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Mischehen und Kindererziehung


Wiebke

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Nachdem ich gerade für einen anderen Thread mal den Codex von 1917 durchstöbert habe, stelle ich mit Erstaunen fest, dass diesem Gesetzbuch zufolge in einer Mischehe selbst kraft göttlichen Rechts die katholische Erziehung der Kinder gewährleistet sein muss (can. 1060 CIC 1917), weswegen auch das diesbezügliche sichere Versprechen beiden Partnern abverlangt wurde (can. 1061 § 1 Nr. 2 und 3 CIC 1917).

 

Nach dem Codex von 1983 ist diese Voraussetzung dahingehend abgeschwächt, dass "der katholische Partner [...] das aufrichtige Versprechen abzugeben [hat], nach Kräften alles zu tun, dass alle seine Kinder in der katholischen Kirche getauft und erzogen werden", und das (wie ich sehe von der Kongregation für die Bischöfe als Partikularnorm für Deutschland "rekognoszierte") Ehevorbereitungsprotokoll der DBK sagt sogar ausdrücklich: "Da aber die Erziehung der Kinder immer Sache beider Eltern ist und keiner der Partner zu einem Handeln gegen sein Gewissen veranlasst werden darf, besteht diese Verpflichtung [zur katholischen Erziehung der Kinder] darin, das in der konkreten Situation nach bestem Wissen und Gewissen Mögliche zu tun.

Der Katholik kann die Taufe und Erziehung seiner Kinder in einer nichtkatholischen Kirche nur dann zulassen, wenn trotz ernsten Bemühens eine katholische Erziehung nicht erreicht werden kann. [...]

Bei religionsverschiedenen Brautleuten: Wenn die Kinder nicht getauft und katholisch erzogen werden, beinhaltet das Versprechen, das der katholische Partner ablegt, u.a.

- dass er durch seine beispielhafte Lebensführung den Kindern den katholischen Glauben nahe bringt;

- dass er durch religiöse Fortbildung seinen Glauben vertieft, um mit seinem Ehepartner ein fruchtbares Glaubensgespräch führen und die Fragen der Kinder beantworten zu können."

 

M.a.W.: Der Katholik ist lediglich verpflichtet, sich redlich zu bemühen. Von einer wirklichen Verpflichtung zur katholischen Taufe und Erziehung ist keine Rede mehr. Im Gegenteil: Dem Nichtkatholiken wird ausdrücklich zugestanden, dass er das Recht hat, dies zu verhindern; er muss überhaupt nichts mehr versprechen.

 

Jetzt frage ich mich: Wie kommt man binnen weniger als siebzig Jahren von einer angeblichen Norm göttlichen Rechts zu einem solchen beinahe substanzlosen und unverbindlichen Appell?

 

Wo in der Bibel sollte die "göttliche" Norm eigentlich stehen und was genau sagt sie aus? Und daran anschließend: Wie hat man sie dann so interpretiert, dass das deutsche Ehevorbereitungsprotokoll noch im Rahmen des Akzeptablen erscheint?

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Franciscus non papa

ganz einfach: bisweilen ist die realität selbst für kirche ein unübersehbares faktum. und man kann und darf niemanden zu etwas verpflichten, was zu leisten er nicht imstande ist.

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ganz einfach: bisweilen ist die realität selbst für kirche ein unübersehbares faktum. und man kann und darf niemanden zu etwas verpflichten, was zu leisten er nicht imstande ist.

Will heißen, was er doch nicht machen würde.

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ganz einfach: bisweilen ist die realität selbst für kirche ein unübersehbares faktum. und man kann und darf niemanden zu etwas verpflichten, was zu leisten er nicht imstande ist.

Will heißen, was er doch nicht machen würde.

In Siebenbürgen, wo ich geboren wurde, lebten bis zur Mitte des 20. Jhd. (dann waren die meisten Deutschen weg) sieben Konfessionen auf einem Flickenteppich zusammen, und keine war so wirklich dominant. Mischehen waren seit Jahrhunderten gang und gäbe, denn wenn nur jeweils jeder Fünfte oder so den "richtigen" Glauben hat, bahnen sich Liebe und auch klienadelige Heiratspolitik sehr oft kirchenrechtlich suboptimale Wege. Das führte zu dem gentlemen's agreement, das von den Mitgliedern aller Kirchen weitgehend akzeptiert wurde, dass in Mischehen Mädchen nach der Mutter und Jungen nach dem Vater getauft wurden. Natürlich wetterten die Geistlichen aller Konfessionen heftig gegen diese Praxis, aber da es ein so praktischer Kompromiss war, konnten sie nicht dagegen ankommen. Niemand bekam alles, aber alle hatten 50% garantiert. Somit entstanden teilweise über Generationen bikonfessionelle Familien. Kam z.B. vor, wenn ein reformierter Handwerker sich in einem katholischen Dorf niederließ und dort heiratete. Seine Söhne und deren Söhne waren ebenfalls Reformierte, heirateten aber regelmäßig katholische Frauen aus dem Dorf, so dass in der Familie Frauen durchgängig katholisch und Männer reformiert waren. Mit dem Kommunismus ging diese Praxis dann besonders in den Städten zurück, weil immer weniger Kinder überhaupt getauft wurden, und außerdem wegen Auswanderung von Ungarn und Deutschen orthodoxe Rumänen einen immer größeren Bevölkerungsanteil hatten.

