Jump to content

Verletzung des Beichtgeheimnisses


Mariella

Recommended Posts

Ich wollte mal fragen, ob jemand von euch es schon persönlich erlebt hat, dass ein Priester das Beichtgeheimnis verletzt hat (z.B. auch in euerm weiteren Bekanntenkreis).

Wenn man das googelt, erhält man z.B. Antworten wie: "der erzählt es seiner Haushälterin, da kann man gleich zu ihr beichten gehen".

Laut Kirchenrecht wird ein Priester exkommuniziert, wenn er das ihm in der Beichte Anvertraute rumerzählt. Ich könnte mir vorstellen, dass das für die Priester ein großer Druck ist und sie z.B. mit Kollegen über gewisse Dinge reden, als Supervision sozusagen. Mir ist es schon passiert, dass ein Priester mir (allerdings nicht im Rahmen der Beichte) hoch und heilig versprochen hat, etwas nicht weiterzuerzählen und eine Woche später wusste es ein anderer Priester. Find ich daneben. Allerdings geh ich ganz sicher nicht zur Beichte. Wie sind eure Erfahrungen? Hält eurer Priester dicht? Vertraut ihr ihm?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich wollte mal fragen, ob jemand von euch es schon persönlich erlebt hat, dass ein Priester das Beichtgeheimnis verletzt hat (z.B. auch in euerm weiteren Bekanntenkreis).

Wenn man das googelt, erhält man z.B. Antworten wie: "der erzählt es seiner Haushälterin, da kann man gleich zu ihr beichten gehen".

Laut Kirchenrecht wird ein Priester exkommuniziert, wenn er das ihm in der Beichte Anvertraute rumerzählt. Ich könnte mir vorstellen, dass das für die Priester ein großer Druck ist und sie z.B. mit Kollegen über gewisse Dinge reden, als Supervision sozusagen. Mir ist es schon passiert, dass ein Priester mir (allerdings nicht im Rahmen der Beichte) hoch und heilig versprochen hat, etwas nicht weiterzuerzählen und eine Woche später wusste es ein anderer Priester. Find ich daneben. Allerdings geh ich ganz sicher nicht zur Beichte. Wie sind eure Erfahrungen? Hält eurer Priester dicht? Vertraut ihr ihm?

Also ich beichte eigentlich nur noch in "Beichtklöstern"- zu deren Kirchspiel ich NICHT gehöre. Was hinter den Klostermauern mit meiner Last passiert interssiert mich eigentlich nur noch am Rande. Beichten ist für mich auch ganz real ein Abstecher in eine Welt, die nicht Alltag ist. Manchmal braucht man das einfach.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

[...] Wie sind eure Erfahrungen? Hält eurer Priester dicht? Vertraut ihr ihm? [...]

 

Ich beichte seit meiner Jugendzeit (und das ist ein ganzes Stück her) nicht mehr "wohnortnah". Geht für mich auch relativ einfach, da ich beruflich sowieso viel unterwegs bin und doch einige Klöster / Gemeinden Beichtzeiten veröffentlichen.

Damit gehe ich dem Risiko, dass etwas die Runde macht, unkompliziert aus dem Weg.

 

In meiner Pfarrgemeinde zu beichten kann ich mir nicht vorstellen. Warum sollte ich den Pfarrer, der mich persönlich kennt, in die Predoullie bringen, etwas Falsches sagen zu können? Ich denke, dass ich sowohl mir als auch Ihm damit einen Gefallen tue.

 

Und Vertrauen: Natürlich habe ich Vertrauen zum Pfarrer. Ich denke nicht, dass er jemals absichtlich Kenntnisse aus einem Beichtgespräch weitergeben würde. Das Stichwort ist "absichtlich". Jeder Mensch macht hin und wieder Fehler, da sind Priester keine Ausnahme.

