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Meckys Gedanken


Mecky

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Ich bin mir sicher, dass man zu meiner Studentenzeit Skat zu dritt gespiet hat (die Schafkopfer waren immer zu viert). B)

Skat spielt man natürlich zu dritt. Aber wenn man zu viert ist, setzt immer einer aus. Das ist sehr entspannend. Und der Aussetzende kann noch ein Bier holen, die Aschenbecher mal zwischendurch leeren, das Zimmer lüften oder schlicht auf den Topf gehen.

Wir waren immer froh, wenn wir drei waren, da in WÜ damals die Mehrzahl der Studenten Schafkopf spielte. Ich habe dann hier in der Oberpfalz auch keine Skatspieler gefunden (und habe nur noch rudimentäre Kenntnisse nach 45 Jahren). Hier galt Skat als preußisch (wie alles, was nicht direkt bairisch ist) und in meiner Heimatstadt Schweinfurt als elitär (jedenfalls nix für die arbeitende Bevölkerung, hat mir mein Großvater ein langgedienter Schafkopferer mal erklärt, meine Brüder haben es auch gelernt, aber für Mädchen gehörte es sich damals nicht). ;)

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Ich bin mir sicher, dass man zu meiner Studentenzeit Skat zu dritt gespiet hat (die Schafkopfer waren immer zu viert). B)

Skat spielt man natürlich zu dritt. Aber wenn man zu viert ist, setzt immer einer aus. Das ist sehr entspannend. Und der Aussetzende kann noch ein Bier holen, die Aschenbecher mal zwischendurch leeren, das Zimmer lüften oder schlicht auf den Topf gehen.

Wir waren immer froh, wenn wir drei waren, da in WÜ damals die Mehrzahl der Studenten Schafkopf spielte. Ich habe dann hier in der Oberpfalz auch keine Skatspieler gefunden (und habe nur noch rudimentäre Kenntnisse nach 45 Jahren). Hier galt Skat als preußisch (wie alles, was nicht direkt bairisch ist) und in meiner Heimatstadt Schweinfurt als elitär (jedenfalls nix für die arbeitende Bevölkerung, hat mir mein Großvater ein langgedienter Schafkopferer mal erklärt, meine Brüder haben es auch gelernt, aber für Mädchen gehörte es sich damals nicht). ;)

 

Ist Schafkopf dasselbe wie Doppelkopf?

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Im übrigen ist ohne 9er spielen nur was für Leute, die zu faul oder zu doof zum Mitzählen sind. Mit so wenig Karten kann sich ja ein Schimpanse merken, was schon alles gespielt worden ist.

Unfug! Mit Neunern kommen alle Fehl doch nach Hause und das Spiel ist nach den ersten vier Stichen entschieden!

Quatsch. Mehr Chancen für Contra. Und man sieht nicht gleich beim ersten Buttern, wer zusammenghört.

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Ich bin mir sicher, dass man zu meiner Studentenzeit Skat zu dritt gespiet hat (die Schafkopfer waren immer zu viert). B)

Man spielt Skat immer zu dritt. Man kann es aber auch zu viert spielen, dann setzt der Geber aus. Der Vorteil ist, dass der Geber dann in der Zwischenzeit Bier holen kann oder Schnittchen machen oder Salzbrezeln besorgen... (Man kann es auch zu fünft spielen oder zu sechst...) Ein Nachteil ist vielleicht, dass man als Geber auch mit verliert.... (oder gewinnt)...

Dale

Melde mich freiwillig als Dauergeber, geht das?
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Melde mich freiwillig als Dauergeber, geht das?

Es ist vielleicht ungehörig, zumal hier in Meckys Thread, aber eine der verbreitetsten Männerphantasien* ist ja, dass man in Ruhe Karten spielen kann, während eine Lady für alles sorgt, was sonst noch wichtig ist. :rolleyes:

Dale

 

*Ich hoffe, die anderen Männer sind nicht sauer, dass ich dieses Männergeheimnis hier vor Frauen ausgeplaudert habe...

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Melde mich freiwillig als Dauergeber, geht das?

Es ist vielleicht ungehörig, zumal hier in Meckys Thread, aber eine der verbreitetsten Männerphantasien* ist ja, dass man in Ruhe Karten spielen kann, während eine Lady für alles sorgt, was sonst noch wichtig ist. :rolleyes:

Dale

 

*Ich hoffe, die anderen Männer sind nicht sauer, dass ich dieses Männergeheimnis hier vor Frauen ausgeplaudert habe...

