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Spaltung - nicht nur in der deutschen RKK?


Julius

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Ich eröffne hier mal, wie gestern angeregt, einen Thread zu den "Herolden des Evangeliums" und den durch diese Gemeinschaft bzw. durch die Einsetzung eines zu dieser Gemeinschaft gehörenden Apostolischen Vikars durch den Vatikan induzierten Auseinandersetzungen im Apostolischen Vikariat Sucumbios/Ecuador mit einem Link zum Ecuador-Newsletter des Erzbistums München-Freising, das eine Partnerschaft mit der katholischen Kirche in Ecuador unterhält. Ein - in meinen Augen sehr verhaltener (andere Publikationen sind deutlicher) Artikel von April diesen Jahres findet sich ab Seite 6:

 

http://www.erzbistum...dia15548420.PDF

 

P. Enrique (eigentlich Heinrich) Rosner ist ein aus dem Erzbistum München-Freising stammender Missionar, der seit über 30 Jahren in Ecuador lebt. Ich zitiere aus dem o.g. Artikel:

 

„Die Herolde haben sich der Reevangelisierung verschrieben, um den verloren gegangenen Glauben wieder herzustellen, was nicht identisch ist mit der für Südamerika proklamierten Neuevangelisierung (Johannes Paul II.) und Neu-Mission (Aparecida)."

 

Zwei Anfragen an die Moderation:

 

1. Findet sich jemand bereit, die relevanten Beiträge hierzu aus dem Kirchenspaltung-in-Deutschland-Thread herüberzuschubsen?

 

2. Ich würde diesen Thread versuchsweise mal gerne als user-moderierten Thread führen. Wie funktioniert das?

bearbeitet von Julius
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Franciscus non papa

als mod kann ich dir leider nicht helfen, ist hier nicht mein board.

 

usermoderiert bedeutet, daß DU dann festlegst, welche beiträge stehen bleiben, welche gelöscht werden sollen - ansonsten gelten die allgemeinen regeln.

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als mod kann ich dir leider nicht helfen, ist hier nicht mein board.

 

usermoderiert bedeutet, daß DU dann festlegst, welche beiträge stehen bleiben, welche gelöscht werden sollen - ansonsten gelten die allgemeinen regeln.

Danke erstmal. Für Deine Antwort bekommst Du auch ein Sonntagmorgen-Zuckerl: :winke:

 

Die "Herolde" oder "Caballeros"

(anscheinend latschen die Herren auch gerne mit ihren Posaunen durch die Straßen und Gassen der Städte, um die Menschen auf sich aufmerksam zu machen und sie zu ihren Darbietungen in Kirchen zu locken - was ich zunächst mal noch nicht als verwerflich betrachte. Immerhin scheinen in ihren Reihen die Musik und eindrucksvolle Inszenzierungen einen hohen Stellenwert zu haben

 

Hier treten sie in der Kathedrale von Sao Paulo auf, in der sie anscheinend an jedem ersten Samstag im Monat ein solches Spektakel veranstalten; in Sao Paulo wurden sie gegründet und dort haben sie auch ihren Hauptsitz.In Brasilien wird bekanntlich portugiesisch gesprochen; "Arautos" ist das portugiesische Wort für "Herolde".In Brasilien betreiben sie auch einen Fernsehsender: TV Arautos, in Sao Paulo sind auch Chor und Orchester angesiedelt (bei youtube am besten unter "Arautos do Evangelho" zu finden).

 

Eine weitere eindrucksvolle Inszenierung *glupsch* *mirdieAugenreib* *Fehrbelliner Reitermarsch - "wir wollen unseren alten Kaiser Wilhelm wieder ham" - und das in Brasilien bei einem päpstlich anerkannten ... ja, was eigentlich? ... Ich sag mal: Ordensgebilde. Bin da nicht so firm. :facepalm:

(VII. Internationaler Kongress der "Cooperadores" der "Herolde des Evangeliums" - im Augenblick ist mir noch nicht ganz klar, wer alles zu diesen "Cooperadores" zählt).

bearbeitet von Julius
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Ich eröffne hier mal, wie gestern angeregt, einen Thread zu den "Herolden des Evangeliums" und den durch diese Gemeinschaft bzw. durch die Einsetzung eines zu dieser Gemeinschaft gehörenden Apostolischen Vikars durch den Vatikan induzierten Auseinandersetzungen im Apostolischen Vikariat Sucumbios/Ecuador mit einem Link zum Ecuador-Newsletter des Erzbistums München-Freising, das eine Partnerschaft mit der katholischen Kirche in Ecuador unterhält. Ein - in meinen Augen sehr verhaltener (andere Publikationen sind deutlicher) Artikel von April diesen Jahres findet sich ab Seite 6:

 

http://www.erzbistum...dia15548420.PDF

 

P. Enrique (eigentlich Heinrich) Rosner ist ein aus dem Erzbistum München-Freising stammender Missionar, der seit über 30 Jahren in Ecuador lebt. Ich zitiere aus dem o.g. Artikel:

 

„Die Herolde haben sich der Reevangelisierung verschrieben, um den verloren gegangenen Glauben wieder herzustellen, was nicht identisch ist mit der für Südamerika proklamierten Neuevangelisierung (Johannes Paul II.) und Neu-Mission (Aparecida)."

