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Bach - in saecula saeculorum


Cadfael

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hm, das lässt sich bestimmt irgendwo im netz finden.

Neeeiiiin.

 

Doch.

 

http://www.jsbach.net/midi/vp2-5cha.mid

Das es sich finden läßt, habe ich nicht bezweifelt, aber ich bezweifele weiterhin, daß ich es meinen Ohren antun will *ganzsichernichtaufdenlinkklick*

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Ich habe geklickt und meine Vermutung bestätigt gefunden: Die Chaconne gehört zu den Bach-Stücken, die definitiv nicht zu einem MIDI-Stück verarbeitet werden können. Umgekehrt kann ich mir den Walkürenritt durchaus als MIDI vorstellen - wenn man sich denn überhaupt Musik als MIDI-File vorstellen möchte. Ich wage mal die These, dass dies nicht an der Komplexität der Musik, sondern daran liegt, ob eine Melodie vorhanden ist und ob das Stück nicht von Tempoveränderungen (rubato/accelerando/ritardando/stretto etc.) "lebt". Äußerst komplex sind z.B. auch die Kunst der Fuge, das "

" und viele weitere Bachstücke. Der kannte sich einfach unglaublich gut darin aus, was man alles musikalisch machen kann. Und zwar machen kann, nicht weil es einem gerade so durch die Rübe rauscht, sondern weil es musikalisch logisch / geboten / möglich / wasweisich ist.

 

In meinem Nokia-Handy, das noch aus der Steinzeit stammt, habe ich einen "Toneditor", mit dem ich mir quasi Midi-Files selbst als Klingelton schreiben kann. Da hab ich mir mal vor x Jahren den Anfang der Hebriden-Ouverture von Mendelssohn programmiert (hat nicht jeder und kostet trotzdem kein Sparabo bei Jamba) - geht alles!

 

Das allein darauf zurückzuführen, dass es später Sachen gab, die es bei Bach nicht gab, ist m.E. eine Scheinerklärung. In Wahrheit sagt das nur: "Was später kam, war anders und gab es bei Bach noch nicht". Das war aber gerade die Frage: Was war das, was Bach hatte, im Gegensatz zu den Früheren einerseits, den Späteren andererseits? "Weniger Komplexität" trifft es m.E. nicht. Bach war der Komplexesten einer! Er kannte sich unglaublich aus mit Fuge / Kontrapunkt und den ganzen Komplexitätstechniken, wo Spätere vielleicht einfach nur fünf Stimmen dazukomponiert und damit das Ganze lauter und diffuser gemacht haben, aber eben nicht komplexer.

bearbeitet von Inge
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Das allein darauf zurückzuführen, dass es später Sachen gab, die es bei Bach nicht gab, ist m.E. eine Scheinerklärung. In Wahrheit sagt das nur: "Was später kam, war anders und gab es bei Bach noch nicht". Das war aber gerade die Frage: Was war das, was Bach hatte, im Gegensatz zu den Früheren einerseits, den Späteren andererseits? "Weniger Komplexität" trifft es m.E. nicht. Bach war der Komplexesten einer! Er kannte sich unglaublich aus mit Fuge / Kontrapunkt und den ganzen Komplexitätstechniken, wo Spätere vielleicht einfach nur fünf Stimmen dazukomponiert und damit das Ganze lauter und diffuser gemacht haben, aber eben nicht komplexer.

 

Ich höre und studiere gerade Das wohltemperiertes klavier Nr. 10, das so "romantische" Klänge (Prelude) hat; Bach konnte auch auch melanchonische Melodien komponieren, die weite über "seinen" Barockenstil hinausging (zum Beispiel Fugue No. 24 in B minor, BWV 869). Musik ist wie die Sprache, entwickelt sich paradigmatisch und keine/r kann Kriterien festmachen, wie sie sich entwickelt. Und die Entwicklung ist zeitlich und nicht wertungsmässig zu deuten. Von Fortschritt ist nur technisch zu reden (Das Klavier im Unterschied zu Cembalo und Fortepiano etc.).

bearbeitet von jos1
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Franciscus non papa

selbst im instrumentenbau ist fortschritt eine fragwürdige größe. nicht umsonst ist es ein erlebnis, mal auf einer alten orgel, die auch noch nichttemperiert gestimmt ist, ein werk der alten meister zu hören. der unterschiedliche klang der tonarten, das ist etwas ganz anderes, als auf einer gleichschwebend gestimmten orgel.

 

und so schön ja auch für regers musik eine kegelladenorgel mit romantischer disposition ist, so anders klingt doch dann bach auf diesem instrument.

 

warum wohl lieben manche den besonderen klang eines orchesters mit historischen instrumenten so sehr? das moderne horn (mit ventilen) ist nicht immer "besser" als ein horn mit inventionsbögen, und der große flügel ist weder besser noch schlechter als ein cembalo oder spinett.

 

man kann in all diesen bereichen nicht von fortschritt im sinne von nun ist es besser geworden sprechen.

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Ich weiss nicht, wie man das Wort progress "übersetzen" muss/kann. Unter pro-gress=Fort-schritt verstehe ich zunächst ein Fort-schreiten, eine Bewegung von A bis B. Ob das auch eine Verbesserung ist, muss noch festgestellt werden. Aber Du musst auch zugestehen, dass ein Stück auf dem Cembalo anders klingt als auf dem Klavier. Und ich sehe auch kein Problem daran, Bach auf einem "späteren" Instrument zu adaptieren und spielen. Er selber hätte das moderne Klavier sehr begrüßt und ohne Zweifeln sich für ein Keyboard interessiert. Er war - so weit ich ihn kenne - sehr neugierig.