Aber nur, wenn ich mitgewinne!
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Sakrament

 

Was ist ein Sakrament?

Ein Sakrament ist TaufeBeichteEucharistieFirmungEheWeiheKrankensalbung.

Diese Antwort erhalte ich regelmäßig, wenn ich (z.B. bei einem Traugespräch) danach frage.

 

In gewisser Weise ist diese Antwort auch naheliegend, nachdem das Trienter Konzil eigens die Siebenzahl der Sakramente festgelegt hat. Man hat auf diesem Konzil diese Siebenzahl festgelegt, nachdem Luther die Sakramentenhaftigkeit einiger Sakramente (bes. Ehe, Beichte, Weihe) explizit bestritten hat. Die Ehe ist ein weltlich Ding. Die Beichte hilft sowieso nicht. Und die Weihe produziert nur Wichtigtuer, die behaupten, sie seien Mittler.

 

Trotzdem reicht mir das nicht als Antwort, was denn ein Sakrament sei. Ich glaube auch nicht, dass man alle Sakramentalität in sieben Feiern packen kann. Das 2. Vatikanum kam damit auch schon in Schwierigkeiten, denn es sah die Kirche allgemein und insgesamt als Sakrament. Der Begriff Sakrament war aber dummerweise schon auf die sieben Standardsakramente festgelegt, also hat man die Kirche "Ursakrament" genannt. Denn sie sie "Zeichen und Werkzeug" Gottes in und für die Welt.

 

Auch dies (Kirche = Ursakrament) ist mir noch zu eng. Als Ursakrament würde ich primär nicht die Kirche bezeichnen, sondern erst einmal Jesus. Allerdings (und das ist wohl der Grund, warum man dies nicht tut) gilt dies nur aus der Perspektive der Zeitgenossen Jesu. Denn Sakrament heißt, dass man in etwas ganz und gar Weltlichem (also nicht Entweltlichtem, sondern Inkarniertem) Gottes Wirken und seinen Heilswillen erkennt und herausspürt. Jesus war damit für seine Zeitgenossen das Sakrament schlechthin, sozusagen der Prototyp des Sakramentes. Guckste ihn an, siehste, was der Vater will. Hörste ihn, hörste das Wort Gottes. Wirste von ihm geheilt, widerfährt Dir das Heil Gottes. Genau dies ist Sakrament: Verweltlichung des Überweltlichen. Oder Erfahrbarkeit des Transzendenten mitten in der Welt, sogar durch irgend etwas in der Welt. Und da Jesus ja am Kreuz entweltlichte, kann er nicht mehr Sakrament sein. Denn er hat ja keinen weltlichen Mund mehr, mit dem er sprechen könnte. Nur für seine Zeitgenossen war er Sakrament.

 

Es gibt einen Haufen Dinge dieser Welt, die mir zum Sakrament werden können. Der Sternenhimmel, eine Blumenwiese, das wogende Meer. Natürlich ist diese Sakramentwerdung ausgesprochen subjektiv. Es gibt doch tatsächlich Leute, die können ihr ganzes Leben lang in den Sternenhimmel, auf Blumenwiesen und auf das wogende Meer schauen, ohne darin Gottes Wesen und Wirken zu entdecken. Die sagen beim Anblick des Meeres: "H2O und Natriumchlorid" oder "Feuchtbiotop" oder weiß der Geier was. Nicht einmal die Kenntnis, dass das irdische Leben den Meeren entspruchen ist, macht das Meer für sie zum Sakrament. So subjektiv sind die. Und so subjektiv ist auch der Gläubige, dem das Meer zum Sakrament wird.

 

Oder das Gesicht des Geliebten oder der Geliebten. Oder ein aufgeschnappter Sinnspruch, der in einem Kraft entfaltet und man drin mehr sieht, als nur ein Stückchen Weltweisheit. Oder ein Zufall, der plötzlich in den eigenen Augen zu einer Fügung oder sogar zu einem ausgewachsenen Wunder wird.

 

Natürlich ist es praktisch, dass man aus der unerfassbaren Fülle von Sakramenten sieben praktische und kirchlich besiegelte und bestätigte Modelle ausgewählt hat. Hätte man nicht diese Modelle, so würde einiges schwerer zu vermitteln sein. Und womöglich wüsste man gar nicht, was die Taufe oder die Beichte oder die Ehe mit Gott zu tun haben soll. Dennoch leben gerade die sieben bestätigten Sakramente davon, dass man das Grundprinzip verstanden hat: Gott wirkt, beeindruckt, selbstverkündigt durch irgend etwas, was in dieser Welt uns als eigentlich normalweltliches Objekt entgegenkommt, subjektiv aber zum beredten Zeugnis und Werkzeug seiner Gegenwart wird.

