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"Zum Priester berufen" - von wem?


K.Naillie

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Immer wieder liest und hört man, dass Priester "berufen" wurden. Wenn so getan wird, als wäre diese Berufung durch eine Stimme aus den Wolken oder einer Erscheinung im Traum passiert, dann finde ich das irgendwie unehrlich und empfinde es als Täuschung. Wem soll da was vorgemacht werden? Den Gläubigen, oder macht sich der "Berufene" da selbst was vor?

 

Ehrlicher wäre m. E. die Aussage, dass sich jemand "berufen" fühlte zu diesem Job oder dieser Aufgabe.

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Wenn so getan wird, als wäre diese Berufung durch eine Stimme aus den Wolken oder einer Erscheinung im Traum passiert, dann finde ich das irgendwie unehrlich und empfinde es als Täuschung.
Wer "tut denn so"?
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Wenn so getan wird, als wäre diese Berufung durch eine Stimme aus den Wolken oder einer Erscheinung im Traum passiert, dann finde ich das irgendwie unehrlich und empfinde es als Täuschung.
Wer "tut denn so"?

Als Theologin sollte Dir der Gebrauch einer bildhaften Sprache geläufig sein. K.Naillies Frage ist doch berechtigt.

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Wenn so getan wird, als wäre diese Berufung durch eine Stimme aus den Wolken oder einer Erscheinung im Traum passiert, dann finde ich das irgendwie unehrlich und empfinde es als Täuschung.
Wer "tut denn so"?

Als Theologin sollte Dir der Gebrauch einer bildhaften Sprache geläufig sein. K.Naillies Frage ist doch berechtigt.

Die bildhafte Sprache von Theologen ist zumindest außerhalb des Vatikans eine Mär. Ich in Bezug auf Berufung habe in meinem Leben so etwas wie KN anführt noch nie gehört...

bearbeitet von wolfgang E.
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Die bildhafte Sprache von Theologen ist zumindest außerhalb des Vatikans eine Mär.

Dann haben wir offenbar einen unterschiedlichen Begriff von bildhafter Sprache.

 

Ich in Bezug auf Berufung habe in meinem Leben so etwas wie KN anführt noch nie gehört...

Ich schon. Und jetzt?

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Als Theologin sollte Dir der Gebrauch einer bildhaften Sprache geläufig sein.

Ist er mir. Aber zugegebenermaßen kenne ich eigentlich nur Menschen, die sehr lange suchen und fragen, was ihre ureigenste Berufung ist - und die (ähnlich wie Mecky es beschrieb, im anderen thread) langsam und manchmal mühsam und über viele "Reifungsrunden" lernen, "die Geister zu unterschieden". Mir ist in meinen 40 Lebensjahren schlicht noch keine einzige Person untergekommen, die sich auf einen Traum oder eine Audition bezogen hätte. Und ich kannte und kenne viele PAKs, Pastoralreferenten, Novizinnen, Novizen, angehende Eheleute etc.

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Eine Berufung bedeutet wohl, einen Ruf empfangen zu haben; ein Ruf setzt einen Rufer voraus. Ob dieser "Ruf" jetzt nach einer langwierigen Unterscheidung der Geister "gehört" wurde oder in einem Traum oder einer Audition, scheint mir für K.Naillies Frage zweitrangig zu sein (aber vielleicht sollte er sich selbst mal dazu äussern) - beides lässt sich mE ohne Weiteres mit dem Bild einer "Stimme aus den Wolken" oder einer "Erscheinung im Traum" umschreiben.

 

Solltest Du das anders sehen, wüsste ich gern, ob Gott sein Berufungsverfahren gegenüber atl. Zeiten geändert hat, und wenn ja, warum.

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Klick

 

Wer weiß, vielleicht hat Gott sein Berufungsverfahren nicht geändert, aber wir die Bedingungen, unter denen wir bereit sind, auf Gott zu lauschen?

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Klick

 

Wer weiß, vielleicht hat Gott sein Berufungsverfahren nicht geändert, aber wir die Bedingungen, unter denen wir bereit sind, auf Gott zu lauschen?