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Nachdem ich gerade für einen anderen Thread mal den Codex von 1917 durchstöbert habe, stelle ich mit Erstaunen fest, dass diesem Gesetzbuch zufolge in einer Mischehe selbst kraft göttlichen Rechts die katholische Erziehung der Kinder gewährleistet sein muss (can. 1060 CIC 1917), weswegen auch das diesbezügliche sichere Versprechen beiden Partnern abverlangt wurde (can. 1061 § 1 Nr. 2 und 3 CIC 1917).

 

Nach dem Codex von 1983 ist diese Voraussetzung dahingehend abgeschwächt, dass "der katholische Partner [...] das aufrichtige Versprechen abzugeben [hat], nach Kräften alles zu tun, dass alle seine Kinder in der katholischen Kirche getauft und erzogen werden", und das (wie ich sehe von der Kongregation für die Bischöfe als Partikularnorm für Deutschland "rekognoszierte") Ehevorbereitungsprotokoll der DBK sagt sogar ausdrücklich: "Da aber die Erziehung der Kinder immer Sache beider Eltern ist und keiner der Partner zu einem Handeln gegen sein Gewissen veranlasst werden darf, besteht diese Verpflichtung [zur katholischen Erziehung der Kinder] darin, das in der konkreten Situation nach bestem Wissen und Gewissen Mögliche zu tun.

Der Katholik kann die Taufe und Erziehung seiner Kinder in einer nichtkatholischen Kirche nur dann zulassen, wenn trotz ernsten Bemühens eine katholische Erziehung nicht erreicht werden kann. [...]

Bei religionsverschiedenen Brautleuten: Wenn die Kinder nicht getauft und katholisch erzogen werden, beinhaltet das Versprechen, das der katholische Partner ablegt, u.a.

- dass er durch seine beispielhafte Lebensführung den Kindern den katholischen Glauben nahe bringt;

- dass er durch religiöse Fortbildung seinen Glauben vertieft, um mit seinem Ehepartner ein fruchtbares Glaubensgespräch führen und die Fragen der Kinder beantworten zu können."

 

M.a.W.: Der Katholik ist lediglich verpflichtet, sich redlich zu bemühen. Von einer wirklichen Verpflichtung zur katholischen Taufe und Erziehung ist keine Rede mehr. Im Gegenteil: Dem Nichtkatholiken wird ausdrücklich zugestanden, dass er das Recht hat, dies zu verhindern; er muss überhaupt nichts mehr versprechen.

 

Jetzt frage ich mich: Wie kommt man binnen weniger als siebzig Jahren von einer angeblichen Norm göttlichen Rechts zu einem solchen beinahe substanzlosen und unverbindlichen Appell?

 

Wo in der Bibel sollte die "göttliche" Norm eigentlich stehen und was genau sagt sie aus? Und daran anschließend: Wie hat man sie dann so interpretiert, dass das deutsche Ehevorbereitungsprotokoll noch im Rahmen des Akzeptablen erscheint?

Tja, man ist immer wieder erstaunt, wenn man feststellt, dass die offizielle Lehre der römisch-katholischen Kirche vor dem 2. Vatikanum in sehr vielen Punkten genau so war, wie das heute die Sektenbeauftragten der Kirchen an irgendwelchen dubiosen Sekten kritisieren...

 

Werner

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Die Antwort ist entweder ganz einfach oder etwas komplizierter:

 

Die ganz einfache Antwort wäre die, dass man eben erkannt habe, dass das kein göttliches Recht ist, und das dann eben korrigiert würde. Die Folgen dieser These wären allerdings beträchtlich, weil sie dem ius divinum Gedanken den Boden unter den Füßen wegzöge.

 

Bleibt die kompliziertere Antwort - ausgehend von der Frage, was denn hier im c. 1060 CIC 1917 ius divinum ist. Die in den folgenden Canones genannten Dispensmöglichkeiten machen deutlich, dass es nicht das Verbot der Mischehe ist, sondern die Pflicht zur religiösen (=katholischen) Kindererziehung.

 

Diese findet sich noch immer im CIC 1983, verteilt auf verschiedene Normen: Im Lehrecht im c. 774 § 2, deutlicher noch im c. 793ff., im Sakramentenrecht im c. 867.

 

Im Mischehenrecht hingegen wurden die Bedingungen abgeschwächt, nicht zuletzt, weil man in der Tat eingesehen hat, dass man hier nichtkatholischen Partnern Pflichten aufzuerlegen suchte, obwohl diese nach c. 11 dem katholischen recht gar nicht unterstanden. Die Anerkenntnis, dass es christliche Kirchen und Gemeinschaften außerhalb der lateinischen wie der katholischen Kirche gebe, drückt sich hier aus. Die Erwartung an den katholischen Partner ist immer noch groß, sie geht aber nicht so weit, dass er seine Ehe dafür ruinieren müßte. Dieser Wandel wurde nicht zuletzt deshalb möglich, weil man sich dank der Vorarbeit von Congar vom Satz Extram ecclesiam nulla salus est. abgewendet hatte: im Denken des piobenediktinischen Codex spielte der Katholik, der sein Kind evangelisch taufen lies, mit dessen Heil, im Denken des Codex des II. Vaticanums aber besteht diese Sorge nicht mehr.