 

Zwei Anfragen an die Moderation:

 

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Hallo Julius, wenn du mir sagst, wo die relevanten Threads losgehen, schubse ich!

 

Wrner

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Hallo Julius, wenn du mir sagst, wo die relevanten Threads losgehen, schubse ich!

 

Ab Beitrag #73 im deutschen Spaltungsthread. - Danke.

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Ich eröffne hier mal, wie gestern angeregt, einen Thread zu den "Herolden des Evangeliums" und den durch diese Gemeinschaft bzw. durch die Einsetzung eines zu dieser Gemeinschaft gehörenden Apostolischen Vikars durch den Vatikan induzierten Auseinandersetzungen im Apostolischen Vikariat Sucumbios/Ecuador mit einem Link zum Ecuador-Newsletter des Erzbistums München-Freising, das eine Partnerschaft mit der katholischen Kirche in Ecuador unterhält. Ein - in meinen Augen sehr verhaltener (andere Publikationen sind deutlicher) Artikel von April diesen Jahres findet sich ab Seite 6:

 

http://www.erzbistum...dia15548420.PDF

 

P. Enrique (eigentlich Heinrich) Rosner ist ein aus dem Erzbistum München-Freising stammender Missionar, der seit über 30 Jahren in Ecuador lebt. Ich zitiere aus dem o.g. Artikel:

 

„Die Herolde haben sich der Reevangelisierung verschrieben, um den verloren gegangenen Glauben wieder herzustellen, was nicht identisch ist mit der für Südamerika proklamierten Neuevangelisierung (Johannes Paul II.) und Neu-Mission (Aparecida)."

 

Zwei Anfragen an die Moderation:

 

1. Findet sich jemand bereit, die relevanten Beiträge hierzu aus dem Kirchenspaltung-in-Deutschland-Thread herüberzuschubsen?

 

2. Ich würde diesen Thread versuchsweise mal gerne als user-moderierten Thread führen. Wie funktioniert das?

 

Die Heraldos sind aus einer Abspaltung der extrem rechten katholischen Bewegegung "sociedade Brasileira de Defesa da Tradição, Família e Propriedade" entstanden, die während des brasilianischen Militärdiktatur sehr einflussreich war und gegen Bodenreform und Befreiungstheologie kämpft. Scheint also so zu sein das der neue Administrator sehr bewußt vom Vatikan nach Sucumbios geschickt wurde.

 

Über die TFP: Wikipedia

über die Bewegung und die Spaltung, leider nur auf potugiesisch: ein Artikel anlässlich des 100. Geburtstages des Gründers Plinio Corrêa de Oliveira

hier obskurer Link, eine Besprechung der deutschen Übersetzung einer Biographie über Correa de Oliveira

über den Gründer der Herolde, João Scognamiglio Clá Dias: wieder Wikipedia

Über das derzeitge Wirken des TFP in Brasilien: Ein Artikel aus den Lateinamerika Nachrichten

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Eine weitere eindrucksvolle Inszenierung *glupsch* *mirdieAugenreib* *Fehrbelliner Reitermarsch - "wir wollen unseren alten Kaiser Wilhelm wieder ham" - und das in Brasilien bei einem päpstlich anerkannten ... ja, was eigentlich? ... Ich sag mal: Ordensgebilde. Bin da nicht so firm. :facepalm:

(VII. Internationaler Kongress der "Cooperadores" der "Herolde des Evangeliums" - im Augenblick ist mir noch nicht ganz klar, wer alles zu diesen "Cooperadores" zählt).

Ich kann ja nicht von mir behaupten, etwas gegen "Tu reineras" oder die Ode An die Freude zu haben. Aber diese Inszenierung ist ein wenig sehr merkwürdig.

 

Es ist eine Vereinigung päpstlichen Rechts (kein Orden, untersteht nicht der Ordenskongregation, sondern dem Päpstl. Rat für die Laien), eine geistliche Gemeinschaft. Priester werden über eine beigeordnete Gesellschaft (Virgo Flos Carmeli) des apostolischen Lebens mit ihr verbunden, ebenso der weibliche Zweig (Regina Virginum), der eine missionarische Frauengemeinschaft ist. Dieser ist ebenso eine Gesellschaft des apostolischen Lebens päpstlichen Rechts.

bearbeitet von Felician
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Wenn Werner jetzt die alten Beiträge verschiebt, kommt die Reihenfolge durcheinander. Ich werde deshalb mal die m.E. relevanten Beiträge aus dem anderen Thread einfach hier zusammenfassen. Hat den Vorteil, dass es etwas gekürzt werden konnte. Smalltalk, Kabbeleien und Redundanzen entfernen und so. Ich denke, ich habe alles Relevante erwischt, wenn nicht, bitte meckern.

