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Mit Ott zu Gott


Der Geist

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Im Thread über Inklusivismus und Exklusuvismus ist eine von rorro aus dem Ott zusammengestellte Liste von Lehrsätzen aufgetaucht, die nach Meinung von Herrn Ott unverrückbare Glaubenssätze sind.

 

Da ich bei der Erstlektüre auf Sätze gestoßen bin die mich verwundern habe ich mir den Ott ( Ludwig Ott, Grundriss der katholischen Dogmatik 7. verbesserte Auflagem Freiburg 1965, (Erstauflage 1952)) aus der Bibliothek besorgt. Ich werde versuchen die einzelnen von rorro excerpierten Sätze mit Hilfe des Ott so zu beleuchten, dass für uns gezeigt wird, warum Ott an ein Dogma glaubt. Ich werde mir zu dem einen oder anderen Satz auch einen persönlichen Kommentar erlauben.

Es wird sicher ein paar Tage dauern bis ich durch bin.

Zuerst eine persönliche Vorrede: Immer bevor uch den Ott aufschlage bete ich, dass Gott mir helfen möge angesichts der Art wie da "Glaubensvermittlung" betrieben wird, meinen Glauben nicht verliere. Es mag die Neuscholastik ihre Meriten gehabt haben, für mich ist sie kontraproduktiv. Allerdings muss man der Ehrlichkeit halber sagen, dass das Buch ich glaube 2007 neuerlich aufgelegt wurde und z.B. in der "Hochschule" des Stiftes Heiligenkreuz dringend empfohlen wird.

 

Aber nun ans Werk:

1. Gott, unser Schöpfer und Herr, kann aus den geschaffenen Dingen durch das natürliche Licht der Vernunft mit Sicherheit erkannt werden.

Im Ott zu finden unter 1,1,1, § 1, Der Satz wurde auf dem 1. Vaticanum als Glaubenwahrheit verkündet.

 

Anmerkung: Ich halte diesen Satz bestenfalls für eine Leerformel, schlommstenfalls für falsch.

 

2. Das Dasein Gottes ist nicht bloß Gegenstand der natürlichen Vernunfterkenntnis, sondern auch Gegenstand des übernatürlichen Glaubens.

Ott 1,1,1, § 4, Hier ist der Beweis das das dogmatisch ist eher schwach. Ott beruft sich auf den Satz des 1. Vaticanums: Sancta catholica apostolica Romana Ecclesia c r e d i t et confitetur, unum Deum esse. Das gesperrte credit genügt offenbar um aus dem Satz ein Dogma zu machen,

Anm.: Ich halte den Satz für einen Gemeinplatz ohne besonderen Aussagewert.

 

3. Gottes Wesen ist für den Menschen unbegreiflich.

Hier beruft sich Ott auf das 4. Laterankonzil (1215)

Anm.: Wenn die Kirche dies nur öfter zugeben würde.

 

Soweit für jetzt. Später mehr.

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Schon jetzt meinen herzlichen Dank!

 

Nur wieso bezieht sich Ott in Satz 1 auf Vat1? Die Idee findet sich schon bei Thomas von Aquin.

bearbeitet von Flo77
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Ich bin mir nicht sicher, ob "de fide" bei Ott gleichbedeutend ist mit dem, was wir im Allgemeinen aktuell als "Dogma" bezeichnen.

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Ich bin mir nicht sicher, ob "de fide" bei Ott gleichbedeutend ist mit dem, was wir im Allgemeinen aktuell als "Dogma" bezeichnen.

Ist "de fide" nicht die klassische oberste Stufe in der Hierarchie der Wahrheiten?
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Ich bin mir nicht sicher, ob "de fide" bei Ott gleichbedeutend ist mit dem, was wir im Allgemeinen aktuell als "Dogma" bezeichnen.

Rorro schrieb es so und mir scheint es auch so zu sein, weil auch die "tatsächlichen" Dogmen diese Anmerkung tragen. Ich bin aber froh, wenn Du es anders erklären kannst.

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Franciscus non papa

er scheint zu differenzieren, und erst wenn irgendwas von einem konzil oder papst gesagt wurde, dann wird es ernstzunehmend für ihn und unter das, was zu glauben ist, subsummiert`?

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Recht weit vorne im Ott befindet sich ein Abschnitt zu den theologischen Zensuren. Da müsste etwas dazu stehen.

Tut es nicht...da steht nur Negatives.

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Ich meine (im Anschluß an Einleitung, §8), unser aktuell gängiger Begriff "Dogma" deckt sich am besten mit dem, was Ott als "de fide definita" bezeichnet, also geoffenbarte Wahrheiten, die "... durch ein feierliches Glaubensurteil (Definition) des Papstes oder eines allgemeinen Konzils vorgelegt werden" (§8).

 

Längst nicht alles, was Ott als "de fide" klassifiziert, erfüllt auch die Anforderungen des "de fide definita".

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Ich meine (im Anschluß an Einleitung, §8), unser aktuell gängiger Begriff "Dogma" deckt sich am besten mit dem, was Ott als "de fide definita" bezeichnet, also geoffenbarte Wahrheiten, die "... durch ein feierliches Glaubensurteil (Definition) des Papstes oder eines allgemeinen Konzils vorgelegt werden" (§8).

 

Längst nicht alles, was Ott als "de fide" klassifiziert, erfüllt auch die Anforderungen des "de fide definita".

Wobei es doch nicht unmöglich sein sollte, bei den 245 Sätzen festzustellen ob sie de fide definita oder sententia fidei sind.
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Ich meine (im Anschluß an Einleitung, §8), unser aktuell gängiger Begriff "Dogma" deckt sich am besten mit dem, was Ott als "de fide definita" bezeichnet, also geoffenbarte Wahrheiten, die "... durch ein feierliches Glaubensurteil (Definition) des Papstes oder eines allgemeinen Konzils vorgelegt werden" (§8).

 

Längst nicht alles, was Ott als "de fide" klassifiziert, erfüllt auch die Anforderungen des "de fide definita".

 

Nun habe ich nicht Lust Rätsel zu raten. Ich werde mich mit den Sätzen auseinander setzen, die Ott mit de fide kennzeichnet und deshalb auch von rorro in seine Aufstellung aufgenommen wurden.

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Bevor Du Dir den ganzen Ott antust, stelle ich einfach mal die Frage, ob sich das wirklich rentiert. Was soll denn dabei rauskommen?

Solche Bücher kann man ja gamaschenbewehrt lesen, ohne dass man hinterher auch nur die Spur einer Erhebung der Seele spürt, ohne wirkliche Erkenntnis, ohne Nutzen für den Glauben.

Ich vermute, dass Du viel sinnvollere Beschäftigungen kennst.

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Bevor Du Dir den ganzen Ott antust, stelle ich einfach mal die Frage, ob sich das wirklich rentiert. Was soll denn dabei rauskommen?

Solche Bücher kann man ja gamaschenbewehrt lesen, ohne dass man hinterher auch nur die Spur einer Erhebung der Seele spürt, ohne wirkliche Erkenntnis, ohne Nutzen für den Glauben.

Ich vermute, dass Du viel sinnvollere Beschäftigungen kennst.

Hallo Mecky,

 

ob es rentiert weiß ich nicht. Ich bin aber der Meinung, dass eine Auseinandersetzung mit Stimmen wie dem Ott notwendig sind...es sind die Strömungen die möglicherweise bald wieder die Kirche dominieren und darauf sollten wir uns zumindest durch Kenntnis dieser Denkweisen vorbereiten.

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