 

 

Ich füge zu: Ich liebe historische Instrumente! Und finde prima, wenn man Barockstücke auf Barockinstrumente spielt. Ich habe in Bologna in den 70er die Ehre gehabt auf einer historischen Orgel zu spielen (nur 4 Oktave). Das war wirklich schön!

bearbeitet von jos1
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Franciscus non papa

damit wir uns recht verstehen, ich bin auch der ansicht, daß bach neuerungen gegenüber sehr aufgeschlossen war, mit sicherheit würde er sich heute auch interessiert ein keyboard ansehen. das problem besteht darin, dass - wenigstens im deutschen - der begriff fortschritt auch immer den unterton beinhaltet, daß es ein fortschritt zum qualitativ besseren sei.

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damit wir uns recht verstehen, ich bin auch der ansicht, daß bach neuerungen gegenüber sehr aufgeschlossen war, mit sicherheit würde er sich heute auch interessiert ein keyboard ansehen. das problem besteht darin, dass - wenigstens im deutschen - der begriff fortschritt auch immer den unterton beinhaltet, daß es ein fortschritt zum qualitativ besseren sei.

ja, nach dem Goethe-Wort(?): "und bis wir's dann zuletzt so herrlich weitgebracht."

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Dieser Thread kommt mir gerade zupass, ich möchte meine "Bachsammlung" nämlich etwas ergänzen.

 

Ich habe: Die Matthäuspassion und eine CD mit Kantaten, von Thomas Quasthoff gesungen.

 

Ich will:

1. Die Kunst der Fuge

2. Die Goldberg Variationen

3. Das wohltemperierte Klavier.

4. Alles essentielle, das Ihr mir empfehlt.

 

Zu 4.: Könntet Ihr dies bitte etwas mit Inhalt füllen?

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Zweistimmige Inventionen (z.B. für Viola und Violine)

Doppelkonzert d-moll für zwei Violinen

Doppelkonzert c-moll für Violine und Oboe

Sonaten und Partiten für Violine Solo

Cello-Suiten und -Sonaten

...

 

Ach. Am besten nimmst du einfach das!

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Franciscus non papa

Dieser Thread kommt mir gerade zupass, ich möchte meine "Bachsammlung" nämlich etwas ergänzen.

 

Ich habe: Die Matthäuspassion und eine CD mit Kantaten, von Thomas Quasthoff gesungen.

 

Ich will:

1. Die Kunst der Fuge

2. Die Goldberg Variationen

3. Das wohltemperierte Klavier.

4. Alles essentielle, das Ihr mir empfehlt.

 

Zu 4.: Könntet Ihr dies bitte etwas mit Inhalt füllen?

 

 

zu 1. kunst der fuge: da musst du dich schon entscheiden, worauf gespielt, orgel, klavier, cembalo, eine der zahllosen orchesterfassungen...

 

zu 4. essentiell, das ist schwer zu sagen. natürlich auch johannespassion und h-moll messe, brandenburgische konzerte, orgelwerke - es fragt sich einfach, was du so im allgemeinen auch gerne hörst.

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Dieser Thread kommt mir gerade zupass, ich möchte meine "Bachsammlung" nämlich etwas ergänzen.

 

Ich habe: Die Matthäuspassion und eine CD mit Kantaten, von Thomas Quasthoff gesungen.

 

Ich will:

1. Die Kunst der Fuge

2. Die Goldberg Variationen

3. Das wohltemperierte Klavier.

4. Alles essentielle, das Ihr mir empfehlt.

 

Zu 4.: Könntet Ihr dies bitte etwas mit Inhalt füllen?

 

 

zu 1. kunst der fuge: da musst du dich schon entscheiden, worauf gespielt, orgel, klavier, cembalo, eine der zahllosen orchesterfassungen...

 

zu 4. essentiell, das ist schwer zu sagen. natürlich auch johannespassion und h-moll messe, brandenburgische konzerte, orgelwerke - es fragt sich einfach, was du so im allgemeinen auch gerne hörst.

Ich muß zugeben, dass mein theoretisches Wissen über Musik sehr beschränkt ist. Ich kann keine Notenlesen, und der Unterschied - bspw. - zwischen einer "Sonate", einer "Fuge", und einem "Konzert" ist mir unbekannt.

 

Aber ich mag klassische Musik, und da ganz verschiedene Dinge.

Sehr berührt haben mich in letzter Zeit die Appasionata, gespielt von Glenn Gould; der Liederkreis von Schuhmann, gesungen von Quasthoff und Elias von Mendelssohn. Dauerbrenner bleiben auch Beethovens Violinkonzert, die schöne Müllerin und die Winterreise.

 

Ansonsten höre ich bevorzugt eher "soften" Metall, bspw. Blind Guardian und Iron Maiden sowie historische Lieder (Studentenlieder, alte Trinklieder, Soldatenlieder, Arbeiterlieder...)

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Ach. Am besten nimmst du einfach das!

Wenn man Wert auf gute Aufnahmen legt, besser nicht.

 

Aber man kann sich ein Urteil bilden und, wenn es einem nach einer besseren Aufnahme gelüstet, sich das kaufen, was man will. Es ist einfach sehr praktisch, einfach zum Regal gehen zu können und zu wissen, da ist ALLES da. Vor allem bei selten (ein)gespielten Werken ist das Gold wert, weil ich mir nicht die Mühe machen will, für eine Kantate, die ich noch nie gehört habe, drei CD-Läden und Amazon abzugrasen und dann noch 30€ auszugeben.

Oder wenn ich irgendwo etwas höre oder lese, aber die genaue BWV-Nummer oder den Titel nicht mitbekommen habe, hilft es manchmal einfach, Kunst der Fuge/Notenbüchlein/oder wo auch immer man es vermutet einzulegen und durchzuhören.

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