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Friedensgruß


Felician

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Wie sähe eine alternative aus? Oder anders gefragt: Wie kann man es gestalten das der Friede, der vom Priester erbeten wird unter den Gläubigen weitergegeben wird?
Ein Mentalitätsproblem ist es sicherlich. Die einen können ihren Überschwang Nähe zu erfahren kaum bremsen, die anderen würden die sonst üblichen Mauern gerne aufrechterhalten.

 

Zur Lösung bieten sich mehrere (teils verknüpfbare Punkte) an:

 

Der Erste wäre die auch schon in Rom diskutierte Verlegung des Friedensgrußes. Nach der Wandlung macht er eigentlich nicht mehr so richtig Sinn. Möglich wäre z.B. vor der Gabenbereitung (getreu der biblischen Weisung: erst versöhnen, dann opfern). Ich pers. könnte mir sogar eine Positionierung nach dem Schuldbekenntnis vorstellen (insbesondere, wenn man vorher noch "darum bitte den allmächtigen Vater und euch Brüder und Schwestern für mich zu beten..." gebetet hat.

 

Mein zweiter Ansatz zielt auf eine intensivere Katechese über den Sinn und Zweck ab sowie die Aufforderung zur Beschränkung auf die Rechts und Links sitzenden Banknachbarn (was allerdings bei überzeugten Rudel-Friedenswünschern vermlt. nicht so gut ankommt...)

 

Eine andere Möglichkeit wäre der ganzen Gemeinde ein neues Konzept anzubieten, bei dem der Frieden über Multiplikatoren weitergegeben wird (Priester an Kommunionhelfer, Kommunionhelfer an Messdiener, Messdiener an den ersten in der ersten Bank, dieser seinem direkten Nachbarn (und NUR diesem), etc.). Auch hier werden sich einige wieder drüber hinwegsetzen und über die Bänke hinweg noch denen die Hand schütteln wollen, die nicht direkt neben dran sitzen...

Ich muss gestehen, ich bin auch mal bei einem Abiturgottesdienst ein Stück durch die Kirche gelaufen, um meinen beiden größten Störenfrieden im Unterricht sozusagen ein abschließendes Friedensangebot zu machen. Das schien mir sehr viel sinnvoller, als wenn ich nur meinem unmittelbaren nachbarn die Hand gegeben hätte. Aber das ist für einen Gemeindegottesdienst natürlich kein Modell. (Vieles, was im kleinen Kreis sinnvoll ist, lässt sich eben nicht ohne weiteres übertragen).

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In den Gottesdiensten die ich besuche haben sich die Menschen soweit im Griff dass die Ausübung des Friedensgrußes der Würde des Augenblicks keinen Abbruch tut.

 

Für Ballett und Folklore ist nach dem Gottesdienst draußen noch Zeit wenn gewünscht.

 

Im Prinzip bin ihc bisher von Entgleisungen auch verschont geblieben, mit Ausnahme desjenigen Pfarrers, der immer meinte, ausgerechnet beim Friedensgruß seinen guten Drahnt zur Jugend (sprich: den Ministranten) beweisen zu müssen und an das "Der Friede sei mit dir!" immer noch ein "Und, gehts gut?", "Na, was macht deine Schwester?", "Verträgst du dich auch mit deinen Geschwistern?" oder, absolutes Highlight, "Was gibts heute zum Mittagessen?" angehängt hat. Hat mich jedesmal so aufgeregt, dass meine Gedanken eher un-friedlich waren...

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diese "unruhe" beim Friedensgruss stört die Ordnung nur, das zum einen. Zum anderen sind wir auch auf Abstand bedacht und der Friedensgruss durchbricht diesen Abstand.

 

Nein, mir gehts um Andacht. Mich reißt das heraus, zumal wenn das Geschüttel weit in das Agnus Dei hinein andauert.

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Franciscus non papa

 

Eine andere Möglichkeit wäre der ganzen Gemeinde ein neues Konzept anzubieten, bei dem der Frieden über Multiplikatoren weitergegeben wird (Priester an Kommunionhelfer, Kommunionhelfer an Messdiener, Messdiener an den ersten in der ersten Bank, dieser seinem direkten Nachbarn (und NUR diesem), etc.). Auch hier werden sich einige wieder drüber hinwegsetzen und über die Bänke hinweg noch denen die Hand schütteln wollen, die nicht direkt neben dran sitzen...