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Im Mischehenrecht hingegen wurden die Bedingungen abgeschwächt, nicht zuletzt, weil man in der Tat eingesehen hat, dass man hier nichtkatholischen Partnern Pflichten aufzuerlegen suchte, obwohl diese nach c. 11 dem katholischen recht gar nicht unterstanden.

Die Änderung der Haltung der RKK scheint mir sogar noch radikaler, denn nach can. 1071 § 2 CIC gilt dieser Respekt für die Gewissensentscheidung des Nichtkatholiken entsprechend sogar für den aus der RKK Ausgetretenen, obwohl theoretisch nach can. 11 CIC auch gegenüber dem Ausgetretenen die Geltung katholischen Rechts in Anspruch genommen wird.

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Liebe Wiebke, liebe Christen,

 

 

Was für ein Greuel, diese elende Zerstrittenheit und Verspaltung der Christen!

 

Keine Frage - JESUS hat nur e i n e Kirche gegründet: SEINE Kirche.

Und auf Petrus den Fels, und seine Nachfolger, die Päpste gebaut.

 

Wie kann es einen der Vernunft mächtigen Menschen geben der das nicht als wahr erkennt!

 

Schuld an der Zerstrittenheit sind allesamt die Kirchenfunktionäre - weil sie selbstherrlich, weder JESUS noch dem HEILIGEN GEIST gehorchen wollen.

 

JESUS bittet den VATER inständig um Einheit:

Johannes
17,20-23:

.20
Aber ICH bitte nicht nur für diese hier, sondern auch für alle, die durch ihr Wort an MICH glauben.

.21
Alle sollen eins sein
: Wie DU, VATER in MIR bist und ICH in DIR bin, sollen auch sie in UNS sein, damit die Welt glaubt, dass DU MICH gesandt hast.

.22
Und ICH habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die DU MIR gegeben hast;
denn sie sollen eins sein, wie WIR eins sind,

.23
ICH in ihnen und DU in MIR.
So sollen sie vollendet sein in der Einheit
, damit die Welt erkennt, dass DU MICH gesandt hast und die MEINEN ebenso geliebt hast wie MICH.

JESU Worte sind allen Christen eine Verpflichtung:

Jeder Christ muß prüfen ob er sich in der Kirche JESU CHRISTI befindet oder ob er Irrlehrern folgt.

Und gegebenenfalls zur Kirche JESU CHRISTI überwechseln.

Die Merkmale der Kirche JESU CHRISTI sind einfach zu überprüfen:

#
Gibt es ein Lehramt
das mit dem Beistand des HEILIGEN GEISTES den Willen GOTTES zu ergründen sucht und verbindlich verkündet?

Ein Lehramt in Form des Papstamtes kennt nur die katholische Kirche. In allen dem Papst nicht gehorchenden Gemeinden gilt dagegen der - irrige - Grundsatz Luthers:

"Jeder sein eigener Papst!"

#
Gibt es einen verbindlichen Codex
um die Irrlehrer die sich in die Kirche einschleichen wollen, hinauszuwerfen?

Nur die Katholische Kirche hat dazu einen Codex iuris Canonici - an den sie sich auch verbindlich hält.

# Kann
der HEILIGE GEIST
, der Leiter der Kirche CHRISTI
SEINE Diener auswählen?

Jeder kann behaupten er sei vom HEILIGEN GEIST auserwählt - ist er es wirklich?

 

Nur in der Katholischen Kirche hat der HEILIGE GEIST ein einigermaßen funktionierendes Auswahlverfahren einrichten können.

Der HEILIGE GEIST macht den Gehorsamsten den ER unter den Jüngern JESU finden kann, nach Jahrzehnten der Bewährung, zum Papst.

Durch den Papst wählt der HEILIGE GEIST die Bischöfe aus und durch die Bischöfe die Pfarrer.

Der Christ der es ernst meint wenn er betet...:

"DEIN Wille geschehe im Himmel wie auf Erden"

... wird zur Erkenntnis kommen:

Nur die Katholische Kirche bemüht sich mit aller Kraft die Kirche JESU CHRISTI zu sein.

... und wird katholisch sein wollen.

 

Protestanten die sich dieser Einsicht verschließen, ist zu sagen:

"Das müsst ihr mit eurem Beistand, dem HEILIGEN GEIST GOTTES ausmachen."

 

Gruß

josef

bearbeitet von josef
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Franciscus non papa

interessant, was josef als wesentliches wahrheitskriterium für eine kirche sieht.

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Nur in der Katholischen Kirche hat der HEILIGE GEIST ein einigermaßen funktionierendes Auswahlverfahren einrichten können.

Das spricht ja nicht unbedingt für den Heiligen Geist, wenn er noch nicht einmal in der RKK ein "gut" bis "ausgezeichnet" funktionierendes Auswahlsystem einrichten konnte.

Lieber Josef, das lässt mich an Deinen ganzen Theorien zum Heiligen Geist doch leicht zweifeln...

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Liebe Marvin,

 

 

 

Nur in der Katholischen Kirche hat der HEILIGE GEIST ein einigermaßen funktionierendes Auswahlverfahren einrichten können.