Deshalb wähle ich die sichere Variante, die mir auch keinen Mehraufwand beschert.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das ist ja höchst aufschlussreich, dass ihr nicht in eurer Heimatpfarre beichten geht. In meinem Fall würde ich schon sagen, dass es Absicht war. Er hat mein Geheimnis sehr detaillreich weitererzählt, da kann man nicht mehr sagen, dass ihm eine Bemerkung rausgerutscht ist. Und ich hatte ihn so eindringlich um Dichthalten gebeten (ausdrücklich: auch nicht an Kollegen), dass er es eigentlich verstanden haben sollte. Es handelte sich aber weder um eine Beichte noch eine Sünde, um die es ging, sondern ein Geheimnis. Daher kann man nicht direkt sagen, dass das Beichtgeheimnis verletzt wurde. Ich will nur vorbeugen, da ich sehr gerne mal beichten würde in nächster Zeit.

Das Beichten in einem anderen Ort scheint mir eine gute Lösung zu sein, ich wusste gar nicht, dass das so verbreitet ist. Dann sind die Pfarrer an den Nachbarorten sicher nicht überrascht.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es handelte sich aber weder um eine Beichte noch eine Sünde, um die es ging, sondern ein Geheimnis. Daher kann man nicht direkt sagen, dass das Beichtgeheimnis verletzt wurde.

 

Das ist keine Verletzung des Beichtgeheimnisses. :rolleyes:

Vielleicht hat der Priester einfach vergessen, es als großes Geheimnis zu behandeln, dass eine Ausbildung abgeschlossen wurde oder dass man jahrelang im Ausland gelebt hat.

 

Wie schon gesagt, kann man zu einem fremden Priester beichten gehen. Egal aus welchen Gründen. Dass die Pfarrer der Heimatgemeinde eine lückenloses Sündenprotokoll all ihrer Schäfchen führen, ist eine beliebte Phantasievorstellung von Gegenern der katholischen Kirche.

bearbeitet von lara
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es handelte sich aber weder um eine Beichte noch eine Sünde, um die es ging, sondern ein Geheimnis. Daher kann man nicht direkt sagen, dass das Beichtgeheimnis verletzt wurde.

 

Das ist keine Verletzung des Beichtgeheimnisses. :rolleyes:

Nein? Ich hatte bisher angenommen, dass ein Beichtvater nichts vom dem weitererzählt, was ihm in der Beichte anvertraut wird.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wieso sollte man es als Geheimnis hüten, dass man im Ausland war? Nein, es war etwas Peinliches und es war klar, dass das Rumerzählen meinen Ruf schädigt. Ich bin keine Gegnerin der katholischen Kirche, sondern Mitglied. Wenn ein Priester eine Klatschbase ist, heißt das auch nicht, dass alle so sein müssen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es handelte sich aber weder um eine Beichte noch eine Sünde, um die es ging, sondern ein Geheimnis. Daher kann man nicht direkt sagen, dass das Beichtgeheimnis verletzt wurde.

 

Das ist keine Verletzung des Beichtgeheimnisses. :rolleyes:

Nein? Ich hatte bisher angenommen, dass ein Beichtvater nichts vom dem weitererzählt, was ihm in der Beichte anvertraut wird.

 

Im Eröffnungspost:

Mir ist es schon passiert, dass ein Priester mir (allerdings nicht im Rahmen der Beichte) hoch und heilig versprochen hat, etwas nicht weiterzuerzählen und eine Woche später wusste es ein anderer Priester.

 

(Markierung von mir)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Nein, das ist zwar keine Verletzung des Beichtgeheimnis, aber Verletzung des Seelsorgegeheimnisses - auch nicht grad die feine englische Art! <_<

bearbeitet von Simone
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Nein, das ist zwar keine Verletzung des Beichtgeheimnis, aber Verletzung des Seelsorgegeheimnisses - auch nicht grad die feine englische Art! <_<

Und wäre für mich Grund genug, bei diesem Priester nicht zu beichten.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Franciscus non papa

zustimmung, im übrigen würde ich ihn drauf ansprechen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Nunja, aber im Titel steht: Verletzung des Beichtgeheimnisses

 

Und im ersten Post:

Allerdings geh ich ganz sicher nicht zur Beichte. Wie sind eure Erfahrungen? Hält eurer Priester dicht? Vertraut ihr ihm?