 

Zusammenfassung aus dem anderen Thread.

 

Schon zur Zeit der Williams-Unruhen habe ich mitbekommen - P. von Gemmingen sagte es in einer Diskussion in Hamburg - dass wir Deutschen eine spezielle Sicht auf Mutter Kirche haben, die der ganze Rest nicht teilt.

Nun ja, die Gefahr einer Kirchenspaltung wegen der Betonköpfe im Vatikan besteht nicht nur in Deutschland. In Ecuador hat Ratzinger und seine vatikanische Betonriege ein Meisterstück der Spaltkunst abgeliefert, das nun sogar einen alten Bischof dazu veranlasst hat, in den Hungerstreik zu treten.

 

http://www.domradio....n-aufstand.html

 

Zum Hintergrund ein Link. Offenbar versucht ein faschistischer Orden im Stile der Legionellen Christi, die "Heraldos del Evangelio", die Emeritierung des bisherigen Bischofs dazu zu nutzen, mit vatikanischer Hilfe die Macht in der Diözese Sucumbios zu übernehmen. Nur durch ein Veto des Ecuadorianischen Präsidenten gegen den geplanten Bischof wurde dies verhindert.

 

Zackig sieht er aber schon aus, Rom's Wunschbischof aus der rechtsradikalen Sturmtruppe (JPII soll auch diesen Verein, der sich in besonderer Weise mit der Jungfrau von Fatima verbunden betrachtet, liebevollst gehätschelt haben). Anscheinend hat man versucht, diesen Kreuzritter unter möglichst weitgehendem Ausschluss der Öffentlichkeit zu etablieren. Hat aber nicht ganz funktioniert. Als der Nuntius voller Dialogbereitschaft in seinen Dienstwagen geflohen ist, um davonzudüsen, haben die Leute die Kiste blockiert und ihm ihre Petition vorgelesen, anschließend noch ins Auto gereicht (ob der Nuntius sie angefasst hat, ist nicht überliefert), und dann durfte er erst von dannen ziehen ...

Und dieser Don Rafael Ramon Ibarguren Schindler legt eine bemerkenswert steile Karriere aufs kirchliche Parkett: in fünf Jahren von der Priesterweihe (2005) zum Bischof ...

 

Den deutschen Nachnamensteil Schindler verdankt er dem argentinischen Namensrecht, das ihn auch als Nachfahren der "schönen Marianne" ausweist, ist vermutlich (ich bräuchte die Finger, um genau nachzuzählen) seine Uroma (korrigiert: die "schöne Marianne" war die Ururgroßmama) gewesen. Auch wenn's an der Sauerei in Ecuador nichts ändert: Irgendwie passt das zu diesen lateinamerikanischen Aufsteigern, die Generationen später als Erzreaktionäre in der Kirche Karriere machten (es gibt dafür noch eine Reihe anderer Beispiele): da kommt einer bettelarm aus Europa angeschippert und irgendwie zu ein bisschen Geld, heiratet in den ansässigen Geldadel ein (deutsche Immigranten scheinen in diesen Kreisen als Schwiegersöhne sehr begehrt gewesen zu sein), und die Nachfahren wachsen in den vornehmsten Vierteln von Buenos Aires oder anderen lateinamerikanischen Großstädten heran, wo die katholisch-konservativen Eliten wohnen, besuchen elitäre Schulen und werden nicht selten volljährig oder noch älter, ehe sie mal von weitem einen Slum sichten.

 

Am 15. Februar 1841 wurde Heinrich Wilhelm Schindler geboren. Er wanderte 1861, kaum zwanzigjährig und mutmaßlich praktisch mittellos, nach Argentinien aus. Er diente dort zunächst in der Armee, ging dann nach einer schweren Verletzung im ersten Gefecht des Paraguay-Krieges (Tripel-Allianz-Krieg) ins Versicherungsgeschäft und erwarb ein Vermögen. Seine in Spanien, Südamerika und USA lebenden Nachkommen sind die einzigen bekannten, heute noch nachweisbaren Nachkommen der „Schönen Marianne". Unter ihnen hält sich die von Generation zu Generation überlieferte Legende, dass Heinrich Wilhelms wirklicher Vater „von blauem Blut" gewesen sei – möglicherweise Herzog Karl von Braunschweig oder ein Hohenzollern-Prinz.

Quelle: Mein Link

 

 

Zackig sieht er aber schon aus, Rom's Wunschbischof aus der rechtsradikalen Sturmtruppe

In der Tat. Da ist man glatt versucht, die Hacken zusammenzuhauen und den rechten Arm im Winkel von 135 Grad zum Gruße auszustrecken. :D

 

Du hast ja echt mal wieder hervorragend recherchiert.