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Trotzdem reicht mir das nicht als Antwort, was denn ein Sakrament sei. Ich glaube auch nicht, dass man alle Sakramentalität in sieben Feiern packen kann. Das 2. Vatikanum kam damit auch schon in Schwierigkeiten, denn es sah die Kirche allgemein und insgesamt als Sakrament. Der Begriff Sakrament war aber dummerweise schon auf die sieben Standardsakramente festgelegt, also hat man die Kirche "Ursakrament" genannt. Denn sie sie "Zeichen und Werkzeug" Gottes in und für die Welt.
Christus ist das Ursakrament aus dem alle weltlich sichtbaren Zeichen Gottes hervorgehen.

 

Die Kirche ist das Grundsakrament, denn ihr ist von Christus aufgetragen worden, die Zeichen Gottes zu deuten und auf ihn hin zu vermitteln.

 

Taufe, Eucharistie, Firmung, Beichte, Krankensalbung, Weihe und Ehe sind die 7 Riten in denen die Kirche den Gläubigen die Liebe Gottes in katholischer (immer gleicher und überall ähnlicher) Form verkündet. Sie umfassen quasi alle Stationen des Lebens.

 

Die Sakramentalien sind die Zeichen, die die Kirche dem Gläubigen zur pers. Andacht für sein eigenes Seelenheil mehr oder weniger individuell anbieten kann.

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Es gibt doch tatsächlich Leute, die können ihr ganzes Leben lang in den Sternenhimmel, auf Blumenwiesen und auf das wogende Meer schauen, ohne darin Gottes Wesen und Wirken zu entdecken. Die sagen beim Anblick des Meeres: "H2O und Natriumchlorid" oder "Feuchtbiotop" oder weiß der Geier was. Nicht einmal die Kenntnis, dass das irdische Leben den Meeren entspruchen ist, macht das Meer für sie zum Sakrament.

Das heißt aber nicht, daß ihnen all das nicht auf ihre Art heilig ist. Einen Astronomen zu finden, der nicht ab und an in Ehrfurcht in den Himmel schaut, dürfte schwer fallen. Die Faszination des Himmels ist doch das, was ihn überhaupt erst zum entsprechenden Studium gebracht hatte.

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Übersicht

 

Da sich zwischen den einzelnen Inhaltsbeiträgen immer so viele Diskussionsbeiträge oder sonstige Themen ansammeln, hier einfach einen Überblick über die Inhaltsbeiträge, damit der Blogcharakter wenigstens ansatzweise erhalten bleibt.

 

 

Woran glaube ich zuerst?

 

Ist Gott nur eine Vorstellung des Menschen?

 

Was ist Erbsünde?

 

Hiob und das Leiden

 

Die Gotteswette im Buch Hiob und der Tun-Ergehen-Zusammenhang

 

Hiob und Camus' Pest

 

Übernimmt Gott die Haftung für das Leiden?

 

Über die Göttlichkeit Jesu

 

Ist Jesus göttlich, weil er ohne Sünde war, oder konnte er ohne Sünde sein, weil er göttlich ist?

 

Wie kann ich mir einen Gott zum Vorbild nehmen? (Aleachim) | Dafür sind Götter doch da. (GermanHeretic)

 

Sakrament

bearbeitet von Mecky
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Die Beichte hilft sowieso nicht.

Das ist eine interessante Aussage, aber lutherisch ist sie nicht. Ich empfehle die Lektüre des kleinen Katechismus und der Confessio Augustana.

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Das heißt aber nicht, daß ihnen all das nicht auf ihre Art heilig ist. Einen Astronomen zu finden, der nicht ab und an in Ehrfurcht in den Himmel schaut, dürfte schwer fallen. Die Faszination des Himmels ist doch das, was ihn überhaupt erst zum entsprechenden Studium gebracht hatte.

Sehe ich auch so.

Ziemlich doof, eigentlich, Ehrfurcht zu empfinden vor einer Akkumulation von Parsec und Wasserstoffteilchen. Da wird was zum Sakrament, ohne dass man es so nennen kann, weil man nicht weiß für was oder wen es denn Zeichen und Werkzeug sein sollte. "Für die Natur" ist jedenfalls keine gute Antwort. Das ist nämlich nur ein Wort und könnte doch wieder auf Parsec und Wasserstoff hinauslaufen.

