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Erzähl doch mal ne Geschichte!


teofilos

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Johannaps Ermutigung im Café sollte nicht nur für mich bestimmt bleiben.

Ein Raum für selbstgemachte Prosa und Lyrik. Heiter, besinnlich, tiefsinnig, authentisch, erfunden oder von allem etwas.

Nur zu! Wirklich blamieren geht nur im RL.

 

################################################

 

Saltstraumen

 

Ein idyllischer Flecken nördlich des Polarkreises, der so ziemlich alle beliebten Klischees bedient,

die unsereins so von Nordnorwegen hat. Schneebedeckte schroffe Bergketten und hinreissende Fjorde

von ungebremster Schönheit. Orte, bei denen ich mir vorstellen kann, mein Steingrab neben all den

anderen sagenumwobenen Helden und Königen zu finden, die hier angeblich liegen und deren

Geschichte hier jedes Kind kennt. Doch es trügt, wie so oft, auch hier der Schein.

Saltstraumen ist ein Sund von extremer Enge mit dem angeblich stärksten Gezeitenstrom der Welt.

Im Wechsel von Ebbe und Flut drücken oder ziehen die Wasser mit gut 20 Knoten und erzeugen, unter

der ruhig scheinenden Wasseroberfläche, einen gewaltigen Mahlstrom mit unberechenbaren Strudeln.

Diesen Umständen zollen auch Berufsschiffer Respekt und nutzen für Ein- und Ausfahrt am liebsten

die Zeiten des Stillstandes, Zeitfenster von vielleicht einer knappen halben Stunde in den Übergängen

von Hoch- nach Niedrigwasser bzw. umgekehrt. In der 10.000 jährigen Geschichte dieser Region haben

schon zu viele geglaubt diese Regeln missachten zu können und fanden ihr nasses Grab. Und auch

heute noch reissen die Meldungen über vermisste Angeltouristen nicht ab, die all zu leichtfertig einfachste

Verhaltensregeln im Rausch auf den großen Fang verdrängten und mit ihren kleinen Booten für alle Zeit

im Lift der Strudel gefangen sein werden. Mir scheint, im Übrigen, dass es der norwegischen Presse eine

besondere Häme ist nur bei deutschen Opfern die Nationalität zu nennen und die übliche Bezeichnung

"ausländischer Tourist" auszutauschen.

Aber was verleitete (und verleitet noch) so viele diesen Ort des Grauens zu suchen?

Für die alten Ansiedlungen am Ende des Sund war es Schutz, denn die Eroberer ihrer Zeit konnten

seewärts nicht rein. Rein kamen aber unglaubliche Mengen Fisch, meist Dorsch, die ihrem hilflos strudelnden

Futter hinterherjagten. So ist der Dorsch heute die eigentliche touristische Attraktion und man riskiert

viel um den Fang seines Lebens zu machen.

 

Auf unserem Weg in Richtung Lofoten fuhren wir über Schweden nach Saltstraumen, Norwegen.

Das geht erheblich schneller. Ein anderer Grund war der Besuch bei einem schwedischen Freund,

der uns netterweise seinen Boston Whaler mit Hänger leihweise überließ, was uns ein erhebliches

Maß an Freiheiten in der gewählten Gegend bescherte. Ausserdem war er Saltstraumen-Erfahren

und wir bekamen alles mit auf den Weg um heil wiederzukommen. Bei strahlendem Sonnenschein,

es war nachts um Zwei, kamen wir an. Wir waren zu scheu, unsere Gastgeber aus dem Bett zu klingeln

und gönnten uns am felsigen Ufer des Stroms ein paar mitgebrachte deutsche Bierchen und ein

Probefischen vom Ufer aus. Das Angeln war schnell bedeutungslos, denn an den Wassern fand

ein unglaubliches Schauspiel statt. Das Wasser kochte, jagende Dorsche, Delphine drängten sich

dazwischen und eine unzählige Schar verschiedenster Seevögel versuchte seinen Schnitt zu machen.

Das alles passierte direkt vor unseren Füßen und alles Getier fand überhaupt nichts dabei, dass wir

mitten drin waren, dazugehörten. An Schlafen war kein Denken mehr.