 

Da gab's diesmal nicht viel zu recherchieren: Die erwähnte spanischsprachige Biographie des aus Hamburg ausgewanderten Wilhelm (später: Guillermo) Schindler stammt auch von einem "Ibarguren-Sowieso", der total stolz über den Urahnen schreibt. Die Daten stimmen überein, die "schöne Marianne" als tüchtige Wirtsfrau wird allerdings ein bisschen unterschlagen, ist wohl doch etwas peinlich in den erlauchten Kreisen. Ein Stammbaum ist auch vorhanden (die "schöne Marianne" erscheint da als Juana Maria Carolina Ruaux, geboren in Hamburg, Guillermos Vater als NN.), der unmittelbar zu Don Rafael Ramon führt. Und da ich andere Erfolgsstories dieser Art kenne, war der Kreis diesmal rasch zu schließen.

 

Wie ich auf das seltsame Hobby gekommen bin, in lateinamerikanischen Familiensagas rumzuschnorcheln? Bei uns zuhause - Jahrzehnte her - hing auf dem Klo ein Plakat der Hamburg-Amerika-Linie, die Mitte des 19. Jh. auch Ärmlingen eine erschwingliche Schiffspassage nach Südamerika anbot, mit der Abbildung eines dieser Emigrantentransporter. Da saß ich dann manchmal und frönte nebenbei ein bisschen meinem Fernweh. Über die Jahre hinweg, ohne das systematisch anzugehen, habe ich mir dann zu solchen Emigrantengeschichten ein bisschen was angelesen, und vor ein paar Monaten stolperte ich im Internet über die "schöne Marianne" und deren Sohn Guillermo, von dem nicht klar wurde, ob er nun adeliger Abkunft ist oder nicht ... (allein die Möglichkeit, dass er es sein könnte, putzte wohl auch in Argentinien ungemein).

 

Aber ich habe eben bemerkt, dass mir die Links ein bisschen durcheinandergeraten sind und ich oben zweimal denselben gesetzt habe: Hier der Don noch etwas zackiger - die Stiefel beeindrucken mich auch sehr.

 

Hier die Homepage der "Ritter der Jungfrau", wie sich die "Herolde des Evangeliums" auch nennen.

 

Ich kann im Augenblick nicht einschätzen, wie zuverlässig die Quelle ist, verlinke aber trotzdem mal:

 

Der ecuadorianische Präsident: "Doch möchte ich darauf hinweisen, dass uns das Abkommen, das die Beziehungen zwischen dem weltlichen Staat Ecuador und dem Vatikan regelt, erlaubt, jedwede Bischofsernennung rückgängig zu machen."

 

Mit demselben Vorbehalt verlinke ich zur TFP Wikipedia.

Hier noch ein Artikel aus "Blickpunkt Lateinamerika", herausgegeben von "Adveniat":

 

http://www.blickpunk...7c424ceaa112214

 

Die Caballeros führen sich gegenüber der einheimischen Bevölkerung wie die Axt im Walde auf ... und signalisieren null Dialogbereitschaft (womit wir die Kurve zú einem anderen aktuellen Thema gekriegt hätten, das mit dem Gehabe der Caballeros durchaus in einem gewissen Zusammenhang steht).

bearbeitet von Sokrates
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Danke erst mal für die links. Unser progressiver Pfarrer im Ruhestand hat mir von ihnen erzählt, aber ich habe bis jetzt im Netz nichts zu dem gefunden.

 

Erster Eindruck: Das erinnert mich ganz extrem an die Ritterspiele in Kaltenberg.

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DAS ist mal eine Art, einen verdienten Apostolischen Vikar und Bischof nach jahrzehntelanger Dienstzeit zu verabschieden! Zur Erinnerung: der ehemalige Apostolische Vikar und Bischof hatte altershalber seinen Rücktritt beim Vatikan eingereicht und war 77, als Seine Heiligkeit, Benedikt XVI., ihm zu entsprechen geruhten.

Daraufhin erhält der Bischof am 15. Oktober 2010 von der zuständigen vatikanischen Behörde ("Kongregation für die Evangelisierung der Völlker"), unterschrieben von deren damaligem, inzwischen auch aufs Altenteil gerückten Chef, dem aus Indien stammenden Kardinal Ivan Dias, ein mit kochend heißem Dank angefülltes Schreiben des Inhalts:

 

Der Augenblick des Austausches seiner Person als Leiter des Apostolischen Vikariats von Sucumbios sei nunmehr gekommen, und man wolle römischerseits Anerkennung und Dank für die entfalteten apostolischen Aktivitäten in der Vergangenheit zum Ausdruck bringen. Nur habe eine (kurz zuvor stattgefundene) Apostolische Visitation zutage gefördert, dass die pastoralen Visionen des Bischofs dem pastoralen Anspruch der heiligen Mutter Kirche zu Rom nicht immer genügt hätten. Aus diesem Grunde würde der Nachfolger im Amte des Apostolischen Vikars nun alles auf den Kopf stellen und umkrempeln müssen, und um ihm dabei nicht im Wege zu stehen, würde der verehrte Bischof seitens seiner vorgesetzten vatikanischen Behörde, der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, ersucht, sein Bündel zu schnüren, das Apostolische Vikariat umgehend zu verlassen und sich möglichst dorthin zu verziehen, wo er einst hergekommen sei: nach Spanien.