 

"Die Himmel erzählen von der Größe und Ewigkeit Gottes." Nun ja. Das können viele nicht sagen, auch wenn sie es so empfinden, dass ihnen da etwas begegnet, was noch mal größer ist, als Parsec und Wasserstoff. Automatisch, zwangsläufig fängt man nämlich an zu interpretieren. So sind die Menschen nun mal.

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Die Beichte hilft sowieso nicht.

Das ist eine interessante Aussage, aber lutherisch ist sie nicht. Ich empfehle die Lektüre des kleinen Katechismus und der Confessio Augustana.

Hat nun die Beichte Luther geholfen, oder die Vorstellung eines gnädigen Gottes im Römerbrief?

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Die Beichte hilft sowieso nicht.

Das ist eine interessante Aussage, aber lutherisch ist sie nicht. Ich empfehle die Lektüre des kleinen Katechismus und der Confessio Augustana.

Hat nun die Beichte Luther geholfen, oder die Vorstellung eines gnädigen Gottes im Römerbrief?

Sind die Beichte und der Gnädige Gott Gegensätze? Für mich nicht.

Das ist aber auch nicht das eigentliche Thema, sonder es geht darunm dass Luther was Du ihm andichtest nicht im entferntesten gesagt oder geschrieben hat.

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Die Beichte hilft sowieso nicht.

Das ist eine interessante Aussage, aber lutherisch ist sie nicht. Ich empfehle die Lektüre des kleinen Katechismus und der Confessio Augustana.

Hat nun die Beichte Luther geholfen, oder die Vorstellung eines gnädigen Gottes im Römerbrief?

Sind die Beichte und der Gnädige Gott Gegensätze? Für mich nicht.

Das ist aber auch nicht das eigentliche Thema, sonder es geht darunm dass Luther was Du ihm andichtest nicht im entferntesten gesagt oder geschrieben hat.

Ich kann mich auch nicht erinnern, bei Luther so etwas gelesen zu haben. In "De captivitate Babylonica ecclesiae praeludium" (1521??) zählt er noch "tria signa sacramentiala" auf: baptismus, panis, poenitentia. Im Kleinen Katechismus (1529?) zählt die Buße nicht mehr unter die Sakramente (begründet dadurch, dass Jesus kein bestimmtes Zeichen für den Sündennachlass festgelegt habe: wo das steht, weiß ich nicht, ich habe es von einem ev. Theologen). Außerdem habe ich in mehreren Biografien gelesen, dass Luther die Ohrenbeichte bis zu seinem Tod sehr geschätzt haben soll (auch wenn sie kein Sakrament war).

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Quatsch. Mehr Chancen für Contra. Und man sieht nicht gleich beim ersten Buttern, wer zusammenghört.

Das ist doch das schönste am Doko. Als Re dem Contra buttern und im letzten Stich die Gesichter sehen.

 

Gruss, Martin

bearbeitet von Soulman
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Die Beichte hilft sowieso nicht.

Das ist eine interessante Aussage, aber lutherisch ist sie nicht. Ich empfehle die Lektüre des kleinen Katechismus und der Confessio Augustana.

Hat nun die Beichte Luther geholfen, oder die Vorstellung eines gnädigen Gottes im Römerbrief?

 

Schon ein wenig sehr locker vom Hocker, diese Behauptung über Luther und die Beichte!

Ich schätze es gar nicht, wenn solche Falschmeldungen mal so eben im Vorbeihuschen in die Welt gesetzt werden, ob nun von Protestanten über Katholiken oder umgekehrt, wie hier, von Katholiken über Luther.

 

:angry:

bearbeitet von Julius
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Fastnachtspredigt

Um den See Genesareth herum,

liegen Städtchen - eines heißt wohl Kapharnaum.

Ein Haus stand einst in dieser kleinen Stadt,

in dem sich Jesus aufgehalten hat.

Und des öftern war er dorten nicht allein,

sondern viele Leute trafen ein.

 

Diesmal sprengte es des Häuschens Rahmen,

weil sehr viele Menschen kamen.

Es kamen die Armen, Reichen, Großen, Kleinen,

die einen blind, andre mit wackeligen Beinen.

Kranke, Sünder aller Arten

taten vor dem Hause warten.

 

Man sollte denken: Jesus war doch sehr beliebt,

weil er den Menschen Hoffnung gibt.