Eine erschöpfte Möwe trieb auf einen kleineren Strudel zu, wurde von diesem eingesaugt, in

die Tiefe gedreht und kam nach einer Weile wieder hoch. Das Drame wiederholte sich, immer wieder

und immer wieder. Mir fiel die schaurige Sage von einem nordischen König ein, der auch so umkam

und Jahrhunderte in so einem Strudel auf und nieder ging um mahnend nach seinem Volk zu schauen.

Doch mehr als diese schaurigen Geschichten machte sich Ergriffenheit breit. Denn die Schönheit

von alle dem, ist kein Objekt beschaulicher Betrachtung sondern eine Dynamik, die einen, wie sagt man,

jenseits von Gut und Böse drängt.

 

Irgendwann checkten wir bei unseren Gasteltern ein, absolvierten ein Minimum an Begrüßungshöflichkeiten

und fielen in einen langen Schlaf. Unser Frühstück zu einer Tageszeit, die wir in unseren Breiten Frühabend

nennen, stärkte uns für den mittsommerlichen "Vormittag". Es ist schon verrückt. Der gewohnte Tagestackt

bricht irgendwann zusammen. Wir lebten zwar unseren Morgens-Mittags-Abends-Rhythmus aber nach

der Uhrzeit total versetzt und angepasst an die Gezeiten. So ist es auch nicht verwunderlich, dass unser

Gastpapa mit mir zur gefühlten Mittagszeit, etwa 21 Uhr, half den Whaler in einem kleinen künstlichen Hafen

zu slippen und mich mit ein paar guten Wünschen und Tipps zur ersten Tour verabschiedete.

Der kleine Hafen war etwas ab vom Mahlstrom und dem offenen Meer zugewandt. Für die ersten Versuche

mit dem unbekannten Boot ist das offene Meer die sicherere Option. Ausserdem macht Gastpapa mir eine

Stelle im Kreuzungspunkt zweier Landmarken schmackhaft, die für einen Erstkontakt ausreichen Angelspaß

garantierten. Nach gut einer Dreiviertelstunde war ich dort angelangt und hing mich in die mäßige Drift.

Strike! Das muss der Punkt sein, so hat es Gastpapa prophezeit.

Ich begann gerade mein Angelgerät fertig zu machen als ich hinter mir ein Schnauben hörte, was mich

zusammenzucken ließ. Ein Geräusch, wie eine Lok, die Dampf ablässt. In den Knien spürte ich eine

leichte Kreuzsee, welches das Boot aus seinem gemütlichen Schaukeln brachte. Ich riss mich rum und

war mit gut zwei Tonnen Pilotwal konfrontiert. Dieser machte gekonnt einen Beilieger und beäugte mich,

den Körper zur Seite gedreht, argwöhnisch. Mein Herz war auf dem Weg in die Hose und ich bin mir

sicher, dass der Pilot mit seinen feinen Sinnen mein Pochen durch die Bordwand spürte. Als das Herz

unten in der Hose angekommen war, sackte er lautlos in die Tiefe und verschwand. Einen Wimpernschlag

später hörte ich das gleiche Dampfen wieder auf der anderen Seite des Bootes. Das kann nicht sein, so

schnell kommt er nicht unter dem Boot durch. Ein weiterer Pilot, etwas weiter weg als der Erste aber erkennbar

größer. Ich war ratlos. Motor starten, flüchten? Signalrakete abfeuern? Küstendienst rufen? Noch während

ich nachdachte poppten, wie Giftfässer, weitere Pilotwale um mich herum aus dem Wasser und kreisten mich ein.

Option Flucht war damit erst mal erledigt. So umringt von einer Walfamilie, dachte ich mir, ist es wohl am

sinnvollsten eine Videonachricht auf meinen kleinen Camcorder zu bannen, ein letzter Gruß an die Lieben:

Camcorder auf sich selbst gerichtet, ein paar tröstende Worte, Schwenk auf die Wale, Schwenk zurück auf mich,

"Macht's gut!". Ich habe darin Übung und schon eine kleine Kiste voll mit solchen Grußbotschaften auf MiniDV.

OK, vielleicht etwas überzogen aber man weiß nie, was noch kommt.

 

Komisch war nur, dass sie so nichts Aggressives oder Böswilliges ausstrahlten und als dann letztendlich

noch eine Schar Babypiloten auftachte, wurde mir klar, dass ich in einen Familienausflug gelandet war.

Nein, einem Zoobesuch mit mir im Käfig.