 

(Das ist KEINE wörtliche Übersetzung, gibt aber den unverschämten Ton des römischen Schreibens, wie ich meine, richtig wieder). ;)

 

 

Inzwischen scheint, aufgrund des anhaltenden Widerstands der Menschen im Apostolischen Vikariat, der zum neuen Apostolischen Vikar ernannte Herold samt seinen mitgebrachten Truppen wieder abgezogen - bzw. abberufen worden zu sein, nur wurden nicht nur die Herolde, sondern auch die seit Jahrzehnten in der Provinz tätigen spanischen Karmeliten rausgeschmissen, aber das kriege ich nicht so richtig zu fassen. Sokrates, weisst Du was genaueres?

bearbeitet von Julius
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Es handelt sich gemäß diesem Link um eine angebliche "Kompromissaktion" der ecuadorianischen Bischofskonferenz.

 

Hier noch ein Link. Darin wird (nach dem was wir inzwischen wissen, ziemlich ungenau) von "zwei zerstrittenen Orden" gesprochen.

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(Das ist KEINE wörtliche Übersetzung, gibt aber den unverschämten Ton des römischen Schreibens, wie ich meine, richtig wieder). ;)

 

Inzwischen scheint, aufgrund des anhaltenden Widerstands der Menschen im Apostolischen Vikariat, der zum neuen Apostolischen Vikar ernannte Herold samt seinen mitgebrachten Truppen wieder abgezogen - bzw. abberufen worden zu sein, nur wurden nicht nur die Herolde, sondern auch die seit Jahrzehnten in der Provinz tätigen spanischen Karmeliten rausgeschmissen, aber das kriege ich nicht so richtig zu fassen. Sokrates, weisst Du was genaueres?

1.) Der Urheber dieses in der Tat etwas zugespitzten Schreibens, Kardinal Dias, ist inzwischen nicht mehr im Amt.

2.) Bisher wurde niemand ernannt, sondern es war eine Ernennung geplant, die bisher nicht zustande gekommen ist.

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1.) Der Urheber dieses in der Tat etwas zugespitzten Schreibens, Kardinal Dias, ist inzwischen nicht mehr im Amt.

Hast du Informationen, dass er aus anderen als aus Altersgründen gegangen wurde? Sprich: Gibt es irgendein Indiz, dass diese Riesensauerei eine Eigenmächtigkeit war nicht direkt von Ratzinger angeordnet wurde.

bearbeitet von Sokrates
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1.) Der Urheber dieses in der Tat etwas zugespitzten Schreibens, Kardinal Dias, ist inzwischen nicht mehr im Amt.

Ein Fisch stinkt immer vom Kopf her. Kardinal Dias ist an diesem Fisch höchstens ein Ursch.

Der Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker ist sehr, sehr nahe am Kopf. Das ist nicht irgendwer in der Hierarchie.

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1.) Der Urheber dieses in der Tat etwas zugespitzten Schreibens, Kardinal Dias, ist inzwischen nicht mehr im Amt.

Hast du Informationen, dass er aus anderen als aus Altersgründen gegangen wurde?

Der wurde direkt mit 75 emeritiert, was ziemlich ungewöhnlich ist, weil er aufgrund seiner Diabetes wohl seit Langem praktisch amtsunfähig war. Sein Nachfolger, Erzbischof Filoni, soll laut Rodari dem Neokatechumenat nahestehen.

bearbeitet von Stepp
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Der wurde direkt mit 75 emeritiert, was ziemlich ungewöhnlich ist, weil er aufgrund seiner Diabetes wohl seit Langem praktisch amtsunfähig war. Sein Nachfolger, Erzbischof Filoni, soll laut Rodari dem Neokatechumenat nahestehen.

Für mich ist das ein Indiz dafür, dass dieser ekelhafte Umgang mit Menschen auf direkte Weisung Ratzingers erfolgte. Ich weiß nicht, ob du nachvollziehen kannst, was das bei mir für einen Eindruck hinterlässt.

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Der wurde direkt mit 75 emeritiert, was ziemlich ungewöhnlich ist, weil er aufgrund seiner Diabetes wohl seit Langem praktisch amtsunfähig war. Sein Nachfolger, Erzbischof Filoni, soll laut Rodari dem Neokatechumenat nahestehen.

Für mich ist das ein Indiz dafür, dass dieser ekelhafte Umgang mit Menschen auf direkte Weisung Ratzingers erfolgte. Ich weiß nicht, ob du nachvollziehen kannst, was das bei mir für einen Eindruck hinterlässt.

Über meine persönlichen Eindrücke möchte ich mich hier nicht öffentlich verbreiten, aber ich denke eher, dass solche Schreiben von irgendwelchen Untersekretären in den Kongregationen abgefasst werden. Dass der Papst sich mit 84 Jahren mit jeder der 3000 Zirkumskriptionen auf diesem Planeten persönlich beschäftigt, halte ich für absurd.

