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Meckys Gedanken


Mecky

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Die Verlässlichkeit allein ist aber nicht genug.

Wenn einem der Ritus fremd ist, wirkt er nur befremdlich.

Das ist ja Meckys Knackpunkt. Er möchte den Ritus so gestalten, daß er eben nie befremdlich wirkt. Ich halte das für unmöglich. Nicht nur, daß der Ritus eingebettet ist in eine bestimmte Gedanken- und Vorstellungswelt, so sind Assoziationsketten doch auch innerhalb einer Peergroup nie 100%ig deckungsgleich.

Kommt eben ganz darauf an, was man unter "befremdlich" versteht.

 

Den besten Sinn dieses Wortes entdecke ich in ...

"Herr, wir hören auf dein Wort,

das du uns gegeben hast,

und in dem du wie ein Gast ..."

Wie ein Gast.

 

Aber noch mehr. Nicht nur wie ein Gast, sondern als Dreh- und Angelpunkt. Die Begegnung mit Jesus.

Und dann kommt da noch hinzu: Die Begegnung mit dem mysterium tremens et fascinosum.

 

Nur: Wie gelangt man dahin?

Falks Methode war das Schockieren. Und wenn man das verallgemeinert: Je abgedrehter, desto befremdlicher, desto besser. Aber das klingt nun wirklich nicht gut.

Ebenso wie manche satanistische, schamanische, mithraskultige Vorstellungen, die es zwar am Abdrehen nicht mangeln lassen.

 

Kam hat mich parallel zu dieser Abgedrehtheitsforderung auf die Wortlastigkeit meiner Modelle hingewiesen.

Naja, das stimmt nicht so ganz. Also Ikonenverehrung ist nicht wortlastig. Und das Lied "Wir stehen vor dem allmächtigen Gott" wirkt vor allem durch seinen Rhythmus, und seine Harmonien. Das hat was.

 

Wortlastigkeit ist vielleicht nicht das richtige Wort. Aber da ist was. Da gibt es tatsächlich eine Möglichkeit zur Kritik. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob jemand hier darauf kommt.

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Was Taize angeht, hält sich der Katecheseaufwand in Grenzen, weil diejenigen, die da hinfahren ja ohnehin schon aus einem bestimmten Umfeld kommen. Daß diese weitgehend interessierten Gäste, die ohnehin mit etwas anderem rechnen (und es wohl auch suchen) bereits ein hinreichendes Vorwissen mitbringen erscheint mir ein fundamentaler Unterschied zu den "milieulosen" Messen einer normalen Gemeinde mit ihrem mehr als buntgemischten Publikum.

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Nebenbei: die Wortlastigkeit halte ich für ein Problem, daß die Liturgie insgesamt mit sich bringt. Stille zum Schuldbekenntnis, nach der Kommunion, nach der Predigt - in vielen Fällen Fehlanzeige. Stattdessen hört man zur Einführung schon eine regelrechte Vorpredigt...

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Das VorWISSEN spielt da weniger eine Rolle. Um auf den Knien zum Kreuz zu rutschen, seinen Kopf auf's Kreuz zu legen und einfach mal zu erleben, was dann passiert, wenn man seine Sorgen dort ablegen will, muss man kein Professor sein.

Das mit dem Milieu klingt fruchtbarer. Da kann man mal dran rumdenken.

Es handelt sich ja keineswegs um ein geschlossenes Milieu - genau das würde der Offenheit für alle widersprechen, die in Taize geradezu aufdringlich praktiziert wird. Und es sind keineswegs nur die Leute aus dem christlichen Milieu, die diese Riten schätzen. Viele sind einfach nur da wegen Firmgruppe oder aus Neugierde oder weil die Freundin auch dabei ist.

 

Da entsteht so eine Art Zusammenwirken. Die langjährigen Taizefahrer bilden bei diesen Riten sozusagen ein eigenes, neues Milieu - ein Milieu das spätestens beim Heimfahren wieder zerplatzt und pausiert bis zum nächsten Jahr.

 

Ich denke, dass das viel mit Erfahrung zu tun hat. Man hat das früher schon mal gemacht. Und das hat einem was gegeben. Der Ritus ist einem heilig geworden. Man ist da etwas begegnet (oder jemandem), das man im profanen Bereich nicht erleben kann. Und da wird in den meisten Fällen nicht lang herumkatechetisiert oder herumtheologisiert. Das Bewusstsein, eine heilige Handlung zu vollziehen, eingebettet in das Flair von Taize, eingebettet in die anderen, die dasselbe erleben oder erleben wollen. Die Erfahrung, wie manche erschüttert aus einer so einfachen Begegnung (Kopf aufs Kreuz legen) herauskommen, oder wie man selbst irgendwie erschüttert war.

 

Auch die Milieuentstehung ist aber kein Gegenargument zum Selbsterklärenden. Man wird durch die Erfahrung mit diesem Ritus belehrt - manchmal auch durch die Erfahrung der anderen. Da braucht es nach wie vor keine Erklärung. Ein paar Minuten zugucken, wie das so läuft genügen vollauf. Der Ritus ist sowohl in seinem Handlungsablauf, als auch in seiner Bedeutung überhaupt nicht katechesebedürftig. Allzu viel Katechese im Vorfeld würde sogar was kaputt machen. "Komm und sieh!" heißt die Devise.