Die Kleinen trauten sich was und suchten Berührung mit dem Boot. Sollte ich es wagen, die Hand nach

ihnen auszustrecken? Wale mögen Berührungen. Die Entscheidung wurde mir von einem älteren Tier

abgenommen, welches sich zwischen die Kiddys drängte und ganz ruhig neben dem Boot blieb. Ich wagte es.

Kein aufgeregtes Zurückweichen, nein, ein komischer, ich sag' mal, Grunzlaut gefolgt von einem behäbigen

Weggleiten. Die Situation war jetzt entspannt und jedes der Familienmitglieder wollte mal testen, wie Mensch

sich so anfühlt. Auch war ich für die Familie scheinbar interessant genug fast zwei Stunden an meinem Boot

zu verweilen, Kommunikation zu probieren und Reaktionen zu provozieren. Zum Beispiel mit kräftigen

Schwanzschlägen auf das Boot schiessen, soweit man das bei gut 5 Meter langen Tieren sagen kann,

und ohne einen Wasserspritzer kurz vor der Bordwand abzutauchen. Auf ein geheimes Zeichen hin war

der Zauber vorbei und die Piloten zogen gemächlich weiter. Beseelt sah ich ihnen nach und wurde erst im

Hafen wieder auf den Boden geholt.

Das glaubt dir keiner! Von wegen. Zwei MiniDVs sind mein Schatz, inklusiv Abschiedsbotschaft.

bearbeitet von teofilos
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Backpulver, Soda und ein bisschen Schnaps

 

Seit ihrer Pensionierung saßen Jos und Teo täglich in ihrem Café. Versteckt hinter ihren Tageszeitungen ließen sie die

Zeit vergehen oder hielten diese ein wenig an um Kaffee zu schlürfen und die Keksbeilage zu tunken.

Ab und an las einer dem anderen einen Artikel vor, wohlwissend, dass ein gebrummter Kommentar mehr ein 'a life' als eine

Bewertung bedeutete. Kurz: es ging ihnen gut. Sie hatten den Zauber des Alltäglichen entdeckt und hüteten diesen

Schatz, wie ein Geheimnis.

 

So erstaunlicher war es als Jos an diesem Tag unvermittelt seine Zeitung beiseite legte und entschlossen seine Worte

über Teos Zeitungsrand springen ließ:

 

"Lass uns zum Pazifik reiten!"

 

"Hm, ja reisen!" seufzte Teo beim Umblättern.

 

"Nein, nein, du verstehst nicht! Reiten … zum Pazifik!" Jos trommelte den Takt auf den Tisch:

"Polen. Russland. Kasachstan. Mongolei. Sibirien. Pazifik!"

 

"Die kommen doch schon lange nicht mehr ins Café?"

 

"Hör doch! …. Machst du mit?" Jos zog Teos Zeitung runter und forderte mit einer Italo-Geste eine Antwort ein.

Die Szene war für einen Moment eingefroren. Teo dachte nach, schaute sich um, zwinkerte der Bedienung zu,

machte innerlich einen Schnellrücklauf und dachte nach:

 

"Wenn du meinst, dass es uns zu besseren Menschen macht …"

 

"Heisst das Ja?" es schien als wollte Jos Teo an den Schultern packen.

 

"Meinetweg" antwortete Teo eher abwimmelnd als bestätigend, baute seine Mauer aus Papier neu auf und gab

sich den Leserbriefen hin.

 

Es war schon einige Zeit vergangen als Teo die Zeitung durch hatte und eine weitere Bestellung aufgeben wollte.

Jos war weg. Ohne ein Wort. Teo blickte fragend zur Bedienung. Die nickte zur Tür und zuckte nur leicht mit den

Schultern. Bezahlt hatte er auch.

In diesem Moment wusste Teo, dass Jos morgen mit zwei ausgezeichneten Pferden vor der Tür stehen würde.

 

 

Soll die Story weitergehen?

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Backpulver, Soda und ein bisschen Schnaps

 

Seit ihrer Pensionierung saßen Jos und Teo täglich in ihrem Café. Versteckt hinter ihren Tageszeitungen ließen sie die

Zeit vergehen oder hielten diese ein wenig an um Kaffee zu schlürfen und die Keksbeilage zu tunken.

Ab und an las einer dem anderen einen Artikel vor, wohlwissend, dass ein gebrummter Kommentar mehr ein 'a life' als eine

Bewertung bedeutete. Kurz: es ging ihnen gut. Sie hatten den Zauber des Alltäglichen entdeckt und hüteten diesen

Schatz, wie ein Geheimnis.