Mein Verdacht ist eher, dass wir unseren Sprachgebrauch geändert haben: Wir reden heute anders über "Berufung". Allerdings gibt es dabei eine veritable Sprachverwirrung. Und darauf reagiert K.Naillie.

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Gibt es nicht den "Ruf des Herzens"? Ein Beruf ist eine professionelle Tätigkeit, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, eine Berufung dagegen, etwas zu dem man ein inneres Bedürfnis verspürt. Der Berufende ist also, profan gesprochen, das eigene Unterbewußtsein.

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Gibt es nicht den "Ruf des Herzens"? Ein Beruf ist eine professionelle Tätigkeit, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, eine Berufung dagegen, etwas zu dem man ein inneres Bedürfnis verspürt. Der Berufende ist also, profan gesprochen, das eigene Unterbewußtsein.

Das würde ich akzeptieren. Dann sollte aber gesagt werden, dass man sich berufen fühlte zum Priestertum. Wenn man sagt, man wäre von Gott dazu berufen worden, dann möchte ich gerne wissen wie. Ein Handwerker behauptet ja auch nicht, von Gott oder einem Schutzheiligen berufen worden zu sein.

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Gibt es nicht den "Ruf des Herzens"? Ein Beruf ist eine professionelle Tätigkeit, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, eine Berufung dagegen, etwas zu dem man ein inneres Bedürfnis verspürt. Der Berufende ist also, profan gesprochen, das eigene Unterbewußtsein.

Das würde ich akzeptieren. Dann sollte aber gesagt werden, dass man sich berufen fühlte zum Priestertum. Wenn man sagt, man wäre von Gott dazu berufen worden, dann möchte ich gerne wissen wie. Ein Handwerker behauptet ja auch nicht, von Gott oder einem Schutzheiligen berufen worden zu sein.

So kenn ich das auch nur. Alles andere geht vermutlich auch vielen Gläubigen zu weit.

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Eine Berufung bedeutet wohl, einen Ruf empfangen zu haben; ein Ruf setzt einen Rufer voraus.

 

Setzt Beruf auch einen Ruf voraus?

 

Ein Ruf kann auch aus dem eigenen Inneren kommen, Ausdruck eines Bedürfnisses, etwas zu tun. Während Beruf nur die äußere Form einer Tätigkeit beschreibt, beschreibt Berufung einen Sinn, den jemand hinter seinem Beruf sieht. Die Berufung ist das, was dem Beruf seinen Gehalt verleiht. Ärzte und Anwälte fühlen auch nicht selten eine Berufung.

bearbeitet von Agape
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Eine Berufung bedeutet wohl, einen Ruf empfangen zu haben; ein Ruf setzt einen Rufer voraus.

 

Setzt Beruf auch einen Ruf voraus?

 

Ein Ruf kann auch aus dem eigenen Inneren kommen, Ausdruck eines Bedürfnisses, etwas zu tun. Während Beruf nur die äußere Form einer Tätigkeit beschreibt, beschreibt Berufung einen Sinn, den jemand hinter seinem Beruf sieht. Die Berufung ist das, was dem Beruf seinen Gehalt verleiht. Ärzte und Anwälte fühlen auch nicht selten eine Berufung.

Lehrer auch.

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Franciscus non papa
Nunja, wahrscheinlich muss man sich für jeden Job, der mehr Leid als Freud bringt, berufen fühlen.

 

 

kann so allgemein sicher nicht sagen. ich würde mich da als gegenbeispiel melden.

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Im Grunde wird die Frage schon im Alten Testament diskutiert.

 

Hier geht es um die Berufung zum Propheten bzw. um die Frage, was ist ein echter und was ein falscher Prophet. Man streitet heftig - die Propeten des Königs gegen die Propheten der Opposition. Beide wollen Recht haben. Und oft ieß sich das Thema zu Lebzeiten nicht klären.