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Nebenbei: die Wortlastigkeit halte ich für ein Problem, daß die Liturgie insgesamt mit sich bringt. Stille zum Schuldbekenntnis, nach der Kommunion, nach der Predigt - in vielen Fällen Fehlanzeige. Stattdessen hört man zur Einführung schon eine regelrechte Vorpredigt...

Naja.

Eröffnung: Gesprochen. Oder gesungener Text. Aber Text.

Einleitung: Text

Schuldbekenntnis: Gesprochener Text.

Kyrie: Gesungener oder gesprochener Text. Text.

Tagesgebet: Text.

Lesung: Text.

Evangelium (jetzt am Sonntag wieder - ich nahm die Langfassung): Texttexttext.

Predigt: TextTextTextTextTextTextTextTextTextTextTextTextTextTextTextTextTextTextTextTextTextTextTextTextTextTextTextTextTextTextTextTextTextTextTextTextText

Credo: Selbersprechtext.

Fürbitten: Text.

Gabengebet: Text.

Präfation: Kann man sich streiten. Meist so ein Kauderwelsch, dass man es am besten als unverständliche Glossolallie sieht. So ähnlich, wie bei Karl Jenkins. (Adiemus, adiemus ...)

Sanctus: Text.

Hochgebet: Text.

Vater unser: Gesprochener oder gesungener Text. Mit Embolismustext.

Agnus: Gesprochener oder gesungener Text.

Schlussgebet: Text

Segen: Gesprochener oder gesungener Text.

Entlassung: Gesprochener oder gesungener Text.

 

Es ist nun wohl klar, dass die Wortlastigkeit eindeutig Verschulden des Priester ist.

Man kann auch Stille einführen. Nach jedem Text eine Minute Stille zum Besinnen und Verdauen. Aber es will einfach nicht besser werden. Es wird dadurch nicht weniger Text.

 

Nochmal der Vergleich zu Taize: Dort wird zwar auch Text gesungen, aber x-mal derselbe. Und immer wieder dieselben Lieder - sind gar nicht so viele. Dadurch hat man nicht so viel neuen Text.

Aber hier halte ich auch die Taizeliturgie nicht für wirklich befriedigend. Mir fehlt da was.

Und würde man auch einen Teil der Texte durch Stille ersetzen, würde mir trotzdem was fehlen.

 

Ich kenne auch die Bemühung vieler Gottesdienstteams, Symbole einzuführen. (Am besten in der Osternacht. Da gibt es ja keine Symbole, wenn man keine künstlich importiert. Haha.) Aber gerade solche künstlichen Symbole neigen dazu, mich zu vergrätzen. (Ich könnte mir einen ähnlichen Effekt auf Edith vorstellen.)

bearbeitet von Mecky
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Gesang ist mehr als "Text".

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Ich vermute, dass Chrysologus auf einer fruchtbareren Schiene gelandet ist: Er schrieb was von Einbettung. Beide Riten sind eingebettet in tatsächlich eine Art "Begeisterung" - kein hysterisches Hallelujageschreie, sondern so eine Art common sense der Feiernden in Taize. Und auch in eine Art Tradition: Alteingesessene Taize-Fans bauen da wortlos, sogar fast zeichenlos eine Art Atmosphäre auf, die eine Art Wertschätzung dieses Ritus auf die ganze Taizegemeinschaft überträgt.

 

Das war exakt das, was ich geschrieben hatte - und ich freue ich, dass du doch noch über jene Wörter hinaus zu lesen geruhst, die dir zu missfallen scheinen. Ich hoffe, du hast so weit gelesen, dass du gesehen hast, dass ich auch dich auf einem potentiell fruchtbaren Weg sehe.

 

Die Taizégottesdienste sind ja keine Solitäre: Man fährt hin, in der Regel gibt es schon in dieser Reisegruppe eine Einführung. Die Gottesdienste finden in einer lebenden Gemeinschaft statt, die mehr teilt als nur denselben Gottesdienstraum, die zusammen lebt, isst, schläft, diskutiert, schweigt. Und_ Sie lassen dem Einzelnen Zeit, das zu verdauen, was da geschieht.

 

Das Wort "Einbettung" bedürfte noch eines genaueren Hinschauens. Chrysologus meinte bevorzugt die Einbettung in die Katechese. Aber auch das kontinuierliche Teilnehmen an meinen Schülergottesdiensten hat er als solche anerkannt. Aber diese Einbettungsgedanken sollen sich jetzt mal andere machen.

 

Das wiederum meinte ich nicht - oder nur dann, wen man Katechese in einem sehr weiten Sinn begreift: Wenn in Schülergottesdiensten von Mal zu Mal andere Punkte betont werden (verbal, zeichenhaft, wie auch immer) dann wird das bei einigen etwas bewirken. Aber eben nur dann, wenn es weiter getragen wird. Es nutzt wenig, zB die Gabenbereitung im einen Gottesdienst ausgiebig zu inszenieren (was man so alles da mit hinein geben kann), und ab dem folgenden dann wiederum die benötigten Utensilien hinter dem Blumengesteck auf dem Altar hervorzuziehen.