Das spricht ja nicht unbedingt für den Heiligen Geist, wenn er noch nicht einmal in der RKK ein "gut" bis "ausgezeichnet" funktionierendes Auswahlsystem einrichten konnte.

...das lässt mich an Deinen ganzen Theorien zum Heiligen Geist doch leicht zweifeln...

Übersieh' bitte nicht:

GOTT, unser VATER will den Menschen nicht zwingen
- ER achtet den freien Willen SEINES geliebten Kindes, des Menschen.

Daraus folgt:

Der HEILIGE GEIST ist auf den Gehorsam des Menschen angewiesen um wirken zu können
- auch und besonders auf den Gehorsam der Kirchenfunktionäre.

Wer den Menschen in seiner Verkommenheit kennt, der weiß:

Bessere Kirchenfunktionäre als die die wir haben, sind unter Menschen nicht zu finden.

 

Gruß

josef

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Was für ein Greuel, diese elende Zerstrittenheit und Verspaltung der Christen!

Ach, Josef, ist doch noch viieeeel schlimmer: Ein Katholik darf nach CIC 1983 sogar einen Atheisten ehelichen und akzeptieren, dass seine Kinder überhaupt nicht getauft werden, wenn sonst seine Ehe dabei drauf ginge.

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Was für ein Greuel, diese elende Zerstrittenheit und Verspaltung der Christen!

Ach, Josef, ist doch noch viieeeel schlimmer: Ein Katholik darf nach CIC 1983 sogar einen Atheisten ehelichen und akzeptieren, dass seine Kinder überhaupt nicht getauft werden, wenn sonst seine Ehe dabei drauf ginge.

Sag, Frau Kollegin, wenn Du den CIC durch bist - geht´s dann mit dem Talmud weiter oder kehrst Du reumütig zu den Digesten zurück?

Langsam mache ich mir Sorgen um Dich. :ninja:

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Was für ein Greuel, diese elende Zerstrittenheit und Verspaltung der Christen!

Ach, Josef, ist doch noch viieeeel schlimmer: Ein Katholik darf nach CIC 1983 sogar einen Atheisten ehelichen und akzeptieren, dass seine Kinder überhaupt nicht getauft werden, wenn sonst seine Ehe dabei drauf ginge.

Sag, Frau Kollegin, wenn Du den CIC durch bist - geht´s dann mit dem Talmud weiter oder kehrst Du reumütig zu den Digesten zurück?

Langsam mache ich mir Sorgen um Dich. :ninja:

Den CIC bin ich so schnell nicht durch, wobei meine Wahrnehmung dessen ohnehin eher selektiv ist. Und bevor ich mir den Talmud antue, gibt's noch die EKD, die kann nämlich auch herrlich juristisch sein, außerdem ist sie föderativ strukturiert, da sind die Quellen schier unermesslich. Mein juristischer Exotismusbedarf dürfte damit ausreichend gedeckt sein.

 

Aber danke der Nachfrage!

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Mein juristischer Exotismusbedarf dürfte damit ausreichend gedeckt sein.
Jetzt habe ich doch glatt "Exorzismusbedarf" gelesen und stelle mir das dazu passende Ladenschild vor: P.GA - Ihr Fachgeschäft für Exorzismusbedarf. :ninja:
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Mein juristischer Exotismusbedarf dürfte damit ausreichend gedeckt sein.
Jetzt habe ich doch glatt "Exorzismusbedarf" gelesen und stelle mir das dazu passende Ladenschild vor: P.GA - Ihr Fachgeschäft für Exorzismusbedarf. :ninja:

Den sollten WIR gründen. Vielleicht kann man damit Geld verdienen. Exorzisten könnten wir gleich mitvermitteln. Oder als PAckage. Auch im Abo.

 

Nicht gerade in der rkK, die würde uns was husten, aber für Befreiungsdienste aller Art und alle diejenigen, die dem Rituale Romanum nachtrauern, dass durch modernistischen Schwachsinn ersetzt wurde.

 

btw: Wo steckt eigentlich tribald - das ist doch was für seine Euro-Zeichen in den Augen.... ;)

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Nachdem ich gerade für einen anderen Thread mal den Codex von 1917 durchstöbert habe, stelle ich mit Erstaunen fest, dass diesem Gesetzbuch zufolge in einer Mischehe selbst kraft göttlichen Rechts die katholische Erziehung der Kinder gewährleistet sein muss (can. 1060 CIC 1917), weswegen auch das diesbezügliche sichere Versprechen beiden Partnern abverlangt wurde (can. 1061 § 1 Nr. 2 und 3 CIC 1917).

 

Nach dem Codex von 1983 ist diese Voraussetzung dahingehend abgeschwächt, dass "der katholische Partner [...] das aufrichtige Versprechen abzugeben [hat], nach Kräften alles zu tun, dass alle seine Kinder in der katholischen Kirche getauft und erzogen werden", und das (wie ich sehe von der Kongregation für die Bischöfe als Partikularnorm für Deutschland "rekognoszierte") Ehevorbereitungsprotokoll der DBK sagt sogar ausdrücklich: "Da aber die Erziehung der Kinder immer Sache beider Eltern ist und keiner der Partner zu einem Handeln gegen sein Gewissen veranlasst werden darf, besteht diese Verpflichtung [zur katholischen Erziehung der Kinder] darin, das in der konkreten Situation nach bestem Wissen und Gewissen Mögliche zu tun.