Doch gab’s auch, so ist es leider,

auch jede Menge übler Neider.

Vor dem Hause redete Jesus mit den Scharen,

die zu ihm gekommen waren.

In dem Haus war alles voll mit Pharisäern,

Und eine Wolke voller Missgunst tat sich nähern.

 

 

Viele Neider war’n im Haus – mit ihrer Schar

zum Bersten voll das Häuschen war.

Da saßen sie, die schlauen Phärisäer,

die Makelsucher, Fehlerspäher,

voll Ärger über Jesu Menschennähe

und lugten fleißig, ob man endlich sähe,

dass Jesus mal was Falsches macht,

so dass es endlich einmal kracht.

 

Vorwürfe lagen längst schon in der Luft,

und erzeugten einen Moderduft

Und doch saß man hier in scheinbar trauter Runde

Und wartete nur auf die Kunde,

dass Jesu Ruf, der viel zu gut,

einen Schaden nehmen tut.

 

Wumm!, so schallt’s mit lautem Krach

Oben von des Häuschens Dach.

Nach oben fahr’n die Augen aller Gäste,

und oben kracht es wieder feste.

Es klingt – und später wird dies noch bestätigt -,

als ob oben wer das Dach beschädigt.

Und tatsächlich bröckelt’s von der Decke noch und noch

Und sichtbar wird dort oben bald ein Loch.

 

Jesus dreht sich in der Tür

Und sieht, wie durch das Loch herfür

Eine Bahre kommt von oben

Nach unten in das Haus geschwoben,

 

Jeder Neider, der da saß,

wurde nun auf einmal blass,

nicht vor Angst, so doch vor Wut,

dass es jemand wagen tut,

eines fremden Hauses Dach zu malträtieren,

um einen Kranken Jesus zuzuführen.

Denn auf der Bahre liegt ein kranker Mann,

ein Lahmer, der nicht gehen kann.

 

Und als die Bahre endlich auf den Boden kracht,

steht Jesus in der Tür’ und lacht.

Die Pharisäer sind fürbass entsetzt.

Da hat jemand das Haus verletzt,

hat sich Hammer und Meißel ausgedungen

und ist ins Häuschen eindgedrungen.

Das Dach ist furchtbar ruiniert,

die Pharisäer herrlich echauffiert.

Am Boden liegen Schutt und Bretter,

alle warten auf eine Donnerwetter,

mit dem sich Jesus nun gerecht

sich an den Hauszerstörern rächt.

Aug’ um Auge und Zahn um Zahn,

wie man bei Mose lesen kann,

wäre angemessene Gerechtigkeit,

die jedes Neiders Herz erfreut.

 

Doch fällt bei Jesus in dem Haus

Die wunderbare Rache aus.

Ein Haus durchlöchern ist zwar eine Schweinerei,

doch Jesus ist dies einerlei.

Mehr als den Schaden an den Mauern,

sieht er den Lahmen auf der Bahre kauern

und aufblicken mit furchtbar schlechtem Gewissen,

das ihn angesichts von Mauerrissen

nun ganz furchtbar hat gebissen.

 

Jesus lässt sich des Erbarmens nicht berauben,

er sieht die Verzweiflung und den Glauben

des Lahmen und sein elendiges Leben

und spricht: „Mein Sohn, dir ist vergeben!“

 

Jedem mitleid’gen Menschen geht das runter,

doch die Neider werden jetzt erst munter.

Sie fühlen sich nun in der Pflicht

Zu sagen: He, Jesus! He, das geht doch nicht!

Sünden vergeben ist doch Gottes Angelegenheit.

„Jesus, Jesus, wieder mal gehst zu weit!“

 

Ist das Haus erst voller Neider

Darf man nicht einmal vergeben. Leider.

Vergibt Jesus seinen Brüdern und Schwestern,

ist die Vergebung in Pharisäeraugen böses Lästern.

Einem Menschen zu vergeben geht zu weit!

Dies sei, und darum geht der Streit,

eine Einmischung in Gottes Angelegenheit.

 

Was für Gedanken tragen diese Pharisäer in den Herzen?

Am Boden liegt ein Armer da und leidet Schmerzen

und sie haben nichts anderes zu denken,

als dass es nicht gut sei, ihn mit Vergebung zu beschenken.

 

Wie oft mag diesem Armen

Es schon gemangelt haben an Erbarmen.

Dass jede seiner Bewegungen bekrittelt würde,

war schon immer seine allerschwerste Bürde,

eine Bürde, die ihm die Lust an allem hat vergällt.