 

Was mich immer wieder erstaunt, das ist die Eigenart der Liturgie, dass man immer wieder neues entdecken kann, das mir zumindest auch nach 40 Jahren Praxis eben noch unbekannt war. Und damit meine ich nicht die Erkenntnis, dass jenes Gebet 1405 erstmals Erwähnung findet - das vergesse ich vor Ende der Seite, auf der ich es las, weil es mich nicht interessiert. Aber meine letzte Entdeckung mag deutlicher machen, was ich meine:

 

Der Ablauf des Wortgottesdienstes "1. Lesung - Psalm - 2. Lesung - Halleluja - Evangelium - Schweigen - Homilie" dürfte nun jedem hier bekannt sein. In der Praxis findet man meist "1. Lesung (Lektorin) - Psalm (durch Lied ersetzt) - 2. Lesung (Lektor) - Halleluja (Organist) - Evangelium (Zelebrant) - Stille (um sich zu setzen, der Prediger greift zum Manuskript) - Homilie (Zelebrant)". Die Geschlechterverteilung der Lektoren variiert, in seltenen Fällen predigt auch mal ein Laie.

 

Aber der Ablauf des Rituale ist eigentlich ein anderer - zumindest was die handelnden Personen angeht: "1. Lesung (Lektor) - Psalm (Kantor) - 2. Lesung (Lektorin) - Halleluia (Kantor) - Evangelium (Diakon) - Stille - Homilie (Vorsteher)".

Es ist ein Ablauf von Zuhören und Antworten: Der Vorsteher der Feier hört gemeinsam mit der Gemeinde die Texte der Lesungen und antwortet dann (nach einer Bedenkzeit) in der Homilie darauf. In der bischöflichen Liturgie wird das noch sichtbarer als in den Pfarreien, der Bischof steht mit Stab und Mitra und lauscht dem Evangelium. Die Übernahme der diakonalen Rolle durch den einzig anwesenden Priester verdunkelt dies bis zur Unkenntlichkeit.

 

Auf diesen Ablauf bin ich erst vor kurzem (in einem kirchenrechtlichen Aufsatz zur Frage der Laienpredigt) gestoßen - die Frage wäre nun, wie man dies (wenn man es denn für wichtig hält) sichtbar werden lassen könnte. Meine Ideen (ich habe keinen Ort, diese umzusetzen) gehen in folgende Richtungen: Liturgische Kleidung für Lektoren und Kantoren, Priester und unbeschäftigte Lektoren / Kantoren sitzen in der ersten Reihe, um sichtbar zuzuhören, das Evangelium wird von einem Lektor vorgetragen (was nicht den Rubriken entspricht), es gibt eine angekündigte Stille nach dem Evangelium, und dann erst wird gepredigt. Ob man die Predigt nun im Stile einer Narratio ("wir haben gehört....") beginnt, das sollte man nicht zu eng sehen.

 

So stelle ich mir Einbettung und Katechese vor - dass man die Lektoren und Kantoren entsprechend weiterbildet, das ist dann eine andere Frage.

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Was Taize angeht, hält sich der Katecheseaufwand in Grenzen, weil diejenigen, die da hinfahren ja ohnehin schon aus einem bestimmten Umfeld kommen. Daß diese weitgehend interessierten Gäste, die ohnehin mit etwas anderem rechnen (und es wohl auch suchen) bereits ein hinreichendes Vorwissen mitbringen erscheint mir ein fundamentaler Unterschied zu den "milieulosen" Messen einer normalen Gemeinde mit ihrem mehr als buntgemischten Publikum.

 

Milieu-los sind die Gemeinden m.m. nicht. Vielmehr hat ja die Sinusstudie gezeigt, dass sich katholisches Leben auf sehr wenige Milieus beschränkt.

 

Es gibt zwei Dinge aus Taize, ich gerne in unseren Gottesdienst übertragen würde:

 

1. Der große Anteil an Stille/Schweigen

2. Die Auflösung der starren Bankreihen (nein, niemand muss auf einem Gebetshocker hocken, man kann auch Stühle zur Verfügung stellen oder Bänke an den Seiten haben.

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Aber der Ablauf des Rituale ist eigentlich ein anderer - zumindest was die handelnden Personen angeht: "1. Lesung (Lektor) - Psalm (Kantor) - 2. Lesung (Lektorin) - Halleluia (Kantor) - Evangelium (Diakon) - Stille - Homilie (Vorsteher)".

Es ist ein Ablauf von Zuhören und Antworten: Der Vorsteher der Feier hört gemeinsam mit der Gemeinde die Texte der Lesungen und antwortet dann (nach einer Bedenkzeit) in der Homilie darauf. In der bischöflichen Liturgie wird das noch sichtbarer als in den Pfarreien, der Bischof steht mit Stab und Mitra und lauscht dem Evangelium. Die Übernahme der diakonalen Rolle durch den einzig anwesenden Priester verdunkelt dies bis zur Unkenntlichkeit.

 

.

 

So ist das hier, wobei ein Diakon nicht immer zur Verfügung steht und Sänger von Psalm und Halleluja idR ein Kapellknabe ist. Mir war bisher nicht bewußt, das das gewissermaßen dialektisch zu verstehen ist. Gibts eigentlich für Kantoren, ggf. auch für Ehrenamtliche Seminare über Liturgisches?

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Mir war bisher nicht bewußt, das das gewissermaßen dialektisch zu verstehen ist.
Dialogisch.

 

Ich bin bisher (aus eigener Erfahrung) nur von einem Dialog Gemeinde-Zelebrant ausgegangen. Aber Chrysos Ansatz gefällt mir sehr. Gibt es das irgendwo (amtlich) schriftlich???

bearbeitet von Flo77
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Mir war bisher nicht bewußt, das das gewissermaßen dialektisch zu verstehen ist.
Dialogisch.