 

 

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Eine andere Möglichkeit wäre der ganzen Gemeinde ein neues Konzept anzubieten, bei dem der Frieden über Multiplikatoren weitergegeben wird (Priester an Kommunionhelfer, Kommunionhelfer an Messdiener, Messdiener an den ersten in der ersten Bank, dieser seinem direkten Nachbarn (und NUR diesem), etc.). Auch hier werden sich einige wieder drüber hinwegsetzen und über die Bänke hinweg noch denen die Hand schütteln wollen, die nicht direkt neben dran sitzen...

 

 

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Ja, aber bitte nach dem Schuldbekenntnis plazieren.

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Eine andere Möglichkeit wäre der ganzen Gemeinde ein neues Konzept anzubieten, bei dem der Frieden über Multiplikatoren weitergegeben wird (Priester an Kommunionhelfer, Kommunionhelfer an Messdiener, Messdiener an den ersten in der ersten Bank, dieser seinem direkten Nachbarn (und NUR diesem), etc.). Auch hier werden sich einige wieder drüber hinwegsetzen und über die Bänke hinweg noch denen die Hand schütteln wollen, die nicht direkt neben dran sitzen...
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Ja, aber bitte nach dem Schuldbekenntnis plazieren.
Dauert nur vermutlich etwas länger bis zum Agnus Dei.
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Wie sähe eine alternative aus? Oder anders gefragt: Wie kann man es gestalten das der Friede, der vom Priester erbeten wird unter den Gläubigen weitergegeben wird?
Ein Mentalitätsproblem ist es sicherlich. Die einen können ihren Überschwang Nähe zu erfahren kaum bremsen, die anderen würden die sonst üblichen Mauern gerne aufrechterhalten.

 

Zur Lösung bieten sich mehrere (teils verknüpfbare Punkte) an:

 

Der Erste wäre die auch schon in Rom diskutierte Verlegung des Friedensgrußes. Nach der Wandlung macht er eigentlich nicht mehr so richtig Sinn. Möglich wäre z.B. vor der Gabenbereitung (getreu der biblischen Weisung: erst versöhnen, dann opfern). Ich pers. könnte mir sogar eine Positionierung nach dem Schuldbekenntnis vorstellen (insbesondere, wenn man vorher noch "darum bitte den allmächtigen Vater und euch Brüder und Schwestern für mich zu beten..." gebetet hat.

 

Mein zweiter Ansatz zielt auf eine intensivere Katechese über den Sinn und Zweck ab sowie die Aufforderung zur Beschränkung auf die Rechts und Links sitzenden Banknachbarn (was allerdings bei überzeugten Rudel-Friedenswünschern vermlt. nicht so gut ankommt...)

 

Eine andere Möglichkeit wäre der ganzen Gemeinde ein neues Konzept anzubieten, bei dem der Frieden über Multiplikatoren weitergegeben wird (Priester an Kommunionhelfer, Kommunionhelfer an Messdiener, Messdiener an den ersten in der ersten Bank, dieser seinem direkten Nachbarn (und NUR diesem), etc.). Auch hier werden sich einige wieder drüber hinwegsetzen und über die Bänke hinweg noch denen die Hand schütteln wollen, die nicht direkt neben dran sitzen...

 

Wieso Kommunionhelfer? Die Anzahl der Fälle, wo deren Dienst legitimiert ist, ist extrem klein. Wohingegen Ministranten einen regulären Dienst ausüben. Aus dieser Kette sollte man die Kommunionhelfer rausnehmen, bzw. wenn dan nach den Ministranten kommen lassen. :rolleyes:

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Franciscus non papa

einfach schade, daß man nicht über ein liturgisches element diskutieren kann, ohne dass das in einem versuch endet, einen intergalaktischen rundumschlag gewisser konservativer kreise endet.

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einfach schade, daß man nicht über ein liturgisches element diskutieren kann, ohne dass das in einem versuch endet, einen intergalaktischen rundumschlag gewisser konservativer kreise endet.

 

Unter einem "intergalaktischen Rundumschlag" stelle ich mir anscheinend etwas anderes vor als Du.