 

So erstaunlicher war es als Jos an diesem Tag unvermittelt seine Zeitung beiseite legte und entschlossen seine Worte

über Teos Zeitungsrand springen ließ:

 

"Lass uns zum Pazifik reiten!"

 

"Hm, ja reisen!" seufzte Teo beim Umblättern.

 

"Nein, nein, du verstehst nicht! Reiten … zum Pazifik!" Jos trommelte den Takt auf den Tisch:

"Polen. Russland. Kasachstan. Mongolei. Sibirien. Pazifik!"

 

"Die kommen doch schon lange nicht mehr ins Café?"

 

"Hör doch! …. Machst du mit?" Jos zog Teos Zeitung runter und forderte mit einer Italo-Geste eine Antwort ein.

Die Szene war für einen Moment eingefroren. Teo dachte nach, schaute sich um, zwinkerte der Bedienung zu,

machte innerlich einen Schnellrücklauf und dachte nach:

 

"Wenn du meinst, dass es uns zu besseren Menschen macht …"

 

"Heisst das Ja?" es schien als wollte Jos Teo an den Schultern packen.

 

"Meinetweg" antwortete Teo eher abwimmelnd als bestätigend, baute seine Mauer aus Papier neu auf und gab

sich den Leserbriefen hin.

 

Es war schon einige Zeit vergangen als Teo die Zeitung durch hatte und eine weitere Bestellung aufgeben wollte.

Jos war weg. Ohne ein Wort. Teo blickte fragend zur Bedienung. Die nickte zur Tür und zuckte nur leicht mit den

Schultern. Bezahlt hatte er auch.

In diesem Moment wusste Teo, dass Jos morgen mit zwei ausgezeichneten Pferden vor der Tür stehen würde.

 

 

Soll die Story weitergehen?

Aber ja doch! :)

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Backpulver, Soda und ein bisschen Schnaps ... hmmm, nach Deinem ploetzlichen Interesse fuer gewisse Zusammenhaenge, bin ich neugierig, was Dein Geist aus Bicarbonat & Alk fuer einen lustige Mischen gemacht hat.

 

DonGato.

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@all:

Schön. Ich warte nur noch auf ein Zeichen ......... ein Zeichen von einer bestimmten Person.

Ich kann zwar sagen "jegliche Ähnlichkeit mit lebenden oder toten Personen ist rein zufällig und nicht beabsichtig"

aber man weiss ja nie.

 

Die Storyline steht soweit. Vorab: No sex! Vielleicht Ansätze gebremster Erotik.

Zumindest ist das die Absicht.

Muss mal sehen, wie das mit den Klicks ist. Wenn die Abstürzen muss ich mir was einfallen lassen.

Ja, ja, jo, Johanna, ich weiss, ich bin korrupt ... aber nur klitzeklein.

Ich hänge noch etwas am Set für die Mongolei fest. Ist nicht so einfach.

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Backpulver, Soda und ein bisschen Schnaps

 

 

Tag {Eins, 52°31′N 013°24′E}

Teo irrte.

Am nächsten Morgen kam Jos trällernd ins Café und setzte sich schwungvoll zu Teo an den Tisch.

"Hier!" und dabei schob Jos sein iPad zu Teo hin. Währen Jos ungeduldig auf seinem Stuhl hin und her wackelte,

sah Teo auf das Display und las

 

"Die Marco-Polo-Boys: Reiten bis der Pazifik kommt"

 

Ein Blog, professionell gestaltet, erhaben, noch in der Entwicklung aber, das war klar, schon länger in Auftrag.

"Wie lange wissen wir schon von uns?" raunte Teo während er ein paar Seiten antouchte und ein Foto von Jos, einem

anderen Mann und vier Pferden fand. "Ist Rosshändler!" meldete Jos, der wohl ahnte, dass in Teos Kopf gerade eine

Fragenexplosion ablief, Fragen, die sich in Teos Stirnfalten einschrieben.

"Zwei Pferde, zwei Mulis", antwortete Jos auf das gelesene, "wegen Gepäck, letzte Woche gekauft, guter Preis,

Empfehlung von einem Freund der Schwager ist. Hat viel Ahnung der Mann", Jos tippte auf das Bild, "hat selber so die

Alpen überquert. Mit Kind und Frau. Sagte mir: ohne Mulis kommst du gerade mal bis Slubice."