 

Ich bin bisher (aus eigener Erfahrung) nur von einem Dialog Gemeinde-Zelebrant ausgegangen. Aber Chrysos Ansatz gefällt mir sehr. Gibt es das irgendwo (amtlich) schriftlich???

 

Es gibt keinerlei amtlich verbindliche Aussagen zur Struktur der Liturgie - das ist Interpretation dessen, was man tut.

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Ich bin bisher (aus eigener Erfahrung) nur von einem Dialog Gemeinde-Zelebrant ausgegangen. Aber Chrysos Ansatz gefällt mir sehr. Gibt es das irgendwo (amtlich) schriftlich???

Hm. Ich habe es so wie Chryso es schreibt auch gelernt. Wo es aber steht, muss ich noch mal schauen.

 

Auf die Schnelle finde ich nur was im AEM:

 

34. In den Lesungen wird den Gläubigen der Tisch des Wortes Gottes bereitet und der Reichtum der Schrift erschlossen 33. Da nach der Überlieferung das Vorlesen nicht dem Vorsteher, sondern einem anderen Mitwirkenden zukommt, soll der Diakon oder - falls keiner da ist - ein anderer Priester das Evangelium verkünden; ein Lektor aber trage die übrigen Lesungen vor. Ist kein Diakon und auch kein anderer Priester da, soll der zelebrierende Priester das Evangelium verkünden.

 

http://www.liturgie.de/liturgie/index.php?datei=pub/op/dok/alleinfrmessbuch

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Für mich ist es diese "Gewissheit" des "Gott*)-ist-hier-als Liebender, der hier handelt" die im Gottesdienst, aber besonders im Gottesdienst mit Eucharistiefeier das Anziehende ist**). Dass sichtbar wird, dass auch der Vorsteher/die Vorsteherin des Gottesdienstes ein Gegenüber ist, nicht ein Vermittler/eine Vermittlerin, finde ich dazu sehr aufregend.

 

Mir gefällt einerseits Kard. Dolans Vergleich mit dem Sonntagsessen bei den Eltern. Und gleichzeitig macht das Bild von den Enkerln, die es langweilig finden, klar, wie fragil das Ganze ist. Die Enkerln spüren im konkreten Tun der Oma (kochen) und im reinen Dasein des Opas nicht die Liebe durch. Gezwungen zu sein, lächelnd eine angebrannte Lasagne zu essen und zu warten, bis der Opa wieder einen lichten Moment hat, empfinden sie nicht als hilfreich für ihre Zuneigung. Vielleicht möchte ja die Oma schon lange die Sonntagskocherei nicht mehr. Und der Opa wird müde vom gewohnten schweren Essen und kann sich dann gegen das Einschlafen nicht mehr wehren. Vielleicht möchte Gott, dass wir seine Gegenwart und das Opfer Christi anders feiern?

 

 

(*im Sinne der Liebe Christus-Gott-Hl. Geist-Menschen)

 

(** inzwischen geh ich nicht mehr gern in unsere Hl. Messen, weil ich vor lauter Vorkatechese und erklärenden Worten, die ich abzuschütteln versuche, bis zur Wandlung gewissermaßen abgekämpft bin - anders ist das bei Wort-Gottes-Feiern)

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Predigt zum Gleichnis über den Schatz und der Perle

 

Gibt es tatsächlich einen Schatz, der so wertvoll ist, dass man alles andere dafür aufgeben kann?

 

Es ist ganz schön schwer, hier gute Beispiele zu finden.

Geld und Besitz scheinen mir erst einmal schlechte Beispiele zu sein. Wenn ich zum Beispiel die Wahl zwischen der Gesundheit und Geld habe, entscheide ich mich für die Gesundheit. Und ich nehme an, dass ich mit dieser Entscheidung nicht alleine da stehe. Das würden die meisten so machen. Spätestens, wenn es sich um eine gefährliche oder schmerzhafte Krankheit handelt, die jemanden bedroht, dann wäre er bereit, alles Geld zu opfern.

 

Ich bin auch immer wieder beeindruckt, wie manche Menschen alles opfern für ihre Lieben - insbesondere für den Ehemann, die Ehefrau und vor allem für ihre Kinder.

Andere sind für ihre Arbeitsstelle oder für ihren Betrieb oder für einen bestimmten Verein bereit, unglaublich viel zu opfern. Vielleicht nicht wirklich alles. Aber das täuscht vielleicht.

So mancher hat sich im verdienstvollen Einsatz für Betrieb oder Verein so enorm engagiert, dass es ihn die Gesundheit ruiniert hat.

 

Manchmal ist dieses Engagement sogar fragwürdig. Wenn zum Beispiel Spitzensportler ihre junge Gesundheit opfern, um an der Weltspitze mitmischen zu können. Wenn sie sich um des sportlichen Erfolgs willen schon in jungen Jahren ihren Körper ruinieren, dann finde ich dies fragwürdig. Für die ruinierte Gesundheit ist der Erfolg eine schlechte Entschädigung, meine ich.

 

Oder wenn sich jemand dermaßen beruflich engagiert, dass er dabei so viel Zeit opfert, die eigentlich seiner Familie gehört, dann sehe ich ein großes Risiko, dass er irgendwann einmal sein Riesen-Engagement bereut.

 

Das Himmelreich, sagt Jesus, ist tatsächlich wie ein Schatz (oder wie eine Perle), für den man alles opfern kann.