Der Katholik kann die Taufe und Erziehung seiner Kinder in einer nichtkatholischen Kirche nur dann zulassen, wenn trotz ernsten Bemühens eine katholische Erziehung nicht erreicht werden kann. [...]

Bei religionsverschiedenen Brautleuten: Wenn die Kinder nicht getauft und katholisch erzogen werden, beinhaltet das Versprechen, das der katholische Partner ablegt, u.a.

- dass er durch seine beispielhafte Lebensführung den Kindern den katholischen Glauben nahe bringt;

- dass er durch religiöse Fortbildung seinen Glauben vertieft, um mit seinem Ehepartner ein fruchtbares Glaubensgespräch führen und die Fragen der Kinder beantworten zu können."

 

M.a.W.: Der Katholik ist lediglich verpflichtet, sich redlich zu bemühen. Von einer wirklichen Verpflichtung zur katholischen Taufe und Erziehung ist keine Rede mehr. Im Gegenteil: Dem Nichtkatholiken wird ausdrücklich zugestanden, dass er das Recht hat, dies zu verhindern; er muss überhaupt nichts mehr versprechen.

 

Jetzt frage ich mich: Wie kommt man binnen weniger als siebzig Jahren von einer angeblichen Norm göttlichen Rechts zu einem solchen beinahe substanzlosen und unverbindlichen Appell?

 

Wo in der Bibel sollte die "göttliche" Norm eigentlich stehen und was genau sagt sie aus? Und daran anschließend: Wie hat man sie dann so interpretiert, dass das deutsche Ehevorbereitungsprotokoll noch im Rahmen des Akzeptablen erscheint?

 

Das ist schon richtig so. Erst in jüngster Zeit ist man darauf gekommen, die Ehe mit Liebe in Verbindung zu bringen. Liebe kann man aber nicht "machen", sie wird einem gegeben. Wirkliche Liebe wird nicht vom Bösen gegeben, sondern vom Guten, also von Gott. Das Gewissen ist die oberste Instanz für uns in moralischen Dingen, ergo muß man sich daran halten. Hier steht dann das eine göttliche Gesetz gegen das andere und so ist dann auch die Anweisung. Ist etwas kurz, aber ich hoffe, trotzdem verständlich.

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Nachdem ich gerade für einen anderen Thread mal den Codex von 1917 durchstöbert habe, stelle ich mit Erstaunen fest, dass diesem Gesetzbuch zufolge in einer Mischehe selbst kraft göttlichen Rechts die katholische Erziehung der Kinder gewährleistet sein muss (can. 1060 CIC 1917), weswegen auch das diesbezügliche sichere Versprechen beiden Partnern abverlangt wurde (can. 1061 § 1 Nr. 2 und 3 CIC 1917).

 

Nach dem Codex von 1983 ist diese Voraussetzung dahingehend abgeschwächt, dass "der katholische Partner [...] das aufrichtige Versprechen abzugeben [hat], nach Kräften alles zu tun, dass alle seine Kinder in der katholischen Kirche getauft und erzogen werden", und das (wie ich sehe von der Kongregation für die Bischöfe als Partikularnorm für Deutschland "rekognoszierte") Ehevorbereitungsprotokoll der DBK sagt sogar ausdrücklich: "Da aber die Erziehung der Kinder immer Sache beider Eltern ist und keiner der Partner zu einem Handeln gegen sein Gewissen veranlasst werden darf, besteht diese Verpflichtung [zur katholischen Erziehung der Kinder] darin, das in der konkreten Situation nach bestem Wissen und Gewissen Mögliche zu tun.

Der Katholik kann die Taufe und Erziehung seiner Kinder in einer nichtkatholischen Kirche nur dann zulassen, wenn trotz ernsten Bemühens eine katholische Erziehung nicht erreicht werden kann. [...]

Bei religionsverschiedenen Brautleuten: Wenn die Kinder nicht getauft und katholisch erzogen werden, beinhaltet das Versprechen, das der katholische Partner ablegt, u.a.

- dass er durch seine beispielhafte Lebensführung den Kindern den katholischen Glauben nahe bringt;

- dass er durch religiöse Fortbildung seinen Glauben vertieft, um mit seinem Ehepartner ein fruchtbares Glaubensgespräch führen und die Fragen der Kinder beantworten zu können."

 

M.a.W.: Der Katholik ist lediglich verpflichtet, sich redlich zu bemühen. Von einer wirklichen Verpflichtung zur katholischen Taufe und Erziehung ist keine Rede mehr. Im Gegenteil: Dem Nichtkatholiken wird ausdrücklich zugestanden, dass er das Recht hat, dies zu verhindern; er muss überhaupt nichts mehr versprechen.

 

Jetzt frage ich mich: Wie kommt man binnen weniger als siebzig Jahren von einer angeblichen Norm göttlichen Rechts zu einem solchen beinahe substanzlosen und unverbindlichen Appell?

 

Wo in der Bibel sollte die "göttliche" Norm eigentlich stehen und was genau sagt sie aus? Und daran anschließend: Wie hat man sie dann so interpretiert, dass das deutsche Ehevorbereitungsprotokoll noch im Rahmen des Akzeptablen erscheint?

