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Ein wichtiger Schritt


Der Geist

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Ich habe vor drei Wochen den Artikel deswegen nicht verlinkt, weil ABSOLUT GAR NICHTS von der bisherigen Linie abweicht.
Daß das Erzbistum Wien hier seit langem sein eigenes Süppchen kocht, ändert aber nichts daran, daß ein Wiederverheirateter aus der Metropolie Köln wohl kaum mit seiner neuen Partnerin nach Wien fahren müsste um dort so ein Gelöbnisverfahren durchzuführen, weil es ihm seine eigenen Bischöfe verwehren.

 

Und daß ein Meisner das von einem österreichischen Priester durchgeführte Verfahren nicht anerkennt und auf Kölner Boden trotzdem auf die Kommunionabstinenz besteht, kann ich mir lebhaft vorstellen.

 

Ist ja schön, daß in Wien schon seit den 70ern kreativ mit dem Recht umgegangen wird - aber das bzw. das öffentliche Bekenntnis dazu ist nunmal in den deutschen Bistümern nun wirklich die Ausnahme

bearbeitet von Flo77
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Ich beziehe mich nicht auf deutsche Bistümer.

Ich beziehe mich auf den Irrtum, hier geschehe etwas Sensationelles.

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Ich möchte hier drei Dinge anmerken:

 

1. Ich habe den Artikel deshalb verlinkt weil ich seine Bedeutung im Verlassen des Anscheins der clandestinen Gefälligkeit und Mauschelei Einzelnen gegenüber sehe. Es wird hier der pastoralen Praxis die ihr zukommende Öffentlichkeit zugemessen.

 

2. Ich finde die Betonung der adeligen Herkunft des Wiener Kardinals für abgeschmackt. Sie hat mit seiner kirchlichen Stellung absolut nichts zu tun und es ist jeder ein Schuft der behaupten wollte, dass der Kardinal den Gtafen "heraushängen" lasse.

 

3. Die Handreichung von der im verlinkten Text die Rede ist, hat mit Epikie überhaupt nichts zu tun. Epikie wird schon von Aristoteles in der Nikomachischen Ethik definiert als "eine Berichtigung des Gesetzes, insofern dieses wegen seiner Allgemeinheit eine Lücke aufweist."( N E 5, 14 1137 b 27 – 29). Keines dieser Kriterien trifft zu und ich bin sicher dass Kardinal Schönborn nicht im Traum daran denkt vom Gesetz abzugehen. Pastorale Lösungen haben jedenfalls mit Epikie nichts zu tun.

Ergänzung: Wenn man ein Musterbeispiel für Epikie haben will, ist es Jesu Umgang mit den Sabbatgeboten, wo er tatsächlich zu Gunsten der Menschen vom Gesetz abgwichen ist

bearbeitet von Der Geist
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Es ist natürlich ein wichtiges Zeichen, dass ein kardinal eien pastorale Lösung auch gutheißt.

Die pastorale Lösung an sich ist nicht neu.

 

Interessant fand ich Punkt sechs. Das trifft ja auch auf viele (noch) nicht Verheiratete zu. Da wird aber nicht so verfahren. zumindest habe ich noch nicht erlebt, dass ein Pärchen, das zusammenlebt, aber nicht verheiratet ist, nicht zur Kommunion zugelassen wird.

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Franciscus non papa

Interessant ist die Fortführung dieser Gedanken über die Partnerschaft von Mann und Frau hinaus.

 

Auch heute finden schon Segensfeiern für gleichgeschlechtliche Paare, die ihr gemeinsames Leben unter den Schutz Gottes stellen wollen statt. Und das ist gut so.

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Damit darfst Du unserem Kardinal allerdings gar nicht kommen.

Da verlöre er die Contenance recht gründlich. :(

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Franciscus non papa

Damit darfst Du unserem Kardinal allerdings gar nicht kommen.

Da verlöre er die Contenance recht gründlich. :(

 

 

wie peinlich für ihn - so wenig format hätte ich ihm gar nicht zugetraut.

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Damit darfst Du unserem Kardinal allerdings gar nicht kommen.

Da verlöre er die Contenance recht gründlich. :(

 

 

wie peinlich für ihn - so wenig format hätte ich ihm gar nicht zugetraut.

 

Also was Schönborns Format angeht, muss ich sagen, das ich aus dem Mann nicht schlau werde: ich habe schon sehr gute Sachen von ihm gehört bzw. gelesen, und dann wieder etwas, was einen nur den Kopf schütteln lässt. Wahrscheinlich weiß er selber nicht so recht, wo er eigentlich steht - woebi das im Zweifel eher für ihn als gegen ihn spricht.

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Er ist lernfähig.

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Franciscus non papa

Er ist lernfähig.

 

 

in dem alter schon mal ein pluspunkt, hoffentlich wird er alt genug, um noch ein paar dinge mehr zu lernen.

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Er ist lernfähig.

Ich habe den Eindruck, dass er zu den wenigen Bischöfen gehört, die die (post-)moderne Welt ernst nehmen und versuchen sie theologisch zu begreifen. Dass es dabei immer wieder Probleme und Unstimmigkeiten gibt, liegt wohl nicht nur oder nicht mal vorwiegend an dieser (post-)modernen Welt, sondern daran, dass unsere Theologie enorm an Plausibilität und Erklärungskraft verloren hat. Ich habe den Eindruck, dass Schönborn in den letzten Jahren immer mehr angefangen hat, diese Schwäche unserer Theologie (wohlgemerkt jeder Theologie, ob links ob rechts) zu sehen. Radikal gesagt: Das Christentum und seine Theologie funktionieren nicht mehr recht: Der Gesamtzusammenhang des Glaubens ist für jemanden, der heute aufmerksam lebt, nicht mehr auf hergebrachte plausibel zu machen und es gelingt noch weniger, den Glauben im eigenen Leben zum Anwendung zu bringen.

 

Im Kontext dieser Erkenntnis sehe ich vieles, was Schönborn sagt und schreibt. Er scheint danach zu suchen, wie man Glaube, Leben und moderne Welt wieder zusammenführen kann. Das Zweite Vaticanum hat dafür einen Anfang gemacht, der leider heute nur noch wenig verfolgt wird.

bearbeitet von Stepp
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