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Der wurde direkt mit 75 emeritiert, was ziemlich ungewöhnlich ist, weil er aufgrund seiner Diabetes wohl seit Langem praktisch amtsunfähig war. Sein Nachfolger, Erzbischof Filoni, soll laut Rodari dem Neokatechumenat nahestehen.

Für mich ist das ein Indiz dafür, dass dieser ekelhafte Umgang mit Menschen auf direkte Weisung Ratzingers erfolgte. Ich weiß nicht, ob du nachvollziehen kannst, was das bei mir für einen Eindruck hinterlässt.

Über meine persönlichen Eindrücke möchte ich mich hier nicht öffentlich verbreiten, aber ich denke eher, dass solche Schreiben von irgendwelchen Untersekretären in den Kongregationen abgefasst werden. Dass der Papst sich mit 84 Jahren mit jeder der 3000 Zirkumskriptionen auf diesem Planeten persönlich beschäftigt, halte ich für absurd.

Ich halte es allerdings für noch absurder, dass es möglich sein könnte, dass man ohne Segen des Papstes eine Bande rassistischer Kreuzritter in eine Indio-Diözese schicken kann, um die dortigen Urwäldler mal so richtig aufzumischen.

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Über meine persönlichen Eindrücke möchte ich mich hier nicht öffentlich verbreiten, aber ich denke eher, dass solche Schreiben von irgendwelchen Untersekretären in den Kongregationen abgefasst werden. Dass der Papst sich mit 84 Jahren mit jeder der 3000 Zirkumskriptionen auf diesem Planeten persönlich beschäftigt, halte ich für absurd.

Ich halte es allerdings für noch absurder, dass es möglich sein könnte, dass man ohne Segen des Papstes eine Bande rassistischer Kreuzritter in eine Indio-Diözese schicken kann, um die dortigen Urwäldler mal so richtig aufzumischen.

Das halte ich nun wiederum für höchstwahrscheinlich. Wenn ein Papst es vorzieht, Bücher zu schreiben, kann es schon mal passieren, dass andere Kräfte wirken.

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Franciscus non papa

naja, wenn er seinen laden nicht im griff hat, dann ist er verantwortlich dafür, entweder, weil er es wusste und billigte, oder eben, weil er solche dinge dann nicht klarstellt.

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1.) Der Urheber dieses in der Tat etwas zugespitzten Schreibens, Kardinal Dias, ist inzwischen nicht mehr im Amt.

 

Ach nee, dann hatte ich mich also doch nicht geirrt, als ich oben schrieb: "von deren damaligem, inzwischen auch aufs Altenteil gerückten Chef, dem aus Indien stammenden Kardinal Ivan Dias ..."

 

Allerdings war dieser Herr Dias noch im Amt, als er dieses Schreiben losgelassen hat, und es wird nicht weniger unverschämt, wenn er es nun nicht mehr ist.

 

... aber ich denke eher, dass solche Schreiben von irgendwelchen Untersekretären in den Kongregationen abgefasst werden. Dass der Papst sich mit 84 Jahren mit jeder der 3000 Zirkumskriptionen auf diesem Planeten persönlich beschäftigt, halte ich für absurd.

 

Da kann ich ja noch folgen, dass der Papst mit seinen 84 Jahren sich persönlich einen feuchten Dreck um ein Amazonas-Vikariat mit 100.000 meist indigenen Einwohnern schert, von denen er nicht mehr weiss als dass ihre Vorfahren sich nichts anderes sehnlichst gewünscht haben, als zum Christentum missioniert zu werden. Aber dafür, mit welchen "Kräften" er sich umgibt, die statt seiner "wirksam" oder auch nicht wirksam werden, trägt er die Verantwortung. Und da besagter Brief nun so ungefähr vor einem halben Jahr öffentlich geworden ist, wäre genug Zeit gewesen, auch mal einen Untersekretär zu feuern, der solche Schreiben verfertigt. Und auch wenn ich einräume, dass wir hier keine Kenntnis davon erlangen, ob und weswegen im Vatikan ein Untersekretär gefeuert wird, leiste ich mir den Luxus, dieses im Falle eines Untersekretärs, der nur unverschämte Briefe an altgediente Missionsbischöfe aufsetzt, für eher unwahrscheinlich zu halten. Angesichts der zwischenzeitlichen Zurruhesetzung des Kardinals Dias spare ich mir hier mal weitere Überlegungen zu papstnahen Personen, die ihre Unterschriften unter solche Briefe setzen.