 

Insgesamt hat man sich dann wohl darauf geeinigt, dass der der richtige Prohet ist, der die zutreffende Einschätzung der Situation gegeben hat: Konkretes Beispiel Propheten des Königs waren der Meinung man sollte gegen die Babylonier opponieren und für die Ägypter sein - Jeremia hielt die Ägypter für ein schwankendes Rohr, auf das kein Verlass ist. Was ist gschehen. die Babylonier gingen gegen die Auflehnung der Judäer vor, die Ägypter hatten plötzlich besseres zu tun, als die Judäer zu unterstützen - Jerusalem wurde zerstört, die Oberschicht Judas musste ins Exi. Ergo: Jeremia hatte recht, er war der echte Prophet.

 

So scheint es mir auch mit der Berufung. Eine Entscheidung für einen bestimmten Weg ist zunächst einmal nichts Anderes als eine mehr oder weniger gut begründete Wette auf die Zukunft (das gilt sowohl für die Ehe als auch für den Priesterberuf). Das Gefühl, genau zu dieser Wette berufen zu sein mag entweder das Vertrauen in die eigenen guten Gründe stärken oder aber die Risikobereitschaft erhöhen. Letztendlich wird es sich später entscheiden, ob die Wette aufgeht.

Jedenfalls sollte das Brimborium um Berufung nicht den Geist für die Eignung vernebeln.

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Ein Ruf kann auch aus dem eigenen Inneren kommen, Ausdruck eines Bedürfnisses, etwas zu tun. Während Beruf nur die äußere Form einer Tätigkeit beschreibt, beschreibt Berufung einen Sinn, den jemand hinter seinem Beruf sieht. Die Berufung ist das, was dem Beruf seinen Gehalt verleiht. Ärzte und Anwälte fühlen auch nicht selten eine Berufung.

Das ist eine ehrliche Darstellung, aber nicht die Behauptung, von einem Gott berufen worden zu sein. Letzteres passt aber zu der künstlichen Erhöhung des Priesterberufes. Deshalb finde ich diese Ausdrucksweise, die für Priester normiert zu sein scheint (alle reden so oder müssen es), unehrlich und berechnend.

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Das ist eine ehrliche Darstellung, aber nicht die Behauptung, von einem Gott berufen worden zu sein. Letzteres passt aber zu der künstlichen Erhöhung des Priesterberufes. Deshalb finde ich diese Ausdrucksweise, die für Priester normiert zu sein scheint (alle reden so oder müssen es), unehrlich und berechnend.

 

Prinzipiell sehe ich keinen Grund, warum jemand, der empfindet, von Gott berufen zu sein, das nicht auch sagen können dürfe.

 

Christen beanspruchen auch generell eine persönliche Gottesbeziehung zu haben - das wäre dann nicht weniger überhöht. Insofern sehe ich Berufung hier als eine konkrete Form der Gottesbeziehung. ´

 

Du kannst natürlich jetzt behaupten, dass Du der Annahme, dass die innere Stimme, die Dich beruft, von Gott stamme, nicht zustimmen kannst, aber ich stelle mir einen diesbezüglichen Wahrheitsstreit zwischen Dir und einem Priester nicht sonderlich sinnbringend vor.

 

Die Frage ist eher: was verstehen wir unter Gott, auf welchen Gegenstand bezieht sich "Gott", und kann das, was hinter diesem Gegenstand steht, in bestimmter Weise mit dem Menschen kommunizieren oder ihm bestimmte Bilder vermitteln.

 

Auf dem esoterischen Markt gibt es bestimmte kabbalistische Interpretationen, nach denen Christus, der Sohn, identisch ist mit dem inneren Selbst, dem Gewissen des Menschen. Wenn wir annehmen, dass der Sohn eine Person Gottes ist und Gott selbst, kann natürlich von diesem (inneren) Selbst eine Berufung ausgehen. Man könnte sogar noch weiter gehen und behaupten, dass die "äußere" Berufung nichts weiter als ein exoterisches Abbild dieses inneren Prozesses ist, im Auftrage seines Selbst zu handeln.