Infolgedessen hat er alles eingestellt,

was freudig ihn bewegen kann.

Und so wurde er dann lahm.

Es kam angesichts vergebungsloser Kritik,

verbunden mit erbarmungslosem Blick

eine namenlose Scham.

Und Scham macht lahm.

Keine Bewegung hat mehr einen Zweck,

denn Kritikern ist, was man tut, nur Dreck.

Wozu sich also noch anstrengen,

wenn andere doch nur an den Fehlern hängen

und vergebungslos auf alles schauen?

Man kann sich kaum noch zu einer Bewegung trauen.

 

Doch Jesus hat dem Lahmen nun vergeben.

Das Loch in der Decke, und wohl auch den Rest im ganzen Leben.

Den Lahmen durchzucken freud’ge Schrecken,

die neue Kräfte in ihm wecken.

Es gibt anscheinend doch

jemanden, dem nicht ein Loch,

ja nicht mal ein kaputtes Haus

wird zu einem solchen Graus,

dass er mit Vorwürfen um sich schlägt

Anklagen vor den Richter trägt,

bis dass es kracht,

so wie das bisher jeder hat gemacht.

 

Angesichts des Schadens spricht

Jesus von Vergeltung und von Rache nicht,

appelliert dem Täter nicht zur Qual

an die ach so wichtige Moral,

sondern vergibt, was eben vorgefallen

und erweist dem Täter Wohlgefallen.

Vielleicht hat’s tatsächlich Sinn,

denkt der Lahme vor sich hin.

Wenn nicht alle meine Taten nur belachen,

könnte man ja doch was machen.

Man könnte sich bewegen, etwas tun und bauen

und auf der Vergebung Gottes trauen.

Man könnte einfach so mal sich bewegen

und auch wenn’s schlecht wär, stünd es unter Gottes Segen.

 

Und vor dem Auge böser Neider

Entwickelt sich der Lahme weiter.

Nicht verurteilt, sondern angenommen

Fühlt er sich. Und nun kommen

Die neue Kräfte in die Glieder

Und was durch die Ablehnung lag darnieder

Wird von neuem Licht durchglommen.

 

Auf den Ruf dessen, der ihn nicht verdammt,

wird ein neues Licht im lahmen Herz entflammt.

Jesus ruft, den Neidern zum Entsetzen,

und der Lahme beginnt sich aufzusetzen,

ja, er beginnt auf wackeligen, aber eignen Füßen

ein neues Leben zu begrüßen.

 

 

Die Pharisäer sind nun gelähmt und hocken

Auf ihren Stühlen und sind erschrocken.

Kein Schandmaul und kein Widerspruch mehr geht,

als der Lahme sich erhebt und steht.

Starr vor Verblüffung müssen sie nun sehen,

wie der Lahme ansetzt nun zum Gehen.

 

So kann Vergebung Starrheit überwinden,

drum müssen auch wir Vergebung finden.

Wo wir uns nicht mehr rühren wagen,

ist es auch in unsren Tagen

geraten, nicht auf das Geschrei der Neider hinzuschaun,

sondern auf das Erbarmen Jesu aufzubauen.

 

Das wollte ich ihnen, liebe Christen heut verkünden.

Lasst Euer Licht an Jesu Vergebung stets entzünden.

Er vergibt den Herren. Er vergibt den Damen.

Ja, so ist’s, drum sag ich: Amen.

bearbeitet von Mecky
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Gründonnerstagspredigt 2012

 

Vor ungefähr 2000 Jahren hatten die Hohenpriester beschlossen, Jesus umzubringen.

 

Vor 2000 Jahren ist Jesus nicht fortgerannt, sondern hat sich lieber umbringen lassen, als die Menschen im Stich zu lassen.

 

Vor 2000 Jahren hat Jesus mit seinen Freunden das letzte Mal zusammen gegessen und ihnen beim letzten Abendessen sein Testament übergeben. Er wollte bei ihnen bleiben und immer da sein, wo zwei oder drei sich in seinem Namen zusammenfinden. Er wollte bei ihnen bleiben bis ans Ende der Welt.

 

Und seit 2000 Jahren kommen in jeder heiligen Messe Gläubige zusammen und feiern, dass Jesus wirklich da ist.

 

Jedes Jahr feiert man Geburtstag, viele machen dann eine kleine Party oder laden Leute ein, damit sie mit ihnen zusammen feiern. Und ebenso feiern wir jedes Jahr am Gründonnerstag, also dem heutigen Tag, dass Jesus sein Leben geopfert hat, dass er nicht weggerannt ist, sondern dass er auf Gott, seinen Vater vertraut hat.