"Und wo ist Slubice?" hakt Teo ein und war immer noch nicht sortiert.

"In unserer Richtung!"

 

Für Jos war die Sache ausgemacht, keine Frage. Teo überlegte, wie er Jos verunsichern könnte und bat ihn doch

alles mal richtig zu überdenken. Auch das jetzt noch der Zeitpunkt sei relativ schadlos aus den bereits gemachten

Investition rauszukommen. Komischer Weise kam er nicht auf die Idee einfach zu sagen "ich mache da nicht mit".

Teo versuchte es mit Bangemachen:

"Pazifik? Von hier?" Jos nickt aufgeregt und seine Augen leuchten.

"Du, das sind …", Teo blickt nach oben und malt mit den Augen ein paar Zahlen an die Decke,

" … das dürften gut 6000 Meilen sein, nautische. Mit Pferden plus Gepäck mindestens 250 Tage. Wie ich uns

kenne doppelt so viele … und falls man uns vorher nicht schon das Fell über die Ohren gezogen hat."

Teo holte hörbar Luft. Hatte er gerade 'uns' gesagt? War er schon mit einem Bein drin und merkte es nur noch nicht?

In Teo begann sich ein Kreisel zu drehen:

"Hunger, Kälte, Hitze, Durst, Banditen, Mörder, Matroschkas, Schamanen, wilde Tiere, Buttersuppe und …"

Teo holte zum Schlag aus "… Deine geliebten Bücher müssten hier bleiben."

Jos grinste, kickte sein iPad, das nun auf dem Tisch lag kurz an und brachte es zum Rotieren.

Beide hielten, wenn auch in gegensätzlicher Seelenzuständen, inne.

"Nein …" Teo stützte seinen Kopf in beide Handflächen, "… nein, …, nein, das glaub ich nicht!

Du hast sie alle digitalisiert?"

Jos spitzte genüsslich die Lippen und schoss ein knappes "Ja!" heraus "fast …".

Teo entriegelte seine Hände und ließ seine Stirn, unmerklich gebremst, auf den Tisch knallen. Jos rutschte an Teos Seite,

legte seinen rechten Arm auf seine Schulter, den linken Arm lang auf den Tisch gestreckt um genügend Spielraum für

wortunterstreichende Gesten zu haben und flüsterte konspirativ in Teos Ohr:

Freund! Wir haben einen Blog. Verstehst Du? … Alles andere ergibt sich von selbst."

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...

Vorab: No sex! Vielleicht Ansätze gebremster Erotik.

...

Gebremste Erotik in Ansaetzen? Das klingt ja fast, als waere es aufregender, zwei Gummibaeren aufeinander zu legen...

 

DonGato.

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...

Vorab: No sex! Vielleicht Ansätze gebremster Erotik.

...

Gebremste Erotik in Ansaetzen? Das klingt ja fast, als waere es aufregender, zwei Gummibaeren aufeinander zu legen...

 

DonGato.

 

Das schreibt Teo doch nur weil dies hier ein katholisches Forum ist. Somit stimmt er die Sittenstrolche äh wächter gnädig und hinterher ist die Story so spannend dass eine Zensur von den Lesern nicht geduldet würde. *Erklärbärgebe* Ich persönlich vermute dass Teo auch dahingehend schon interessante Ideen hat, wie aus gut informierten Kreisen zu hören war darf man gespannt sein.

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...

Vorab: No sex! Vielleicht Ansätze gebremster Erotik.

...

Gebremste Erotik in Ansaetzen? Das klingt ja fast, als waere es aufregender, zwei Gummibaeren aufeinander zu legen...

 

DonGato.

Schade, gerade von einem Vetreter der des romanischen Sprachraums hätte ich erwartet den Unterschied (literarisch gesehen) zu kennen.

Es hängen übrigens ein paar Plakate von Dir in der Stadt rum.

 

Literarische Note:

'Sex' zwingt, drängt sich auf, verengt den Blick, reduziert

'Erotik' verhüllt, lässt Raum, fordert Begegnung, ist Korrespondenz

....natürlich im Auge des Betrachters.

 

Mischformen sind denkbar ;)

bearbeitet von teofilos
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Schade, gerade von einem Vetreter der des romanischen Sprachraums hätte ich erwartet den Unterschied (literarisch gesehen) zu kennen.