Ich vermute, dass er sehr wohl gewusst hat, dass er einen riskanten Lebensstil hatte. Er hat sich als Gesandter Gottes verstanden. Er wollte unbedingt den Willen seines himmlischen Vaters erfüllen. Er wollte sich ohne Kompromiss den Menschen zuwenden, die in Not waren. In dieser Lebensweise hat Jesus das Himmelreich gesehen. Das war sein Himmelreich: Aus dem Vertrauen auf seinen Vater leben - und bereit sein, dafür alles, aber auch wirklich alles zu riskieren.

 

Ich hätte bei diesem Gleichnis vom Schatz und von der Perle die allergrößten Bedenken. Ich würde Jesus abraten. Ich würde ihn zu einem maßvolleren Engagement raten:

Wenn er nicht diese Lebensweise so konsequent durchgezogen hätte.

 

Was es heißt, alles aufzugeben für das Himmelreich, hat uns Jesus ja mit seinem eigenen Leben vorgeführt. Er HAT alles riskiert. Und am Ende HAT er tatsächlich alles verloren.

Es blieb ihm nur noch die Hoffnung, dass Gott ihn trotz seines Leidens und trotz seines Todes entlohnt.

 

Von all den Gleichnissen Jesu, die der Evangelist Matthäus in seinem 13. Kapitel gesammelt hat, finde ich dieses Gleichnis vom Schatz und von der Perle das Anspruchvollste. Ich finde es fast bedrängend.

Denn es stellt uns vor die Frage, ob wir in gleicher Weise bereit sind, alles aufzugeben für das Reich Gottes.

Gewiss: Jesus formuliert in diesem Gleichnis sehr angenehm und sehr positiv. Während er in anderen Gleichnissen von Dornen und Steinen redet, oder vom Feuer, in das das Unkraut hineingeworfen wird, formuliert Jesus in diesem Gleichnis fast werbend. Er scheint - oberflächlich gesehen - keine Forderung zu stellen. Er wirbt für das Reich Gottes und sagt: "Schaut her! So toll ist das Reich Gottes, dass man wirklich alles dafür hergeben kann!"

 

Aber dennoch bleibt für uns die Frage, ob wir das Reich Gottes denn wirklich annehmen WOLLEN. Um diesen Preis! Um den Preis, dass man eventuell alles dafür weggeben muss, so wie es Jesus selbst getan hat.

In diese Verheißung, wie toll und großartig, wie überwältigend das Reich Gottes ist, mischt sich die Frage, ob man selbst schon genügend von diesem Himmelreich überzeugt und begeistert ist, um es im Entscheidungsfall all den anderen wertvollen Gütern vorzuziehen.

bearbeitet von Mecky
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Predigt zum Gleichnis über den Schatz und der Perle

 

In diese Verheißung, wie toll und großartig, wie überwältigend das Reich Gottes ist, mischt sich die Frage, ob man selbst schon genügend von diesem Himmelreich überzeugt und begeistert ist, um es im Entscheidungsfall all den anderen wertvollen Gütern vorzuziehen.

 

Nein. Aber damit eine/einer total auf Perlen abfährt, da brauchts ja auch seine Zeit des Perlen-Kennenlernens. Die kleinen Entscheidungen, die ich jetzt schon weiß, dass sie zumindest in die richtige Richtung gehen, treffen, machen (hoffentlich) im großen Entscheidungsfall dann die richtige Entscheidung umungänglich. Hoffentlich. Und die kleinen Entscheidungen können Spaß machen. Das ist nicht immer: Ich gegen die ganze Welt.

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Predigt zum Gleichnis über den Schatz und der Perle

 

In diese Verheißung, wie toll und großartig, wie überwältigend das Reich Gottes ist, mischt sich die Frage, ob man selbst schon genügend von diesem Himmelreich überzeugt und begeistert ist, um es im Entscheidungsfall all den anderen wertvollen Gütern vorzuziehen.

 

Nein. Aber damit eine/einer total auf Perlen abfährt, da brauchts ja auch seine Zeit des Perlen-Kennenlernens. Die kleinen Entscheidungen, die ich jetzt schon weiß, dass sie zumindest in die richtige Richtung gehen, treffen, machen (hoffentlich) im großen Entscheidungsfall dann die richtige Entscheidung umungänglich. Hoffentlich. Und die kleinen Entscheidungen können Spaß machen. Das ist nicht immer: Ich gegen die ganze Welt.

ein abglanz des reich gottes ist eine gelingende beziehung. dazu gibt es eine tiefes, manchmal nur unbewußtes, sehnen. die kleinen entscheidungen wären das sich selber öffnen für andere menschen. die große entscheidung ist das zusammenfinden und das tun am zusammenbleiben.

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Über die Dreifaltigkeit

Das Gleichnis vom Drilling

 

 

Ich will Euch von einem sehr sonderbaren Drilling erzählen. Der war nicht wie andere eineiige Drillinge, sondern noch viel mehr.

 

Klar, er bestand aus drei Personen, die dieselben Anlagen hatten.

Aber noch mehr.

Obwohl es drei Personen waren, gab es eine Einheit zwischen diesen Personen, die weit über das hinausgeht, was bei Drillingen landläufig üblich, ist. Diese Einheit ging sogar über das hinaus, was bei menschlichen Drillingen möglich ist.

 

Jeder Einzeldrilling hatte seine eigenen Gedanken.

