer Kirchengemeinde muß gemacht werden. Dies soll ehrenamtlich geschehen. Es findet sich kein Ehrenamtler. Frage: ist die Kirchengemeide in dieser Situation bereit, Geld dafür in die Hand zu nehmen, daß die Arbeit gemacht wird? Wenn ja, dann sollte auch ein Ehrenamtler, der eine solche Arbeit tut, angemessen entschädigt werden; fiele die zu tuende Arbeit ersatzlos in's Wasser, halte ich es für akzeptabel, daß Ehrenamtler (außer Sach- und Anfahrtskosten) keine Aufwandsentschädigung bekommen.

Am Beispiel "Obdachlosenfrühstück" konkretisiert: wenn sich keine Ehrenamtler finden und die Gemeinde gewillt ist, für diesen Dienst stattdessen jmd. anzustellen, dann sollten auch Ehrenamtler eine Aufwandsentschädigung erhalten; fällt das Obdachlosenfrühstück im Fall fehlender Ehrenamtler aber sowieso flach, kann von einer Aufwandsentschädigung abgesehen werden.

 

Allgemein: ein Arbeiter hat Anrecht auf seinen Lohn, das gilt auch für Kirchens.

Und wer die Aufwandsentschädigung nicht möchte, kann sie ja ablehnen (was dann aber nicht als Druckmittel benutzt werden darf, à la "XY wollte aber auch nichts dafür") oder spenden.

Deshalb halte ich das Spenden für die bessere Lösung.

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@Gouvernante: Wie begründest Du den Unterschied in den Tätigkeiten? Nur weil es "auf dem freien Markt" Geld kostet? Kostet nicht jede externe Leistung Geld?
Annäherung: eine Arbeit in einer Kirchengemeinde muß gemacht werden. Dies soll ehrenamtlich geschehen. Es findet sich kein Ehrenamtler. Frage: ist die Kirchengemeide in dieser Situation bereit, Geld dafür in die Hand zu nehmen, daß die Arbeit gemacht wird? Wenn ja, dann sollte auch ein Ehrenamtler, der eine solche Arbeit tut, angemessen entschädigt werden; fiele die zu tuende Arbeit ersatzlos in's Wasser, halte ich es für akzeptabel, daß Ehrenamtler (außer Sach- und Anfahrtskosten) keine Aufwandsentschädigung bekommen.

Am Beispiel "Obdachlosenfrühstück" konkretisiert: wenn sich keine Ehrenamtler finden und die Gemeinde gewillt ist, für diesen Dienst stattdessen jmd. anzustellen, dann sollten auch Ehrenamtler eine Aufwandsentschädigung erhalten; fällt das Obdachlosenfrühstück im Fall fehlender Ehrenamtler aber sowieso flach, kann von einer Aufwandsentschädigung abgesehen werden.

 

Allgemein: ein Arbeiter hat Anrecht auf seinen Lohn, das gilt auch für Kirchens.

Und wer die Aufwandsentschädigung nicht möchte, kann sie ja ablehnen (was dann aber nicht als Druckmittel benutzt werden darf, à la "XY wollte aber auch nichts dafür") oder spenden.

Deshalb halte ich das Spenden für die bessere Lösung.

Finde ich auch eine gute Methode: Wer das Geld eben nicht haben will, der soll's halt spenden. Sonst kommen doch wieder die alten Vorurteile ins Spiel, die Kirche würde ihre ehrenamtlichen Mitarbeiter ausquetschen und ihr Laienamt missbrauchen. In diesem Fall zeigt sich die Kirche mal großzügig - und es wird auch wieder gemeckert. Spenden ist doch ein guter Kompromiss. Jeder soll selbst entscheiden, ob er das Geld nehmen möchte oder nicht.

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Sonst kommen doch wieder die alten Vorurteile ins Spiel, die Kirche würde ihre ehrenamtlichen Mitarbeiter ausquetschen und ihr Laienamt missbrauchen. In diesem Fall zeigt sich die Kirche mal großzügig - und es wird auch wieder gemeckert. Spenden ist doch ein guter Kompromiss. Jeder soll selbst entscheiden, ob er das Geld nehmen möchte oder nicht.
*miraufdieZungebeiß*
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Sonst kommen doch wieder die alten Vorurteile ins Spiel, die Kirche würde ihre ehrenamtlichen Mitarbeiter ausquetschen und ihr Laienamt missbrauchen. In diesem Fall zeigt sich die Kirche mal großzügig - und es wird auch wieder gemeckert. Spenden ist doch ein guter Kompromiss. Jeder soll selbst entscheiden, ob er das Geld nehmen möchte oder nicht.

 

Hm, ich denke das es keine Vorurteile sind. Auch wenn man es nicht pauschalisieren kann, so nehme ich "in der Kirche" schon Tendenzen war, denen die sich eh schon engagieren noch mehr aufladen zu wollen.

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@Gouvernante: Wie begründest Du den Unterschied in den Tätigkeiten? Nur weil es "auf dem freien Markt" Geld kostet? Kostet nicht jede externe Leistung Geld?
Annäherung: eine Arbeit in einer Kirchengemeinde muß gemacht werden. Dies soll ehrenamtlich geschehen. Es findet sich kein Ehrenamtler. Frage: ist die Kirchengemeide in dieser Situation bereit, Geld dafür in die Hand zu nehmen, daß die Arbeit gemacht wird? Wenn ja, dann sollte auch ein Ehrenamtler, der eine solche Arbeit tut, angemessen entschädigt werden; fiele die zu tuende Arbeit ersatzlos in's Wasser, halte ich es für akzeptabel, daß Ehrenamtler (außer Sach- und Anfahrtskosten) keine Aufwandsentschädigung bekommen.