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Wieso Kommunionhelfer? Die Anzahl der Fälle, wo deren Dienst legitimiert ist, ist extrem klein. Wohingegen Ministranten einen regulären Dienst ausüben. Aus dieser Kette sollte man die Kommunionhelfer rausnehmen, bzw. wenn dan nach den Ministranten kommen lassen. :rolleyes:

 

Sind denn Kommunionhelfer und Lektoren nicht sozusagen "ranghöher" als Ministranten? Wenn dem so ist, müßten sie doch auch vor den Minis den Friedensgruß empfangen.

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kann bitte mal jemand einem unwissenden mitleser (mir) erklären, was der hier oft erwähnte "eigentliche sinn" des friedensgrußes ist?

ich möchte gerne verstehen, wieso die mir bekannte form des friedesngrußes etwas "schlechtes" oder zweck- bzw. sinnverfremdendes ist.

 

vorab danke.

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In der heutigen Form ist es von der Atmosphäre her eher so, daß die Gläubigen untereinander sich den Frieden wie den Guten Morgen wünschen.

 

Vom 13. bis zum 18. Jahrhundert dagegen kam der Friedensgruß aus einem Akt der Verehrung Christi heraus.

 

In dieser Zeit verwendete man sog. Kusstäfelchen (Pacificale) die den Gläubigen gezeigt wurden, und die durch einen Kuss verehrt wurden.

 

Der Friedensgruß war also etwas stark christusbezogenes und direkt von Christus Empfangenes.

 

Dieses "weitergeben von etwas, was man selbst nur empfangen hat", ist in den heutigen Ritualen kaum noch sichtbar (deshalb hatte ich oben das Multiplikatorenmodell gezeichnet).

bearbeitet von Flo77
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ich war heute beim allmonatlichen Mittagsgottesdienst der Fakultät...da hat man den Friedensgruß nach den Fürbitten also an das Ende des Wortgottesdienstes und vor der Gabenbereitung gelegt....scheint mir stimmig.

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Das hat weniger mit reaktionär oder nicht zu tun, sondern mehr mit persönlichen Vorlieben und Prägung. Es kann aber durchaus sein, dass die Freunde von Händeschütteln und Danke-Sagen den theologischen Schwerpunkt stärker auf das Mahl als auf das Opfer legen. Bei mir ist das jedenfalls so.

Ich meinte icht das Händeschütteln, sondern die s..d.... Bemerkung zuim Geist des Konzils.

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OneAndOnlySon

Ich denke allerdings, dass es nicht im Sinne des Erfinders ist, den Ursprung des Friedens (Christus) dadurch zum Ausdruck zu bringen, dass man den Friedensgruß entlang der Ämterhierarche von oben nach unten weitergibt.Das wirkt dann so, als hätten die Gläubigen nur durch die Vermittlung durch Priester, Diakon, ... Anteil am Frieden, der Christus ist.

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Ich denke allerdings, dass es nicht im Sinne des Erfinders ist, den Ursprung des Friedens (Christus) dadurch zum Ausdruck zu bringen, dass man den Friedensgruß entlang der Ämterhierarche von oben nach unten weitergibt.Das wirkt dann so, als hätten die Gläubigen nur durch die Vermittlung durch Priester, Diakon, ... Anteil am Frieden, der Christus ist.

Der Priester ist Eikon Christi, und damit der natürlichen Ausgangspunkt in der feiernden Gemeinde. Polykarps Einwurf sollte großzügig ignoriert werden...

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Ich halte dieses neu eingeführte Ritual für verfehlt und bin auch der Meinung, dass es die Andacht stört. Leider kann man es nicht verweigern ohne seine Banknachbarn zu brüskieren.

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Mich stört das Ritual nicht, ich halte es auch grundsätzlich nicht für sinnlos. Wenn aber spätestens beim Verlassen der Kirche (relativ enge Kirchentüren) das Recht der stärkeren Ellbogen gilt und man beim Zurücksetzen des Autos aus dem Parkplatz sich unbedingt durchsetzen muss, ist es dann doch ein inhaltsloser Brauch.

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Mich stört das Ritual nicht, ich halte es auch grundsätzlich nicht für sinnlos. Wenn aber spätestens beim Verlassen der Kirche (relativ enge Kirchentüren) das Recht der stärkeren Ellbogen gilt und man beim Zurücksetzen des Autos aus dem Parkplatz sich unbedingt durchsetzen muss, ist es dann doch ein inhaltsloser Brauch.