Aber all ihre Gedanken führten zum gleichen Ziel, sie verfolgten immer das gleiche Interesse.

Jeder Einzeldrilling hatte seinen eigenen Willen. Aber sie wollten immer das Gleiche. Was der eine wollte, wollten auch die beiden anderen.

Jeder Einzeldrilling hatte seine eigene Meinung. Aber alle drei Meinungen liefen immer auf dasselbe hinaus.

Sie waren sich von Herzen zugetan.

 

Wer mit dem einen sprach, der konnte sich schnell dazudenken, was die anderen zu diesem Gesprächsthema meinten.

Man konnte die Worte des einen nicht missachten, ohne die Meinung der anderen beiden ebenso zu missachten.

Wer ein bestimmtes Verhältnis zum einen hatte, der hatte das gleiche Verhältnis auch den beiden anderen.

 

Klar, sie sahen unterschiedlich aus. Ach ja - ich vergaß zu erwähnen, dass sie auch unterschiedlich aussehen WOLLTEN. Darin waren sie sich wieder einig. Auch diese Unterschiedlichkeit entsprang einer Gemeinsamkeit - in der Gemeinsamkeit, dass sie jeder ein eigener sein wollten. Denn sie waren ja auch drei Personen.

 

Keiner der drei konnte je beleidigt sein, wenn jemand einen der beiden anderen bevorzugte.

Liebte jemand auch nur einen der Drillinge, konnte er nicht mehr die anderen beiden missachten - dazu waren sie sich viel zu ähnlich.

 

Wenn einer auch nur einen der Drillinge kannte und ihn mochte, erfuhren die anderen beiden sofort davon. Denn andauernd waren die drei im Gespräch.

Und dann freuten sich die anderen beiden, dass jemand den einen Drilling mochte. Und alle drei bezogen diese Zuwendung - ein jeder auf sich.

Denn sie waren ja des gleichen Zieles und der gleichen Meinung und vor allem: Der gleichen Liebe.

 

Wer sich vor dem einen verbeugte, verbeugte sich ja nicht vor seinem Körper, sondern davor, was dessen Person bedeutete.

Alle drei hatten dieselbe Bedeutung.

 

Das Wesen aller Dreie war natürlich unsichtbar. Das Wesen jeder Person ist unsichtbar und nicht mit Augen zu erkennen.

So waren alle drei waren in gewisser Weise unsichtbar, was ihre Bedeutung und ihr Wesen anging.

Dennoch waren zwei der Drillinge dennoch erkennbar. Sie hatten einen körperlichen Ausdruck gefunden.

 

Der eine Drilling war als ein sichtbarer Mensch auf die Welt gekommen. Und was sagte er? Er erzählte von den beiden anderen. Und welche Meinung vertrat er als Mensch? Ganz einfach die Meinung, die auch die beiden anderen mit ihm teilten. Und was tat er als Mensch? Natürlich das was er wollte! Wer täte das nicht? Er wollte halt genau das, was die beiden anderen wollten.

 

Den zweite Drilling konnte man nicht anschauen, indem man auf einen anderen Menschen ansah, sondern indem man in sich selbst hinein sah.

Schon vor der Geburt - ach, was sage ich da! Schon vor der Geburt des ersten Menschen! Ach, was sage ich da! Schon bei der Geburt des Weltalls, als es noch Milliarden von Jahren keinen Menschen gab! Da schlüpfte er in die Natur des (erst konzipierten) Menschen und begann, im Inneren des Menschen zu wirken.

Und was tat er da? Was tat er im Inneren des Menschen?

Dasselbe natürlich, wie sein menschgewordener Zwillingsbruder: Von den anderen Brüdern reden. Ihren Willen ausführen. Sie lieben. Und außerdem besetzte er den Menschen, in dem er wirkte mit Lust. Immer, wenn dieser Mensch etwas tat, was dem Willen der drei Zwillinge entsprach, erfüllte er ihn mit einem guten Gefühl: "Ja, genau so ist es richtig!". Er gab diesem Menschen von innen heraus Sicherheit. Er gab ihm ein inneres Gespür dafür, was im Sinne der Drillinge war, und was nicht.

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Predigt über Mt 16, 21-27

 

Jesus begann, seinen Jüngern zu erklären, er müsse nach Jerusalem gehen und von den Ältesten, den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten vieles erleiden;

er werde getötet werden, aber am dritten Tag werde er auferstehen.

Da nahm ihn Petrus beiseite und machte ihm Vorwürfe; er sagte:

Das soll Gott verhüten, Herr! Das darf nicht mit dir geschehen!

Jesus aber wandte sich um und sagte zu Petrus:

Weg mit dir, Satan, geh mir aus den Augen! Du willst mich zu Fall bringen; denn du hast nicht das im Sinn, was Gott will, sondern was die Menschen wollen.

 

Darauf sagte Jesus zu seinen Jüngern:

Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen.

Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sein Leben einbüßt? Um welchen Preis kann ein Mensch sein Leben zurückkaufen?

Der Menschensohn wird mit seinen Engeln in der Hoheit seines Vaters kommen und jedem Menschen vergelten, wie es seine Taten verdienen.

Wie mag Petrus aus diesem Gespräch hinausgegangen sein? Beleidigt? Verwirrt?

Er wollte Schaden abwenden von seinem Freund.

"Das soll Gott verhüten, Herr! Das darf nicht mit dir geschehen!" - Ein Satz aus dem Angst um den Freund spricht. Angst und Sorge. Petrus will nicht, dass sein Freund so etwas durchmachen muss.