 

Wenn jemand das als seine Berufung erkannt hat, und sein ganzes Leben auf die Verwirklichung eines "nicht individuellen" Teils im Menschen hin orientieren möchte, ja warum nicht. Insofern könnte Gott auch eben den "nicht individuellen" Teil des "Individuums" meinen. Und der mag Dich berufen, sobald Du Deinen individuellen Teil dem Mythos unterordnest, der in den Evangelien zu finden ist. Die Formung des individuellen Teils folgt durch die Bedingungen (hier würde ich den Buddhisten recht geben) - und diese wiederum werden durch Überlieferung vermittelt. Das könnte die Entscheidung sein, der man sich durch die Berufunf stellt: ein zweiter Christus zu werden, und damit den individuellen Teil seiner Persönlichkeit abzuspalten. (Wer mir folgen will, verleugne sihc selbst...).

bearbeitet von Agape
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Das ist eine ehrliche Darstellung, aber nicht die Behauptung, von einem Gott berufen worden zu sein. Letzteres passt aber zu der künstlichen Erhöhung des Priesterberufes. Deshalb finde ich diese Ausdrucksweise, die für Priester normiert zu sein scheint (alle reden so oder müssen es), unehrlich und berechnend.

 

Prinzipiell sehe ich keinen Grund, warum jemand, der empfindet, von Gott berufen zu sein, das nicht auch sagen können dürfe.

 

Christen beanspruchen auch generell eine persönliche Gottesbeziehung zu haben - das wäre dann nicht weniger überhöht.

Wir verhandeln hier hoffentlich keine potentiellen Redeverbote. Deshalb ist auch erlaubt, jemanden, der eine göttliche Berufung behauptet, nach den Gründen für diese Behauptung zu fragen, die Begründung für unzureichend und deswegen die Redeweise für "unehrlich und berechnend" zu halten. Gerade weil für denjenigen "Berufung" mehr ist als ein Gefühl.

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Das ist eine ehrliche Darstellung, aber nicht die Behauptung, von einem Gott berufen worden zu sein. Letzteres passt aber zu der künstlichen Erhöhung des Priesterberufes. Deshalb finde ich diese Ausdrucksweise, die für Priester normiert zu sein scheint (alle reden so oder müssen es), unehrlich und berechnend.

 

Prinzipiell sehe ich keinen Grund, warum jemand, der empfindet, von Gott berufen zu sein, das nicht auch sagen können dürfe.

 

Christen beanspruchen auch generell eine persönliche Gottesbeziehung zu haben - das wäre dann nicht weniger überhöht.

Wir verhandeln hier hoffentlich keine potentiellen Redeverbote. Deshalb ist auch erlaubt, jemanden, der eine göttliche Berufung behauptet, nach den Gründen für diese Behauptung zu fragen, die Begründung für unzureichend und deswegen die Redeweise für "unehrlich und berechnend" zu halten. Gerade weil für denjenigen "Berufung" mehr ist als ein Gefühl.

 

Und wer ist "derjenige", der eine göttliche Berufung behauptet und nach den Gründen für diese Behauptung gefragt werden kann? Ich kenne niemanden, der das einfach behaupten würde, aber einige, von denen ich annehme, dass sie ihre Berufung in einem langwierigen persönlichen Prozess hinterfragt haben.

bearbeitet von Julius
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Und wer ist "derjenige", der eine göttliche Berufung behauptet und nach den Gründen für diese Behauptung gefragt werden kann?

Mecky zB? Der hat sich nebenan in aller Ausführlichkeit zu dem Thema geäussert. Oder gouvernante?

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Und wer ist "derjenige", der eine göttliche Berufung behauptet und nach den Gründen für diese Behauptung gefragt werden kann?

Mecky zB? Der hat sich nebenan in aller Ausführlichkeit zu dem Thema geäussert. Oder gouvernante?

Wer ist derjenige, der fragt?

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Und wer ist "derjenige", der eine göttliche Berufung behauptet und nach den Gründen für diese Behauptung gefragt werden kann?

Mecky zB? Der hat sich nebenan in aller Ausführlichkeit zu dem Thema geäussert. Oder gouvernante?

Sorry, kann mich nicht daran erinnern, dass einer oder beide für sich eine göttliche Berufung behauptet hätten. Diese Beiträge müsstest Du mir dann schon konkret aufzeigen.

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