Und an diesem Tag feiern wir auch ein Fest. Ebenso, wie man sich am Geburtstag daran erinnert, dass jemand vor einigen Jahren geboren worden ist, so erinnern auch wir uns am Gründonnerstagsfest an etwas. Jedes Jahr erinnern wir uns am Gründonnerstag an diese Nacht vor 2000 Jahren.

 

Aber wir erinnern uns nicht nur an diesen einzelnen Abend vor 2000 Jahren, an dem Jesus bei seinen Jüngern geblieben ist, anstatt wegzurennen, sondern wir erinnern uns an die ganzen 2000 Jahre. Denn wir glauben, dass Jesus in den ganzen 2000 Jahren immer da war. Wo sich in diesen 2000 Jahren zwei oder drei Gläubige zusammengefunden haben, da war er immer bei ihnen. Seit 2000 Jahren ist Jesus bei den Gläubigen. Die ganzen 2000 Jahre über sagt er den Gläubigen, dass auch sie auf Gott, unseren Vater, hören sollen, dass sie von Gott geliebt sind, dass Gott ihnen vergibt, dass Gott zu ihnen hält und dass er sie sogar vom Tod erlöst und dass wir darauf vertrauen sollen.

 

Und wir feiern heute, dass Jesus nicht aufhört bei uns zu sein. Auch heute abend nicht. Wir feiern, dass Jesus immer noch bei uns ist, wo zwei oder drei sich in seinem Namen versammeln.

 

Wenn wir nachher zur Kommunion gehen, dann glauben wir, dass Jesus da ist. Wir können ihn zwar nicht sehen, aber er sieht uns, unser ganzes Leben, woran wir Spaß haben, was uns verärgert, was uns Kummer macht und was wir uns wünschen.

 

Wenn wir nachher zur Kommunion gehen, dann ist er da. Und wir nehmen sogar ein Stück von Jesus in uns auf. Wir schlucken doch bei der Kommunion nicht einfach Brot und Wein, sondern wir empfangen Jesus Christus. Er ist da. Und er kommt in uns hinein und ist dann nicht nur bei uns, sondern sogar in uns.

 

Lieber Erstkommunionkinder! Es sind nur noch wenige Wochen, bis ihr dabei mit machen dürft. Jesus ist natürlich schon jetzt – schon immer – bei euch. Seine Worte sind in euch, sein Lieblingsgebet – das Vater Unser – ist in euch und sein Vertrauen auf Gott ist hoffentlich auch in euch. In ein paar Wochen dürft ihr dies dann auch zusammen mit den Erwachsenen feiern und den Leib Christi empfangen.

 

Das nennt man Kommunion. Das Wort Kommunion ist lateinisch und bedeutet so viel wie „Gemeinschaft“. Und damit ist gemeint, dass wir hier sind – wir sind der eine Teil der Gemeinschaft. Und genau so ist damit gemeint, dass Jesus da ist – er ist der andere Teil der Gemeinschaft. Und wir sind zusammen da – sonst wäre es keine Gemeinschaft.

 

Heute feiern wir, was die Kommunion bedeutet. Wir feiern ganz ausdrücklich, dass Jesus bei uns ist, so wie er vor 2000 Jahren bei den Jüngern war, und auch so, wie er seit 2000 Jahren bei all den Millionen von Menschen war, die die Kommunion empfangen haben.

 

Wir feiern nicht nur, was vor 2000 Jahren war, sondern wir feiern, was seit 2000 Jahren schon immer der Fall ist, und was auch heute noch so ist: Wir sind hier. Wir haben uns im Namen Jesu zusammengefunden. Wir sind sogar mehr, als nur zwei oder drei. Wir sind viele. Und Jesus ist jetzt hier bei uns. Und er liebt uns jetzt um kein bisschen weniger, als er die Menschen vor 2000 Jahre geliebt hat. Und er gibt uns jetzt kein bisschen weniger Hoffnung, als er es vor 2000 Jahren getan hat. Und er vergibt uns die Sünden heute kein bisschen weniger, als er es vor 2000 Jahren getan hat.

Und jetzt hoffe ich, dass alle richtig Lust bekommen haben, zur Kommunion zu gehen und sich dabei voll und ganz bewusst zu sein, dass Jesus hier ist. Die einen können es gleich nachher tun. Die Erstkommunionkinder müssen noch bis zur Erstkommunion warten. Den Alten und Kranken bringen wir die Krankenkommunion. Aber grundsätzlich ist Jesus für alle da. Schon heute. Schon jetzt. Und hier.

