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Mk 3,11


Martin

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11 Wenn die von unreinen Geistern Besessenen ihn sahen, fielen sie vor ihm nieder und schrien: Du bist der Sohn Gottes!

 

 

 

Warum erkennen ihn gerade diejenigen, die von unreinen Geistern besessen sind?

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11 Wenn die von unreinen Geistern Besessenen ihn sahen, fielen sie vor ihm nieder und schrien: Du bist der Sohn Gottes!

 

 

 

Warum erkennen ihn gerade diejenigen, die von unreinen Geistern besessen sind?

 

Vielleicht sollte man diese Aussage nicht zu wörtlich nehmen. Es geht in Mk 3 um die Heilung Kranker durch Jesus, ob dieses Kranken alle von unreinen (bösen) Geistern besessen waren, oder ob Luther hier frei übersetzt kann ich nicht beurteilen.

In Mk 3,10 heisst es:"Denn er heilte viele, sodass alle, die ein Leiden hatten, sich an ihn herandrängten, um ihn zu berühren."

Hier wird nur von "Leiden" gesprochen und nicht von "Besessenheit"

 

Mk 3,11

"Wenn die von unreinen Geistern Besessenen ihn sahen, fielen sie vor ihm nieder und schrien: Du bist der Sohn Gottes!"Warum sollten ausgerchnet, vom unreinen (bösen) Geist Besessene die Göttlichkeit Jesus erkennen?

 

Mk 3,12

"Er aber verbot ihnen streng, bekannt zu machen, wer er sei."

Und warum verbot er ihnen, anderen zu erzählen wer er sei?

 

Das Ganze ist für mich als einfach denkender Laie sehr widersprüchlich. Wo sind die Theologen in diesem Forum die Licht in die Sache bringen können? :ninja:

bearbeitet von Katharer
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Wichtig ist, dass das NT hier nicht davon ausgeht, dass die Menschen, die von unreinen Geistern / Dämonen besessen sind Jesus erkennen, sondern im antiken Denken sind es diese unreinen Geister und Dämonen selbst, die wissen, mit wem sie es hier zu tun haben.

 

Der antike Mensch kannte ein Krankheitsbild wie z.B. Epilepsie nicht, sondern für ihn war die Ursache solcher Krankheiten die Besessenheit. Allgemein bezeichnete man diese Schadensgeister als Dämonen, im hellenistischen Judentum wurden sie auch als "unreine Geister" bezeichnet. Diese unreinen Geister lassen sich als etwas Widergöttliches charaktersieren und erkennen deshalb in Jesus als Sohn Gottes eine besondere Gefahr für sich. Ihr kennt bestimmt das Märchen "Rumpelstilzchen" - dadurch, dass die Tochter des Müllers(?) den Namen des Gnoms herausbekommt, hat sie Macht über ihn. Jemandes Namen kennen, heißt Macht über ihn zu haben, und das ist ein Gedanke, der schon in der Antike vorhanden war.

 

Die unreinen Geister kennen den Namen Jesu, sie wissen, mit wem sie es zu tun haben, und wollen Jesus mit diesem Wissen entmachten. Und hier kommt man zum Knackpunkt dessen, warum die Evangelisten dies so schildern: Obwohl die Dämonen Jesu Namen ("Sohn Gottes") kennen, sind sie ihm gegenüber eben machtlos. Jesus steht im krassen Gegensatz zum unreinen Geist und ist der mit der Vollmacht Gottes ausgestattete: einige Worte von ihm genügen, dass die Dämonen keine Chance mehr haben, und so ist Jesus nicht nur Verkünder der frohen Botschaft, sondern in ihm und seinem Handeln bricht das Reich Gottes an.

Die Evangelisten wollen damit also nichts anderes sagen, als dass Jesus der Messias ist, denn im jüdischen Denken bestand immer ein Zusammenhang zwischen dem Anbruch der Gottesherrschaft und der Dämonenaustreibung: "Wenn ich aber die Dämonen durch den Finger Gottes austreibe, dann ist doch das Reich Gottes schon zu euch gekommen." (Lk 11,20)

 

So wird durch diese Perikopen zum einen gezeigt, dass Jesus seine Konkurrenten (Schriftgelehrte) weit überragt und dass zum anderen die Macht Gottes größer ist als die Macht der Gegenmächte. Somit dienen die Exorzismen lediglich dem christologischem Interesse.

Den Menschen ist dieses Wissen über Jesus als Sohn Gottes zu diesem Zeitpunkt jedoch noch verhüllt - es wird sich erst mit Jesu Tod und Auferstehung offenbaren. Insofern erfolgt meist an die Dämonen der Befehl zu schweigen über ihr Wissen - im exegetischen Jargon als "Schweigebefehl" bekannt. Das ist letztlich der gleiche Grund, warum auch Petrus, als er Jesus auf die Frage "Für wen haltet ihr mich?" zur Antwort gibt "Du bist der Sohn Gottes" den Befehl bekommt, das für sich zu behalten.