Ich tue mich etwas schwer damit, in diesem Ritual einen Sinn zu erkennen. Manche Rituale erschließen sich ja bereits durch Intuition. Bei diesem Ritual ist das bei mir allerdings nicht so.

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OneAndOnlySon
Der Priester ist Eikon Christi, und damit der natürlichen Ausgangspunkt in der feiernden Gemeinde. Polykarps Einwurf sollte großzügig ignoriert werden...

Der Priester sagt der Gemeinde in jeder Messe den Frieden Christi zu. Es macht dann aber nur wenig Sinn, auf die Aufforderung, diesen Frieden untereinander zeichenhaft zu bezeugen, wieder eine hierarchische Ordnung einzuhalten.

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Der Priester ist Eikon Christi, und damit der natürlichen Ausgangspunkt in der feiernden Gemeinde. Polykarps Einwurf sollte großzügig ignoriert werden...

Der Priester sagt der Gemeinde in jeder Messe den Frieden Christi zu. Es macht dann aber nur wenig Sinn, auf die Aufforderung, diesen Frieden untereinander zeichenhaft zu bezeugen, wieder eine hierarchische Ordnung einzuhalten.

Das hat außer Polykarp ja auch niemand verlangt.

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Ich fände einen Friedensgruß, der von einem Altarkuss ausgeht, nicht priester-, sondern auf Christus zentriert, der ja in der Messe Priester, Altar und Opfergabe ist.

bearbeitet von Felician
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ich habe nicht theologie studiert und bin auch kein liturgiespezialist, bilde mir aber ein, dass ich in bezug auf meine persönlich spiritualität sehr bewusst die gottesdienste mitfeiere. aus diesem persönlichen empfinden kann ich sagen, dass es mir gut tun, wenn mir andere menschen den frieden (christi) wünschen.

 

zum einwurf, dass das nur eine farce sei, wenn man unmittelbar nach dem gottesdienst "streitet" wer zuerst aus der parklücke fahren darf:

das stimmt zwar ... aber so gesehen ist auch das vater unser .... eigentlich der ganze gottesdienstbesuch eine farce ...

... und es macht es um so wichtiger, sich gegenseitig von ganzem herzen und mit innerer überzeugung den frieden christi zu wünschen (der eh nicht so ist, wie die welt ihn gibt).

Ich kann mir nicht vorstellen, dass der innige Wunsch dann nur für wenige Minuten gilt. Ohne das Bemühen mit den Menschen, mit denen ich zusammen Gottesdienst gefeiert habe, auch außerhalb der Kirchentür menschlich umzugehen, fehlt für mich Wichtiges. Gemeinschaft mit Gott und den Menschen ...und nicht nur in 50 Minuten Sonntagsgottesdienst.

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ich habe nicht theologie studiert und bin auch kein liturgiespezialist, bilde mir aber ein, dass ich in bezug auf meine persönlich spiritualität sehr bewusst die gottesdienste mitfeiere. aus diesem persönlichen empfinden kann ich sagen, dass es mir gut tun, wenn mir andere menschen den frieden (christi) wünschen.

 

zum einwurf, dass das nur eine farce sei, wenn man unmittelbar nach dem gottesdienst "streitet" wer zuerst aus der parklücke fahren darf:

das stimmt zwar ... aber so gesehen ist auch das vater unser .... eigentlich der ganze gottesdienstbesuch eine farce ...

... und es macht es um so wichtiger, sich gegenseitig von ganzem herzen und mit innerer überzeugung den frieden christi zu wünschen (der eh nicht so ist, wie die welt ihn gibt).

Ich kann mir nicht vorstellen, dass der innige Wunsch dann nur für wenige Minuten gilt. Ohne das Bemühen mit den Menschen, mit denen ich zusammen Gottesdienst gefeiert habe, auch außerhalb der Kirchentür menschlich umzugehen, fehlt für mich Wichtiges. Gemeinschaft mit Gott und den Menschen ...und nicht nur in 50 Minuten Sonntagsgottesdienst.

 

Im Gottesdienst positives zu erleben (der Friedensgruß ist für mich etwas sehr positives) schließt ja nicht aus dass man außerhalb der Kirche rücksichtsvoll mit seinen Mitmenschen umgeht. :)

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