Amen.

bearbeitet von Mecky
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Heute Morgen in der Sakristei einer Filialpfarrei. Sechs Ministranten anwesend.

 

Mecky: "Wer macht Gabenbereitung?"

Mini: "Ich nicht, hab ich schon soo lange nicht mehr gemacht."

Mecky: "Ich erklär's Euch noch mal."

Mini: "Na gut."

 

Zwei Minis machen Gabenbereitung. Klappt ganz gut.

 

Nach der Messe:

Mini: "Gottseidank hab ich nicht Gabenbereitung machen müssen. Das hab ich noch nie gemacht."

 

Dieser Ministrant ist bereits ein Jahr lang dabei.

Tja, das ist eben so. Die Filialpfarrei hat nur einmal im Monat am Wochenende Messe. Und dort finden Schülergottesdienste statt - da ministrieren aber immer die Gleichen. Und er eben nicht. Er hat wirklich noch nie Gabenbereitung ministriert.

 

Mit dem Einlernen der Ministranten läuft es dieses Jahr sehr schwierig. Vor Kurzem sagte eine Mini-Gruppenleiterin zu mir: "Von all den Sachen, die wir als Ministranten machen, ist Ministrieren das Unbeliebteste."

Der Pfarrgemeinderat hat bereits Rückmeldungen, dass die Ministranten nicht so recht wissen, was sie tun sollen. Als Abhilfe wird ein Auffrischungskurs empfohlen.

 

Ich komme mir so blöd vor. Ministrieren lernt man nur mäßig durch einen Kurs. Ministrieren lernt man durch Praxis. Und auch nur dann macht es Spaß. In früheren Zeiten war einmal in der Woche Schülergottesdienst - und da ministrierten grundsätzlich alle Neuen. Nach einem Jahr waren die Jungs und Mädels topfitt. Sie hatten eine lebendige Beziehung zum Gottesdienstgeschehen, zum Kirchengebäude, zur Mesnerin und zu mir. Da war Ministrieren ein Stück vom Wochenablauf. Und sie hatten eine Beziehung zu der Gottesdienstgemeinde. Sie konnten zeigen, dass sie was draufhaben.

 

Ich komm mir nun so blöd vor, einen Kurs abzuhalten. Da bringe ich den Kids was bei, was für sie keine große Bedeutung hat - schon rein zeitlich gesehen. Der Ministrant, der noch nie Gabenbereitung gemacht hat, wird voraussichtlich bei der Messe im nächsten Monat nicht eingeteilt sein. Also vielleich übernächsten Monat? Und dann wird er wieder ein Jahr brauchen, bis er das nächste Mal Gabenbereitung ministriert. Bis dahin hat er alles vergessen, und daran ändert ein anderthalbstündiger Kurs überhaupt nichts. Nur dass ich mir beim Kurs so blöd vorkomme, den Kids Sachen beizubiegen und von ihnen Konzentration einzufordern - für etwas, was sie sowieso wieder vergessen und was für sie sowieso keine sonderliche Relevanz hat.

 

Ministrieren im althergebrachten Sinne ist zumindest in Filialgemeinden passe, denke ich. Es sei denn, man hat noch einen Pensionär, der wenigstens Sonntagsgottesdienste wöchentlich anbieten kann. Ministranten sind ohne Messe überflüssig. Und noch überflüssiger ist es, ihnen das Ministrieren beizubringen. Ich werde dem Pfarrgemeinderat sagen müssen, dass die Ministranten zwar noch einigermaßen Jugendarbeit machen. Aber mit dem Ministrieren wird es wohl nicht besser werden. Es sei denn, jemand lässt es Priester vom Himmel regnen. Und auch Gläubige - denn Ministrieren vor einer leeren Kirche ist öde.

bearbeitet von Mecky
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Franciscus non papa

laß die jungs doch mal "messe spielen" - also einer macht den priester, die anderen ministrieren. man kann das ausbauen.

 

wir haben als jungs pontifikalämter "zelebriert", mit allem drum und dran.

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Jo, das macht bestimmt Spaß. Auch wenn es zu nichts nütze ist.

Rat mal, was meine Jungs und Mädels heute sagen, wenn ich das Wort "Pontifikalamt" in den Mund nehme.

In welchem Amt macht der Ponti Schweinskram?

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