 

Das ist schon richtig so. Erst in jüngster Zeit ist man darauf gekommen, die Ehe mit Liebe in Verbindung zu bringen. Liebe kann man aber nicht "machen", sie wird einem gegeben. Wirkliche Liebe wird nicht vom Bösen gegeben, sondern vom Guten, also von Gott. Das Gewissen ist die oberste Instanz für uns in moralischen Dingen, ergo muß man sich daran halten. Hier steht dann das eine göttliche Gesetz gegen das andere und so ist dann auch die Anweisung. Ist etwas kurz, aber ich hoffe, trotzdem verständlich.

Guter Punkt, Inigo! Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es bisweilen ganz schön knifflig sein kann, den katholischen Glauben in meiner Ehe zu erläutern und meiner Gattin zu vermitteln, worum es in unserer Kirche geht. Mein Schatz gehört einer freien Pfingstgemeinde an und hat, bevor wir uns kannten, noch nie an einer Heiligen Messe teilgenommen, weder an Weihnachten, Ostern oder an anderen Feiertagen. Ihre Eltern, ebenfalls Pfingstler, haben sie in ihrer Gemeinde sozialisiert, was bedeutet, dass meine Frau hauptsächlich mit Charismatikern befreundet ist. Für mich ist es daher – eben weil sie sich kaum mit Konfessionen beschäftigt hat – überaus schwierig, ihr zu beschreiben, was mich am Katholizismus so sehr fasziniert. Vielleicht ist DAS gerade der große Schwachpunkt an uns Katholiken: Hand aufs Herz – viele schaffen es einfach nicht, den Funken weiterzutragen, anderen glaubhaft und authentisch Zeugnis abzulegen, warum Heilige großen Vorbildcharakter haben können, warum die Hl. Kommunion die schönste Viertelstunde im Leben ist und was der Pfarrer in seiner seltsamen Klamotte da vorn am Altar überhaupt abzieht. Denn die meisten wissen das ja selbst nicht, wenn wir ehrlich sind. Der Glaube ist ja, wie ich immer wieder sehe, für einen Großteil der Katholiken eine reine Herzensangelegenheit, an die man niemand anderen ranlässt – da mache ich selbst (leider) kaum eine Ausnahme. Möglicherweise ist es gerade für unsere Kirche die größte Herausforderung, daran etwas zu ändern. Wenn man seine Nachbarn nie auf Gott anspricht und sie nicht zu Gottesdiensten einlädt, geht bei denen wohl irgendwann auch der letzte Strohhalm verloren, der sie noch mit der Kirche verbindet, in der sie getauft wurden.

 

Zurück zum Thema: Ich versuche in erster Linie, in meiner Ehe ein „guter Katholik“ zu sein – immer mit dem Bestreben, mehr über die Hintergründe der Liturgie und die Dogmen meiner Kirche zu erfahren. Kinder habe ich zwar noch nicht, aber meine Frau und ich haben uns vorgenommen, dem Kind im gereifteren Alter selbst die Wahl zu lassen, welcher Kirche es angehören will. Das halte ich für die beste Entscheidung, mit der wir beide gut leben können.

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... Für mich ist es daher – eben weil sie sich kaum mit Konfessionen beschäftigt hat – überaus schwierig, ihr zu beschreiben, was mich am Katholizismus so sehr fasziniert. Vielleicht ist DAS gerade der große Schwachpunkt an uns Katholiken: Hand aufs Herz – viele schaffen es einfach nicht, den Funken weiterzutragen, anderen glaubhaft und authentisch Zeugnis abzulegen, warum Heilige großen Vorbildcharakter haben können, warum die Hl. Kommunion die schönste Viertelstunde im Leben ist und was der Pfarrer in seiner seltsamen Klamotte da vorn am Altar überhaupt abzieht. Denn die meisten wissen das ja selbst nicht, wenn wir ehrlich sind. Der Glaube ist ja, wie ich immer wieder sehe, für einen Großteil der Katholiken eine reine Herzensangelegenheit, an die man niemand anderen ranlässt – da mache ich selbst (leider) kaum eine Ausnahme.

Das merke ich (ev.) auch bei meinem Freund (rk). Ihm ist der Katholizismus wichtig, die evangelischen Gottesdienste sind im zu "nüchtern" - aber wenn ich ihn was zu den Sitten und Bräuchen frage, kommt meistens nur ein Schulterzucken oder ein "keine Ahnung, ist halt so". Wieso Grablichter? - Weiß nicht. Welche Funktion haben Ministranten - außer dass die "Bühne" voll ist? - Ist halt schön. Wieso wird Weihrauch verwendet? - Ist halt feierlicher. Bei welchen Gelegenheiten wird Weihrauch verwendet - keine Ahnung. Wieso begleiten zwei Ministranten mit Kerzen das Evangeliar? - Das unterstreicht die Wichtigkeit. Warum ist die Kommunion i.d.R. nur in einer Gestalt? - Alles andere wäre zu umständlich.

 

Ist bei den Katholiken in meinem Bekanntenkreis i.d.R. auch nicht anders, auch bei ehemaligen Oberministranten.