 

Die letzte Amtshandlung des Herrn Ibarguren Schindler in Sucumbio bestand übrigens darin, dass er 20 Mitarbeiter von Radio Sucumbio, einem der Kirche gehörenden Sender, auf die Straße setzte (was er einem anderen Sender gegenüber mit finanziellen Engpässen und der Wiederherstellung von "Disziplin und Gehorsam" im Vikariat begründete, an dem es seiner Meinung nach ebenso mangelte wie an Schotter) und seine mitgebrachten Stiefeltreter auf die verbliebenen losließ.*) Das Ibargurensche Rollkommando versuchte, die Schlösser zu den Räumen des Senders auszuwechseln und den Zugang zu den Computern zu sperren. Es muss heiss hergegangen sein, denn zur Schlichtung rückte die Polizei an - zu wessen Gunsten die agiert hat, habe ich noch nicht herausgefunden. Zwei Tage später - das war vor 3 Wochen - sind die Caballeros dann bei Einbruch der Dunkelheit in Richtung Quito abgezogen, nachdem sie ihren Krempel in 9 Wohnwagen und Fahrzeuge mit Anhängern verstaut hatten ... Sorry, der Artikel dazu ist mir gerade abhanden gekommen, wenn ich ihn wiederfinde, stelle ich ihn gerne nachträglich als Link ein.

 

 

*) Der Feuerwehrmann der ecuadorianischen Bischofskonferenz, Bischof Sanchéz, hat - wohl nach einer Verhandlung vor dem Arbeitsgericht (ja, sowas gibt es da auch) - die von Ibarguren rausgeschmissenen Mitarbeiter des kircheneigenen Radiosenders wieder eingestellt bzw. deren Entlassung rückgängig gemacht - für die Zukunft aber umfassende Reorganisationsmaßnahmen angekündigt, an denen mitzuwirken die Wiedereingestellten sich bereit erklärten (oder so).

bearbeitet von Julius
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Die Heraldos sind aus einer Abspaltung der extrem rechten katholischen Bewegegung "sociedade Brasileira de Defesa da Tradição, Família e Propriedade" entstanden, die während des brasilianischen Militärdiktatur sehr einflussreich war und gegen Bodenreform und Befreiungstheologie kämpft. Scheint also so zu sein das der neue Administrator sehr bewußt vom Vatikan nach Sucumbios geschickt wurde.

 

Ich habe verschiedentlich gelesen, die Heraldos seien nach einem Zerwürfnis ihres Gründers mit dem TFP entstanden. Allzu tief kann dieses Zerwürfnis jedoch nicht gewesen sein, dafür sind die weiter bestehenden Beziehungen zwischen TFP und den Heraldos doch zu offensichtlich.

 

Stepp hatte recht, als er darauf hinwies, dass der Fast-Bischof Iburguren Schindler noch nicht endgültig als Apostolischer Vikar (wohl verbunden mit der Bischofsweihe) eingesetzt worden sei. In der Tat war er erst mal zum Administrator des Apostolischen Vikariats bestellt, von seinen gestiefelten Kumpanen aber bereits als künftiger Bischof bejubelt worden. Nichtsdestotrotz eine steile Karriere, wenn man bedenkt, dass er erst vor 5 Jahren zum Priester geweiht worden ist, und das im Alter von etwas über 50 Jahren. Ein Spätberufener also! Wenn Julius mal zu krabbeln angefangen hat, fragt er sich natürlich sofort: Was hat der Mann denn in den 30 Jahren vorher gemacht? - Wobei mir aufgefallen ist, dass es von Seiten der Herolde da keine richtige Biographie, sondern allenfalls eine biographische Skizze gibt. Hierzulande ist man ja stolz darauf und nicht verlegen, wenn ein 50-Jähriger bei der Priesterweihe auf eine dem Theologiestudium vorangegangene, andere Berufsausbildung, auf lange Berufstätigkeit als Wissenschaftler oder Betriebsschlosser zurückblicken kann, und darauf wird dann auch immer wieder hingewiesen. Nicht so die Herolde: Iburguren Schindler ist nur geboren und über 50 Jahre später zum Priester geweiht worden. Aufgefallen ist das aber nicht nur mir, sondern auch einigen Leuten in Ecuador und bei ISAMIS. Und die wollen herausgefunden haben, dass Iburguren Schindler sich lange Jahre als Angestellter von TFP in Frankreich aufgehalten hat - in welcher Funktion, oder in welchen Funktionen, scheint bis jetzt auch denen verborgen geblieben zu sein. Wenn dem so ist, so stellt sich natürlich erneut die Frage nach der Personalpolitik im Vatikan und was er damit bezweckt, denn dass denen das nicht bekannt gewesen sein sollte, ist kaum vorstellbar.

 

Während ich zur Website der französischen TFP-ler verlinkte, fiel mir eine Kulisse ins Auge, die mir irgendwie bekannt vorkam: Das Schloss Löwenstein zu Kleinheubach. Und siehe da: Die "Sommerakademie" der TFP-ler, bei der junge Leute aus zahlreichen Ländern auf den TFP-Kurs getrimmt werden, fand letztes Jahr dort statt. Paul von Oldenburg lässt grüßen (der hat sich meines Wissens eine spanische Löwensteinerin geangelt und damit in die erlauchte Löwenstein-Familie eingeheiratet und deswegen Zugriff auf die Location).

bearbeitet von Julius
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1.) Der Urheber dieses in der Tat etwas zugespitzten Schreibens, Kardinal Dias, ist inzwischen nicht mehr im Amt.