 

Es soll also offensichtlich eher um Verletzungen des Seelsorgegeheimnisses gehen. (Diesen Begriff habe ich zwar noch nie gehört, aber das sagt ja nun nichts, nichwahr.)

 

Am besten man ändert den Titel um in: "Erlebnisse mit Verletzungen des Seelsorgegeheimnisses durch Priester". Und dann können alle ihre miesen Erlebnisse - eigene oder vom Hörensagen oder die im Internet gelesenen - hier hinschreiben.

 

:popcorn:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Franciscus non papa

smile, dann sollte der titel gleich "seelischer mülleimer" heissen...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@lara

Ich finde deinen Kommentar ganz schön bissig. Das Gespräch lief eben durch Nachfragen in diese Richtung. Ich hatte nicht die Absicht, jemanden mit meinen Problemen zu belämmern.

Aber ich bin noch nicht so lange in der katholischen Kirche, daher bin ich interessiert an Erfahrungen zu dem Thema.

In meiner Gemeinde kann ich kaum rumgehen und sagen: Der Pfarrer X hält nicht dicht, wie ist das denn in der Beichte?

Hetzerische Absichten hab ich keine. Ich finde deine Kommentare ziemlich gemein. Naja, in christlichen Foren herrscht ja meist ein rüder Ton. Ich auch kein sinnvoller Zeitvertreib, hier rumzuhängen, wenn ich es mir recht überleg.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich habe in meiner Heimatpfarrei schon lange nicht mehr gebeichtet, vor allem aus praktischen Gründen (Beichtzeiten). Noch nie habe ich es erlebt, dass das Beichtgeheimnis gebrochen wurde.

Wenn ich - selten - die Ratschläge des Priesters nicht so gut finde, mache ich mir halt eine geistige Notiz, in Zukunft woanders zu beichten. Ansonsten sind meine Erfahrungen sehr positiv, gerade auch nachdem ich häufiger und stetig Beichte. Wenn man einen guten Beichtvater findet, ist es oft gut bei diesem zu bleiben (auch öfter als drei Mal), weil der dann einen besseren Überblick über die "typischen Schwachstellen" hat und, nicht nur nach meiner Erfahrung, besser angepasste Ratschläge geben kann. Zum Beispiel Jähzorn - oder sonst unchristliches Verhalten gegenüber den Nächsten. Hier kann ein guter, regelmäßiger Beichtpriester leichter auf die Wurzeln dieser Schwäche hinweisen und helfen, diese auszureißen, wenn er den Pönitenten besser kennt.

Für mich ist die Beichte eine der schönsten Gaben Gottes an uns. Man sagt oft: Das kann ich mit meinem Gott alleine ausmachen. Aber hier fehlt die Zusicherung, die einem schon Getauften so nur die Beichte geben kann. Es kommt dabei natürlich nicht auf das Gefühl an, Gefühle können uns auch täuschen, aber die Zusage der Vergebung löst bei mir oft ein tiefes Gefühl der Ent-Lastung aus. Ich weiß, ich habe das in Gottes Hände gelegt, nehme mir vor, mich wirklich zu bessern und die nächste Gelegenheit, dass dieses Versagen entritt, zu vermeiden. Ob es nicht sinnlos ist, weil man bestimmt wieder versagt? Dazu kann man salopp sagen, dass es auch gut tut, gelegentlich zu duschen, auch wenn man wieder schmutzig wird. Bei den moralischen Fehlern kann man aber besser vermeiden, 'schmutzig' zu werden. Natürlich ist es nicht einfach, so zu leben, wie es uns als Kindern Gottes angemessen ist - aber es ist noch unangemessener und eigentlich auch undankbarer, es nicht mal zu versuchen.

  • Like 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

×
×
  • Neu erstellen...