 

Ich hoffe, das hilft euch ein wenig weiter :ninja:

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Mk 3,12

"Er aber verbot ihnen streng, bekannt zu machen, wer er sei."

Und warum verbot er ihnen, anderen zu erzählen wer er sei?

Hierzu kann ich anmerken, dass dies- so ich mich recht erinnere - typisch für das Mk Evangelium ist. Mk will das Leben Jesu "vom Kreuz aus" verstanden wissen. Da die Botschaft bzw. die Taten Jesu ohne das Kreuz, ohne Tod (und Auferstehung) nicht richtig verstehbar sind, verbietet Jesus bei Mk seinen Jüngeren - vor seinem Tod - darüber zu reden.

bearbeitet von mbo
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11 Wenn die von unreinen Geistern Besessenen ihn sahen, fielen sie vor ihm nieder und schrien: Du bist der Sohn Gottes!

 

 

 

Warum erkennen ihn gerade diejenigen, die von unreinen Geistern besessen sind?

 

Weil die es am Nötigsten haben. Der Verstand /die Psyche etc. erkennt, dass hier Heilung möglich ist.

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11 Wenn die von unreinen Geistern Besessenen ihn sahen, fielen sie vor ihm nieder und schrien: Du bist der Sohn Gottes!

 

Warum erkennen ihn gerade diejenigen, die von unreinen Geistern besessen sind?

Satan und die Dämonen kämpfen gegen Gott, Gottes Reich. Sie kennen ihren Feind, auch wenn sie ihn nicht er-kennen oder ihm folgen. Ihre Aussage ist eine der Distanzierung.

 

Einige interessante Gedanken fand ich dazu hier.

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Lieber Katharer,

 

 

 

...

Warum erkennen ihn gerade diejenigen, die von unreinen Geistern besessen sind?

Markus 3,11

Wenn die von unreinen Geistern Besessenen IHN sahen, fielen sie vor IHM nieder und schrien: Du bist der SOHN GOTTES!

Warum sollten ausgerechnet, vom unreinen (bösen) Geist Besessene die Göttlichkeit Jesus erkennen?

Markus 3,12

"ER aber verbot ihnen streng, bekannt zu machen, wer ER sei."

Und warum verbot er ihnen, anderen zu erzählen wer er sei?

1. Nicht die Besessenen erkennen JESUS, die unreinen Geister, die JESUS durchaus kennen, wollen durch das Geschrei der Besessenen JESUS drohen weil die Bezeichnung " sohn gottes" den Tempelpriestern eine todeswürdige Blasphemie ist - nur der wirkliche SOHN GOTTES darf SICH so nennen.

Matthäus 26, 62-65:

.
Da stand der Hohepriester auf und fragte JESUS: Willst du nichts sagen zu dem, was diese Leute gegen DICH vorbringen?

.
JESUS aber schwieg. Darauf sagte der Hohepriester zu IHM: Ich beschwöre DICH bei dem lebendigen GOTT, sag uns:
Bist DU der Messias, der SOHN GOTTES?

 

.
JESUS antwortete:
Du hast es gesagt.
Doch ICH erkläre euch: Von nun an werdet ihr den MENSCHENSOHN zur Rechten der MACHT sitzen und auf den Wolken des Himmels kommen sehen.

.
Da zerriss der Hohepriester sein Gewand und rief:
ER hat gott gelästert!
Wozu brauchen wir noch Zeugen? Jetzt habt ihr die gotteslästerung selbst gehört.

.
Was ist eure Meinung? Sie antworteten:
ER ist schuldig und muss sterben.

2. JESUS verbot den unreinen Geistern durch die Besessen zu verbreiten: " ER ist GOTTES SOHN" weil die Zeit JESU ist noch nicht erfüllt ist - ER hat noch Vieles zu verkünden und zu offenbaren.

Johannes 7,6-10

.6 JESUS sagte zu ihnen: MEINE Zeit ist noch nicht gekommen, für euch aber ist immer die rechte Zeit.
.7 Euch kann die Welt nicht hassen, MICH aber hasst sie, weil ICH bezeuge, dass ihre Taten böse sind.

.8 Geht ihr nur hinauf zum Fest;
ICH gehe nicht zu diesem Fest hinauf, weil MEINE Zeit noch nicht erfüllt ist.

.9 Das sagte ER zu ihnen und ER blieb in Galiläa.

.10 Als aber SEINE Brüder zum Fest hinaufgegangen waren, zog auch ER hinauf, jedoch nicht öffentlich, sondern heimlich.

Die Tempelpriester hätten JESUS vorzeitig ergreifen müssen.

Johannes 7,30

.30
Da wollten sie IHN festnehmen; aber keiner wagte IHN anzufassen, denn SEINE Stunde war noch nicht gekommen.

 

Gruß

josef

bearbeitet von josef
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