Es hängen übrigens ein paar Plakate von Dir in der Stadt rum.

 

Literarische Note:

'Sex' zwingt, drängt sich auf, verengt den Blick, reduziert

'Erotik' verhüllt, lässt Raum, fordert Begegnung, ist Korrespondenz

....natürlich im Auge des Betrachters.

 

Mischformen sind denkbar ;)

 

Es gibt sogar einem im Deustchen voellig unbekannten Unterschied zwischen el erotismo und la erotica.

Nur wenn ich lesen "in Ansaetzen gebremste Erotik", dann denke ich an genau das Gegenteil von dem, was von Du schreibst: Sterile Darstellungen ohne jeden Spielraum fuer Phantasie ...

 

A mi modo de ver

DonGato.

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Schade, gerade von einem Vetreter der des romanischen Sprachraums hätte ich erwartet den Unterschied (literarisch gesehen) zu kennen.

Es hängen übrigens ein paar Plakate von Dir in der Stadt rum.

 

Literarische Note:

'Sex' zwingt, drängt sich auf, verengt den Blick, reduziert

'Erotik' verhüllt, lässt Raum, fordert Begegnung, ist Korrespondenz

....natürlich im Auge des Betrachters.

 

Mischformen sind denkbar ;)

 

Es gibt sogar einem im Deustchen voellig unbekannten Unterschied zwischen el erotismo und la erotica.

Nur wenn ich lesen "in Ansaetzen gebremste Erotik", dann denke ich an genau das Gegenteil von dem, was von Du schreibst: Sterile Darstellungen ohne jeden Spielraum fuer Phantasie ...

 

A mi modo de ver

DonGato.

 

Und DonGato müsste wissen, dass die Meisterwerke erotischer Literatur nur aus katholischen Ländern kommen ... wie gute Küche.

Ausserdem empfinde ich Deine Einfärbung als eine Art gebremste Prosa *kniep*

'Gebremste Erotik' ist absolut nichts steriles. Leider ist das Deutsche diesbezüglich sehr Wortarm. Im Vergleich zu Frankreich, Spanien oder Italien.

Spielereien mit Verbendungen sind leider auch nicht möglich. weshalb so manche Übersetzung hölzern ist.

Ganz, ganz vereinfacht: 'Gebremste Erotik' ist Tango, 'Sex' ist Schuhplattler.

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Und DonGato müsste wissen, dass die Meisterwerke erotischer Literatur nur aus katholischen Ländern kommen ... wie gute Küche.

Ausserdem empfinde ich Deine Einfärbung als eine Art gebremste Prosa *kniep*

'Gebremste Erotik' ist absolut nichts steriles. Leider ist das Deutsche diesbezüglich sehr Wortarm. Im Vergleich zu Frankreich, Spanien oder Italien.

Spielereien mit Verbendungen sind leider auch nicht möglich. weshalb so manche Übersetzung hölzern ist.

Ganz, ganz vereinfacht: 'Gebremste Erotik' ist Tango, 'Sex' ist Schuhplattler.

 

Okay, ich gebe mich geschlagen ...

 

Also unter "gebremster Erotik" soll ich eher eine fandango verstehen, unter Sex eine buleria?

Meinst Du eigentlich mit tango einen tango argentinio, tango cubano oder einen tango a flamenco? ;)

 

A mi modo de ver

Dongato.

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Und DonGato müsste wissen, dass die Meisterwerke erotischer Literatur nur aus katholischen Ländern kommen ... wie gute Küche.

Ausserdem empfinde ich Deine Einfärbung als eine Art gebremste Prosa *kniep*

'Gebremste Erotik' ist absolut nichts steriles. Leider ist das Deutsche diesbezüglich sehr Wortarm. Im Vergleich zu Frankreich, Spanien oder Italien.

Spielereien mit Verbendungen sind leider auch nicht möglich. weshalb so manche Übersetzung hölzern ist.

Ganz, ganz vereinfacht: 'Gebremste Erotik' ist Tango, 'Sex' ist Schuhplattler.

 

Okay, ich gebe mich geschlagen ...

 

Also unter "gebremster Erotik" soll ich eher eine fandango verstehen, unter Sex eine buleria?