 

Und dann wird er von Jesus abgefertigt.

 

Könnt Ihr Euch, liebe Brüder und Schwestern, in Petrus hineinversetzen?

Hineinversetzen in einen Freund, der seinen Freund vor schwerem Schaden bewahren will - und dann als Dank die denkbar schlimmste Abfuhr erhält?

Er wird sich jetzt fragen, ob Jesus noch sein Freund ist.

Er wird wütend sein, dass Jesus keinerlei Anzeichen zu erkennen gibt, dass er die Sorge des Freundes zu schätzen weiß.

 

Ich glaube nicht, dass Petrus diese Abfuhr noch zu Lebzeiten Jesu überwunden hat.

So was bleibt nicht in den Kleidern stecken.

 

Wahrscheinlich hat Petrus erst viel später, also nach der Auferstehung verstehen können, warum sich Jesus so abweisend geäußert hat.

 

Schauen wir doch einmal auf die Situation Jesu.

Der Entschluss, nach Jerusalem zu gehen und damit offenen Auges in sein Verderben zu laufen,

wird ihm nicht leicht gefallen sein.

Im Garten Getsemani wird er Blut und Wasser schwitzen - aus Angst vor den Konsequenzen dieses Entschlusses.

Er war der Überzeugung, dass dieser Weg - und zwar der Weg des Leidens - genau jener Weg war, den Gott ihm zugedacht hatte.

Man kann sich in wilden Farben ausmalen, was es Jesus gekostet hat, sich diesen Entschluss abzuringen.

Nach Jerusalem gehen, sich fertig machen zu lassen, verhöhnen zu lassen, auspeitschen und schließlich kreuzigen zu lassen.

Und irgendwie und irgendwann hat es Jesus tatsächlich geschafft, diesen Entschluss zu fassen.

Alles aufzugeben. Schmerzen, Qualen und Hohn in Kauf zu nehmen,

um dem Willen Gottes, seines Vaters gerecht zu werden

und auf diese Weise zum Ziel seines Lebens geführt zu werden.

Ein solches Vertrauen in Gott ist nicht billig.

Und wie fest ein solcher Entschluss steht, auch wenn man ihn schon gefasst hat, ist wohl immer fragwürdig.

Ob man nicht doch einfach woandershin gehen sollte? Überall hin auf dieser Welt, nur nicht nach Jerusalem, zum Leid, zur Qual, zum Verspottetwerden.

 

Und dann kommt Petrus

und will diesen Entschluss wieder in Wanken bringen.

Natürlich: Petrus will, was die Menschen wollen.

Gott soll Jesus vor Schaden bewahren - aber dummerweise will Gott dies gar nicht.

Und vor allem Jesus will das nicht.

Im Gegenteil: Er hat sich doch entschlossen, genau diesen Weg zu gehen. Er will.

 

Die beiden - Petrus und Jesus - haben offensichtlich sehr unterschiedliche Vorstellungen davon, was Gott will und was er soll.

Petrus meint, Gott solle seinen Freund vor dem Leid und Tod bewahren.

Jesus meint, Gott wird ihn trotz Leid und Tod nicht nur bewahren, sondern auferwecken.

 

Petrus stellt sich den Weg, den Gott zu wollen hat, am Leiden vorbei führt.

Jesus dagegen meint, dass Gott ihn durch das Leiden erlöst und vollendet.

 

Petrus meint.

Jesus meint.

Und was meinen wir?

Was meinen wir für uns selbst?

Und was meinen wir für unsere Freunde?

bearbeitet von Mecky
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Etwas spät, diese Antwort, aber ich habe es jetzt erst gelesen.

 

Wenn ich allerdings an jeden un- oder missverständlichen Passus eine Erklärung anhänge, dauert ein Gottesdienst locker achtundvierzig Stunden - reine Gottesdienstzeit, ohne Pinkel-, Ess- und Schlafpause. Wobei nach den ersten zwei Stunden wohl die Schlafpause überdimensional anwachsen dürfte.

Eine 48-Stunden-Kathechese-Messe ist natürlich genau so ein Unsinn wie es eine Drei-Tage-rund-um-die-Uhr-Dogmatik*-Vorlesung wäre. Da wäre vielleicht alles gesagt, aber nichts vermittelt.

 

Warum auch? So sehr eilt es doch auch nicht.

 

Wie wäre es, wenn Du jede Woche auf ein Element der Messe eingehen würdest. Mit ein, zwei wohlüberlegten Sätzen (Sätzen, nicht Absätzen!). Die nicht alles erklären müssen, fruchtbare Hinweise zum Weiterdenken reichen aus.

Wenn das Evangelium es hergibt, dürften auch mal zwei Minuten der Predigt dafür verwendet werden (zwei Minuten, nicht mehr!). Mach' das mal ein Jahr lang, das dürfte aufmerksame Teilnehmer deiner Messen viel geben.

 

 

 

(* man kann hier nach Belieben jedes anderes Fach einsetzen)

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Eröffnung: Gesprochen. Oder gesungener Text. Aber Text. [/Quote]

 

jou. im Namen des Vaters ... kurzer Text. reicht.

 

Einleitung: Text[/Quote] wech damit! wer da ist, weiß, warum er da ist. Trotz des schönen/schlechten/ usw. Wetters.