Am Beispiel "Obdachlosenfrühstück" konkretisiert: wenn sich keine Ehrenamtler finden und die Gemeinde gewillt ist, für diesen Dienst stattdessen jmd. anzustellen, dann sollten auch Ehrenamtler eine Aufwandsentschädigung erhalten; fällt das Obdachlosenfrühstück im Fall fehlender Ehrenamtler aber sowieso flach, kann von einer Aufwandsentschädigung abgesehen werden.

 

Allgemein: ein Arbeiter hat Anrecht auf seinen Lohn, das gilt auch für Kirchens.

Und wer die Aufwandsentschädigung nicht möchte, kann sie ja ablehnen (was dann aber nicht als Druckmittel benutzt werden darf, à la "XY wollte aber auch nichts dafür") oder spenden.

Danke! Interessanter Ansatz. Man vermeidet mit diesem Ansatz zumindest den Ersatz der Hauptamlter durch Ehrenamtler. Leider wird es wohl in den wenigsten Fällen so gehandhabt.

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Ich meine, bei Kirchens insgesamt ist die biblische Ermahnung "wer arbeitet hat ein Anrecht auf seinen Lohn" oft genug nicht realisiert (das gilt auch für Minimallöhne im caritativen Bereich etc).

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Ich meine, bei Kirchens insgesamt ist die biblische Ermahnung "wer arbeitet hat ein Anrecht auf seinen Lohn" oft genug nicht realisiert (das gilt auch für Minimallöhne im caritativen Bereich etc).

Das kann ich nur unterschreiben. Es wurde zumindest viel zu oft auf die ewige Belohnung im Himmel verwiesen (direkt oder indirekt) ohne zu berücksichtigen, dass man damit allein keine Familie ernähren kann.

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Dann hab ich jetzt auch gar keine Probleme mehr das Geld anzunehmen :ninja:

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In unseren von Seelsorgern, speziell von Pfarrern leergefegten Gemeinden ist es immer mehr an der Tagesordnung, das Laien Leitungsaufgaben übernehmen müssen, die eigentlich Aufgaben der Hauptamtlichen wären. In meiner Gemeinde zB wird die Erstkommunionsvorbereitung - nicht die Gruppen! - von Laien mitgetragen. Das müsste entgolten werden. Ich persönlich muss unterscheiden zwischen dem, was ich ehrenamtlich mache und was ich hauptamtlich mache. Das Hauptamtliche wird mir entgolten, da ich eine Ausbildung nachweisen kann, aber wenn ich Dienste verrichte, die nichts mit meiner Ausbildung zu tun haben, dann rechne ich die nicht ab.

 

Andererseits geschieht es immer wieder, dass Laien eben Aufgaben übernehmen müssen, die eigentlich Aufgaben der Hauptamtlichen wären. Dafür gibt es aber keine Möglichkeiten, diese abzurechnen, zumindestens nicht in meiner Diözese. Da geht es nicht nur um Kuchenverkauf beim Pfarrfest, sondern um handfeste organisatorische Aufgaben. Die Pfarrer gehen und kommen, die Laien bleiben. Und in meiner Gemeinde sind das nicht irgendwelche Jubelkatholiken. Biblisch gesprochen würde ich sie "Säulen" nennen: Sie tragen die Kirche auf ihren Schultern und bewahren die Identität der Ortsgemeinde.

 

Bezahlen kann man diesen Dienst eigentlich nicht, aber für Manche wäre es eine Erleichterung.

 

Ich könnte mich nicht so engagieren, wenn ich nicht wüsste, dass ein Teil meines Engagements dem Familienunterhalt dient. Und ich weiß von einigen, dass es ihnen genauso geht.

 

Wenn das Engagement an die Substanz geht, dann sollte die Kirche den Menschen das entlohnen, was ihren Familien ansonsten verloren geht. Und das sollte nicht nur Leuten möglich sein, die durch ihr Studium priveligiert sind wie ich.

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Franciscus non papa
Hauptamtliche sind doch oft auch Laien?!

 

 

dafür oft die qualifizierteren fachleute.

 

kommt drauf an, was man unter laie versteht.

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Hauptamtliche sind doch oft auch Laien?!

 

 

dafür oft die qualifizierteren fachleute.

 

kommt drauf an, was man unter laie versteht.

gut, in den GG bin ich einen anderen Gebrauch des Wortes gewohnt.

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Hauptamtliche sind doch oft auch Laien?!

 

 

dafür oft die qualifizierteren fachleute.

 

kommt drauf an, was man unter laie versteht.

gut, in den GG bin ich einen anderen Gebrauch des Wortes gewohnt.

Man muss immer beide Bedeutungen bedenken.

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Meine Verwendung des Begriffs "Laie" war nicht ganz eindeutig, was damit zu tun hat, dass zumindestens in meiner Gemeinde die Übergänge fließend sind zwischen Laien mit theologischer und religionspädagogischer Ausbildung und denen ohne. Aber Entgeld für handfeste seelsorgerliche Arbeit kann eben nur der Ausgebildete erhalten und das ist nicht fair (es gibt für bestimmte Dienste Aufwandsentschädigungen, das ist dann etwas anderes).

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