Meinst Du eigentlich mit tango einen tango argentinio, tango cubano oder einen tango a flamenco? ;)

 

A mi modo de ver

Dongato.

Machs uns doch nicht so schwer!

Argentiono, wenn es jenseits der Figur und Lebenskonzept ist. Buleria muss ich mir mal in Youtube ansehen. Dachte immer das sei das spanische Wort für Polizeistation *duckundweg*

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Statt Dich ueber Taenze zu unterhalten, also waeren es Marlspieker und Ahlen, solltest Du bitte Deine Geschichte weiter schreiben ;) Ich bin begierig, den naechsten Teil zu lesen.

 

DonGato.

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Statt Dich ueber Taenze zu unterhalten, also waeren es Marlspieker und Ahlen, solltest Du bitte Deine Geschichte weiter schreiben ;) Ich bin begierig, den naechsten Teil zu lesen.

 

DonGato.

Danke, danke. Wird heute vermutlich nichts mehr. Bin mal wieder auf dem Sprung und schaffe nur Telegramm.

 

Noch eins, denn irgendwo muss ich ja andocken. Javier Bardem ist für mich der Mann für eventuelle Rollen. Die Balance zwischen Lüsternheit und *tätää* Gebremster Erotik. Es schwebt, es kann jederzeit in die eine oder andere Richtung kippen. Er kann diesen Raum aufspannen. Dabei ist der noch nicht mal hübsch ... als Mann.

bearbeitet von teofilos
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Danke, danke. Wird heute vermutlich nichts mehr. Bin mal wieder auf dem Sprung und schaffe nur Telegramm.

 

Noch eins, denn irgendwo muss ich ja andocken. Javier Bardem ist für mich der Mann für eventuelle Rollen. Die Balance zwischen Lüsternheit und *tätää* Gebremster Erotik. Es schwebt, es kann jederzeit in die eine oder andere Richtung kippen. Er kann diesen Raum aufspannen. Dabei ist der noch nicht mal hübsch ... als Mann.

Wer mit Penelope Cruz verheiratet ist, hat zweifelsohne einen guten Geschmack und wahrscheinlich auf eine Sinn fuer knisternde Erotik ... Und so schlecht sieht er nicht aus ... fuer einen Mann.

 

A mi mdoo de ver

DonGato.

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Backpulver, Soda und ein bisschen Schnaps

 

Tag {Siebenundneunzig, 52°31′N 013°24′E}

 

////////////////////|||||||||||||||||||| DER MARCO POLO BOYS BLOG ||||||||||||||||||||\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\
::jos tagebuch

 

Meine Folks!

Habe lange nichts von mir hören lassen. Wir haben auch eine arbeitsreiche Zeit hinter uns. Ja, 'wir' . Teo ist nach Hin und Her richtig eingestiegen. Wie ich ihn rum bekommen habe ist eine Geschichte für sich. Ich sage nur so viel: "Was besseres als den Tod finden wir allemal…". Ihr kennt es! Später mehr.

 

Wichtig heute! Schaut euch mal die Seitenleiste an! Wahr! :daumenhoch: TSB ist bei uns eingestiegen. Der Ausrüster. Ich konnte ihn gewinnen. Sie fanden mein Konzept sehr gut. Sagte ihnen, wir werden in einem Atemzug mit Arved Fuchs sein. Der wird von der Konkurrenz gesponsert. Teo sagt immer "bei Tatzendreck". Aber das darf er jetzt nicht mehr sagen … wegen Klage. Entscheident für TSB war meine Vision. Ich zeigte ihnen das Fernwandern mit Pferd die touristische Zukunft ist und wenn die Welle rollt auch Bedarf an spezieller Kleidung und Ausrüstung kommt. Sie hätten Nase vorn. Wir haben am Ende die Erfahrung und spuren die Trails. Einer muss es machen, wachsen nicht von alleine. Kunden werden Leute die mit dem Jakobsweg durch und/oder auf Spurensuche sind. Auch alte Männer ist richtig. Top Ausrüstung und jung kann jeder. Gut, das große Geld ist noch nicht. Aber wir dürfen das Label haben. Also Folks, viel klicken! "Jeder Klick ist ein Faden!". Guter Spruch von Teo, sehr kryptisch. Vielleicht zieht das "Offizieller Ausrüster der Marco-Polo-Boys" noch andere an. Prima wäre Kosmetikindustrie und Medizin … also Sonnencreme und Wundsalben. Ich warte.