 

Schuldbekenntnis: Gesprochener Text.[/Quote] wech damit. das machen wir dann vor der Kommunion: "Herr, ich bin nicht würdig ..."

 

Kyrie: Gesungener oder gesprochener Text. Text.[/Quote] gesungen.

 

Tagesgebet: Text.

Lesung: Text.[/Quote]

 

Evangelium (jetzt am Sonntag wieder - ich nahm die Langfassung): Texttexttext.[/Quote] Kurzfassung. Kann sich eh keiner merken, wenn er es noch nicht kennt.

 

Predigt: TextTextTextTextTextTextTextTextTextTextTextTextTextTextTextTextTextTextTextTextTextTextTextTextTextTextTextTextTextTextTextTextTextTextTextTextText[/Quote]

 

auf die Hälfte kürzen. danach Stille, zum Verdauen.

Credo: Selbersprechtext[/Quote]

 

keine Ahnung, was ein Selbersprechtext ist.

 

Fürbitten: Text.[/Quote]

 

nö. Da beteiligen sich alle:

Priester leitet ein.

Lektor trägt die Anliegen vor.

Gemeinde antwortet, gern auch mit Gesang.

Priester schließt ab.

 

Gabengebet: Text.[/Quote]

jou.

 

Präfation: Kann man sich streiten. Meist so ein Kauderwelsch, dass man es am besten als unverständliche Glossolallie sieht. [/Quote]

Wichtig: Gesungen. Falls Du das üben möchtest: ich kann Dich gern unterstützen.

 

Sanctus: Text.

nö, Gesang.

Hochgebet: Text.[/Quote]

 

jou. nimm Nummer zwo, dann tut den Menschen das Knien nicht so weh.

Vater unser: Gesprochener oder gesungener Text. Mit Embolismustext.

Agnus: Gesprochener oder gesungener Text.[/Quote]

 

ich darf ergänzen: und dann kommt die Kommunion. Was ich wichtig finde: Stille. Da und danach. Daß ich nicht zu-georgelt werde, wenn ich dann zurückgekommen bin, von der Kommunion, und danke sage.

 

dann, wenn alle zurückgekommen sind, in die Bank: bißchen Stille.

 

 

Schlussgebet: Text

Segen: Gesprochener oder gesungener Text.

Entlassung: Gesprochener oder gesungener Text.[/Quote]

 

 

Es ist nun wohl klar, dass die Wortlastigkeit eindeutig Verschulden des Priester ist.

 

nö.

 

mir scheint es so, als ob Du Dich auf Deine Texte konzentrierst.

 

Wenn Du mal ein bißchen Stille reinbringst, werden alle begeistert sein.

 

und: Du schaffst das!

bearbeitet von Petrus
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Ergänzung:

 

bei den Fürbitten kann auch Stille sein. Priester leitet ein, und sagt dann: wir beten jetzt still, und wir tragen alle still unsere Anliegen vor Gott. alle sitzen, knien oder stehen, je nachdem, wie man besser beten kann. Priester schließt dann ab.

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Bekenntnis zum Mäuschen

 

Bekenne dich zu deinem Glauben!

Das fiele mir leichter,
wenn ich mir meines Glaubens sicher wäre
und ihn wie ein Buch oder eine Liste
mit mir herumtragen könnte.

Dann wäre mein Glauben ein fester Tatbestand,

bei dem ich weiß, wozu ich stehe.

 

Aber der Glaube ist ein launisches Tierlein.
Mal ist er ganz stark und spielt den Elefanten,
dann wieder spielt er totes Mäuschen
und tut so, als ob er gar nicht vorhanden sei.

 

Zu anderen Zeiten wendet er sich

an die phantastischsten, kreativsten und manchmal auch übelsten

Vorstellungen,

bis ich endlich bemerke,

dass ich mich gerade im Glauben verrannt habe

und Irrwege gegangen bin.

 

Bekennen kann ich mich dazu,
dass ich den Glauben brauche,
dass ich ihn herbeisehne
und gerne mehr davon hätte.

 

Bekennen kann ich mich dazu,

dass mir gelegentlich der Glaube fehlt,

dass es manchmal zu schwach ist,

um wirklich zu helfen.

 

Ich kann den Glauben suchen
und nach allem gieren,
was meinen Glauben stärkt.

Wie nach einem Wettessen mit Chips

die Sehnsucht nach Flüssigem wächst,

so giere ich

nach den Wassern des Glaubens.

 

Ich kann Ausschau nach heiligen Taten halten,
die mir vor Augen führen,
von welch großem Glaube ein Held erfüllt ist,
wie er sich nicht von seiner Heldentat abbringen ließ
und wie er mit seiner Heldentat
zur Stütze anderer Menschen wurde.

 

Ein Blick auf Jesus,

seinen Mut, seine Beharrlichkeit im Glauben,

seine Kreativität in den Gleichnissen,

seinem unverdrossenen Gottvertrauen,

mit dem er sich selbst auf die düstersten Durstrecken machte,

hilft.

 

Manchmal wirkt dieses Vorbild ansteckend
und ich fühle das tote Mäuschen sich in mir regen
und mir leise zuflüstern:
"In Wirklichkeit soll ich ein Elefant sein."
Und dann lachen wir beide verschwörerisch.

 

Ich bekenne mich zu dem Mäuschen,

das wie ein Senfkorn

ein kleines ist unter den Säugetieren,

das aber das Potential eines Elefanten

in sich trägt.

bearbeitet von Mecky
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