Wie soll man da als Außenstehende verstehen, was am Katholizismus so faszinierend ist?? Wie soll da der Funke überspringen?? Im Gegenteil, es entsteht eher der Eindruck, dass es einfach nur viel "Brimborium" ist, das keiner versteht, aber jeder schön und feierlich findet.

Für mich ist die Kommunion, verglichen mit dem Abendmahl in evangelischen Gottesdiensten, eine Massenabfertigung, ein Schlangestehen um die Oblate in Empfang zu nehmen - schwierig zu verstehen, warum dass die schönste Viertelstunde im Leben sein soll. Beim ev. Abendmahl geht die Gemeinde gemeinsam vor, stellt sich im Kreis auf, feiert das Abendmahl erstens zusammen, und zweitens in beiderlei Gestalt...

bearbeitet von bluemarvin
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... Für mich ist es daher – eben weil sie sich kaum mit Konfessionen beschäftigt hat – überaus schwierig, ihr zu beschreiben, was mich am Katholizismus so sehr fasziniert. Vielleicht ist DAS gerade der große Schwachpunkt an uns Katholiken: Hand aufs Herz – viele schaffen es einfach nicht, den Funken weiterzutragen, anderen glaubhaft und authentisch Zeugnis abzulegen, warum Heilige großen Vorbildcharakter haben können, warum die Hl. Kommunion die schönste Viertelstunde im Leben ist und was der Pfarrer in seiner seltsamen Klamotte da vorn am Altar überhaupt abzieht. Denn die meisten wissen das ja selbst nicht, wenn wir ehrlich sind. Der Glaube ist ja, wie ich immer wieder sehe, für einen Großteil der Katholiken eine reine Herzensangelegenheit, an die man niemand anderen ranlässt – da mache ich selbst (leider) kaum eine Ausnahme.

Das merke ich (ev.) auch bei meinem Freund (rk). Ihm ist der Katholizismus wichtig, die evangelischen Gottesdienste sind im zu "nüchtern" - aber wenn ich ihn was zu den Sitten und Bräuchen frage, kommt meistens nur ein Schulterzucken oder ein "keine Ahnung, ist halt so". Wieso Grablichter? - Weiß nicht. Welche Funktion haben Ministranten - außer dass die "Bühne" voll ist? - Ist halt schön. Wieso wird Weihrauch verwendet? - Ist halt feierlicher. Bei welchen Gelegenheiten wird Weihrauch verwendet - keine Ahnung. Wieso begleiten zwei Ministranten mit Kerzen das Evangeliar? - Das unterstreicht die Wichtigkeit. Warum ist die Kommunion i.d.R. nur in einer Gestalt? - Alles andere wäre zu umständlich.

 

Ist bei den Katholiken in meinem Bekanntenkreis i.d.R. auch nicht anders, auch bei ehemaligen Oberministranten.

Wie soll man da als Außenstehende verstehen, was am Katholizismus so faszinierend ist?? Wie soll da der Funke überspringen??

Für mich ist die Kommunion, verglichen mit dem Abendmahl in evangelischen Gottesdiensten, eine Massenabfertigung, ein Schlangestehen um die Oblate in Empfang zu nehmen - schwierig zu verstehen, warum dass die schönste Viertelstunde im Leben sein soll. Beim ev. Abendmahl geht die Gemeinde gemeinsam vor, stellt sich im Kreis auf, feiert das Abendmahl erstens zusammen, und zweitens in beiderlei Gestalt...

Feiern würde ich es nicht nennen, wenn man vorn um den Altar steht und sich unterhält, bis man dran ist. Da lieber in Ruhe "Schlange stehen". Aber vielleicht habe ich auch Pech gehabt mit dem ev. Gottesdienst. Beifall nach allen Äußerungen (also jedes einzelne Lied des Chores, Predigt u.ä.) außer nach der "Abkündigung" (das heißt doch so?) ist auch nicht mein Stil.

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Feiern würde ich es nicht nennen, wenn man vorn um den Altar steht und sich unterhält, bis man dran ist. Da lieber in Ruhe "Schlange stehen". Aber vielleicht habe ich auch Pech gehabt mit dem ev. Gottesdienst. Beifall nach allen Äußerungen (also jedes einzelne Lied des Chores, Predigt u.ä.) außer nach der "Abkündigung" (das heißt doch so?) ist auch nicht mein Stil.

Beifall in der Kirche kenne ich im ev. Gottesdienst eigentlich nicht - eine Ausnahme war neulich, als der Organist nach längerer Krankheit das erste Mal wieder gespielt hat...

Unterhaltungen beim Abendmahl habe ich auch noch nicht erlebt (und ich war schon in einigen) - vielleicht hast Du mit dem Gottesdienst wirklich einfach Pech gehabt.

Es gibt Ankündigungen und Abkündigungen, kurz "An- und Abkündigungen" - auch ein Punkt, den am ev. Gottesdienst mag: Man bekommt mehr von der Gemeinde mit, fühlt sich mehr Teil von ihr.

bearbeitet von bluemarvin
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Lieber Mairauch,

 

 

 

...

Vielleicht ist d a s gerade der große Schwachpunkt an uns Katholiken:

Hand aufs Herz – viele schaffen es einfach nicht, den Funken weiterzutragen, anderen glaubhaft und authentisch Zeugnis abzulegen, warum Heilige großen Vorbildcharakter haben können, warum die Hl. Kommunion die schönste Viertelstunde im Leben ist und was der Pfarrer in seiner seltsamen Klamotte da vorn am Altar überhaupt abzieht.