 

Geld haben und bekommen war nicht das schlimmste in den letzten Wochen. Ich habe viel Arbeit mit meiner Familie gehabt. Es war sehr schwer Reiseerlaubnis zu bekommen. Als ich noch gearbeitet habe war ich doch auch immer weg. Ich fragte, wo das Problem ist? Familie sagte, es ist was anderes. Fertig! Wir haben uns dann doch geeinigt und werden uns manchmal an Punkten treffen, die sie gut anreisen können. Sie sind zufrieden. Nur das mit dem Telefon, da gibt es noch kein letztes Wort. Gleich mehr.

Teo hat es einfacher. Lebt schon einige Zeit, na sagen wir, monastisch. Er sagt immer, sie (er meint die Frauen) werden mal kurz, mal lang an seiner Seite wahnsinnig. Die Älteren kurz, die Jüngeren lang. Er weiss, es liegt an ihm. Es stimmt, manchmal ist es nicht einfach mit ihm. Mein Frau sagte mir oft "tu doch was, es ist dein Freund".

 

So hat es auch lange gedauert bis er mit auf die Weide zu den Pferden gegangen ist. Immer wenn wir einen Termin zum Üben hatten kam etwas dazwischen, von ihm. Es kam ja doch raus, warum er sich so geziert hat. Hat Angst vor Pferden. Ich hatte es nicht gewusst. Dachte immer er liebt Pferde. "Sie sind wunderschön, wie die Frauen aber beissen, wenn du unaufmerksam bist.", sagte er. Ich glaube er hat überhaupt Probleme mit Fortbewegung, die nicht Boot ist. Auto gefährlich, Fahrrad gefährlich, Flugzeug gefährlich, Pferde sowieso. Die seien neben ihrer Hinterhältigkeit auch noch ängstlich und flüchten immer, wenn man sie braucht. Dann lieber Fahrrad. Jetzt ist er drüber. Na so halb. Er wird sein Pferd nur führen und auf ihr Mitleid hoffen. Die beiden Pferde heissen (und das ist Zufall!) 'Biene' und 'Maya'. Kamen in verschiedenen Gestüten zur Welt. Finde ich witzig. Für die beiden Mulis haben wir noch keinen Namen. Wird vom Himmel fallen.

 

So, jetzt noch das große Telefondrama. Ich versprach meiner Familie, dass wir jeden Tag telefonieren werden. Als ich es Teo erzählte ist der fast ausgerastet. Ich wüsste nicht was das kostet, denn ein normales Handy könnte ich vergessen. Schon deshalb, weil ich ja meinen Blog weiterschreiben will und wir deshalb Satellitentelefon brauchen (wie wir das mit dem Strom machen hatte ich ja schon geschrieben). Er hatte recht, es ist sehr, sehr teuer, die Gebühren. Schon deshalb, weil er einen ganz bestimmten Betreiber haben wollte. Er sagte, dass er von denen jeden Satelliten persönlich kenne und immer wisse, wo dieser gerade steht. Und "Hallo Betreiber" !!! wir würden euer Logo gerne auf unseren Jacken tragen!

Ja, Freunde, das ist eine stiller Ruf nach Spenden und, um ehrlich zu sein, reicht es, Stand heute, für ungefähr 50 Tage … trotz TSB.

 

Ihr fragt ob ich so was privates schreiben darf? Er liest keine Blogs und sagt, dass der Blog meine Sache ist und es ihm auch egal, was ich schreibe.

Er hat Vertrauen. B)

 

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Backpulver, Soda und ein bisschen Schnaps

 

 

Tag {Achtundneunzig, 52°31′N 013°24′E, (immer noch)}

 

Wichtige Hinweise

ACHTUNG! In folgendem Abschnitt finden Szenen statt, die nichts für Zartbesaitete sind. Leserinnen von Krimis skandinavischer Autoren können unbesorgt weiterlesen.

Der Autor

 

Seien Sie vorsichtig! - Auf dieser Route gibt es möglicherweise keine Bürgersteige oder Fußwege.

GoogleMaps

 

Eine Karte ist das verkleinerte,verebnete, maßstabsgerechte, durch Kartenzeichen erläuterte Abbild der Erdoberfläche oder eines Teiles davon.

 

Edit: Ups! Sorry! Sendefehler! Bis später!

bearbeitet von teofilos
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