Hast du Informationen, dass er aus anderen als aus Altersgründen gegangen wurde? Sprich: Gibt es irgendein Indiz, dass diese Riesensauerei eine Eigenmächtigkeit war nicht direkt von Ratzinger angeordnet wurde.

 

Och, die Sauerei kann noch ein bisschen größer werden: Der Altbischof hatte sein Rücktrittsgesuch schon Ende 2008 eingereicht, ohne dass Rom sich dazu gemuckt hätte. Es passierte erstmal nix, und dann rückte Ende 2009, etwas über ein Jahr später, nur kurzfristig angekündigt, ein Apostolischer Visitator an. Wie das üblich zu sein scheint, weiss keiner so recht, was die Apostolische Visitation Schreckliches zutage gefördert hat, ausser dem, was durch den Brief von Dias durchgesickert ist: Die pastoralen "Visionen" des Bischofs sollen den Erwartungen Roms nicht genügt haben. Der langjährige Ecuador-Missionar Rosner, der im oben von mir verlinkten Ecuador-Newsletter des Erzbistums München-Freising zitiert wird, lässt durchblicken, dass das soziale Engagement der Kirche im Apostolischen Vikariat den Römern als zu ausgeprägt erschienen sei. Naja, bei einer Bevölkerung, bei der wohl um die 80 % unter der Armutsgrenze lebt, darf das soziale Engagement durchaus hinter die römisch-pastoralen "Erwartungen" zurücktreten, wo sammer denn, heideneiaberau!

Wobei ich den Verdacht hege, dass es nicht Mildtätigkeit an Hungerleidern war, die Rom gestört hat, sondern dass der Begriff "sozial" weiter zu fassen ist: die Entwicklung sozialer Strukturen, um "die Armen" befähigen, ihre unmittelbaren Anliegen auch selber mit in die Hand zu nehmen, die Einbindung von Laien in die kirchliche Arbeit, Basisgemeinden ...).

bearbeitet von Julius
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Die Heraldos sind aus einer Abspaltung der extrem rechten katholischen Bewegegung "sociedade Brasileira de Defesa da Tradição, Família e Propriedade" entstanden, die während des brasilianischen Militärdiktatur sehr einflussreich war und gegen Bodenreform und Befreiungstheologie kämpft. Scheint also so zu sein das der neue Administrator sehr bewußt vom Vatikan nach Sucumbios geschickt wurde.

 

Ich habe verschiedentlich gelesen, die Heraldos seien nach einem Zerwürfnis ihres Gründers mit dem TFP entstanden. Allzu tief kann dieses Zerwürfnis jedoch nicht gewesen sein, dafür sind die weiter bestehenden Beziehungen zwischen TFP und den Heraldos doch zu offensichtlich.

Ideologisch nicht wirklich, aber immerhin zofft man sich vor Gericht um die Rechte am Namen (und wahrscheinlich Vermögen) des Vereins, wenn ich diesen Artikel richtig verstanden habe.

Offenbar wurden der Gründer des TFP und die TFP, in Folge der Modernisierungen des Konzils, immer vatikankritischer. Daher scheint man bei Kirchens dankbar gewesen zu sein das Cla Dias mit seinen Herolden dem ganzen wieder einen kirchentreuen und wohl auch spirituelleren Anstrich gab......

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Während ich zur Website der französischen TFP-ler verlinkte, fiel mir eine Kulisse ins Auge, die mir irgendwie bekannt vorkam: Das Schloss Löwenstein zu Kleinheubach. Und siehe da: Die "Sommerakademie" der TFP-ler, bei der junge Leute aus zahlreichen Ländern auf den TFP-Kurs getrimmt werden, fand letztes Jahr dort statt. Paul von Oldenburg lässt grüßen (der hat sich meines Wissens eine spanische Löwensteinerin geangelt und damit in die erlauchte Löwenstein-Familie eingeheiratet und deswegen Zugriff auf die Location).

Die Verbindungen zum Hause Löwenstein sind wohl nicht nur familiärer sondern auch ideologischer Natur. Der Chef des Hauses Löwenstein, Alois Konstantin von Löwenstein, der auch ein Grusswort bei der Sommerakademie der FTP sprach, ist Mitglied im Forum deutscher Katholiken und leitet deren Kongress "Freude am Glauben". Aus dem Artikel auf der französischen TFP Seite geht ausserdem hervor, das zu den Themen die man kritisch betrachtete neben der Homosexuellenbewegung, dem Gendermainstreaming, etc. auch die Indigenen Bewegungen gehörten. Ach ja und man nahm 2 mal an Messfeiern im tridentischen Ritus teil....

bearbeitet von fmchay
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Franciscus non papa

schade um die tridentinische messe, daß sie genau durch solche zweifelhaften gestalten noch mehr in mißkredit gerät.

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