 

Denn die meisten wissen das ja selbst nicht, wenn wir ehrlich sind.

Der Glaube ist ja, wie ich immer wieder sehe, für einen Großteil der Katholiken eine reine Herzensangelegenheit, an die man niemand anderen ranlässt – da mache ich selbst (leider) kaum eine Ausnahme.

 

Möglicherweise ist es gerade für unsere Kirche die größte Herausforderung, daran etwas zu ändern.

Wenn man seine Nachbarn nie auf Gott anspricht und sie nicht zu Gottesdiensten einlädt, geht bei denen wohl irgendwann auch der letzte Strohhalm verloren, der sie noch mit der Kirche verbindet, in der sie getauft wurden.

So ist es. Du bringst es auf den Punkt.

 

Schuld an der Fehlentwicklung ist die Herrschaft des Naiven Rationalismus bis in die Mitte des 20.Jahrhunderts mit der - irrigen - Vorstellung, Glaube an die Lehre JESU CHRISTI sei unvernünftig.

Zur Abwehr, haben die Christen ihren Glauben - irrtümlich - zur reinen Gefühlssache erklärt.

 

Damit hat der Kritische Rationalismus radikal aufgeräumt indem er die Denkfehler des Naiven Rationalismus entlarvt und widerlegt:

Der Glaube an JESU Lehren ist vernünftig - der Unglaube unvernünftig.

Der HEILIGE GEIST ist zZ. dabei den Christen nachzuweisen wie sehr der Glaube an JESUS CHRISTUS der Vernunft entspricht.

 

 

 

Gruß

josef

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@ mairauch: Es gäbe auf die Fragen schon Antworten, aber ob die Faszination erklären können? Wohl kaum.

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[..]M.a.W.: Der Katholik ist lediglich verpflichtet, sich redlich zu bemühen. Von einer wirklichen Verpflichtung zur katholischen Taufe und Erziehung ist keine Rede mehr. Im Gegenteil: Dem Nichtkatholiken wird ausdrücklich zugestanden, dass er das Recht hat, dies zu verhindern; er muss überhaupt nichts mehr versprechen.

 

Jetzt frage ich mich: Wie kommt man binnen weniger als siebzig Jahren von einer angeblichen Norm göttlichen Rechts zu einem solchen beinahe substanzlosen und unverbindlichen Appell?

Jetzt frage ich mich, wie passt das zu Canon: 868 §1 Nr.1

"die Eltern oder wenigstens ein Elternteil bzw. wer rechtmäßig ihre Stelle einnimmt, müssen zustimmen;"

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[..]M.a.W.: Der Katholik ist lediglich verpflichtet, sich redlich zu bemühen. Von einer wirklichen Verpflichtung zur katholischen Taufe und Erziehung ist keine Rede mehr. Im Gegenteil: Dem Nichtkatholiken wird ausdrücklich zugestanden, dass er das Recht hat, dies zu verhindern; er muss überhaupt nichts mehr versprechen.

 

Jetzt frage ich mich: Wie kommt man binnen weniger als siebzig Jahren von einer angeblichen Norm göttlichen Rechts zu einem solchen beinahe substanzlosen und unverbindlichen Appell?

Jetzt frage ich mich, wie passt das zu Canon: 868 §1 Nr.1

"die Eltern oder wenigstens ein Elternteil bzw. wer rechtmäßig ihre Stelle einnimmt, müssen zustimmen;"

Ganz gut, würde ich sagen:

 

1) Unabhängig von Mischehen sind katholische Eltern verpflichtet, um die Taufe ihrer Kinder zu bitten (can. 867 § 1 CIC) - und Bitten schließt Zustimmung ja wohl ein. Tun sie es aber nicht, sind sie halt phöse phöse phöse, aber der Taufspender darf sich nicht darüber hinwegsetzen (can. 868 § 1 Nr. 1 CIC).

 

2) Angewandt auf Mischehen: Selbst wenn wirklich der katholische Elternteil alleine die Taufe genehmigen könnte (eine Möglichkeit, die can. 868 CIC zwar eröffnet, die weltliche Gesetze aber verhindern mögen und in Deutschland auch verhindern), bliebe es seine Entscheidung, insbesondere auch die Entscheidung, ob er seine Ehe dafür aufs Spiel setzt. Ob er phöse phöse phöse ist, hängt davon ab, wie redlich er sich bemüht hat. Das ist ein Normenkonflikt, denn der Katholik hat sowohl die Pflicht, seine Kinder katholisch taufen zu lassen, als auch seine Ehe zu schützen. Wenn beides nicht zu haben ist, darf er dann eben die eine Verpflichtung der anderen opfern.

 

Die canones 865 und 868 CIC richten sich an den Taufspender; sie sagen ihm, in welchen Fällen er schon aus Sicht der Kirche nicht taufen darf. Daneben kann noch das weltliche Recht ihm in bestimmten Fällen verbieten, eine Taufe zu spenden (insbesondere im Hinblick auf einen Sorgerechtskonflikt). An die Eltern wendet sich das gar nicht.

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